DE3724698A1 - Schleifkopf - Google Patents
SchleifkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schleifkopf mit mindestens
zwei auf einer Schleifspindel angeordneten Schleifscheiben.
Im Zuge einer möglichst rationellen Schleifbearbeitung
eines Werkstückes ist man bestrebt, beim Arbeiten mit bei
spielsweise zwei verschiedenen Schleifscheiben an einem
Werkstück ohne zwischenzeitliches Ausspannen des Werk
stückes auszukommen.
Hierzu sind mehrere Möglichkeiten bekannt.
So kann bei einer Maschine mit einem Schleifkopf mit einer
Spindel jeweils durch Schleifscheibenwechsel die für die
durchzuführende Schleifoperation erforderliche Schleif
scheibe auf die Schleifspindel gebracht werden. Das hat
jedoch den Nachteil, daß pro Werkstück zwei Schleifschei
benwechsel notwendig sind. Da mit jedem Schleifscheiben
wechsel sich ein gewisser Rundlauffehler der Schleifscheibe
auf der Schleifspindel einstellt, muß bei hohen Anforde
rungen an die Schleifqualität nach jedem Schleifscheiben
wechsel die Schleifscheibe zunächst abgerichtet werden.
Es ist aber auch bekannt, eine Maschine mit einem Schleif
kopf zu verwenden, welcher zwei Schleifspindeln mit je
einer Schleifscheibe besitzt. Beispielsweise durch Drehen
des Schleifkopfes wird hierbei nacheinander die eine und
die andere der beiden Schleifscheiben am Werkstück zum
Einsatz gebracht.
Des weiteren ist es möglich, eine Maschine mit zwei Schleif
köpfen zu verwenden.
Die beiden letztgenannten Varianten haben jeweils den Nach
teil, daß ein hoher maschinenbaulicher Aufwand notwendig
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkopf
zu schaffen, welcher die Bearbeitung eines Werkstückes
mit mindestens zwei unterschiedlichen Schleifscheiben weiter
verbessert.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß mindestens
eine der Schleifscheiben als bedarfsweise von der Schleif
spindel abnehmbare und wieder auf diese aufsetzbare
Wechselschleifscheibe ausgebildet ist.
Der Begriff "bedarfsweise" ist hierbei im Hinblick auf
den Einsatz der Wechselschleifscheibe für bestimmte
Schleifoperationen zu sehen.
Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die
Wechselschleifscheibe auf der Schleifspindel im wesent
lichen unmittelbar neben einer auf der Schleifspindel ver
bleibenden Dauerschleifscheibe angeordnet ist.
Ein Wechsel der Dauerschleifscheibe aus Verschleißgründen,
d.h. zu deren Erneuerung, bleibt hierbei natürlich außer
Betracht.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß Spann-
und Befestigungsmittel zur Aufnahme der Wechselschleifscheibe
auf die Schleifspindel vorgesehen sind.
Das Abnehmen der Wechselschleifscheibe von und deren Auf
bringen auf die Schleifspindel soll sowohl manuell als
auch automatisch mittels eines Werkzeugwechslers erfolgen
können.
Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, daß die Spann-
und Befestigungsmittel für einen manuellen Wechsel der
Wechselschleifscheibe ausgebildet sind. Hierzu eignen sich
beispielsweise bekannte Kegelverbindungen mit Verspannung
durch eine stirnseitige zentrische Zugschraube oder dergl.
Andererseits ist nach der Erfindung auch vorgesehen, daß
die Spann- und Befestigungsmittel für einen automatischen
Wechsel der Wechselschleifscheibe ausgebildet sind. Ein
solches Spann- und Befestigungsmittel ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung gebildet durch einen die
Wechselschleifscheibe mit Spannzangen erfassenden Werk
zeugspanner, welcher innerhalb einer als Hohlspindel ausge
bildeten Schleifspindel angeordnet ist.
Die Erfindung besteht auch darin, daß die Wechselschleif
scheibe und die Dauerschleifscheibe zur Ausführung unter
schiedlicher Schleifoperationen an einem Werkstück ausge
bildet sind. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Wechsel
schleifscheibe als grobkörnige Schleifscheibe zum
Vorschleifen ausgebildet ist. Ein sich beim Wechseln der
Wechselschleifscheibe evtl. einstellender kleiner Rundlauf
fehler stört nämlich beim groben, zerspanungsreichen
Vorschleifen nicht.
Gleichfalls günstig ist es, wenn die Dauerschleifscheibe
als feinkörnige Schleifscheibe zum Fertigschleifen ausge
bildet ist.
Die einmal durch Abrichten erreichte hohe Rundlaufgüte
der Dauerschleifscheibe bleibt über den Bearbeitungszeitraum
mehrerer Werkstücke erhalten, da ihre Montagelage nicht
durch Abnehmen und Wiederaufsetzen geändert wird.
Deshalb eignet sich der erfindungsgemäße, durch eine
Wechsel- und eine Dauerschleifscheibe gebildete Schleifkopf
besonders für Schleifscheiben aus hochharten Schleifstoffen,
beispielsweise CBN, die nur selten abgerichtet werden
müssen. Der Wechselaufwand ist beim erfindungsgemäßen
Schleifkopf ebenfalls geringer. Er umfaßt nur noch eine
Schleifscheibe, die sogenannte Wechselschleifscheibe, die
einmal auf- und einmal abgenommen werden muß. Der maschinen
bauliche Aufwand hat sich mit dem Einsatz des erfindungs
gemäßen Spannkopfes außerdem verringert.
Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Schleifmaschinen
begrenzt. Sie läßt sich gut bei Außenrundschleifmaschinen
und Nockenwellenschleifmaschinen anwenden. Ihre Anwendung
ist aber auch bei anderen Schleifmaschinen, beispielsweise
bei Flaschschleifmaschinen, möglich.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Schleifkopf für eine Maschine zum
Nockenwellenschleifen mit einer Befestigungs
art der Wechselschleifscheibe für einen
vorzugsweise manuellen Schleifscheibenwechsel,
Fig. 2 einen Schleifkopf für eine Außenrundschleif
maschine mit schräggestelltem Schleifspindel
stock,
Fig. 3 einen Schleifkopf für eine Außenrundschleif
maschine mit einer zum Schleifen von Nuten
ausgebildeten Wechselschleifscheibe und
Fig. 4 einen Schleifkopf für eine Außenrundschleif
maschine mit achsparallel zur Werkstückachse
gestelltem Schleifspindelstock und mit einer
für einen automatischen Schleifscheibenwechsel
geeigneten Befestigungsart der Wechselschleif
scheibe.
In den Fig. 1 bis 4 sind jeweils aus einer Wechsel
schleifscheibe 1 und aus einer Dauerschleifscheibe 2
bestehende Schleifköpfe für Außenrund- bzw. Nockenwellen
schleifmaschinen dargestellt.
Bei den Außenrund- und Nockenwellenschleifmaschinen handelt
es sich um in ihrem Aufbau im allgemeinen bekannte
Maschinenarten, so daß hier auf eine detallierte Darstellung
und Beschreibung dieser Maschinen verzichtet wird.
Die Einspannung des Werkstückes 3 erfolgt hierbei in jedem
Falle zwischen der Pinolenspitze 4 eines nicht gezeigten
Werkstückspindelstockes und der Pinolenspitze 6 eines nicht
gezeigten Reitstockes. Das Werkstück 3 erhält eine Dreh
bewegung über den Werkstückspindelstock. Die Werkstück
längsbewegung erfolgt unter Beibehaltung der gezeigten
Einspannung durch einen in der Z-Achse beweglichen Schlitten,
auf dem der Werkstückspindelstock und der Reitstock ange
ordnet sind. Die Zustellung des Schleifkopfes, d.h. der
Wechselschleifscheibe 1 und der Dauerschleifscheibe 2,
zum Werkstück 3 erfolgt durch Bewegung des Schleifspindel
stockes 7 in der X-Achse. Im Schleifspindelstock 7 wird
die Schleifspindel 8, welche die beiden Schleifscheiben
1, 2 trägt, in Drehbewegung versetzt.
Bei dem gemäß der Fig. 1 zu bearbeitenden Werkstück 3
handelt es sich um eine Nockenwelle 9, deren Nocken 9 a
geschliffen werden sollen. Hierbei sind die von der Spindel
8 abnehmbare Wechselschleifscheibe 1 als Grobschleifscheibe
und die auf der Spindel 8 verbleibende Dauerschleifschei
be 2 als Feinschleifscheibe ausgebildet.
Zuerst werden alle Nocken 9 a mit der grobkörnigen und eine
hohe Zerspanungsleistung gewährenden Wechselschleif
scheibe 1 vorgeschliffen. Die Wechselschleifscheibe 1 ist
hier mit Profilierungen 11 versehen, um beim Vorschleifen
die Kanten 12 der Nocken 9 a zu brechen. Nach dem
Vorschleifen wird die Wechselschleifscheibe 1 abgenommen,
und es werden mit der auf der Schleifspindel 8 verbleiben
den Dauerschleifscheibe 2 mit feinem Korn die Nocken 9 a
fertiggeschliffen. Die Rundlaufgüte der zum Fertigschleifen
verwendeten Dauerschleifscheibe 2 bleibt über lange Zeit
erhalten, da die Dauerschleifscheibe 2 ihre Montagelage
ja nicht durch Abnehmen und Wiederaufsetzen verändert.
Beim Vorschleifen hingegen ist ein an der Wechselschleif
scheibe sich einstellender kleiner Rundlauffehler nicht
störend. Nach dem Fertigschleifen aller Nocken 9 a wird
die Wechselschleifscheibe 1 wieder auf die Spindel 8 auf
gesetzt, so daß das Vorschleifen des nächsten Werkstückes
erfolgen kann.
Die in der Fig. 1 gezeigten Schleifscheiben 1, 2 sind mit
Schleifstoffen 13 großer Härte versehen, also z.B. als
CBN-Schleifscheiben ausgebildet. Die Dauerschleifscheibe 2
ist in jedem Falle zum Verbleiben auf der Schleifspindel 8
fest mit letzterer verbunden. Entsprechende Verbindungs
elemente 14 sind in der Fig. 1 angedeutet. Die neben der
Dauerschleifscheibe 2 auf der Spindel 8 angeordnete abnehm
bare Wechselschleifscheibe 1 muß demnach eine für einen
Schleifscheibenwechsel geeignete Verbindung mit der Schleif
spindel 8 aufweisen. Das kann gemäß der Fig. 1 eine Kurz
kegelverbindung 16 mit einer zentrischen Zugschraube 17
sein, wobei die Wechselschleifscheibe 1 mittels der Zug
schraube 17 über ein konzentrisches Einsatzstück 18 mit
ihrer konischen Innenfläche auf eine konische Außenfläche
der Spindel 8 gezogen wird. Eine solche Befestigungsart
der Wechselschleifscheibe 1 ist insbesondere für einen
manuellen Schleifscheibenwechsel gedacht.
In der Fig. 2 ist ein Anwendungsbeispiel des erfindungs
gemäß aus der Wechselschleifscheibe 1 und der Dauer
schleifscheibe 2 bestehenden Schleifkopfes an einer
Außenrundschleifmaschine gezeigt. Das Werkstück 3 ist
hier eine abgesetzte Welle 19, welche bei schräggestelltem
Schleifspindelstock 7 mit der Wechselschleifscheibe 1 vor-
und mit der Dauerschleifscheibe 2 fertiggeschliffen wird.
In Fig. 3 ist das Werkstück 3 ein auf einer Außenrund
schleifmaschine zu bearbeitender Bolzen 21. An diesem
Bolzen 21 werden mit einer schmalen Wechselschleifscheibe 1
zwei Nuten 22 und mit der Dauerschleifscheibe 2 die
zylindrische Außenfläche in einer Werkstückaufspannung
geschliffen.
Gemäß der Fig. 4 ist das zu bearbeitende Werkstück 3 eine
Walze 23 mit Endzapfen 23 a, 23 b. Auf einer Außenrund
schleifmaschine soll hier die Walze 23 einschließlich ihrer
Endzapfen 23 a, 23 b vor- und fertiggeschliffen werden. Bis
auf den linken Endzapfen 23 a läßt sich das auch hier in
der bereits beschriebenen Weise mit der Wechselschleif
scheibe 1 und der Dauerschleifscheibe 2 bewerkstelligen.
Aus Kollisionsgründen kann hier aber der linke Endzapfen
23 a nicht mit der Wechselschleifscheibe 1 bearbeitet
werden, sondern er muß mit der Dauerschleifscheibe 2 sowohl
vor- als auch fertiggeschliffen werden.
In der Fig. 4 ist außerdem ein Spann- und Befestigungsmittel
gezeigt, das das automatische Abnehmen und Wiederaufsetzen
der Wechselschleifscheibe 1 ermöglicht, welches heute bei
modernen Schleifmaschinen vorrangig beim Schleifscheiben
wechsel benutzt wird. Die Schleifspindel 8 ist hierbei
als Hohlspindel ausgebildet, in welcher ein Werkzeugspanner
24 angeordnet ist. Der Werkzeugspanner 24 weist vorn eine
Spannzange 26 auf, die die Wechselschleifscheibe 1 an einem
an ihr befindlichen Zuganker 27 erfaßt. Das
Anziehen und Spannen der Wechselschleifscheibe 1 auf die
Spindel 8 durch den Werkzeugspanner 24 erfolgt über an
letzterem vorhandene, in der Fig. 4 nicht gezeigte
mechanische Mittel. Das Lösen wird durch die Maschinen
hydraulik eingeleitet. Solche Werkzeugspanner sind als
sogenannte Ott-Werkzeugspanner der Firma A. Ott Spann
technik bekannt, so daß hier auf eine detalliertere Dar
stellung und Beschreibung verzichtet werden kann. Zum
Abnehmen der gelösten Wechselschleifscheibe 1 von der
Schleifspindel 8 kann ein Schleifscheibenwechsler bekannter
Art verwendet werden, der die Wechselschleifscheibe 1
an einem auch an deren anderen Seite angebrachten
Zuganker 27 a erfassen kann.
Die erfindungsgemäße Anordnung von abnehmbarer Wechsel
schleifscheibe und auf der Schleifspindel verbleibender
Dauerschleifscheibe nebeneinander zu einem Schleifkopf
ist nicht auf die hier gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es sind weitere Schleifoperationen an anderen
Werkstückformen durchaus denkbar. Außerdem sind auch noch
andere Spann- und Befestigungsmittel für die Wechselschleif
scheibe denkbar, ohne das Wesen der Erfindung zu verlassen.
Claims (9)
1. Schleifkopf mit mindestens zwei auf einer Schleifspindel
angeordneten Schleifscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Schleifscheiben als bedarfsweise von
der Schleifspindel (8) abnehmbare und wieder auf diese
aufsetzbare Wechselschleifscheibe (1) ausgebildet ist.
2. Schleifkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselschleifscheibe (1) auf der Schleifspindel (8)
im wesentlichen unmittelbar neben einer auf der Schleif
spindel (8) verbleibenden Dauerschleifscheibe (2) ange
ordnet ist.
3. Schleifkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Spann- und Befestigungsmittel (16, 17, 18
bzw. 24, 26, 27) zur Aufnahme der Wechselschleifscheibe (1)
auf die Schleifspindel (8) vorgesehen sind.
4. Schleifkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spann- und Befestigungsmittel (16, 17, 18) für
einen manuellen Wechsel der Wechselschleifscheibe (1) aus
gebildet sind.
5. Schleifkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spann- und Befestigungsmittel (24, 26, 27) für
einen automatischen Wechsel der Wechselschleifscheibe (1)
ausgebildet sind.
6. Schleifkopf nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen
die Wechselschleifscheibe (1) mit Spannzangen (26) erfassen
den Werkzeugspanner (24), welcher innerhalb einer als Hohl
spindel ausgebildeten Schleifspindel (8) angeordnet ist.
7. Schleifkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wechselschleifscheibe (1) und die Dauer
schleifscheibe (2) zur Ausführung unterschiedlicher
Schleifoperationen an einem Werkstück (3) ausgebildet sind.
8. Schleifkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselschleifscheibe (1) als grobkörnige Schleif
scheibe zum Vorschleifen ausgebildet ist.
9. Schleifkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauerschleifscheibe (2) als feinförnige Schleif
scheibe zum Fertigschleifen ausgebildet ist.
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