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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung einer DNA oder einer
RNA, durch diese Verfahren erhältliche
Nukleinsäuren
und ihre Verwendung als Impfstoffe.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Fortschritte
in der Technologie der DNA-Rekombination haben die Entwicklung von
Gentransfer zwischen Organismen vorangebracht. Es werden zurzeit
zahlreiche Bemühungen
unternommen, um chemische, pharmazeutische und biologische Produkte
von wirtschaftlichen und kommerziellen Interesse unter Verwendung
von Gentransfertechniken zu produzieren.
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Eines
der Schlüsselelemente
bei der genetischen Veränderung
sowohl prokaryotischer als auch eukaryotischer Zellen ist die Entwicklung
von Vektoren- und Vektor-Wirts-Systemen. Im Allgemeinen ist ein
Vektor ein Nukleinsäuremolekül, das zur
Replikation oder Expression in einer Wirtszelle befähigt ist.
Ein Vektor-Wirts-System kann als eine Wirtszelle definiert werden,
die einen Vektor trägt
und es erlaubt, die in ihm enthaltene genetische Information zu
replizieren und zu exprimieren.
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Vektoren
wurden aus Viren sowohl auf der Grundlage von DNA- als auch RNA-Genomen
entwickelt. Von DNA-Viren, die sich in dem Kern der Wirtszelle replizieren,
abgeleitete virale Vektoren haben den Nachteil, dass sie fähig sind,
sich in das Genom der Zelle zu integrieren, so dass sie im Allgemeinen
nicht sehr sicher sind. Im Gegensatz dazu sind virale Vekto ren,
die aus RNA-Viren, die sich in dem Cytoplasma der Wirtszelle replizieren,
sicherer als auf DNA-Viren basierende Vektoren, da die Replikation
durch RNA außerhalb
des Kerns erfolgt. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass diese
Vektoren sich in das Genom der Wirtszelle integrieren.
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WO
99/43842 beschreibt die Verwendung künstlicher Chromosomen, insbesondere
bakterieller künstlicher
Chromosomen ("bacterial
artificial chromosomes",
BACs), in die virale DNA-Sequenzen
von Herpes simplex zur Herstellung rekombinanter Viruspartikel sowohl
in vivo als auch in vitro kloniert wurden.
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cDNA-Klone
wurden von einzelkettigen DNA-Viren mit positiver Polarität [ssRNA(+)]
erhalten, z.B. Picornavirus (Racaniello & Baltimore, 1981); Bromovirus (Ahlquist
et al., 1984); Alphavirus, eine Art, die den Sindbis-Virus einschließt; Semliki
Forest Virus (SFV) und den Venezuelischen Pferde-Encephalitis-Virus (Venezuelan Equine
Encephalitis, VEE) (Rice et al., 1987; Liljeström und Garrof, 1991; Frolov
et al., 1996; Smerdou und Liljeström, 1999); Flavivirus und Pestivirus
(Rice und Strauss, 1981; Lai et al., 1991; Rice et al., 1989); und
Viren der Astroviridae-Familie (Geigenmuller et al., 1997). Genauso
wurden Vektoren zur Expression heterologer Gene aus zu dem Genom
von ssRNA(+)-Virus komplementären
DNA-Klonen entwickelt, z.B. Alphavirus, einschließlich Sindbis-Virus,
Semliki Forest Virus (SFV), und Venezuelischem Pferde-Encephalitis (VEE)-Virus
(Frolov et al., 1996; Liljeström,
1994; Pushko et al., 1997). Alle von RNA-Viren ausgehenden Verfahren
zur Herstellung rekombinanter Viren sind jedoch immer noch durch
die Tatsache kompliziert, dass die meisten Viren Sequenzen umfassen,
die toxisch für
Bakterien sind. Die Herstellung einer cDNA mit viraler RNA und die
Subklonierung der cDNA in Bakterien führt daher oft zur Deletion
oder zum Re-Arrangement der DNA-Sequenzen in der bakteriellen Wirtszelle.
Aus diesem Grund können
die meisten der im Allgemeinen benutzten Subklonierungs- und Expressionsvektoren
nicht für
die Herstellung von großen
DNA-Abschnitten benutzt werden, die von rekombinanten RNA-Viren
abgeleitet sind. Es ist jedoch für
eine Anzahl von Aspekten bei der Entwicklung von Pharmazeutika,
besonders von Impfstoffen, notwendig, Vektoren zu erhalten, die
lange fremde DNA-Sequenzen enthalten können.
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Coronaviren
sind ssRNA(+)-Viren, die das größte bekannte
Genom aller RNA-Viren haben, wobei die Länge zwischen etwa 25 und 31
Kilobasen (kb) umfasst (Siddell, 1995; Lai & Cavanagh, 1997; Enjuanes et al.,
1998). Bei der Infektion durch einen Coronavirus repliziert sich
die genomische RNA (gRNA) und es wird ein Satz subgenomischer RNAs
(sgRNA) positiver und negativer Polarität synthetisiert (Sethna et
al., 1989; Sawicki und Sawicki, 1990; van der Most und Spaan, 1995).
Die Synthese der sgRNAs ist ein RNA-abhängiger Vorgang, der in dem
Cytoplasma der infizierten Zelle abläuft, seine genauen Mechanismen
sind jedoch noch nicht exakt bekannt.
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Es
wurde bei einigen Coronaviren, wie dem Murinen Hepatitisvirus (MHV),
infektiösen
Bronchitisvirus (IBV), Bovinen Coronavirus (BCV) (Chang et al. 1994),
und Porcinen Gastroenteritisvirus (TGEV) (Spanische Patentanmeldung
P9600620; Méndez
et al.; 1996; Izeta et al., 1999; Sánchez et al., 1999) die Herstellung
von cDNAs beschrieben, die für
unvollständige
interferierende (Defective Interfering, DI) Genome kodieren (Deletionsmutanten,
die für
ihre Replikation und Transkription die Anwesenheit eines komplementierenden
Virus benötigen).
Die Herstellung eines cDNA-Klons, der für ein vollständiges Genom
eines Coronavirus kodiert, ist jedoch wegen der großen Größe des Coronavirusgenoms
und der toxischen Sequenzen in dem Coronavirusgenom nicht möglich gewesen.
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Zusammenfassend
sind, obwohl eine große
Zahl viraler Vektoren für
die Replikation und Expression heterologer Nukleinsäuren in
Wirtszellen entwickelt wurde, die meisten bekannten Vektoren für die Expression heterologer
Gene nicht gut für
die Subklonierung von RNA-Viren geeignet. Weiterhin haben die so
erhaltenen viralen Vektoren wegen des Mangels an Speziesspezifität und Beschränkungen
des Zielorgans oder -gewebes und ihrer beschränkten Kapazität zur Klonierung
Nachteile, welche die Möglichkeiten
der Verwendung sowohl in der Grundlagenforschung als auch der angewendeten
Forschung begrenzen.
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Es
besteht daher Bedarf nach Verfahren zur Entwicklung neuer Vektoren
zur Expression heterologer Gene, welche die beschriebenen Probleme
bewältigen.
Insbesondere wäre
es vorteilhaft, große
Vektoren für die
Expression heterologer Gene mit einem hohen Sicherheitsgrad und
großer
Klonierungskapazität
zu haben, die so entworfen werden können, dass ihre Speziesspezifität und ihr
Tropismus kontrolliert werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die oben beschriebenen Probleme durch ein Verfahren
zur Herstellung einer DNA gelöst,
die Sequenzen umfasst, welche von der genomischen RNA (gRNA) eines
Coronavirus abstammen, wobei die Sequenzen eine Homologie von mindestens
60 % zu der natürlichen
Sequenz des Virus aufweisen und für eine RNA-abhängige RNA-Polymerase
und mindestens ein Struktur- oder Nicht-Strukturprotein kodieren,
wobei ein Fragment dieser DNA in der Lage ist, in RNA transkribiert
und zu einem Virion zusammengesetzt zu werden, wobei das Verfahren
Schritte umfasst, bei denen man ein interferierendes unvollständiges Genom
eines Coronavirus unter die Expressionskontrolle eines Promotors
in ein künstliches
Bakterienchromosom („bacterial
artificial chromosome",
BAC) kloniert und die innerhalb des unvollständigen Genoms deletierten Sequenzen
in das Genom re-inseriert.
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Überraschenderweise
haben die Erfinder herausgefunden, dass die bei den Verfahren aus
dem Stand der Technik auftre tenden Probleme, größe, von viraler gRNA abstammende
DNA-Sequenzen zu
subklonieren und zu exprimieren, durch die Verwendung von BACs als
Klonierungsvektoren bewältigt
werden können.
Die Verwendung von BACs hat den besonderen Vorteil, dass diese Vektoren
in Bakterien in einer Zahl von ein oder zwei Kopien pro Zelle vorliegen,
was die Toxizität
deutlich beschränkt
und die Möglichkeiten
der Rekombination zwischen Plasmiden verringert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen infektiösen Klon zur Verfügung, welcher
eine Kopie vollständiger
Länge der
zu der genomischen RNA (gRNA) eines Coronavirus komplementären DNA
(cDNA) umfasst und mit einer die Transkription regulierenden Sequenz
kloniert wurde.
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In
einem weiteren Aspekt ist die vorliegende Erfindung auf einen rekombinanten
viralen Vektor gerichtet, der einen infektiösen Klon umfasst, welcher eine
Kopie vollständiger
Länge der
zu der genomischen RNA (gRNA) eines Coronavirus komplementären DNA
(cDNA) umfasst und mit einer die Transkription regulierenden Sequenz
kloniert wurde, welcher durch Insertion einer heterologen Nukleinsäure in den
infektiösen
Klon verändert
wurde, wobei die Bedingungen eine Expression der heterologen Nukleinsäure ermöglichen.
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Die
Erfindung umfasst einen Impfstoff zum Schutz eines Tieres gegen
eine Infektion, die durch ein infektiöses Agens verursacht wird,
umfassend
- (i) mindestens einen rekombinanten
viralen Vektor, wie oben definiert, wobei der virale Vektor entweder mindestens
ein Antigen, das zur Induktion einer Immunreaktion gegen das infektiöse Agens
geeignet ist, oder einen Antikörper
exprimiert, welcher Schutz gegen das infektiöse Agens verleiht, gegebenenfalls
zusammen mit
- (ii) einem pharmazeutisch verträglichen Trägermittel.
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Dieser
Impfstoff kann ein multivalenter Impfstoff zum Schutz gegen eine
Infektion sein, welche durch mehr als ein infektiöses Agens
verursacht wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1 zeigt
die Konstruktion eines cDNA-Klons, der für eine infektiöse RNA von
TGEV kodiert. 1A zeigt die genetische Struktur
von TGEV, wobei die Namen der Gene durch Buchstaben und Zahlen angegeben sind
(1a, 1b, S, 3a, 3b, E, M, N und 7). 1B zeigt
die Strategie zur cDNA-Klonierung, die aus der Vervollständigung
des DI-C-Genoms bestand. Die Deletionen Δ1, Δ2 und Δ3 sind angegeben, die vervollständigt wurden,
um die ganze Länge
der cDNA wieder herzustellen. Die sich unter der Struktur des DI-C-Genoms
befindenden Zahlen geben die Nukleotide an, die jede Deletion in
dem DI-C-Genom flankieren. 1C zeigt
die vier cDNA-Fragmente, die konstruiert wurden, um die Deletion Δ1 zu vervollständigen,
und die Position der wichtigsten Restriktionsstellen, die beim Zusammenfügen benutzt
wurden. Die Insertion des Fragmentes Δ1 führte zu einer Zunahme der Toxizität der cDNA.
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2 zeigt
die Struktur des pBeloBAC Plasmides (Wang et al., 1997), das für die Klonierung
der infektiösen
cDNA von TGEV benutzt wurde. Das pBeloBAC Plasmid wurde von H. Shizuya
und M. Simon (California Institute of Technology) zur Verfügung gestellt
und beinhaltet 7,507 Basenpaare (bp), die den Replikationsursprung
des F-Faktors von E. coli enthalten (OriS), die Gene, die dazu notwendig
sind, eine einzige Kopie des Plasmids pro Zelle zu erhalten (parA,
parB, parC und repE), und das Chloramphenicol-Resistenzgen (CMr). Die Positionen der T7- und SP6-Promotoren
und die einzigartigen Restriktionsstellen sind angegeben. CosN:
die Stelle cosN von Lambda, um die Konstruktion des pBAC Plasmids
zu erleichtern; lac Z: β-Galaktosidasegen.
Auch die Sequenz loxP, die während
der Herstellung des Plasmids benutzt wurde, ist angegeben.
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3 zeigt
die Struktur des grundlegenden Plasmids, das für die Konstruktion der TGEV
cDNA verwendet wurde. Das pBAC-TcDNAΔClaI Plasmid
enthält
die ganze Information der TGEVRNA, außer eines ClaI-ClaI Fragmentes
von 5,198 bp. Die cDNA wurde unter den unmittelbar frühen (Immediately
Early, IE) Expressionspromotor des Cytomegalovirus (CMN) kloniert
und wird an dem 3'-Ende
von einem poly(A)-Schwanz mit 24 A-Resten, dem Ribozym des Hepatitis
Delta Virus (HDV) und den Terminations- und Polyadenylierungssequenzen des
bovinen Wachstumshormons (BGH) flankiert. Das pBAC–B+C+D5' Plasmid enthält das ClaI-ClaI-Fragment, das
notwendig ist, um pBAC-TcDNAΔClaI zur ganzen cDNA-Länge zu vervollständigen.
Das pBAC-TcDNAFL Plasmid enthält die cDNA
von TGEV in vollständiger
Länge.
SAP: Krabbenalkalische Phosphatase (shrimp alkaline phosphatase).
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4 zeigt
die Unterschiede zwischen den Nukleotidsequenzen des S-Gens der
Klone von TGEV PUR46-MAD (MAD) und Cll. Die Zahlen geben die Positionen
der substituierten Nukleotide an, wobei als Nukleotid 1 jedes Gens
das A des Initiationskodons betrachtet wird. Die Buchstaben innerhalb
der Balken geben das entsprechende Nukleotid in der angegebenen
Position an. Die Buchstaben unter den Balken geben die Aminosäure (As)-Substitutionen an,
die durch die Nukleotide an der angegebenen Position kodiert werden. Δ6 nt gibt
eine 6-Nukleotid-Deletion an. Der Pfeil gibt die Position des Terminationskodons
des S-Gens an.
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5 zeigt
die Strategie, die befolgt wurde, um den infektiösen TGEV aus der TGEV-cDNA
voller Länge
zu erhalten. ST-Zellen (Schweinehodenzellen) wurden mit pBAC-TcDNAFL-Plasmid transfiziert, und 48 Stunden nach
der Transfektion wurde der Überstand
benutzt, um neue ST-Zellen zu infizieren. Der Virus wurde zu den
angegebenen Zeiten übertragen.
Bei jeder Passage wurden Aliquots des Überstands und der einschichtigen
Zellen jeweils für,
die Virustitration und die Isolation der RNA für RT-PCR-Analyse gesammelt. vgRNA:
virale RNA vollständiger
Länge.
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6 zeigt
den durch TGEV-cDNA in den transfizierten ST-Zellen hervorgerufenen
cytopathischen Effekt (CPE). Die Abwesenheit von CPE in nicht-transfizierten
(Kontroll-) ST-Zellen
(6A) und 14 und 20 Stunden nach Transfektion mit
pBAC-TcDNAPL in ST-Zellen beobachtete CPE
sind gezeigt (6B bzw. 6C).
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7 zeigt
die Entwicklung des viralen Titers während der Passagen. Es wird
ein Graph gezeigt, der die viralen Titer in dem Überstand von zwei Reihen einschichtiger
Zellen (1 und 2) bei verschiedenen Passagen nach der Transfektion
mit pBACTcDNAFL darstellt. Mock 1 und 2
beziehen sich auf nicht transfizierte ST-Zellen. TcDNA 1 und 2 beziehen
sich auf mit pBAC-TcDNAFL transfizierte Zellen.
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8 zeigt
die Ergebnisse der Analyse der Sequenz des Virus, der nach der Transfektion
der ST-Zellen mit pBAC-TcDNAFL erhalten
wurde. Die Struktur des TGEV-Genoms ist oben in der Figur angegeben.
Genauso sind die Unterschiede in der Nukleotidsequenz (genetische
Marker) zwischen dem mit dem pBAC-TcDNAFL (TcDNA)
Plasmid erhaltenen Virus und den TGEV-Klonen C8 und C11 angegeben.
Die Positionen der Unterschiede zwischen den Nukleotiden sind durch
die über
dem Balken befindlichen Zahlen angegeben. Die cDNA-Sequenzen des
TcDNA-Virus und des Klons C11 wurden durch Sequenzierung der Fragmente
bestimmt, die durch RT-PCR (Reverse Transkription und Polymerasekettenreaktion)
erhalten wurden. Die Sequenz des Klons C8 wird zur Veröffentlichung
eingeschickt (Penzes et al., 1999) und ist am Ende dieses Patents
angegeben. Das Restriktionsmuster der mit ClaI und DraIII durch
RT-PCR erhaltenen Fragmente, welche die Nukleotide 18,997 und 20,990
der TcDNA und C8-Viren einschlie ßen, ist gezeigt. Die Restriktionsmuster zeigen
die Anwesenheit oder Abwesenheit von ClaI- und DraIII-Schnittstellen
in der cDNA dieser Viren. Das Ergebnis dieser Analyse gab an, dass
der erhaltene TcDNA-Virus die für
das Isolat C11 erwartete S-Gensequenz hat. MWM: Molekulargewichtsmarker.
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9 zeigt
die Ergebnisse der RT-PCR-Analyse des zurückgewonnenen Virus. Die virale
RNA wurde unter der Kontrolle des CMV-Promotors exprimiert, der
von der zellulären
Polymerase Pol II erkannt wird. Im Prinzip könnte diese RNA während ihres
Transports in das Cytoplasma einem Spleißen unterworfen sein. Um zu
untersuchen, ob dies der Fall war, wurden die Stellen der RNA mit
einer hohen Wahrscheinlichkeit für
Spleißen
mit einem Programm für
die Vorhersage von Spleiß-Stellen
in Sequenzen humaner DNA bestimmt (Version 2.1.5.94, Abteilung für Zellbiologie,
Baylor College of Medicine) (Solovyev et al., 1994). Die potentielle Spleißstelle
mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit des Schneidens hatte eine Donorstelle an nt 7,243
und eine Rezeptorstelle bei nt 7.570 (9A). Um
zu untersuchen, ob diese Domäne
einem Spleißen
unterworfen war, wurde ein durch nt 7,078 und nt 7,802 (9B)
flankiertes RT-PCR-Fragment aus Passagen 0 und 2 von nicht transfizierten
Kulturen (Kontrolle) oder aus ST-Zellen, die mit TcDNA mit dem ClaI-Fragment
in reverser Orientierung (TcDNAFL(–ClaI)RS) oder
in der richtigen Orientierung (TcDNAFL)
transfiziert waren, hergestellt, und die Produkte der RT-PCR wurden
in Agarosegelen analysiert. Die erhaltenen Ergebnisse sind in den 9C (Passage
0) und 9D (Passage 2) gezeigt.
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10 zeigt
die Ergebnisse der Immunfluoreszenzanalyse des Virus, der in Kulturen
von ST-Zellen hergestellt wurde, die mit TcDNA transfiziert wurden.
Die Färbung
für die
Immunfluoreszenz wurde mit Antikörpern
durchgeführt,
die spezifisch für
das TGEV PUR46-MAD-Isolat und für
den nach Transfektion mit dem pBAC-TcDNAFL-Plasmid
erhaltenen Virus sind. Dafür
wurden TGEV-spezifische monoklonale Antikörper benutzt, die an beide
Isolate oder nur an PUR46-MAD binden (Sánchez et al., 1990). Das
Ergebnis bestätigte, dass
der TcDNA-Virus die erwartete Antigenizität besaß. Das spezifische polyklonale
Antiserum für
TGEV band an beide Viren, aber nicht an die nicht infizierte Kultur,
und nur die erwarteten monoklonalen Antikörper, die für die S-(ID.B12 und 6A.C3),
M-(3B.B3) und N-(3B.B8)
Proteine spezifisch sind, banden an den TcDNA Virus (Sánchez
et al., 1999).
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11 zeigt
die Expression von GUS unter verschiedenen Transkriptions-regulatorischen
Sequenzen (TRS) mit verschiedenen flankierenden Regionen 5' der Sequenz zwischen
den Genen ("intergenic
sequence", IG).
Das Minigenom M39 wurde unter die Kontrolle des CMV-Promotors kloniert.
In dieses Minigenom eingefügt
waren eine multiple Klonierungssequenz (PL1, 5'-CCTAGGATTTAAATCCTAAGG-3'; SEQ ID NO:2) und die
Transkriptionseinheit, die durch die ausgewählten Transkriptionsregulierenden
Sequenzen (TRS), eine weitere multiple Klonierungssequenz (PL2,
5'-GCGGCCGC GCCGGCGAGGCCTGTCGAC-3'; SEQ ID NO:3; oder
PL3, 5'-GTCGAC-3'; SEQ ID NO:4), Sequenzen
mit der Struktur einer Kozak (Kz)-Domäne, das β-Glucuronidase (GUS)-Gen und
eine weitere multiple Klonierungsstelle (PL4, 5'-GCTAGCCCAGGCGCGCGGTACC-3'; SEQ ID NO:5) gebildet
wird. Diese Sequenzen waren an dem 3'-Ende durch die 3'-Sequenz des Minigenoms M39, das HDV-Ribozym
und die Terminations- und Polyadenylierungssequenzen von BGH flankiert.
Die TRS wiesen eine unterschiedliche Zahl (0, –3, –8 und –88) von Nukleotiden an dem
5'-Ende der IG-Sequenz
(CUAAAC) auf, und stammten, wie angegeben,
von den N-, S- oder M-Genen. ST-Zellen wurden mit den verschiedenen
Plasmiden transfiziert, mit dem komplementierenden Virus (PUR46-MAD)
infiziert und die Überstände wurden sechsmal
passagiert. Die GUS-Aktivität
in den infizierten Zel len wurde mit dem von Izeta (Izeta et al.,
1999) beschriebenen Protokoll bestimmt. Die durch die Beziehung
der GUS-Aktivität
auf die Zahl der Passagen erhaltenen Ergebnisse sind in 11B gesammelt.
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12 zeigt
die Expression von GUS unter verschiedenen TRS, die sich in der
3'-flankierenden
Region der IG-Sequenz unterscheiden (siehe 11A).
Unter Verwendung der Transkriptionseinheit, deren 5'-flankierende Region
den –88
nt des N-Gens von TGEV sowie der IG-Sequenz (CUAAAC) entspricht,
wurden die 3'-flankierenden
Sequenzen verändert.
Diese Sequenzen entsprechen denen der verschiedenen TGEV-Gene (S,
3a, 3b, E, M, N und 7), wie in 12A angegeben.
In zwei Fällen
wurden 3'-Sequenzen
durch andere ersetzt, die eine Restriktionsstelle (SalI) und eine
optimierte Kozak-Sequenz (Kz) enthielten, oder durch eine mit der
auf die erste IG-Sequenz nach der „Leader"-Sequenz
des viralen Genoms folgenden Sequenz identischen Sequenz. Die GUS-Aktivität in den
infizierten Zellen wurde mit dem oben beschriebenen Protokoll bestimmt
(Izeta et al., 1999). CL12 weist auf eine mit dem 3'-Ende der „Leader"-Sequenz des TGEV-Genoms identische Sequenz
von 12 Nukleotiden hin (siehe die am Ende angegebene Virussequenz). Die
durch den Bezug der Expression von GUS auf die Zahl der Passagen
erhaltenen Ergebnisse sind in 12B gesammelt.
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13 zeigt
die Auswirkung des Ortes der Insertion des Expressionsmoduls in
das Minigenom auf den Grad der GUS-Expression. Die GUS-Transkriptionseinheit,
die –88
nt des N-Gens, die das 5'-Ende
der IG-Sequenz (CUAAAC) flankieren und die Kz-Sequenzen, die das
3'-Ende flankieren,
enthält
(siehe 12A), wurde in vier einzelne
Restriktionsstellen in dem Minigenom M39 (13A)
eingeführt,
um zu bestimmen, ob alle diese Schnittstellen die Expression des
heterologen Gens gleichermaßen
erlauben. ST-Zellen wurden mit diesen Plasmiden transfiziert und
mit dem komplementierenden Virus (PUR46-MAD) infiziert. Die GUS-Aktivität in dem
infizierten Zellen wurde bei Passage 0 (P0) nach dem oben beschriebenen
Protokoll bestimmt (Izeta et al., 1999). Die erhaltenen Ergebnisse
sind in 13B gesammelt.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Anmeldung ist ein „bakterielles
künstliches
Chromosom" eine
DNA-Sequenz, welche die Sequenz des F-Faktors umfasst. Dieses Sequenzen
enthaltende Plasmide, sogenannte F-Plasmide, sind dazu in der Lage,
heterologe Sequenzen mit einer Länge
von mehr als 300 kb in einer geringen Kopienzahl (ein oder zwei
Kopien pro Zelle) stabil zu erhalten. Entsprechende BACs sind im
Stand der Technik bekannt (Shizuya et al., 1992).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung hat die in das BAC klonierte DNA eine Homologie von mindestens 60
%, bevorzugt 75 % und am meisten bevorzugt 85 oder 95 % zu einer
natürlichen
Sequenz eines RNA-Virus. Die Sequenzhomologie wird bevorzugt mit
dem Clustal-Computerprogramm bestimmt, das vom Europäischen Bioinformatik-Institut
(EBI) erhältlich
ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Bezeichnung „von einem Coronavirus abstammende
Sequenz" benutzt,
um eine Nukleinsäuresequenz
mit einer Homologie von mindestens 60 %, bevorzugt 75 % und am meisten
bevorzugt 85 oder 95 % zu der natürlichen Sequenz eines Coronavirus
zu bezeichnen. Sequenzhomologie kann mit dem Clustal-Computerprogramm
bestimmt werden, das vom Europäischen
Bioinformatik-Institut (EBI) erhältlich
ist.
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Der
Ausdruck „Coronavirus" wird gemäß der vorliegenden
Erfindung benutzt, um eine Gruppe von Viren zu bezeichnen, die ein
einziges Molekül
linearer, positiver ssRNA von 25 bis 33 kb aufweisen. Diese Viren enthalten
normalerweise 7 bis 10 Strukturgene, d.h. Gene, die für Proteine
kodieren, welche die virale Struktur bestimmen. Diese Gene sind
normalerweise in dem viralen Genom in der Reihenfolge 5'-Replikase-(Hämagglutinin-Esterase)-Spike-Hülle-Membran-Nukleoprotein
-3' angeordnet.
Zusätzlich
kann das virale Genom eine Anzahl von Nicht-Strukturgenen umfassen,
die einen verschachtelten Satz von mRNAs mit einem gemeinsamen 3'-Ende kodieren und
größtenteils
nicht essentiell sind.
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Der
Ausdruck „in
der Lage sein, in RNA transkribiert und zu einem Virion zusammengesetzt
werden zu können" wird benutzt, um
eine DNA-Sequenz zu bezeichnen, welche – einmal in eine passende Wirtszelle eingeführt – in RNA
transkribiert werden wird und Virionen generieren wird. Die Virionen
sind bevorzugt infektiöse
Viren, können
aber auch inaktivierte, attenuierte oder in ihrer Replikation defekte
Viren sein, welche diese RNA umfassen. Bevorzugt wird die ganze,
für die
Expression des Virions notwendige Information von der erfindungsgemäßen DNA-Sequenz
kodiert.
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Die
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
weiterhin eine Sequenz umfassen, die für ein oder mehrere ausgewählte heterologe
Gene kodiert. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Gen als „heterologes
Gen" bezeichnet,
wenn es nicht von dem Coronavirus abstammt, welcher als Quelle für welche
die RNA-abhängige
RNA-Polymerase und die strukturellen oder nicht-strukturellen Proteine
kodierenden Gene benutzt wurde. Ein „heterologes Gen" bezieht sich also
auf Gene, die von einem Typ eines Coronavirus abstammen und in einem
Vektor exprimiert werden, der Sequenzen umfasst, die von einem anderen
Typ des Coronavirus abstammen. Jegliches ausgewählte heterologe Gen kann in
die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung eingefügt werden. Die Insertion von
für Peptide
oder Proteine kodierenden Genen, die durch das Immunsystem eines
Säugetiers
als Antigen eines infektiösen
Agens erkannt werden, ist besonders bevorzugt. Das heterologe Gen
kann somit für
mindestens ein Antigen, das geeignet ist, eine Immunantwort gegen
ein infektiöses
Agens zu induzieren, für
mindestens ein Molekül,
das die Replikation eines infektiösen Agens stört oder
für einen
Antikörper,
der Schutz gegen ein infektiöses
Agens gewährt,
kodieren. Alternativ oder zusätzlich kann
das heterologe Gen einen Immunmodulator, ein Cytokin, einen Verstärker der
Immunantwort oder einen anti-inflammatorischen Stoff kodieren.
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Das
erfindungsgemäße DNA-Fragment,
das in RNA transkribiert wird, hat vorzugsweise eine Größe von mindestens
25 kb. Fragmente mit einer Größe von mindestens
30 kb sind besonders bevorzugt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die DNA weiterhin Sequenzen,
die von einem Coronavirus abstammen und für mehrere oder alle strukturellen
oder nicht-strukturellen Proteine eines Coronavirus bis auf eins
kodieren. Alternativ umfasst die erfindungsgemäße DNA weiterhin Sequenzen,
die für
alle strukturellen oder nicht-strukturellen
Proteine eines Coronavirus kodieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfassen die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung eine Sequenz, welche die Transkription
einer Sequenz kontrolliert, die von einer Coronavirus gRNA abstammt. Jede
im Stand der Technik bekannte Sequenz, die Transkription kontrolliert,
kann für
diesen Zweck benutzt werden, einschließlich Sequenzen, welche die
Expression von Genen, die aus DNA- oder RNA-Genomen stammen, veranlassen.
Die Verwendung des unmittelbar frühen (Immediately Early, IE)
Promotors des Cytomegalovirus (CMV) ist bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäße Nukleinsäure kann
an dem 3'-Ende auch
durch einen poly(A)-Schwanz flankiert werden. Die Nukleinsäure kann
Terminations- und/oder Polyadenylierungssequenzen des bovinen Wachstumshormons
(BGH) umfassen. Zusätzlich
oder alter nativ können
die Nukleinsäuren
für ein
Ribozym kodierende Sequenzen umfassen, z.B. das Ribozym des Hepatitis δ Virus (HDV).
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können von
irgendeinem Coronavirus stammende Sequenzen umfassen, z.B. von einem
Isolat des Porcinen Transmissiblen Gastoenteritisvirus (TGEV), Murinen
Hepatitisvirus (MHV), infektiösen
Bronchitisvirus (IBV), Bovinen Coronavirus (BoCV), Caninen Coronavirus
(CcoV), Felinen Coronavirus (FcoV) oder Humanen Coronavirus. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
stammt die Nukleinsäure
von einem Transmissiblen Gastroenteritisvirus.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen DNA,
die Schritte umfassen, bei denen man ein interferierendes unvollständiges Genom
eines Coronavirus unter die Expressionskontrolle eines Promotors
in einen BAC-Vektor kloniert und die innerhalb des unvollständigen Genoms
deletierten Sequenzen re-inseriert. Das Verfahren kann weiter Schritte
umfassen, bei denen toxische Sequenzen innerhalb des viralen Genoms
vor Re-Insertion die restliche genomische DNA identifiziert werden.
Bevorzugt sind die toxischen Sequenzen innerhalb des viralen Genoms
die letzten Sequenzen, welche bei der Vervollständigung des Genoms reinseriert
werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dieses Verfahren geeignet, um infektiöse Klone
des Coronavirus zu erhalten, die in Bakterien für mindestens 80 Generationen
stabil sind und damit einen sehr effizienten Klonierungsvektor bereitstellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Entwicklung infektiöser Klonen
aus von Coronavirus abstammender cDNA bereit (Almazan et al., 2000),
genau wie Vektoren, die mit diesen infektiösen Klonen hergestellt wurden,
die auch heterologe Nukleinsäuresequenzen
einschließen,
die in diese Klone eingefügt
sind. Die infektiösen
Klone und durch diese Erfindung bereitgestellten Vektoren haben
vielfältige
Anwendungen sowohl in der Grundlagenforschung als auch der angewandten
Forschung, sowie eine hohe Klonierungskapazität, und sie können so
entworfen werden, dass ihre Speziesspezifizität und ihr Tropismus leicht
kontrolliert werden können.
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Dieses
Patent beschreibt die Entwicklung eines Verfahrens, dass es das
erste Mal in der Geschichte des Coronavirus möglich macht, einen infektiösen cDNA-Klon
vollständiger
Länge,
der für
das Genom eines Coronavirus kodiert, zu erhalten (Al-mazan et al., 2000).
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Es
wurde ein neuer Vektor oder ein Expressionssystem für heterologe
Nukleinsäuren
entwickelt, basierend auf einem für die genomische RNA (gRNA)
eines Coronavirus kodierenden infektiösen cDNA-Klon. In einer besonderen
Ausführungsform
dieser Erfindung ist der Coronavirus der Porcine Transmissible Gastroenteritis
Virus (TGEV).
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Das
neue Expressionssystem kann in der Grundlagenforschung oder angewandten
Forschung verwendet werden, z.B., um ausgewählte Produkte (Proteine, Enzyme,
Antikörper,
etc.) zu erhalten, als Impfvektor, oder für die Gentherapie sowohl bei
Menschen als auch Tieren. Der aus dem infektiösen cDNA-Klon erhaltene infektiöse Coronavirus
kann durch konventionelle Gentechnik verändert werden, so dass neue
Gene in das Genoms des Coronavirus eingefügt werden können, und diese Gene können gewebe-
und speziesspezifisch exprimiert werden, um eine Immunantwort zu
initiieren oder Gentherapie durchzuführen. Zusätzlich wurde die Expression
durch die Auswahl neuer transkriptionsregulatorischer Sequenzen
(TRS) optimiert, die es möglich
machen, die Stärke
der Expression mehr als 100fach zu steigern.
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Die
von Coronavirus, besonders TGEV, abstammenden Vektoren haben mehrere
Vorteile für
die Induktion von Immunität
in Schleimhäuten,
im Vergleich zu anderen Expressionssystemen, die dort nicht replizieren:
(i) TGEV infiziert intestinale und respiratorische Schleimhäute (Enjuanes
und Van der Zeijst, 1995), also die besten Orte für die Induktion
sekretorischer Immunität;
(ii) sein Tropismus kann durch Veränderung des S (Spike)-Gens
kontrolliert werden (Ballesteros et al., 1997); (iii) es gibt für die Entwicklung
von Expressionssystemen nicht-pathogene Stämme, die von komplementierenden
Viren abhängen
(Sánchez
et al., 1992); und (iv) Coronaviren sind cytoplasmische RNA-Viren,
die sich replizieren, ohne ein intermediäres DNA-Stadium durchzumachen
(Lai und Cavanagh, 1997), was ihre Integration in das zelluläre Chromosom
praktisch unmöglich macht.
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Das
Verfahren, das es möglich
gemacht hat, einen infektiösen
Coronavirus von einer cDNA zu erhalten, die für die gRNA eines Coronavirus
kodiert, umfasst die folgenden Strategien:
- (i)
Expression der RNA des Coronavirus unter der Kontrolle eines geeigneten
Promotors;
- (ii) Klonierung des Genoms des Coronavirus in bakterielle künstliche
Chromosomen (BACs);
- (iii) Identifizierung der cDNA-Sequenzen des Coronavirus, die
direkt oder indirekt toxisch auf Bakterien wirken;
- (iv) Identifizierung der genauen Reihenfolge, in der die Komponenten
der cDNA, die für
eine infektiöse
RNA des Coronavirus kodieren, zusammengefügt sein müssen (Promotoren, Transkriptionsterminationssequenzen,
Polyadenylierungssequenzen, Ribozyme, etc.); und
- (v) Identifizierung einer Gruppe von Technologien und Verfahren
(Bedingungen für
das Wachstum von BACs, Veränderungen
des Reinigungsverfahrens von BAC-DNA, Transformationstechniken,
etc.), die es zusammen erlauben, einen infektiösen Coronavirus aus einer cDNA
zu erhalten.
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Der
Promotor spielt eine wichtige Rolle bei der Verstärkung der
Expression viraler RNA in dem Kern, wo sie synthetisiert wird, um
später
in das Cytoplasma transportiert zu werden.
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Die
Verwendung von BACs stellt einen der Kernpunkte des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar. Bekanntermaßen
ist die Klonierung eukaryotischer Sequenzen in bakterielle Plasmide
wegen der Toxizität
der exogenen Sequenzen für
Bakterien oft unmöglich.
In diesen Fällen
eliminieren die Bakterien die Toxizität normalerweise, indem sie
die eingeführten
Sequenzen verändern.
Um dennoch die mögliche
Toxizität
dieser viralen Sequenzen zu vermeiden, wurden in der in diesem Fall
benutzten Strategie die notwendigen Klonierungen, um die vollständige cDNA
des Coronavirus zu erhalten, in BACs ausgeführt. Diese Plasmide treten
in nur einer oder maximal zwei Kopien pro Zelle auf, was ihre Toxizität deutlich
beschränkt
und die Möglichkeiten
der Rekombination zwischen Plasmiden reduziert.
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Durch
die Identifizierung der bakteriotoxischen cDNA-Sequenzen des Coronavirus kann die Herstellung
der cDNA abgeschlossen werden, die das vollständige Genom eines Coronavirus
kodiert, mit der Ausnahme der toxischen Sequenzen, die in dem letzten
Schritt der Herstellung des vollständigen Genoms hinzugefügt werden,
also direkt vor der Transfektion in eukaryotische Zellen, was eine
Veränderung
durch die Bakterien vermeidet.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein infektiöser, doppelsträngiger cDNA-Klon,
der für die
gRNA eines Coronavirus kodiert, sowie das Verfahren, um diesen zu
erhalten.
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Weiterhin
ist ein Satz von rekombinanten viralen Vektoren, die den infektiösen Klon
und in diesen infektiösen
Klon eingefügte
Sequenzen heterologer Nukleinsäuren
umfassen, Gegenstand dieser Erfindung.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
rekombinanten Coronavirus, welches die Einführung des infektiösen Klons
in eine Wirtszelle, die Kultur der transformierten Zelle unter Bedingungen,
welche die Replikation des infektiösen Klons und Herstellung des
rekombinanten Coronavirus erlauben, und die Gewinnung des rekombinantem
Coronavirus aus der Kultur umfasst.
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Ein
weiterer Gegenstand dieser Erfindung besteht aus einem Verfahren
zur Herstellung eines veränderten
rekombinanten Coronavirus, welches die Einführung des rekombinanten viralen
Vektors in eine Wirtszelle, das Kultivieren unter Bedingungen, welche
die Replikation des viralen Vektors und die Herstellung des veränderten
rekombinanten Coronavirus erlauben, und die Gewinnung von veränderten
rekombinanten Coronavirus aus der Kultur umfasst. Ein weiterer Gegenstand
dieser Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Herstellung eines
ausgewählten
Produkts, welches das Kultivieren einer Wirtszelle, die den rekombinanten
viralen Vektor enthält,
unter Bedingungen, welche die Expression der Sequenz heterologer
DNA erlauben, umfasst.
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Zellen,
welche die bereits erwähnten
infektiösen
Klone oder rekombinanten viralen Vektoren enthalten, stellen einen
anderen Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
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Ein
weiterer Gegenstand dieser Erfindung besteht aus einem Satz von
Impfstoffen, die Tiere gegen Infektionen schützen, die von infektiösen Agenzien
hervorgerufen werden. Diese Impfstoffe umfassen infektiöse Vektoren,
die mindestens ein Antigen, das für die Induktion einer Immunantwort
gegen jedes der infektiösen
Agenzien geeignet ist, oder mindestens einen Antikörper, der
gegen das infektiöse
Agens schützt,
exprimieren, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Trägermittel.
Die Impfstoffe können
mono- oder multivalent sein, abhängig
davon, ob die Vektoren ein oder mehrere Antigene exprimieren, die
in der Lage sind, eine Immunantwort gegen ein oder mehrere infektiöse Agenzien
zu induzieren, oder alternativ ein oder mehrere Antikörper, die
gegen ein oder mehrere infektiöse
Agenzien schützen.
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Ein
anderer durch diese Erfindung bereitgestellter Gegenstand umfasst
ein Verfahren zur Immunisierung von Tieren, das in der Administration
des Impfstoffes besteht.
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Die
Erfindung stellt einen cDNA-Klon bereit, der für die infektiöse RNA eines
Coronavirus kodiert, der nachfolgend als der erfindungsgemäße infektiöse Klon
bezeichnet wird, welcher umfasst: (1) eine Kopie der zu der infektiösen genomischen
RNA (gRNA) eines Coronavirus komplementären DNA (CDNA) oder die virale RNA
selbst; und (2) ein Expressionsmodul für ein zusätzliches Gen, welches optimierte
transkriptionsfördernde
Sequenzen einschließt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist der Coronavirus ein TGEV-Isolat, insbesondere
das PUR46-MAD-Isolat
(Sánchez
et al., 1990), durch Austausch des S-Gens dieses Virus durch des S-Gen
des Klon C11-TGEV-Isolats oder das S-Gen eines Caninen oder humanen
Coronavirus verändert.
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Die
transkriptionsfördernde
Sequenz, oder der Promotor, ist eine RNA-Sequenz, die sich an dem 5'-terminalen Ende
jeder Messenger-RNA (mRNA) des Coronavirus befindet, welche von
der viralen RNA-Polymerase gebunden werden, um die Transkription
der Messenger-RNA (mRNA) einzuleiten. In einer besonderen und bevorzugten
Ausführungsform
wird wegen des hohen Expressionsgrades, der durch Benutzung dieses
Promotors erhalten wird (Dubensky et al., 1996), und wegen vorheriger,
in unserem Labor erhaltener Ergebnisse, die darauf hinwiesen, dass
große
unvollständige
Genome (9,7 kb und 15 kb), die von TGEV Coronavirus abstammten,
RNA exprimierten, die während
ihres Transports aus dem Kern, wo sie synthetisiert wurden, in das
Cytoplasma keinem Spleißen
unterworfen waren, das virale Genom unter Verwendung des IE-Promotor
von CMV von einer cDNA exprimiert.
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Der
infektiöse
erfindungsgemäße Klon
enthält
auch eine Transkriptionsterminationssequenz und ein Polyadenylierungssignal,
wie das des BGH-Gens. Diese Terminationssequenzen müssen an
dem 3'-Ende des poly(A)-Schwanzes
platziert werden. In einer besonderen Ausführungsform enthält der infektiöse erfindungsgemäße Klon
einen poly(A)-Schwanz von 24 A-Resten und die Terminations- und
Polyadenylierungssequenzen von BGH, die durch die Sequenz des HDV-Ribozyms
von dem poly(A)-Schwanz getrennt sind.
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Das
Plasmid, in das die infektiöse
cDNA des Virus eingefügt
worden ist, ist ein DNA-Molekül,
das einen Replikationsursprung besitzt und daher potentiell dazu
in der Lage ist, sich in einer geeigneten Zelle zu replizieren.
Das verwendete Plasmid ist ein Replikationskonstrukt, das dazu geeignet
ist, den infektiösen
erfindungsgemäßen Klon
in einer geeigneten Wirtszelle, wie einem Bakterium, z.B. Escherichia
coli, zu erhalten und zu amplifizieren. Das Replikationskonstrukt
trägt normalerweise
ein Antibiotika-Resistenzgen, das die Selektion von Zellen, die
es tragen, erlaubt (z.B., cat).
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In
Beispiel 1 wird die Herstellung eines infektiösen Klons von TGEV unter der
Kontrolle des IE-Promotors von CMV beschrieben. Das 3'-Ende der cDNA wird
von einer 24 nt poly(A)-Sequenz,
dem HDV-Ribozym und der Transkriptionsterminationssequenz von BGH
flankiert.
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Das
Verfahren, um den infektiösen
erfindungsgemäßen Klon
zu erhalten, umfasst die Konstruktion der cDNA vollständiger Länge aus
der gRNA eines Coronavirus und das Zusammenfügen mit den transkriptionsregulierenden
Elementen.
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Die
für die
infektiöse
gRNA eines Coronavirus kodierende cDNA wurde aus einem DI-Genom
erhalten, das von einem Corona virus abstammt, der als cDNA unter
der Kontrolle eines geeigneten Promotors in ein BAC kloniert wurde,
um die Stabilität
der cDNA zu erhöhen.
Die bakteriotoxischen Sequenzen wurden sodann identifiziert, und,
um diese Toxizität
zu beseitigen, wurden die toxischen Sequenzen entfernt und am Ende
der Herstellung des vollständigen
Genoms, direkt vor der Transfektion in eukaryotische Zellen, eingefügt. Virale Nachfahren
können
wieder hergestellt werden, indem eukaryotische Zellen, welche die
virale Replikation unterstützen,
mit dem das Coronavirus-Genom
enthaltenden BAC-Plasmid transfiziert werden.
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Die
transkriptionsregulierenden Elemente werden mit konventionellen
Techniken hinzugefügt
(Maniatis et al., 1989).
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Der
infektiöse
erfindungsgemäße Klon
kann mit konventioneller Gentechnik verändert werden, um mindestens
eine heterologe Nukleinsäuresequenz,
die für
eine bestimmte Aktivität
kodiert, unter der Kontrolle des in dem infektiösen Klon vorliegenden Promotors
und der regulierenden Sequenzen, die in dem sich ergebenden Expressionsvektor
enthalten sind, einzufügen.
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Der
infektiöse
erfindungsgemäße Klon
kann vielfältig
verwendet werden, z.B. kann er sowohl in der Grundlagenforschung
benutzt werden, z.B. um den Mechanismus der Replikation und Transkription
von Coronaviren zu untersuchen, als auch in der angewandten Forschung,
z.B. bei der Entwicklung von effizienten Systemen zur Expression
von ausgewählten
Produkten (Proteinen, Enzymen, Antikörpern, etc.).
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Geeignete
Zellen können
mit dem infektiösen
erfindungsgemäßen cDNA-Klon
transformiert werden, und die erhaltenen Virionen, die das vollständige Genom
des Coronavirus enthalten, können
zurückgewonnen werden.
Daher stellt die Erfindung darüber
hinaus ein Verfahren bereit, um einen rekombinanten Coronavirus herzustellen,
das umfasst, dass man eine infektiöse erfindungsgemäße cDNA
in eine Wirtszelle einführt,
diese Zelle unter Bedingungen kultiviert, welche die Expression
und Repli kation des infektiösen
Klons und die Gewinnung der erhaltenen Virionen des rekombinanten
Coronavirus erlauben, die das infektiöse Genom des Coronavirus enthalten.
Der infektiöse
erfindungsgemäße Klon
kann in die Wirtszelle auf verschiedene Arten eingeführt werden,
z.B. durch Transfektion der geeigneten Zelle mit einer in vitro
von einem infektiösen
erfindungsgemäßen Klon
transkribierten RNA, oder durch Infektion der Wirtszelle mit dem
infektiösen
erfindungsgemäßen cDNA-Klon.
Die Wirtszellen, die den infektiösen
erfindungsgemäßen Klon
enthalten, stellen einen zusätzlichen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
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Die
Erfindung stellt auch einen Satz rekombinanter viraler Vektoren
bereit, die von einem infektiösen erfindungsgemäßen Klon
abstammen, in der Folge die viralen erfindungsgemäße Vektoren.
Die viralen erfindungsgemäßen Vektoren
umfassen einen infektiösen
erfindungsgemäßen cDNA-Klon,
der so verändert
wurde, dass er eine in den infektiösen Klon eingefügte heterologe
Nukleinsäure
enthält,
unter Bedingungen, welche die Expression der heterologen Nukleinsäure erlauben.
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Der
Begriff „Nukleinsäure", wie in dieser Beschreibung
verwendet, schließt
Gene oder Genfragmente, genauso wie im Allgemeinen jedes DNA- oder
RNA-Molekül,
ein.
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Der
auf eine Nukleinsäure
angewendete Begriff „heterolog" bezieht sich, in
dem in dieser Beschreibung verwendeten Sinn, auf eine Nukleinsäuresequenz,
die üblicherweise
nicht in dem Vektor vorliegt, der zum Einbringen der heterologen
Nukleinsäure
in eine Wirtszelle benutzt wird.
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Die
heterologe Nukleinsäure,
die in dem viralen erfindungsgemäßen Vektor
enthalten ist, kann ein Gen oder Fragment davon sein, das für ein Protein,
ein Peptid, ein Epitop oder ein beliebiges ausgewähltes Genprodukt
(so wie Antikörper,
Enzyme, etc.) kodiert. Die heterologe Nukleinsäure kann in den infektiösen erfindungsgemäßen Klon
mit Hilfe von konventionel ler Gentechnik in jede geeignete Region
der cDNA eingefügt werden,
z.B. nach ORF 1b oder zwischen den Genen N und 7 nach dem Initiationskodon
(AUG) und im Leseraster mit diesem Gen; oder, alternativ, in den
anderen ORFs entsprechenden Gebieten. Bei der Konstruktion des viralen
erfindungsgemäßen Vektors
ist es essentiell, dass die Insertion der heterologen Nukleinsäure keine
der grundlegenden viralen Funktionen stört.
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Der
virale erfindungsgemäße Vektor
kann ein oder mehrere Aktivitäten
exprimieren. In dem letzteren Fall schließt der Vektor so viele Sequenzen
heterologer Nukleinsäuren
ein, wie Aktivitäten
exprimiert werden, wobei ein oder mehrere Promotoren vorangestellt
sind, oder ein Promotor und mehrere Chromosomenerkennungsstellen
(IRES, internal ribosome entry sites), oder mehrere Promotoren und
eine Ribosomenerkennungsstelle.
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Damit
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines ausgewählten Produktes
bereit, umfassend das Kultivieren einer Wirtszelle, die einen viralen
erfindungsgemäßen Vektor
enthält,
unter Bedingungen, welche die Expression der heterologen Nukleinsäure und
die Gewinnung des ausgewählten
Produktes erlauben. Die Wirtszellen, die den viralen erfindungsgemäßen Vektor
enthalten, stellen einen zusätzlichen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
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Der
virale erfindungsgemäße Vektor
kann so entworfen sein, dass seine Speziesspezifität und sein Tropismus
leicht kontrolliert werden können.
Wegen dieser Eigenschaften ist eine sehr interessante Anwendung
der viralen erfindungsgemäßen Vektoren
ihre Nutzung in der Gentherapie als Vektor eines ausgewählten Genes,
oder als Impfvektor, um Immunantworten gegen verschiedene Pathogene
zu induzieren.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Impfstoffe bereit, die in der Lage sind,
ein Tier gegen durch infektiöse Agenzien
ausgelöste
Infektionen zu schützen,
umfassend (i) mindestens einen viralen erfindungsgemäßen Vektor,
der mindestens ein für
die Induktion einer Immunantwort gegen das infektiöse Agens
geeig- netes Antigen oder einen Antikörper, der Schutz gegen das
infektiöse
Agens verleiht, exprimiert, gegebenenfalls gemeinsam mit (ii) einem
pharmazeutisch verträglichen
Trägermittel.
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In
dem in dieser Beschreibung verwendeten Sinn sollte „die Induktion
von Schutz" als
eine Immunantwort des Akzeptor-Organismus
(des zu immunisierenden Tieres) verstanden werden, die durch den
viralen erfindungsgemäßen Vektor
durch geeignete Mechanismen induziert wird, wie solche, die durch
Substanzen induziert werden, die zelluläre Antworten verstärken (Interleukine,
Interferone, etc.), zelluläre
Nekrosefaktoren und ähnliche
Substanzen, die das Tier vor durch infektiöse Agenzien ausgelösten Infektionen
schützen.
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In
dem Begriff „Tier" sind alle Tiere
jeglicher Spezies eingeschlossen, bevorzugt Säugetiere, einschließlich des
Menschen.
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Der
Begriff „infektiöses Agens" in dem in dieser
Beschreibung verwendeten Sinn schließt jegliches virale, bakterielle,
fungale, parasitäre
oder anderes infektiöses
Agens ein, das ein Tier infizieren und in ihm eine Schädigung hervorrufen
kann.
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In
einer besonderen Ausführungsform
umfasst der durch diese Erfindung bereitgestellte Impfstoff mindestens
einen viralen erfindungsgemäßen Vektor,
der mindestens ein Antigen exprimiert, das in der Lage ist, eine
systemische Immunantwort und/oder eine Immunantwort in den Schleimhäuten gegen
verschiedene infektiöse
Agenzien zu induzieren, die sich in Schleimhäuten des respiratorischen oder
Intestinaltrakts vermehren. Die erfindungsgemäßen Vektoren sind dazu geeignet,
Immunität
in Schleimhäuten
und laktogene Immunität
auszulösen,
was von besonderem Interesse ist, um Neugeborene gegen Infektionen
des Intestinaltrakts zu schützen.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst der durch diese Erfindung bereitgestellte Impfstoff mindestens
einen erfindungsgemäßen viralen
Vektor, der mindestens ein Gen exprimiert, das für die leichten und schweren
Ketten eines Antikörpers
beliebigen Isotyps kodiert (z.B. IgG1, IgA,
etc.), der gegen ein infektiöses Agens
schützt.
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Speziesspezifität kann kontrolliert
werden, da der virale Vektor das S-Protein der Hülle eines Coronavirus exprimieren
kann, das die gewünschte
Spezies infiziert (Mensch, Hund, Katze, Schwein, etc.), wobei es dafür geeignet
ist, durch die zellulären
Rezeptoren der entsprechenden Spezies erkannt zu werden.
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Die
durch diese Erfindung bereitgestellten Impfstoffe können monovalent
oder multivalent sein, abhängig
davon, ob die viralen erfindungsgemäßen Vektoren ein oder mehrere
Antigene, die in der Lage sind, eine Immunantwort gegen ein oder
mehrere infektiöse
Agenzien zu induzieren, oder eine oder mehrere Antikörper, die
Schutz gegen ein oder mehrere infektiöse Agenzien verleihen, exprimieren.
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In
einer besonderen Ausführungsform
dieser Erfindung werden monovalente Impfstoffe bereitgestellt, die
in der Lage sind, Menschen, Schweine, Hunde und Katzen gegen verschiedene
für Menschen,
Schweine, Hunde und Katzen infektiöse Agenzien zu schützen, wobei
der Tropismus durch Expression des S-Glykoproteins von Coronavirus
mit der gewünschten
Speziesspezifität
kontrolliert wird.
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Die
monovalenten Vakzine gegen für
Schweine infektiöse
Agenzien können
einen Vektor enthalten, der ein Antigen exprimiert, das aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die im wesentlichen aus Antigenen der folgenden Schweine-Pathogene
besteht: Actinobacillus pleuropneumoniae, Actibacillus suis, Haemophilus
parasius, Porciner Parvovirus, Leptospira, Escherichia coli, Erysipelotrix
rhusiophatiae, Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica,
Clostridium sp., Serpulina hydiosenteriae, Mycoplasma hyopneumoniae,
Porciner Epidemischer Durchfallsvirus (porcine epidemic diarrhea
virus, PEDV), Porciner Respiratorischer Coronavirus, Rotavirus,
oder gegen die Pathogene, die Porcines respiratorisches und reproduktives
Syndrom verursachen, Aujeszky-Krankheit (Pseudowut), Schweinegrippe
oder Transmissible Gastoenteritis, und das ätiologische Agens von Atrophischer
Rhinitis und Proliferativer Ileitis. Die monovalenten Impfstoffe
gegen für
Hunde infektiöse Agenzien
können
einen Expressionsvektor enthalten, der ein Antigen ausgewählt aus
der Gruppe, die im Wesentlichen aus Antigenen der folgenden caninen
Pathogene besteht, exprimieren: Caniner Herpesvirus, Caniner Adenovirus
Typ 1 und 2, Caniner Parvovirus Typ 1 und 2, Caniner Reovirus, Caniner
Rotavirus, Caniner Coronavirus, Caniner Parainfluenzavirus, Caniner
Influenzavirus, Staupevirus, Tollwutvirus, Retrovirus, und Caniner
Calicivirus.
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Die
monovalenten Vakzine gegen für
Katzen infektiöse
Agenzien können
einen Expressionsvektor enthalten, der ein Antigen aus der Gruppe
exprimiert, die im Wesentlichen aus Antigenen der folgenden Katzen-Pathogene
besteht: Katzen Calicivirus, Feliner Immunschwächevirus, Feline Herpesviren,
Feliner Panleukopeniavirus, Feliner Reovirus, Feliner Rotavirus,
Feliner Coronavirus, Feliner Infektiöse Peritonitis-Virus, Tollwutvirus,
feline Clamydia psittaci und Feliner Leukämievirus.
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Die
Vektoren können
einen Antikörper
exprimieren, der Schutz gegen ein infektiöses Agens verleiht, z.B. ein
für Schweine,
Hunde oder Katzen infektiöses
Agens wie die oben beschriebenen. In einer besonderen Ausführungsform
exprimiert der Vektor den rekombinanten monoklonalen Antikörper, der
als 6A.C3 identifiziert ist, der TGEV neutralisiert und mit den
Isotypen IgG1 oder IgA exprimiert wird,
in denen der konstante Teil des Immunoglobulins von porcinem Ursprung
ist, oder neutralisierende Antikörper
gegen humane oder porcine Rotaviren.
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Als
Trägermittel
kann ein Verdünnungsmittel
wie physiologische Salzlösung
oder andere ähnliche Salzlösungen benutzt
werden. Diese Impfstoffe können
auch ein Adjuvans enthalten, das normalerweise bei der Formulierung
entweder von wässrigen
Impfstoffen verwendet wird, z.B. Aluminiumhydroxid, QuilA, Suspensionen
von Alumgelen und Ähnliches,
oder von ölartigen
Impfstoffen, die auf Mineralöl,
Glyceriden, Fettsäurederivaten
und ihren Mischungen basieren.
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Die
Impfstoffe der vorliegenden Erfindung können auch die Zellantwort verstärkende ("cell-response-potentiating", CRP) Substanzen
enthalten, das sind Substanzen, die Unterpopulationen von Helfer T-Zellen
(Th1 und Th2) verstärken, z.B.
Interleukin-1 (IL-1), IL-2, IL-4, IL-5, IL-6, IL-12, gamma-IFN (gamma-Interferon),
zellulärer
Nekrosefaktor und ähnliche
Substanzen, die theoretisch zelluläre Immunität in geimpften Tieren hervorrufen
können.
Diese CRP-Substanzen können
in Impfstoffformulierungen mit wässrigen
oder öligen
Adjuvanzien verwendet werden. Eine andere Art von Adjuvanzien, welche
die zelluläre
Antworten modulieren und stimulieren können, kann auch verwendet werden,
z.B. MDP (Muramyldipeptid), ISCOM (Immunostimulant Complex), oder
Liposomen.
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Die
Erfindung stellt multivalente Impfstoffe bereit, die in der Lage
sind, Infektionen durch verschiedene infektiöse Agenzien zu verhindern und
Tiere vor ihnen zu schützen.
Diese multivalenten Impfstoffe können
mit viralen erfindungsgemäßen Vektoren
hergestellt werden, in die verschiedene Sequenzen, die für entsprechende
Antigene kodieren, in den gleichen rekombinanten Vektor eingefügt wurden,
oder durch die Herstellung unabhängiger
rekombinanter Vektoren, die später
für gemeinsame
Inokulation gemischt werden. Daher umfassen diese multivalenten
Impfstoffe einen viralen Vektor, der mehr als eine heterologe Nukleinsäuresequenz enthält, die
für mehr
als ein Antigen kodieren oder alternativ verschiedene virale Vek toren,
von denen jeder mindestens ein unterschiedliches Antigen exprimiert.
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Analog
können
multivalente Impfstoffe hergestellt werden, die multivalente Vektoren
umfassen, indem Sequenzen verwendet werden, die für gegen
infektiöse
Agenzien schützende
Antikörper
kodieren, anstelle der Sequenzen, die das Antigen kodieren.
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In
einer besonderen Ausführungsform
dieser Erfindung werden Impfstoffe bereitgestellt, die in der Lage
sind, Menschen, Schweine, Hunde und Katzen gegen jeweils verschiedene
für Schweine,
Hunde und Katzen infektiöse
Agenzien, zu immunisieren. Dafür
müssen
die in dem Impfstoff enthaltenen viralen Vektoren verschiedene Antigene
der oben erwähnten
oder anderen Menschen-, Schweine-, Hunde- und Katzenpathogene enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Impfstoffe
können
in flüssiger
oder lyophilisierter Form vorliegen und können hergestellt werden, indem
die rekombinanten Systeme in dem Trägermittel suspendiert werden.
Wenn diese Systeme in lyophilisierter Form sind, kann das Trägermittel
selbst die rekonstituierende Substanz sein.
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Alternativ
können
die durch diese Erfindung bereitgestellten Impfstoffe in Kombination
mit anderen konventionellen Impfstoffen benutzt werden, indem sie
entweder einen Teil von ihnen darstellen, oder als Verdünnungsmittel
oder als lyophilisierte Fraktion, um mit anderen konventionellen
oder rekombinanten Impfstoffen verdünnt zu werden.
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Die
von dieser Erfindung bereitgestellten Impfstoffe können dem
Tier oral, nasal, subkutan, intradermal, intraperitoneal, intramuskulär oder durch
Aerosol verabreicht werden.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren für die Immunisierung von Tieren,
insbesondere Schweinen, Hunden und Katzen, gegen ein oder verschiedene
infektiöse
Agenzien gleichzeitig, bereit, das die orale, nasale, subkutane,
intradermale, intraperitoneale, intramuskuläre oder aerosolische Verabereichung
(oder Kombination davon) eines Impfstoffs umfasst, der eine immunologische
effektive Menge eines durch diese Erfindung bereitgestellten rekombinanten
Systems enthält.
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Zusätzlich stellt
die Erfindung auch ein Verfahren bereit, um neugeborene Tiere gegen
infektiöse Agenzien,
welche diese Tiere infizieren, zu schützen, das darin besteht, dass
man einen der durch diese Erfindung bereitgestellten Impfstoffe
vor oder während
der Gestationsperiode an Mütter
oder ihre Nachkommen oral, nasal, subkutan, intradermal, intraperitoneal,
intramuskulär
oder als Aerosol verabreicht.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, welche
im Detail die Gewinnung der infektiösen erfindungsgemäßen Klone
und die Konstruktion der viralen erfindungsgemäßen Vektoren beschreiben. Diese
Beispielen sollten nicht so betrachtet werden, dass sie den Umfang
der Erfindung beschränken,
sondern dass sie diese veranschaulichen. In dem Beispiel wurde die
Transformation und das Wachstum von Bakterien, DNA-Aufreinigung,
Sequenzanalyse und der Test, um die Stabilität der Plasmide abzuschätzen, gemäß den unten
beschriebenen Methoden ausgeführt.
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Transformation
der Bakterien
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Alle
Plasmide wurden durch Elektroporation in den E. coli DH10B Stamm
(Gibco BRL) eingebracht, wobei bereits beschriebene Protokolle leicht
verändert
wurden (Shizuya et al., 1992). Für
jede Transformation wurden 2 μL
Ligation und 50 μL
kompetenter Bakterien in 0,2 cm Gefäßen (BioRad) gemischt und bei
200 Ω, 2,5
kV und 25 μF
elektroporiert. Dann wurde bei jeder Transformation 1 mL SOC-Medium
hinzugefügt
(Maniatis et al., 1989), die Zellen bei 37 °C für 45 Minuten inkubiert und schließlich wurden
die rekombinanten Kolonien auf Platten von LB SOC Medium (Maniatis
et al., 1989) mit 12,5 μg/mL
Chloramphenicol detektiert.
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Wachstumsbedingungen
der Bakterien
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Bakterien,
welche die Originalplasmide enthalten, in die das unvollständige Genom
von TGEV kloniert wurde (3), wurden bei 37 °C wachsen
gelassen, wobei sie normale Wachstumskinetiken zeigten. Andererseits
wurde das BAC, das die vollständige
cDNA enthielt, bei 30 °C
wachsen gelassen, um die Instabilität soweit wie möglich zu
minimieren. Sogar so war die Größe der Kolonien
reduziert, und Inkubationszeiten von bis zu 24 Stunden waren notwendig,
um Kolonien normaler Größe zu erhalten.
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Aufreinigung
der DNA
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Es
wurde das von Woo (Woo et al., 1994) beschriebene Protokoll mit
leichten Veränderungen
befolgt. Von einer einzelnen Kolonie wurden 4 L LB mit Chloramphenicol
(12,5 μg/mL)
inokuliert. Nach einer Inkubationszeit von 18 h bei 30 °C wurden
die Bakterien durch Zentrifugation bei 6.000 g gesammelt und das
Plasmid wurde unter Benutzung des Qiagen Plasmid Maxipreparation-Kits
nach den Empfehlungen des Herstellers aufgereinigt. Mit diesem Verfahren
wurde beobachtet, dass die erhaltene Plasmid-DNA mit bakterieller
DNA verunreinigt war. Um die verunreinigende bakterielle DNA zu
eliminieren, wurde die Plasmid-DNA mit Hilfe von Zentrifugation
bei 55.000 rpm für
16 h auf einem CsCl-Gradienten gereinigt. Die erhaltene Ausbeute
lag zwischen 15 und 30 μg/L,
abhängig
von der Größe des Plasmids.
-
Sequenzanalyse
-
Die
DNA wurde mit einem automatischen Sequenzierer (373 Sequencer, Applied
Biosystems) sequenziert, wobei mit Fluoro chrom markierte Dideoxynukleotide
und eine Temperaturresistente Polymerase (Perkin Elmer) verwendet
wurden. Die Reagenzien wurden als Kit (ABI PRISM Dye Terminator
Cycle Sequencing Ready Reaction Kit) von der Firma Applied Biosystems
erhalten. Der für
die Sequenzierungsreaktionen verwendete Thermocycler war „GeneAmpPCR
System 9600" (Perkin
Elmer).
-
Das
Zusammenfügen
der Sequenzen und der Vergleich mit der Consensussequenz von TGEV
wurde jeweils mit den SegMan II und Align (DNASTAR) Programmen,
ausgeführt.
Es wurden keine Unterschiede in Bezug auf die Cosensussequenz festgestellt.
-
Stabilität der Plasmide
-
Von
den Original-Glycerolstocks wurden die Bakterien, die rekombinante
pBeloBACll Plasmide enthielten, in 20 mL LB mit Chloramphenocol
(12,5 μg/ml)
16 h bei 30 °C
und 37 °C
wachsen gelassen. Dieses Material wurde als Passage 0 bezeichnet.
Die Bakterien wurden 1 : 106 verdünnt und
bei 30 °C
und 37 °C
16 h wachsen gelassen. Während
acht aufeinanderfolgenden Tagen wurden serielle Passagen durchgeführt (jede Passage
stellt ca. 20 Generationen dar). Die Plasmid-DNA wurde bei Passage
0 und 8 (160 Generationen) durch Miniprep auf gereinigt und mit
Restriktionsendonukleasen analysiert. Die zwei Plasmide, die einen
Teil des Genoms von TGEV enthielten, waren sehr stabil, während die
Plasmide, die das vollständige
Genom von TGEV enthielten, nach 40 Generationen eine gewisse Instabilität zeigten
(zu diesem Zeitpunkt zeigten etwa 80 % der DNA das richtige Restriktionsmuster).
-
Beispiel 1
-
HERSTELLUNG EINES REKOMBINANTEN
VEKTORS BASIEREND AUF EINEM VON TGEV ABSTAMMENDEN KLON INFEKTIÖSER cDNA
-
1.1 Herstellung einer
infektiösen
TGEV-cDNA
-
Um
eine cDNA, die für
ein vollständiges
TGEV-Genom kodierte, zu erhalten; gingen wir ursprünglich von
einer cDNA aus, die für
das unvollständige
DI-C-Genom kodierte (Mendez et al., 1996). Diese cDNA, mit einer
ungefähren
Länge von
einem Drittel des TGEV-Genoms, wurde in das Plasmid geringer Kopienzahl pACNR1180
kloniert (Ruggli et al., 1996) und die Sequenz wurde bestimmt. Die
für das
unvollständige
Genom kodierende cDNA wurde effizient mit der Hilfe eines komplementierenden
Virus (Mendez et al., 1996; Izeta et al., 1999) gerettet (repliziert
und verpackt).
-
Das
DI-C-Genom weist drei Deletionen (Δ1, Δ2 und Δ3) von etwa 10, 1 und 8 Kilobasen
(kb) auf, jeweils bei den ORFs 1a, 1b und zwischen den Genen S und
7 (siehe 1).
-
Die
verfolgte Strategie, um die Sequenz der cDNA zu vervollständigen,
die für
ein infektiöses
TGEV kodieren würde,
war, Schritt für
Schritt die in dem DI-C-Genom deletierten Sequenzen einzubauen,
wobei die Bakteriotoxizität
der neu hergestellten Konstruktionen analysiert werden musste. Dieser
Aspekt ist sehr wichtig, da es in der wissenschaftlichen Literatur
weithin dokumentiert ist, dass rekombinante Plasmide mit cDNAs von
RNA-Viren im Allgemeinen schlecht wachsen und instabil sind (Boyer
und Haenni, 1994; Rice et al., 1989; Mandl et al., 1997).
-
Die
erste Deletion, die vervollständig
wurde, war Deletion Δ2,
1 kb, von ORF 1b, was zu einem stabilen rekombinanten Plasmid führte. Die
Sequenz, die in ORF 1a fehlte, wurde eingeführt, indem die cDNA-Fragmente
A, B, C und D (1) (Almazan et al., 2000) so
kloniert wurden, dass die gesamte für das Replikasegen benötigte Information
vollständig
sein sollte. Das erhaltene rekombinante Plasmid war in dem Bakterium
instabil, was zu neuen Plasmiden führte, die Additionen und Deletionen
in Fragment B aufwiesen (Almazan et al., 2000) . Interessanterweise
führte
die Elimination eines 5,198 by ClaI- ClaI-Restriktionsfragments, das die
Region des Genoms zwischen Nukleotiden 4,417 und 9,615 umfasste
(Penzes et al., 1999) zu einem in dem E. coli DH10B Stamm relativ
stabilen Plasmid.
-
Später wurde
die Sequenz von Deletion Δ3
hinzugefügt,
indem die gesamte genetische Information für die strukturellen und nicht-strukturellen
Proteine des 3'-Endes
des TGEV-Genoms kloniert wurde (1).
-
Um
die Stabilität
der TGEV-cDNA schrittweise zu verbessern, wurde entschieden, dass
sie unter Verwendung des pBeloBAC11-Plasmids in BAC subkloniert
werden würde
(Kim et al., 1992) (siehe 2). Das pBeloBAC11-Plasmid
war ein größzügiges Geschenk
von H. Shizuya und M. Simon (California Institute of Technology).
Das Plasmid, mit einer Größe von 7,507
bp, enthält
den Replikationsursprung des F-Faktors von parB, parC, E. coli (oriS)
und die Gene, die dafür
notwendig sind, eine einzelne Kopie des Plasmids pro Zelle zu erhalten
(parA und repE). In dem Plasmid liegt auch ein Chloramphenicol-Resistenzgen
(cat) als Selektionsmarker vor. Die cDNA wurde unter Kontrolle des
IE-Promotors von CMV kloniert, wegen des hohen Expressionsgrades,
der mit diesem Promotor erhalten wird (Dubensky et al., 1996), und
wegen vorheriger in unserem Labor erhaltener Ergebnisse, die darauf
hinweisen, dass große
(9,7 kb und 15 kb) unvollständige
Genome, die von TGEV-exprimierten
RNAs abstammen, während
des Transports aus dem Kern, wo sie synthetisiert werden, ins Cytoplasma
keinem Spleißen
unterworfen waren (Izeta et al., 1999; Penzes et al., 1999; Almazan
et al., 2000). Die hergestellte TGEV-cDNA (pBAC-TcDNA-ΔClaI) enthielt die Information
für die
Gene der Replikase (mit der Ausnahme des deletierten 5,198 by ClaI-Fragments, und die
gesamte Information der strukturellen und nicht-strukturellen Gene.
Das 3'-Ende der
cDNA wird flankiert von einer 24 nt poly(A)-Sequenz, dem HDV-Ribozym
und der Transkriptionsterminationssequenz von BGH (Itzeta et al.,
1999). Andererseits wurde das ClaI-Fragment, das für die Vervollstän digung
des Genoms von TGEV notwendig ist, in BAC kloniert, wobei das Plasmid
pBAC–B+C+D5' hergestellt wurde,
welches die Region des TGEV-Genoms zwischen 4,310 und 9,758 enthält (siehe 3).
Beide Plasmide wurden in dem E. coli DH10B-Stamm vervielfältigt und
komplett sequenziert. Die erhaltene Sequenz war identisch mit der
Consensussequenz des PUR46-Mad-Isolats von TGEV, die am Ende dieses
Dokuments bereitgestellt wird (SEQ ID NO:1), mit der Ausnahme von
zwei Austauschen in den Positionen der Nukleotide 6,752 (A = > G, stille Mutation)
und 18,997 (T = > C,
stille Mutation) und den Veränderungen
in dem S-Gen von PUR46-MAD, das durch das D-Gen des Isolats C11
ersetzt wurde (diese Änderungen
sind in 4 angegeben).
-
Weiterhin
wurde, um eine cDNA herzustellen, die für ein virulentes TGEV kodieren
würde,
das S-Gen des PUR46-MAD-Isolats,
welches sich auf hohem Niveau in dem respiratorischen Trakt (> 106 PFU/g
Gewebe) und auf geringem Niveau in dem Intestinaltrakt (< 103 PFU/mL)
repliziert, vollständig
durch das S-Gen von TGEV Klon 11 ersetzt, in der Folge C11, welcher
sich mit erhöhten
Titern sowohl in dem respiratorischen Trakt (< 106 PFU/mL)
als auch im Intestinaltrakt (< 106 PFU/mL) repliziert (Sánchez et al., 1999). Das
S-Gen von C11 zeigt 14 Nukleotide, die sich von dem S-Gen des PUR46-MAD-Isolats
unterscheiden, sowie eine 6 nt-Insertion am 5'-Ende des S-Gens (siehe 4)
(Sánchez
et al., 1999). Frühere
Ergebnisse in unserem Labor (Sánchez et
al., 1999) zeigten, dass durch gerichtete Rekombination hergestellte
Mutanten, in denen das S-Gen des PUR46-MAD-Isolats von TGEV durch
das S-Gen des C11 intestinalen Isolats ersetzt wurde, einen intestinalen Tropismus
und verstärkte
Virulent annahmen, anders als das natürliche PUR46-MAD-Isolat von
TGEV, das sich im Intestinaltrakt infizierter Schweine nur wenig
oder gar nicht repliziert.
-
Eine
cDNA mit dem S-Gen des intestinalen Isolats C11 wurde aus dem PUR46-MAD-Isolat
von TGEV hergestellt, indem das 5,198 by ClaI-ClaI-Fragment, das
aus dem pBAC–B+C+D5'-Plasmid erhalten
wurde, in das pBAC-TcDNAΔClaI-Plasmid kloniert
wurde, um das pBAC-TcDNAFL-Plasmid herzustellen,
das die für
das vollständige
TGEV-Genom kodierende cDNA enthält
(3).
-
Die
Stabilität
der für
die Konstruktion des Klons infektiöser cDNA (pBAC-TcDNA-ΔClaI und
pBAC-ClaIF) benutzten Plasmide, genau wie
des Plasmids, das die vollständige
cDNA enthält
(pBAC-TcDNAFL) in Bakterien wurde nach Wachstum
in E. coli für
160 Generationen analysiert. Die Stabilität wurde durch Verdau der gereinigten
DNA mit Restriktionsenzymen analysiert. Es wurden keine Deletionen
oder Insertionen festgestellt, obwohl die Anwesenheit geringfügiger Änderungen,
die durch die benutzte Analysetechnik nicht festgestellt werden
können,
in dem Fall des pBAC-TcDNAΔClaI-Plasmids und des
pBAC–B+C+D5'-Plasmids nicht ausgeschlossen
werden kann. In dem Fall des pBAC-TcDNA-Plasmids, welches das vollständige Genom
von TGEV enthält,
wurde eine gewisse Instabilität
nach 40 Generationen festgestellt (zu diesem Zeitpunkt zeigten etwa
80 % der DNA das richtige Restriktionsmuster). Diese leichte Instabilität ist jedoch
kein Hindernis für
die Gewinnung des infektiösen
Virus, da 20 Generationen bakteriellen Wachstums (4 L Kultur) ausreichen,
um eine Menge von Plasmid-DNA herzustellen, welche die Gewinnung
des Virus erlaubt.
-
1.2 Gewinnung der infektiösem TGEV
aus einer cDNA, die für
das vollständige
Genom kodiert
-
ST-Zellen
wurden mit dem pBAC-TcDNAFL-Plasmid transfiziert.
48 h nach Transfektion wurde der Überstand der Kultur gesammelt
und sechmal in ST-Zellen passagiert (siehe 5). Ab Passage
2, 14 h nach Infektion, wurde der cytopathische Effekt deutlich,
der sich später,
20 h nach Infektion, auf praktisch alle Zellen, welche die einzelne
Zellschicht bildeten, ausdehnte (siehe 6). Andererseits
erhöhte
sich der Titer des erhaltenen Virus mit den Passagen schnell und
erreichte bei Passage 3 Werte in der Größenordnung von 108 PFU/mL
(siehe 7) . Das Experiment wurde fünfmal wiederholt, und in allen
Fällen
wurde infektiöses
Virus mit ähnlichen
Titern zurückgewonnen,
wobei im Falle von nicht transfizierten ST-Zellen oder ST-Zellen,
die mit einem ähnlichen
Plasmid, in denen das ClaI-ClaI-Fragment in der umgekehrten Orientierung
vorlag, nie Virus gewonnen wurde.
-
Um
die Möglichkeit
auszuschließen,
dass das erhaltene Virus das Ergebnis von Kontaminationen war, wurden
die Sequenzen an Positionen 6,752 und 18,997 bestimmt, indem mit
der genomischen RNA des erhaltenen Virus als Matrize mit RT-PCR
amplifizierte CDNA-Fragmente sequenziert wurden. Die Analyse der Sequenz
ergab, dass die Nukleotide in den Positionen 6,752 und 18,997 die
in der cDNA vorliegenden Nukleotide waren. Weiterhin zeigte der
gewonnene Virus in der cDNA-Sequenz des S-Gens eine Restriktionsschnittstelle
DraIII an Position 20,990, wie es für das S-Gen von C11 erwartet
wurde (8). Die Anwesenheit dieser drei genetischen Marker
bestätigte,
dass das isolierte Virus von der cDNA stammte.
-
Für eine gründlichere
Kennzeichnung des hergestellten Virus wurde eine vergleichende Analyse
durch Immunfluoreszenz von Zellen durchgeführt, die mit dem nach Transfektion
mit dem pBAC-TcDNAFL-Plasmid gewonnenen
Virus (TcDNA) oder mit dem PUR46-MAD-Isolat von TGEV infiziert waren.
Dafür wurden
spezifische polyklonale und monoklonale Antikörper verwendet, die sowohl
das Cll-Isolat als auch das PUR46-MAD-Isolat erkannten, oder nur
das letztere (siehe 10). Die erhaltenen Ergebnisse
bestätigten
die für
das neue TcDNA-Virus erwartete Antigenizität. Der für TGEV-spezifische polyklonale
Antikörper,
der monoklonale Antikörper
gegen das S-Protein, für
den Spezifität
erwartet wurde (ID.B12 und 6A.C3), sowie der spezifische monoklonale
Antikörper
gegen die M-(3B.B3) und N-(3B.D8) Proteine erkannte sowohl TcDNA
als auch PUR46-MAD. Die erhal tenen Daten wiesen darauf hin, dass
der hergestellte Virus die M- und N-Proteine des PUR46-MAD-Isolates
und das S-Protein des C11-Isolates aufwies, wie es in der ursprünglichen
cDNA geplant war.
-
1.3 In vivo-Infektiösität und Virulenz
-
Um
die in vivo-Infektiösität des TcDNA-Virus
zu analysieren, wurde eine Gruppe von 5 neugeborenen Schweinen mit
von Passage 6 kloniertem Virus inokuliert und die Mortalität wurde
analysiert. Die fünf
inokulierten Schweine starben 3 bis 4 Tage nach der Inokulation,
was darauf hinwies, dass der TcDNA-Virus virulent war. Im Gegensatz
dazu zeigten sich bei zwei Schweinen, die nur mit dem Verdünnungsmittel
für den
Virus inokuliert und unter den gleichen Bedingungen gehalten wurden,
keine Änderungen.
-
1.4 Optimierung des Expressionsniveaus
durch Veränderung
der Transkriptions-regulierenden Sequenzen
-
RNA-Synthese
in Coronaviren findet mit Hilfe eines RNA-abhängigen
Vorgangs statt, in dem mRNA von Matrizes mit negativer Polarität transkribiert
wird. Bei TGEV gibt es eine konservierte Consensussequenz, CUAAAC,
die direkt vor den meisten Genen lokalisiert ist. Diese Sequenzen
stellen Signale für
die Transkription der subgenomischen mRNAs dar. Bei Coronavirus
gibt es zwischen sechs und acht Arten von mRNAs mit unterschiedlichen
Größen, abhängig von
dem Typ des Coronavirus und dem Wirt. Die größte entspricht der genomischen
RNA, welche wiederum als mRNA für
die ORFs 1a und 1b dient. Der Rest der mRNAs entspricht subgenomischen
mRNAs. Diese RNAs werden in abnehmender Reihenfolge der Größe als mRNA
1 bis 7 bezeichnet. Andererseits wurden einige mRNAs, die nach dem
Satz der ur sprünglich
beschriebenen mRNAs entdeckt wurden, mit dem Namen der entsprechenden
mRNA, einem Bindestrich und einer Zahl bezeichnet, z.B. mRNA 2-1.
Im Vergleich zur Struktur der genomische RNA zeigen die mRNAs eine
gemeinsame terminale Struktur. Mit der Ausnahme der kleinsten mRNA
ist der Rest strukturell polycistronisch, während im Allgemeinen nur der
am weitesten 5' befindliche
ORF translatiert wird.
-
Die
Effizienz der Expression eines Markergenes (GUS) wurde unter Verwendung
verschiedener Sequenzen, die das 5'-Ende der minimalen Sequenz zwischen
den Genen (IG) CUAAAC (11) flankierten, verschiedener
Sequenzen, die das 3'-Ende
der IG-Sequenz flankierten
(12), und verschiedener Insertions-Orte (13)
untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse ( 11 bis 13)
wiesen darauf hin, dass optimale Expression mit einem TRS erreicht
wurden, der aus (i) der –88
nt flankierenden Consensussequenz für das N-Gen von TGEV; (ii)
der IG-Sequenz; und (iii) der 3'-flankierenden
Sequenz der IG-Sequenz des S-Gens besteht. weiterhin wurden, in Übereinstimmung
mit den Ergebnissen in Bezug auf den Insertionspunkt des heterologen
Gens, die größten Expressionsniveaus
erreicht, wenn das heterologe Gen an dem 3'-Ende des Genoms lokalisiert war. Ein
TRS mit dem beschriebenen Aufbau erlaubt eine Expressions von GUS
auf einem Niveau zwischen 2 und 8 μg pro 106 Zellen.
-
1.5 Gewebespezifität des Expressionssystems
-
Viele
Pathogene dringen durch Schleimhäute
in den Wirt ein. Um diese Art von Infektionen zu verhindern, ist
es wichtig, Expressionssysteme zu entwickeln, welche die Induktion
eines hohen Grads sekretorischer Immunität erlauben. Dies kann grundsätzlich durch
die Verabreichung von Antigenen in den mit dem respiratorischen
und Intestinaltrakt assoziierten Lymphknoten erreicht werden. Um
dieses Ziel zu erreichen, und um im Allgemeinen die Expression eines
Gens auf das ausgewählte
Gewebe zu richten, wurden die molekularen Grundlagen des Tropismus
von TGEV untersucht. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass die
Gewebespezifität
von TGEV durch die Konstruktion rekombinanter Viren verändert werden
kann, die das S-Gen des Coronavirus mit dem erwünschten Tropismus enthalten
(Ballesteros et al., 1997; Sánchez
et al., 1999). Diese Information ermöglicht es, Expessionssysteme
basierend auf cDNA-Genomen von Coronavirus zu konstruieren, die
respiratorischen oder intestinalen Tropismus aufweisen.
-
1.6 Expression des durch
ORF5 des PRRSV kodierten viralen Antigens mit infektiöser cDNA
-
Um
das Niveau der Expression heterologer Gene zu optimieren, wurden
aus einem Vektor mit austauschbaren Modulen, flankiert durch Klonierungssequenzen,
die den Austausch von TRS und heterologen Genen innerhalb des Vektors
erleichtern, Konstrukte hergestellt. Das Konstrukt, das ORF5 von
PRRSV (Poricines respiratorisches und reproduktives Syndrom-Virus)
enthielt, ergab eine optimale Expression (etwa 10 μg/106 Zellen), wenn es am 5'-Ende flankiert war durch die minimale
IGS Consensussequenz (CUAAAC) folgend auf die –88 nt, die das Gen für das virale
Nukleocapsid (N) flankieren, und am 3'-Ende durch die Restriktionsstelle DalI
(GTCGAC) und eine der Kozak-Sequenz
analoge Sequenz (AC)GACC. Im Prinzip ist dieses Expressionsniveau
des heterologen Gens mehr als ausreichend, um eine Immunantwort
zu induzieren. Das heterologe Gen wurde an der vorher durch die
verzichtbaren Gene 3a und 3b des Virus besetzten Position eingefügt.
-
1.6 Induktion einer Immunantwort
in Schweinen gegen ein Antigen, das mit dem von der cDNA abstammenden Virusvektor
exprimiert wurde
-
Unter
Benutzung des gleichen Typs Virusvektor, der von der cDNA und den
oben beschriebenen TRS abstammte, wurde das für grünes fluoreszierendes Protein
(GFP) kodierende Gen auf hohem Niveau exprimiert (20 μg Protein
pro Million Zellen in Schweinehoden-(ST-)Zellen). Das Expressionsniveau
war für
mehr als 20 Passagen in der Zellkultur stabil. Weiterhin wurden
Schweine mit dem Lebendvirusvektor immunisiert, der auf oralem,
intranasalen und intragastrischen Weg verabreicht wurde, und eine
starke humorale Immunantwort wurde sowohl gegen den Virusvektor
als auch das GFP detektiert. Interessanterweise wurden in den geimpften
Tieren nach der Administration von drei Dosen des Virusvektor keine
Nebenwirkungen beobachtet.
-
1.7 Konstruktion eines
sicheren Virusvektors, der das fremde Gen exprimiert, ohne zu der
Herstellung infektiösen
Virus zu führen.
-
Für die Entwicklung
von Vektoren für
Menschen ist biologische Sicherheit eine Priorität. Um dieses Ziel zu erreichen,
werden drei Arten von Sicherheitsmechanismen in den Vektor eingebaut.
Zwei davon basieren auf der Deletion zweier Viruskomponenten, die
sich an unterschiedlichen Positionen des Virusgenoms befinden und
essentiell für
die Replikation des Virus sind. Diese Komponenten werden in trans
von einer Verpackungszelllinie bereitgestellt. Diese Zelle (Baby
Hamster Kidney, BHK) exprimiert die fehlenden TGEV-Gene, die für essentielle
strukturelle Proteine des Virus kodieren (die Hüllen(envelope) E und Membran-
M Proteine). Der dritte Sicherheitsmechanismus ist die Re-Lokalisierung
des Verpackungssignals des Virusgenoms, so dass die Wiederherstellung
eines infektiösen
Virus durch Rekombination verhindert wird, was zur Herstellung eines
Selbstmordvektors führt,
der die heterologen Gene effizient exprimiert, aber ungeeignet ist,
um sich selbst zu der dichtesten Nachbarzelle fortzupflanzen.
-
Mit
dem Entwurf des neuen Vektors für
die Verwendung im Menschen stellen wir keinen neuen Virus her, der
sich innerhalb der menschlichen Art fortpflanzen könnte, da
dieser Vektor nicht im Menschen von Zelle zu Zelle übertragen
werden kann. Der Vektor basiert auf einem replikationsdefizienten
Virus. Er kann nur in der Impfstofffabrik gezüchtet werden, indem Verpackungszellen
verwendet werden, welche die Deletionen des Virus komplementieren.
Dieses Sicherheitsmechanismen stellen neue Verfahren bei der künstlichen
Herstellung von Coronaviren dar. Der rekombinante Virus mit einem
neuen Tropismus wird mindestens in felinen Zellen repliktionskompetent
sein, da sich in diesen Zellen Humane, Porcine, Canine und Feline
Coronaviren replizieren.
-
HINTERLEGUNG VON MIKROORGANISMEN:
-
Das
von Escherichia coli abstammende Bakterium, welches das Plasmid
mit dem infektiösen
erfindungsgemäßen Klon
trägt und
als Escherichia coli pBAC-TcDNAFL identifiziert
ist, wurde bei der Spanish Collection of Type Cultures (CECT), Burfassot
(Valencia), am 24. November 1999 unter der Registrationsnummer CECT
5265 hinterlegt.
-
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