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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Abgabevektoren für Antigen-produzierende Gene
(heterologe Gensequenzen oder Fragmente davon), die verwendet werden,
um Immunantworten in kommerziellen Schweinen, welche hinsichtlich
einer Dezimierung aufgrund von Erkrankungen anfällig ist, zu erzeugen. Solche
Vektoren sind besonders nützlich
für die
Herstellung von Impfstoffen, die leicht in einem großen Maßstab verabreicht
werden können,
um Schweine vor Krankheiten zu schützen. Diese Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung von geeigneten Abgabevektoren,
Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen, welche auf den Vektoren
basieren, Verabreichungsstrategien und ein Verfahren zum Schützen von
Schweinen vor Krankheiten.
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HINTERGRUND
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Die
Produktivität
der Industrie der intensiven Schweinehaltung hängt von der Kontrolle von Infektionskrankheiten
ab. Obwohl Erkrankungen teilweise durch gute Hygiene- und Quarantänemaßnahmen
unter Kontrolle gehalten werden können, muss die Industrie nach
wie vor auf Impfungen bauen, um Herden zu schützen. In einer kommerziellen
Situation sind die Kosten pro Tier in Bezug auf Futterkosten und
Kosten für
die laufende Krankheitskontrolle hoch und dementsprechend müssen die
Kosten für
die Verhütung
von Erkrankungen und die Kontrolle durch einen jeglichen neu vorgeschlagenen
Impfstoff billig, wirksam und leicht abzugeben sein.
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Herkömmlicherweise
sind Impfstoffe, die aus lebenden Viruspartikeln bestehen, durch
Viruspassage und Selektion von attenuierten Formen hergestellt worden.
Alternativ wurden abgetötete
Impfstoffe ausgehend von virulenten Viren hergestellt.
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Die
neueste Beschreibung der Verwendung von viralen Vektoren bei der
Kontrolle von Erkrankungen bei Schweinen war die Deletionsmutante
des Pseudorabiesvirus für
die Kontrolle der Aujeszkyschen Krankheit. Die Verwendung eines
Herpesvirus als Vektor hat den Vorteil, dass dieses in der Lage
ist, eine humorale und zellvermittelte Antwort zu stimulieren, wodurch
ein möglicher
lebenslanger Schutz bereitgestellt wird. Ein anderer Vorteil ist
die Fähigkeit,
andere heterologe Sequenzen in diesen Vektor zu inserieren, welche
ausgehend von einem geeig neten Promotor exprimiert werden, um Antigene
für eine
Exposition gegenüber
dem Immunsystem der Tiere zu produzieren, wodurch diese vor zwei
Krankheiten geschützt
werden. Es gibt Nachteile bei diesem System. Erstens gibt es das
Problem der Latenz. Herpesviren haben die Fähigkeit, sich für die Lebensdauer
des Tiers in die Neuronen in Ganglien zu integrieren. Es erfordert
nur einen geeigneten Stress bei dem Tier, um die Reaktivierung des
Virus und in der Folge eine vollständige Erkrankung hervorzurufen.
Es ist jetzt jedoch bekannt, dass die Deletion eines speziellen
Gens, Glycoprotein E, das Virus attenuieren und eine Reaktivierung
aus der Latenz verhindern wird. Dementsprechend wird dieser Deletionsvektor
jetzt weithin als ein Ausrottungsvektor für die Aujeszkysche Krankheit
verwendet und wird nachfolgend nicht als ein geeigneter Vektor für die Abgabe
von anderen Antigenen zur Verfügung
stehen.
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Es
ist dementsprechend das Ziel dieser Erfindung, ein Abgabevehikel
für heterologe
Sequenzen von genetischem Material bereitzustellen, das für eine Verabreichung
in einem großen
Maßstab
besonders geeignet ist.
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Insbesondere
ist es das Ziel dieser Erfindung, Mittel für eine Erzeugung und/oder eine
Optimierung von Antikörpern
oder zellvermittelter Immunität
bereitzustellen oder zu verstärken,
um einen Schutz gegen eine Infektion mit üblichen Schweine-Krankheiten
bereitzustellen. Es ist ein zusätzliches
Ziel, ein Verfahren zur Herstellung eines geeigneten Mittels zur
Erzeugung und/oder Optimierung von Antikörpern oder zellvermittelter
Immunität
bereitzustellen, um Schweine vor einer Infektion mit üblichen
Schweine-Krankheiten zu schützen.
Es ist ein weiteres Ziel, eine Schutzstrategie bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt in einer Ausführungsform
ein rekombinantes Schweine-Adenovirus, das in der Lage ist, eine
DNA von Interesse zu exprimieren, wobei die DNA von Interesse stabil
in eine geeignete Stelle des Genoms des rekombinanten Schweine-Adenovirus
integriert ist, bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen rekombinanten Vektor, umfassend ein rekombinantes
Schweine-Adenovirus, welcher stabil wenigstens eine heterologe Nukleotidsequenz
beinhaltet, bereit. Die heterologe Nukleotidsequenz ist vorzugsweise
zu einer Ex pression als ein antigenes Polypeptid in der Lage. Das
durch wenigstens eine Nukleotidsequenz kodierte antigene Polypeptid
ist bezogen auf den Wirtsvektor vorzugsweise fremd.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die heterologe Nukleotidsequenz zu einer Expression
als ein die Immunantwort verstärkendes
Molekül
in der Lage.
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Es
soll sich auch verstehen, dass die heterologe Nukleotidsequenz ein
antigenes Polypeptid und ein die Immunantwort verstärkendes
Molekül
kodieren und/oder exprimieren kann.
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Der
rekombinante Vektor kann ein lebendes rekombinantes Schweine-Adenovirus umfassen,
in welchem die Strukturproteine des Virions gegenüber jenen
in dem nativen Schweine-Adenovirus, ausgehend von welchem das rekombinante
Schweine-Adenovirus hergestellt wird, unverändert sind.
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Diese
Erfindung beruht teilweise auf der Entdeckung, dass es in dem Schweine-Adenovirusgenom nicht-essentielle
Regionen gibt, die nicht jenen, die zuvor bei anderen Adenoviren
charakterisiert worden sind, entsprechen, was dieses Virus besonders
geeignet für
eine Abgabe von heterologen Sequenzen macht.
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Diese
Erfindung beruht auch auf der Entdeckung, dass das Schweine-Adenovirus
eine länger
andauernde Antwort in Schweinen erzeugt, was dieses als ein Impfstoffvehikel
gut geeignet macht. Darüber
hinaus ermöglicht
die Existenz von verschiedenen Serotypen, die für den Respirationstrakt oder
den Gastrointestinaltrakt spezifisch sind, die Auswahl eines Impfstoffvehikels,
welches für
ein Zielorgan und den erforderlichen Typ der Immunantwort geeignet
ist.
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Die
Erfindung beruht auch auf der Entdeckung, dass Schweine-Adenovirus genomische
DNA verpacken kann, die größer als
die 105%-Regel für Säugetier-Adenoviren
mit Genomen von mittlerer Größe ist und dass
die resultierenden verpackten Virionen in vitro und in vivo stabil
sind.
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Adenoviren
sind eine große
und vielgestaltige Familie, die aus vielen Lebewesen, einschließlich des Menschen
und anderer Säugetiere
wie auch verschiedener Vögel,
isoliert worden sind. Als ein Ergebnis sind Adenoviren in wenigstens
zwei Gattungen, die Mastoadenoviridae und die Aviadenoviridae, unterteilt
worden und unlängst
ist eine dritte Gattung vorgeschlagen worden, die Atadenoviridae,
die einige Rin der- und Vögel-Adenoviren
(Eierverlustsyndrom) umfasst (Benkö und Harrach, Archives of Virology
143, 829–837,
1998).
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Schweine-Adenoviren
sind weit verbreitete infektiöse
Agentien von Schweinen und bis heute sind vier unterschiedliche
Serotypen anerkannt worden (Adair und McFerran, 1976) und es gibt
Beweise für
wenigstens einen weiteren (Derbyshire et al., 1975). Von den vier
gefundenen Serotypen wurden drei (Serotypen 1 bis 3) aus dem Gastrointestinaltrakt
isoliert, während
der vierte aus dem Atemwegssystem gewonnen wurde. Die Schweine-Adenoviren
werden als ein gering pathogenes weit verbreitetes Agens angesehen
und obwohl Isolierungen im Allgemeinen aus erkrankten Tieren erfolgten,
war es überaus
wahrscheinlich, dass das Adenovirus nur als eine Sekundärinfektion
vorhanden war. Sie sind aus Schweinen mit Diarrhöe und Atemwegsinfektionen isoliert
worden, es wurde aber angenommen, dass wenigstens die gastrointestinalen
Adenovirus-Infektionen üblicherweise
symptomlos verlaufen (Sanford und Hoover, 1983). Schweine-Adenoviren
werden durch Ingestion oder Inhalation verbreitet und eine experimentelle
Infektion über
orale, intranasale und intratracheale Inokulationen hat zu der Aufnahme
des Virus geführt.
Experimentelle Pathogenitätsuntersuchungen
haben gezeigt, dass die primären
Infektionsorte der untere Dünndarm,
wahrscheinlich die Mandeln sind (Sharpe und Jessett, 1967; Shadduck
et al., 1968). Bei der Serotyp 4-Infektion scheint sich bei experimentellen
Infektionen eine Virämie
zu entwickeln. Dies kann jedoch bei den gastrointestinalen Serotypen
eine weniger häufige
Manifestation sein (Shadduck et al., 1968). Eine Ausscheidung in
den Faeces ist die häufigste
Ursache für
eine Verbreitung von PAV, welche mehrere Wochen nach einer Infektion
vorhanden ist. Unter experimentellen Bedingungen tritt auch eine
Ausscheidung in den Nasensekreten auf. Es ist vermutet worden, dass
die Rolle von PAV bei Pneumonie entweder jene eines eine Anfälligkeit
bewirkenden Faktors oder eines Synergisten ist (Kasza et al., 1969;
Schiefer et al., 1974), aber eine experimentelle Pneumonie mit dem
Serotyp 4 erforderte kein zweites Agens, um eine Erkrankung hervorzurufen
(Smith et al., 1973).
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Die
Schweine-Adenoviren müssen
noch detailliert untersucht werden und es ist wenig bekannt über ihre
Rolle bei Erkrankungen oder wie häufig sie sind. Dies ist auf
die Tatsache zurückzuführen, dass
sie in Herden keinerlei signifikante Erkrankung hervorrufen und
kein Interesse der Industrie aufgrund von Produktionsverlusten auf
sich gezogen haben. Es ist wahrscheinlich, dass die Anzahl von Serotypen
von Schweine-Adenoviren viel größer als
vier ist und dass es wahrscheinlich in der Hauptzahl der Schweineherden
als ein normaler Kommensale vorhanden ist.
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Arbeiten,
die an Schweine-Adenovirus in Hinblick auf dessen Morphologie und
Molekularbiologie vorgenommen worden sind, haben einige Ähnlichkeiten
zu anderen untersuchten Mastadenoviren gezeigt. Dessen Morphologie
ist jene von anderen untersuchten Adenoviren mit einem ikosaederförmigen Kapsid,
welches einen Kern mit einem doppelsträngigen DNA-Genom enthält. Es sind
sehr wenige Arbeiten über
die Charakterisierung des PAV-Genoms veröffentlicht worden (Benkö et al.,
1990, Kleiboeker et al., 1993, Reddy et al., 1993, Kleiboeker, 1994).
Die Größe des PAV-Genoms
(ungefähr
34,8 kb) ist geringfügig
kleiner als jene von humanen Adenoviren (ungefähr 35,9 kb). Eine Untersuchung
unter Verwendung einer Hybridisierung mit DNA-Sonden aus dem vollständigen Genom
von humanem Adenovirus Typ 2 hat gezeigt, dass es zwischen dem Schweine-
und dem humanen Adenovirus eine beachtenswerte DNA-Homologie gibt (Benkö et al.,
1990). Ein neuerer Bericht über
das Serotyp 4-PAV zeigte, dass dessen genomische Ausstattung ebenfalls ähnlich zu jener
der humanen Adenoviren in dem Bereich der L4- und E3-Regionen (einschließlich der
Gene 33K und pVIII) war, obwohl die Sequenzhomologie nicht so stark
war, wie man vielleicht erwartet hätte (Kleiboeker, 1994).
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Wenn
man geeignete PAV für
die Entwicklung als lebende Vektoren, um Impfstoffe an Schweine
abzugeben, auswählt,
ist es wichtig, die natürliche
Prävalenz
von Serotypen zu berücksichtigen.
Jene Serotypen, die man nicht üblicherweise überall antrifft,
haben offensichtliche Vorteile gegenüber jenen, denen Schweine häufig ausgesetzt
sind und gegen jene sie möglicherweise
Immunität
entwickelt haben.
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Eine
weitere Erwägung
betrifft die Fähigkeit
des Vektors, in dem Schwein aktiv zu bleiben nach dem Zeitraum,
in welchem mütterliche
Antikörper
im Kolostrum Schweine ummittelbar nach der Geburt schützen.
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Andere
wichtige Erwägungen
bei der Auswahl von potentiellen PAV-Vektoren sind Pathogenität und Immunogenität. Lebende
Vektorviren sollten vorzugsweise hochgradig infektiös, aber
nicht-pathogen (oder zumindest attenuiert) sein, so dass sie selbst
die Zielspezies nicht nachteilig beeinflussen.
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Die
bevorzugten Kandidaten für
Impfstoffvektoren sind nicht-pathogene
Isolate von Serotyp 4 (respiratorisch) und Serotyp 3 (gastrointestinal).
Serotyp 3 ist als der Serotyp der Wahl ausgewählt worden aufgrund seiner
hervorragenden Vermehrungsfähigkeiten
in kontinuierlichen Schweinenieren-Zelllinien. Es ist gut möglich, dass
die Isolierung von anderen Serotypen, die wahrscheinlich erscheint,
diese Auswahl verändern
kann. Es ist bemerkenswert, dass die virulenteren Stämme eine
stärkere
Antikörperantwort
hervorrufen.
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Heterologe
Nukleotidsequenzen, die in nicht-essentielle Regionen des Virusgenoms
eingebaut werden können
und die möglicherweise
die antigenen Determinanten von infektiösen Organismen, gegen welche die
Erzeugung von Antikörpern
oder zellvermittelter Immunität
wünschenswert
ist, kodieren, können
jene sein, die antigene Determinanten von Darminfektionen, die durch
gastrointestinale Viren hervorgerufen werden, beispielsweise Rotavirus-
oder Parvovirus-Infektionen, oder Atemwegsviren, beispielsweise
Parainfluenzavirus, oder jenes der Japanischen Enzephalitits, exprimieren.
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Heterologe
Nukleotidsequenzen, die eingebaut werden können, umfassen die antigenen
Determinanten der Mittel von:
- – Schweine-Parvovirus
- – Mycoplasma
hyopneumonia
- – Schweine-Parainfluenzavirus
- – Übertragbare
Gastroenteritis (Schweine-Coronavirus)
- – Schweine-Rotavirus
- – Hog
Cholera-Virus (klassische Schweinepest)
- – Schweinedysenterie
- – Afrikanisches
Schweinepestvirus
- – Pseudorabiesvirus
(Aujeszkysche Krankheit), insbesondere das Glycoprotein D des Pseudorabiesvirus
- – Schweine-spezifisches
respiratorisches und reproduktives Syndrom-Virus (PRRSV; Porcine
respiratory and reproductive Syndrome virus)
- – Heterologe
Nukleotidsequenzen, die für
einen Einbau in die Vektoren der Erfindung mehr bevorzugt sind, sind
jene, die antigene Determinanten von Schweine-Parvovirus, Schweine-Rotavirus,
Schweine-Coronavirus und des klassischen Schweinepestvi rus exprimieren.
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Es
wird auch ins Auge gefasst, dass die eingebauten heterologen Sequenzen
die Immunantwort verstärkende
Moleküle,
wie Zytokine oder Wachstumsförderer,
beispielsweise porzines Interleukin 4, gamma-Interferon (γIFN), Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF), Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF),
FLT-3-Ligand und
Interleukin 3 (IL-3), sein können.
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Die
Art der durch Kandidaten-Vektoren stimulierten Immunantwort kann
die Auswahl von heterologen Nukleotidsequenzen für eine Insertion in diese beeinflussen.
Die PAV-Serotypen 1, 2 und 3, die von Natur aus über den Darm infizieren, können lokale
mukosale Immunität
induzieren und sind dementsprechend besser geeignet für Infektionen
der Darmabschnitte (z.B. klassisches Schweinepestvirus). Der PAV-Serotyp
4, der von Natur aus über
das Atemwegssystem infiziert, kann besser geeignet sein für Infektionen
der Atemwege (z.B. Schweine-Parainfluenzavirus) und kann auch gute
lokale Immunität
induzieren.
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Die
DNA von Interesse, die heterologe Gene, welche antigene Determinanten
oder die Immunantwort verstärkende
Moleküle
kodieren, umfassen kann, kann in wenigstens einer nicht-essentiellen
Region des Virusgenoms lokalisiert sein.
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Nicht-essentielle
Regionen des Virusgenoms, die für
die Zwecke des Ersetzens durch oder der Insertion von heterologe(n)
Nukleotidsequenzen geeignet sein können, können nicht-kodierende Regionen
am rechten terminalen Ende des Genoms bei den Kartierungseinheiten
97 bis 99,5 sein. Bevorzugte nicht-kodierende Regionen umfassen
die frühe
Region (E3) des PAV-Genoms bei den Kartierungseinheiten 81–84.
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Die
heterologen Gensequenzen können
mit einem Promotor und einer Leadersequenz assoziiert sein, damit
die Nukleotidsequenz in situ so effizient wie möglich exprimiert werden kann.
Die heterologe Gensequenz ist vorzugsweise mit dem Major late-Promotor
und der Spleiß-Leadersequenz des
Schweine-Adenovirus assoziiert. Der Major late-Promotor der Säugetier-Adenoviren befindet
sich nahe den Kartierungseinheiten 16–17 auf der genetischen Karte
der Adenoviren und enthält
ein klassisches TATA-Sequenzmotiv (Johnson, D. C., Ghosh-Chondhury,
G., Smiley, J. R., Fallis, L. und Graham, F. L. (1988), Abundant
expression of herpes simplex virus glycoprotein gB using an adenovirus
vector. Virology 164, 1–14).
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Die
Spleiß-Leadersequenz
des betrachteten Schweine-Adenovirus-Serotyps ist eine dreiteilige (tripartite)
Sequenz, die an das 5'-Ende
der mRNA aller späten
Gene gespleißt
ist.
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Die
heterologe Gensequenz kann auch mit einer Polyadenylierungssequenz
assoziiert sein.
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Statt
dem Major late-Promotor des Schweine-Adenovirus kann ein jeglicher
anderer geeigneter eukaryotischer Promotor verwendet werden. Es
können
beispielsweise jene des SV40-Virus, Zytomegalievirus (CMV) oder
humanen Adenovirus verwendet werden.
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Es
können
auch andere Prozessierungs- und Polyadenylierungssignale als jene
von Schweine-Adenoviren in Betracht gezogen werden, beispielsweise
jene von SV40.
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Unter
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein rekombinanter Impfstoff
für das
Erzeugen und/oder Optimieren von Antikörpern oder zellvermittelter
Immunität
bereitgestellt, um einen Schutz gegen eine Infektion mit einem infektiösen Organismus
bei Schweinen bereitzustellen oder zu verstärken, wobei der Impfstoff wenigstens
einen rekombinanten Schweine-Adenovirus-Vektor, welcher wenigstens
eine heterologe Nukleotidsequenz beinhaltet, formuliert mit geeigneten
Trägern
und Hilfsstoffen umfasst. Die Nukleotidsequenz ist vorzugsweise
zu einer Expression als ein antigenes Polypeptid oder als ein die
Immunantwort verstärkendes
Molekül
in der Lage. Mehr bevorzugt kann die heterologe Nukleotidsequenz
ein antigenes Polypeptid und ein die Immunantwort verstärkendes
Molekül
kodieren und/oder exprimieren.
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Das
durch die wenigstens eine Nukleotidsequenz kodierte antigene Polypeptid
ist bezogen auf den Wirtsvektor vorzugsweise fremd. Wenigstens eine
Nukleotidsequenz kann mit einer Promotor/Leadersequenz und einer
polyA-Sequenz assoziiert sein.
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Der
rekombinante Impfstoff kann einen lebenden rekombinanten Schweine-Adenovirusvektor
enthalten, in welchem die Strukturproteine des Virions gegenüber jenen
in dem nativen Schweine-Adenovirus, ausgehend von welchem das rekombinante
Schweine-Adenovirus hergestellt wird, unverändert sind.
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Bevorzugte
Vektor-Kandidaten für
eine Verwendung in dem rekombinanten Impfstoff sind PAV-Isolate der
Serotypen 3 und 4. Eine Verwendung von anderen Serotypen ist abhängig von
der in der Herde vorliegenden Immunität und deren Umwelt möglich.
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Der
Impfstoff kann gegen Atemwegs- und Darminfektionen, die durch verschiedene
Agentien hervorgerufen werden, gerichtet sein. Um den Impfstoff
gegen einen speziellen infektiösen
Organismus zu richten, können
heterologe Gensequenzen, welche die antigenen Determinanten von
jenen infektiösen
Organismen kodieren, in nicht-essentielle Regionen des Genoms des
Schweine-Adenovirus, welches der Vektor umfasst, eingebaut werden.
Wenn der Impfstoff verwendet werden soll, um einen Schutz gegen
eine Erkrankung zu optimieren, können
geeignete heterologe Nukleotidsequenzen jene von die Immunantwort
verstärkenden
Molekülen,
wie von Zytokinen oder Wachstumsförderern, sein.
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Der
Impfstoff kann andere Bestandteile, wie Stabilisatoren, Hilfsstoffe,
andere pharmazeutisch verträgliche
Verbindungen oder ein jegliches anderes Antigen oder einen Teil
davon, umfassen. Der Impfstoff kann in Form eines lyophilisierten
Präparats
oder als Suspension vorliegen, die allesamt auf dem Gebiet der Impfstoffherstellung üblich sind.
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Ein
geeigneter Träger
für einen
solchen Impfstoff kann isotonische gepufferte Kochsalzlösung sein.
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Unter
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Impfstoffs für
die Erzeugung und/oder Optimierung von Antikörpern oder zellvermittelter
Immunität,
um einen Schutz gegen einen infektiösen Organismus in einem Schwein
zu induzieren oder zu verstärken,
bereitgestellt, welches umfasst, einen rekombinanten Schweine-Adenovirusvektor
zu konstruieren, welcher stabil wenigstens eine heterologe Nukleotidsequenz
beinhaltet, und den rekombinanten Schweine-Adenovirusvektor in einer
Form, die für eine
Verabreichung geeignet ist, bereitzustellen. Die Nukleotidsequenz
ist vorzugsweise zu einer Expression als ein antigenes Polypeptid
in der Lage, obwohl es auch ein die Immunantwort verstärkendes
Molekül
sein kann. Die Nukleotidsequenz kann mehr bevorzugt ein antigenes
Polypeptid und ein die Immunantwort verstärkendes Molekül kodieren
und/oder exprimieren. Die Nukleotidsequenz ist geeigneterweise bezogen
auf den Wirtsvektor fremd.
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Sogar
noch mehr bevorzugt ist die Nukleotidsequenz mit Promotor/Leader-
und polyA-Sequenzen assoziiert.
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Die
Verabreichungsform kann jene einer enterischen beschichteten Dosierungseinheit,
eines Inokulums für
eine intraperitoneale, intramuskuläre oder subkutane Verabreichung,
eines Aerosolsprays, durch o rale oder intranasale Anwendung sein.
Eine Verabreichung im Trinkwasser oder in Futterpellets ist auch
möglich.
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Unter
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Schweine-Adenovirus-Impfvektors bereitgestellt, welches umfasst,
in ein Schweine-Adenovirus wenigstens eine heterologe Nukleotidsequenz
zu inserieren. Die heterologe Nukleotidsequenz ist vorzugsweise
zu einer Expression als ein antigenes Polypeptid in der Lage, obwohl
es auch ein die Immunantwort verstärkendes Molekül sein kann. Die
Nukleotidsequenz kann mehr bevorzugt ein antigenes Polypeptid und
ein die Immunantwort verstärkendes Molekül kodieren
und/oder exprimieren.
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Das
antigene Polypeptid, das durch die wenigstens eine Nukleotidsequenz
kodiert wird, ist geeigneterweise bezogen auf den Wirtsvektor fremd.
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Noch
mehr bevorzugt ist die heterologe Nukleotidsequenz mit Promotor/Leader-
und polyA-Sequenzen assoziiert.
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In
einem Verfahren zur Konstruktion eines geeigneten Vektors könnte die
nicht-essentielle Region, die verändert werden soll, damit sie
fremde DNA beinhalten kann, über
homologe Rekombination konstruiert werden. Durch diese Methode wird
die nicht-essentielle Region kloniert und fremde DNA wird zusammen
mit Promotor-, Leader- und Polyadenylierungssequenzen vorzugsweise
durch homologe Rekombination zwischen flankierende Sequenzen inseriert.
Durch diese Methode ist auch eine Deletion von Abschnitten der nicht-essentiellen
Region möglich,
um zusätzlichen
Platz für
größere DNA-Inserts,
die außerhalb
der normalen Verpackungsgrenzen des Virus liegen, zu erzeugen.
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Durch
diese Methode kann eine DNA-Expressionskassette, welche einen geeigneten
PAV-Promotor mit einer fremden Gensequenz wie auch Leadersequenzen
und Polyadenylierungserkennungssequenzen enthält, konstruiert werden, wobei
die die Kassette flankierenden einmalig vorkommenden Restriktionsenzymstellen
eine leichte Insertion in das PAV-Genom erlauben.
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Unter
einem anderen Aspekt der Erfindung werden Strategien für eine Verabreichung
der Impfstoffe der Erfindung bereitgestellt.
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Im
Rahmen einer Strategie können
ein heterologes Antigen und ein die Immunantwort verstärkendes Molekül, wie ein
Zytokin, in dem gleichen rekombinanten Konstrukt exprimiert und
als ein einziger Impfstoff abgegeben werden.
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Im
Rahmen einer Strategie gemäß der Erfindung
können
auf PAV-Vektoren
basierende Impfstoffe als „Cocktails", welche 2 oder mehrere
Virusvektoren, welche unterschiedliche fremde Gene oder die Immunantwort
verstärkende
Moleküle
tragen, umfassen, verabreicht werden.
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Bei
einer bevorzugten Impfstrategie der Erfindung, der „Cocktail"- oder simultanen
Strategie, wird ein Impfstoff verwendet, der sowohl auf dem PAV-Serotyp
3 als auch Serotyp 4 basiert.
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In
einer anderen bevorzugten Strategie wird ein rekombinantes Serotyp
3-Basis-Schweine-Adenovirus konstruiert, bei welchem das Fasergen
aus dem Serotyp 4 jenes des Serotyps 3 ersetzt oder die Faser aus dem
Serotyp 4 zusätzlich
in den Impfstoff kloniert worden ist, um die Zielgerichtetheit der
Erfindung sowohl auf eine Abgabe an den Darm als auch an die Atemwege
zu verbreitern.
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In
einer alternativen Strategie gemäß der Erfindung
können
auf PAV-Vektoren basierende Impfstoffe nacheinander verabreicht
werden, um entweder Auffrischimpfungs (Booster-)-Impfstoffe oder
neue Impfstoffe zu irgendeinem Zeitpunkt nach einer anfänglichen
PAV-Impfung zu verabreichen. Die verwendeten Impfstoffe basieren
vorzugsweise auf heterologen PAV-Isolaten.
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In
einer bevorzugten Version der „aufeinanderfolgenden" Strategie werden
Impfstoffe, welche auf hinsichtlich des Serotyps nicht verwandten
Isolaten basieren, ausgewählt,
um einen maximalen Schutz gegen eine Infektion zu erzielen. In einem
Beispiel einer solchen Strategie wird ein auf dem PAV-Serotyp 3
basierender Impfstoff nach oder vor einer Impfung mit einem auf
dem PAV-Serotyp 4 basierenden Impfstoff verabreicht.
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Schweine
werden in geeigneter Weise mit erfindungsgemäßen Vektorimpfstoffen in einem
jeglichen Alter inokuliert. Ferkel können im Alter von 1 Tag geimpft
werden, Zuchttiere können
regelmäßig bis
zu dem Zeitpunkt des Gebärens
und danach geimpft werden.
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Gemäß entweder
der aufeinanderfolgenden Strategie oder der Cocktail-Strategie werden
Schweine vorzugsweise geimpft, während
sie noch nicht vollständig
immunkompetent sind. Mehr geeignet können Tage alte Schweine für einen
Schutz gegen eine Reinfektion nach einem Zeitraum von 4 Wochen nach
einer anfänglichen
Impfung geimpft werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Verwendung der Vektoren für die Herstellung
eines Arzneimittels für
das Erzeugen einer Immunantwort in einem Schwein bereitgestellt,
indem an das Schwein eine wirksame Menge eines rekombinanten Impfstoffs
gemäß der Erfindung
verabreicht wird. Eine wirksame Menge ist eine Menge, welche ausreicht,
um eine Immunantwort auszulösen,
vorzugsweise wenigstens 104 TCID50 pro Dosis.
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Der
Impfstoff der Erfindung kann selbstverständlich mit Impfstoffen gegen
andere Viren oder Organismen, wie Parvovirus oder Aujeszkysche Krankheit,
zu dem Zeitpunkt von dessen Verabreichung kombiniert werden.
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Unter
einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform der Erfindung erfolgt
eine Verabreichung durch orale Abgabe oder intranasal. Verfahren
zur Konstruktion und zum Testen von rekombinanten Vektoren und Impfstoffen
gemäß dieser
Erfindung werden den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt sein.
Standard-Vorgehensweisen für
Endonukleaseverdau, Ligation und Elektrophorese wurden gemäß den Anweisungen
der Hersteller oder Lieferanten ausgeführt. Standardtechniken werden
nicht detailliert beschrieben und sind für Fachleute auf diesem Gebiet
selbstverständlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
die DNA-Restriktionsendonukleasekarte des vollständigen PAV-Serotyp 3-Genoms.
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2 veranschaulicht
die Sequenzcharakterisierung und Klonierung des Major late-Promotors
und der Spleiß-Leadersequenzen
des PAV-Serotyps
3.
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3 veranschaulicht
die Sequenzen des Major late-Promotors, der strangaufwärts gelegenen
Enhancer-Sequenz und der Spleiß-Leadersequenzen 1,
2 und 3.
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4 veranschaulicht
die terminalen 720 Basen des rechten Endes des Genoms.
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5 veranschaulicht
die Promotorregion von E3 und den überlappenden L4-Bereich.
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6 veranschaulicht
ein bevorzugtes Verfahren zur Konstruktion eines PAV-Vektors.
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7 repräsentiert
Temperaturdaten von mit einem auf PAV basierenden Impfstoff immunisierten Schweinen
nach Provokation mit dem CSFV-Antigen.
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8 repräsentiert
graphisch die durch ELISA detektierten anti-PAV-Antikörperkonzentrationen
in Schweinen vor und nach einer Impfung mit einem auf PAV basierenden
Impfstoff.
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9 veranschaulicht
graphisch die Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern in
mit einem auf PAV basierenden Impfstoff geimpften Schweinen vor
und nach einer Provokation mit dem CSFV-Antigen.
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10 veranschaulicht
graphisch die mittleren Leukozyten (WBC)-zahlen von Schweinen, die
mit einem rekombinanten PAV-Impfstoff, welcher G-CSF vom Schwein
exprimiert, geimpft worden sind.
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11 veranschaulicht
graphisch die prozentuale Veränderung
der Leukozyten (WBC)-zahlen nach Impfung mit einem rekombinanten
PAV-Impfstoff, welcher
G-CSF vom Schwein exprimiert.
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12 repräsentiert
graphisch die prozentuale Veränderung
der Monozytenzellpopulationen nach Impfung mit rekombinantem PAV-G-CSF.
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13 repräsentiert
graphisch die prozentuale Veränderung
der Lymphozytenzellpopulationen nach Impfung mit rekombinantem PAV-G-CSF.
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14 repräsentiert
graphisch die Veränderung
der Stimulation von T-Zellen nach Impfung mit rekombinantem PAV-G-CSF.
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15a, b und c veranschaulichen graphisch ein Verfahren
zur Konstruktion eines PAV-E3-Vektors.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Jetzt
werden Aspekte von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
basierend auf den PAV-Isolaten des Serotyps 3 und Serotyps 4 beschrieben.
Obwohl diese beiden Isolate aufgrund ihrer Infektionsorte im Schwein
ausgewählt
worden sind, versteht es sich, dass andere Isolate von Schweine-Adenovirus
für die Konstruktion
von Impfstoffvektoren besser geeignet sein können, vorausgesetzt, dass die
hier zuvor beschriebenen Auswahlkriterien erfüllt werden.
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Allgemein
werden PAV als von geringer Pathogenität mit geringfügigen Auswirkungen
im Freiland angesehen. Die pathogene Signifikanz von PAV wird in
der Übersicht
von Derbyshire, 1989, dargestellt. Der erste Bericht über die
Isolierung von PAV stammte von einem 12 Tage alten Schwein mit Diarrhöe (Haig
et al., 1964). Zwei Jahre später
wurde erstmals über
PAV vom Typ 4 berichtet, welches aus dem Gehirn eines unter einer Enzephalitis
unbekannter Ursache leidenden Schweins isoliert worden war (Kasza,
1966). Spätere
Berichte haben PAV hauptsächlich
mit Diarrhöe
im Freiland in Verbindung gebracht, obwohl diese normalerweise schwach
verläuft.
PAV kann auch regelmäßig aus
gesunden Tieren ohne Anzeichen einer Erkrankung isoliert werden
und es ist recht wahrscheinlich, dass dessen Isolierung aus erkrankten
Tieren mehr eine Koinzidenz von dessen Prävalenz als ein Indikator für Pathogenität ist. Jedoch
ist über
eine Verbindung zwischen dem Serotyp 4 und Atemwegserkrankungen
berichtet worden (Watt, 1978) und diese ist durch eine experimentelle Infektion
bestätigt
worden (Edington et al., 1972). Experimentelle Infektionen mit gastrointestinalen
Serotypen des Virus (z.B. Serotyp 3) konnten Diarrhöe hervorrufen,
aber die erzeugten pathologischen Veränderungen waren nicht klinisch
signifikant.
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Das
Genom des ausgewählten
PAV-Serotyps 3 wurde durch herkömmliche
Methoden charakterisiert. Die DNA-Restriktionsendonukleasekarten
des vollständigen
Genoms sind in 1 veranschaulicht. Die Genome
sind von links nach rechts orientiert. Konventionsgemäß werden
Adenovirus-Genome normalerweise so orientiert, dass die terminale
Region, ausgehend von welcher keine späten mRNA-Transkripte synthetisiert werden,
sich am linken Ende befindet. Die Enzyme, die verwendet wurden,
um die Karte zu erzeugen, sind am Rand von jeder Karte angegeben.
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CHARAKTERISIERUNG DES
MAJOR LATE-PROMOTORS (MLP) UND VON SPLEISSLEADERSEQUENZEN (LS) DES
PAV-SEROTYPS 3
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Identifizierung und Klonierung
des PAV-MLP
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Durch
Verwendung von Restriktionsenzym- und genetischen Karten des Genoms
des PAV-Serotyps 3 wurde eine Region lokalisiert, die die MLP- und
Leadersequenzen enthielt (1). Die
in dieser Region identifizierten Fragmente wurden in Plasmidvektoren
kloniert und sequenziert.
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Es
wurde identifiziert, dass die MLP-Promotorsequenz eine klassische
TATA-Sequenz, die einzige in der sequenzierten Region, wie auch
strangaufwärts
gelegene Faktoren enthielt und dies wurde nachfolgend durch die
Lokalisierung der Leadersequenz und der Transkriptionsstartstelle
bestätigt.
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Die 2 und 3 veranschaulichen
die Sequenzcharakterisierung des Major late-Promotors und der Spleiß-Leadersequenzen
des PAV-Serotyps
3.
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Um
die Struktur und Sequenz der an späte mRNA gespleißten Leadersequenz
zu bestimmen, wurden Schweinenierenzellen mit PAV infiziert und
man ließ die
Infektion bis spät
im Infektionszyklus fortschreiten (üblicherweise 20–24 h p.i.).
Zu diesem Zeitpunkt wurde Gesamt-RNA aus den infizierten Zellen
unter Verwendung des „RNAgents
total RNA purification kit" (Promega)
gereinigt. Die isolierte RNA wurde mit Isopropanol ausgefällt und
in 200 μl-Aliquots
bei –70°C aufbewahrt,
bis sie benötigt
wurde. Poly A-(mRNA) wurde aus Gesamt-RNA durch die Verwendung des „Poly AT
tract System" (Promega,
USA) isoliert. Die isolierte mRNA wurde für die cDNA-Herstellung verwendet.
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Für die cDNA-Herstellung
wurden Oligonukleotide zu dem komplementären Strang des Hexon-Gens und
des Penton-Base-Gens, die beide MLP-Transkripte sind, hergestellt. Es wurde
ein weiteres Oligonukleotid hergestellt, das die vorgeschlagene
Cap-Stelle des Major late-Transkripts
24 Basen strangabwärts
von der TATA-Box überspannte.
Dieses Oligonukleotid wurde in Verbindung mit jenem, das bei der
cDNA-Herstellung
verwendet wurde, in einer Taq-Polymerase-Kettenreaktion verwendet.
Die ausgehend von positiven Klonen hergestellte resultierende DNA
wurde mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, um die Größe des inserierten Fragments
zu bestimmen. Unter Verwendung einer Modifikation der Kettenabbruchtechnik
(Sanger, F., Nicklen, S. und Gulson, A. R., 1977, DNA sequencing
with chain terminating inhibitors. PNAS USA 74: 5463–5467) wurde
eine DNA-Sequenzierung von diesen inserierten Fragmenten ausgeführt, um
eine Taq-DNA-Polymerase-Verlängerung
(Promega, USA) zu ermöglichen.
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Um
die Cap-Stelle der Leadersequenz zu bestätigen, wurde frische cDNA hergestellt
und dieses Mal ein Schwanz von dGTP-Resten daran angefügt. Kurz
zusammengefasst, wurde cDNA mit 1 mM dGTP und ungefähr 15 Einheiten
terminale Desoxynukleotidyltransferase (Promega) in 2 mM CaCl2-Puffer bei 37°C 60 min inkubiert. Die Reaktion
wurde durch Erwärmen
für 10
min auf 70°C
gestoppt. Die DNA wurde dann mittels Ethanol ausgefällt und
in einem für
eine Verwendung in einer Polymerasekettenreaktion (PCR) geeigneten
Volumen resuspendiert. Eine PCR wurde ausgeführt, wie früher beschrieben, unter Verwendung
eines poly(dC)-Oligonukleotids mit einer XbaI-Stelle am 5'-Ende. Resultierende
Fragmente wurden mit T4-DNA-Polymerase bei 37°C für 30 min in Gegenwart eines Überschusses
von Nukleotiden mit stumpfen Enden versehen und in die SmaI-Stelle
des pUC18-Vektors kloniert. DNA-Präparation und -Sequenzierung
wurden an Klonen, von denen durch Hybridisierung gezeigt worden
war, dass sie positiv waren, ausgeführt, wie zuvor beschrieben.
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3 veranschaulicht
die separaten Sequenzen des Major late-Promotors, der strangaufwärts gelegenen
Enhancersequenz und der Spleiß-Leadersequenzen
1, 2 und 3, wie ausgehend von cDNA-Untersuchungen bestimmt. 2 veranschaulicht
die DNA-Sequenz der vollständigen
Promotor-Kassette, in welcher die Komponenten miteinander verknüpft sind.
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CHARAKTERISIERUNG VON
NICHT-ESSENTIELLEN REGIONEN DES VIRUSGENOMS
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Das
rechte Ende wurde durch Klonierung und vollständige Sequenzierung des PAV
Serotyp 3-ApaI-Fragments J von ungefähr 1,8 kb identifiziert. Die
invertierte Sequenzwiederholung (ITR) ist durch Vergleich der RHE-Sequenz
mit jener des linken Endes bestimmt worden. Die ITR ist 144 Basen
lang und repräsentiert
den Startpunkt, wo hinein potentielle Insertionen vorgenommen werden
können. 4 zeigt
die Sequenz der 720 terminalen Basen. Restriktionsendonukleasestellen
von Interesse für
eine Insertion von fremder DNA sind in der terminalen Sequenz angegeben.
Es ist eine mutmaßliche
TATA-Stelle für
den E4-Promotor angezeigt,
welche das am weitesten links liegende Ende für die mögliche Insertionsstelle darstellt.
Anfängliche Insertionen
werden in die SmaI- oder EcoRI-Stelle erfolgen.
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Die
E3-Region des Genoms, die ebenfalls ein nicht-essentieller Bereich
ist, ist lokalisiert und kloniert worden. Die Promotorregion von
E3 ist identifiziert und der überlappende
L4-Bereich ist sequenziert worden (5). Die
Region von E3 nach dem Polyadenylierungssignal von L4 ist auch eine
mögliche
Stelle für
eine Insertion und kann auch für
eine Deletion verwendet werden, um mehr Platz für die Insertion von größeren Kassetten
zu erzeugen.
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KONSTRUKTION EINES PAV-VEKTORS
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6 veranschaulicht
ein bevorzugtes Verfahren zur Konstruktion eines PAV-Vektors. Das
am rechten Ende gelegene ApaI-Fragment J des PAV-Serotyps 3 wird
kloniert und eine einmalig vorkommende SmaI-Restriktionsendonukleasestelle 230 bp
von den invertierten Sequenzwiederholungen entfernt wurde als Insertionsstelle
verwendet.
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Die
Major late-Promotor-Expressionskassette, welche das E2 (gp55)-Gen
des klassischen Schweinepestvirus (Hog Cholera-Virus) enthält, wurde
in die SmaI-Stelle des RHE-Fragments kloniert.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur homologen Rekombination war das Schneiden
von genomischer PAV 3-DNA mit HpaI, einer im Genom einmalig vorkommenden
Stelle, und Einführen
dieser DNA durch Transfektion mittels einem mit ApaI geschnittenen
Expressionskassettenplasmid, welches gp55 enthält.
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Mit
der DNA-Mischung wurden bevorzugt primäre Schweinenierenzellen durch
Calciumchlorid-Standardpräzipitationstechniken
transfiziert. Das bevorzugte Transfektionsverfahren erzeugt rekombinantes
Virus durch homologe Rekombination zwischen genomischem PAV 3 und
Plasmid (6).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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KONSTRUKTION EINES PAV-VEKTORS
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Konstruktion von repräsentativen
Schweine-Adenoviren dieser Erfindung. Die rekombinanten Viren wurden
mittels primärer
Schweinenierenzellen vermehrt und titriert.
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1. Konstruktion von PAV-gp55
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Eine
Expressionskassette, bestehend aus dem Major late-Promotor des Schweine-Adenovirus,
dem klassischen Schweinepestvirus (CSFV)-Gens (gp55) und polyA von
SV40, wurde in die SmaI-Stelle am rechten Ende (MU 97–99,5) des
Schweine-Adenovirus-Serotyps 3 inseriert und verwendet, um in primären Schweinenierenzellen
ein rekombinantes PAV3 zu erzeugen. Die Größe der Expressionskassette
betrug 2,38 Kilobasenpaare. Es erfolgte keine Deletion des genomischen
PAV 3. Es ist gezeigt worden, dass Säugetier-Adenoviren mit mittleren
Genomen (~36 kb) bis zu 105 der Wildtyp-Genomlänge aufnehmen können und
Genome, die größer als
diese Größe sind,
sind entweder nicht verpackbar oder extrem instabil, wobei sie häufig DNA-Umlagerungen
durchlaufen (Betts, Prevec und Graham, Journal of Virology 67, 5911–5921 (1993),
Packaging capacity and stability of human adenovirus type 5 vectors;
Park and Graham, Journal of Virology, 71, 3293–3298, (1997), A helper dependent
system for adenovirus vector production helps define a lower limit
for efficient DNA packaging). Bei dieser Erfindung betrug die PAV-Genomlänge 34,8
kb, in welche ohne jegliche andere Deletion eine Expressionskassette
von 2,38 kb inseriert wurde. Die resultierende Länge der genomischen DNA des
rekombinanten Schweine-Adenovirus dieser Erfindung betrug 106,8%
und überschritt
folglich die mutmaßliche
Maximalgrenze für
die Konstruktion einer stabilen Rekombinante. Das rekombinante Virus wurde
dreimal mittels Plaques gereinigt und in primären Schweinenierenzellen stabil
passagiert. Es wurde durch Southern-Blot-Hybridi sierung gezeigt,
dass die Rekombinante gp55 enthielt. Die Expression von gp55 wurde
gezeigt, indem eine auf Glas-Deckgläschen kultivierte primäre PK-Zelllinie
mit dem rekombinanten Schweine-Adenovirus infiziert wurde. Nach
24 h zeigte eine Immunfluoreszenzanfärbung (IF) infizierte Zellen, welche
gp55 exprimierten.
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2. Konstruktion von rekombinantem
PAV-G-CSF
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Eine
Expressionskassette, welche den Major late-Promotor des Schweine-Adenovirus,
das den Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF) des Schweins
kodierende Gen und polyA von SV40 umfasst, wurde in die SmaI-Stelle
am rechten Ende (MU 97–99,5)
des Schweine-Adenovirus-Serotyps
3 inseriert und verwendet, um in primären Schweinenierenzellen ein
rekombinantes PAV 3 zu erzeugen. Die Größe der Expressionskassette
betrug 1,28 Kilobasenpaare. Es erfolgte keine Deletion des genomischen
PAV 3. Das rekombinante Virus wurde zweimal mittels Plaques gereinigt
und in primären
Schweinenierenzellen stabil passagiert. Es wurde durch Southern-Blot-Hybridisierung
und Polymerasekettenreaktion (PCR) gezeigt, dass die Rekombinante
G-CSF enthielt. Die Expression von G-CSF wurde gezeigt, indem primäre Nierenzellen
mit dem rekombinanten PAV-G-CSF infiziert wurden. Gewebekulturüberstände von
den infizierten primären
Nierenzellen wurden dann einer Elektrophorese in SDS-PAGE-Gelen
unterworfen und auf Filter transferiert. Infizierte Zellen, welche
G-CSF exprimieren, wurden in einem Western-Blot unter Verwendung eines polyklonalen
Kaninchen-Antiserums gegen Schweine-G-CSF, exprimiert durch gereinigte
rekombinante E. coli, detektiert.
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3. Konstruktion von rekombinantem
PAV-gp55T/GM-CSF
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Eine
Expressionskassette, bestehend aus dem Major late-Promotor des Schweine-Adenovirus,
einer verkürzten
Form des klassischen Schweinepestvirus-Gens gp55 fusioniert im Raster
an das Gen, welches entweder die vollständige Länge oder die reife Form des
Schweine-Granulozyten/Makrophagen-Kolonie-stimulierenden
Faktors (GM-CSF) kodiert, und polyA von SV40, wurde in die SmaI-Stelle
am rechten Ende (MU 97–99,5)
des Schweine-Adenovirus-Serotyps 3 inseriert und verwendet, um in
primären
Schweinenierenzellen ein rekombinantes PAV 3 zu erzeugen. Die Größe der Expressionskassette
betrug 2,1 Kilobasenpaare. Es erfolgte keine Deletion des genomischen
PAV 3. Das rekombinante Vi rus wurde zweimal mittels Plaques gereinigt
und es wurde durch PCR gezeigt, dass es gp55 und GM-CSF enthielt.
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4. Konstruktion von rekombinantem
PAV-gp55/E3
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Der
Insertionsvektor pJJ408, welcher das am rechten Ende gelegene ApaI-Fragment
J des PAV-Serotyp 3-Genoms (ungefähr 1,8 kb) enthielt, wurde
vergrößert, so
dass er das vollständige
BglII B-Fragment, umfassend 7,2 kb des rechten Endes von PAV3, enthielt
(15a und b).
Dieses Fragment enthält
sowohl die zuvor beschriebene am rechten Ende gelegene Insertionsstelle
als auch die E3-Region. Die am rechten Ende gelegene Insertionsstelle
wurde gentechnologisch modifiziert, so dass sie die PAV3-MLP/TPL-Sequenzen,
gefolgt von einer Mehrfachklonierungsstelle und der polyA-Sequenz
von SV40, enthielt.
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Eine
E3-Insertionsstelle wurde konstruiert, indem ein 622 bp-SnaBI/BsrGI-Fragment
innerhalb der E3-Region des PAV-Serotyps 3 herausgeschnitten wurde.
Die MLP/TPL-gp55-PolyA-Expressionskassette wurde in die SnaBI/BsrGI-Stelle
inseriert (15b und d).
Dieses Plasmid wurde in Transfektionen verwendet, um ein rekombinantes
PAV3, welches die MLP/TPL-gp55-poly A-Kassette inseriert in die
teilweise deletierte E3-Region enthielt, herzustellen (15c).
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Wildtyp-PAV3-DNA
wurde mit dem Restriktionsenzym SnaBI verdaut, wodurch zwei Fragmente
von 28,712 kbp und 5,382 kbp erhalten wurden. Das große links
gelegene Fragment, welches die Überlappungsregion
des rechten Endes und des linken Endes des PAV3-Genoms umfasst,
wurde mittels eines Gels gereinigt. Mit diesem Fragment zusammen
mit mit dem KpnI-Restriktionsenzym geschnittener E3/rhe-Insertionsvektor-DNA
wurden primäre
PK-Zellen in 3 cm-Petrischalen transfiziert, um zu ermöglichen,
dass eine homologe Rekombination zwischen dem PAV3 und der Insertionsvektor-DNA
auftritt. Bei Verwendung dieses Verfahrens wird nur rekombinantes
Virus gewonnen.
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Zellen
wurden 5 Tage bei 37°C
gehalten und dann zweimal eingefroren und aufgetaut. Lysat wurde
in frische primäre
PK-Zellen passagiert und hinsichtlich der Entwicklung von Plaques
beobachtet. Das rekombinante Virus wurde mittels Plaques gereinigt
und es wurde durch PCR gezeigt, dass es gp55 enthielt.
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IMPFSTRATEGIE
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1. Impfung mit PAV-gp55
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In
diesem Experiment wurden 5–6
Wochen alte Ferkel verwendet, um immunkompetente Schweine zu repräsentieren.
Eine Gruppe der Ferkel (Nr. 2, 6 und 7) wurde mit subkutan in einer
Dosis von 1 × 107 pfu (Plaque-bildende Einheiten) pro Ferkel
verabreichtem rekombinantem PAV-gp55 geimpft. Eine Kontrollgruppe von
Ferkeln (Nr. 3, 8, 11, 12, 13 und 14) war ungeimpft. Es wurden in
der geimpften Ferkelgruppe keine klinischen Anzeichen beobachtet
(kein Temperaturanstieg) (Tabelle 1).
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Fünf Wochen
nach der Impfung mit dem rekombinanten PAV-gp55 wurden beide Gruppen
von Schweinen einer Provokation mit einer letalen Dosis (1 × 103,5 TCiD50) von virulentem
Hog-Cholera-Virus (klassisches Schweinepestvirus), welche subkutan
verabreicht wurde, unterzogen.
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Die
Temperaturen der Schweine wurden überwacht und die Ergebnisse
in Tabelle 2 tabellarisch aufgelistet und in 7 graphisch
dargestellt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass am Tag 5 die Kontrollgruppe erhöhte Temperaturen
aufwies (höher
als 40,5°C)
und klinische Anzeichen einer Erkrankung zeigten. Die geimpfte Gruppe
zeigte keine klinischen Anzeichen einer Erkrankung. Schweine aus
der Kontrollgruppe waren am Tag 9 tot oder wurden schmerzlos getötet. Die
geimpfte Gruppe wurde am Tag 16 schmerzlos getötet. Post mortem zeigten alle
Kontrollschweine eine schwere klinische Erkrankung, die geimpften
Schweine zeigten keine klinischen Anzeichen einer Erkrankung.
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Die
Ergebnisse zeigen an, dass die subkutan mit dem rekombinanten PAV-gp55
geimpften Schweine eine Provokation mit dem klassischen Schweinepestvirus
in einer letalen Dosis überlebten.
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Von
beiden Gruppen von Schweinen wurden Seren gesammelt und hinsichtlich
des Vorhandenseins von Antikörpern
gegen PAV durch ELISA getestet. Diese Tests zeigten das Vorhandensein
von vorab existierenden Antikörpern
gegen PAV vor der Impfung. Die Konzentration dieser Antikörper nahm
nach einer Impfung mit dem rekombinanten PAV-gp55 zu, wobei zwischen
Tag 28 und 36 nach der Impfung Spitzenwerte erzielt wurden. Diese
Ergebnisse sind tabellarisch in 8 aufgelistet.
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Seren
wurden von der geimpften Gruppe von Schweinen vor und nach der Provokation
mit CSFV gesammelt und auf das Vorhandensein von neutralisierenden
Antikörpern
gegen CSFV getestet. Seren wurden an den Tagen 0 und 28 nach der
Impfung mit rekombinantem PAV-gp55 (vor der Provokation) und dann
erneut am Tag 16 nach der Provokation (Tag 52 nach der Impfung)
getestet. Die Ergebnisse in 9 zeigen
keine neutralisierenden Antikörper
bei Detektion am Tag 0, geringe Konzentrationen von neutralisierenden
Antikörpern
am Tag 28 und hohe Konzentrationen am Tag 52.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das rekombinante PAV-gp55 Schweine vor einer
letalen Provokation mit klassischem Schweinepestvirus in Gegenwart
von vorab existierenden Antikörpern
gegen PAV schützen kann.
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2. Impfung mit PAV-G-CSF
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In
diesem Experiment wurden 5–6
Wochen alte Ferkel verwendet, um immunkompetente Schweine zu repräsentieren.
Eine Gruppe von Schweinen (n = 4) wurde mit subkutan in einer Dosis
von 1 × 107 pfu pro Ferkel verabreichtem rekombinantem
PAV-G-CSF geimpft. Eine zweite Gruppe (n = 4) wurde mit subkutan
in einer Dosis von 1 × 107 pfu pro Ferkel verabreichtem PAV-Wildtyp
(wt) geimpft. Eine Kontrollgruppe (n = 4) war un geimpft. Schweinen
wurde in einem Zeitraum von 104 h nach der Impfung in 8-stündigen Zeitabständen Blut abgenommen.
Es wurden für
jede überwachte
Gruppe große
Blutbilder und die mittleren Leukozytenzahlen (WBC) bestimmt. Diese
Ergebnisse sind in 10 graphisch dargestellt und
die prozentuale Veränderung
der mittleren Leukozytenzahlen ist in 11 graphisch
dargestellt.
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Schweine,
die mit entweder PAV-wt oder PAV-G-CSF geimpft worden waren, zeigten
klinische Anzeichen einer Erkrankung mit milder Diarrhöe 24–72 h nach
der Impfung. Beide Gruppen von Schweinen hatten sich 80–96 h nach
der Impfung wieder vollständig
erholt. Kontrollschweine zeigten keine klinischen Anzeichen einer
Erkrankung.
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Vollblut-Screening-Ergebnisse
zeigen, dass die mittleren Leukozytenzahlen für Kontrollschweine über die
Dauer des Experiments zunahmen.
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Mit
PAV-wt gemipfte Schweine zeigen ebenfalls eine Zunahme der Leukozytenzahlen
mit einer Verringerung der Leukozytenzahlen zwischen 48 und 80 h
nach der Impfung und einer Erholung ab 80–96 h.
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Mit
dem rekombinanten PAV-G-CSF geimpfte Schweine zeigen eine signifikante
Verringerung der Leukozytenzahlen über die Dauer des Experiments.
Eine statistische Analyse dieser Ergebnisse ist tabellarisch in Tabelle
3 aufgeführt.
Die Analyse zeigt, dass Unterschiede zwischen den mittleren Leukozytenzahlen
(Kontrollen und PAV-G-CSF; PAV-wt und PAV-G-CSF) signifikant waren,
was anzeigt, dass das rekombinante PAV-G-CSF die Verhältnisse
von an der Immunität
beteiligten Zellen veränderte. Tabelle
3. Ergebnisse von t-Tests zwischen den mittleren Leukozytenzahlen
von Gruppen von Schweinen, die entweder mit PAV-Wildtyp (wt) oder
einem rekombinanten PAV, welches G-CSF exprimiert (PAV-G-CSF), geimpft
worden sind, oder von ungeimpften Kontrollen.
- a: Null-Hypothese; es gibt
keinen Unterschied zwischen den mittleren Leukozytenzahlen.
- b: p > 0,05, unzureichend,
um die Null-Hypothesen beim 95%-Vertrauensniveau
abzulehnen; Schlussfolgerung, dass es keinen Unterschied zwischen
den mittleren Leukozytenkonzentrationen gibt.
- c: p < 0,05,
Null-Hypothese beim 95%-Vertrauensniveau abgelehnt; Schlussfolgerung,
dass es einen Unterschied zwischen den mittleren Leukozytenkonzentrationen
gibt.
- d: 4 Schweinen in jeder Gruppe wurde in Zeitabständen von
8 h Blut abgenommen.
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Es
wurden für
jede Gruppe auch die differenziellen Leukozytenzahlen bestimmt und überwacht.
Die prozentuale Veränderung
der mittleren Monozytenzellpopulationen ist graphisch in
12 dargestellt
und die prozentuale Veränderung
der mittleren Lymphozytenzellpopulationen ist graphisch in
13 dargestellt.
12 zeigt,
dass die Monozytenzellpopulationen in Schweinen nach einer Impfung
mit PAV-wt schnell zunahmen, aber durch Impfung mit dem rekombinanten
PAV-G-CSF supprimiert wurden. Dieser Effekt war auf die Expression
von G-CSF durch die Rekombinante zurückzuführen. Eine statistische Analyse
dieser Ergebnisse ist tabellarisch in Tabelle 4 aufgeführt. Die
Analyse zeigt, dass es von 32 bis 96 h nach der Impfung einen signifikanten Unterschied
zwischen PAV-wt und PAV-G-CSF gab.
13 zeigt,
dass es Verschiebungen in den Lymphozytenzellpopulationszahlen nach
einer Impfung mit dem rekombinanten PAV-G-CSF gab. Ungeimpfte Kontrollen
zeigen stabile Lymphozytenzellzahlen über die Dauer des Experiments,
wohingegen Schweine, die mit PAV-wt geimpft worden sind, eine signifikante
Zunahme der Lymphozytenzellpopulation als Reaktion auf eine Infektion
zeigen. Mit dem rekombinanten PAV-G-CSF geimpfte Schweine zeigen
eine Abnahme der Lymphozytenzellpopulation. Eine statistische Analyse
dieser Ergebnisse ist tabellarisch in Tabelle 5 aufgeführt. Die Analyse
zeigt, dass es zwischen 8 und 96 h nach der Impfung einen signifikanten
Unterschied zwischen PAV-wt und dem rekombinanten PAV-G-CSF gab.
Die unterschiedlichen Reaktionen bei der Lymphozytenzellproliferation
nach einer Impfung mit rekombinantem PAV-G-CSF und PAV-wt waren
auf die Expression von G-CSF durch die Rekombinante zurückzuführen. Diese
Ergebnisse zeigen, dass eine Impfung mit rekombinantem PAV-G-CSF
eine Verschiebung bei Subpopulationen von an der Immunität beteiligten
Zellen erzeugt. Tabelle
4. Ergebnisse von t-Tests zwischen den mittleren Monozytenzellpopulationen
nach einer Impfung von Schweinen mit entweder rekombinantem PAV-G-CSF
oder Wildtyp-PAV (PAV wt) oder von ungeimpften Kontrollen.
- a: Null-Hypothese; es gibt
keinen Unterschied zwischen den mittleren Monozytenzellzahlen.
- b: p > 0,1, unzureichend,
um die Null-Hypothesen beim 90%-Vertrauensniveau
abzulehnen; Schlussfolgerung, dass es keinen Un terschied zwischen
den mittleren Monozytenzellkonzentrationen gibt.
- c: p < 0,05,
Null-Hypothese beim 95%-Vertrauensniveau abgelehnt; Schlussfolgerung,
dass es einen Unterschied zwischen den mittleren Monozytenzellkonzentrationen
gibt.
- d: 4 Schweinen in jeder Gruppe wurde in Zeitabständen von
8 h Blut abgenommen.
Tabelle
5. Ergebnisse von t-Tests zwischen den mittleren Lymphozytenzellpopulationen
nach einer Impfung von Schweinen mit entweder rekombinantem PAV-G-CSF
oder Wildtyp-PAV (PAV wt) oder von ungeimpften Kontrollen. - a: Null-Hypothese; es gibt
keinen Unterschied zwischen den mittleren Lymphozytenzellzahlen.
- b: p > 0,05, unzureichend,
um die Null-Hypothesen beim 95%-Vertrauensniveau
abzulehnen; Schlussfolgerung, dass es keinen Unterschied zwischen
den mittleren Lymphozytenzellkonzentrationen gibt.
- c: p < 0,05,
Null-Hypothese beim 95%-Vertrauensniveau abgelehnt; Schlussfolgerung,
dass es einen Unterschied zwischen den mittleren Lymphozytenzellkonzentrationen
gibt.
- d: 4 Schweinen in jeder Gruppe wurde in Zeitabständen von
8 h Blut abgenommen.
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14 repräsentiert
graphisch die Veränderungen
bei der Proliferation von T-Zellen von jeder Gruppe nach einer Stimulation
mit Concanavalin A (Con A). Diese Ergebnisse bestätigen, dass
es eine signifikante Proliferation von T-Zellen nach einer Impfung
mit PAV-wt am Tag 2 nach der Impfung gab, wohingegen eine Impfung
mit dem rekombinanten PAV-G-CSF zu einer Suppression der T-Zellproliferation
am Tag 3 führte.
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Die
Ergebnisse einer Impfung mit einem rekombinanten PAV, welches G-CSF
aus dem Schwein exprimiert, zeigt, das G-CSF eine signifikante Wirkung
auf die an Immunantworten beteiligten Zellen hat.
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Es
versteht sich, dass, obwohl dieses Dokument die Grenzen dieser Erfindung
aufzeigt, alle Ausführungsformen,
die in deren Umfang fallen, beispielsweise in Hinblick auf heterologe
Gene, Insertionsstellen, Arten von Promotor und Serotyp, nicht notwendigerweise
spezifisch exemplifiziert worden sind, obwohl beabsichtigt ist,
dass sie unter den Schutzumfang, den diese Erfindung gewährt, fallen
sollen.
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2
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Gesamte
Sequenz der PAV-Major late-Promotor-Kassette einschließlich der
hinzugefügten
Nukleotide 5' (strangaufwärts) des
USF.
Nukleotidbasenzahl: 76 A 143 C 187 G 96 T Gesamt 502 bp
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Der „Upstream
Stimulatory Factor" (USF)
und das TATA-Motiv sind fettgedruckt. Die vollständige Leadersequenz ist kursiv
gedruckt, wobei die Cap-Stelle und die Spleißstellen zwischen den individuellen
Leadersequenzen durch doppelte Unterstreichung bzw. einfache Unterstreichung
angegeben werden.
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3
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Individuelle
Sequenzen der Promotor-Kassetten-Komponenten: I.
Die in der langen Kassette enthaltene 5' (strangaufwärts gelegene) Sequenz.
II.
Sequenz, welche den USF, das TATA-Motiv und die Sequenz zu der Cap-Stelle
umfasst.
III.
Erste Leadersequenz.
IV.
Zweite Leadersequenz.
V.
Dritte Leadersequenz.
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4
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Sequenz
des rechten Endes des PAV-Genoms, wobei dieser Bereich eine vorgeschlagene
Stelle für eine
Insertion von Expressionskassetten ist.
Nukleotidbasenzahl
183 A 255 C 306 G 204 T Gesamt 948 Basen
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Die
invertierte Sequenzwiederholung (ITR) ist fettgedruckt gezeigt.
Enzymstellen von Interesse sind unterstrichen mit dem darunter angegebenen
Namen des Enzyms. Es ist auch die mutmaßliche TATA-Sequenz für die E4-Region
gezeigt.
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