DE3744096A1 - Vorrichtung an einer karde - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Karde, bei der die Karde mit einem winkelförmigen Profil zwischen zwei Walzen (Vorreißer) im Vor­ kardierbereich ausgestattet ist, mit dem eine zweite Reinigungsphase der Fasern gesteuert wird, indem die Fasern dazu gebracht werden, ein Vlies zu bilden, das von der zweiten Walze (Vorreißer) zwischen dem winkel­ förmigen Profil und einer gebogenen Platte austritt, wobei das winkelför­ mige Profil und die gebogene Platte an ihren entgegengesetzten Enden mit Gelenken versehen sind, um die Ausscheidung zwischen dem Profil und der Platte und in bezug auf die zweite Walze (Vorreißer) regulieren zu können.

Bei einer bekannten Vorrichtung erfolgt eine zweite Phase oder Reinigung der zu kardierenden Fasern, wobei der zweite Arbeitsschritt, nach dem ersten herkömmlichen, in der Vorkardierzone selbst erfolgt mit dem Ziel, kurzstapelige Fasern und winzige Abfälle auszuscheiden. Zu diesem Zweck wird zwischen den beiden Zylindern dieser Vorkardierzone ein V-förmiges (winkelförmiges, diedrisches) Profil eingebaut, das die Abfälle zu einem Vlies formt, das die zweite Walze (Vorreißer) mit Hilfe der durch ihre Drehbewegung entstehende Luft verläßt.

Zu diesem Zweck sind das V-förmige Profil und die gebogene Platte, zwi­ schen denen sich der Austrittsdurchgang für das genannte Vlies bildet, an ihren entgegengesetzten Enden mit Gelenken versehen, damit sie in ihrer Ausscheidewirkung verstellt werden können, und in bezug auf den zweiten Zylinder mit dem Ziel, den Druck der Transportluft für die das Vlies bildenden Abfälle zu regeln (dosieren). Dabei hat sich herausge­ stellt, daß immer noch Restpartikel und Abfälle die besagte Austritts­ zone des Vlieses durchqueren, über die zweite Walze laufen und auf den großen Tambour der Karde gelangen und schließlich mit dem Kardenvlies austreten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der beschrie­ benen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbe­ sondere die Herstellung eines Kardenvlieses mit höherer Reinheit ermög­ licht.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

Erfindungsgemäß wird der zweiten Walze (Vorreißer) ein höherer Luft­ druck zugeordnet, durch den alle Abfälle gezwungen werden, dem Vlies zu folgen und mit ihm auszutreten. Dabei wird dieser höhere Druck da­ durch erreicht, daß über der zweiten Walze, und zwar in dem dem Vlies­ austritt gegenüberliegenden Bereich und auf der Verkleidung der Walze angeordnet, eine Düse über die Breite der Walze angebracht wird, durch die Druckluft abgegeben wird, die gleichmäßig über die Walze verteilt und regulierbar zugeführt wird.

Die Mittel für die Versorgung der genannten Düse mit Druckluft können beliebiger herkömmlicher Beschaffenheit, z. B. Ventilator, sein; ebenso können diese auch aus Vorrichtungen bestehen, die durch die karden­ eigenen Antriebe betätigt werden.

Die Ansprüche 2 bis 11 haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 schematisch im Querschnitt eine Ansicht der Vorkar­ dierzone mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 2 schematisch die Vorkardierzone als Teilansicht im Grundriß und

Fig. 3 Seitenansicht einer Karde mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Nach Fig. 1 weist die Vorkardierzone der Karde zwei Vorreißerzylinder 1 und 2 auf, zwischen denen ein V-förmiges (winkelförmiges, diedri­ sches, zweiflächiges) Profil 3 angeordnet ist und im Anschluß daran eine gebogene Platte 4. Das Profil 3 und die Platte 4 sind dabei an ihren entgegengesetzten Enden 5 und 6 mit Gelenken versehen, wodurch es möglich ist, mittels geeigneter Vorrichtungen, die Ausscheidung E zwi­ schen dem Profil 3 und der Platte 4 und in bezug auf die Walze 2 zu regulieren.

Die wirksamen Seiten 7 und 8 des Profils 3 sind in konkaver Form aus­ geführt, wobei Seite 2 länger und zur Walze 2 so angeordnet ist, daß der Abstand sich allmählich vergrößert, um eine progressive Ausdehnung der Fasern zu erreichen, so daß die Verunreinigungen und Abfälle folglich am Durchgang E zwischen Profil 3 und Platte 4 ausgeschieden werden und dabei eine Art Vlies M (Faserbahn) bilden.

Um zu vermeiden, daß irgendwelche dieser Restpartikel oder Abfälle weiter in Richtung zum großen Tambour 9 gelangen, wird auf die Walze 2 ein höherer Luftdruck gegeben, der über die Düse 10 zugeführt wird. Die Düse 10 befindet sich in der Zone, die der des Durchganges E diametral gegenüberliegt; sie ist auf der Verkleidung 11 angebracht und verläuft über die Länge der Walze 2 (vgl. Fig. 2). Die Düse 10 besitzt eine Längsöffnung 12, die mit Mitteln für die gleichmäßige Verteilung des der Walze 2 zugeführten Luftdruckes versehen ist. Diese Mittel können z. B. in Form einer perforierten Platte 13 ausgeführt sein mit einem allmählich größer werdenden Spalt.

Diese Luft A, die mit Druck zugeführt wird, folgt dem Umfang der Walze 2 entsprechend seiner Drehrichtung (sh. Pfeil 2 a), bis sie den Austrittsbereich des Vlieses M erreicht, wo sie entsprechend geregelt ankommt, da die Luftzufuhr zur Düse 10 in regulierbarer Form statt­ findet mit Hilfe von (nicht dargestellten) entsprechenden bekannten Mitteln.

Es versteht sich, daß - falls es angebracht erscheint - auf die Walze 2 mehr als eine Düse 10 wirken können, wobei auch die erste Walze 1 mit einer Düse 14 ausgestattet werden kann, die Druckluft zuführt mit dem Ziel, eine optimale Ausscheidung von Restpartikeln und Abfällen und somit am Ausgang der Karde ein Vlies aus langstapligen Fasern und von großer Reinheit zu erhalten.

Die Regulierung der durch die Düsen 10, 14 zugeführten Luft und die (Fein-) Einstellung des V-förmigen Profils 3 und der gebogenen Platte 4 sind maßgebend für die einwandfreie Bildung und den per­ fekten Abgang des Vlieses aus Verunreinigungen, dessen Austritt er­ leichtert wird durch eine Mulde 15, gegen die ein Zylinder 16 arbeiten kann mit dem Ziel, dieses Vlies M entsprechend einer gewünschten Dichte zu verdichten.

Mit 17 ist das übliche Messer bezeichnet, das dazu bestimmt ist, die erste Reinigungsstufe der Fasern auszuführen, und mit 18 und 19 sind die entsprechenden garnierten Platten bezeichnet, die jeweils unter den Walzen (Vorreißer) 1 und 2 eingebaut sind.

Die Druckluftzufuhr zu den Düsen 10, 14 kann seitlich erfolgen oder auch von einem oder mehreren höheren Punkten aus, und sie kann durch Ventilatoren, Turbinen oder andere geeignete Vorrichtungen erzeugt bzw. dosiert werden, die durch unabhängige Antriebe oder auch durch die kardeneigenen Antriebseinheiten betätigt werden.

Fig. 3 zeigt eine bekannte Karde, z. B. Trützschler-EXACTACARD, mit Speisewalze 20, Speisetisch 21, erstem Vorreißer 1, zweitem Vor­ reißer 2, Trommel 9, Abnehmer 22, Abstreichwalze 23, Quetschwalzen 24, 25, Vliesleitelement 26, Flortrichter 27, Abzugswalzen 28, 29 und Wanderdeckel 30. Der Pfeil 1 a gibt die Drehrichtung des ersten Vor­ reißers 2, und der Pfeil 2 a gibt die Drehrichtung des zweiten Vorreißers 2 an. Die Düse 10 ist schräg in Drehrichtung 2 a der zweiten Walze 2 angeordnet.

Die obige erfindungsgemäße Konstruktion kann im Rahmen ihrer Wesens­ merkmale auch in anderen Ausführungsformen in die Praxis umgesetzt werden, die sich von der lediglich als Beispiel genannten Ausführungsform nur im Detail unterscheiden. Insofern soll sich der hier beanspruchte Schutz ebenfalls auf diese Ausführungsform erstrecken.

Claims (11)

1. Vorrichtung an einer Karde, bei der die Karde mit einem winkel­ förmigen Profil zwischen zwei Walzen (Vorreißer) im Vorkardier­ bereich ausgestattet ist, mit dem eine zweite Reinigungsphase der Fasern gesteuert wird, indem die Fasern dazu gebracht wer­ den, ein Vlies zu bilden, das von der zweiten Walze (Vorreißer) zwischen dem winkelförmigen Profil und einer gebogenen Platte austritt, wobei das winkelförmige Profil und die gebogene Platte an ihren entgegengesetzten Enden mit Gelenken versehen sind, um die Ausscheidung zwischen dem Profil und der Platte und in bezug auf die zweite Walze (Vorreißer) regulieren zu können, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Drucks der durch die zweite Walze (2) erzeugten Luft, die den Abgang des Abfallvlieses (M) fördert, über die Länge der Walze (2) in einem dem Vliesaus­ gang (E) gegenüberliegenden Bereich und der Verkleidung (11) der Walze (2) zugeordnet, zumindest eine Düse (10) mit Längs­ öffnung (12) angebracht ist, durch die Luft in regulierbarer Form und gleichmäßig verteilt zugeführt wird, wobei die Druckluft (A) dem Umfang der zweiten Walze (2) in seiner Drehrichtung (2 a) folgt, bis sie in den Bereich zwischen Profil (3) und Platte (4) ge­ langt, von wo aus das Vlies (M) austritt und die Abfälle folglich mit diesem Vlies (M) folgen, ohne daß ein Teil derselben über den Umfang der zweiten Walze (2) zur großen Trommel (9) der Karde gelangt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (10) an eine Einrichtung zur Erzeugung von Druckluft an­ geschlossen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Düse (10) zugeführte und auf die zweite Walze (2) ge­ führte Luft durch die Einrichtung dosiert wird, die die Luft er­ zeugt und die durch kardeneigene Antriebe betätigt wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Düse (10) zugeführte und auf die zweite Walze (2) geführ­ te Luft durch die Einrichtung dosiert wird, die die Luft erzeugt und die durch kardenunabhängige Antriebseinheiten betätigt wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Düse (10) ein luftdurchlässiges Verteilelement aufweist, durch das die Luft in Richtung auf die Walze (2) hin­ durchtritt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Verteilelement eine perforierte Platte (13) ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Einrichtung zur Erzeugung von Druckluft regel­ bar ist, so daß die Luft in regulierbarer Weise in den Raum zwi­ schen der Abdeckung (11) und der Walze (2) eingeführt wird.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Düse (10) im Bereich der oberhalb der zweiten Walze (2) vorhandenen Abdeckung (11) angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Düse (10) in Richtung auf den Mittelpunkt der Walze (2) ausgerichtet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Düse (10) in Drehrichtung (2 a) der zweiten Walze (2) ausgerichtet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß oberhalb des ersten Vorreißers (1) eine Düse (14) angeordnet ist.