DE2630757A1 - L-pyroglutamyl-l-prolinamid, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung - Google Patents
L-pyroglutamyl-l-prolinamid, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendungInfo
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Description
DR. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER REINER F. MEYER
DlPL-ING. (1934-1974) DIPL.-CHEM. DIPL.-ING.
8000 MÜNCHEN 80 LUCILE-G RAH N-STRASSE 22
TELEFON: (089) 472947 TELEX: 524624 LEDER D TELEGR.: LEDERERPATENT
8. Juli 1976 16.07.06
UCB, S.A.
4·, Chaussee de Charleroi, Saint-Gilles-lez-Bruxelles,
Belgien
L-Fyroglutamyl-L— prolinamid, Verfahren zu seiner Herstellung
und seine Verwendung
Die Erfindung "betrifft eine neue Verbindung, nätnlich L-Pyroglutamyl-L-prolinamid,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittel bei der Behandlung des
Alterns im Hinblick auf eine Verbesserung von Altersausfällen.
Gemäß der Erfindung stellt man das L-Pyroglutamyl-L-prolinamid
in an sich bekannter Weise durch Reaktion von L-Pyroglutaminsäure mit L-Prolinamid in Anwesenheit eines Kupplungsmittels in einem organischen Medium nach folgender Reaktionsgleichung
her:
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a) Kupplungsmittel
Die beiden zur Herstellung von L-Fyroglutamyl-L-prolinamid
verwendeten Ausgangsmaterialien sind bekannt und im Handel erhältlich. So wird beispielsweise !!-Pyroglutaminsäure von
der US-Firma Aldrich Chemical Co., Inc. vertrieben, während L-Frolinamid von der US-Firma Cyclo Chemical erhältlich ist.
Die letztgenannte Substanz kann ebenfalls durch Ammonolyse des entsprechenden Äthylesters nach der Methode von R.W.Chambers
und F.H. Carpenter, J. Am. Chem. Soc., £Z (1955), S.1522-26
hergestellt werden.
Als Kupplungsmittel für diese Reaktion kann man klassische Kupplungsmittel verwenden, insbesondere Dicyclohexylcarbodiimid
und 1-Äthoxy-carbonyl-2-äthoxy-1,2-dihydrochinolein. Hinsichtlich
anderer Verbindungen, die zu diesem Zweck anwendbar sind, sei auf die in der Übersichtsarbeit von X.S. Klausner
und M. Bodansky, Synthesis (1972), S.4-53-4-63 genannten Verbindungen
verwiesen.
Als Reaktionsmedium für das erfindungsgemäße Verfahren kann man organische Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran, Dimethylformamid,
Dioxan, Äthylacetat, Dichlormethan usw. verwenden.
Die Herstellung von L-Pyroglutamyl-L-prolinamid kann entsprechend
der Arbeitsweise des folgenden Beispiels durchgeführt werden:
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_ 3 —
In einen lO-l-Dreihalskolben, der mit einem Rührer und einem
Schütttrichter ausgerüstet ist, werden 283,3 g = 1,2 Hol
L-Pyroglutaminsäure und 193>·Ί B = 1»7 WoI P-Prolinamid eingeführt.
Man gi"bt 4 1 Dimethylformamid hinzu, kühlt die so erhaltene
Lösung auf 0 0C und gibt immer unter Rühren im Verlauf von
einer Stunde 488 g = 2,37 Mol Dicyclohexylcarbodiimid, aufgelöst
in 2 1 Bichlormethan, hinzu. Die Temperatur wird zwischen
0 und 5 C während der Zugabe gehalten;. Das Rühren wird für
48 Stunden fortgeführt, wobei das Gemisch nach und nach auf Umgebungstemperatur kommen gelassen wird. Man gibt dann 3 1
Wasser hinzu, um den Dicyclohexy !harnstoff (gebildet aus dem Dicyclohexylcarbodiimid) auszufällen. Der Niederschlag wird
abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Das Filtrat wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird in 1 1 V/asser aufgenommen.
Es bildet sich ein Niederschlag, dieser wird durch Filtrieren entfernt. Nach dem Abdampfen des Wassers wird das
als Rückstand erhaltene Öl in 1 1 warmem Acetonitril aufgelöst, und die auf diese Weise erhaltene, klare Flüssigkeit wird zur
Kristallisation in einen Eisschrank eingestellt. Die auf diese Weise erhaltenen Kristalle werden filtriert, mit 100 ml Acetonitril
gewaschen und getrocknet.
Auf diese Weise erhält man eine erste Menge von 262,6 g L-Pyroglutamyl-L-prolinamid
mit einer Ausbeute von 63,5 %·> bezogen
auf das Ausgangsprolinamid. Man kann auch noch die erfindungsgemäße
Verbindung aus den Mutterlaugen gewinnen, wodurch die Ausbeute bis auf 70 % der Theorie gesteigert werden kann.
Das L-Pyroglutamyl-L-prolinamid kristallisiert in Form des
Monohydrates.
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P. = 98 0C α22= -100°
Elementaranalyse:
berechnet (%): C = 49,4; H = 7,0; Ή = 17,28; HpO = 7,40
gefunden (%): C = 50,0; E = 7,1; Ii = 17,10; H2O = 6,74
Das Spektrum der kernmagnetischen Resonanz (in einer Ferkins-Elmer-Apparatur)
bei 60 MHz mit DoO/TMS ergibt folgende Werte:
Il
CO
im
\
4 CH2 CH- 5 |
— C — It 0 |
— IT α ^CH |
2 CH2 |
υρηα | Multiplizität | integr. | Zuordnung |
2,1 | M | 4H | 2H4 |
2,5 | H | 4H | 2Hß |
3,7 | M | 2H | 2H* |
4,5 | M | 2H | H^ |
Die Protonen der Amidgruppe von L-Pyroglutaminsäure und von
-Frolinamid = 4,65 ppm.
L-Frolinamid tauschen mit D^O aus und erscheinen daher bei
Die Resonanzen wurden durch Vergleich mit den Resonanzspektren der Fyroglutamyl- und Prolinamidreste im Molekül von TRH
(Tyrosin freisetzendem Hormon) zugeordnet, siehe S. Fermand^iian
et al-, FEBS Letters, 28 (1972), S. 1^6 und J-C. Boilot et al-,
C.S.Acad.Sci. Paris, Serie C 276 (1973), S- 217·
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Die Analyse des sauren Hydrolysates des Moleküls zeigt die
genaue Stöchiometrie für die verschiedenen Bestandteile, nämlich
Glu/Fro/HH,: 1/1/1.
Im folgenden werden die pharmakologischen Eigenschaften näher
erläutert:
Es ist bekannt, daß als Folge der Alterung des Organismus beim
Greis, der offensichtlich an keiner gut definierten Krankheit leidet, ein mehr oder weniger rasches, fortschreitendes Auftreten
einer Reihe von Zellenrückbildungen vorkommt, welche sich in Störungen des Allgemeinenbefindens zeigen.
Diese Veränderungen sind häufig und sie treten hauptsächlich im Bereich der folgenden drei Endokrinachsen auf: der Insulinachse,
der Thyroidalachse und der gonalen Achse.
Es ist beispielsweise wohlbekannt, daß das Insulinansprechen auf eine durch Nahrungszufuhr bedingte oder hervorgerufene Hyperglykämie
beim alten Menschen unterschiedlich und stark vermindert ist, im Vergleich zu den Erscheinungen beim gesunden Erwachsenen
(Prädiabetes). Dasselbe gilt für die Fähigkeit der Fixierung vc-n Jod durch die Schilddrüse, siehe Handbook of Endocrinology,
Ed. R. D. Dillon, Lea und Febiger, Philadelphia (1973), USA.
Es gibt tatsächlich kein Therapeutikum, das die wirksame
Bekämpfung dieser Arten von Veränderungen ermöglichen würde.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die erfindungsgemäße,
neue Verbindung, nämlich L.Pyroglutamyl-L-prolinamid, geeignet
ist, die metabolischen oder endokrinologischen, mit dem Altern verbundenen Schwierigkeiten zu beheben. Die erfindungsgemäße
Verbindung, stellt insbesondere die Fähigkeit zur Adaption des Organismus und sein Wiederansprechen auf bestimmte Stimuli ,
wie beispielsweise eine hervorgerufene Hyperglykämie, wieder her,
wobei sie selbst geaoch kein Mittel ist, welches öie Freisetzung
von Insulin stimuliert.
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gegenüber Glukose
Dillon et al., loc. cit.
Dillon et al., loc. cit.
Der Test auf Toleranz gegenüber Glukose besteht darin, bei
Ratten auf oralem Weg eine Dosis von 1 g/kg an Glukose in Lösung in 1 ml Wasser ζυ applizieren und anschließend im
Ilasma die Menge an freigesetztem Insulin (IHI) zu den Zeitpunkten
0, 15, 30, 60 und 120 Minuten zu messen. Das normale Ansprechen auf diesen Test ist eine Dreieckkurve, bei welcher
das Maximum an freigesetztem Insulin bei ungefähr 15 Minuten
liegt.
Zehn Ratten mit einem Alter von 12 Monaten wurden während einer
Woche mit physiologischem Serum behandelt. Am letzten Tag erhielten
sie eine Überdosis an Glukose entsprechend dem beschriebenen Test. Das Insulinansprechen war nur schwach.
Die gleichen Tiere wurden anschließend auf oralem Weg während fünf Tagen mit L-Pyroglutamyl-L-prolinamid mit einer Dosis
von 40 mg/kg in Lösung in 1 ml Wasser behandelt. Der Toleranztest gegenüber Glukose wurde anschließend wie zuvor durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
vor der Behandlung |
Tabelle | I | nach der Behandlung |
Extrem werte+ |
9 | |
11 | 10,1 ' | 9,1-10, | ||||
gemessen zum Zeitpunkt(min) |
17 | Insulinämie (iiU/ml) | 34 | 33,8-35 | ||
0 | 10,3 | Extrem werte+ |
23 | 20,5-24 | 5 | |
15 | 9 | 10,5-12 | 5 | 3,4- 6, | 6 | |
30 | 4,2 | 15,5-19 | 6-8, | |||
60 | 9,5-11 | |||||
120 | 8,2-10. | |||||
2,8- 5- | ||||||
,1 | ||||||
.7 |
11Og 0 9 8 §l8nff 0 15'41 '2 ^ 369,5-1697,25
g 0 9 8
+ = Extremwerte:
Diese Werte stellen die an ein und derselben Probe gemessenen
Extremwerte dar (Variationen als Folge der angewandten Meßtechnik). Sie stellen nicht die Varianz der Tiere selbst
dar, da das analysierte Serum aus den bei zehn Tieren gesammelten Seren stammte.
Als Beispiel wurde ein Toleranztest gegenüber Glukose an einer Gruppe von nicht-behandelten, jungen Tieren durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IT zusammengestellt:
O | Tabelle II | Extremwerte | 5 | |
15 | /uU/ml | 7,5 - | 5 | |
Zeit | 30 | 8,5 | 20 | |
t | 160 | 21 | 29 - | |
t | 31 | |||
t | 15 | - 9, | ||
t | - 22, | |||
- 33 | ||||
15 | ||||
Es sei darauf hingewiesen, daß der Insulingrundwert vor der Überbelastung mit Glukose (Zeit 0) durch die Behandlung nicht
modifiziert wird. Dies beweist, daß das Produkt selbst kein freisetzendes Mittel für Insulin ist.
Der gleiche Test wurde ebenfalls an Kunden durchgeführt. Bei einer Dosis von 5 mg/kg wurde der intensivste Effekt von
L-Pyroglutamyl-L-prolinamid bei den Tieren beobachtet, welche
die höchsten Grundglykämien und Insulinämien aufwiesen. Die
Tiere, welche niedrige Insulinwerte jedoch eine normale Glykämie zeigten, sprechen praktisch auf diese Behandlung nicht an. Bei
geringeren Dosen (1 mg/kg) hat die Behandlung praktisch keinen Einfluß auf den Wert von Glukose und Insulin, mit Ausnahme des
Falles von einer behandelten Hündin, die trächtig war und die erhöhte Insulinwerte und eine normale Glykämie zeigte. Als
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Folge der Behandlung vmrden die Glykäiriie und Insulinämie
auf Werte rückgeführt, Vielehe exakt mit denjenigen der anderen
Tiere vergleichbar waren.
14
Yon Glukose-C
Yon Glukose-C
Im Verlauf des Alterns findet man eine allgemeine Verlangsamung
des Zellmetabolismus, und zwar sowohl hinsichtlich der Energie produzierenden Systeme (Glykolyse, mitochondriale Oxidation,
usw.) wie auch der Systeme der makromolekularen Biosynthesen (Synthese von EKi, Proteinen, usw.).
Das Ziel dieses Tests war es, den Einbau von Glukose- C in
makromolekulare Fraktionen von gealterten Tieren zu verfolgen.
Der Test wurde an zehn weiblichen Hausen (Stamm NiIRI) mit einem
Alter von 20 Monaten durchgeführt, welche im Mittel 38 g - 5 g
wogen.
Nach einer Behandlung von 10 Tagen mit 0,1 mM/kg an L-Pyroglut-
14 amyl-L-prolinamid und der Applikation einer Dosis von Glukose- C
wurden die Tiere 5 Stunden später getötet, um die Menge an in unterschiedlichen Organen (Leber, Herz, Hirn) eingebauter
14
Glukose- C zu bestimmen. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten, daß der Einbau des radioaktiven Vorläufers in unterschiedlichen Ausmaßen in den organischen und proteinartigen Extrakten wie auch in an EKA und DNA angereicherten Fraktionen stimuliert wird. Das Organ, in welchem die Effekte am ausgeprägtesten zu sein schienen, war das Hirn unter den angewandten, experimentellen Bedingungen,(Messung 5 Stunden nach der Applikation von Glukose- 1^C).
Glukose- C zu bestimmen. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten, daß der Einbau des radioaktiven Vorläufers in unterschiedlichen Ausmaßen in den organischen und proteinartigen Extrakten wie auch in an EKA und DNA angereicherten Fraktionen stimuliert wird. Das Organ, in welchem die Effekte am ausgeprägtesten zu sein schienen, war das Hirn unter den angewandten, experimentellen Bedingungen,(Messung 5 Stunden nach der Applikation von Glukose- 1^C).
3· Verhalten der Tiere
Im Verlauf der an den Mäusen durchgeführten Untersuchungen wurde festgestellt, daß die mit L-Fyroglutamyl-L-prolinamid behandelten,
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alten Tiere eine größere Lebhaftigkeit als die Ecntrolltiere
aufwiesen. Diese Erhöhung der Lebhaftigkeit kann in Zahlenwerten ausgedrückt werden, wozu eine praktisch gleiche Anzahl
an behandelten Mäusen und Eontrollmäusen im Käfig gefangen
wird und die Reihenfolge aufgezeichnet wird, in welcher die Tiere gefangen werden, wobei die statistische Analyse nach
dem Mittelwerttest durchgeführt wird, siehe V/.J. Conover,
Practical non parametric Statistics, Ed. Wiley & Sons (197Oi
S. 167.
Es wurde festgestellt, daß der Unterschied der Lebhaftigkeit zwischen den behandelten Tieren und den Vergleichstieren sich
nur zu dem Zeitpunkt zeigte, wo sie gefangen wurden, während ihr Verhalten im !Ruhezustand gleich war.
Pharmazeutische Präparationen oder Arzneimittel, welche die erfindungsgemäße
Verbindung enthalten, können auf intravenösem, intraperitonealem, intramuskulärem, subkutanem Weg oder per os
appliziert werden, wobei die !Dosismengenzwischen 1 und 200 mg/kg
pro Tag variieren.
Als Beispiel für eine pharmazeutische Präparation gemäß der
Erfindung sei die folgende genannt:
für eine Kapsel Nr. 1: 25 mg L-Pyroglutamyl-L-prolinamid
400 mg Lactose
10 mg Magnesiumεtearat.
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Claims (5)
- - ίο -Patentansprüche,1i l-Pyroglutamyl-L-prolinamid der folgenden Formel
- 2. Verfahren zur Herstellung von L-Pyroglutamyl-L-prolinamid, dadurch gekennzeichnet, daß man L-Pyroglutaminsäure mit L-Frolinam'id in Anwesenheit eines Kupplungsmittels in einem organischen Medium umsetzt.
- 3- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kupplungsmittel Dicyclohexylcarbodiimid oder 1-Äthoxycarbonyl-2-äthoxy-1,2-dihydrochinolein verwendet.
- 4·. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Medium Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Dioxan, Äthylacetat oder Dichlormethan verwendet.
- 5. Feste oder flüssige Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie L-Pyroglutamyl-L-prolinamid und gegebenenfalls einen üblichen, pharmazeutischen Trägerstoff oder Verdünnungsstoff enthalten.609884/1 170
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