DE4431827A1 - Tragwand-Anschlagteil für Möbelscharniere - Google Patents
Tragwand-Anschlagteil für MöbelscharniereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tragwand-Anschlagteil eines
Möbelscharniers in Form eines langgestreckten Tragarms, der
aus ursprünglich ebenflächigem Metallblech ausgestanzt und
so umgeformt ist, daß von den einander gegenüberliegenden
seitlichen Längsrändern einer Stegfläche jeweils eine Wange
im wesentlichen rechtwinklig umgekantet ist, so daß der
Tragarm einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt aufweist.
Moderne Möbelscharniere, insbesondere Viergelenk oder auch
Kreuzgelenkscharniere werden korpusseitig mittels eines
Tragwand-Anschlagteils der eingangs geschilderten Art ange
schlagen, wobei der langgestreckte Tragarm zumeist in min
destens zwei Koordinatenrichtungen verstellbar auf einer an
der Tragwand des Korpus befestigten Montageplatte gehalten
wird. Während die Tragarme ursprünglich in großem Umfange
im Druckgußverfahren aus Metall - beispielsweise aus
Zinklegierungen - gefertigt wurden, hat sich in neuerer
Zeit die Herstellung im Stanz-Preßverfahren aus Metallblech
zunehmend eingeführt. Die Herstellung der Tragarme aus
ursprünglich ebenflächigem Metallblech erlaubt eine Redu
zierung der Wandstärken der Tragarme und somit eine Verrin
gerung des Gewichts aufgrund der im Vergleich zu den im
Druckguß verarbeiteten Metallen höheren Festigkeit von
Stahlblech. Da bei unterschiedlichen Belastungen durch un
terschiedliche Gewichte der am Schrankkorpus anzuschlagen
den Türflügel wird durch entsprechende Größenbemessung der
Tragarme ebenso wie durch Verwendung unterschiedlicher
Blechstärken Rechnung getragen. Bei großen, insbesondere
hohen und dadurch schweren Türflügeln kann auch eine Erhö
hung der Zahl der verwendeten Scharniere zur Beschränkung
der Gewichtsbeanspruchung des Einzel-Scharniers in Frage
kommen. In jedem Falle besteht jedoch das Bedürfnis, die
hier in Frage stehenden Tragarme aus Metallblech in ihrer
Beanspruchbarkeit durch das Gewicht der Türflügel sowie
stoßartige Beanspruchungen bei schwungvollem Schließen von
Türflügeln möglichst zu optimieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Stanz-
Preßverfahren aus Metallblech hergestellten Tragwand-An
schlagteile in Form von langgestreckten Tragarmen in ihrer
Beanspruchbarkeit zu erhöhen, ohne daß hierfür auf Aus
gangsmaterial größerer Blechstärke zurückgegriffen werden
muß.
Ausgehend von einem Tragwand-Anschlagteil der eingangs er
wähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß die seitlichen Wangen über mindestens einen Teil
ihrer Länge zusätzlich versteift sind.
Diese zusätzliche Versteifung der Wangen des Tragarms kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß in den Wangen jeweils
wenigstens eine in Tragarm-Längsrichtung verlaufende Sicke
eingeprägt ist. Diese, bei der Herstellung in einer Zwi
schenstation zusätzlich eingepreßten, Sicke führt zu einer
deutlichen Erhöhung der Festigkeit sowohl durch die Kalt
verformung des Materials der Wangen als auch durch die Ver
besserung des Formfaktors des Tragarms.
Alternativ oder zusätzlich kann an den unteren freien Rän
dern der Wangen jeweils ein Streifen des Metallblech-Aus
gangsmaterials integral angeschnitten und um 180° auf eine
der Flachseiten der Wangen zurückgekantet sein, wobei die
ses Zurückkanten wahlweise auf die Innenseite oder die
Außenseite der jeweils zugeordneten Wange erfolgen kann.
Im korpusäußeren, d. h. gelenkmechanismusseitigen, Endbe
reich ist bei einem Teil moderner Gelenkscharniere zwischen
den Wangen ein Teilbereich der Stegfläche weggeschnitten,
um hier den Durchtritt der den Tragarm gelenkig mit dem
Tür-Anschlagteil verbindenden Gelenkglieder in Form von
Lenkern oder Gelenkarmen zu ermöglichen. Bei solchen Schar
nieren ist es zweckmäßig, wenn die vorgesehenen Verstei
fungen bis in den vorderen, nicht durch die Stegfläche ver
bundenen Endbereich der Wangen geführt werden, obwohl diese
Maßnahme natürlich auch bei solchen Scharnierarmen, die
einen Ausschnitt in der Stegfläche nicht aufweisen, die
Steifigkeit erhöht und somit vorteilhaft ist.
Bei Versteifung der Wangen durch längsverlaufende Sicken
kann zusätzlich auch in die Stegfläche wenigstens eine,
vorzugsweise querverlaufende Sicke eingeprägt sein, die
dann zweckmäßig bis zum Anschluß an die längsverlaufende
Sicke in der jeweiligen Wange in die Wange weitergeführt
ist bzw. sind.
Die querverlaufende Sicke bzw. eine der querverlaufenden
Sicken wird zweckmäßig im vorderen gelenkmechanismusseiti
gen Endbereich der Stegfläche vorgesehen.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines er
sten Ausführungsbeispiels eines in der
erfindungsgemäßen Weise ausgestalteten
Tragarms;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines
abgewandelten Tragarms; und
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Tragarms.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen in sei
ner Gesamtheit mit 10 bezeichneten langgestreckten Tragarm,
welcher den Tragwand-Anschlagteil eines im übrigen nicht
gezeigten Viergelenk-Möbelscharnieres bildet, welches in
Verbindung mit wenigstens einem gleichartigen Scharnier zur
verschwenkbaren Anlenkung eines Türflügels am Korpus des
zugehörigen Schranks dienen kann. Der im Stanz-Preß-Verfah
ren aus Stahlblech hergestellte langgestreckte Tragarm
weist eine langgestreckte Stegfläche 12 auf, von deren bei
den gegenüberliegenden Längsrändern jeweils eine Wange 14
um etwa 90° umgekantet ist, so daß der Tragarm über den
größeren Teil seiner Länge den Querschnitt eines um 180°
gedrehten U hat. An dem in der Zeichnung rechten Ende ste
hen die Wangen 14 noch über die Stegfläche vor und bilden
so einen nur durch die Wangen seitlich abgeschlossenen, im
übrigen aber für den Durchtritt der Scharnierlenker des
Viergelenk-Scharniers offenen Zwischenraum. Die erwähnten
Scharnierlenker werden tragarmseitig in an sich bekannter
Weise auf nicht gezeigten Lagerstiften verschwenkbar gela
gert, welche in Bohrungen 16 und 18 in den Wangen 14 ver
nietet oder vertaumelt sind. Von den Bohrungen 18 ist nur
die in der vorn liegenden Wange 14 vorgesehene Bohrung zu
erkennen, während die in der zweiten hinteren Wange vorge
sehene Bohrung in der Zeichnung durch die Stegfläche 12
verdeckt ist. Ein Paar zusätzlich vorgesehener Bohrungen 20
steht im Zusammenhang mit der Halterung von Teilen eines
Zuhaltemechanismus, der keinen Bezug zur vorliegenden Er
findung hat und deshalb auch nicht näher beschrieben wird.
Bei Scharnierarmen für Scharniere ohne oder mit abweichen
dem Zuhaltemachanismus können die Bohrungen 20 auch entfal
len.
Zur Versteifung des Scharnierarms insgesamt ist in jede der
beiden Wangen jeweils eine langgestreckte Sicke 22 derart
eingeprägt, daß sie nach außen über die Außenfläche der
Wage vortritt. Diese Sicke 22 erstreckt sich über den größ
ten Teil der Länge der Wangen 14, und zwar im gezeigten
Fall auch noch bis in deren vorderen, nicht von der Steg
fläche 12 abgeschlossenen Bereich, wobei solche Flächenbe
reiche, in denen die Bohrungen 16, 18 oder 20 eingestanzt
sind, außerhalb der Sicke 22 liegen. Am gegenüberliegenden,
d. h. schrankinneren Ende ist die Sicke nicht durchgeführt,
sondern endet etwas vor dem eigentlichen Ende des Tragarms,
wobei sie dann beim dargestellten Ausführungsbeispiel zum
unteren freien Rand der jeweiligen Wange 14 geführt ist.
Auf diese Weise wird in diesem Bereich an den Innenseiten
der Wangen eine innere Eintiefung geschaffen, die aber
nicht im Zusammenhang mit der erfindungsgemäß angestrebten
Erhöhung der Beanspruchbarkeit des Tragarms steht und des
halb auch nicht erfindungswesentlich ist. D.h. die Sicke
könnte auch ganz bis zum Ende durchgeführt sein oder vor
dem Ende einfach auslaufen.
Zur einstellbaren Halterung des Tragarms 10 auf der zugehö
rigen Montageplatte ist im rückwärtigen Ende der Stegfläche
ein offen mündender eingetiefter Schlitz 24 vorgesehen,
durch den der Schaft einer Befestigungsschraube in die zu
gehörige Montageplatte einschraubbar ist. Außerdem ist in
Richtung zum gelenkseitigen Vorderende versetzt noch eine
Gewindebohrung 26 in der Stegfläche vorgesehen, in welche
ein Gewindestift einschraubbar ist. Sowohl der am inneren
Ende offen mündender eingetiefter Schlitz 24 als auch die
Gewindebohrung 26 sind auch bei bekannten Scharnieren ähn
licher Ausgestaltung vorgesehen, d. h. stehen nicht im Zu
sammenhang mit der vorliegenden Erfindung.
In Verbindung mit der Erfindung steht aber die in der
Zeichnung zwischen der Gewindebohrung 26 und dem vorderen
Ende der Stegfläche 12 vorgesehene nach oben vorstehend
eingeprägten Sicke 28, welche eine Querversteifung bewirkt,
und die an ihren Enden über die Stegfläche hinaus in die
Tragarm-Wangen bis in die längsverlaufenden Sicken 22 ge
führt ist und so den Tragarm insbesondere im vorderen ge
lenkseitigen Endbereich versteift. Eine ähnliche querver
laufende Sicke könnte auch im Bereich zwischen der Gewinde
bohrung 26 und dem offen mündenden Schlitz 24 vorgesehen
sein, ist dort aber im Hinblick auf die einwirkenden Bean
spruchungen nicht in gleicher Weise wirksam und deshalb
beim dargestellten Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen.
Der in Fig. 2 gezeigte Tragarm 10′ stellt eine Abwandlung
des vorstehend in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Trag
arms 10 dar. Da gleiche Teile beider Tragarme in den Zeich
nungsfiguren mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, wird
nachstehend nur die getroffene Abwandlung beschrieben, wäh
rend es für die übereinstimmende Ausgestaltung genügt, auf
die vorausgehende Beschreibung zu verweisen. Der wesentli
che Unterschied zwischen dem Tragarm 10′ und dem Tragarm 10
besteht darin, daß beim Tragarm 10′ die Versteifung durch
entlang der unteren Ränder der Wangen 14 angeschnittene und
um 180° nach außen auf die Wangen 14 zurückgekantete strei
fenförmige Bereiche 14a erfolgt, die sich im dargestellten
Fall über die gesamte Länge der Wangen 14 erstrecken und so
die angestrebte Versteifung bewirken.
Ein weiterer abgewandelte Tragarm 10′′ ist in Fig. 3 darge
stellt, der sich bezüglich der Funktion der Versteifung von
dem zuvor beschriebenen Tragarm 10′ dadurch unterscheidet,
daß die an den Wangen 14 angeschnittenen und um 180° umge
kanteten streifenförmigen Bereiche 14a in diesem Fall auf
die Innenflächen der Wangen 14 umgekantet sind, wodurch sie
von außen nicht sichtbar sind. Dem möglicherweise ästhe
tisch besseren Aussehen dieser Lösung steht gegenüber, daß
dadurch der lichte innere Abstand zwischen den Wangen 14
verkleinert wird, was eine Verbreiterung des Tragarms er
fordern kann.
Im übrigen ist der Tragarm hier in Bezug auf seine Halte
rung auf der zugeordneten Montageplatte insofern abgeän
dert, als die rückwärtige Befestigung nicht in einem offen
mündenden Schlitz erfolgt, sondern statt dessen in der
Stegfläche einen beidendig geschlossenen Längsschlitz 24′
aufweist, der in seinem schrankinneren Ende in ebenfalls an
sich bekannter Weise in einer im Durchmesser vergrößerten
Durchstecköffnung 24a ausläuft.
Claims (9)
1. Tragwand-Anschlagteil eines Möbelscharniers in Form ei
nes langgestreckten Tragarms (10; 10′; 10′′), der aus ur
sprünglich ebenflächigem Metallblech ausgestanzt und so um
geformt ist, daß von den gegenüberliegenden seitlichen
Längsrändern einer Stegfläche (12) jeweils eine Wange (14)
im wesentlichen rechtwinklig umgekantet ist, so daß der
Tragarm einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Wangen (14) über mindestens einen Teil
ihrer Länge zusätzlich versteift sind.
2. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Wangen (14) des Tragarms (10) jeweils
wenigstens eine in Tragarmlängsrichtung verlaufende Sicke
(22) eingeprägt ist.
3. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an den unteren freien Rändern der Wan
gen (14) jeweils ein Streifen (14a) des Metallblech-Aus
gangsmaterials integral angeschnitten und um 180° auf eine
der Flachseiten der Wangen zurückgekantet ist.
4. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der umgekantete Metallblech-Streifen (14a)
auf die Innenseite der jeweils zugeordneten Wange (14) um
gekantet ist.
5. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallblech-Streifen (14a) auf die Außen
seite der jeweils zugeordneten Wange (14) umgekantet ist.
6. Tragwand-Anschlagteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei welchen im gelenkmechanismusseitigen Endbereich des
Tragarms (10; 10′; 10′′) zwischen den Wangen ein Teilbe
reich der Stegfläche (12) weggeschnitten ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Versteifung (22; 14a) bis in den vor
deren, nicht durch die Stegfläche (12) verbundenen Endbe
reich der Wangen (14) geführt ist.
7. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Stegfläche (12) wenigstens eine, vor
zugsweise querverlaufende Sicke (28) eingeprägt ist.
8. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in der Stegfläche (12) vorgesehene quer
verlaufende Sicke (28) bis zum Anschluß an die längsverlau
fende Sicke (22) in der jeweiligen Wange (14) in die Wange
(14) weitergeführt ist.
9. Tragwand-Anschlagteil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die querverlaufende Sicke (28) bzw.
eine der querverlaufenden Sicken im vorderen gelenkmecha
nismusseitigen Endbereich der Stegfläche (12) vorgesehen
ist.
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