DE3908879A1 - Echtzeit-expertencomputersystem - Google Patents
Echtzeit-expertencomputersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Echtzeit-Expertencomputersystem,
das in der Lage ist, Expertenmaßnahmen zur Durchführung
von Folgerungen ähnlich einem tatsächlichen menschlichen
Experten auszuführen, und zwar auf der Basis des Wissens
des Experten, und das außerdem eine übliche Datenverarbeitung
vorzunehmen vermag, mit Ausnahme der Experten-Datenverarbei
tung, die auf Echtzeitbasis durchgeführt wird.
Bei den meisten üblichen Computersystemen zur Durchführung
einer Experten-Datenverarbeitung handelt es sich entweder
um Expertencomputersysteme zur ausschließlichen Verwendung
einer Experten-Datenverarbeitung, oder um allgemeine Echt
zeit-Computersysteme zur Durchführung sowohl normaler Daten
verarbeitungen auf Echtzeitbasis als auch einer Experten-
Datenverarbeitung, wobei diese beiden Verarbeitungsarten
gleichzeitig nebeneinander existieren.
Im Fall der Verwirklichung einer Experten-Datenverarbeitung
unter Verwendung eines Expertencomputersystems erfolgt ledig
lich eine Experten-Datenverarbeitung und solche Systeme
können somit eine Datenverarbeitung auf der Grundlage einer
künstlichen Intelligenz bei hoher Geschwindigkeit durchfüh
ren und verwenden dabei Vorrichtungen mit mannigfaltiger
Supportfunktion, nämlich Mensch-Maschine-Schnittstellen
funktionen hoher Pegelhöhe mit Kathodenstrahlröhrenan
zeige oder dergleichen. Weil es sich aber bei diesen
Systemen um in sich geschlossene Systeme, also in sich
abgeschlossene, unabhängige Systeme handelt, muß die
Bedienungsperson die Folgerungsdaten eingeben, die für
die Experten-Datenverarbeitung erforderlich sind und/oder
Entscheidungen über die Ergebnisse der Schlußforderungen
treffen, und zwar mittels einer üblichen Eingabe-Ausgabe-
Einheit. Bei diesen Systemen besteht somit das Problem,
daß sie nicht für Echtzeit-Datenverarbeitungen geeignet
sind, die mittels Computersystemen durchgeführt werden,
welche mit äußeren Vorgängen koordiniert werden sollen.
Wird andererseits eine Experten-Datenverarbeitung unter
Verwendung eines allgemeinen Echtzeit-Computers durchge
führt, dann können die normale Datenverarbeitung des Ein
gangs der für die Experten-Datenverarbeitung benötigten
Folgerungsdaten, die auf der Grundlage der Folgerungs
resultate durchgeführte Steuerung und dergleichen auf
Echtzeitbasis durchgeführt werden, und zwar ohne Eingriffe
durch die Bedienungsperson. Weil jedoch die normale Daten
verarbeitung und die Experten-Datenverarbeitung nebeneinander
im gleichen Computersystem existieren, wird der Computer
sehr hoch belastet. Dies führt zu dem Problem, daß eine
Experten-Datenverarbeitung großen Umfangs nicht durchge
führt werden kann, weil dadurch die normale Datenverarbei
tung behindert würde.
Bei einem Expertensystem zur Durchführung einer Verfahrens
steuerung werden die Verfahrensinformationen aus der Ver
fahrens-Eingabeeinheit abgerufen und es werden daraus Schluß
folgerungen auf der Grundlage dieser Informationen gezogen,
wobei dann die Ergebnisse der Schlußfolgerungen über die
Verfahrens-Ausgangseinheit dem Verfahren zugeführt werden,
oder die Resultate der Schlußfolgerungen werden als Aus
gang auf die Anzeigeeinheit (Kathodenstrahlröhre) gegeben.
Bisher wurde die Vor-Datenverarbeitung und die Nach-Daten
verarbeitung für das Expertensystem durch gesonderte Pro
gramme durchgeführt. Dabei besteht die Vor-Datenverarbeitung
in einem Verarbeitungsschritt zur derartigen Verarbeitung
der von einem Sensor kommenden Daten, daß diese für die
Experten-Datenverarbeitung geeignet sind. Bei der Nach-
Datenverarbeitung handelt es sich dagegen um einen Verfah
rensschritt zur Bereitstellung von Führungs-Ausgangsdaten
für einen Drucker oder einen Anzeigeschirm aus den Schluß
folgerungsresultaten des Expertensystems, oder zur Abgabe
dieser Daten zur Verfahrens-Ausgangseinheit. Wenn jedoch
die Folgerungsregeln des Expertensystems sich ändern, so
daß Änderungen der notwendigen Vor-Datenverarbeitung und
Nach-Datenverarbeitung erforderlich sind, dann ist die
Durchführung einer solchen Änderung schwierig, weil die
Vor-Datenverarbeitung und die Nach-Datenverarbeitung Funktio
nen entsprechen, die sich von denjenigen des Expertensystems
unterscheiden. Weil die Vor-Datenverarbeitungseinheit und
die Nach-Datenverarbeitungseinheit kein Bestandteil des
Expertensystems sind, ist es dann erforderlich, wenn der
Versuch gemacht wird, das Expertensystem mit dem Verfahren
als Objekt aufzubauen, einen Systemaufbau unabhängig von
der Programmierung und dergleichen durchzuführen. Wenn somit
das Expertensystem abgeändert oder ergänzt werden soll, dann
ist es aus dem erwähnten Grund äußerst mühsam, die erforder
lichen Modifikationen der Schlußfolgerungen der Vor-Daten
verarbeitungseinheit und der Nach-Datenverarbeitungseinheit
durchzuführen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein
System mit einer Trägerfunktionsvorrichtung zu schaffen,
das eine Pegelhöhe gleich der Pegelhöhe eines ausschließ
lich für die Experten-Datenverarbeitung bestimmten Computers
hat, wobei das System in der Lage sein soll, eine umfang
reiche Experten-Datenverarbeitung auf Echtzeitbasis durch
zuführen, ohne dabei die übliche Datenverarbeitung zu be
hindern, und das in der Lage ist, eine übliche Datenver
arbeitung durchzuführen, wie etwa eine automatische Steuerung
unter Verwendung der Ergebnisse der Experten-Datenverarbei
tung. Darüberhinaus soll das System in der Lage sein, die
Vor-Datenverarbeitung und die Nach-Datenverarbeitung für
das Expertensystem mit großer Wirksamkeit durchzuführen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die Schaffung eines Echtzeit-Expertencomputersystems, das
geeignet ist, eine Experten-Datenverarbeitung zum Ziehen
von Schlußfolgerungen unter Verwendung von Folgerungsdaten
durchzuführen, und das außerdem in der Lage ist, eine übliche
Betriebsdaten-Verarbeitung durchzuführen, die keine Experten-
Verarbeitung darstellt, und die auf Echtzeit-Basis erfolgt.
Das Echtzeit-Expertencomputersystem besteht aus einem ersten
Computersystem zur Durchführung der normalen Betriebsdaten-
Verarbeitung und zum Sammeln und Abgeben der Folgerungsda
ten und einem zweiten Computersystem mit einer Folgerungs
daten-Speichereinheit zum Speichern der vom ersten Computer
system abgegebenen Folgerungsdaten, einer Wissensdaten-
Speichereinheit zum Speichern des für das Ziehen der Schluß
folgerungen erforderlichen Wissens, einer die Folgerungen
ausführenden Einheit zum Ziehen der Schlußfolgerungen unter
Verwendung der Folgerungsdaten auf der Basis des Wissens,
und mit einer Folgerungsergebnis-Abgabeeinheit zur Abgabe
des Ergebnisses der Schlußfolgerungen der die Schlußfol
gerungen durchführenden Einheit, wobei das erste Computer
system die übliche Betriebsdaten-Verarbeitung unter Ver
wendung der Ausgangsdaten der Folgerungsergebnisse des
zweiten Computersystems durchführt.
Weiterhin wird gemäß der Erfindung ein Echtzeit-Experten
computersystem geschaffen, das eine Vor-Verarbeitungsein
heit zur Durchführung von Eingabe/Überprüfungs-Operationen
an Schlußfolgerungen unterworfenen Daten, eine Schlußfol
gerungsdaten-Speichereinheit zum Speichern der von der
Vor-Datenverarbeitungseinheit vorbehandelten Schlußfol
gerunsdaten, eine Wissensspeichereinheit zum Speichern
der Wissensgrundlagen zur Durchführung der Schlußfolgerungen,
eine Folgerungseinheit zum Ziehen von Schlußfolgerungen un
ter Verwendung der Schlußfolgerungsdaten auf der Grundlage
des Speicherinhalts der Wissensspeichereinheit, eine Nach-
Datenverarbeitungseinheit zum Verarbeiten der von der Fol
gerungseinheit gelieferten Schlußfolgerungsergebnisse der
art, daß die Folgerungsergebnisse eine Form erhalten, die
sie als Ausgangssignale geeignet macht, eine Systemdefini
tion-Überprüfungseinheit zum Erzeugen einer Systemsdefini
tion, die für den Status des Systems repräsentativ ist, und
schließlich eine Systemdefinition-Übertragungseinheit auf
weist, die dazu dient, die Wissensgrundlage, die Vor-Ver
arbeitungsdefinition und die Nach-Verarbeitungsdefinition
auf der Grundlage der erzeugten Systemsdefinition zu ändern,
womit auf Echtzeitbasis ein Eingang und ein Ausgang erzielt
werden und die Experten-Datenverarbeitung durchgeführt wird.
Bei dem System nach der Erfindung führt das erste Computer
system die übliche Betriebsdatenverarbeitung und die Samm
lung der Schlußfolgerungsdaten durch, die auf Echtzeit
basis verarbeitet werden sollen. Das zweite Computersystem
führt die Experten-Datenverarbeitung zur Erzielung von
Schlußfolgerungen unter Verwendung der Schlußfolgerungsdaten
durch. Außerdem führt das erste Computersystem die übliche
Betriebsdatenverarbeitung unter Verwendung der Schlußfol
gerungsergebnisse durch. Weil die normale Betriebsdaten
verarbeitung und die Experten-Datenverarbeitung zeitlich
verteilt durchgeführt werden, kann auf Echtzeitbasis eine
große Anzahl von Experten-Datenverarbeitungsvorgängen durch
geführt werden, ohne daß dadurch die normale Betriebsdaten
verarbeitung behindert wird.
Weiterhin sind bei dem System nach der Erfindung die Ein
gabe/Überprüfungs-Funktion für das Verfahren und die Ab
gabe/Bildschirm-Mensch/Maschine-Schnittstellenfunktion
für das Verfahren, welche mittels üblicher Verfahrensüber
wachungssteuerung durchgeführt werden, mit dem Experten
system gekoppelt, womit die Eingabe/Überprüfungsfunktion
für das Verfahren dazu veranlaßt wird, als Schlußfolgerungs-
Vorverarbeitungseinheit zu wirken, während die Ausgangs/
Bildschirm-Mensch/Maschine-Folgerungsfunktion dazu veranlaßt
wird, als Schlußfolgerungs-Nachverarbeitungseinheit zu die
nen. Die Vorverarbeitung und die Nachverarbeitung können
somit durch die Funktion der Echtzeit-Überwachungssteuerung
realisiert werden. Damit werden bei der Verwirklichung des
Verfahrens-Expertensystems die Erfordernis der Bereitstellung
eines Programms für die Vorverarbeitung und für die Nachver
arbeitung des Expertensystems zu jeder Zeit vermieden.
Weil die Funktion der Vorverarbeitung und der Nachverarbei
tung und die gesammelte Wissensgrundlage beim erfindungsge
mäßen System durch Ändern der Systemdefinition geändert werden,
ergibt sich, daß dann, wenn eine Änderung der Verfahrensweise
des Systems auftritt, die Vorverarbeitung und die Nachver
arbeitung in geeigneter Weise durchgeführt werden, so daß
die am meisten brauchbare Wissensgrundlage Verwendung findet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Erläuterungsskizze zur Erläuterung der
Verfahrensweise des Systems von Fig. 1,
Fig. 3 eine Erläuterungsskizze zur Erläuterung der
Verfahrensweise bei einer Ausführungsform,
die es erlaubt, einen Ausgang als Führung
für eine Bedienungsperson abzugeben;
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer
Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
im Expertencomputersystem eine Schlußfolgerungs-
Vorverarbeitungseinheit und eine Nachverarbei
tungseinheit vorgesehen sind,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer
anderen Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der
Erfindung, die dadurch erhalten wird, daß die
Ausführungsform von Fig. 5 auf die Experten-
Datenverarbeitungseinheit und die Echtzeit-
Verarbeitungseinheit aufgeteilt wird,
Fig. 7 ein Blockschaltbild des Inhalts der Vorverar
beitungseinheit und der Nachverarbeitungseinheit
im Falle eines Echtzeit-Überwachungssteuerungs
systems gemäß Fig. 5, und
Fig. 8 ein Blockschaltbild des Inhalts der Vorverar
beitungseinheit und der Nachverarbeitungsein
heit bei dem verteilten System von Fig. 6.
Anhand von Fig. 1 wird nun der Aufbau eines Echtzeit-Ex
pertencomputersystems gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung beschrieben. Bei dem Echtzeit-Computersystem
1 handelt es sich um ein System zur Durchführung einer nor
malen Betriebsdatenverarbeitung und zum Sammeln von Schluß
folgerungsdaten und dieses System entspricht somit einem
ersten Computersystem. Das Expertencomputersystem 2 ent
spricht einem zweiten Computersystem zur Durchführung der
Experten-Datenverarbeitung. Mit dem Expertencomputersystem
2 ist eine Eingabe/Ausgabe-Einheit 33 verbunden. Die Ein
heit 33 wird durch einen Bildschirm, ein Tastenpult, eine
Eingabemaus oder dergleichen verwirklicht und führt Eingabe/
Ausgabe-Operationen in üblicher Weise durch. Das Experten
computersystem 2 weist eine Eingabe/Ausgabe-Verbindungsein
heit 32 auf, welche die Verbindung zwischen der Eingabe/
Ausgabe-Einheit 33 und einer Ausgabeeinheit 28 für die
Wissensgrundlage und eine Schlußfolgerungs-Datenspeicher
einheit 25 u.s.w. herstellt, wie später noch erläutert
werden wird. Eine Wissensgrundlage-Speichereinheit 29 spei
chert die Wissensgrundlage, die dadurch erhalten wird, daß
das Wissen des Experten in Daten umgesetzt wird, welche vom
Computer verarbeitet werden können. Die Wissensbasis-Über
prüfungseinheit 28 ermöglicht es der Bedienungsperson Über
prüfungsoperationen durchzuführen, wie etwa Ergänzungen,
Streichungen und Änderungen des in der Einheit 29 gespeicher
ten Wissens. Eine Wissensgrundlage-Entsprechungsspeicher
einheit 30 speichert Entsprechungsdaten für die Umsetzung
des in der Speichereinheit 29 gespeicherten Wissens in ein
ausführbares Wissen. Die Schlußfolgerunsdatenspeichereinheit
25 speichert die von der Bedienungsperson mittels der Ein
gabe/Ausgabe-Einheit 33 eingebrachten Schlußfolgerungsdaten.
Eine Schlußfolgerungs-Ausführungseinheit 26 verwendet die
Schlußfolgerungsdaten dazu, die Schlußfolgerungen zu ziehen,
die eine Bedienungsperson auf der Grundlage des ausführbaren
Wissens ziehen würde, das in der Einheit 33 gespeichert ist.
Eine Schlußfolgerungs-Ergebnisspeichereinheit 27 dient zum
Speichern des Ergebnisses der von der Einheit 26 gezogenen
Schlüsse. Das Ergebnis der Schlußfolgerung wird über die
Eingabe/Ausgabe-Verbindungseinheit 32 der Eingabe/Ausgabe-
Einheit 33 zugeführt. Weiterhin sind eine Verbindungseinheit
21, eine Schlußfolgerungsdaten-Einstelleinheit 22, eine
Schlußfolgerungs-Starteinheit 23 und eine Schlußfolgerungs
ergebnisausgabeeinheit 24 vorgesehen.
Die Verbindungseinheit 21 hat die Funktion einer Schnittstel
le zum Verbinden des Echtzeit-Computersystems 1 mit der Schluß
folgerungsdaten-Einstelleinheit 22 der Schlußfolgerungs-Start
einheit 23 und der Schlußfolgerungsergebnis-Ausgabeeinheit
24. Die Einheit 22 nimmt die vom Echtzeit-Computersystem 1
gesammelten Schlußfolgerungsdaten auf und speichert sie in
der Speichereinheit 25. Wenn das Echtzeit-Computersystem 1
den Beginn des Verfahrens zur Herbeiführung einer Schlußfol
gerung fordert, dann empfängt die Starteinheit 23 diesen
Befehl und erlaubt der Einheit 26 eine Schlußfolgerung zu
ziehen. Die Schlußfolgerungsergebnis-Abgabeeinheit 24 gibt
das in der Speichereinheit 27 gespeicherte Schlußfolgerungs
ergebnis ab. Die so abgegebene Schlußfolgerung wird dann dem
Echtzeit-Computersystem 1 zugeführt.
Die vom Echtzeit-Expertencomputersystem durchgeführte Ver
fahrensweise wird nun anhand der Fig. 2 erläutert. Das Echt
zeit-Computersystem 1 sammelt die Schlußfolgerungsdaten
(Schritt 101) und führt diese dem Expertencomputersystem
2 zu, und fordert eine Annahmebestätigung (Schritt 102). Im
Expertencomputersystem 2 nimmt die Schlußfolgerungsdaten-
Einstelleinheit 22 die Schlußfolgerungsdaten über die Ver
bindungseinheit 21 auf und speichert diese in die Speicher
einheit 25 ein, um so mitzuteilen, daß die Annahme voll
ständig erfolgt ist (Schritt 103). Wenn das Schlußfolgerungs
ergebnis benötigt wird, dann macht das Echtzeit-Computersystem
1 eine entsprechende Anfrage und startet die Durchführung
einer Schlußfolgerung (Schritt 104). Als Folge davon erlaubt
die Starteinheit 23 der Schlußfolgerungseinheit 26 den
Schluß zu ziehen und anzuzeigen, daß der Anfrage vollständig
entsprochen worden ist (Schritt 105). Dann fordert das Echt
zeit-Computersystem 1 das Auslesen des Schlußfolgerungs
ergebnisses an (Schritt 106). Die Schlußfolgerungsergeb
nis-Ausgabeeinheit 24 entspricht dieser Anforderung und
gibt das Resultat der Schlußfolgerung ab (Schritt 107).
Auf der Grundlage des Schlußfolgerungsergebnisses führt
dann das Echtzeit-Computersystem 1 die übliche Verarbei
tung der Betriebsdaten durch (Schritt 108).
Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß gemäß dieser
ersten Ausführungsform eine Vielzahl von Experten-Maßnahmen
durchgeführt werden kann, ohne dabei den üblichen Verar
beitungsbetrieb zu behindern. Die Verwendung der Eingabe/
Ausgabe-Einheit 33 erlaubt die Verwendung von Vorrichtungen
mit einer Vielzahl von Trägerfunktionen auf der Grundlage
einer Bildröhre-Mensch-Maschine-Schlußfolgerungsfunktion
hohen Pegels in gleicher Weise wie bei Systemen, die aus
schließlich für die Experten-Datenverarbeitung bestimmt
sind. Da die Verarbeitung unter Verteilung der Daten auf
die übliche Betriebsdatenverarbeitung und auf Wissensbasis
erfolgt, ist die Überprüfung der Wissensgrundlage einfach
und die Aufrechterhaltung verbessert. Durch Vergrößerung
des Expertencomputersystems und Verbindung mit dem Echt
zeit-Computersystem können viele Arten von Experten-Be
triebsweisen erfolgen, und zwar hintereinander oder parallel.
Zusätzlich ist es möglich, auf einfache Weise ein Experten
computersystem als Standardzubehör zu anderen Echtzeit-Com
putersystemen zu schaffen.
Ein Echtzeit-Computersystem gemäß einer konkreteren zweiten
Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand von Fig. 3
beschrieben, welche den Verfahrensablauf zeigt. Dieses Sy
stem dient zur Aufstellung eines Plans für einen geeigneten
Betrieb des Verfahrens durch eine Bedienungsperson. Das Echt
zeit-Computersystem 1 nimmt Daten des Verfahrens von einem
Sensor zur Überwachung des Verfahrens auf, wie dies bei einer
üblichen Betriebsweise der Fall ist, sammelt aber zugleich
die Verfahrensdaten, die für eine Schlußfolgerung notwendig
sind. Das Expertencomputersystem 2 nimmt dann eine Schluß
folgerung vor, wie sie für den Betrieb des Verfahrens geeig
net ist.
Das Echtzeit-Computersystem 1 sammelt Verfahrensdaten (Schritt
111) und verarbeitet diese zu Verfahrensdaten für den übli
chen Verfahrensbetrieb (Schritt 112). Das Ergebnis wird als
Verfahrensüberwachungsinformation angezeigt (Schritt 113).
Verfahrensdaten für eine Schlußfolgerung aus den gesammel
ten Prozeßdaten werden auf das Expertencomputersystem 2 über
tragen, und zwar mit der Aufforderung einer Annahmebestäti
gung (Schritt 114). Das Expertencomputersystem 2 nimmt die
Verfahrensdaten für die Vornahme von Schlußfolgerungen auf
und speichert die Daten ein (Schritt 115). Das Echtzeit-
Computersystem 1 fordert dann den Start des Expertencomputer
systems 2 an (Schritt 116). Aufgrund dieser Anforderung führt
das Expertencomputersystem 2 eine Schlußfolgerung für einen
Betriebsplan durch und informiert, daß die Schlußfolgerung
beendet ist (Schritt 117). Das Echzeit-Computersystem 1 for
dert dann das Auslesen des Folgerungsergebnisses an (Schritt
118). Daraufhin gibt das Expertencomputersystem 2 das Schluß
folgerungsergebnis ab (Schritt 119). Als Folge davon zeigt
dann das Echtzeitcomputersystem 1 das Ergebnis als Betriebs
verfahrensplan an (Schritt 120). Die Bedienungsperson führt
dann den Betrieb des Verfahrens auf der Grundlage der Verfah
rensüberwachungsinformation und/oder des Verfahrensbetriebs
plans durch, der durch das Echtzeit-Computersystem 1 angezeigt
worden ist. Weiterhin kann die Bedienungsperson die Wissens
grundlage im Expertencomputersystem 2 überprüfen, und zwar
auf die gleiche Weise wie bei der Ausführungsform 1.
Mit der eben beschriebenen zweiten Ausführungsform kann eine
Expertenhandlungsweise als ein vielschichtiger Operations
plan mit Schlußfolgerungen durchgeführt werden, ohne daß
dabei die normale Datenverarbeitung beeinträchtigt wird.
Der optimale Verfahrensplan steht somit in Einklang mit
dem zeitlichen Ablauf des Verfahrens. Somit kann dann also
selbst eine bezüglich des Verfahrensablaufs unkundige Person
der Verfahrensablauf überwachen und steuern wie ein tatsäch
licher Experte. Weil die Datenverarbeitung auf Echtzeitbasis
durchgeführt wird ist es möglich, schnelle Entscheidungen
in Abhängigkeit von Änderungen in den Ablaufbedingungen
des Prozesses zu treffen. Darüberhinaus kann dieses System
Erkenntnisse über den Verfahrensablauf als Grundwissen spei
chern und dieses Grundwissen in der gleichen Weise fortlaufend
überwachen wie dies bei Systemen der Fall ist, die ausschließ
lich für die Expertendatenverarbeitung bestimmt sind.
Fig. 4 zeigt ein System einer Ausführungsform, bei welcher
die Vorverarbeitungseinheit und die Nachverarbeitungseinheit
für die Schlußfolgerungen in dem Expertencomputersystem von
Fig. 1 untergebracht sind.
Bei dieser Ausführungsform erfolgt das Einbringen der Fol
gerungsdaten in den Folgerungsdatenspeicher 25 mittels einer
Verfahrenseingangseinheit 41, worauf durch eine Vorverarbei
tungseinheit 51 eine Vorverarbeitung erfolgt. Diese Vorver
arbeitungseinheit 51 führt eine derartige Verfahrensinfor
mation durch, daß die Information eine Form erhält, welche
eine Folgerungsverarbeitung erlaubt. Die Folgerungsverarbei
tung erfordert oft als Eingang nicht nur eine einfache Ver
fahrensinformation sondern auch Informationen über Änderungen
oder Werte langwährender Verfahrensumstände und Informationen
verarbeiteter Ergebnisse von Vielfach-Prozeßsignalen. Aus
diesem Grund ist eine Vorverarbeitung erforderlich.
Im allgemeinen sind die Eingabe/Überprüfungsfunktionen ab
schnittsweise programmiert, auch bei Begrenzung auf die
Basisfunktion, so daß dann, wenn Verfahrensdefinitionsda
ten bereitgestellt werden, keine Notwendigkeit besteht,
jedesmal ein neues Programm aufzustellen. Ein derartiger
Programmabschnitt kann bei der Vorverarbeitungseinheit
Verwendung finden.
Das in der Einheit 27 gespeicherte Schlußfolgerungsergebnis
wird durch die Nachverarbeitungseinheit nachverarbeitet. So
setzt die Folgerungsnachverarbeitungseinheit 52 das Fol
gerungsergebnis so um, daß es auf die Ausgangseinheit 42
übergeben werden kann, oder es erfolgt eine solche Umsetzung,
daß eine direkte Übergabe auf die Bildschirmeinheit 5 möglich
ist. Weil das Folgerungsergebnis in Form von Werten oder Leit
informationen angegeben wird, ist es erforderlich, den gege
benen Wert so umzusetzen, daß er auf die Ausgabeeinheit über
geben werden kann und/oder es ist eine Trägerfunktion für
die Übergabe der Leitinformation auf die Bildschirmeinheit
notwendig.
Die Ausgangs/Bildschirm-Mensch-Maschine-Folgerungsfunktion
für das Verfahren ist oft abschnittsweise programmiert. Ein
derartiger Programmabschnitt kann auf die Nachverarbeitungs
einheit gegeben werden.
Weil bei der Erfindung diese Vorverarbeitungs- und Nachver
arbeitungseinheiten mit dem Expertensystem gekoppelt sind,
kann die Verarbeitung durch eine Echtzeit-Überwachungssteuerungs
funktion realisiert werden.
Fig. 5 zeigt ein System nach einer weiteren Ausführungsform,
wobei die Erfindung in noch konkreterer Weise verwirklicht
ist; der durch strichpunktierte Linien umgebene Bereich ent
spricht dem gleichen Bereich von Fig. 4.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß der Aufbau dieser Ausführungs
form zusätzlich zu demjenigen von Fig. 4 eine Systemdefinitions-
Überprüfungseinheit 61, eine Systemdefinitions-Speicherein
heit 64, eine Systemdefinitions-Umsetzungseinheit 65, eine
Nachverarbeitungs-Definitions-Speichereinheit 66 und eine
Vorverarbeitungsspeichereinheit 67 aufweist.
Die Einheit 61 dient zur Bereitstellung der Systemdefinition
auf der Basis besonderer Umstände, die dem Verfahren eigen
sind, das in der Floppydisk 62 gespeichert ist. Die durch
diese Einheit festgelegte Systemdefinition wird in die Spei
chereinheit 64 eingespeichert.
Ein tatsächliches Beispiel der Systemdefinition ist nachfol
gend dargestellt. Wird als Beispiel die Reinigung des Fil
terbetts einer Abwasseranlage mit drei Filterbetten genommen,
dann sind folgende fünf Eingänge erhältlich:
Eingangsdefinitionen:
Eingangsdefinitionen:
- 1. Ausgang des Trübungsmessers:
Stromwert PV Markierung 1. - 2. Abweichung der mittleren Trübung:
Abweichung über 30 Minuten im Durchschnitt von 5 Minuten der PV Markierung 2. - 3. Laufzeit des Filterbetts 1:
kontinuierliche Einschaltzeit der DI Markierung 10,
Stromwert. - 4. Laufzeit des Filterbetts 2:
kontinuierliche Einschaltzeit der DI Markierung 11,
Stromwert. - 5. Laufzeit des Filterbetts 3:
kontinuierliche Einschaltzeit der DI Markierung 12,
Stromwert,
wobei PV und DI die Abkürzung für Verfahrenswert bzw. digita
len Dateneingang darstellen und die Markierungsnummern ledig
lich zur Unterscheidung dienen.
Diese Verhältnisse drücken die Eingangskennungen und ihre ent
sprechenden Verfahrensereignisse aus. Soll beispielsweise der
Trübungsmesser bezeichnet werden, so erkennt das System dies
am Stromwert der PV-Markierung 1.
Die Ausgangssignale im Fall der Reinigung der entsprechenden
Filterbette ergeben sich wie folgt:
Ausgangsdefinitionen:
Ausgangsdefinitionen:
- 1. Reinigungsausgang (Filterbett 1):
DO-Markierung 10 Start. - 2. Reinigungsausgang (Filterbett 2):
DO-Markierung 21 Start. - 3. Reinigungsausgang (Filterbett 3):
DO-Markierung 22 Start.
Diese Verhältnisse drücken die Ausgangskennungen und ihre ent
sprechenden Verfahrensereignisse aus. So bestimmt beispielswei
se ein Reinigungsausgang (Filterbett 1) den Start der DO-Mar
kierung 20.
Diese Werte bilden die Folgerungs-Vorverarbeitungsdefinition
bzw. die Folgerungs-Nachverarbeitungsdefinition.
Die Definition des Grundwissens kann folgendermaßen angegeben
werden
"Wenn sich das Filterungsvermögen vermindert, dann soll eine Reinigung des Filterbetts erfolgen, welches die längste Laufzeit hat."
"Wenn sich das Filterungsvermögen vermindert, dann soll eine Reinigung des Filterbetts erfolgen, welches die längste Laufzeit hat."
- 1. Verminderung des Filtervermögens:
eine Trübung über einem vorgebenen Wert deutet einen Anstieg der Trübungstendenz.
eine Trübung über einem vorgeschriebenen Wert:
der Trübungsmesser zeigt einen Wert über xxx ppm an.
Erhöhungstendenz der Trübung:
Die Abweichung der mittleren Trübung steigt über xxx ppm.
Trübungsmesser: Eingangsdefinition.
Abweichung der mittleren Trübung:
Eingangsdefinition.
Filterbett mit längster Laufzeit:
Filterbett mit der längsten Betriebszeit unter den Betriebszeiten von Filterbett 1, Filterbett 2 und Filterbett 3.
Betriebszeit des Filterbetts 1:
Eingangsdefinition.
Betriebszeit des Filterbetts 2:
Eingangsdefinition.
Betriebszeit des Filterbetts 3:
Eingangsdefinition.
Filterbett:
Filterbett mit der längsten Betriebszeit. - 3. Es erfolgt eine Reinigung:
Es wird ein Reinigungs-Ausgangssignal für das Filterbett mit der längsten Betriebszeit bereitgestellt.
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 1):
Ausgangsdefinition.
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 2):
Ausgangsdefinition.
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 39):
Ausgangsdefinition.
Diese Definition umfaßt, wie oben erwähnt, drei Phasen.
Die erste Phase besteht in der Klärung der Frage, was unter
Verminderung der Filterfähigkeit verstanden wird, um so
festzulegen, welches Eingangssignal bereitgestellt werden
soll; die zweite Phase besteht in der Durchführung der Rei
nigung des Filterbetts mit der längsten Betriebszeit auf
der Grundlage der Erfahrung, daß das Filterbett mit der
längsten Betriebszeit im allgemeinen am meisten verschmutzt
ist; die dritte Phase besteht in der Bereitstellung eines
Reinigungs-Ausgangssignals.
Die in der Definitions-Speichereinheit 64 gespeicherte System-
Definitionen des Eingangs, des Ausgangs und des Wissensstan
des werden gemeinsam durch die Definitions-Umsetzeinheit 45
so verteilt, daß sie eine Form erhalten, die sie geeignet
macht als Wissensgrundlage für die Vorverarbeitungsdefini
tion und für die Nachverarbeitungsdefinition. Es erfolgt
eine Einspeicherung in die Speichereinheit 29 für die Wis
sensgrundlage, in die Speichereinheit 67 für die Vorverarbei
tungsdefinition und in die Speichereinheit 66 für die Nach
verarbeitungsdefinition.
In der Einheit 30 werden diese Wissensgrundlage, die Vorver
arbeitungsdefinitionen und die Nachverarbeitungsdefinitionen
so umgesetzt, daß sie eine für das Ziehen von Schlußfolgerun
gen geeignete Form erhalten. Diese Operation besteht aus einer
Reihe von Entscheidungsoperationen des vorverarbeiteten - nach
verarbeiteten Bestimmungsteils der Definitionen und in einem
nachfolgenden Ersatz oder Umsetzen der Quellentexte der vorver
arbeiteten und nachverarbeiteten Verfahrens-Eingangs/Ausgangs-
Funktionen. Wenn beispielsweise die Eingangsdefinition des
Trübungsmessers bestimmt wird, dann wird diese durch einen
Eingangs/Ausgangs-Funktionsquellentext "PVget" (PV-Markierung 1)
ersetzt, was einem Unterroutine-Programm entspricht, welches
beispielsweise in C-Sprache geschrieben ist. Dieses Unterrouti
ne-Programm drückt ein tatsächliches Ereignis aus, so daß in
diesem Fall der Stromwert der PV-Markierung 1 erhalten wird.
Andererseits werden in der Folgerungs-Vorverarbeitungseinheit
51 und der Folgerungs-Nachverarbeitungseinheit 52 Eingangs/Aus
gangs-Funktionen entsprechend Operationsfolgen bereitgestellt,
die von der Einheit 30 durchführbar sind. Wenn die Einheiten
51 Eingangsdaten empfangen, dann wird eine entsprechende Ein
gangsfunktion mit den Eingangsdaten verknüpft und auf die Ein
heit 26 gegeben. Wenn die Einheit 52 Ausgangsdaten empfängt,
dann wird eine entsprechende Ausgangsfunktion mit den Ausgangs
daten verknüpft und die Ausgangsoperation durchgeführt.
Durch diesen Aufbau ist es möglich, durch bloße Änderung
der Systemdefinition die Wissensgrundlage, die Vorverarbei
tungsdefinition und die Nachverarbeitungsdefinition in ge
wünschter Weise zu ändern, ohne daß es erforderlich wäre,
spezielle Programme aufzustellen.
Die Eingangs/Ausgangs-Funktionen können in der Folgerungs
einheit 26 bereitgestellt werden.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher die
Konfiguration von Fig. 5 auf das Experten-Datenverarbeitungs
system und das Echtzeit-Verarbeitungssystem aufgeteilt ist,
wobei diejenigen Komponenten, die denjenigen von Fig. 5 ent
sprechen, mit dem gleichen Bezugszeichen versehen sind und
auch auf eine nochmalige Erläuterung verzichtet wird.
Weil die Konfiguration dieser Ausführungsform in zwei Teile
aufgeteilt ist, unterscheidet sie sich von der Ausführungs
form nach Fig. 5 durch einige Komponenten, nämliche eine
Definitions-Informationsausgangseinheit 68 zur Abgabe einer
umgesetzten Systemdefinition, einer Folgerungsdaten-Eingangs
einheit 53 zur Annahme des vorverarbeiteten Ergebnisses der
Folgerungs-Vorverarbeitungseinheit 51, und einer Folgerungs-
Ergebnisausgangseinheit 54 zur Überführung des in der Folge
rungs-Ergebnisspeichereinheit 27 gespeicherten Folgerungs
ergebnisses in die Folgerungs-Nachverarbeitungseinheit 54,
wobei diese Komponenten auf der Seite des Experten-Daten
verarbeitungssystems vorgesehen sind. Weil die Folgerungs-
Starteinheit 23 durch ein Ausgangssignal der Folgerungs-Vor
verarbeitungseinheit 51 gestartet wird, erfolgt ein automa
tischer Start eines Folgerungsvorgangs dann, wenn die Vorver
arbeitungsdefinition geändert wird.
Die Fig. 7 und 8 sind Blockschaltbilder zur Erläuterung des
Aufbaus der Vorverarbeitungseinheit und der Nachverarbeitungs
einheit. Fig. 7 zeigt den Aufbau für das Echtzeit-
Überwachungssteuerungssystem mit Verfahrenssteuereinheit,
und Fig. 8 zeigt den Aufbau mit einem Verarbeitungssystem
als Echtzeit-Funktionseinheit und ein Verarbeitungssystem
als Experten-Funktionseinheit, einschließlich Schlußfolge
rungseinheiten 140, die voneinander getrennt sind; außerdem
ist eine Verbindungsfunktionseinheit 130 vorgesehen, welche
die Verbindung zwischen den gesonderten Einheiten herstellt.
Die Verfahrenssteuereinheit 100 der Funktionseinheiten von
Fig. 7 führt die Expertensteuerung durch.
Bei den Ausführungsformen nach diesen Figuren werden die
von der Verfahrens-Eingangseinheit 41 aufgenommenen Verfah
renswerte einer Überprüfung dahingehend unterworfen, ob ei
ne Verfahrensänderung vorliegt, und zwar durch einen Ver
fahrensdetektorabschnitt 111 über den Verfahrensdateneingang
43. Sind die Verfahrenswerte in einen Speichereinheitsab
schnitt eingespeichert, dann werden sie so verarbeitet, daß
sie die Form von Eingabedaten erhalten, und zwar in einem
Eingabeverarbeitungsabschnitt 113, worauf sie in einen Spei
cherabschnitt 114 eingespeichert werden. In anderen Worten,
der Verfahrensdaten-Speicherabschnitt nimmt die erforderliche
Datenverarbeitung vor, beispielsweise die Umformung von Ana
logdaten in binäre Ziffern, die dann einen normalen bzw. ei
nen unnormalen Zustand bezeichnen, und zwar unter Verwendung
eines vorbestimmten Kriteriums oder eine Majoritätsentschei
dung, wenn eine Vielzahl von Eingangsdaten empfangen wird.
Der Eingabeverarbeitungsabschnitt bzw. Ablageverarbeitungs
abschnitt nimmt fortlaufend Verfahrenswerte zu jedem vorgege
benen Intervall auf und gibt diese in den vorgegebenen Bereich
des Eingabe (Ablage)-Datenspeicherabschnitts. Die im Abschnitt
114 gespeicherten Eingabedaten werden so umgestellt, daß
sie eine Form erhalten, die es ermöglicht, daß sie durch ei
ne Ausgangsverfahrenseinheit 44 ausgedruckt werden können.
Die so umgestellten Eingabedaten werden somit dem Drucker 9
zugeführt, in welchem sie verarbeitet werden. Andererseits
werden diese Eingabedaten einem statistisch-analytischen
Verarbeitungsabschnitt 115 zugeführt, in welchem eine nu
merische Rechenoperation erfolgt, die für die Eingangsde
finitionen erforderlich ist. Diese numerischen Berechnun
gen stellen Standardableitungen dar, beispielsweise zur
Mittelwertbildung. Das erhaltene Ergebnis
wird in einem statistisch-analytischen Datenspeicherab
schnitt 116 eingespeichert und auf einem Bildschirm 7
dargestellt, und zwar über einen statistisch-analytischen
Wiedergabe-Verarbeitungsabschnitt 45. Die entsprechenden
Ausgangssignale des Verfahrens-Detektorbereichs 111, des
Verfahrensdaten-Speicherabschnitts 112, des Eingabedaten-
Speicherabschnitts 114 und des statistisch-analytischen
Datenspeicherabschnitts 116 werden direkt auf die Verfah
renssteuereinheit 100 von Fig. 7 gegeben. Andererseits wer
den sie einer Folgerungseinheit 140 über eine Verbindungs
einheit 130 (Fig. 8) zugeführt, wo eine Schlußfolgerung
in Art einer Expertenentscheidung durchgeführt wird.
Das Folgerungsergebnis wird einem Führungsausgang-Verfah
rensabschnitt 121, einem Befehlsausgang-Verfahrensabschnitt
122 und einem Verfahrensdaten-Ausgangsabschnitt 123 zuge
führt, wobei sich diese Komponenten in der Nachverarbei
tungseinheit 120 befinden. Es gibt einige Arten von Ausgangs
verfahrensdaten, wie etwa Daten, die sich auf den Start-
Stop-Betrieb von Einheiten beziehen, sowie Daten, die sich
auf die Steuerung festgelegter Werte beziehen. Die Führung
bzw. Anleitung wird auf dem Bildschirm 6 visuell dargestellt,
die Nachricht bzw. der Befehl wird visuell durch den Bild
schirm 5 und den Drucker 8 dargestellt, und die Prozeßdaten
werden ein zweites Mal über die Verfahrensausgangseinheit 42
dem Verfahren zugeführt.
Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird also selbst dann, wenn eine Änderung im Systemprozeß
aufgetreten ist, nur eine Änderung bzw. Abänderung der
Systemdefinition erforderlich sein, um die Wissensgrundlage
und die Definitionen der Vor- und Nachverarbeitungsvorgänge
automatisch zu ändern, so daß es nicht erforderlich wird,
die Vor- und Nachverarbeitungsvorgänge zu ändern. Darüber
hinaus kann die Darstellung des Schlußfolgerungsergebnisses
des Expertensystems durch die Darstellungsmethoden der Echt
zeit-Überwachungssteuerfunktion in konventioneller Weise
übernommen werden. Insbesondere kann das Expertensystem
realisiert werden, das gegenüber der üblichen Echtzeit-
Überwachungssteuerfunktion eine geringe Möglichkeit hat,
ein Gefühl der physikalischen Störung zu geben.
Claims (7)
1. Echtzeit-Expertencomputersystem, das eine Experten-
Datenverarbeitung für das Ziehen von Schlußfolge
rungen aus Folgerungsdaten unter Verwendung eines Wissensstan
des sowie eine normale Betriebs-Datenverarbeitung auf Echt
zeit-Basis ermöglicht, gekennzeichnet durch
ein erstes Computersystem zur Durchführung der normalen Be
triebs-Datenverarbeitung und zum Sammeln und Abgeben der Fol
gerungsdaten, und durch ein zweites Computersystem mit einer
Folgerungsdaten-Steuereinheit zum Steuern der vom ersten Com
putersystem abgegebenen Folgerungsdaten, mit einer Wissens
stand-Speichereinheit zum Speichern der Wissensdaten für die
Durchführung von Schlußfolgerungen, mit einer die Schlußfol
gerungen durchführenden Einheit unter Verwendung der Folge
rungsdaten und auf der Basis des gespeicherten Wissensstandes,
und mit einer Folgerungsergebnis-Ausgangseinheit zur Abgabe
des Ergebnisses der von der Schlußfolgerungseinheit gezogenen
Schlüsse, wobei das erste Computersystem die normale Betriebs-
Datenverarbeitung unter Verwendung des vom zweiten Computer
system abgegebenen Schlußfolgerungsergebnisses durchführt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und das zweite Computersystem durch Ver
bindungselemente miteinander verbunden sind.
3. Echtzeit-Expertencomputersystem, gekennzeichnet
durch eine Vorverarbeitungseinheit zur Eingabe von
Folgerungsdaten und zum Umsetzen dieser Daten in eine derarti
ge Form, daß aus ihnen auf der Grundlage von Vorverarbeitungs
definitionen Schlußfolgerungen ziehbar sind, eine Folgerungs
daten-Speichereinheit zur Speicherung der von der Vorverarbei
tungseinheit vorverarbeiteten Folgerungsdaten, eine Wissensstand-
Speichereinheit zum Speichern des Wissensstandes, der als
Grundlage für die Durchführung von Schlußfolgerungen dient,
eine Schlußfolgerungseinheit zum Ziehen von Schlußfolgerun
gen unter Verwendung der Folgerungsdaten und auf der Grundla
ge des im Wissensstand-Speicher gespeicherten Wissens, eine
Nachverarbeitungseinheit zur derartigen Verarbeitung der von
der Schlußfolgerungseinheit erhaltenen Folgerungsergebnisse,
daß diese als Signale auf der Grundlage von Prozeßdefinitio
nen abgebbar sind, eine Systemdefinition-Überprüfungseinheit
zur Erzeugung einer Systemdefinition, die repräsentativ für
den Status des Systems ist, und durch eine Systemdefinition-
Umsetzeinheit zum Aufteilen der Systemdefinition auf die
Wissensbasis, der Vorverarbeitungsdefinition und der Nachver
arbeitungsdefinition auf der Grundlage der erzeugten System
definition, wobei die Dateneingabe und die Datenabgabe auf
Echtzeit-Basis erfolgen und die Experten-Datenverarbeitung
dazwischen durchgeführt wird.
4. Echtzeit-Expertencomputersystem nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine Schlußfolgerungs-Start
einheit, welche der Schlußfolgerungseinheit erlaubt, aus von
der Vorverarbeitungseinheit abgegebenen Daten Schlüsse zu
ziehen.
5. Echtzeit-Expertencomputersystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung aufge
teilt ist, derart, daß die Vor- und die Nachverarbeitungs
einheit als Echtzeit-Verarbeitungseinheit und andere Teile
als Experten-Verarbeitungseinheiten dienen, wobei eine Ein
gangs/Ausgangs-Schnittstelle im äußeren Bereich vorgesehen
ist, die einen Datenaustausch zwischen den beiden Verarbei
tungseinheiten erlaubt.
6. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorverarbeitungseinheit einen Ereignisdetektor
abschnitt, der Änderungen der Verfahrensdaten ermittelt, ei
nen Verfahrensdaten-Speicherabschnitt, in welchem die Ver
fahrensdaten gespeichert werden, einen Eingabeverfahrensab
schnitt, der den Speicherbereich für die Eingabe der Verfah
rensdaten festlegt, einen Eingabedatenspeicherabschnitt, ei
nen statistisch-analytischen Verfahrensabschnitt, der eine
statistisch-analytische Verarbeitung vornimmt, die für die
Eingangsinformationen erforderlich ist, und einen statistisch-
analytischen Datenspeicherabschnitt aufweist, der das Ergebnis
des statistisch-analytischen Verfahrensabschnitts speichert.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachverarbeitungseinheit einen Anleitungs-Aus
gangsverarbeitungsabschnitt, der auf der Grundlage des Schluß
folgerungsergebnisses eine Anleitung abgibt, einen Befehl-Aus
gangsverarbeitungsabschnitt, der aus dem Schlußfolgerungsre
sultat Befehle bzw. Meldungen abgibt und einen Verfahrensdaten
ausgangsabschnitt aufweist, der Verfahrensdaten auf der Grund
lage des Schlußfolgerungsergebnisses abgibt.
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