DE4108310A1 - Wissensbank-verarbeitungssystem und expertensystem - Google Patents
Wissensbank-verarbeitungssystem und expertensystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wissensbank-Verar
beitungssystem mit Funktionen zur Aktualisierung der Ge
wißheitsindizes (der Gewißheitsfaktoren), die auf ein
zelne Ereignisausbreitungspfade oder ähnliches angewendet
werden, und zur Erzeugung von Schlußfolgerungsinformation
in Schlußfolgerungsexpertensystemen, die so beschaffen
sind, daß sie Schlußfolgerungen auf Ursachen von Ereig
nissen oder auf sekundäre Wirkungen der Ereignisse zie
hen.
Für eine wirkliche Aktualisierung einer Wissensbank sind
Verbesserungen und eine Betreuung durch einen Wissensin
genieur unverzichtbar, weil die Schaffung einer Wissens
bank wesentlich auf menschlicher Erfahrung und menschli
chem Schlußfolgern basiert. Daher sind hinsichtlich der
Optimierung und/oder Automatisierung der Aktualisierung
einer solchen Wissensbank verschiedene Vorschläge gemacht
worden.
Aus JP 60-24 647-A ist ein Verfahren zur Zuweisung von sy
steminternen Betriebsmitteln eines Systems bekannt, wobei
die systeminternen Betriebsmittel von einer Mehrzahl von
Softwareeinheiten gemeinsam genutzt werden und wobei die
Zuweisung in Form der Anwendung und der Auswertung einer
Wissensbank und ferner der Erzeugung von Kodes und der
Auswahl irgendwelcher Rezessivkodes auf der Grundlage der
Auswertung vorgenommen wird. Weiterhin wird entsprechend
dem lernenden Steuerverfahren, das aus JP 60-8902-A be
kannt ist, eine Antwort, die erhalten wird, wenn ein zu
steuerndes Objekt mittels einer vorher aus einer Datei
abgerufenen Steuerinformation gesteuert worden ist, aus
gewertet, woraufhin die Regel entspechend einem Auswer
tungsindex in die Datei geschrieben wird. Die obengenann
ten Vorschläge führen jeweils zu Prozeduren, in denen
eine Antwort aus einer Reihe von Operationen für einen
Anwendungsgegenstand ausgewertet wird und ein Kode oder
eine Regel, die durch die Auswertung erhalten wird, der
Datenbank hinzugefügt oder aus dieser gelöscht wird.
Beim Erschließen eines Ereignisses hat jedoch die bloße
Hinzufügung oder Löschung von Regeln auf der Basis der
Auswertung einer tatsächlichen Erfahrung über das Objekt
die Wissensbank nicht mit einer ausreichenden Grundlage
und einer ausreichenden Flexibilität ausgestattet, so
lange der Gewißheitsindex (Gewißheitsfaktor) fest vorge
geben ist. Ferner kann nur schwer behauptet werden, daß
ein Verfahren zur Anwendung der Ergebnisse der Auswertung
von tatsächlicher Erfahrung auf Gewißheitsfaktoren ge
schaffen worden ist.
Aus JP 1-2 65 311-A ist als Beispiel für die Verwendung ei
nes Gewißheitsfaktors ein Verfahren bekannt, in dem durch
die Bereitstellung der Intensität einer Prozeßgröße, ins
besondere die Ableitung nach der Zeit, eine eher prakti
sche Gewißheit mit Gewißheitsfaktoren zwischen 0 und 1
bestimmt wird. Gemäß diesem Verfahren kann die funktio
nale Beziehung des Gewißheitsfaktors in Abhängigkeit von
der Ursache modifiziert werden. Die Ursache ist durch die
Intensität (die Änderungsrate) der obigen Prozeßgröße ge
geben, so daß eine automatische Aktualisierung des Gewiß
heitsfaktors nicht auf der Grundlage eines auf einer
tatsächlichen Erfahrung beruhenden Ereignisses ausgeführt
wird. Das bedeutet, daß eine Bedienungsperson oder ein
Wissensingenieur etwa einer Fabrikanlage oder eines
Kraftwerks jeder zu steuernden Prozeßgröße auf der
Grundlage der historischen Erfahrungen manuell die funk
tionale Beziehung des Gewißheitsfaktors zuweist. Dieses
Verfahren unterscheidet sich daher seinem Wesen nach von
dem erfindungsgemäßen Verfahren, in dem die Geschichte
des tatsächlichen Ereignisses positiv ausgewertet und
eingegeben wird, um den Gewißheitsfaktor automatisch auf
einen höheren Wert zu aktualisieren.
Ferner ist aus JP 1-22 933-A ein Schlußfolgerungssystem
bekannt, in dem ein von einer Schlußfolgerungsmaschine
ausgeführter Schluß von einem Benutzer als richtig oder
falsch beurteilt wird, wobei der Gewißheitsfaktor einer
Regel in einer Wissensbank durch die Eingabe der Informa
tion über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit des Schlus
ses korrigiert werden kann. In diesem bekannten Beispiel
kann der Gewißheitsfaktor selbst ebenfalls korrigiert
werden, diese Korrektur wird jedoch durch das Urteil des
Benutzers geleitet.
Wie erwähnt, haben die herkömmlichen Verfahren die Pro
bleme zur Folge, daß sie die Eigenschaften eines Anwen
dungsobjektes nur unzureichend berücksichtigen und die
durch einen Gewißheitsindex (Gewißheitsfaktor) darge
stellte Objektivität auf der Grundlage von Erfahrungen
gegeben ist, daß für das Urteil des Benutzers sowohl Zeit
als auch Arbeit erforderlich ist, da für die Schlußfolge
rungsergebnisse unbegrenzt viele mögliche Ursachen gege
ben sind, und daß die Betreuung der Gewißheitsfaktoren in
einer Wissensbank auf seiten eines Wissensingenieurs
sowohl dessen Urteilsvermögen als auch Arbeit erfordert.
Es ist daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, ein Wissensbank-Verarbeitungssystem zu schaffen,
das eine Funktion besitzt, die durch die Rückkopplung ei
nes tatsächlichen Ereignisses auf den Gewißheitsfaktor
des Ereignisses eine Schlußfolgerung mit einem höheren
Grad an Sicherheit zuläßt.
Es ist eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Wissensbank-Verarbeitungssystem zu schaffen, das eine
Funktion besitzt, mit der Kandidaten für Ursachenelemente
in Gruppen dargestellt werden, die in der Reihenfolge der
Größe ihrer Gewißheitsfaktoren klassifiziert sind.
Es ist eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Wissensbank-Verarbeitungssystem zu schaffen, das eine
Funktion, die durch die Bereitstellung relevanter vergan
gener Information zusammen mit den Schlußfogerungsergeb
nissen eines Ereignisses das Urteil eines Benutzers un
terstützt, und ferner eine Funktion, die eine Änderung in
der Wissensbank durch die Rückkopplung eines tatsächli
chen Ereignisses unterstützt, aufweist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch ein
Wissensbank-Verabeitungssystem, in dem Indizes, die den
Gewißheitsgrad kausaler Beziehungen zwischen einem Ereig
nis und einer Mehrzahl von für dieses erstgenannte Ereig
nis relevanten Ereignissen angeben, gespeichert sind.
Dieses Verarbeitungssystem umfaßt ein Mittel zur Eingabe
von Information über die tatsächlich erfahrenen Ereig
nisse unter den auf der Grundlage der Wissensbank durch
Schlußfolgerung erhaltenen Ereignissen, ein Mittel zum
Aktualisieren der Indizes, derart, daß unter den kausalen
Beziehungen die Gewißheit derjenigen kausalen Beziehungen
relativ zu den Gewißheiten der anderen kausalen Beziehun
gen erhöht wird, die dem durch das Eingabemittel eingege
benen, tatsächlich erfahrenen Ereignis entspricht, und
Mittel zum erneuten Speichern der so aktualisierten Indi
zes in der Wissensbank.
Die die Gewißheitsgrade der Kausalbeziehungen darstellen
den Indizes können vorzugsweise wenigstens auf eines der
erst- und zweitgenannten Ereignisse, auf die das erstge
nannte Ereignis mit den zweitgenannten Ereignissen ver
bindenden Pfade und auf die Schlußfolgerungslinien, von
denen jede aus einer Mehrzahl von kontinuierlichen Zwi
schenereignispfaden besteht, angewendet werden. Der Aus
druck "Zwischenereignispfad" soll hierbei einen Pfad be
zeichnen, der in einem Schlußfolgerungs-Baumdiagramm zwei
zu benachbarten Ebenen gehörende Ereignisse miteinander
verbindet. Ferner soll der Ausdruck
"Schlußfolgerungslinie" eine Einheit kontinuierlicher
Zwischenereignispfade bezeichnen.
Die Indizes können die Gewißheitsgrade für die Schlußfol
gerung von Ursachen/Wirkungen des Ereignisses sein.
Das Indexaktualisierungsmittel kann bei jeder Bestimmung
der Ursachen/Wirkungen nach der Schlußfolgerung auf die
Ursachen/Wirkungen eine Aktualisierungsverarbeitung aus
führen. Alternativ hierzu kann die Aktualisierungsverar
beitung auf der Grundlage statistischer Daten einer vor
gegebenen Anzahl von tatsächlichen Erfahrungen ausgeführt
werden.
Das Verarbeitungssystem umfaßt ferner ein Mittel, das
einen Benutzer mit Schlußfolgerungsergebnisinformation
auf der Grundlage der Wissensbank und außerdem mit aktua
lisierten Indizes versorgt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die obengenannten Aufgaben durch ein Wis
sensbank-Verarbeitungssystem gelöst, in dem Gewißheits
faktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen Beziehun
gen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl von für
das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen darstel
len, gespeichert sind. Dieses Verarbeitungssystem umfaßt
ein Mittel zur Berechnung der Häufigkeit einer tatsächli
chen Erfahrung eines kausalen Ereignisses (oder eines
folgenden Ereignisses), auf das anhand eines gegebenen
Ereignisses auf der Grundlage der Wissensbank geschlossen
wird, und ein Mittel zur Aktualisierung der Gewißheits
faktoren einer Mehrzahl von kausalen Beziehungen, die für
das gegebene Ereignis relevant sind, entsprechend dem so
berechneten Häufigkeitsgrad.
Der Häufigkeitsgrad des kausalen Ereignisses (oder des
folgenden Ereignisses) kann als Signifikanzgrad verwendet
werden, wenn die Schlußfolgerungszahl des kausalen Ereig
nisses für das gegebene Ereignis wenigstens eine vorgege
bene Anzahl erreicht hat. Vorzugsweise ist die vorgege
bene Anzahl im voraus veränderlich einstellbar.
Ferner kann die Differenz zwischen dem Gewißheitsfaktor
des kausalen Ereignisses (oder des nachfolgenden Ereig
nisses) und dem Häufigkeitsgrad der tatsächlichen Erfah
rung des kausalen Ereignisses zur Aktualisierung des Ge
wißheitsfaktors verwendet werden. Beispielsweise kann das
Aktualisierungsmittel die Aktualisierung so ausführen,
daß die Differenz gegen den Wert 0 geht.
Es ist möglich, zusätzlich ein Mittel zum Schätzen eines
Grenzwertes der Häufigkeit vorzusehen. In diesem Fall
kann die Art der Aktualisierung in Richtung der Unter
drückung oder der Unterstützung der Aktualsierung des
Gewißheitsfaktors entsprechend der Differenz zwischen der
Häufigkeit und dem Grenzwert der Häufigkeit modifiziert
werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die obengenannten Aufgaben erfindungsgemäß
ebenfalls durch ein Wissensbank-Verarbeitungssystem ge
löst, in dem Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade
von kausalen Beziehungen zwischen einem Ereignis und ei
ner Mehrzahl von für das erstgenannte Ereignis relevanten
Ereignissen darstellen, gespeichert sind. Dieses Verar
beitungssystem umfaßt ein Gewißheitsfaktor-Aktualisie
rungsmittel zur Erhöhung des Gewißheitsfaktors einer ei
nem tatsächlich erfahrenen Ereignis entsprechenden kausa
len Beziehung einer Mehrzahl von für das tatsächlich er
fahrene Ereignis relevanten kausalen Beziehungen auf der
Grundlage der Information über das tatsächlich erfahrene
Ereignis gemäß einer vorgegebenen Abbildungsbeziehung und
ein Mittel zur Normierung des Gewißheitsfaktors einer
kausalen Beziehung aus einer Mehrzahl von für das
tatsächlich erfahrene Ereignis relevanten kausalen Bezie
hungen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die Aufgaben erfindungsgemäß ebenfalls
durch ein Wissensbank-Verarbeitungssystem gelöst, in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehungen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind. Dieses Verarbeitungssystem
umfaßt ein Mittel zur Aktualisierung der Gewißheitsfakto
ren auf der Grundlage eines tatsächlich erfahrenen Ereig
nisses, ein Mittel zum Speichern vergangener Information
über die so aktualisierten Gewißheitsfaktoren und ein
Mittel zum Klassifizieren von Ereignissen in wenigstens
drei Stufen - Ereignisse mit höheren Gewißheitsfaktoren,
d. h. halbbestimmte Ereignisse; Ereignisse mit niedrigeren
Gewißheitsfaktoren, d. h. seltene Ereignisse; und Ereig
nisse mit mittleren Gewißheitsfaktoren, d. h. instabile
Ereignisse - auf der Grundlage der historischen Informa
tionen über die Gewißheitsfaktoren.
Das Verarbeitungssystem ist zusätzlich mit einem Mittel
versehen, das für einen Benutzer die Ergebnisse der Klas
sifizierung mittels des Klassifizierungsmittels bereit
stellt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die Aufgaben erfindungsgemäß ebenfalls
durch ein Wissensbank-Verarbeitungssystem gelöst, in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehungen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind. Dieses Verarbeitungssystem
umfaßt ein Mittel zur Aktualisierung der Gewißheitsfakto
ren auf der Grundlage der tatsächlich erfahrenen Ereig
nisse, ein Mittel zum Speichern der historischen Informa
tion über die so aktualisierten Gewißheitsfaktoren und
ein Mittel zum Diskriminieren der kausalen Beziehung zwi
schen der historischen Information über die Gewißheits
faktoren und der historischen Information über die Inten
sitäten der beobachteten physikalischen Größen, wobei die
Intensitäten die tatsächlich erfahrenen, einzelnen Ereig
nisse kennzeichnen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die obengenannten Aufgaben erfindungsgemäß
in einem Expertensystem zur Ausführung von Schlußfolge
rungen gelöst. Dieses Expertensystem umfaßt eine Wissens
bank, in der von einem Schlußfolgerungs-Baumdiagramm an
genommen wird, daß es Gruppen von Ereignissen in wenig
stens drei Ebenen, die sich von ursächlichen Ereignissen
über Zwischenereignisse zu Ergebnisereignissen erstrecken,
miteinander verbindet, wobei die Gewißheitsgrade von
kausalen Beziehungen zwischen Ereignissen in benachbarten
Ebenen als Gewißheitsfaktoren auf die entsprechenden ein
zelnen Zwischenereignispfade, die die Ereignisse in be
nachbarten Ebenen verbinden, angewendet werden, ein Mit
tel zum Schließen auf Ereignisse auf der Grundlage der
Wissensbank und ein Mittel zur Aktualisierung der Wis
sensbank, derart, daß die Gewißheitsfaktoren der für die
tatsächlich erfahrenen Ereignisse relevanten Zwischener
eignispfade erhöht werden.
In dem obigen Expertensystem kann für jedes Ereignis,
dessen Gewißheitsfaktor in Abhängigkeit von der Intensi
tät der beobachteten physikalischen Größe variiert, eine
Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve, die die Verteilung der
Gewißheitsfaktoren für die Intensitäten der physikali
schen Größen darstellt, bereitgestellt werden, so daß bei
der Aktualisierung des Gewißheitsfaktors für die Intensi
tät einer gegebenen physikalischen Größe diese Gewiß
heitsfaktor-Verteilungskurve durch Ausführung einer In
terpolation zwischen dem so aktualisierten Gewißheitsfak
tor und anderen Gewißheitsfaktoren korrigiert werden
kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die obenge
nannten Aufgaben erfindungsgemäß in einem Expertensystem
zum Ausführen von Schlußfolgerungen gelöst, wobei das Ex
pertensystem eine Wissensbank verwendet, in der von einem
Schlußfolgerungs-Baumdiagramm angenommen wird, daß es
Gruppen von Ereignissen in wenigstens drei Ebenen, die
sich von ursächlichen Ereignissen über Zwischenereignisse
zu Ergebnisereignissen erstrecken, miteinander verbindet,
wobei die Gewißheitsgrade der kausalen Beziehungen zwi
schen denn Ereignissen in benachbarten Ebenen als Gewiß
heitsfaktoren auf entsprechende einzelne, Ereignisse in
benachbarten Ebenen verbindende Zwischenereignispfade an
gewendet werden. Jeder Zwischenereignispfad wird durch
eine Kombination von Matrixelementen definiert, indem die
einzelnen Ereigniselemente des Schlußfolgerungs-Baumdia
gramms den Elementen einer Matrix mit N-Reihen und M-
Spalten zugeordnet werden, wobei N die größte Anzahl der
Ereigniselemente in den jeweiligen Ebenen des Schlußfol
gerungs-Baumdiagramms ist und M die Anzahl der Ebenen an
gibt.
Vorzugsweise wird zu der N-Reihen und M-Spalten aufwei
senden Matrix eine Blindreihe addiert, wird ein Gewiß
heitsfaktor mit einem gegebenen konstanten Wert im voraus
auf einen Zwischenereignispfad, der in einem Element in
der Blindreihe endet, angewendet und wird in einer
Schlußfolgerungsberechnung für ein Ereignis in einer spe
zifizierten Zwischenebene anstelle des Ereigniselementes
in der Zwischenebene ein Blindelement der Blindreihe ver
wendet. Dieses Blindelement befindet sich in derselben
Reihe wie das zuletzt genannte Element.
Das Expertensystem umfaßt vorzugsweise ein Mittel zur
Aufnahme sowohl der Anzahl, in der die Mehrzahl der Er
eignisse einer gemeinsamen Spalte des angenommenen
Schlußfolgerungs-Baumdiagramms auftreten, als auch der
derjenigen Ereignisse, die nach dem aufeinanderfolgenden
Auftreten der Mehrzahl der genannten Ereignisse und vor
dem Auftreten von Ereignissen in der benachbarten Spalte
auftreten.
Es ist ferner möglich, das Expertensystem mit einem Mit
tel zu versehen, das einer Bedienungsperson das Auftreten
einer Mehrzahl von Ereignissen in einer gemeinsamen
Spalte des angenommenen Schlußfolgerungs-Baumdiagramms
als abnormalen Zustand anzeigt, wenn die Mehrzahl der Er
eignisse nacheinander vor dem Auftreten der Ereignisse in
der benachbarten Spalte aufgetreten sind.
Nun wird beschrieben, wie jedes der obengenannten Mittel
in dem entsprechenden Wissensbank-Verarbeitungssystem der
vorliegenden Erfindung arbeitet. Das Mittel zur Aktuali
sierung des Gewißheitsindex (des Gewißheitsfaktors), der
in ein Baumdiagramm eingegeben wird, erlaubt dem Verar
beitungssystem die Ausführung einer Verarbeitung unter
Verwendung einer tatsächlichen Ursache oder einer Sekun
därwirkung oder von statistischen Daten hiervon als Para
meter der Gewißheitsaktualisierungsabbildung, derart, daß
der Gewißheitsfaktor für ein tatsächliches Ursachenele
ment oder ein tatsächliches Sekundärwirkungselement aus
einer Mehrzahl von Kandidaten für Ursachenelemente bzw.
von Kandidaten für Sekundärwirkungselemente nach der Be
obachtung desselben Ereignisses verhältnismäßig größer
wird, um die Eigenschaften eines Objektes, auf das das
Ereignisschlußfolgerungs-Expertensystem angewendet wird,
zu berücksichtigen. Dadurch wird es möglich, eine wahre
Ursache für ein Ereignis oder eine wahre Sekundärwirkung
des Ereignisses auf der Grundlage sicherer Schlußfolge
rungen zu bestimmen.
Das Mittel zur Klassifizierung oder Ebenenzuteilung von
Ursachenelementen des Ereignisses oder von Sekundärwir
kungselementen des Ereignisses, auf das mit den Gewiß
heitsfaktoren, die durch die obengenannte Gewißheitsfak
tor-Aktualisierungsabbildung aktualisiert worden sind,
geschlossen worden ist, führt die Klassifizierung oder
Ebenenzuteilung durch Setzung eines mehrstufigen Klassi
fizierungsstandards aus, derart, daß die Elemente in
halbbestimmte Ursachen oder Sekundärwirkungen, deren Ge
wißheitsfaktoren sich allmählich ungefähr dem Wert 1 an
nähern, wenn das tatsächliche Auftreten des Ereignisses
zunimmt, in seltene Ursachen oder Sekundärwirkungen, de
ren Gewißheitsfaktoren allmählich im wesentlichen gegen 0
konvergieren, wenn das tatsächliche Auftreten des Ereig
nisses zunimmt, und in instabile Ereignisse, deren Gewiß
heitsfaktoren fluktuieren, eingestuft werden können. Da
durch ist es möglich, den Benutzer mit verhältnismäßig
sicherer und wichtiger Schlußfolgerungsinformation, die
in aufeinanderfolgende Stufen klassifiziert worden ist,
zu versorgen.
Hinsichtlich der Information, die die so eingestuften
einzelnen Ursachen/Wirkungs-Elemente des Ereignisses be
gleitet, ist es möglich, den Benutzer im Bedarfsfall mit
historischer Information über den Gewißheitsfaktor
und/oder mit dem Diagnosewirkungsgrad, der eine ungefähre
Angabe der Wahrscheinlichkeit des Wiederauffin
dens/Anzeigens und des Schließens auf eine in der Vergan
genheit tatsächlich aufgetretene, ähnliche Information
darstellt, zu versorgen.
Zusätzlich ist es als Hilfsinformation für einen Wissens
ingenieur möglich, die Automatisierung der Verwaltung ei
nes jeden Gewißheitsfaktors zu erreichen und außerdem bei
Bedarf eine vergangene Vergleichs- und/oder Beziehungsin
formation wie etwa eine Information über Ursa
chen/Wirkungen vergangener Ereignisse, historische Infor
mation über Gewißheitsfaktoren und historische Informa
tion über die Häufigkeit tatsächlicher Erfahrungen be
reitzustellen. Dadurch kann der Wissensingenieur im Zu
sammenhang mit der Aufteilung/Vereinigung von Ereignis
elementen in einer Baumarchitektur oder im Zusammenhang
mit Abwandlungen der Baumarchitektur auf der Grundlage
neuer Beziehungen zwischen unabhängigen Ereignisschluß
folgerungslinien unterstützt werden.
Gemäß den obenbeschriebenen Konstruktionen besitzt die
vorliegende Erfindung unter anderem die folgenden vor
teilhaften Wirkungen:
- i) durch die Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverar beitungsfunktion, die auf tatsächlichen Erfahrungen ba siert, kann eine Schlußfolgerung mit höherer Gewißheit bewerkstelligt werden;
- ii) die herkömmliche Gewißheitsfaktorverwaltung durch einen Wissensingenieur kann durch die Gewißheitsfaktor- Aktualisierungsverarbeitungsfunktion automatisiert wer den;
- iii) die objektive Gewißheitsfaktor-Verwaltung ist von der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverarbeitungsfunktion ausführbar;
- iv) der Benutzer kann auf der Grundlage der in Ebenen angezeigten Gewißheitsfaktoren schnell Maßnahmen ergrei fen;
- v) die Häufigkeit der tatsächlichen Erfahrungen kann für ein Verfahren zur Auswertung der Schlußfolgerung selbst verwendet werden (d. h., daß eine stabile Aktuali sierungsverarbeitung eines Gewißheitsfaktors durch die Rückkopplung der Differenz zwischen der tatsächlich fest gestellten Häufigkeit und dem Gewißheitsfaktor an die Verarbeitung ausgeführt werden kann); und
- vi) auf der Grundlage der Information über die Ge schichte des Gewißheitsfaktors kann eine neue Wissens hilfsinformation geschaffen werden.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
sind in den Unteransprüchen, die sich auf besondere Aus
führungsfomen der Erfindung beziehen, angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus
führungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläu
tert; es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Lage ei
nes erfindungsgemäßen Wissensbank-Verarbeitungs
systems in einem Expertensystem zum Schließen auf
Ursachen/Wirkungen eines Ereignisses;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Gesamt
aufbaus des erfindungsgemäßen Wissensbank-Verar
beitungssystems;
Fig. 3 eine schematische Erläuterung eines Verfahrens
zur Darstellung eines Baumdiagramms;
Fig. 4 eine schematische Erläuterung einer beispielhaf
ten Schlußfolgerung in Schlußfolgerungsbäumen,
die von verschiedenen Endereignissen ausgehen;
Fig. 5 eine begriffliche Darstellung der Aktualsie
rungsverarbeitung für eine Gewißheitsfaktor-Ver
teilungskurve;
Fig. 6 eine funktionale Darstellung der Aktualisierungs
verarbeitung von Gewißheitsfaktoren;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Beispiels ei
ner Aktualisierungsabbildung für Gewißheitsfakto
ren;
Fig. 8 ein Flußdiagramm einer Aktualisierungsverarbei
tung von Gewißheitsfaktoren;
Fig. 9 eine funktionale Darstellung eines Gewißheitsfak
tor-Sortierers;
Fig. 10 eine Darstellung der Beziehung zwischen histori
scher Information über einen Gewißheitsfaktor und
den Intensitäten der beobachteten physikalischen
Größen; und
Fig. 11 eine Erläuterung einer beispielhaften Anwendung
der vorliegenden Erfindung auf ein mit Wärme be
triebenes Elektrizitätskraftwerk.
Nun wird ein Wissensbank-Verarbeitungssystem gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben,
das in eine Expertensystem eingebaut ist, das Bestandteil
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist und so beschaffen ist, daß es auf Ursachen/Wirkungen
eines Ereignisses schließen kann, um so jegliche Abnorma
lität zu diagnostizieren.
In Fig. 1 ist die Lage eines Wissensbank-Verarbeitungssy
stems 1000 der vorliegenden Erfindung im Gesamtsystem ge
zeigt.
Ein herkömmliches Expertensystem 5000 zum Schließen auf
Ursachen/Wirkungen eines Ereignisses besitzt den folgen
den Aufbau. Ein Benutzer 6100 gibt über eine Schnitt
stelle 5100 und einen Bus 4030 an eine Schlußfolgerungs
maschine 5200 einen Schlußfolgerungsbefehl 4010. Die
Schlußfolgerungsmaschine 5200 gibt einen Wiederauffin
dungsbefehl 4050 für Wissensdaten, die für die Schlußfol
gerung erforderlich sind, an eine Wissensbank 5300 aus,
wobei die gewünschten Wissensdaten 4060 in die Schlußfol
gerungsmaschine 5200 eingelesen werden. In der Schlußfol
gerungsmaschine 5200 wird eine Schlußfolgerungsoperation,
beispielsweise auf der Grundlage von Gewißheitsindizes
(die im folgenden mit "Gewißheitsfaktoren" bezeichnet
werden) in einem beim Schließen auf Ursachen/Wirkungen
eines Ereignisses üblicherweise verwendeten Baumdiagramm
ausgeführt, wobei die Ergebnisse 4040 der Schlußfolgerung
über einen Bus 4020 an den Benutzer 6100 geliefert wer
den. Inzwischen untersucht ein Wissensingenieur 6200
selbst, ob die Ergebnisse der Schlußfolgerung gut oder
schlecht sind. Wenn der Wissensingenieur zu dem Schluß
kommt, daß in der Wissensbank 5300 Raum für Verbesserun
gen ist, liest er über eine Schnittstelle 5400 eine In
formation 4090 über die Wissensbank aus und schickt über
einen Bus 4080 an die Wissensbank 5300 einen Wissensbank-
Verwaltungsbefehl 4100, der auf der Grundlage der Ergeb
nisse der Untersuchung des Wissensingenieurs die Aktuali
sierung der Gewißheitsfaktoren oder die Modifikation der
Architektur des Baumdiagramms für das Schließen auf Ursa
chen/Wirkungen des Ereignisses in der Wissensbank 5300
befiehlt, wodurch eine Verwaltung oder Wartung ausgeführt
wird.
Das Wissensbank-Verarbeitungssystem 1000 ist in Fig. 1 in
dem durch die Strichpunktlinie umrahmten Bereich gezeigt.
Das System ist im wesentlichen aus zwei Hauptteilen auf
gebaut, wovon einer ein Gewißheitsfaktor-Aktualisierungs
prozessor 2000 und der andere ein Wissensbank-Verarbei
tungsinformationsgenerator 3000 ist, der der Erzeugung
historischer Information über die Gewißheitsfaktoren oder
dergleichen dient. Diese zwei Teile werden zusammengenom
men mit "Wissensbank-Verarbeitungssystem 1000" bezeich
net. Um im Zusammenhang mit Fig. 1 eine Verwirrung zu
vermeiden, wird festgestellt, daß die vom Benutzer 6100
oder von der Schlußfolgerungsmaschine 5200 in das System
1000 eingegebene Information mit 4200 und die vom System
1000 an den Benutzer 6100 oder die Schlußfolgerungsma
schine 5200 ausgegebene Information mit 4300 bezeichnet
wird, während die vom Wissensingenieur 6200 oder von der
Wissensbank 5300 in das System 1000 eingegebene Informa
tion mit 4400 und die vom System 1000 zum Wissensingeni
eur 6200 oder zur Wissensbank 5300 ausgegebene Informa
tion mit 4500 bezeichnet wird.
Der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsprozessor 2000 er
stellt Gewißheitsfaktoren, die für die Schlußfolgerung
verwendet werden sollen und die jedes am Anwendungsgegen
stand des Expertensystems 5000 tatsächlich aufgetretene
Ereignis berücksichtigen, wobei diejenigen Gewißheitsfak
toren, die eine sicherere Schlußfolgerung zulassen, neu
definiert werden.
Die Hauptfunktion des Wissensbank-Verarbeitungsinformati
onsgenerators 3000 besteht darin, sekundäre Information
wie etwa Information über die Geschichte der Wahrschein
lichkeitsaktualisierung und Information über deren Bezie
hungen, d. h. Informationen, die das Ergebnis des Heraus
findens gemeinsamer Trends aus einer Mehrzahl von Elemen
ten von historischer Information darstellen, zu erzeugen.
Eine weitere Funktion des Generators 3000 besteht darin,
die so erzeugte Information mit einer von der Schlußfol
gerungsmaschine 5200 ausgegebenen Schlußfolgerungsergeb
nisinformation und mit am Anwendungsgegenstand 6000 des
Expertensystems 5000 beobachteten Daten 4110 zu kombinie
ren, sie in eine für den Benutzer 6100 und für den Wis
sensingenieur 6200 geeignete Form zu bringen, beispiels
weise in eine diagrammartige Darstellung mit einer Mehr
zahl von gleichzeitig angezeigten Parametern in Abhängig
keit von einer gemeinsamen Abszissenachse, und dann die
so angeordneten Informationselemente an den Benutzer 6100
und an den Wissensingenieur 6200 zu liefern.
In Fig. 2 ist eine funktionale Darstellung des Wissens
bank-Verarbeitungssystems 1000 gezeigt. In dieser Dar
stellung werden die Einzelheiten der Informationselemente
4200, 4300, 4400 und 4500, die zwischen den Schnittstel
len 5100 und 5400 eingegeben bzw. ausgegeben werden, ge
klärt, ferner wird in dieser Darstellung der Informati
onsfluß zwischen den einzelnen Verarbeitungseinheiten ge
zeigt.
Nun werden Einzelheiten der Information 4200, die über
die Schnittstelle 5100 in das Wissensbank-Verarbeitungs
system 1000 eingegeben werden, beschrieben. Die Einga
beinformation 4110 stellt (historische) Daten dar, die am
Anwendungsgegenstand des Expertensystems 5000 beobachtet
werden, und wird an einen Gewißheitsfaktor-Aktualisie
rungsprozessor 2100, an einen Ereigniskorrelations-Dis
kriminator 3300 an einen Schlußfolgerungsimformations-
Anordnungsprozessor 3110 und dergleichen geschickt. Der
Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsprozessor 2100 führt die
Aktualisierung der Gewißheitsfaktoren entsprechend den
Intensitäten der beobachteten Daten aus. Die Eingabein
formation 4210 umfaßt Identifikationskennzahlen von Ursa
che/Wirkungs-Elementen eines Ereignisses, auf die in der
Schlußfolgerungsmaschine 5200 geschlossen worden ist, und
ferner berechnete Werte der entsprechenden Gewißheitsfak
toren. Die Eingabeinformation 4220 umfaßt tatsächliche
Daten oder ein auf ein Ereignis sich beziehendes Proto
koll, Ursache/Wirkungs-Elemente, die für das Schlußfolge
rungsobjekt oder für das Diskriminierungsobjekt von Er
eigniskorrelationen ausgewählt wurden. Die Eingabeinfor
mation 4230 ist eine Ereignisbestimmungsinformation vom
Benutzer. Die Eingabeinformation 4240 umfaßt Beobach
tungsdaten für die Berechnung der Gewißheitsfaktoren von
Ereigniswirkungen, wobei diese Gewißheitsfaktoren solchen
Gewißheitsfaktoren entsprechen, die zum Schließen auf Ur
sachen der Ereignisse benützt werden. Die Eingabeinforma
tion 4240 wird an einen Ereignisvorhersageprozessor 2300
geliefert. Die Eingabeinformation 4225 umfaßt ein Schluß
folgerungsergebnis-Anzeigformatmenü, das zur Erzeugung
eines vom Benutzer gewünschten Schlußfolgerungsergebnis-
Anzeigeformats im Schlußfolgerungsinformations-Anord
nungsprozessor 3100 verwendet wird, und eine Anleitung
für die Funktion erschlossener Ursachen.
Die Ausgabeinformation 4300 vom Verarbeitungssystem 1000
zur Schnittstelle 5100 umfaßt Schlußfolgerungsergebnisse
von Ursachen/Wirkungen des Ereignisses, die im Schlußfol
gerungsinformations-Anordnungsprozessor 3100 enthalten
worden sind.
Die Eingabeinformation 4400, die von der Schnittstelle
5400 in das Verarbeitungssystem 1000 geliefert wird, um
faßt ein Hilfsinformation-Anzeigewählmenü 4410 und eine
für die Initialisierung der Gewißheitsfaktoren verwendete
Initialisierungsinformation 4460. Das Menü 4410 wird dazu
verwendet, in einem Wissensingenieur-Hilfsinformations-
Anordnungsprozessor 3200 Hilfsinformation zu erzeugen,
die vom Wissensingenieur gewünscht wird.
Die Ausgabeinformation 4500 des Verarbeitungssystems 1000
an die Schnittstelle 5400 umfaßt eine Datenbank-Spei
cherinformation 4420, die wiederum aktualisierte Gewiß
heitsfaktoren und eine begleitende Information über
tatsächlich aufgetretene Ereignisse umfaßt, eine Wissens
ingenieur-Hilfsinformation 4430, die vom Wissensingeni
eur-Hilfsinformation-Anordnungsprozessor 3200 erzeugt
wird, und eine Gewißheitsfaktor-Initialisierungsinforma
tion 4480, die in der Wissensbank gespeichert werden
soll.
Nun werden die in Fig. 2 gezeigten einzelnen Funktions
einheiten beschrieben.
Die von der Schlußfolgerungsmaschine 5200 (siehe Fig. 1)
berechneten Werte 4210 der Gewißheitsfaktoren für die
Schlußfolgerungslinien (einschließlich der Gewißheitsfak
toren für die einzelnen Zwischenereignispfade) werden in
einen Gewißheitsfaktor-Sortierer 2400 und in eine Diagno
sewirkungsgrad-Berechnungseinheit 2200 eingegeben. Die
berechneten Werte 4210 werden der Reihe nach angeordnet
und dann als gestufte Gewißheitsfaktor-Information 4215
in den Schlußfolgerungsinformations-Anordnungsprozessor
3100 eingegeben.
In einem Speicher 1100 zum Speichern der Geschichte
tatsächlicher Ereignisse wird die Information 4220 über
tatsächliche Ereignisse, die aus der Wissensbank abgelei
tet wird, gespeichert. Dieser Speicher 1100 gibt eine be
stimmte Häufigkeit 4221 der Erfahrung eines Ereignis-Ur
sachen/Wirkungs-Elements insbesondere in die Diagnosewir
kungsgrad-Berechnungseinheit 2200 und eine historische
Information 4222 über tatsächliche Ereignisse, d. h. die
relvanten Gewißheitsfaktoren, die Beobachtungsdaten und
die Protokolle zum Zeitpunkt der vergangenen Schlußfolge
rung sowohl in den Schlußfolgerungsinformation-Anord
nungsprozessor 3100 als auch in den Wissensingenieur-
Hilfsinformation-Anordnungsprozessor 3200 ein.
Der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsprozessor 2100 emp
fängt die Wahrscheinlichkeitfaktor-Information 4210, die
vom Benutzer eingegebene Ereigniserfahrungsinformation
4230 und die Beobachtungsdaten 4110 vom Anwendungsgegen
stand 6000 des Expertensystems, führt auf der Grundlage
einer im voraus gesetzten Gewißheitsfaktor-Aktualisie
rungsabbildung eine Aktualisierung aus und gibt aktuali
sierte Gewißheitsfaktoren 4250 aus.
Die Anfangswerte 4470 der Gewißheitsfaktoren und die ak
tualisierten Gewißheitsfaktoren 4250 werden in einen
Speicher 1200 für die Geschichte der Gewißheitsfaktoren
eingegeben und dort gespeichert. Sie werden je nach Be
darf als historische Gewißheitsfaktor-Information 4440
ausgegeben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß kein
Problem oder kein Nachteil entsteht, wenn die historische
Gewißheitsfaktor-Information 4440 selbst in der Wissens
bank 5300 gespeichert wird. In diesem Fall sollte die hi
storische Gewißheitsfaktor-Information anstatt in den
Speicher 1200 für die historische Gewißheitsfaktor-Infor
mation direkt in die Wissensbank 5300 (siehe Fig. 1) ein
gegeben und von dieser ausgegeben werden.
Die Diagnosewirkungsgrad-Berechnungseinheit 2200 empfängt
die bestimmte Häufigkeit 4221 der Erfahrung eines jeden
Ereignis-Ursache/Wirkungs-Elements und die Gewißheitsfak
tor-Information 4210 und gibt als Rechenergebnisse einen
Diagnosewirkungsgrad 4260 der Schlußfolgerung zu einem
bestimmten Zeitpunkt aus.
Der Diagnosewirkungsgrad 4260 wird in einen Speicher 1300
für die Geschichte der Diagnosewirkungsgrade eingegeben
und bei Bedarf als historische Diagnosewirkungsgrad-In
formation 4450 ausgegeben. Die Speicherung der histori
schen Diagnosewirkungsgrad-Information 4440 in der Wis
sensbank 530 wird auf ähnliche Weise wie die oben be
schriebene Speicherung im Speicher 1200 für die histori
sche Gewißheitsfaktor-Information ausgeführt.
Der Ereigniskorrelations-Diskriminator 3300 empfängt die
historische Gewißheitsfaktor-Information 4440, die histo
rische Diagnosewirkungsgrad-Information 4450 und die Be
obachtungsdaten 4110 vom Anwendungsgegenstand des Exper
tensystems. Der Diskriminator 3300 gibt dann eine Korre
lationsinformation 4445 aus, die sich auf Schlußfolge
rungsergebnisse wie etwa auf (1) Korrelationen zwischen
Gewißheitsfaktoren der Schlußfolgerungslinien im Baumdia
gramm, die im Prinzip unabhängig voneinander im voraus
gesetzt worden sind, (2) Korrelationen zwischen Beobach
tungsdaten 4110 und Schlußfolgerungslinien, die nicht in
einer direkten Beziehung zu den Beobachtungsdaten 4110
gesetzt worden sind, (3) Korrelationen zwischen den Ge
wißheitsfaktoren und den Diagnosewirkungsgraden und (4)
gemeinsame Eigenschaften zwischen zwei zu vergleichenden
Informationselementen bezieht.
Der Ereignisvorhersageprozessor 2300 gibt entsprechend
den Gewißheitsfaktoren 4441, den Beobachtungsdaten 4110
vom Anwendungsgegenstand des Expertensystems und dem Er
eignisvorhersagebefehl 4240 eine Ereignisauftrittswahr
scheinlichkeit 4270 aus. Wie später beschrieben wird, de
finieren die Gewißheitsfaktoren 4441 in Richtung ihrer
Ausbreitung die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von En
dereignissen aus der Sicht des Startereignisses
(Ursache).
Der Schlußfolgerungsinformation-Anordnungsprozessor 3100
empfängt auf der Grundlage des vom Benutzer eingegebenen
Schlußfolgerungsinformation-Anzeigewählmenüs 4225 die Be
obachtungsdaten 4110 des Anwendungsgegenstandes des Ex
pertensystems, die eingestufte Gewißheitsfaktor-Informa
tion 4215, die Information 4221 über tatsächliche Ereig
nisse, den Diagnosewirkungsgrad 4260 und die Ereignisauf
trittswahrscheinlichkeit 4270 und gibt diese als angeord
nete Schlußfolgerungsinformation und Gegenmaßnahmenanlei
tung 4300 aus. Auf der Grundlage des Hilfsinformations-
Anzeigewählmenüs 4410, das vom Wissensingenieur eingege
ben wird, kombiniert der Wissensingenieur-Hilfsinforma
tion-Anordnungsprozessor 3200 auf geeignete Weise die hi
storische Information 4225 über tatsächliche Ereignisse,
die historische Gewißheitsfaktor-Information 4440, die
historische Diagnosewirkungsgrad-Information 4450 und die
Ereigniskorrelationsinformation 4445 und gibt diese als
Wissensingenieur-Hilfsinformation 4430 aus. Wenn die hi
storische Gewißheitsfaktor-Information 4440 und die hi
storische Diagnoswirkungsgrad-Information 4450 in der
Wissensbank 530 gespeichert werden, gibt der Prozessor
3200 zusätzlich diese Information als in der Datenbank zu
speichernde Information (historische Gewißheitsfaktor-In
formation und historische Diagnoswirkungsgrad-Informa
tion) 4420 aus.
Bisher sind mit Bezug auf Fig. 2 die einzelnen Funktions
einheiten und der Informationsfluß in Übersicht gebracht
worden. Vor deren eingehender Beschreibung werden im fol
genden ein Verfahren zur Darstellung des Baumdiagramms,
das in der vorliegenden Ausführungsform verwendet wird,
und der in dem Baumdiagramm enthaltenen Schlußfolgerungs
linien, ein Verfahren zur Anwendung der Gewißheitsfakto
ren auf das Baumdiagramm (d. h. die Entsprechung des Ge
wißheitsfaktors mit den Zwischenereignis-Verbindungen im
Baumdiagramm), die Bereiche der Gewißheitsfaktoren, Defi
nitionsbeispiele der Gewißheitsfaktoren, Bereiche der Ge
wißheitsfaktor-Aktualisierungsabbildungen und Definiti
onsbeispiele der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsabbil
dungen beschrieben.
Die Ereigniselemente im Baumdiagramm 1020 können als Ele
mente einer Matrix 1010 mit (N+1)-Reihen und M-Spalten
wie in Fig. 3 gezeigt eingebettet werden. Hierbei bedeu
tet M die größte Anzahl von Ebenen im Baumdiagramm, wäh
rend N die größte Anzahl von Elementen in einer gemeinsa
men Ebene des Baumdiagramms darstellt. Ein Ereignisele
ment in der i-ten Reihe und der j-ten Spalte wird bei
spielsweise mit ij bezeichnet. Das heißt, daß dieses Er
eigniselement unter Verwendung der Spaltennummer j als
Index in Kombination mit der Spaltennummer i dargestellt
wird. Selbst wenn sie gleichzeitig mit anderen Elementen
verwendet werden, werden sie unter Verwendung von i für
eine Reihe und von j für eine Spalte durch ij darge
stellt. Die zusätzliche Reihe wird mit 0-te Reihe be
zeichnet. Jedes Element der 0-ten Reihe besitzt die Funk
tion eines Blindelements zur systematischen Darstellung
einer unterbrochenen Schlußfolgerungslinie. In den von
der 0-ten Reihe verschiedenen Reihen stellen diejenigen
Matrixelement, die keinem der Ereigniselemente im ur
sprünglichen Baumdiagramm entsprechen, ebenfalls Blind
elemente dar.
Zur Darstellung einer jeden Schlußfolgerungslinie wird
die folgende Formel benutzt:
λ=(i₁, i₂ . . ., i₁, . . ., iM) (1)
Das Zeichen λ in der obigen Formel stellt im folgenden
ein beliebiges Element einer Menge Λ von Schlußfolge
rungslinien dar. Hierbei bezeichnet i₁ ein Ursachenele
ment, während iM ein Endereigniselement bezeichnet.
Wie oben erwähnt, wird in Fig. 3 ein Darstellungsverfah
ren für das Baumdiagramm erläutert. Mit dem Bezugszeichen
1010 ist ein Matrixausdruck der einzelnen Ereignisele
mente im Baumdiagramm 1020 bezeichnet. Beispielsweise ist
ein Ereigniselement 1060 im Baumdiagramm 1020 im Matrix
ausdruck 1010 an der Stelle 1040 angeordnet. Im Matrix
ausdruck 1010 stellen die schraffierten Elemente Blind
elemente dar. Beispielsweise ist das Ereigniselement 1050
ein exemplarisches Element, dem im Baumdiagramm kein Ele
ment entspricht. Die Ereigniselemente, deren Reihennum
mern wie diejenige des Elements 1030 0 sind, werden ver
wendet, wenn unterbrochene Schlußfolgerungslinien syste
matisch dargestellt werden sollen. Hierbei besitzt der
Ausdruck "unterbrochene Schlußfolgerungslinie" die Bedeu
tung einer Schlußfolgerungslinie, die für die Berechnung
eines Gewißheitsfaktors nützlich ist in einem Fall, in
dem eine Schlußfolgerungslinie nicht vollständig von der
Ursache eines Ereignisses bis zu einem Endereignis ver
bunden ist:
λ=(1₁, 2₂, 3₃, 3₄, 3₅) (2)
Das Endereignis 3₅ ist beobachtet worden, während das Er
eignis 3₃ in der dritten Spalte ebenfalls bestimmt worden
ist. Daher wird die unterbrochene Schlußfolgerungslinie
folgendermaßen dargestellt:
λ=(1₁, 2₂, 0₃, 3₄, 3₅) (3)
Jeder Gewißheitsfaktor ist beispielsweise so gegeben, daß
er dem in Fig. 3 gezeigten Zwischenereignispfad 1070 ent
spricht und folgendermaßen dargestellt wird:
F(1₁, 2₂) (4)
Das bedeutet, daß auf das Ereigniselement 1₁ vom Ereig
niselement 2₂ geschlossen wird, was die Interpretation
zuläßt, daß die obige Formel die Wahrscheinlichkeit der
Richtigkeit der obigen Schlußfolgerung angibt. Folglich
kann der Gewißheitsfaktor der Schlußfolgerungslinie λ,
die durch die Formel (2) dargestellt wird, durch die fol
gende Formel ausgedrückt werden:
F(λ)=F(1₁, 2₂) · F(2₂, 3₃) · F(3₃, 3₄) · F(3₄, 3₅) (5)
Wenn sich das Ereignis 1₁, das vom Ereignis 2₂ richtig
erschlossen wird, und das Ereignis 2₁, das vom Ereignis
2₂ richtig erschlossen wird, gegenseitig ausschließen,
kann die durch die folgende Formel ausgedrückte Beziehung
aufgestellt werden:
F(1₁, 2₂)+F(2₁, 2₂)=1 (6)
In bezug auf die Schlußfolgerungslinie λ kann die fol
gende Formel bezüglich der Schlußfolgerungslinien
Λ(i₁, 3₅) für sämtliche möglichen Ursachenereignisse aus
gehend vom Ereigniselement 3₅ abgeleitet werden:
wobei Λ(i₁, 3₅) die Bedeutung einer Menge von Schlußfol
gerungslinien besitzt, die sich vom als Startpunkt die
nenden Endereignis 3₅ erstreckt, wobei i₁ als Ursache
verwendet wird.
Nun wird der Bereich eines jeden Gewißheitsfaktors be
schrieben. Ein Gewißheitsfaktor wird beispielsweise ent
sprechend dem Zwischenereignispfad 1070 in Fig. 3 ange
wendet. Zu diesem Zeitpunkt ist im allgemeinen ein einzi
ger Wert als Gewißheitsfaktor gegeben, was bedeutet, daß
der Zwischenereignispfad (i , ij) als Bereich dient. Es
ist auch möglich, den Gewißheitsfaktor als Funktion der
Intensität DATA(ij) einer physikalischen Größe, die zum
Zeitpunkt der Schlußfolgerung am Anwendungsobjekt 6000
des Expertensystems 5000 beobachtet worden ist, oder als
Funktion der Zeit t als Ausdruck der zeitlichen Ver
schlechterung zu definieren. In diesem Fall ist es nütz
lich, einen Zeitbereich in einzelne Zeitspannen zu unter
teilen und die verschiedenen Ereigniselemente den jewei
ligen Zeitspannen zuzuordnen, um Gewißheitsfaktoren zu
bilden, die den einzelnen Ereigniselementen entsprechen.
Diese Entsprechung kann durchgeführt werden, ohne daß am
Baumdiagramm besondere Modifikationen vorgenommen werden
müssen. Die Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverarbeitung
erfordert eine nachfolgende Verarbeitung, wenn die Inten
sitäten der Analogprozeß-Größen einschließlich der ver
strichenen Zeit auf denselben Werten gehalten werden, wo
bei die Verarbeitung unter Berücksichtigung von den Er
eignissen selbst entsprechenden Gewißheitsfaktoren ausge
führt wird.
In Fig. 5 ist die Aktualisierungsverarbeitung einer Ge
wißheitsfaktor-Verteilungsfunktion gezeigt, die für die
Intensität einer beobachteten physikalischen Größe defi
niert ist. Die Kurve 2110 ist mittels Interpolationspunk
ten (beispielsweise des Punktes 2112), die in bezug auf
die Intensitäten der beobachteten physikalischen Größen
in den Zeitpunkten vergangener Schlußfolgerungen durch
eine Aktualisierungsverarbeitung erhaltene Gewißheitsfak
toren darstellen, erhalten worden. Nun wird angenommen,
daß die Intensität 2113 als Intensität einer physikali
schen Größe beobachtet worden ist. Dann wird für die
Schlußfolgerung ein über die Kurve 2110 erhaltener ent
sprechender Gewißheitsfaktor 2114 erhalten. Anschließend
wird mittels Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverarbeitung
ein neuer Gewißheitsfaktor 2117 erhalten. Damit in der
Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve der auf diese Weise er
haltene neue tatsächliche Punkt 2116 wiedergegeben werden
kann, wird auf eine Menge von erhaltenen tatsächlichen
Punkten eine Interpolation (das Verfahren der kleinsten
Quadrate, eine Spline-Interpolation oder ähnliches) ange
wendet, indem beispielsweise zu einem vergangenen
tatsächlichen Punkt (beispielsweise der Punkt 2112 in der
Zeichnung) ein neuer wirklicher Punkt 2116 hinzugefügt
wird, so daß eine neue Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve
2111 ausgebildet wird. Diese Folgeverarbeitung erlaubt
eine analoge Aktualisierung der Gewißheitsfaktoren.
Nun wird die Definition des Gewißheitsfaktors erläutert.
Anhand des oben Gesagten kann der dem Zwischenereignis
pfad (ij+1, ij) entsprechende Gewißheitsfaktor folgender
maßen geschrieben werden:
F(ij+1, ij; t, DATA(ij)) (15)
Auf die Formel (15) wird im folgenden um der Kürze willen
mit F(ij+1, ij) Bezug genommen. In Formel (15) bezeichnet
t die Zeit, während DATA(ij) die Intensität der beobach
teten physikalischen Größe bezüglich des Ereigniselemen
tes ij darstellt. Der Gewißheitsfaktor der Schlußfolge
rungslinie λ kann als Funktion der Gewißheitsfaktoren der
einzelnen Zwischenereignispfade (ij+1, ij) ausgedrückt
werden.
F(λ)=Fλ(F(ij+1, ij); (ij+1, ij) ⊂ λ (16)
Wenn der Gewißheitsfaktor als "Wahrscheinlichkeit der
richtigen Schlußfolgerung" interpretiert wird, kann der
Gewißheitsfaktor für die Schlußfolgerungslinie
λ folgendermaßen geschrieben werden:
Die folgende Beschreibung gilt nur, wenn Formel (17) er
füllt ist. Diese Beschreibung betrifft den Bereich einer
jeden Gewißheitfaktor-Aktualisierungsabbildung. Beim
Schließen auf eine Ursache anhand des Endereignisses iM
ist der Zwischenereignispfad (ij+1, ij), dessen Gewiß
heitsfaktor berechnet werden muß, in einem Baum T(im),
der sich vom Endereignis iM erstreckt, enthalten. Der
Baum T(iM) ist beispielsweise zum Baum 1110 in Fig. 4
äquivalent und erstreckt sich vom als Startpunkt dienen
den Endereignis 3₅.
Ein Ereigniskorrelationsdiagramm in einem Bereich, der
entlang innerer Baumdiagrammpfade in eine der zwei Rich
tungen entweder zur Ursachenseite oder zur Wirkungsseite
eines Ereignisses geführt werden kann, wenn ein Endereig
niselement oder ein Ursachenereigniselement bezeichnet
wird, wird "Baum" genannt. Hierbei ist der Wahrschein
lichkeitsfaktor, der der Wahrscheinlichkeitsfaktor-Aktua
lisierungsverarbeitung unterzogen wird, durch die fol
gende Formel gegeben:
F(ij+1, ij), (jj+1, ij) ⊂ T(iM) (18)
F(ij+1, ij), (jj+1, ij) ⊂ T(iM) (18)
Die Wahrscheinlichkeitsfaktor-Aktualisierungsabbildung
hängt ferner von der Schlußfolgerungslinie λ, die nach
der Schlußfolgerung bestimmt wird, d. h. von der Linie λ,
in der das Ereignis tatsächlich aufgetreten ist, ab. Ob
wohl die Wahrscheinlichkeitsfaktor-Aktualisierungsabbil
dung so entwickelt werden kann, daß sie von der Intensi
tät DATA (ij) der beobachteten physikalischen Größe bezüg
lich eines Ereigniselements ij abhängt, wird dieses Ver
fahren in der vorliegenden Ausführungsform nicht angewen
det. Folglich kann der Definitionsbereich durch die fol
gende Formel ausgedrückt werden.
{(ij+1, ij), (ij+1, ij) ⊂ T(iM)} (19)
Der Bereich der Wahrscheinlichkeitsfaktor-Aktualisie
rungsabbildung kann entsprechend Gleichung (18) wie im
folgenden gezeigt angegeben werden:
{F(ij+1, ij), (ij+1, ij) ⊂ T(iM)} (20)
Gemäß den Formeln (19) und (20) kann die Wahrscheinlich
keitsfaktor-Aktualisierungsabbildung R folgendermaßen
ausgedrückt werden:
R; {λ, Falt(ii+1, ij), (ij+1, ij) ⊂ T(iM)} → {Fneu(ii+1, ij), (ij+1, ij) ⊂ T(iM)} (21)
In Fig. 6 ist ein funktionales Diagramm einer Berechnung
(Abbildung) eines Wahrscheinlichkeitsfaktors und einer
Wahrscheinlichkeitsfaktor-Aktualisierungsabbildung ge
zeigt. Das Bezugszeichen 2021 gibt den Bereich der Wahr
scheinlichkeitsfaktoren von Zwischenereignispfaden bei
einer bestimmten Schlußfolgerung zum Zeitpunkt talt an.
Dieser Bereich ist eine Menge von Zwischenereignispfaden
(ij+1, ij) und von Daten (ij, talt) einer physikalischen
Größe, die bezüglich des Ereigniselements ij beobachtet
worden ist. Mit dem Bezugszeichen 2023 ist eine Menge von
Wahrscheinlichkeitsfaktoren Falt(ij+1, ij) von Zwischener
eignispfaden, die durch die Wahrscheinlichkeitsfaktor-Ab
bildung F2022 erhalten worden sind, bezeichnet. Die Ge
samtheit der Menge 2023 und einer tatsächlich erfahrenen
und für die Schlußfolgerung bestimmten Schlußfolgerungs
linie 2024 stellt dann den Definitionsbereich der Wahr
scheinlichkeitsfaktor-Aktualisierungsabbildung R()2025
dar. Die Menge 2026 der neuen Wahrscheinlichkeitsfaktoren
Fneu((ij+1, ij) der Zwischenereignispfade stellt deren
Wertebereich dar. In der nächsten Schlußfolgerung zum
Zeitpunkt tneu<talt wird gegebenenfalls eine Aktuali
sierung der auf der Grundlage der beobachteten physikali
schen Analoggröße definierten Wahrscheinlichkeitsfaktor-
Verteilungskurve ausgeführt. Für diese Aktualisierung
werden die Wahrscheinlichkeitsfaktoren 2026 der durch die
Wahrscheinlichkeitsfaktor-Abbildung F2027 erhaltenen Zwi
schenereignispfade verwendet, während die Menge 2028 als
Definitionsbereich verwendet wird.
Die obige Beschreibung wird im folgenden ergänzt. In Fig. 6
stellt der Ausdruck ((ij+1, ij) im Feld 2021 einen gege
benen Zwischenereignispfad dar. Wenn der Wahrscheinlich
keitsfaktor einen einzigen Wert besitzt (d. h. den Gewiß
heitsgrad eines Ereignisses, derart, daß etwa der Versor
gungswasserpegel wenigstens einen vorgegebenen Wert be
sitzt), werden die Daten nicht gespeichert. Das heißt,
daß der Definitionsbereich 2021 eine leere Menge dar
stellt, soweit (ij+1, ij) betroffen ist. Wenn jedoch der
Wahrscheinlichkeitsfaktor des Zwischenereignispfades
(ij+1, ij) beispielsweise von der für das Ereignis ij be
obachteten phhysikalischen Größe abhängt (wenn sich bei
spielsweise der Wahrscheinlichkeitsfaktor in Abhängigkeit
von der Vibrationsintensität ändert), sollte die Informa
tion (ij+1, ij), die den Zwischenereignispfad und die Da
ten der physikalischen Größe (t; ij) zum Zeitpunkt t an
gibt, im Definitionsbereich eines jeden Zwischenereignis
pfades gespeichert werden.
Wie gezeigt, wird der dem Bereich mit dem Bezugszeichen
2021 entsprechende Wahrscheinlichkeitsfaktor F(ij+1, ij)
bei der Beobachtung des Ereignisses ij (2022) in die Da
tenbank gerufen, wobei die Menge 2023 dieser Wahrschein
lichkeitsfaktoren zur Bedienungsperson übertragen wird
und wobei das Finden der Schlußfolgerungslinie als
richtiger Schlußfolgerungspfad aus den zahlreichen
Schlußfolgerungslinien die Anwendung der Wahrscheinlich
keitsfaktor-Aktualisierungsabbildung 2025 auf die Menge
2023 der Wahrscheinlichkeitsfaktoren gestattet, wodurch
die Menge 2026 der bei der nächsten Schlußfolgerung zu
verwendenden neuen Wahrscheinlichkeitsfaktoren berechnet
wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß der Wahrscheinlichkeits
faktor, der dem Zwischenereignispfad entspricht, der mit
einem Ereigniselement in der Blindreihe (1030 in Fig. 3)
endet, und der durch die durch Formel (18) dargestellte
Wahrscheinlichkeitsfaktor-Abbildung gegeben ist, den Wert
1 besitzt. Beispielsweise ist in der obenbeschriebenen
Schlußfolgerungslinie, die durch die Formel (3) darge
stellt wird, F(O₃, 3₄) gleich 1. (Die Wahrscheinlichkeits
faktoren für die Blindereigniselemente, die nicht in der
Blindreihe vorliegen, sind 0.) Dadurch ist es möglich,
jede unterbrochene Schlußfolgerungslinie (d. h. die
Schlußfolgerungslinie, die nicht nur ein Endereignis iM,
sondern ein zum Zeitpunkt der Schlußfolgerung bestimmtes
Zwischenereigniselement besitzt) systematisch darzustel
len. Eine wesentliche Bedingung für die Wahrschein
lichkeitsfaktor-Aktualisierungsabbildung besteht darin, daß
der obenerwähnte Blind-Wahrscheinlichkeitsfaktor unverän
dert den Wert 1 behält.
Nun wird ein Beispiel einer Wahrscheinlichkeitsfaktor-Ak
tualisierungsverarbeitung beschrieben. In Fig. 7 ist eine
begriffliche Darstellung gezeigt, in der zwei Fälle dar
gestellt sind, wobei in einem dieser Fälle der Wahr
scheinlichkeitsfaktor F(ij+1, ij) eines Zwischenereignis
pfades als Ergebnis der Erfahrung des Ereignisses ij ver
hältnismäßig größer wird und im anderen Fall der Wahr
scheinlichkeitsfaktor wegen des Fehlens der Erfahrung des
Ereignisses ij verhältnismäßig kleiner wird. In Fig. 7
stellen die Bezugszeichen 2041 und 2042 unter Bezugnahme
auf das Diagramm von Fig. 3, das als Beispiel dient, Ver
änderungen des relativen Verhältnisses zwischen den Wahr
scheinlichkeitsfaktoren der einzelnen Schlußfolgerungsli
nien, die vom Ereigniselement 3₃ ausgehen, dar, wobei die
Wahrscheinlichkeitsfaktoren durch die folgende Formel
dargestellt werden:
F(i₁, 3₃)=F(i₁, i₂) · F(i₂, 3₃) (22)
Die folgenden Formeln stellen Beispiele der Gewißheits
faktor-Aktualisierungsabbildung dar:
Fneu((ij+1, ij)=g₁(Falt(ij+1, ij))/Σ (23)
Fneu((ij+1, ij)=g₂(Falt(ij+1, ij))/Σ (24)
Hierbei stellt g₁2032 die Gewißheitsfaktor-Aktualisie
rungsabbildungg für einen tatsächlich erfahrenen Zwi
schenereignispfad [beispielsweise (2₁, 2₂)] dar, während
g₂2033 eine Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsabbildung für
einen Zwischenereignispfad darstellt, der aus der Menge
der Ursachenkandidaten ausgewählt worden ist, jedoch
nicht als Tatsache erfahren wurde [z. B. (1₁, 2₂)]. Die
Operationen der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsabbildung
erfüllen die folgenden zwei Bedingungen:
gi(x): [0,1]→[0,1], Falt→Fneu (25)
i=1,2
g₁(x)<g₂(x) x ∈ [0,1] (26)
Σ ist die als Ergebnis der Abbildung der Gewißheitsfak
toren der beim Ereignis ij beginnenden Zwischenereignis
pfade erhaltene Summe der Gewißheitsfaktoren (gi(i=1,2));
Σ ist ein Normierungsfaktor, der durch die folgende For
mel definiert ist:
In dem in Fig. 7 gezeigten Beispiel ist g₁ durch die nach
oben konvexe Kurve gegeben, während g₂ durch die nach un
ten konvexe Kurve gegeben ist. Der Gewißheitsfaktor 2034
des erfahrenen Zwischenereignispfades steigt ferner auf
Fneu (2036) an, während der Gewißheitsfaktor 2035 des
Zwischenereignispfades, der ein erschlossener Ursachen
kandidat war, jedoch nicht erfahren wurde, auf Fneu
(2037) abnimmt.
Der Rechenablauf der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsver
arbeitung gemäß der vorliegenden Ausführungsform wird in
Fig. 8 zusammenfassend erläutert. Zunächst wird nach der
Beobachtung des Endereignisses iM und der Schlußfolgerung
auf dessen Ursache durch die Verarbeitung 2011 durch den
Benutzer 6100 die tatsächliche benutzte Schlußfolgerungs
linie eingegeben. Die Verarbeitung 2112 ist eine DO-
Schleife zur wiederholten Ausführung der Verarbeitungs
operation der Zwischenereignispfade, die im Ereignis
baum T(iM) enthalten sind und beim Endereignis iM begin
nen. In der Verarbeitung 2113 werden die alten Gewiß
heitsfaktoren F(ij+1, ij) der Zwischenereignispfade im
Schlußfolgerungsbaum T(iM) eingelesen. In der Verarbei
tung 2114 werden die alten Gewißheitsfaktoren
Falt(ij+1, ij) der Zwischenereignispfade der Gewißheits
faktor-Aktualisierungsabbildung unterworfen, so daß die
alten Gewißheitsfaktoren zu nicht normierten neuen Gewiß
heitsfaktoren gk(Falt(ij+1, ij)) derselben Zwischenereignis
pfade aktualisiert werden. Die Verarbeitung 2115 ist eine
Normierungsverarbeitung von g (Falt(ij+1, ij)) mit dem
Normierungsfaktor:
Der Normierungsfaktor in Formel (28) ist der gleiche wie
derjenige von Formel (27). Hierbei hat der Index von Σ,
ij+1≠Blindwert (29)
die Bedeutung, daß diejenigen Zwischenereignispfade, die
vom Ereigniselement ij ausgehen und in einem Blindereig
niselement enden, nicht gezählt werden. Die Verarbeitung
2116 wird mit der Verarbeitung 2112 kombiniert. Die Ver
arbeitung 2117 ist die oben mit Bezug auf Fig. 5 be
schriebene Aktualisierungsverarbeitung der Gewißheitsfak
toren der Zwischenereignispfade, d. h. die Aktualisie
rungsverarbeitung der Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve.
Schließlich wird bei der nächsten Schlußfolgerung der Ge
wißheitsfaktor einer gewünschten Schlußfolgerungslinie
als Produkt der Gewißheitsfaktoren ihrer Zwischenereig
nispfade berechnet, so daß ein Schlußfolgerungsergebnis
erhalten wird.
Bisher sind das Darstellungsverfahren des Baumdiagramms,
das Gewißheitsfaktor-Anwendungsverfahren, die Gewißheits
faktor-Definitionsbereiche, die Definition der Gewiß
heitsfaktoren, die Definitionsbereiche der Gewißheitsfak
tor-Aktualisierungsabbildung, die Definition der Gewiß
heitsfaktor-Aktualisierungsabbildung und damit verwandte
Begriffe beschrieben worden. Nun wird die Funktion einer
jeden in Fig. 2 gezeigten Einheit beschrieben. Nach die
ser Beschreibung werden konkrete Rechenbeispiele für ein
fache Baumdiagramme beschrieben.
In Fig. 9 ist die Sortierfunktion des Sortierers 2400 der
Gewißheitsfaktoren (Fig. 2) erläutert. Die Funktion des
Gewißheitsfaktor-Sortierers 2400 umfaßt die Klassifizie
rung der Ursachenereignisse in halbbestimmte Ursachener
eignisse, deren Gewißheitsfaktoren aufgrund von Erfahrun
gen sich allmählich dem Wert 1-ε (1<ε<0) annähern, in
seltene Ursachenereignisse, deren Gewißheitsfaktoren sich
allmählich dem Wert 0+ε annähern, und instabile Ursa
chenereignisse, deren Gewißheitsfaktoren von einer
Schlußfolgerung zur anderen schwanken; diese Klassifizie
rung wird anhand der historischen Gewißheitsfaktor-Infor
mation 4440, die vom Speicher 1200 für die historischen
Gewißheitsfaktoren ausgegeben wird, und anhand der Gewiß
heitsfaktoren 4210, die von der Schlußfolgerungsmaschine
5200 in der momentanen Schlußfolgerung berechnet werden.
Anschließend gibt der Sortierer 2400 die Ursachenereig
nisse als eingestufte Gewißheitsfaktor-Information 4215
aus. In Fig. 9 werden beispielhafte historische Gewiß
heitsfaktorkurven für die obigen drei Fälle, d. h. für
eine historische Gewißheitsfaktorkurve 2430
(halbbestimmtes Ursachenereignis), für eine historische
Gewißheitsfkatorkurve 2440 (seltenes Ursachenereignis)
und für eine historische Gewißheitsfaktorkurve 2440
(instabiles Ursachenereignis), erläutert. Aus der Sicht
des grundlegenden Ziels des erfindungsgemäßen Wissens
bank-Verarbeitungssystems ist es wünschenswert, daß die
Schlußfolgerungsergebnisse der Ursachen/Wirkungen eines
Ereignisses in zwei Stufen oder Ebenen ausgegeben werden,
d. h. als einzelnes halbbestimmtes Ursachenereignis und
als eine Mehrzahl von seltenen Ursachenereignissen. Die
historische Gewißheitsfaktorkurve oszilliert jedoch wie
die historische Gewißheitsfaktorkurve 2450, falls das
Schlußfolgerungsbaumdiagramm nicht optimal eingestellt
ist, derart, daß es für die Identifikation einer Mehrzahl
von Ursachen geeignet ist. Daher ist die Ebene instabiler
Ursachenereignisse erneut eingerichtet worden. Ferner ist
es in bezug auf im voraus eingestellte Grenzwerte für die
Einstufung möglich, die Ursachenereignisse durch Verwen
dung von Parametern ε-, ε+ als Grenzwerte zu diskriminie
ren, derart, daß
die Diskriminierungsbedingungen für jedes halbbe stimmte Ursachenereignis folgendermaßen gegeben sind:
die Diskriminierungsbedingungen für jedes halbbe stimmte Ursachenereignis folgendermaßen gegeben sind:
1-ε-F(λ; t)1, ε-<O (30)
die Diskriminierungsbedingungen für jedes seltene
Ursachenereignis folgendermaßen gegeben sind:
OF(λ; t)ε+, ε+<O (31)
und die Diskriminierungsbedingungen für jedes in
stabile Ursachenereignis folgendermaßen gegeben sind:
ε-F(λ; t)1-ε- (32)
wobei t den Zeitpunkt der vergangenen Schlußfolgerung an
gibt.
Der Speicher 1100 für tatsächliche Ereignisse ist eine
Einheit, der bei der Schlußfolgerung von einem Endereig
nis iM auf eine Ursache aus der Wissensbank 5300 die un
ten beschriebene Information über die für die Schlußfol
gerung relevanten Objekte, d. h. über die einzelnen Ereig
niselemente des Baums T(iM) im Baumdiagramm ausliest und
diese Information speichert. Die obige Information umfaßt
eine historische Information darüber, ob die Ereignisele
mente ij für Schlußfolgerung verwendet worden sind und ob
jede so ausgeführte Schlußfolgerung richtig war, Daten
DATA(ij), die bei der Schlußfolgerung beobachtet wur
den, entsprechende Anleitungen, Bedienungsprotokolle usw.
Nach der Eingabe der Gewißheitsfaktoren F(ij) 4210 der
bei der Schlußfolgerung auf die Ursache des Endereignis
ses iM verwendeten Zwischenereignispfade im Baum T(iM)
und der tatsächlichen erfahrenen Information 4230 (d. h.
der tatsächlich erfahrenen Schlußfolgerungslinie) vom Be
nutzer führt der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsprozes
sor 2100 die durch die Formeln (23) bis (27) dargestellte
Aktualisierungsverarbeitung aus.
Die Diagnosewirkungsgrad-Recheneinheit 2200 berechnet auf
der Grundlage der historischen Richtigkeitsangabe-Infor
mation 4221 vom Speicher 1100 für tatsächliche Ereignisse
die Häufigkeit der tatsächlichen Erfahrungen und gibt
diese als tatsächlich erfahrene Häufigkeit 4260 zusammen
mit den Gewißheitsfaktoren 4210 an den Schlußfolgerungs
information-Anordnungsprozessor 3100 aus. Die tatsächlich
erfahrene Häufigkeit η(tk; ij+1, ij) des Zwischenereignis
pfades (ij+1, ij) kann folgendermaßen definiert werden:
η(tk; ij+1, ij)=Σk δ(tk)/Σk 1 (33)
wobei
δ(tk)=δ(tk; ij+1, ij) (34)
eine Funktion ist, die angibt, ob Zwischenereignispfad
(ij+1, ij) als tatsächliche Erfahrung bestimmt worden ist,
nachdem der Zwischenereignispfad zum Zeitpunkt tk ein
Schlußfolgerungslinien-Kandidat geworden war; δ(tk) er
füllt die folgende Bedingung:
Die tatsächliche Erfahrungshäufigkeit η(tk; ij+1, ij)
sollte sich allmählich der Rate der richtigen Schlußfol
gerung annähern, von der angenommen wird, daß der Gewiß
heitsfaktor mit ihr im Grenzfall, d. h. bei einer großen
Anzahl von Schlußfolgerungsoperationen, übereinstimmt. In
dieser Bedeutung besitzt die tatsächlich erfahrene Häu
figkeit die Funktion eines Hinweises, ob ein momentaner
Gewißheitsfaktor geeignet ist oder nicht, wenn ein sel
tenes Ereignis auftritt und sich der Gewißheitsfaktor be
trächtlich ändert. In einigen Fällen ist es möglich, die
Aktualisierung so auszuführen, daß auf tatsächliche, Er
fahrungen mehr Gewicht gelegt wird, indem deren Differenz
als Dämpfungsfaktor an die Aktualisierungsabbildung des
Gewißheitsfaktors rückgekoppelt wird. Ein weiteres Ver
fahren besteht darin, der tatsächlich erfahrenen Häufig
keit η selbst die Bedeutung eines Gewißheitsfaktors zu
verleihen. Mit diesem Verfahren kann die Stabilität der
Schlußfolgerungsgenauigkeit verbessert werden, sie hat
jedoch möglicherweise das Problem zur Folge, daß das
Vermögen zum Folgen von Änderungen der Eigenschaften des
betroffenen Gegenstandes im Laufe der Zeit verschlechtert
werden könnte, wenn die historische Information zunimmt.
Der Gewißheitsfaktor-Initialisierungsprozessor 1400 er
möglicht die direktere Ausführung einer zuverlässigen
Schlußfolgerung beispielsweise durch Eingabe der letzten
Gewißheitsfaktoren, die die Erfahrung der tatsächlichen
Ereignisse mit bestimmten Häufigkeiten wiedergeben, wenn
das Expertensystem vorher für eine ähnliche Anlage ver
wendet worden ist.
Die tatsächlich erfahrene Häufigkeit η(tk; ij+1, ij) kann
solange durch die Aktualisierungsverarbeitung nicht wie
dergegeben werden, bis die Anzahl Σk1 der Auswahlvor
gänge von Kandidaten für Ursachen-Schlußfolgerungen eine
bestimmte Anzahl, beispielsweise 100, die im voraus in
Abhängigkeit von der gewünschten Genauigkeit eingestellt
worden ist, übersteigt. Selbst wenn der im voraus einge
stellte Wert überstiegen wird, ist es noch immer unmög
lich, daß die Aktualisierungsverarbeitung beispielsweise
irgendeine Klimaabnormalität (d. h. eine durch die Luft
temperatur, eine durch die Temperatur des zur Kühlung
verwendeten Wassers oder durch die Feuchtigkeit verur
sachte Abnormalität) wiedergibt, weil die Verwendung von
Σ1 in der obigen Formel (33), die für die tatsächlich
erfahrene Häufigkeit definiert ist, bewirkt, daß der Ein
fluß der neuen tatsächlichen Erfahrung auf die tatsäch
lich erfahrene Häufigkeit allmählich gegen O geht. Wenn
die charakteristische Zeit der Häufigkeit des Auftretens
einer Abnormalität vorhergesagt werden kann, indem die
tatsächlich erfahrene Häufigkeit lediglich für tatsächli
che Erfahrungen bis zur 100sten Erfahrung in der Vergan
genheit seit der letzten Schlußfolgerung definiert wird,
ist es notwendig, den Wert des Nenners in Formel (33) für
die tatsächlich erfahrene Häufigkeit in bezug auf die
charakteristische Zeit der Häufigkeit des Auftretens ei
nes Ereignisses in der Vergangenheit konstant zu setzen.
Die Differenz zwischen dem Gewißheitsfaktor F(k) und der
tatsächlich erfahrenen Häufigkeit η(λ) kann folgendermaßen
dargestellt werden:
d(λ)=f(λ)-η(λ) (34)
Im folgenden werden Beispiele für die Formel (34) für die
Normierung der Aktualisierungsverarbeitung der Gewiß
heitsfaktoren der Schlußfolgerungslinie λ angegeben:
Bei der Aktualisierungsverarbeitung gemäß (35) und (36)
der Schlußfolgerungslinie λ nähert sich d(λ) dem Wert 0
an, so daß eine mit den tatsächlichen Erfahrungen über
einstimmende Aktualisierungsverarbeitung ausgeführt wer
den kann. Obwohl die durch die Formeln (35) und (36) dar
gestellte Gewißheitsfaktor-Verarbeitung auf eine Schluß
folgerungslinie bezogen ist, kann sie auf ähnliche Weise
auf die Gewißheitsfaktoren der einzelnen Zwischenereig
nispfade angewendet werden.
Der Ereignisvorhersageprozessor 2300 empfängt von den am
Anwendungsgegenstand beobachteten Daten 4110 die letzten
Gewißheitsfaktoren 4441 und die historische Gewißheits
faktor-Information entsprechend dem Ereignisvorhersagebe
fehl 4240 und gibt an den Schlußfolgerungsinformation-An
ordnungsprozessor 3100 die Ereignisauftrittswahrschein
lichkeit 4270 aus, wodurch eine Schlußfolgerung auf Wir
kungen des Ereignisses ausgeführt werden kann. Analog wie
die oben beschriebenen Definitionen für die durch die
Formeln (4) bis (7) dargestellten Gewißheitsfaktoren wird
P(ij+1, ij) als Gewißheitsfaktor der Ereignisausbreitungs
richtung auf dem Zwischenereignispfad (ij+1, ij) defi
niert:
P(1₁, 2₂) (38)
P(λ)≡P(1₁, 2₂) · P(1₂, 3₃) · P(3₃, 3₄) · P(3₄, 3₅) (39)
P(1₁, 2₂)+P(2₁, 2₂)=1 (40)
Σλ∈Λ 1₁, 3₅) P(λ)=1 (41)
Die Formel (38) gibt in Fig. 3 die Wahrscheinlichkeit des
Auftretens des Ereignisses 2₂ an, wenn die Ereignisse in
der zweiten Spalte nach dem Auftreten des Ereignisele
ments 1₁ auftreten. Die Formel (39) gibt die Wahrschein
lichkeit des Auftretens der Ereignisausbreitungslinie λ=
(1₁, 2₂, 3₃, 3₄, 3₅) an.
Die Formeln (40) und (41) geben wie die Formeln (5) und
(7) an, daß die jeweiligen Ereignisausbreitungswahr
scheinlichkeiten sich gegenseitig ausschließende Ereig
niswahrscheinlichkeiten sind.
Die Gewißheitsfaktoren in Richtung des Schließens auf
eine Ursache eines Ereignisses gibt Hinweise für die
Schlußfolgerung auf die Ursache, während die Ausbrei
tungs-Gewißheitsfaktoren als Hinweise für die Vorhersage
dienen, mit welchen Raten sich Ereignisse von einem gege
benen Ursachenereignis zu ihren entsprechenden Fol
geereignissen ausbreiten.
Bezüglich dieses Ereignisausbreitungs-Gewißheitsfaktors
P(ij+1, ij) ist es auch möglich, durch die Aktualisie
rungsverarbeitung der Gewißheitsfaktoren der Ereignisaus
breitung, die die Vorhersage und die Rückkopplung
tatsächlicher Erfahrungen zur Folge hat, Vorhersage-
Schlußfolgerungen mit einem höheren Grad an Sicherheit
entsprechend der Aktualisierungsverarbeitung der Gewiß
heitsfaktoren der Ursachen des Ereignisses, die eine
Schlußfolgerung und Rückkopplung von tatsächlichen Ereig
nissen zur Folge hat, zu machen.
Der Speicher 1200 für die historischen Gewißheitsfaktoren
und der Speicher 1300 für die historische tatsächlich er
fahrene Häufigkeit sind Speicher zum Speichern der histo
rischen Gewißheitsfaktorinformation 4440 bzw. der histo
rischen tatsächlich erfahrenen Gewißheitsfaktorinforma
tion 1400. Diese Informationen können selbstverständlich
in der Wissensbank 5300 gespeichert werden. Ob sie im
Wissensbank-Verarbeitungssystem gespeichert werden oder
nicht, wird in Abhängigkeit davon bestimmt, ob es vor
teilhaft ist, den Systemaufbau und die Verarbeitungsge
schwindigkeit aufeinander zu beziehen.
Wenn durch die Schlußfolgerung von einem bestimmten Er
eignis ij auf eine unmittelbar vorhergehende Ursache eine
Mehrzahl von Ursachenereignissen miteinander konkurrie
ren, besitzt der Ereigniskorrelations-Diskriminator 3300
die Funktion, eine Unterscheidung solcher Ursachenereig
nisse auf der Grundlage der Geschichte der beobachteten
physikalischen Größe bezüglich des Ereignisses ij nach
der Eingabe der historischen Gewißheitsfaktorinformation
4440, der historischen tatsächlich erfahrenen Häufig
keitsinformation 4450 und der historischen tatsächlichen
Erfahrungsinformation (Geschichte der beobachteten physi
kalischen Größen) 4410 auszuführen. Gemäß Fig. 10, in der
eine Mehrzahl von Ursachen für Schlußfolgerungen mitein
ander in Konkurrenz stehen, wie durch die Polygonlinie
3310 der Gewißheitsfaktor-Geschichte (tk; 1i, 2₂)i=1,2 und
die Polygonlinie 3320 der Geschichte der tatsächlichen
Erfahrungshäufigkeit η(tk; 1i, 2₂) gezeigt, besteht zwi
schen der Gewißheitsfaktor-Geschichte F(tk; 1i, 2₂) 3310
und der Geschichte der beobachteten physikalischen Größe
DATA (tk; 2₁) anscheinend eine Korrelation, vorausgesetzt,
daß die Geschichte der physikalischen Größe DATA(tk; 2₁),
die bezüglich des Ereignisses 2₁ beobachtet worden ist,
einen der Polygonlinie 3330 entsprechenden Verlauf be
sitzt. Zur genauen Auswertung der Korrelation werden die
tatsächliche Erfahrungshäufigkeit und der Gewißheitsfak
tor F als bestimmte Mittelwerte, angesehen; die Korrela
tion Δ ist durch die Summe der Produkte der Differenzen
zwischen dem Gewißheitsfaktor F und der tatsächlichen Er
fahrungshäufigkeit η mit den Differenzen zwischen den
Mittelwerten (2₁) und DATA(tk; 2₁) gegeben. Das heißt:
Wenn die Korrelation Δ positiv ist, wird die Information
gewonnen, daß die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Ursa
che das Ereigniselement 1₁ ist, hoch ist, wenn die Inten
sität der beobachteten physikalischen Größe hoch ist,
während die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Ursache
gleich dem Ereigniselement 1₁ ist, niedrig ist, wenn die
genannte Intensität klein ist. Wenn Δ den Wert 0 be
sitzt, sind die einzelnen Veränderungen zufällig. Dies
kann als Nichtvorhandensein von Korrelationen interpre
tiert werden. Wenn Δ≠0 gilt, ist es möglich, einen Wis
sensingenieur mit der Information zu versorgen, daß mehr
vorteilhafte Schlußfolgerungen ausgeführt werden können,
wenn das Ereigniselement 2₁ im Baumdiagramm in Abhängig
keit vom Wert der beobachteten Größe in zwei Elemente
aufgeteilt wird.
Nun wird mit Bezug auf Fig. 11 eine beispielhafte Anwen
dung der vorliegenden Erfindung beschrieben. In dieser
Anwendung wird auf ein Ursachenelement eines Ereignisses
geschlossen, das als Ursache für den abnormalen Zustand
angesehen wird, daß eine Turbinenwelle in einem mit Wärme
betriebenen Elektrizitätskraftwerk stark vibriert.
Wenn bei Auftreten einer Turbinenvibrationszunahme
(Ereignis A1) als Endereignis als Ursachenkandidaten ein
Lageröldruckabfall (Ereignis C1) und eine Abnormaltität
des Kondenstorvakuums (Ereignis C2) vorgeschlagen wer
den, wird der Gewißheitsfaktor F wie im folgenden be
schrieben definiert, um eines der beiden Ursachenereig
nisse C1 oder C2 mit höherer Wahrscheinlichkeit zu er
schließen. Dies geschieht in gleicher Weise für die Tur
binenvibrationszunahme des Ereignisses A2.
Es wird angenommen, daß Zwischenereignisse auf dem Weg
zurück vom Endereignis zum Ursachenereignis in der Zeich
nung durch die Ereignisse B1 bis B3 gegeben sind. Wenn
als Gewißheitsfaktoren Wahrscheinlichkeiten verwendet
werden, wird die folgende Berechnung ausgeführt:
F(A1→C1)
=F(A1→B1→C1)
+F(A1→B2→C1)
+F(A1→B3→C1)
=P(A1→B1) · P(B1→C1)
+P(A1→B2) · P(B2→C1)
+P(A1→B3) · P(B3→C1)
=F(A1→B1→C1)
+F(A1→B2→C1)
+F(A1→B3→C1)
=P(A1→B1) · P(B1→C1)
+P(A1→B2) · P(B2→C1)
+P(A1→B3) · P(B3→C1)
wobei P(A1→B1) die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des
Ereignisses B1 bei Vorliegen des Ereignisses A1 bedeutet.
Entsprechend gilt
F(A1→C2)
=F(A1→B1→C2)
+F(A1→B2→C2)
+F(A1→B3→C2)
=P(A1→B1) · P(B1→C2)
+P(A1→B2) · P(B2→C2)
+P(A1→B3) · P(B3→C2)
=F(A1→B1→C2)
+F(A1→B2→C2)
+F(A1→B3→C2)
=P(A1→B1) · P(B1→C2)
+P(A1→B2) · P(B2→C2)
+P(A1→B3) · P(B3→C2)
Nun wird angenommen, daß die Werte der weiter unten ge
zeigten Tabelle 1 als Werte der entsprechenden Wahr
scheinlichkeit gegeben sind. Diese Werte stellen die
Daten der Anfangswerte der Gewißheitsfaktoren oder die
Daten der Gewißheitsfaktoren an einem bestimmten Punkt
nach dem Beginn des erfindungsgemäßen Ablaufs dar; mit
anderen Worten stellen diese Werte die Daten vor einer
Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverarbeitung auf der
Grundlage eines erneut erfahrenen Ereignisses und Daten
nach der Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsverarbeitung
dar. Im Beispiel wird Fneu=Falt 1/2 und Fneu=Falt als
Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsfunktionen verwendet.
Falt wird für den Pfad zwischen tatsächlich erfahrenen
Ereignissen gesetzt, so daß die Gewißheit für den Pfad
auf der Grundlage der tatsächlichen Erfahrungen zunimmt.
Andererseits wird Falt für jeden Pfad, der nicht tatsäch
lich erfahren worden ist, gesetzt, so daß die Gewißheits
faktoren für nicht tatsächlich erfahrene Pfade miteinan
der übereinstimmen. Da die Wahrscheinlichkeitsrechnung
Anwendung findet, werden die Werte, die für die einzelnen
Pfade mittels der obigen Funktionen erhalten werden, im
voraus normiert, derart, daß die Summe der Wahrschein
lichkeiten aller einander ausschließender Ereignisse 1
wird.
Die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für die Aktuali
sierung, die von den Werten in Tabelle 1 Gebrauch macht,
kann folgendermaßen geschrieben werden:
F(A1→C1)
=0,6×0,3+0,2×0,1+0,2×0,5
=0,18+0,02+0,1
=0,3
F(A1→C2)
=0,6×0,7+0,2×0,9+0,2×0,5
=0,42+0,18+0,1
=0,7 (=1-F(A1→C1))
=0,6×0,3+0,2×0,1+0,2×0,5
=0,18+0,02+0,1
=0,3
F(A1→C2)
=0,6×0,7+0,2×0,9+0,2×0,5
=0,42+0,18+0,1
=0,7 (=1-F(A1→C1))
Andererseits kann die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten
nach der Aktualisierung auf die folgende Weise ausgeführt
werden. Wenn angenommen wird, daß die Linie A1→B1→C1
eine tatsächlich erfahrene Linie ist, werden auf der
Grundlage von Fneu=Falt 1/2 die folgenden Formeln abge
leitet:
0,61/2=0,775 (F(A1→B1)1/2) <1<
0,31/2=0,548 (F(B1→C1)1/2) <2<
Auf der Grundlage von Fneu=Falt werden
0,2=0,2 (F(A1→B2)) <3<
0,2=0,2 (F(A1→B3)) <4<
0,1=0,1 (F(B2→C1)) <5<
0,5=0,5 (F(B3→C1)) <6<
erhalten. Nun werden aus den Formeln <1<, <2< und <3< die
folgenden Normierungsberechnungen erhalten:
Fneu(A1→B1)=0,775/(0,775+0,2+0,2)=0,660 <7<
Fneu(A1→B2)=0,2/(0,775+0,2+0,2)=0,170 <8<
Fneu(A1→B3)=0,2/0,775+0,2+0,2)=0,170 <9<
aus den Formeln <2<, <5< und <6<
Fneu(B1→C1)=0,548/(0,548+0,1+0,5)=0,477 <10<
Fneu(B2→C1)=0,1/(0,548+0,1+0,5)=0,087 <11<
Fneu(B3→C1)=0,5/(0,548+0,1+0,5)=0,436 <12<
Die Ereignisse der Formeln <7< bis <12< sind als aktuali
sierte Gewißheitsfaktoren in Tabelle 1 gezeigt. Es wird
aufgrund der obigen Berechnungsergebnisse darauf hinge
wiesen, daß die Gewißheitsfaktoren von den Zwischenereig
nissen zum Ursachenereignis C2 gleichzeitig zur Änderung
und zur Korrektur der Gewißheitsfaktoren von den Zwi
schenereignissen B1, B2 und B3 zum Ursachenereignis C1
mittels einer wahrscheinlichkeitsbezogenen Berechnung
korrigiert werden.
Aus den obigen Ergebnissen kann der Gewißheitsgrad des
Ereignisses C1 als Ursache, die im Baumdiagramm zum Zeit
punkt des Auftretens des Endereignisses A1 erschlossen
wurde, durch die folgende Berechnung bestimmt werden:
Fneu(A1→C1)=0,660×0,477+0,170×0,087+0,170×0,436
=0,295+0,015+0,074=0,404
Fneu(A1→C2)=0,660×0,523+0,170×0,913+0,170×0,564
=0,345+0,155+0,096=0,596 (=1-Fneu(A1→C1))
=0,295+0,015+0,074=0,404
Fneu(A1→C2)=0,660×0,523+0,170×0,913+0,170×0,564
=0,345+0,155+0,096=0,596 (=1-Fneu(A1→C1))
Das bedeutet, daß der Gewißheitsfaktor von 0,3 auf 0,404
erhöht worden ist.
Nun wird ein Abbildungssetzverfahren für einen neuen Ge
wißheitsfaktor Fneu bei einer Gewißheitsfaktor-Aktualisie
rung beschrieben. Wie oben bereits erwähnt, kann durch
eine positive Auswertung eines jeden tatsächlich aufge
tretenen Ereignisses und durch das Setzen des Gewißheits
faktors, der bei der Schlußfolgerung auf eine Ursa
che/Wirkung eines ähnlichen Ereignisses mit höherem Ge
wißheitsgrad hinsichtlich seines Auftretens in der Zu
kunft verwendet werden soll, auf einen Wert, der höher
als der bestehende Wert (der vorhergehende Wert) ist, der
Wert der Gewißheitsfaktoren, die als Operationswissensin
formation speziell für das als Anwendungsgegenstand die
nende Kraftwerk gesteigert werden. Für einige Gegenstände
ist es wünschenswert, auf solchermaßen aktualisierte Ge
wißheitsfaktoren eine charakteristische Gewichtung anzu
wenden. Es werde beispielsweise an 12805 00070 552 001000280000000200012000285911269400040 0002004108310 00004 12686genommen, daß das Auf
treten eines abnormalen Zustandes aufgrund einer durch
eine Bedienungsperson verursachten Fehlfunktion irgendwo
in den Zwischenereignissen oder Ursachenereignissen in
einem solchen Baumdiagramm, wie es in Fig. 11 erläutert
wird, möglich ist und daß die Wahrscheinlichkeit einer
solchen Fehlfunktion 5% beträgt. Es werde ferner angenom
men, daß die von der Bedienungsperson verursachte Fehl
funktion die Wirkung hat, daß das Gerät, von dem irrtüm
lich angenommen wird, daß es arbeitet, nicht arbeitet
oder daß ein Ventil, von dem irrtümlich angenommen wird,
daß es vollständig geschlossen ist, nicht vollständig ge
schlossen ist. Es werde ferner angenommen, daß im Ergeb
nis eine gewünschte Prozeßgröße nicht erhalten werden
kann oder daß aufgrund des nicht vollständig geschlosse
nen Ventils ein Leck auftritt und daß diese Tatsache von
der Bedienungsperson auf der Grundlage eines Erfassungs
signals von einem Detektor für abnormale Zustände zur
Kenntnis genommen und als tatsächliches Ereignis erfahren
wird. Wenn dann der Gewißheitsfaktor (oder die Wahr
scheinlichkeit) der von der Bedienungsperson bewirkten
Fehlfunktion 0,1 ist, wird aufgrund einer Schlußfolgerung
auf eine Ursache der Abnormalität anhand der Feststellung
der Abnormalität eine Aktualisierung ausgeführt, um den
Gewißheitsfaktor nach der Beobachtung der Fehlfunktion
auf 0,2 zu erhöhen. Normalerweise versucht jedoch die Be
dienungsperson, die Wahrscheinlichkeit für die Fehlfunk
tion aufgrund der Auswirkungen ihres Selbstlernprozesses
anhand der vorhergehenden Fehlfunktion abzusenken und be
wirkt, daß der Wert von 5% auf 2% abfällt. Folglich wird
es bei vorausgesetzter Abnormalitätserfassung als richtig
angesehen, den Gewißheitsfaktor bei einer Schlußfolgerung
auf ein Ursachenereignis der Abnormalität zu erniedrigen,
weil die Wahrscheinlichkeit der von der Bedienungsperson
selbst bewirkten Fehlfunktion 0,4mal niedriger ist,
selbst wenn der Gewißheitsfaktor der von der Bedienungs
person bewirkten Fehlfunktion verdoppelt wird. Im Ergeb
nis wird die Gesamtgenauigkeit der Schlußfolgerung abge
senkt. Wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich ist, wird
das erfindungsgemäße System von dem möglichen Problem be
gleitet, daß bei der Entscheidung, ob der Gewißheitsfak
tor der Schlußfolgerung erhöht oder erniedrigt werden
sollte, falls die Eigenschaften und/oder das Vermögen ei
nes Gegenstandes oder einer Person, auf die das Verfahren
angewendet wird, auf der Grundlage nachteiliger tatsäch
licher Ereignisse von selbst modifiziert werden, ein Feh
ler auftreten kann. Wenn folglich die obenbeschriebene
von der Bedienungseperson bewirkte Fehlfunktion berück
sichtigt wird, sollten Gewißheitsfaktoren durch Verwen
dung einer Gewichtung gesetzt werden, wobei nicht nur die
Wahrscheinlichkeit der Fehlfunktion, sondern auch der
Trend der biotechnischen Arbeitsweise, wenn etwa die Be
dienungsperson aus ihren Bedienungsfehlern lernt und da
her die Wahrscheinlichkeit der Fehlfunktion nach einer
einmal aufgetretenen Fehlfunktion beeinflußt, berücksich
tigt werden.
In der obigen Beschreibung ist zuerst ein Beispiel be
schrieben worden, in dem ein numerisch dargestellter Ge
wißheitsfaktor nicht voll aussagekräftig ist. Umgekehrt
hat dies zur Folge, daß ein Aspekt, von dem bei der Ab
bildung eines Gewißheitsfaktors stets angenommen wird,
daß er wahr ist, nicht mittels einer Formel oder eines
bestimmten Wertes behandelt werden kann. Mit anderen Wor
ten, solange ein in einem als Anwendungsgegenstand die
nenden Kraftwerk ein tatsächlich auftretendes Ereignis
vom im Kraftwerk installierten, erfindungsgemäßen Wis
sensbank-Verarbeitungssystem erkannt wird, wird ein ak
tualisierter Gewißheitsfaktor unter der Voraussetzung ge
setzt, daß die Aktualisierung des Gewißheitsfaktors unter
der Annahme der Möglichkeit des erneuten Auftretens des
Ereignisses ausgeführt wird, d. h., unter der Annahme, daß
in bezug auf ein tatsächlich erfahrenes Ereignis ein
neuer Gewißheitsfaktor nicht kleiner als der vorherge
hende Gewißheitsfaktor ist.
Nun wird die Bedeutung der Gewichtung bei der Aktualisie
rungsverarbeitung eines Gewißheitsfaktors beschrieben.
Ein Gewißheitsfaktor wird im allgemeinen auf einen Wert
im Bereich zwischen 0 und 1 gesetzt. Ein Gewißheitsfaktor
mit dem Wert 1 gibt den Fall an, daß im Baumdiagramm eine
Ereigniskorrelation durch eine einzige Linie festgelegt
ist. Wenn Linien vorhanden sind, die sich an eine Mehr
zahl von Ereignissen erstrecken, wird im allgemeinen je
der der Gewißheitsfaktoren dieser Linien auf einen Wert
kleiner als 1 gesetzt, derart, daß ihre Summe 1 ergibt.
Nun wird angenommen, daß ein bestimmtes Ereignis nachein
ander N-mal aufgetreten ist. Soweit dessen Gewißheitsfak
tor in einen Bereich fällt, der ausreichend kleiner als 1
ist, nimmt der neue Gewißheitsfaktor entsprechend einer
vorgegebenen Funktion einen vorgegebenen Wert an, obwohl
der Wert in Abhängigkeit vom Zustand des Kraftwerks vari
iert. Im allgemeinen wird der Gewißheitsfaktor jedoch auf
einen Wert gesetzt, der im wesentlichen gleich dem ur
sprünglichen Gewißheitsfaktor in der Umgebung von 1 ist,
d. h. wenn das Ereignis annähernd N-mal aufgetreten ist.
Dies stellt eine Gegenmaßnahme dar, um zu verhindern, daß
sich der Gewißheitsfaktor zu schnell dem Wert 1 nähert.
Hierbei besteht jedoch in Abhängigkeit vom betrachteten
Phänomen die Möglichkeit, daß die Gewißheitsfaktor-Aktua
lisierungsfunktion gleich einer Stufenfunktion gesetzt
wird. Das obenerwähnte Gewißheitsfaktor-Setzverfahren ist
daher nicht allen Fällen gemeinsam. Hinsichtlich der Ge
wichtung der Aktualisierungsverarbeitung für einen Gewiß
heitsfaktor kann festgestellt werden, daß die Gewichtung
durch Beschränkungen hinsichtlich des Betriebes der Anlage
bestimmt wird. Es werde beispielsweise angenommen, daß
bei einer Zunahme von axialen Vibrationen eines in Be
trieb befindlichen Rotors und bei Erkennung dieser Zu
nahme als tatsächlich aufgetretenes Ereignis auch dann,
wenn die Vibrationen eine im voraus eingestellte Warn
schwelle noch nicht erreicht haben, eine Fehlausrichtung
bei der vorhergehenden periodischen Inspektion als Ursa
cheereignis anhand von Aufzeichnungen oder dergleichen
festgestellt wird. Es werde ferner angenommen, daß die
Korrektur dieser Fehlausrichtung nur zum Zeitpunkt der
jeweiligen periodischen Inspektion ausgeführt wird und
daß der Betrieb im gegenwärtigen Zustand bis zu diesem
nächsten Inspektionszeitpunkt fortgesetzt wird. Im allge
meinen gibt es für solche Vibrationen viele mögliche Ur
sachen. Darunter befinden sich viele Ursachen, die durch
eine Korrektur oder Reparatur einzelner Steuersysteme wie
etwa einer Öldruckzufuhr für ein Lager beseitigt werden
können. Andererseits besteht über diese Fehlausrichtung
keine Kontrolle. In einem solchen Fall ist es notwendig,
bei der Aktualisierung eines Gewißheitsfaktors für die
Schlußfolgerung eines Ursacheereignisses die eigene Ge
schicklichkeit einzubringen. Es ist wünschenswert, die
Abbildung so einzustellen, daß der Gewißheitsfaktor
schnell in die Nähe von 1 gebracht wird. Wie oben be
schrieben worden ist, ist es erforderlich, daß sich der
aktualisierte Gewißheitsfaktor dem Wert 1 annähert, wenn
ein für die Anlage spezifischer Trend des Betriebsablaufs
oder dergleichen betroffen ist.
Nun wird ein Verfahren zur Korrektur der Aktualisierungs
abbildung eines Gewißheitsfaktors beschrieben. Unter der
Bedingung, daß ein Ereignis öfter als entsprechend einer
vorgegebenen Anzahl aufgetreten ist, wenn das Ereignis
beispielsweise öfter als 100mal aufgetreten ist, zeigt
die Bedienungsperson die Geschichte des besonderen Ereig
niselements an und berechnet gleichzeitig die Häufigkeit
des Elements während des hundertmaligen Auftretens, um
die Genauigkeit der auf dem Gewißheitsfaktor basierenden
Schlußfolgerung zu erhöhen. Wenn die Geschiche eines be
stimmten Ereigniselements der tatsächlich aufgetretenen
Ereignisse die Tendenz einer Bewegung zu einem bestimmten
Grenzwert aufweist, wird dieser Grenzwert geschätzt. Die
Bedeutung dieses Grenzwertes kann als Zielwert der Kon
vergenz interpretiert werden, wenn der Grenzwert gegen
einen bestimmten konstanten Wert konvergiert. Wenn die
Neigung zu Oszillationen mit einer bestimmten Schritt
weite besteht, kann als Grenzwert der Mittelwert des Ma
ximalwertes und des Minimalwertes oder dergleichen be
trachtet werden. Der auf die obenbeschriebene Weise be
stimmte Grenzwert wird mit der obenbeschriebenen Häufig
keit verglichen. Damit die Häufigkeit auf tatsächlichen
Erfahrungen basiert, wird auf die Tatsache, daß eine An
näherung der Häufigkeit an den Grenzwert zu einer höheren
Genauigkeit führt, ein größeres Gewicht gelegt. Die Ak
tualisierungsabbildung des Gewißheitsfaktors wird folg
lich so modifiziert, daß sich der Gewißheitsfaktor der
Häufigkeit annähert. Das heißt, daß die Modifikationen
für die Aktualisierungsabbildung selbst ausgeführt wer
den, derart, daß die als Aktualisierungsabbildung die
nende und im voraus eingestellte Erhöhung des Gewißheits
faktors größer wird, wenn die Häufigkeit größer als der
Grenzwert ist und kein Ereignis aufgetreten ist, während
die Erhöhung kleiner wird, wenn ein Ereignis aufgetreten
ist. Umgekehrt wird eine Modifikation der Aktualisie
rungsabbildung ähnlich ausgeführt, derart, daß die Erhö
hung kleiner wird, wenn die Häufigkeit kleiner als der
Grenzwert ist und kein Ereignis aufgetreten ist, während
sie größer wird, wenn das Ereignis aufgetreten ist. Als
Verfahren zur Bestimmung der Erhöhung oder Verstärkung
wird eine Operation ausgeführt, die einen Faktor wieder
gibt, der proportional zur Differenz zwischen der Häufig
keit und dem Grenzwert ist, etwa eine Vorbelastungsgröße
des aktualisierten Gewißheitsfaktors, wodurch es möglich
wird, die Schlußfolgerung mit höherer Sicherheit auszu
führen. Genauer bedeutet dies, daß dann, wenn der Gewiß
heitsfaktor bei n-ten Mal Fn und der Grenzwert des Gewiß
heitsfaktors Flim ist, die Verstärkung der Aktualisie
rungsbabbildung unter Verwendung von K(Flim-Fn) geändert
wird, wobei K eine als Vorbelastungsgröße dienende, posi
tive Konstante ist. Nebenbei sei festgestellt, daß die
"Verstärkung der aktualisierten Abbildung" äquivalent zum
Krümmungsgrad einer jeder der in Fig. 7 gezeigten Kurven
ist.
Nun wird vom Standpunkt eines Benutzers des vorliegenden,
erfindungsgemäßen Systems die Möglichkeit des Auftretens
eines nachteiligen Verhaltens bei Verwendung des Systems
und eine Gegenmaßnahme für dieses nachteilige Verhalten
beschrieben. Es werde angenommen, daß zwei Ereignisse,
von denen angenommen wird, daß sie in einer Ursa
che/Wirkungs-Beziehung stehen, aufgrund eines Setzfehlers
beim Setzen des Baumdiagramms von Fig. 3 in derselben
Spalte angeordnet sind. Ferner werde angenommen, daß das
Ereignis 3₃ zu einem bestimmten Zeitpunkt T und das Er
eignis 4₃ später aufgetreten ist. Wenn weder das Ereignis
2₂ noch das Ereignis 4₂ bis zu diesem Zeitpunkt aufgetre
ten sind, besteht die Möglichkeit, daß das Ereignis 3₃
eine Ursache für das Ereignis 4₃ ist. Obwohl dies nicht
beweist, daß T₃ ein Ursacheereignis für T₄ ist, legt es
diese Möglichkeit nahe und sollte als eine Art von abnor
malem Zustand betrachtet werden. In einem solchen Fall
sollte das Ereignis auf einer CRT (Kathodenstrahlröhre)
angezeigt werden, ferner sollte ein Alarm gegeben werden,
während gleichzeitig der kausale Zusammenhang genauer un
tersucht werden sollte. Weiterhin ist die zeitliche Dif
ferenz zwischen diesen zwei Ereignissen zum Zeitpunkt der
in der Folge auszuführenden Bestätigung des kausalen Zu
sammenhangs eine wesentliche Forderung. Es ist daher wün
schenswert, den Zeitpunkt des Auftretens hinzufügen und
dann denselben automatisch aufzunehmen.
Obwohl die vorliegende Erfindung beispielhaft anhand ei
nes Elektrizitätskraftwerks beschrieben worden ist, kann
sie auf die Diagnose von Abnormalitäten in Chemiefabri
ken, Fertigungsanlagen, großen Transportsystemen, großen
Präzisionsgeräten usw. angewendet werden. Da die vorlie
gende Erfindung nicht notwendig auf die Diagnose von Ab
normalitäten beschränkt ist, kann sie auf die Steuerung,
die Instandsetzung, die Ausbildung und dergleichen, die
im allgemeinen eine Vorhersage von Ereignissen erfordern,
angewendet oder zu deren Unterstützung herangezogen wer
den.
Claims (23)
1. Wissensbank-Verarbeitungssystem (1000), in dem
Indizes, die die Gewißheitsgrade von kausalen Beziehungen
zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl von zum erst
genannten Ereignis relevanten Ereignissen darstellen, ge
speichert sind,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (5100) zum Eingeben von Information über diese tatsächlich erfahrenen Ereignisse derjenigen Ereignisse, auf die auf der Grundlage der Wissensbank (5300) geschlossen wurde;
ein Mittel (2000) zur Aktualisierung der Indizes, derart, daß unter den kausalen Beziehungen die Gewißheit einer kausalen Beziehung, die dem vom Eingabemittel ein gegebenen, tatsächlich erfahrenen Ereignis entspricht, in bezug auf die Gewißheiten der anderen kausalen Beziehun gen höher angesetzt wird; und
ein Mittel (5400) zum erneuten Speichern der so aktualisierten Indizes in der Wissensbank (5300).
gekennzeichnet durch
ein Mittel (5100) zum Eingeben von Information über diese tatsächlich erfahrenen Ereignisse derjenigen Ereignisse, auf die auf der Grundlage der Wissensbank (5300) geschlossen wurde;
ein Mittel (2000) zur Aktualisierung der Indizes, derart, daß unter den kausalen Beziehungen die Gewißheit einer kausalen Beziehung, die dem vom Eingabemittel ein gegebenen, tatsächlich erfahrenen Ereignis entspricht, in bezug auf die Gewißheiten der anderen kausalen Beziehun gen höher angesetzt wird; und
ein Mittel (5400) zum erneuten Speichern der so aktualisierten Indizes in der Wissensbank (5300).
2. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Gewißheitsgrade der kausalen Beziehungen an
gebenden Indizes auf wenigstens eines der erst- und
zweitgenannten Ereignisse, auf die das erstgenannte Er
eignis mit den zweitgenannten Ereignissen verbindenden
Pfade und auf die Schlußfolgerungslinien, die jeweils
eine Mehrzahl von ununterbrochenen Zwischenereignispfaden
aufweisen, angewendet werden.
3. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Indizes die Gewißheitsgrade für die Schlußfolge
rung auf Ursachen/Wirkungen der Ereignisse sind.
4. System gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Index-Aktualisierungsmittel (2000) bei jeder Be
stimmung der Ursachen/Wirkungen nach der Schlußfolgerung
auf diese Ursachen/Wirkungen eine Aktualisierungsverar
beitung ausgeführt.
5. System gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Index-Aktualisierungsmittel (2000) die Aktuali
sierungsverarbeitung auf der Grundlage statistischer Da
ten einer vorgegebenen Anzahl von tatsächlichen Erfahrun
gen ausgeführt wird.
6. System gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
Mittel (3100), das einen Benutzer mit Information über
die Ergebnisse einer auf der Wissensbank basierenden
Schlußfolgerung und ferner mit den aktualisierten Indizes
versorgt.
7. Wissensbank-Verarbeitungssystem (1000), in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehungen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2200) zur Berechnung der Häufigkeit einer tatsächlichen Erfahrung eines kausalen Ereignisses (oder eines nachfolgenden Ereignisses), auf das in bezug auf ein gegebenes Ereignis auf der Grundlage der Wissens bank (5300) geschlossen wurde; und
ein Mittel (2100) zur Aktualisierung der Gewiß heitsfaktoren einer Mehrzahl von kausalen Beziehungen, die für das gegebene Ereignis relevant sind, entsprechend dem berechneten Häufigkeitsgrad.
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2200) zur Berechnung der Häufigkeit einer tatsächlichen Erfahrung eines kausalen Ereignisses (oder eines nachfolgenden Ereignisses), auf das in bezug auf ein gegebenes Ereignis auf der Grundlage der Wissens bank (5300) geschlossen wurde; und
ein Mittel (2100) zur Aktualisierung der Gewiß heitsfaktoren einer Mehrzahl von kausalen Beziehungen, die für das gegebene Ereignis relevant sind, entsprechend dem berechneten Häufigkeitsgrad.
8. System gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Häufigkeitsgrad des kausalen Ereignisses (oder
des nachfolgenden Ereignisses) als Signifikanzgrad ver
wendet wird, wenn die Anzahl der Schlußfolgerungen auf
das kausale Ereignis in bezug auf das gegebene Ereignis
wenigstens eine vorgegebene Anzahl erreicht hat.
9. System gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgegebene Anzahl im voraus variabel einstellbar
ist.
10. System gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz zwischen dem Gewißheitsfaktor des kau
salen Ereignisses (oder des nachfolgenden Ereignisses)
und dem Häufigkeitsgrad einer tatsächlichen Erfahrung des
kausalen Ereignisses zur Aktualisierung des Gewißheits
faktors verwendet wird.
11. System gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aktualisierungsmittel (2100) die Aktualisierung
so ausführt, daß die Differenz gegen 0 geht.
12. System gemäß Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein
Mittel zum Schätzen eines Häufigkeitsgrenzwertes.
13. System gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Art der Aktualisierung selbst in einer Richtung
modifiziert wird, daß die Aktualisierung des Gewißheits
faktors entsprechend der Differenz zwischen der Häufig
keit und dem Häufigkeitsgrenzwert unterdrückt oder geför
dert wird.
14. Wissensbank-Verarbeitungssystem (1000), in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehungen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind,
gekennzeichnet durch
ein Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsmittel (2100) zur Erhöhung des Gewißheitsfaktors einer einem tatsäch lich erfahrenen Ereignis entsprechenden kausalen Bezie hung einer Mehrzahl von für das tatsächlich erfahrene Er eignis relevanten kausalen Beziehungen entsprechend einer vorgegebenen Abbildungsbeziehung auf der Grundlage der Information des tatsächlich erfahrenen Ereignisses; und
ein Mittel zur Normierung der Gewißheitsfaktoren der Mehrzahl der für das tatsächlich erfahrene Ereignis relevanten kausalen Beziehungen.
gekennzeichnet durch
ein Gewißheitsfaktor-Aktualisierungsmittel (2100) zur Erhöhung des Gewißheitsfaktors einer einem tatsäch lich erfahrenen Ereignis entsprechenden kausalen Bezie hung einer Mehrzahl von für das tatsächlich erfahrene Er eignis relevanten kausalen Beziehungen entsprechend einer vorgegebenen Abbildungsbeziehung auf der Grundlage der Information des tatsächlich erfahrenen Ereignisses; und
ein Mittel zur Normierung der Gewißheitsfaktoren der Mehrzahl der für das tatsächlich erfahrene Ereignis relevanten kausalen Beziehungen.
15. Wissensbank-Verarbeitungssystem (1000), in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehungen zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2100) zur Aktualisierung der Gewiß heitsfaktoren auf der Grundlage eines tatsächlich erfah renen Ereignisses;
ein Mittel (1200) zum Speichern von historischer Information über die aktualisierten Gewißheitsfaktoren; und
ein Mittel (3300) zum Klassifizieren von Ereig nissen in wenigstens drei Ebenen - Ereignisse mit höheren Gewißheitsfaktoren als halbbestimmte Ereignisse, Ereig nisse mit niedrigeren Gewißheitsfaktoren als seltene Er eignisse und Ereignisse mit mittleren Gewißheitsfaktoren als instabile Ereignisse - auf der Grundlage der histori schen Information über die Gewißheitsfaktoren.
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2100) zur Aktualisierung der Gewiß heitsfaktoren auf der Grundlage eines tatsächlich erfah renen Ereignisses;
ein Mittel (1200) zum Speichern von historischer Information über die aktualisierten Gewißheitsfaktoren; und
ein Mittel (3300) zum Klassifizieren von Ereig nissen in wenigstens drei Ebenen - Ereignisse mit höheren Gewißheitsfaktoren als halbbestimmte Ereignisse, Ereig nisse mit niedrigeren Gewißheitsfaktoren als seltene Er eignisse und Ereignisse mit mittleren Gewißheitsfaktoren als instabile Ereignisse - auf der Grundlage der histori schen Information über die Gewißheitsfaktoren.
16. System gemäß Anspruch 15, gekennzeichnet durch
ein Mittel (3100), mit dem für den Benutzer die Ergeb
nisse der Klassifizierung durch das Klassifizierungsmit
tel (3300) bereitgestellt werden.
17. Wissensbank-Verarbeitungssystem (1000), in dem
Gewißheitsfaktoren, die die Gewißheitsgrade von kausalen
Beziehunge zwischen einem Ereignis und einer Mehrzahl
von für das erstgenannte Ereignis relevanten Ereignissen
darstellen, gespeichert sind,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2100) zum Aktualisieren der Gewiß heitsfaktoren auf der Grundlage der tatsächlich erfahre nen Ereignisse;
ein Mittel (1200) zum Speichern von historischer Information über die so aktualisierten Gewißheitsfakto ren; und
ein Mittel (3300) zum Diskriminieren der Kausal beziehung zwischen der historischen Information über die Gewißheitsfaktoren und der historischen Information über die Intensitäten der beobachteten physikalischen Größen, wobei die Intensitäten die tatsächlich erfahrenen, ein zelnen Ereignisse kennzeichnen.
gekennzeichnet durch
ein Mittel (2100) zum Aktualisieren der Gewiß heitsfaktoren auf der Grundlage der tatsächlich erfahre nen Ereignisse;
ein Mittel (1200) zum Speichern von historischer Information über die so aktualisierten Gewißheitsfakto ren; und
ein Mittel (3300) zum Diskriminieren der Kausal beziehung zwischen der historischen Information über die Gewißheitsfaktoren und der historischen Information über die Intensitäten der beobachteten physikalischen Größen, wobei die Intensitäten die tatsächlich erfahrenen, ein zelnen Ereignisse kennzeichnen.
18. Expertensystem (5000) zur Ausführung von Schluß
folgerungen;
gekennzeichnet durch
eine Wissensbank (5300), in der von einem Schluß folgerungs-Baumdiagramm angenommen wird, daß es Gruppen von Ereignissen in wenigstens drei Ebenen, die sich von kausalen Ereignissen über Zwischenereignisse zu Ergebni sereignissen erstrecken, verbindet, wobei die Grade der kausalen Beziehungen zwischen den Ereignissen in benach barten Ebenen als Gewißheitsfaktoren auf die entsprechen den einzelnen Zwischenereignispfade, die die Ereignisse in benachbarten Ebenen verbinden, angewendet werden;
ein Mittel (5200) zum Ausführen von Schlußfolge rungen in bezug auf Ereignisse auf der Grundlage der Wis sensbank (5300); und
ein Mittel (2000) zur Aktualisierung der Wissens bank (5300), derart, daß die Gewißheitsfaktoren für die für die tatsächlichen erfahrenen Ereignisse relevanten Zwischenereignispfade erhöht werden.
gekennzeichnet durch
eine Wissensbank (5300), in der von einem Schluß folgerungs-Baumdiagramm angenommen wird, daß es Gruppen von Ereignissen in wenigstens drei Ebenen, die sich von kausalen Ereignissen über Zwischenereignisse zu Ergebni sereignissen erstrecken, verbindet, wobei die Grade der kausalen Beziehungen zwischen den Ereignissen in benach barten Ebenen als Gewißheitsfaktoren auf die entsprechen den einzelnen Zwischenereignispfade, die die Ereignisse in benachbarten Ebenen verbinden, angewendet werden;
ein Mittel (5200) zum Ausführen von Schlußfolge rungen in bezug auf Ereignisse auf der Grundlage der Wis sensbank (5300); und
ein Mittel (2000) zur Aktualisierung der Wissens bank (5300), derart, daß die Gewißheitsfaktoren für die für die tatsächlichen erfahrenen Ereignisse relevanten Zwischenereignispfade erhöht werden.
19. Expertensystem gemäß Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß
für jedes Ereignis, dessen Gewißheitsfaktor in Abhängigkeit von der Intensität einer beobachteten physi kalischen Größe variiert, eine Gewißheitsfaktor-Vertei lungskurve, die die Verteilung der Gewißheitsfaktoren für die Intensitäten der physikalischen Größen darstellt, ge schaffen wird, und
bei einer Aktualisierung des Gewißheitsfaktors für die Intensität einer gegebenen physikalischen Größe die Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve durch Ausführung einer Interpolation zwischen dem so aktualisierten Gewiß heitsfaktor und anderen Gewißheitsfaktoren korrigiert wird.
für jedes Ereignis, dessen Gewißheitsfaktor in Abhängigkeit von der Intensität einer beobachteten physi kalischen Größe variiert, eine Gewißheitsfaktor-Vertei lungskurve, die die Verteilung der Gewißheitsfaktoren für die Intensitäten der physikalischen Größen darstellt, ge schaffen wird, und
bei einer Aktualisierung des Gewißheitsfaktors für die Intensität einer gegebenen physikalischen Größe die Gewißheitsfaktor-Verteilungskurve durch Ausführung einer Interpolation zwischen dem so aktualisierten Gewiß heitsfaktor und anderen Gewißheitsfaktoren korrigiert wird.
20. Expertensystem (5000) zur Ausführung von Schluß
folgerungen, mit
einer Wissensbank (5300), in der von einem Schlußfolgerungs-Baumdiagramm angenommen wird, daß es Gruppen von Ereignissen in wenigstens drei Ebenen, die sich von kausalen Ereignissen über Zwischenereignisse zu Ergebnisereignissen erstrecken, verbindet, wobei die Grade der kausalen Beziehungen zwischen den Ereignissen in benachbarten Ebenen als Gewißheitsfaktoren auf die entsprechenden einzelnen Zwischenereignispfade, die die Ereignisse in benachbarten Ebenen verbinden, angewendet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Zwischenereignispfad durch eine Kombination von Matrixelementen definiert wird, indem die einzelnen Ereigniselemente des Schlußfolgerungs-Baumdiagramms den Elementen einer aus N-Reihen und M-Spalten bestehenden Matrix zugeordnet werden, wobei N die größte Anzahl der Ereigniselementanzahlen in den jeweiligen Ebenen des Schlußfolgerungs-Baumdiagramms ist und wobei M die Anzahl der Ebenen ist.
einer Wissensbank (5300), in der von einem Schlußfolgerungs-Baumdiagramm angenommen wird, daß es Gruppen von Ereignissen in wenigstens drei Ebenen, die sich von kausalen Ereignissen über Zwischenereignisse zu Ergebnisereignissen erstrecken, verbindet, wobei die Grade der kausalen Beziehungen zwischen den Ereignissen in benachbarten Ebenen als Gewißheitsfaktoren auf die entsprechenden einzelnen Zwischenereignispfade, die die Ereignisse in benachbarten Ebenen verbinden, angewendet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Zwischenereignispfad durch eine Kombination von Matrixelementen definiert wird, indem die einzelnen Ereigniselemente des Schlußfolgerungs-Baumdiagramms den Elementen einer aus N-Reihen und M-Spalten bestehenden Matrix zugeordnet werden, wobei N die größte Anzahl der Ereigniselementanzahlen in den jeweiligen Ebenen des Schlußfolgerungs-Baumdiagramms ist und wobei M die Anzahl der Ebenen ist.
21. Expertensystem gemäß Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß zu der aus N-Reihen und M-Spalten bestehen
den Matrix eine Blindreihe hinzugefügt wird, im voraus
auf einen Zwischenereignispfad, der mit einem Element in
der Blindreihe endet, ein Gewißheitsfaktor mit einem ge
gebenen konstanten Wert angewendet wird und bei der
Schlußfolgerungsberechnung, in der ein Ereignis in der
Zwischenebene bestimmt worden ist, ein Blindelement in
der Blindreihe anstelle des Ereigniselementes in der Zwi
schenebene verwendet wird, wobei sich das Blindelement in
derselben Spalte wie das zuletzt erwähnte Element befin
det.
22. Expertensystem gemäß Anspruch 20, gekennzeichnet
durch ein Mittel zur Aufnahme sowohl der Anzahl, in der
die Mehrzahl der Ereignisse einer gemeinsamen Spalte des
angenommenen Schlußfolgerungs-Baumdiagramms auftreten,
als auch der derjenigen Ereignisse, die nach dem aufein
anderfolgenden Auftreten der Mehrzahl der genannten Er
eignisse und vor dem Auftreten von Ereignissen in der be
nachbarten Spalte auftreten.
23. Expertensystem gemäß Anspruch 20, gekennzeichnet
durch ein Mittel, mit dem einer Bedienungsperson das Auf
treten einer Mehrzahl von Ereignissen in einer gemeinsa
men Spalte des angenommenen Schlußfolgerungs-Baumdia
gramms als abnormaler Zustand mitgeteilt wird, wenn die
Mehrzahl der Ereignisse nacheinander vor dem Auftreten
der Ereignisse in der benachbarten Spalte aufgetreten
sind.
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