DE4124073A1 - Verfahren zur wasseraufbereitung - Google Patents
Verfahren zur wasseraufbereitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft im allgemeinen die Behandlung bzw.
die Aufbereitung von saurem bzw. säurehaltigem Wasser zu
seiner Qualitätsverbesserung. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Wasser zur
Verbesserung seiner Umweltverträglichkeit, wobei das Wasser
umweltbedingt unerwünscht sein kann aufgrund seines
niedrigen pH-Werts, zusammen mit einem hohen
Sulfationengehalt und möglicherweise einem hohen
Schwermetallkationengehalt an Metallen wie Fe und Mn.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung von
saurem Wasser zu seiner Qualitätsverbesserung zur Verfügung
gestellt, das Anionen enthält die ausgewählt sind aus der
Gruppe, die aus Sulfationen und Sulfitionen besteht, wobei
das Verfahren kontinuierlich ist und den Schritt der
Zuführung dieses sauren Wassers in wenigstens ein Fließbett
aus Partikeln umfaßt, die aus Calciumcarbonat bestehen,
wobei das zu jedem Bett zugeführte Wasser durch das Bett
hindurchgeht, wobei es das Calciumcarbonat der Partikel
verbraucht, was verbunden ist mit einem Anstieg des
pH-Wertes des Wassers, wobei diese Anionen in dem Wasser mit
Calciumionen aus dem Calciumcarbonat gemäß einer Reaktion
reagieren, die ausgewählt ist aus:
H₂SO₄ + CaCO₃ → H₂O + CaSO₄ + CO₂; und
H₂SO₃ + CaCO₃ → H₂O + CaSO₃ + CO₂
und wobei ein Produktwasser bzw. Filtrat mit einem pH-Wert
hergestellt wird, der höher als der des sauren Zuführ- bzw.
Speisewassers ist.
Wenn saures bzw. säurehaltiges Wasser einen Sulfatgehalt
oberhalb von 2000 mg/l, insbesondere oberhalb von 2500 mg/l
aufweist, kann Calciumsulfat in Form von Gips
(CaSO₄ × H₂O) Kristallen präzipitieren.
Weiterhin, wenn das saure Wasser einen Sulfitionengehalt
aufweist, der genügend hoch ist, kann Calciumsulfit
ebenfalls in Form von Kristallen präzipitieren.
Jedes Bett ist daher ein Fließbett, wobei die Partikel des
Bettes durch das hindurchgehende Wasser fluidisiert werden.
Wenn dies gewünscht wird, z. B. wenn eine höhere
Wasserflußrate durch jedes Fließbett für Fließzwecke
benötigt wird, dann ist in der zu behandelnden
Wasserzuführung ein Wasseranteil verfügbar, der durch jedes
Bett hindurchgegangen ist und der zu der Wasserzuführung zu
diesem Bett zurückgeführt werden kann, der dort hindurch
zusammen mit dem sauren Zuführwasser zur Unterstützung der
Fluidisierung des Betts durchgeschickt wird.
Die Partikel in jedem Bett können ausgewählt werden aus
Kalksteinpartikeln, Dolomitpartikeln (die aus einem Anteil
aus Magnesiumcarbonat zusammengesetzt sind) und Mischungen
davon. Wenn Dolomit verwendet wird, reagiert das
Magnesiumcarbonat darin mit jeglichem Sulfat- oder
Sulfitionen zur Bereitstellung von etwas MgSO₄ oder
MgSO₃ in Lösung, d. h. CaMg(CO₃)₂+2 H₂SO₄ CaSO₄+
MgSO₄+2 CO₂+2 H₂O mit einer ähnlichen Reaktion für
jegliche Sulfitionen von CaMg(CO₃)₂+2 H₂SO₃ CaSO₃+
MgSO₃+2 CO₂+2 H₂O. Das MgSO₃ ist im wesentlichen mehr
löslich als das CaSO₃ und wird in Lösung verbleiben, das
den nützlichen Vorteil der Trennung von CaSO₃ und MgSO₃
zur Verwendung als potentielles wertvolles Nebenprodukt
liefert. Magnesium ist in dem Dolomit als Teil eines
Minorbestandteils als CaMg(CO₃)₂ anwesend, das mit einem
hauptsächlichen Anteil an CaCO₃ gemischt ist. Etwas
MgSO₄, das in Form von Kristallen präzipitiert, wird
typischerweise einen Teil an jedem präzipitierten Gips- oder
Calciumsulfit bilden, aber in der Praxis bleibt das gesamte
MgSO₄ in dem behandelnden Wasser in Lösung zusammen mit
einem solchen MgSO₃, wie es vorliegt.
Das Vorratscalziumcarbonat in jedem Bett und die Rate mit
der das Wasser hindurchgeht wird im allgemeinen derart
ausgewählt, daß das Wasser den gewünschten
Qualitätsverbesserungsgrad durchmacht, wenn es durch das
Bett hindurchgeht.
Da das Verfahren kontinuierlich ist, kann frisches
Lagerbestands- bzw. Vorratscalciumcarbonat kontinuierlich
oder wenigstens intermittierend in das Bett zugeführt
werden, wobei verbrauchter Lagerbestand, wenn die
Calciumcarbonatzuführung nicht aus reinem Calciumcarbonat
besteht, von dem Bett kontinuierlich oder wenigstens
intermittierend geklärt wird. Mit anderen Worten,
calziumcarbonatenthaltende Partikel werden zu dem Bett
zugeführt, wenigstens intermittierend, verbrauchte Partikel
werden von dem Bett geklärt, wenigstens intermittierend,
wenn Calciumcarbonat darin verbraucht worden ist. Die
Lagerbestandszuführung kann an oder angrenzend an der
Oberseite von jedem Fließbett sein, wobei das Klären des
Lagerbestands an oder angrenzend an dem Boden des Betts
stattfindet.
Wenn dies gewünscht wird kann das zu behandelnde Wasser
weiterhin durch verschiedene dieser Fließbetten
durchgeleitet werden, die in Reihe bzw. Serie mit Bezug auf
den Wasserfluß verwendet werden, wobei jedes in ähnlicher
Weise funktioniert und mit frischem Vorratscalcium
aufgefüllt wird. Statt dessen oder zusätzlich kann
verbrauchtes Material, das von dem Fließbett in der
Reihenanordnung geklärt wird, intermittierend oder
kontinuierlich in ein oberstromiges Fließbett, z. B. das
unmittelbare oberstromige Bett, geladen werden, um
restliches Calciumcarbonat darin zu verbrauchen, so daß das
zuletzt geklärte Material aus der Reihenanordnung vollkommen
aufgebraucht ist und im wesentlichen kein verfügbares
Calziumcarbonat mehr enthält. In einer besonderen
Ausführungsform kann demgemäß das zu behandelnde Wasser
durch eine Vielzahl von Fließbetten fließen, die in Reihe
angeordnet sind, wobei frische Partikel in das letzte Bett
der Serie bzw. Reihe geführt werden und wobei die
verbrauchten Partikel, die von jedem Bett geklärt werden,
das ein anderes als das erste Bett in der Reihe ist, dem
vorhergehenden Bett in der Reihe zugeführt werden, wobei die
verbrauchten Partikel, die von dem ersten Bett in der
Reihenanordnung geklärt sind, im wesentlichen kein
Calciumcarbonat enthalten, das weggeworfen wird.
Da das zu behandelnde Wasser sauer ist, wird das
erfindungsgemäße Verfahren wenigstens teilweise zum
Neutralisieren und Anheben seines pH-Wertes wirken.
Üblicherweise kann die Wasserzuführungsrate, Fließbetthöhe
und/oder hydraulische Retentionzeit derart ausgewählt
werden, so daß das Wasser, das jedes Bett verläßt, einen
gewünschten pH-Wert, innerhalb von Grenzen, aufweist. Wenn
jedes Bett ein Fließbett ist, kann die über alles gemessene
Rate der Lagerbestandszuführung ausgeglichen werden mit der
Wasserzuführungsrate, so daß eine stöchiometrische Menge an
Calziumcarbonat dem Bett oder Reihenanordnungen von Betten
zugeführt wird, die genügend ist, um die Säure in dem
Wasser, das hindurchgeführt wird, zu neutralisieren. Die
Wasserzuführungsrate und/oder Bettgrößen sind
praktischerweise derart, daß das Wasser eine Gesamtverweilzeit
in Kontakt mit dem Lagerbestandscalziumcarbonat
von etwa 1 bis 3 Minuten oder mehr hat. Vorzugsweise beträgt
eine derartige Rate nicht mehr als zuverlässig benötigt wird,
um jedes Bett zu fluidisieren, wobei die mittlere
Aufwärtsströmungsgeschwindigkeit des Wassers, basierend dem
Leervolumen jedes Fließbetts (d. h. Flußrate in m³/Std.
geteilt durch die Querschnittsfläche des Bettes in m²)
30/40 m/Std., z. B. 36 m/Std. ist.
Die Neutralisierungsreaktion kann ausgedrückt werden durch:
CaCO₃ + 2 H⁺ → Ca2+ + CO₂ + H₂O.
Da das hergestellte CO₂ sich in dem Wasser zur Bildung von
Kohlensäure lösen kann, ist das Verfahren zum Anheben des
pH-Werts des Wassers auf nicht mehr als etwa 5,5-7,6
geeignet, wobei jede weitere pH-Erhöhung die Zugabe von CaO,
Ca(OH)₂, NaOH oder ähnlichem alkalischen Material
erfordert. Wenn dies gewünscht wird, kann das in dieser
Reaktion hergestellte CO₂ als ein Nebenprodukt erhalten
werden.
Für jedes Fließbett kann eine Partikelgröße für das
Vorratscalziumcarbonat in dem breiten Bereich von 150-
10 000 µm, z. B. 250-600 µm, insbesondere von
300-420 µm verwendet werden. Sobald das zu behandelnde
Wasser mit dem Calciumcarbonat in jedem Fließbett reagiert,
findet eine Verkleinerung der Größe der calciumcarbonatenthaltenden
Partikel statt, wobei jeder nichtcalciumcarbonatunlösliche
Rest, abhängig von seiner Partikelgröße, entweder
von dem Bett eluiert oder davon geklärt wird. Jeglicher
Gips- oder Calciumsulfit wird in Form von feinen Kristallen
gebildet und die Anmelderin hat nun in der Praxis gefunden,
daß Gipskristalle, abhängig von der Wasserdurchflußrate,
leicht eine Trennung im wesentlichen von dem
Vorratscalciumcarbonat von jedem Bett verursachen können
(zurückzuführen auf die unterschiedlichen
Absetzgeschwindigkeiten davon und der niedrigen
Kristallisationsrate des Gipses), um eine obere fluidisierte
Gipsschicht, oberhalb einer Schicht an fluidisiertem
Vorratscalciumcarbonat in dem Bett zu bilden. Das gleiche
ist prinzipiell mit Calciumsulfitkristallen möglich. Es wird
in dieser Beziehung geschätzt werden, daß es in jedem
Fließbett der Calciumcarbonatpartikel einen wesentlichen
Beitrag der Calciumcarbonatpartikel gibt. Jeglichen
Tendenzen zur Bildung einer Beschichtung von Calciumsulfit
oder einer Gipsschicht darauf wird daher entgegengewirkt,
und das Abreiben neigt dazu, dem Aufbau einer jeglichen
derartigen Beschichtung vorzubeugen.
Gegebenenfalls kann die Wasserzuführrate derart ausgewählt
sein, daß jegliche Gips- oder Calciumsulfitkristalle nicht
exzessiv aus jedem Fließbett mit dem Wasser, das das Bett
verläßt, ausgewaschen werden. In dieser Ausführungsform
können derartige Kristalle aus dieser Kristallschicht in
jedem Bett entnommen und entwässert werden, wobei das davon
abgetrennte Wasser gegebenenfalls dem Verfahren wieder
zugeführt werden kann. Jegliche eluierte Kristalle können
getrennt werden, z. B. durch Absetzen, wobei man ein
organisches Flockungsmittel verwenden kann, gefolgt von
Filtration, wie Ultrafiltration, um ein potentielles
Nebenprodukt zu bilden, wenn das jedoch, falls es nötig ist,
auf Halde abgeladen werden kann als ein umweltverträgliches
akzeptables festes Abfallprodukt.
In einer anderen Ausführungsform können die Kristalle
absichtlich eluiert und dann von dem Wasser zwischen den
Fließbetten in der Reihenanordnung und nach dem letzten
Fließbett in der Reihe getrennt werden, wie z. B. oben
beschrieben ist. Die Anmelderin hat nun überraschenderweise
gefunden, während ein Teil an jeglichem gelösten
Calciumsulfat, das durch Reaktion von Sulfationen mit
Calciumionen in dem Vorrat reagiert, relativ schnell in Form
von Gipskristallen präzipitiert, die von jedem Fließbett
entnommen oder eluiert werden können, wobei ein Teil davon
gegenüber Präzipitation als Kristall resistent ist und
ungelöst zurückbleibt. Daher, wenn Gipskristalle, die
entnommen oder eluiert worden sind, von dem Wasser durch
Absetzen getrennt wurden, kann ein Teil der abgesetzten
Kristalle vorteilhafterweise zu dem Absetzschritt
rezirkuliert werden, um als Impfkristall zur Unterstützung
weiterer Präzipitation von gelöstem Calciumsulfat als Gips
zu wirken. Dies kann in zwei Tanks bzw. Behältern bewirkt
werden, nämlich in einem ersten Tank, in dem die
Kristallisation des Gipses stattfindet und in einem zweiten
Tank, der als ein Absetztank wirkt, in welchen sich der
erste Tank entleert und in welchen sich die Gipskristalle
abgesetzt haben, wobei die Kristalle als Impfkristalle aus
dem zweiten Tank zu dem ersten Tank rezirkuliert werden.
Statt dessen oder zusätzlich kann das wasserenthaltende
gelöste Calciumsulfat durch ein Festbett oder Fließbett an
Gipskristallen hindurchgeschickt werden, deren
Kristallwachstum zur Reduzierung der Konzentration an
gelöstem Calciumsulfat in dem Wasser stattfindet.
Statt dessen oder zusätzlich kann, wenn dies gewünscht wird,
die Abtrennung von Gips oder anderen Feststoffen von dem
Wasser durch Flotation und/oder Zentrifugation bewirkt
werden, und die Flotation kann dazu verwendet werden, um
wenigstens einige der Feststoffe voneinander anzutrennen.
Wenn das zu behandelnde saure Wasser Schwermetallkationen,
z. B. Übergangsmetallkationen wie Fe2+, Fe3+
oder ähnliche enthält, kann das Verfahren vor dem
Durchleiten des Wassers durch irgendeines dieser
Calciumcarbonatpartikel-Betten, und z. B. in einem geeigneten
Reaktor wie einem Mischbettoberstromreaktor, relativ zum
Wasserfluß der Partikel, den Schritt der Behandlung des
Wassers mit Alkali bzw. einer alkalischen Substanz, um die
Präzipitation von Schwermetallen davon in Hydroxidform zu
bewirken. Diese alkalische Substanz kann CaO, Ca(OH)₂ oder
tatsächlich CaCO₃ in feiner Pulverform sein. Daher
widersteht die Präzipitation der Beschichtung der
Calciumcarbonatpartikel in den Fließbett mit Fe(OH)₃ oder
insbesondere Fe(OH)₂, wobei die Beschichtung das
Calciumcarbonat in dem Fließbett gegenüber Wasserstoffionen
unzugänglich macht.
Wenn die saure Wasserzuführung bzw. das saure Speisewasser
Fe2+-Ionen enthält, kann das Verfahren vor dem
Durchschicken des zu behandelnden Wassers durch irgendein
Bett, das Calciumcarbonat enthält, den Schritt der
Oxidation von Fe2+-Ionen zu Fe3+-Ionen einschließen.
Statt dessen können andere Schwermetallkationen wie
Mangankationen in ähnlicher Weise oxidiert werden, wobei
diese Oxidation im allgemeinen die Löslichkeit ihrer
Hydroxide reduziert. Dies ist deshalb der Fall, da die
Anmelderin gefunden hat, daß unerwarteterweise und
überraschend, wenn die saure Wasserzuführung Fe2+-Ionen
enthält, diese Ionen dazu neigen, als Fe(OH)₂ bei einem pH
von etwa 4-7 zu präzipitieren, derart, daß eine
Fe(OH)₂-Beschichtung auf den Vorratspartikeln gebildet
wird, die das Calciumcarbonat darin maskieren und die
Reaktion von Wasserstoffionen mit dem Calciumcarbonat
verhindern. Im Gegensatz dazu, wenn die saure
Wasserzuführung Fe3+-Ionen enthält, neigen diese Ionen
dazu, als Fe(OH)₃ bei einem pH von etwa 4-7 zu
präzipitieren derart, daß abgesondere Fe(OH)₃-Flocken
gebildet werden, die nicht die Vorratspartikel beschichten
und die nur einen geringen (wenn überhaupt)
Inhibierungseffekt auf die Reaktionsrate der Sulfationen mit
dem Calciumcarbonat aufweisen.
Wie oben beschrieben worden ist, ist es daher wünschenswert,
jegliche Fe2+- zu Fe3+-Kationen umzuwandeln, z. B. vor
der Vorbehandlung mit Alkali, um Schwermetalle zu
präzipitieren, so daß sie bei einem niedrigen pH-Wert von 3
oder etwas höher während dieser Vorbehandlung präzipitieren.
Die gebildeten Fe(OH)₃-Flocken können statt dessen durch
das Bett hindurchgehen und, obwohl sie nicht eine hemmende
Beschichtung auf dem Vorrat- bzw. Lagerbestand bilden, wird
ihre Bildung zu der Azidität des Wassers beitragen.
Vorzugsweise jedoch wird dieses Fe(OH)₃-Präzipitat aus dem
Wasser entfernt, z. B. durch Absetzen oder ähnlichem, wobei
das Wasser, das davon abgetrennt wird, sich bei einem pH von
etwa 3 bis 4 befindet und zu den Partikeln zur weiteren
Neutralisierung zugeführt wid. Diese Präzipitation findet
gemäß der folgenden Reaktion statt:
2 Fe3+ + 6 H₂O → 2 Fe(OH)₃ + 6 H⁺.
Wie oben beschrieben ist, neigt diese Reaktion dazu, das
Wasser in irgendeiner Weise, vor der Neutralisation durch
den Lagerbestand zu reazidifizieren. Diese Vorbehandlung
unterstützt die Entfernung des gesamten Fe2+ und Fe3+ in
dem Wasser stromaufwärts des Lagerbestandes, so daß es nur
eine geringe Fe(OH)₃-Präzipitation (wenn überhaupt) in dem
Lagerbestand stattfindet. Gemäß diesem Verfahren wird daher
beabsichtigt, das Wasser mit Oxidationsmitteln, z. B. mit
Luft, Sauerstoff, KMnO₄, Cl₂, O₃, H₂O₂, MnO₂
oder ähnlichem, in diesem Mischbettreaktor zusammen mit der
Zugabe des Alkali, oder stromaufwärts zu der Vorbehandlung
mit Alkali zu dosieren. Statt dessen kann eine biologische
Oxidation zum Zweck der Oxidaton von Fe2+-Ionen zu
Fe3+-Ionen, stromaufwärts der Vorbehandlung mit Alkali
angewendet werden, gemäß der Reaktion:
2 Fe2+ + 2 H⁺ + 1/2 O₂ → 2 Fe3+ + H₂O.
Für diese biologische Oxidation können eine oder mehrere
Mikroorganismus-Spezies ausgewählt z. B. aus
Thiobacillus thiooxidans
T. neopolitanis und
T. ferrooxidans,
bei einem pH von 0,8-3, z. B. 1,5-2,5 in einem geeigneten Reaktor wie einem Mischtank oder Mischbecken oder einem gepackten Turm benutzt werden , wobei das Wasser in dem Reaktor gegebenenfalls oxygeniert wird und eine metabolisierbare Kohlenstoffquelle aufweist, die dazu gegeben wird. Weiterhin kann eine biologische Oxidation durch die sogenannte Wetland-Oxidation bewirkt werden, wodurch das saure Speisewasser durch ein Bett von wachsenden Pflanzen in einer Wetland-Zone durchgeschickt wird. Diese Pflanzen können ebenfalls Schwermetalle aus dem Wasser entfernen.
Thiobacillus thiooxidans
T. neopolitanis und
T. ferrooxidans,
bei einem pH von 0,8-3, z. B. 1,5-2,5 in einem geeigneten Reaktor wie einem Mischtank oder Mischbecken oder einem gepackten Turm benutzt werden , wobei das Wasser in dem Reaktor gegebenenfalls oxygeniert wird und eine metabolisierbare Kohlenstoffquelle aufweist, die dazu gegeben wird. Weiterhin kann eine biologische Oxidation durch die sogenannte Wetland-Oxidation bewirkt werden, wodurch das saure Speisewasser durch ein Bett von wachsenden Pflanzen in einer Wetland-Zone durchgeschickt wird. Diese Pflanzen können ebenfalls Schwermetalle aus dem Wasser entfernen.
In dieser Beziehung sollte bemerkt werden, daß, wenn das
Wasser exzessiv hohe Anteile an Eisen Fe2+- und/oder
Fe3+-Ionen, verbunden mit Sulfationen enthält, wie dies
der Fall ist bei bestimmten biologisch angesäuerten
Minenabwässern, das z. B. aus Goldminen erhalten
wird, so daß bis zu 75% und oder mehr der SO₄2--Ionen
mit Fe2+- und Fe3+-Ionen verbunden sind, und das
Gleichgewicht davon mit sauren H⁺-Ionen verbunden ist, das
Verfahren der Erfindung für die Behandlung bzw. Aufbereitung
davon geeignet ist, vorausgesetzt, daß Fe2+-Ionen zu
Fe3+-Ionen umgewandelt werden und vorzugsweise als
Fe(OH)₃ präzipitiert werden, das vor der Zuführung des
Wassers durch den Vorratsbestand entfernt wird. Es muß
weiter bemerkt werden, daß, prinzipiell andere
Schwermetallkationen aus dem Wasser in ähnlicher Weise wie
oben für die Entfernung von Fe2+- oder Fe3+-Ionen
beschrieben ist entfernt werden können, d. h. durch
Oxidation, gegebenenfalls biologisch, und Präzipitation in
die Hydroxidform vor der Behandlung des Wassers in dem
Fließbett.
Natürlich kann die Vorbehandlung mit Alkali zur
Präzipitation von Fe(OH)₃ bevor das Wasser durch den
Vorrat hindurchgeht, weggelassen werden, vorausgesetzt, daß
Fe2+-Ionen zu Fe3+-Ionen oxidiert werden, da die
Präzipitation von Fe(OH)₃ in dem Vorrat nicht die
Reaktionsrate der Wasserstoffionen mit dem Calciumcarbonat
unangenehm beeinflußt. In diesem Fall bildet Fe(OH)₃ bloß
Flocken bei einem pH von 3-4 in dem Vorrat und kann sich
mit dem Gips in dem oberen Fließbett der Kristalle
verbinden, wonach es von dem behandelten Wasser abgetrennt
wird, nachdem es mit den Kristallen von dem Vorratsbestand
eluiert worden ist. Diese Möglichkeit kann verwendet werden,
wenn die hergestellten Kristalle weggeworfen werden und
nicht als Nebenprodukt erhalten werden sollen, wobei das
Fe(OH)₃ üblicherweise mit den Kristallen gegebenenfalls,
nachdem es von dem Filtrat getrennt worden ist, weggeworfen
wird. Statt dessen kann das Fe(OH)₃ vor der
Kristallpräzipitation von dem Wasser mittels Absetzen oder
Filtration abgetrennt werden.
Es wird erwartet, daß eine hauptsächliche Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Behandlung von
bestimmtem industriell hergestellten vorgereinigtem Wasser
sein wird, wie jenes, das durch Sprengstoffhersteller oder
Uranraffineure hergestellt worden ist. Abwässer von
Uranraffineuren (Refinder) haben pH-Werte von weniger als
2,5. In derartigen Fällen, d. h. wenn das saure Zuführwasser
einen pH von weniger als 2,5 hat, kann das Verfahren
ebenfalls vor der Präzipitation der Schwermetalle davon den
Schritt der Erhöhung des pH-Werts des Wassers auf wenigstens
2,5 einschließen. Derartige Abwässer können in einem
Fließbett behandelt werden, das Calciumcarbonat enthält, um
den pH auf 2,5 zu erhöhen. Sie können dann mit Alkali
dosiert werden, wie oben beschrieben ist, um den pH genügend
anzuheben (z. B. auf einen Wert von 3-4), um Fe(OH)₃ zu
präzipitieren, vorzugsweise mit vorhergehender Oxidation der
Fe2+- zu Fe3+-Ionen, wie oben beschrieben, und gefolgt
von weiterem pH-Anstieg in einem oder mehreren weiteren
ähnlichen Fließbetten, die Vorratscalciumcarbonat enthalten.
In dem Fall, wo das zu behandelnde Wasser Magnesiumionen in
der Form von Mn2+-Ionen enthält, und wenn Dolomit
verwendet wird, um das Vorratscalciumcarbonat in dem
Fließbett bereitzustellen, kann das erfindungsgemäße
Verfahren prinzipiell wenigstens die Konzentration dieser
Mn2+-Ionen durch ihre Reaktion mit dem Magnesiumcarbonat
in dem Fließbettvorrat gemäß der folgenden Reaktion
reduzieren:
CaMg(CO₃)₂ + Mn2+ → MnCO₃ + CaCO₃ + Mg2+
Das hergestellte MnCO₃ ist im wesentlichen weniger in
Wasser löslich als das verbrauchte MgCO₃, das in der
Präzipitation von MgCO₃ und der Freisetzung von
Mg2+-Ionen in das Wasser resultiert. Dies ist vorteilhaft,
da umweltakzeptablem Wasser normalerweise zugestanden wird,
daß es im wesentlichen höhere Konzentration an Mg2+-Ionen
(z. B. etwa 100 mg/l) als Mn2+-Ionen (z. B. 0,5 mg/l)
enthält. Jegliche restliche Mn2+-Ionen in dem Wasser
können, wenn es gewünscht wird, durch Oxidation der
Mn2+-Ionen zu Mn4+-Ionen zum Erhalt eines Präzipitats in
der Form von MnO₂ entfernt werden. Diese Oxidation kann
durch Cl₂ bei einem pH von etwa 7 bewirkt werden, gemäß
der Reaktion:
Mn2+ + Cl₂ + 2 H₂O → MnO₂ + 2 HCl + 2 H⁺.
Statt dessen kann die Oxidation bei einem pH von größer als
9,5 durch Verwendung von Sauerstoff (Behandlung mit Luft,
O₂, O₃, H₂O₂ und/oder KMnO₄) bewirkt werden, gemäß
der Reaktion:
2 Mn2+ + O₂ + 2 H₂O → 2 MnO₂ + 4H⁺.
Wie oben beschrieben wurde, benötigen diese
Oxidationsreaktionen relativ hohe pH-Werte die erhalten
werden können, wie oben beschrieben wurde, durch Behandlung
des aus dem Fließbett herauskommenden Wassers mit z. B. CaO,
Ca(OH)₂ oder NaOH. Das dafür benutzte Oxidationsmittel
kann in dieses oder das letzte Fließbett oder stromabwärts
davon eingebracht werden.
Jegliches MnCO₃, MnO₂ oder statt dessen jegliches
Fe(OH)₃, das in dem Vorrat produziert worden ist, kann von
dem zu behandelnden Wasser zusammen mit dem Gips abgetrennt
werden, wenn der Gips von dem Wasser wie oben beschrieben
worden ist abgetrennt worden ist, und, wenn dies gewünscht
wird, können sie wenigstens teilweise voneinander durch
Flotation abgetrennt werden, wobei das MnO₂ und MnCO₃
zusätzlich zu dem CaSO₄×2 H₂O und CaSO₃ wertvolle
potentielle Nebenprodukte sind oder, schlimmstenfalls für
die Umwelt akzeptable Abfallprodukte sind, wenn sie auf
Halde gekippt werden, um in fester Form als Abfall
anzufallen.
Unter Bezug auf die Brauchbarkeit der Erfindung soll bemerkt
werden, daß Calciumcarbonat in gänzlich mechanischen
Mischbettreaktoren schwierig zur Behandlung von sauren Abwässern
zu verwenden ist. Die Neutralisierungsreaktion
ist langsam und eine Menge des Calciumcarbonats
kann mit dem zu behandelnden Strom verlorengehen. Die
Verwendung des Fließbettverfahrens der Erfindung jedoch
fördert die gesamte und effektive Verwendung des gesamten
Calciumcarbonats, das dem Prozeß mit verminderter Gefahr
eines derartigen Verlustes zugeführt wird. Weiterhin führt
die große, durch die Vorratscalciumcarbonatpartikel zur
Verfügung gestellte Oberfläche in dem Fließbett, die
konstant von jeglichem hergestellten Gips freigeschliffen
wird, zu einer akzeptablen schnellen Reaktionsrate. Ein
großer Vorteil kann demgemäß aufgrund der relativ niedrigen
Kosten des Kalksteins oder Dolomits als Reagienzen,
verglichen z. B. mit CaO, Ca(OH)₂, NaOH oder ähnlichem
erhalten werden, welche andererseits sehr oft für eine
pH-Erniedrigung von sauren Wässern verwendet werden, um ihre
Qualität zu verbessern.
Die Erfindung wird nun beispielsweise unter Bezug auf die
beiliegenden schematischen Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Flußdiagramm der Erfindung; und
Fig. 2 zeigt eine Modifikation von Fig. 1.
In Fig. 1 wird ein schematisches Flußdiagramm des
erfindungsgemäßen Verfahrens allgemein durch die Bezugszahl
10 bezeichnet. Das Flußdiagramm 10 ist ausgewählt, um eine
repräsentative Ausführungsform des Verfahrens zu zeigen und
um eine Zahl von möglichen Merkmalen des Verfahrens zu
erläutern. Es sollte geschätzt werden, daß in der Praxis
eine Zahl von Merkmalen, die in Fig. 1 gezeigt sind, häufig
weggelassen werden können, wenn sie nicht benötigt werden.
In der Zeichnung sind eine Rohwasserzuführungs- bzw.
Speiseleitung 12 und eine Alkalizuführungs- bzw.
Speiseleitung 14 gezeigt, die einen vollen Mischtank bzw.
-behälter 16 speisen, der eine Alkalidosierungsstufe
darstellt. Eine Oxidierungsmittelzuführungsleitung 18 ist
ebenfalls gezeigt, die in den Tank 16 führt. Eine
Zuflußleitung 20 führt von dem Tank 16 zu einer Absetzstufe
in der Form eines Absetztanks 22, der eine Feststoffentnahmeleitung
24 und eine Flüssigkeitsentnahmeleitung 26 aufweist.
Die Flüssigkeitsentnahmeleitung 26 ist gezeigt, die in eine
Zuführungsleitung 28 für eine Fluidisierungsstufe führt, die
durch einen Fließbettreaktor 30 dargestellt ist, der mit dem
üblichen Flüssigverteiler 32 ausgestattet ist. Der Reaktor
30 weist eine Leitung 34 für verbrauchte Lagerbestände auf
und eine Feststoffvorratszuführungsleitung 36, zusammen mit
einer Flüssigkeitsentnahmeleitung 38 auf. Die
Flüssigkeitsentnahmeleitung 38 führt zu einer Absetzstufe,
die durch einen Absetztank 40 dargestellt ist.
Der Absetztank bzw. -behälter 40 weist eine
Feststoffentnahmeleitung 42 und eine
Flüssigkeitsentnahmeleitung 44 auf. Eine
Flüssigkeitsrezirkulationsleitung 46 führt von dem
Absetztank 40 und verbindet die Flußleitung 26, die in die
Flußleitung 28 führt.
Die Flußleitung 44 führt zu einem weiteren Fließbettreaktor
48 und führt in den Reaktor 48 über die Flußleitung 50. Die
Anordnung des Reaktors 48 ist im wesentlichen ähnlich zu der
des Reaktors 30, dergestalt, daß sie eine
Feststoffvorratszuführungsleitung 52 hat und eine
Entnahmeleitung 54 für verbrauchte Vorratsstoffe, die in die
Flußleitung 36 führt. Der Reaktor 48 hat eine
Flüssigkeitsentnahmeleitung 56, die gezeigt ist, daß sie in
eine Absetzstufe in Form eines Absetztanks 58 führt, der
eine Feststoffentnahmeleitung 60 und eine
Flüssigkeitsentnahmeleitung 62 aufweist. Eine
Rezirkulationsflußleitung 64 führt von dem Absetztank 58 in
die Flußleitung 50, die in den Reaktor 48 führt.
Ein weiterer, im wesentlichen ähnlicher Fließbettreaktor 68,
der in Reihe mit Bezug auf den zu behandelnden Wasserfluß,
flußabwärts zu dem Reaktor 48 angeordnet ist, ist gezeigt.
Dieser wiederum weist eine Feststoffvorratszuführungsleitung
70 auf und eine Entnahmeleitung 72 für verbrauchte
Vorratsfeststoffe, die in die Flußleitung 36 führt. Er hat
eine Flüssigkeitszuführungsleitung 74, die durch die
Flußleitung 62 von dem Absetztank 58 gespeist wird. Der
Reaktor 68 hat eine Flüssigkeitsentnahmeleitung 78.
Die Flüssigkeitsentnahmeleitung 78 führt zu einem Absetztank
80, der eine Feststoffentnahmeleitung 82, eine
Flüssigkeitsentnahmeleitung 84 und eine
Rezirkulationsentnahmeleitung 86 aufweist, die in die
Flußleitung 74 führt.
Jeder der Reaktoren 30, 48 und 68 ist mit einer
Gasauslaßflußleitung, die mit 88 bezeichnet ist, gezeigt.
Ein repräsentatives Verfahren gemäß der Erfindung wird nun
mit Bezug auf das Flußdiagramm 10 beschrieben.
Das Verfahren ist bestimmt zur Behandlung eines sauren
Abwassers, das Fe2+- und Fe3+-Kationen, und
SO₄2--Anionen enthält, das einen pH-Wert von etwas
weniger als 2,5 und einen SO₄2--Ionengehalt von etwas
höher als 2500 mg/l aufweist.
Gemäß dem Verfahren wird eine Rohwasserspeisung längs der
Flußleitung 12 in den Mischtank 16 geführt. Zur gleichen
Zeit wird geeignetes alkalisches Material, in dem Fall
dieses Beispiels Ca(OH)₂ in den Tank 16 über die
Flußleitung 14 geführt, während ein geeignetes
Oxidierungsmittel, in diesem Beispiel H₂O₂, in den Tank
16 in die Flußleitung 18 geführt wird. Genügend Ca(OH)₂
wird zugeführt, um den pH wenigstens auf etwa 3 anzuheben,
d. h. über 2,5.
In dem Tank 16 reagiert das H₂O₂ mit Eisen(II)-Ionen zur
Herstellung von Eisen(III)-Ionen gemäß der folgenden
Reaktion:
4 FE2+ + 2 H₂O₂ + 4 H⁺ → 4 Fe3+ + 4 H₂O.
Genügend H₂O₂ wird längs der Flußleitung 18 geführt, um
sicherzustellen, daß die gesamten Eisen(II)-Ionen in
Eisen(III)-Ionen in dem Tank 16 umgewandelt worden sind. Zur
gleichen Zeit reagiert Calciumhydroxid aus der Zuführleitung
12 mit den hergestellten Eisen(III)-Ionen in der sauren
Umgebung in dem Tank 16, wenn der pH etwa 3 erreicht, gemäß
der Reaktion:
3 Ca(OH)₂ + 2 Fe3+ → 2 Fe(OH)₃ + 3 Ca2+.
Das Eisen(III)-Hydroxid bildet ein Präzipitat und das
behandelte Wasser aus dem Tank 16 zusammen mit diesem
Eisen(III)-Hydroxid fließt von dem Tank 16 längs der
Flußleitung 20 zu dem Absetztank 22, wo es absitzt und es
als ein Feststoff entnommen wird, um längs der Flußleitung
24 aufgebraucht zu werden. Wasser von Tank 22, das von
Eisen(III)-Hydroxid getrennt worden ist, verläßt den Tank 22
längs der Flußleitung 26.
Wenn dies gewünscht wird, kann der Eisen(III)-Hydroxidfeststoffausstoß
von Tank 22 längs der Flußleitung 24 entwässert
werden, wobei das feste Eisen(III)-Hydroxid als ein
Nebenprodukt zurückgewonnen werden oder auf Halde zum Abfall
gekippt werden und das davon abgetrennte Wasser zu der
Flußleitung 26 zurückgeführt werden kann.
Die Flußleitung 26 führt über die Flußleitung 28 als eine
fluidisierende Flüssigkeit in den Wirbelbettreaktor 30
unterhalb des Verteilers 32. Fester Lagerbestand wird
gleichzeitig zugeführt, in diesem Beispiel kontinuierlich in
den Reaktor 30 über die Flußleitung 36. Verbrauchter Vorrat
wird zum Abfall abgegeben und von dem Reaktor 30 über die
Flußleitung 34 auf Halde gekippt, wobei nach gegebenenfalls
einer Entwässerung das davon abgetrennte Wasser, z. B. zur
Flußleitung 26, zurückgeführt wird.
Von der folgenden Beschreibung wird verstanden werden, daß
der Feststofflagerbestand, der zu dem Reaktor 30 über die
Flußleitung 36 gespeist wird, einen relativ niedrigen Anteil
an Calciumcarbonat enthält und die Feststoffvorräte, die den
Reaktor 30 über die Flußleitung 30 verlassen, haben im
wesentlichen kein Calciumcarbonat darin, wie auch immer.
In dem Reaktor 30 wirkt das Calciumcarbonat in dem
Feststoffvorrat in dem Reaktor, welcher Feststoffvorrat
durch die Bezugszahl 89 bezeichnet ist, zur Neutralisierung
von Wasser, das in den Reaktor über die Flußleitung 28
eintritt, gemäß der Reaktion:
CaCO₃ + 2 H⁺ → Ca2+ + CO₂ + H₂O.
Das hergestellte Kohlendioxid wird von dem Reaktor 30 über
die Flußleitung 88 herausgegeben und kann als Nebenprodukt
des Verfahrens erhalten werden.
Da das Rohwasser Sulfationen enthält, können diese
Sulfationen mit den durch die Neutralisation freigesetzten
Calciumionen reagieren, um ein Gipspräzipitat oder
CaSO₄×2 H₂O-Kristalle zu bilden. Diese Kristalle bilden
in dem Reaktor 30, oberhalb des fluidisierten festen Vorrats
89 eine fluidisierte Schicht, bezeichnet durch die
Bezugszahl 90.
Teilweise neutralisiertes Wasser kommt von dem Reaktor 30
zusammen mit eluierten Gipskristallen über die Flußleitung
38 heraus und der Fluß längs der Flußleitung 38 erreicht den
Absetztank 40, wo der Gips sich absetzt, wie bei 92 gezeigt
ist, zusammen mit anderen festen Materialien, z. B.
restlichem Eisen(III)-Hydroxid, wie es in dem Wasser ist.
Die in dem Tank 40 abgesetzten Feststoffe werden längs der
Flußleitung 42 zu einer Entwässerungsstufe (nicht gezeigt)
herausgegeben, in diesem Beispiel eine Filtrationsstufe, wo
der Gips als Nebenprodukt abgetrennt wird, wobei
abgetrenntes Wasser zu der Flußleitung 44 zurückgeführt
wird.
Wasser das aus dem Tank 40 herauskommt, fließt längs der
Flußleitung 44, mit Ausnahme eines Teils davon, der längs
der Flußleitung 46 rezirkuliert wird, der in die Flußleitung
28 führt, um eine genügende nach aufwärts gerichtete
Wasserflußrate in dem Reaktor 30 für die Fluidisierung
bereitzustellen. Diese Flußrate beträgt nicht mehr als es
und zuverlässig ausreicht, um die Feststoffvorräte 89 in dem
Reaktor 30 zu fluidisieren.
Es wird geschätzt werden, daß, da die Verwendung von
Calciumhydroxid, das längs der Flußleitung 14 zu Tank 16
geführt wird, teuer ist, kein weiteres Calciumhydroxid längs
der Flußleitung 14 geführt wird, als es notwendig ist, um
die gesamten Eisen(III)-Ionen in dem Rohwasser als
Eisen(III)-Hydroxide in dem Tank 16 präzipitieren. Dieses
geschieht bei einem pH bei oder leicht oberhalb von 3.
Weiterhin, wie oben beschrieben wurde, enthält die
Vorratsspeisung längs der Flußleitung 36 zu dem Reaktor 30
relativ wenig Calciumcarbonat, da der Zweck des Reaktors 30
ist, sicherzustellen, daß das gesamte Calciumcarbonat, das
dem Verfahren eingespeist wird, ist verbraucht wird. Es gibt
demgemäß nicht einen wesentlichen pH-Anstieg in dem zu
behandelnden Wasser, da es durch den Reaktor 30
hindurchgeht, so daß das Wasser unerwünschterweise immer
noch für die Aufgabe an die Umwelt zu sauer ist.
Das Wasser von der Flußleitung 44 geht demgemäß in den
Fließbettreaktor 48 zur weiteren pH-Anhebung. Das Wasser
erreicht den Reaktor 48 über die Flußleitung 50 unterhalb
des Separators 32 und ein Vorrat mit frischem
Calciumcarbonat wird zu dem Reaktor 48 längs der Flußleitung
52 zugeführt, in diesem Beispiel in der Form von
dolomitischem Kalkstein, der etwa 80 bis 90 Massen-%
Carbonat als Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat enthält,
wobei das Magnesiumcarbonat den kleineren Anteil davon
enthält, so daß das Carbonat als ein wesentlicher Anteil von
CaCO₃ vorhanden ist und ein minderer Anteil an
CaMg(CO₃)₂.
In dem Reaktor 48 reagiert das Calciumcarbonat in dem
Vorrat, der wiederum mit 89 bezeichnet ist, in ähnlicher
Weise zu dem, wie oben für den Reaktor 30 beschrieben ist,
zur Herstellung von Kohlendioxid, das längs der Flußleitung
88 herausgegeben wird und Gips, der die fluidisierte Schicht
90 bildet.
Die längs der Flußleitung 52 zugeführte Vorratsrate wird so
ausgewählt, daß Calciumcarbonat mit einer stöchiometrisch
begründeten Rate geliefert wird und ausreicht, um das
Wasser, das den Reaktor 48 längs der Flußleitung 44
erreicht, auf einen pH von 7 ohne einen stöchiometrischen
Überschuß an Calciumcarbonat zu neutralisieren.
Zurückzuführen auf die Produktion von Kohlendioxid und die
Anwesenheit von Kohlensäure in dem Reaktor 48, kann jedoch
diese Neutralisation einen pH erreichen, der viel höher als
etwa 5,5-6 ist. Demgemäß kann nicht das gesamte, dem
Reaktor 48 zugeführte Calciumcarbonat verbraucht werden.
Da es eine kontinuierliche Zuführung an frischem Vorrat
längs der Flußleitung 52 gibt, gibt es ein
korrespondierendes kontinuierliches Klären von verbrauchtem
Vorrat längs der Flußleitung 54, der, wie oben beschrieben
ist, einen restlichen Anteil von Calciumcarbonat enthält.
Die Flußleitung 54 führt in eine Flußleitung 36 und dann in
Reaktor 30, wo dieses restliche Calciumcarbonat reagiert,
wie dies oben beschrieben ist. Wie dies oben beschrieben
ist, ist der Zweck des Reaktors 30 der, sicherzustellen, daß
das gesamte Calciumcarbonat in dem verbrauchten Vorrat des
Reaktors 48 verbraucht wird.
In einer Weise die ähnlich dem Wasser vom Reaktor 30 ist,
wird das neutralisierte Wasser von dem Reaktor 48 längs der
Flußleitung 56 zu dem Absetztank 58 herausgegeben, wo
abgesetzte Feststoffe 92 längs der Flußleitung 60 zum
Entwässern in einer Weise ähnlich zu der, die oben zum
Absetztank 40 beschrieben wurde, entnommen werden. Wiederum
gibt es eine Rezirkulation von geklärtem Wasser aus dem
Absetztank 48 längs der Flußleitung 64 über die Flußleitung
50 zu dem Reaktor 48 zur Sicherstellung einer genügenden
Aufwärtsströmung zur zuverlässigen Fluidisierung in dem
Reaktor 48.
Ein Filtrat wird von dem Absetztank 58 längs der Flußleitung
62 zu dem Reaktor 68 herausgegeben.
Der Reaktor 68 ist vorgesehen, um den pH des Wassers aus dem
Prozeß so hoch wie möglich ansteigen zu lassen, so daß er
schließlich einen pH in dem Bereich von 5,6-7,6 erreicht,
der nur durch die Gegenwart von Kohlendioxid in dem Reaktor
68 kontrolliert wird und so nahe wie möglich an 7,6 liegt.
Demgemäß erreicht der Fluß von der Flußleitung 62 den
Reaktor 68 unterhalb seines Separators 32 längs der
Flußleitung 74, während die dolomitische
Kalksteinvorratsspeisung zu dem Reaktor 68 längs der
Flußleitung 70 zugeführt wird, wobei verbrauchter Vorrat von
dem Reaktor 68 längs der Flußleitung 72 herausgegeben wird,
die in die Flußleitung 36 zur Verwendung in dem Reaktor 30
führt. Kohlendioxid wird längs der Flußleitung 88
herausgegeben und behandeltes Wasser längs der Flußleitung
78.
Wiederum wird das Wasser von der Flußleitung 78 durch
Hindurchleiten in einen Absetztank 80 geklärt, wobei
abgesetzte Feststoffe 22 längs der Flußleitung 82 zum
Entwässern wie oben mit Bezug auf den Aufsetztank 40
beschrieben ist, herausgegeben werden. Das Filtrat wird
längs der Flußleitung 84 herausgegeben und ein Anteil des
geklärten Wassers des Tanks 80 wird längs der Flußleitung 86
zu der Flußleitung 70 rezirkuliert, um eine genügende
Aufwärtsströmung in dem Reaktor 68 für eine zuverlässige
Fluidisierung zu liefern.
Es ist möglich, daß das rohe Wasser, das längs der
Flußleitung 12 gespeist wird, Mn2+-Kationen enthalten
kann. In diesem Fall glaubt man, daß in jedem der Reaktoren
30, 48 und 68 diese Mn2+-Kationen grundsätzlich
möglicherweise mit dem Magnesiumcarbonat in dem
dolomitischen Kalkstein gemäß der Reaktion reagieren:
CaMg(CO₃)₂ + Mn2+ → MnCO₃ + CaCO₃ + Mg2+.
Das MnCO₃ ist relativ unlöslich und der hauptsächliche
Anteil davon kann prinzipiell in den Reaktoren
präzipitieren, wobei das Präzipitat in fein verteilter Form
vorliegt, von dem Reaktor zusammen mit dem Gips eluiert wird
und zusammen mit dem Gips in den Absetztanks 40, 58 und 80
sich absetzt, so daß dieses MnCO₃ von diesem Verfahren
herausgegebene MnCO₃ in jedem Fall zusammen mit dem Gips
und zusammen mit derartigen restlichen Eisen(III)-Hydroxid
nicht in dem Tank 22 abgesetzt wird.
Wenn dies gewünscht wird, können MnCO₃ und/oder Fe(OH)₃
von dem Gips und/oder voneinander getrennt werden, z. B.
durch Flotation in Flotationsschritten (nicht gezeigt),
verbunden mit den Entwässerungsstufen, die wiederum mit
diesen Absetztanks 40, 58 und 80 verbunden sind.
Es mit Bezug auf die Reaktoren 30, 48 und 68 bemerkt werden,
daß die Vorratsspeisungsleitungen 36, 52 und 70 so
angeordnet sind, um in diese Reaktoren 68 bei im
wesentlichen der gleichen Höhe wie die Zwischenräume 94
zwischen dem fluidisierten Vorrat 88 und der fluidisierten
Gipsschicht 90 zu führen.
Da jegliches produziertes Mangancarbonat nicht gänzlich
unlöslich ist, kann das Filtrat, das längs der Flußleitung
84 herausgegeben wird, Mn2+-Ionen enthalten, während es
auf einem pH von 5,5-7,6 ist. In diesem Beispiel können
diese Mn2+-Ionen aus dem Wasser durch eine
Alkalidosierungs/Oxidationsstufe entfernt werden, wie dies
durch die unterbrochenen Linien bei 96 in der Form eines
Rührtanks gezeigt ist. In diesem Beispiel wird
Calciumhydroxid in den Tank 96 längs der Flußleitung 98
geführt, während ein Oxidationsmittel in der Form von Luft
in den Tank über die Flußleitung 100 zugeführt wird. Das
hinzugebende Calciumhydroxid ist ausreichend, um den pH des
Wassers von der Flußleitung 84, die in den Tank 96 eintritt,
auf einen pH von oberhalb 9,5 zu erhöhen. Bei diesem pH
können die Mn2+-Ionen durch den Sauerstoff in der Luft
gemäß der Reaktion oxidiert werden:
Mn2+ + 2 H₂O → MnO₂ + 2H⁺.
Das MnO₂ würde unlöslich sein und feines Präzipitat
bilden, während das Calciumhydroxid bei weiterer
Neutralisierung und Anhebung des pHs des Prozeßwassers
gemäß der folgenden Reaktion reagieren kann:
Ca(OH)₂ + H₂SO₄ → CaSO₄ + H₂O.
Weiterer Gips kann daher hergestellt werden und dieser Gips
kann in feiner Kristallform zusammen mit dem MnO₂
schließlich von dem Filtrat in einem Absetztank 102
abgetrennt werden, der durch eine Flußleitung 104 von dem
Tank 96 gespeist wird. Wasser, von dem im wesentlichen die
gesamten Eisen (Fe2+ und Fe3+)-Kationen und
möglicherweise einige der Mangan(Mn2+)-Kationen entfernt
worden sind, und das auf einen pH von etwa 9-10
neutralisiert worden ist, wird aus dem Tank 102 über die
Flußleitung 106 schließlich zur Abgabe an die Umwelt
herausgegeben.
In dem Tank 102 abgesetzte Feststoffe gehen längs der
Flußleitung 108 zu einer Entwässerungsstufe, wo jegliches
MnO₂ und der Gips entwässert werden, wie dies unter Bezug
auf die Feststoffe beschrieben worden ist, die aus dem Tank
40 längs der Flußleitung 42 herauskommen. Davon abgetrenntes
Wasser kann zu der Flußleitung 108 zurückgeführt werden.
Wenn es gewünscht wird MnO₂ als Nebenprodukt zu erhalten,
kann dieses von dem Gips durch Flotation in einen
Flotationsschritt (nicht gezeigt) abgetrennt werden.
Fig. 2 zeigt eine Modifikation des Flußdiagramms 10, und
diese Modifikation wird im allgemeinen mit 110
bezeichnet. Sofern es nicht anders spezifiziert ist,
beziehen sich die gleichen Bezugszeichen auf die gleichen
Teile wie in Fig. 1.
Es gibt zwei prinzipielle Unterschiede zwischen dem
Flußdiagramm von Fig. 1 und dem von Fig. 2. Der erste ist,
daß der vollständige Mischtank 16 von Fig. 1 und die
Zuführungsleitungen 14 und 18, die dorthin führen,
weggelassen worden sind, werden, zusammen mit der
Flußleitung 20. Statt dessen wird eine biologische
Oxidationsstufe, wie ein Reaktor 112 durch eine
Zuführungsleitung 12 gespeist und führt in die Leitung 26.
Der zweite ist, daß zwischen jedem Fließbettreaktor (30, 48
und 68) und seinem verbundenen Absetztank (40, 58 und 80)
eine Kristallisationsstufe in der Form eines Fließbettes
(114, 116 und 118) angeordnet ist, die einen
Gipskristallvorrat 120 enthält.
Die Entnahmeleitung 38 des Reaktors 30 führt in die
Kristallisationsstufe 114, die wiederum über die
Flußleitung 122 zum Absetztank 40 führt. In ähnlicher Weise
führt die Flußleitung 56 von dem Reaktor 48 zur
Kristallisationsstufe 116, während der Flußleitung 78 von
dem Reaktor 68 zu der Kristallisationsstufe 118 führt; und
die Stufe 116 führt über die Flußleitung 124 zu dem Tank 58,
während die Stufe 118 über die Flußleitung 126 zu dem Tank
80 führt.
Eine Impfkristalleitung 128 führt von der
Feststoffentnahmeleitung 42 von dem Tank 40 in die
Flußleitung 38. Ähnliche Impfkristallflußleitungen 130 und
132 führen von den Feststoffentnahmeleitungen 60 und 82 in
die Flußleitungen 56 und 78. Es werden Leitungen 134-138 für
organische Flockungsmitteldosierungen gezeigt, die in die
Tanks 40, 58 und 80 führen.
Weiterhin werden die Alkalidosierungsstufe 96, der
Absetztank 102 und verknüpfte Flußleitungen 98, 100 und
104-108 von Fig. 1 weggelassen, wobei das Flußdiagramm von
Fig. 2 speziell für Wasser gedacht ist, das keine
Mn2+-Kationen und im wesentlichen nur Fe2+- und
Fe3+-Kationen als Schwermetallkationen darin enthält.
Weiterhin ist es nicht beabsichtigt, Gips als Nebenprodukt
zu erhalten.
Das Verfahren der Erfindung, wie es in dem Flußdiagramm von
Fig. 2 durchgefüht wird, ist im allgemeinen dem von Fig. 1
ähnlich, mit der Ausnahme, daß es wiederum zwei Unterschiede
gibt. Der eine ist derart, daß die chemische Oxidation und
die Eisen(III)-Hydroxid-Präzipitation im Tank 16 und das
Eisen(III)-Hydroxidabsetzen in Tank 22 durch eine biologische
Oxidation unter Verwendung von T. ferrooxidans bei einem
pH-Wert von 1,5-2,5 in dem Reaktor 112 ersetzt worden
sind. Der andere Unterschied ist der, daß die
Kristallisation von Gips in jedem der Fließbetten 114-118
gefördert wird.
Demgemäß präzipitieren Fe3+-Ionen als Fe(OH)₃-Flocken in
dem Reaktor 30 und zu einem geringeren Ausmaß in den
Reaktoren 48 und 68, wobei die Flocken die Gipskristalle in
den fluidisierten Schichten 90 verbinden. Teilweise neutralisiertes
Wasser aus dem Reaktor 30 mit eluierten
Gipskristallen und diese Fe(OH)₃-Flocken fließen entlang
der Flußleitung 38 zum Fließbett 114. In dem Fließbett 114,
dessen Vorrat 120 prinzipiell Gipskristalle sind, wird eine
weitere Gipskristallisation aus dem Wasser gefördert, wobei
die Vorratskristalle als Impfkristalle wirken. In dem Tank
40 wird ein geeignetes organisches Flockungsmittel
verwendet, um Fe(OH)₃-Flocken auszuflocken, und
Gipskristalle werden zu dem Tank 40 längs der Flußleitung
122 aus dem Fließbett 114 geführt. Ein Teil dieser
abgesetzten Feststoffe 92, die längs der Flußleitung 92
gehen, wird über die Flußleitung 128 zum Fließbett 114
rezirkuliert, um Impfgipskristalle zu liefern. Der
Wasserfluß von Reaktor 48 längs der Flußleitung 56 und dem
Reaktor 68 entlang der Flußleitung 78 mit Fe(OH)₃-Flocken
und Gipskristallen wird in ähnlicher Weise durch die
Fließbetten 116 und 118 und ihre Tanks 58 und 80
bewerkstelligt, wobei das Filtrat direkt von Tank 80 über
die Leitung 84 ohne jegliche Mn2+-Ionenentfernung
herausgegeben wird.
Es ist ein Vorteil der Erfindung, daß, insbesondere wie in
bezug auf die Zeichnungen beschrieben ist, sie ein Verfahren
zur Verbesserung der Qualität von saurem Abwasser liefert,
das Sulfationen und ebenso die Metallkationen Fe2+,
Fe3+- und möglicherweise Mn2+-Ionen enthält.
Kohlendioxid, Gips, Mangancarbonat, Mangandioxid und
Eisen(III)-Hydroxid werden als wenigstens potentiell
verwendbare Nebenprodukte hergestellt, die, auf der anderen
Seite, wenn dies gewünscht wird, für die Umwelt zum Abkippen
als Abfall akzeptabel sind. Insbesondere ist es ein Vorteil
der Erfindung, daß sie ein Verfahren liefert, wodurch
relativ billiger Kalkstein, Dolomit oder dolomitischer
Kalkstein verwendet werden kann, um den pH derartiger Wässer
anzuheben, bei reduzierten Kosten, verglichen mit der
Verwendung von bestimmten anderen alkalischen Materialien
wie CaO, Ca(OH)₂ und NaOH, die für den gleichen Zweck
verwendet werden können.
Schließlich soll bemerkt werden, daß mit Bezug auf Fig. 1
anstelle der Abtrennung von eluierten Gipskristallen in den
Absetztanks 40, 58 und 80 Gipskristalle direkt aus der
Schicht 90 über seperate Flußleitungen zu ähnlichen
Absetztanks herausgenommen werden können, wovon abgetrenntes
Wasser zu dem Prozeß zurückgeführt werden kann. Anstelle der
Zuführung von frischem Kalkstein in beide Reaktoren 48, 68
kann frischer Kalkstein nur zu Reaktor 68 geführt werden.
Verbrauchter Kalkstein von Reaktor 68 wird zu Reaktor 48
geführt. Schließlich, wenn das Rohwasser genügend sauer ist,
können die Oxidations- und Absetzstufen in den Tanks 16 und
22 von Fig. 1 stromabwärts auf eine geeignete Position
zwischen zwei der Reaktoren 30, 48, 68, eingestellt werden,
wo das Wasser einen geeigneten pH dafür hat.
Obwohl die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen unter
Bezug auf eine saure Wasserzuführung, die Sulfationen
enthält, beschrieben worden ist, wird es geschätzt werden,
daß das erfindungsgemäße Verfahren in analoger Weise
durchgeführt werden kann, wenn das saure Wasser Sulfitionen
anstelle von oder zusätzlich zu den Sulfationen enthält.
Claims (9)
1. Verfahren zur Behandlung von saurem Wasser zu seiner
Qualitätsverbesserung, das Anionen enthält, die
ausgewählt sind aus der Gruppe, die Sulfationen und
Sulfitionen umfaßt, wobei das Verfahren dadurch
gekennzeichnet ist, daß es kontinuierlich
ist und den Schritt der Zuführung dieses sauren Wassers
in wenigstens ein Fließbett mit Partikeln umfaßt, das
Calciumcarbonat enthält, wobei das zu jedem Bett geführte
Wasser durch das Bett hindurchgeht, wo es das
Calciumcarbonat der Partikel verbraucht, was mit einem
pH-Anstieg des Wassers verbunden ist, wobei diese Anionen
in dem Wasser mit Calciumionen aus dem Calciumcarbonat
gemäß einer Reaktion reagieren, die ausgewählt ist aus:
H₂SO₄ + CaCO₃ → H₂O + CaSO₄ + CO₂; undH₂SO₃ + CaCO₃ → H₂O + CaSO₃ + CO₂und wobei Filtrat mit einem pH-Wert erzeugt wird, der
höher als der der sauren Wasserzuführung ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das saure Wasser einen
Sulfatgehalt von oberhalb von 2000 mg/l enthält und
Calciumsulfat in Form von Gipskristallen präzipitiert
werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil des Wassers,
der jedes Bett passiert hat, zu der Wasserzuführung zu
diesem Bett rezirkuliert wird, zusammen mit dem sauren
Speisewasser zur Unterstützung der Fluidisierung des
Betts dadurch hindurchgeführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Partikel in jedem
Bett ausgewählt sind aus Kalksteinpartikeln,
Dolomitpartikeln und Mischungen davon.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die
calciumcarbonatenthaltenden Partikel dem Bett wenigstens
intermittierend zugeführt werden, wobei verbrauchte
Partikel durch das Bett, wenigstens intermittierend
geklärt werden, wenn Calciumkarbonat darin verbraucht
worden ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu behandelnde
Wasser durch eine Vielzahl von Fließbetten, die in Reihe
angeordnet sind, hindurchgeht, wobei frische Partikel in
das letzte Bett der Anordnung gespeist werden und die
verbrauchten Partikel von jedem Bett, das ein anderes als
das erste Bett ist, in der Anordnung geklärt werden, die
zu dem nachfolgenden Bett in der Reihe geführt werden,
wobei die verbrauchten Partikel aus dem ersten Bett in
der Reihe im wesentlichen kein Calciumcarbonat enthalten
und weggeworfen werden.
7. Verfahren gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das saure
Speisewasser Schwermetallkationen enthält, wobei das
Verfahren vor dem Durchgang des Wassers durch irgendeines
dieser Betten aus Calciumkarbonatpartikeln dem
Behandlungsschritt des Wassers mit einer alkalischen
Substanz einschließt, um eine Präzipitation der
Schwermetalle davon in Hydroxidform zu verursachen.
8. Verfahren gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das saure
Speisewasser Fe2+-Ionen enthält, wobei das Verfahren
vor dem Durchgang des zu behandelnden Wassers durch
irgendein Bett aus Partikeln, die Calciumkarbonat
enthalten, den Schritt der Oxidierung der Fe2+-Ionen
zu Fe3+-Ionen einschließt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das saure Speisewasser
einen pH-Wert von weniger als 2,5 hat, wobei das
Verfahren vor der Präzipitation der Schwermetallionen
davon den Schritt der Anhebung des pH des Wassers auf
wenigstens 2,5 einschließt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
ZA905730 | 1990-07-20 |
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Publication Number | Publication Date |
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