DE3908879C2 - Echtzeit-Computersystem - Google Patents
Echtzeit-ComputersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Echtzeit-Computersystem nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1 (EP 0 246 517 A1). Ein solches System
ist in der Lage, Expertenmaßnahmen zur Durchführung von Folge
rungen ähnlich einem tatsächlichen menschlichen Experten aus
zuführen, und zwar auf der Basis des Wissens des Experten, und
außerdem eine übliche Datenverarbeitung vorzunehmen,
mit Ausnahme der Experten-Datenverarbeitung, die auf
Echtzeitbasis durchgeführt wird.
Bei den meisten üblichen Computersystemen zur Durchführung
einer Experten-Datenverarbeitung handelt es sich entweder um
Expertencomputersysteme zur ausschließlichen Verwendung einer
Experten-Datenverarbeitung, oder um allgemeine Echtzeit-Compu
tersysteme zur Durchführung sowohl normaler Datenverarbeitun
gen auf Echtzeitbasis als auch einer Experten-Datenverarbei
tung, wobei diese beiden Verarbeitungsarten gleichzeitig ne
beneinander existieren.
Die EP 0 246 517 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern des Be
triebs eines Hochofens, bei dem wahre/falsche Daten erhalten
werden, indem Ausgangsdaten von Sensoren von dem Hochofen mit
Standarddaten verglichen werden. Die wahren/falschen Daten
werden zum wissensbasierten Folgern eines Hochofen-Betriebs
zustands verwendet. D. h., das anzuzeigende Endergebnis wird
durch die Expertenverarbeitung unter Verwendung der Ergebnisse
aus der Echtzeit-Verarbeitung erhalten. Die Hauptverarbeitung
ist die Expertenverarbeitung, und die Echtzeit-Verarbeitung,
welche die Sensordaten liefert, ist eine Hilfsverarbeitung.
Die US-Patentschrift 4 730 259 offenbart ein Expertensystem, welches Fol
gerungen mittels einer Matrix zu steuern vermag und darüber
hinaus Matrix-Koeffizienten lernen kann. Ferner offenbart die
se Entgegenhaltung eine äußere Schnittstelle zur Herstellung
einer Verbindung mit einer außerhalb des Systems befindlichen
Meß- und Betätigungseinrichtung. Dabei können bei diesem Sy
stem die Matrix-Koeffizienten auf einen Optimalwert einge
stellt werden. Andererseits ist dieses System jedoch nicht in
der Lage, eine brauchbare Anpassung vorzunehmen, beispielswei
se wenn ein neuer Meßpunkt hinzugefügt oder wenn die Vorver
arbeitung von auszuwertenden Daten durchgeführt werden soll.
Der Grund hierfür ist, daß die Echtzeit-Datenverarbeitung und
die Experten-Datenverarbeitung sich gegenseitig in ihrer Wirk
samkeit begrenzen, weil die beiden Verarbeitungseinheiten
nicht vollständig unabhängig voneinander sind.
Echtzeit-Expertencomputersysteme sind auch aus der DE-Z: In
formationstechnik it, 29. Jahrgang, Heft 5/1987, S. 334-349
bekannt.
Im Fall der Verwirklichung einer Experten-Datenverarbeitung
unter Verwendung eines Expertencomputersystems erfolgt aus
schließlich eine Experten-Datenverarbeitung, und solche Syste
me können somit eine Datenverarbeitung auf der Grundlage
künstlicher Intelligenz bei hoher Geschwindigkeit durchführen
und verwenden dabei Vorrichtungen mit mannigfaltiger Support
funktion, die Mensch-Maschine-Schnittstellenfunktionen mit
Hochleistungs-Kathodenstrahlröhren oder dergleichen einsetzen.
Weil es sich aber bei diesen Systemen um in sich geschlossene
Systeme, also abgeschlossene, unabhängige Systeme handelt, muß
die Bedienungsperson die Folgerungsdaten eingeben, die für die
Experten-Datenverarbeitung erforderlich sind und/oder Ent
scheidungen über die Ergebnisse der Schlußforderungen treffen,
und zwar mittels einer üblichen Eingabe-Ausgabe-Einheit. Bei
diesen Systemen besteht somit das Problem, daß sie nicht für
Echtzeit-Datenverarbeitungen geeignet sind, die mittels Compu
tersystemen durchgeführt werden, welche mit äußeren Vorgängen
koordiniert werden sollen.
Wird andererseits eine Experten-Datenverarbeitung unter Ver
wendung eines allgemeinen Echtzeit-Computers durchgeführt,
dann können die normale Verarbeitung der eingegebenen für die
Experten-Datenverarbeitung benötigten Folgerungsdaten, die auf
der Grundlage der Folgerungsresultate durchgeführte Steuerung
und dergleichen auf Echtzeitbasis durchgeführt werden, und
zwar ohne Eingriffe durch die Bedienungsperson. Weil jedoch
die normale Datenverarbeitung und die Experten-Datenverarbei
tung nebeneinander im gleichen Computersystem ablaufen, wird
der Computer sehr hoch belastet. Dies führt zu dem Problem,
daß eine Experten-Datenverarbeitung großen Umfangs nicht
durchgeführt werden kann, weil dadurch die normale Datenver
arbeitung behindert würde.
Bei einem Expertensystem zur Durchführung einer Prozeßsteue
rung werden die Prozeßinformationen aus der Prozeß-Eingabeein
heit abgerufen und es werden daraus Folgerungen auf der Grund
lage dieser Informationen gezogen, wobei dann die Ergebnisse
der Folgerungen über die Prozeß-Ausgangseinheit dem Prozeß
zugeführt werden, oder die Resultate der Folgerungen werden
als Ausgabe auf die Anzeigeeinheit (Kathodenstrahlröhre) gege
ben.
Bisher wurde die Vor-Datenverarbeitung und die Nach-Datenver
arbeitung für das Expertensystem durch gesonderte Programme
durchgeführt. Dabei besteht die Vor-Datenverarbeitung in einem
Verarbeitungsschritt zur Verarbeitung der von einem Sensor
kommenden Daten, so daß diese für die Experten-Datenverarbei
tung geeignet sind. Bei der Nach-Datenverarbeitung handelt es
sich dagegen um einen Verfahrensschritt zur Bereitstellung von
Führungs-Ausgangsdaten für einen Drucker oder einen Anzeige
schirm aus den Folgerungsresultaten des Expertensystems, oder
zur Abgabe dieser Daten zur Prozeß-Ausgangseinheit. Wenn je
doch die Folgerungsregeln des Expertensystems sich ändern, so
daß Änderungen der notwendigen Vor-Datenverarbeitung und Nach-
Datenverarbeitung erforderlich sind, dann ist die Durchführung
einer solchen Änderung schwierig, weil die Vor-Datenverarbei
tung und die Nach-Datenverarbeitung Funktionen entsprechen,
die sich von denjenigen des Expertensystems unterscheiden.
Weil die Vor-Datenverarbeitungseinheit und die Nach-Datenver
arbeitungseinheit kein Bestandteil des Expertensystems sind,
muß dann, wenn das Expertensystem mit dem Prozeß als Objekt
aufgebaut werden soll, dieses unabhängig durch Programmierung
oder dergleichen entwickelt werden. Wenn somit das Expertensy
stem abgeändert oder ergänzt werden soll, dann ist es aus dem
erwähnten Grund äußerst mühsam, die erforderlichen Modifika
tionen der Folgerungen der Vor-Datenverarbeitungseinheit und
der Nach-Datenverarbeitungseinheit durchzuführen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein System
mit einer Unterstützungsfunktions-Vorrichtung zu schaffen,
dessen Leistungsfähigkeit gleich der Leistungsfähigkeit eines
ausschließlich für die Experten-Datenverarbeitung bestimmten
Computers ist, wobei das System in der Lage sein soll, eine
umfangreiche Experten-Datenverarbeitung auf Echtzeitbasis
durchzuführen, ohne dabei die übliche Datenverarbeitung zu
behindern, und das in der Lage ist, eine übliche Datenverar
beitung durchzuführen, wie etwa eine automatische Steuerung
unter Verwendung der Ergebnisse der Experten-Datenverar
beitung. Darüberhinaus soll das System in der Lage sein, die
Vor-Datenverarbeitung und die Nach-Datenverarbeitung für das
Expertensystem mit großer Wirksamkeit durchzuführen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein
Echtzeit-Computersystem mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Bei dem System nach der Erfindung führt das erste Computersy
stem die übliche Betriebsdatenverarbeitung und die Sammlung
der Folgerungsdaten durch, die auf Echtzeitbasis verarbeitet
werden sollen. Das zweite Computersystem führt die Experten-
Datenverarbeitung zur Erzielung von Folgerungen unter Verwen
dung der Folgerungsdaten durch. Außerdem führt das erste Com
putersystem die übliche Betriebsdatenverarbeitung unter Ver
wendung der Folgerungsergebnisse durch. Weil die normale Be
triebsdatenverarbeitung und die Experten-Datenverarbeitung
zeitlich verteilt durchgeführt werden, kann auf Echtzeitbasis
eine große Anzahl von Experten-Datenverarbeitungsvorgängen
durchgeführt werden, ohne daß dadurch die normale Betriebsda
tenverarbeitung behindert wird.
Weiterhin sind bei dem System nach der Erfindung eine Einga
be/Editierungs-Funktion für den Prozeß und eine Mensch/Maschi
ne-Schnittstellenfunktion mit einer Ausgabevorrichtung/einem
Bildschirm für den Prozeß mit dem Expertensystem gekoppelt,
wobei die Funktionen mittels einer üblichen Prozeßüber
wachungssteuerung durchgeführt werden, womit die Eingabe/Edi
tierungsfunktion für den Prozeß als Folgerungs-Vorverar
beitungseinheit wirkt, während die Ausgabe/Bildschirm-Mensch/
Maschine-Schnittstellenfunktion als Folgerungs-Nachverarbei
tungseinheit dient. Die Vorverarbeitung und die Nachverarbei
tung können somit durch die Funktion der Echtzeit-Über
wachungssteuerung realisiert werden. Damit ist bei der Ver
wirklichung des Prozeß-Expertensystems weder die Bereitstel
lung eines Programms für die Vorverarbeitung und noch für die
Nachverarbeitung des Expertensystems zu irgendeiner Zeit er
forderlich.
Weil die Funktion der Vorverarbeitung und der Nachverarbeitung
und die aufgebaute Informationsbank (Wissensbank, Wissensbasis) beim
erfindungsgemäßen System durch Ändern der Systemdefinition geändert werden,
ergibt sich, daß dann, wenn eine Änderung der Verarbeitung des
Systems auftritt, die Vorverarbeitung und die Nachverarbeitung
in geeigneter Weise durchgeführt werden, so daß die am meisten
brauchbare Informationsbank Verwendung findet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Erläuterungsskizze zur Erläuterung der Verfah
rensweise des Systems von Fig. 1,
Fig. 3 eine Erläuterungsskizze zur Erläuterung der Verfah
rensweise bei einer Ausführungsform, die es erlaubt,
ein Ausgangssignal als Führung (Anleitung) für eine Bedienungs
person abzugeben;
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer Ausfüh
rungsform der Erfindung, bei welcher im Computersy
stem eine Folgerungs-Vorverarbeitungseinheit und
eine -Nachverarbeitungseinheit vorgesehen sind,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines Systems nach einer anderen
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der Erfin
dung, die dadurch erhalten wird, daß die Aus
führungsform von Fig. 5 in die Experten-Datenverar
beitungseinheit und die Echtzeit-Verarbeitungsein
heit aufgeteilt wird,
Fig. 7 ein Blockschaltbild des Inhalts der Vorverar
beitungseinheit und der Nachverarbeitungseinheit im
Falle eines Echtzeit-Überwachungssteuerungssystems gemäß Fig. 5, und
Falle eines Echtzeit-Überwachungssteuerungssystems gemäß Fig. 5, und
Fig. 8 ein Blockschaltbild des Inhalts der Vorverar
beitungseinheit und der Nachverarbeitungseinheit bei
dem verteilten System von Fig. 6.
Anhand von Fig. 1 wird nun der Aufbau eines Echtzeit-Experten
computersystems gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfin
dung beschrieben. Bei dem Echtzeit-Computersystem 1 handelt es
sich um ein System zur Durchführung einer normalen Betriebs
datenverarbeitung und zum Sammeln von Folgerungsdaten und die
ses System entspricht somit einem ersten Computersystem. Das
Expertencomputersystem 2 entspricht einem zweiten Computersy
stem zur Durchführung der Experten-Datenverarbeitung. Mit dem
Expertencomputersystem 2 ist eine Eingabe/Ausgabe-Einheit 33
verbunden. Die Einheit 33 wird durch einen Bildschirm, ein
Tastenpult, eine Eingabemaus oder dergleichen verwirklicht und
führt Eingabe/Ausgabe-Operationen in üblicher Weise durch. Das
Expertencomputersystem 2 weist eine Eingabe/Ausgabe-Verbind
ungseinheit 32 auf, welche die Verbindung zwischen der Einga
be/Ausgabe-Einheit 33, einer Informationsbank-Editiereinheit
28 und einer Folgerungsdaten-Speichereinheit 25 usw. her
stellt, wie später noch erläutert werden wird. Eine Informa
tionsbank-Speichereinheit 29 speichert die Informationsbank (Wissensbank,
Wissensbasis), die dadurch erhalten wird, daß das Wissen des Experten in Da
ten umgesetzt wird, welche vom Computer verarbeitet werden
können. Die Informationsbank-Editiereinheit 28 ermöglicht es
der Bedienungsperson Editieroperationen durchzuführen, wie
etwa Ergänzungen, Streichungen und Änderungen des in der Ein
heit 29 gespeicherten Wissens. Eine Informationsbank-Umset
zungsspeichereinheit 30 speichert Umsetzungsdaten für die Um
setzung des in der Speichereinheit 29 gespeicherten Wissens in
ein ausführbares Wissen. Die Folgerungsdaten-Speichereinheit 25
speichert die von der Bedienungsperson mittels der Eingabe/
Ausgabe-Einheit 33 eingegebenen Folgerungsdaten. Eine Folge
rungseinheit 26 verwendet die Folgerungsdaten da
zu, die Folgerungen zu ziehen, die eine Bedienungsperson auf
der Grundlage des ausführbaren Wissens ziehen würde, das in
der Einheit 33 gespeichert ist. Eine Folgerungsergebnis-Spei
chereinheit 27 dient zum Speichern des Ergebnisses der von der
Einheit 26 gezogenen Folgerungen. Das Ergebnis der Folgerung
wird über die Eingabe/Ausgabe-Verbindungseinheit 32 der Ein
gabe/Ausgabe-Einheit 33 zugeführt. Weiterhin sind eine Verbin
dungseinheit 21, eine Folgerungsdaten-Einstelleinheit 22, eine
Folgerungs-Starteinheit 23 und eine Folgerungsergebnis-Ausgabe
einheit 24 vorgesehen.
Die Verbindungseinheit 21 hat die Funktion einer Schnittstelle
zum Verbinden des Echtzeit-Computersystems 1 mit der Folge
rungsdaten-Einstelleinheit 22, der Folgerungs-Starteinheit 23
und der Folgerungsergebnis-Ausgabeeinheit 24. Die Einheit 22
empfängt die vom Echtzeit-Computersystem 1 gesammelten Folge
rungsdaten und speichert sie in der Speichereinheit 25. Wenn
das Echtzeit-Computersystem 1 einen Befehl ausgibt die Verar
beitung zur Herbeiführung einer Folgerung zu starten, dann
empfängt die Starteinheit 23 diesen Befehl und erlaubt der
Einheit 26 eine Folgerung zu ziehen. Die Folgerungsergebnis-
Ausgabeeinheit 24 gibt das in der Speichereinheit 27 gespei
cherte Folgerungsergebnis aus. Die so abgegebene Folgerung
wird dann dem Echtzeit-Computersystem 1 zugeführt.
Die vom Echtzeit-Expertencomputersystem durchgeführte Verar
beitung wird nun anhand der Fig. 2 erläutert. Das Echtzeit-
Computersystem 1 sammelt die Folgerungsdaten (Schritt 101) und
führt diese dem Expertencomputersystem 2 zu, und fordert eine
Empfangsbestätigung (Schritt 102). Im Expertencomputersystem 2
empfängt die Folgerungsdaten-Einstelleinheit 22 die Folge
rungsdaten über die Verbindungseinheit 21 und speichert diese
in die Speichereinheit 25 ein, um so mitzuteilen, daß der Emp
fang abgeschlossen ist (Schritt 103). Wenn das Folge
rungsergebnis benötigt wird, macht das Echtzeit-Computersystem
1 eine entsprechende Anfrage und startet die Durchführung ei
ner Folgerung (Schritt 104). Als Folge davon erlaubt die
Starteinheit 23 der Folgerungseinheit 26 die Folgerung durch
zuführen und anzuzeigen, daß der Befehl abgeschlossen worden
ist (Schritt 105). Dann fordert das Echtzeit-Computersystem 1
das Auslesen des Folgerungsergebnisses an (Schritt 106). Die
Folgerungsergebnis-Ausgabeeinheit 24 entspricht dieser Anfor
derung und gibt das Resultat der Folgerung aus (Schritt 107).
Auf der Grundlage des Folgerungsergebnisses führt dann das
Echtzeit-Computersystem 1 die übliche Verarbeitung der Be
triebsdaten durch (Schritt 108).
Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß gemäß dieser er
sten Ausführungsform eine Vielzahl von Experten-Maßnahmen
durchgeführt werden kann, ohne dabei den üblichen Verarbei
tungsbetrieb zu behindern. Die Verwendung der Eingabe/Ausgabe-
Einheit 33 erlaubt die Nutzung von Vorrichtungen mit einer
Vielzahl von Unterstützungsfunktionen gestützt auf eine
Mensch-Maschine-Schnittstellenfunktion mit einer Hoch
leistungs-Bildröhre in gleicher Weise wie bei Systemen, die
ausschließlich für die Experten-Datenverarbeitung bestimmt
sind. Da die Verarbeitung unter Verteilung der Daten auf die
übliche Betriebsdatenverarbeitung und auf die Informationsbank
erfolgt, ist das Editieren der Informationsbank einfach und
die Wartung verbessert. Durch Vergrößerung des Expertencompu
tersystems und Verbindung mit dem Echtzeit-Computersystem kön
nen viele Arten von Experten-Betriebsweisen erfolgen, und zwar
gleichzeitig und parallel. Zusätzlich ist es möglich, auf ein
fache Weise ein Expertencomputersystem als Standardzubehör zu
anderen Echtzeit-Computersystemen zu schaffen.
Ein Echtzeit-Computersystem gemäß einer konkreteren zweiten
Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand von Fig. 3 be
schrieben, welche dessen Verfahrensablauf zeigt. Dieses System
dient zur Aufstellung eines Plans für einen geeigneten Prozeß
ablauf für eine Bedienungsperson. Das Echtzeit-Computersystem
1 nimmt Daten des Prozesses von einem Sensor zur Überwachung
des Prozesses auf, wie dies bei einer üblichen Betriebsweise
der Fall ist, sammelt aber zugleich die Prozeßdaten, die für
eine Folgerung notwendig sind. Das Expertencomputersystem 2
nimmt dann eine Folgerung vor, wie sie für den Prozeßablauf
geeignet ist.
Das Echtzeit-Computersystem 1 sammelt Prozeßdaten (Schritt
111), um diese Daten für die normale Betriebsverarbeitung zu
verarbeiten (Schritt 112). Das Ergebnis wird als Prozeßüber
wachungsinformation angezeigt (Schritt 113). Prozeßdaten für
eine Folgerung aus den gesammelten Prozeßdaten werden auf das
Expertencomputersystem 2 übertragen, und zwar mit der Auffor
derung einer Annahmebestätigung (Schritt 114). Das Experten
computersystem 2 empfängt die Prozeßdaten für die Vornahme von
Folgerungen und stellt die Daten ein (Schritt 115). Das Echt
zeit-Computersystem 1 fordert dann den Start des Expertencom
putersystems 2 an (Schritt 116). Aufgrund dieser Anforderung
führt das Expertencomputersystem 2 eine Folgerung zur Führung
eines Prozeßschrittes durch und meldet, daß die Folgerung ab
geschlossen ist (Schritt 117). Das Echtzeit-Computersystem 1
fordert dann das Auslesen des Folgerungsergebnisses an
(Schritt 118). Daraufhin gibt das Expertencomputersystem 2 das
Folgerungsergebnis aus (Schritt 119). Als Folge davon zeigt
dann das Echtzeit-Computersystem 1 das Ergebnis als Führung
des Prozeßablauf s an (Schritt 120). Die Bedienungsperson führt
dann den Prozeß auf der Grundlage der Prozeßüberwachungsinfor
mation und/oder der Prozeßführung durch, der durch das Echt
zeit-Computersystem 1 angezeigt worden ist. Weiterhin kann die
Bedienungsperson die Informationsbank im Expertencomputersy
stem 2 überprüfen, und zwar auf die gleiche Weise wie bei der
ersten Ausführungsform.
Mit der eben beschriebenen zweiten Ausführungsform kann eine
Expertenverarbeitung als eine vielschichtige Prozeßführung mit
Folgerungen durchgeführt werden, ohne daß dabei die normale
Datenverarbeitung beeinträchtigt wird. Die optimale Prozeßfüh
rung steht somit in Einklang mit dem zeitlichen Ablauf des
Prozesses. Somit kann dann also selbst eine bezüglich des Pro
zeßablaufs unkundige Person den Prozeßablauf überwachen und
steuern wie ein tatsächlicher Experte. Weil die Datenverarbei
tung auf Echtzeitbasis durchgeführt wird, ist es möglich,
schnelle Entscheidungen in Abhängigkeit von Änderungen in den
Ablaufbedingungen des Prozesses zu treffen. Darüberhinaus kann
dieses System Erkenntnisse über den Prozeßablauf als eine In
formationsbank speichern und diese Informationsbank in der
gleichen Weise fortlaufend speichern und editieren wie dies
bei Systemen der Fall ist, die ausschließlich für die Exper
tendatenverarbeitung bestimmt sind.
Fig. 4 zeigt ein System einer Ausführungsform, bei welcher die
Vorverarbeitungseinheit und die Nachverarbeitungseinheit für
die Folgerungen in dem Expertencomputersystem von Fig. 1 un
tergebracht sind.
Bei dieser Ausführungsform erfolgt das Eingeben der Folge
rungsdaten in den Folgerungsdatenspeicher 25 mittels einer
Prozeßeingabeeinheit 41, worauf durch eine Vorverarbeitungs
einheit 51 eine Vorverarbeitung erfolgt. Diese Vorverarbei
tungseinheit 51 führt eine Verarbeitung der Prozeßinformation
durch, daß die Information eine Form erhält, welche eine Fol
gerungsverarbeitung erlaubt. Die Folgerungsverarbeitung erfor
dert oft die Eingabe nicht nur der momentanen Prozeßinforma
tion sondern auch Informationen über Änderungen oder Werte
langwährender Prozeßumstände und Informationen über berechnete
Ergebnisse von Vielfach-Prozeßsignalen. Aus diesem Grund ist
eine Vorverarbeitung erforderlich.
Im allgemeinen sind die Eingabe/Editierungsfunktionen paket
weise programmiert, und auf die Grundfunktion beschränkt, so
daß dann, wenn Verarbeitungsdefinitionsdaten bereitgestellt
werden, keine Notwendigkeit besteht, jedesmal ein neues Pro
gramm aufzustellen. Ein derartiges Programmpaket oder Pro
grammabschnitt kann bei der Vorverarbeitungseinheit Verwendung
finden.
Das in der Einheit 27 gespeicherte Folgerungsergebnis wird
durch die Nachverarbeitungseinheit 52 nachverarbeitet. So setzt
die Nachverarbeitungseinheit 52 das Folgerungsergeb
nis so um, daß es an die Ausgabeeinheit 42 übergeben werden
kann, oder es erfolgt eine solche Umsetzung, daß eine direkte
Übergabe an die Bildschirmeinheit 5 möglich ist. Da das Folge
rungsergebnis in Form von Werten oder Führungsinformationen
angegeben wird, ist es erforderlich, den gegebenen Wert so
umzusetzen, daß er an die Ausgabeeinheit übergeben werden
kann, und/oder es ist eine Unterstützungsfunktion für die
Übergabe der Führungsinformation an die Bildschirmeinheit not
wendig.
Die Mensch/Maschine-Schnittstellenfunktion mit der Ausgabevor
richtung/dem Bildschirm für den Prozeß ist oft paketweise oder
abschnittsweise programmiert. Ein derartiger Programmabschnitt
kann an die Nachverarbeitungseinheit gegeben werden.
Weil bei der Erfindung diese Vorverarbeitungs- und Nachverar
beitungseinheiten mit dem Expertensystem gekoppelt sind, kann
die Verarbeitung durch eine Echtzeit-Überwachungssteuerungs
funktion realisiert werden.
Fig. 5 zeigt ein System nach einer weiteren Ausführungsform,
wobei die Erfindung in noch konkreterer Weise verwirklicht
ist; der durch strichpunktierte Linien umgebene Bereich ent
spricht dem gleichen Bereich, der auch in Fig. 4 gezeigt ist.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß der Aufbau dieser Ausführungs
form zusätzlich zu demjenigen von Fig. 4 eine Systemdefini
tion-Editiereinheit 61, eine Systemdefinitions-Speicher
einheit 64, eine Systemdefinition-Umformeinheit 65, eine
Nachverarbeitungs-Definitions-Speichereinheit 66 und eine Vor
verarbeitungs-Definitionsspeichereinheit 67 aufweist.
Die Einheit 61 dient zur Bereitstellung der Systemdefinition
auf der Basis besonderer Umstände, die dem Prozeß eigen sind,
das in der Floppydisk 62 gespeichert ist. Die durch diese Ein
heit festgelegte Systemdefinition wird in die Speichereinheit
64 eingespeichert.
Ein tatsächliches Beispiel der Systemdefinition ist nachfol
gend dargestellt. Wird als Beispiel die Reinigung des Filter
betts einer Abwasseranlage mit drei Filterbetten genommen,
dann sind folgende fünf Eingaben erhältlich:
Eingangsdefinitionen:
Eingangsdefinitionen:
- 1. Ausgangssignal des Trübungsmessers Momentanwert von PVtag1
- 2. Abweichung der mittleren Trübung Abweichung über 30 Minuten im Mittel von 5 Minuten von PVtag2
- 3. Laufzeit des Filterbettes 1 Kontinuierliche Einschaltzeit des Momentanwertes von DItag10
- 4. Laufzeit des Filterbettes 2 Kontinuierliche Einschaltzeit des Momentanwertes von DItag11
- 5. Laufzeit des Filterbettes 3 Kontinuierliche Einschaltzeit des Momentanwertes von DItag12,
wobei PV und DI Abkürzungen für Prozeßgrößen bzw. digitale
Eingangsdaten sind und die tag-Nummern zur Unterscheidung an
gefügt sind.
Diese Verhältnisse drücken die Eingangskennungen und ihre ent
sprechenden Prozeßereignisse aus. Soll beispielsweise der Trü
bungsmesser bezeichnet werden, so erkennt das System dies am
Momentanwert von PVtag1.
Die Ausgangssignale im Fall der Reinigung der entsprechenden
Filterbette ergeben sich wie folgt:
Ausgangsdefinitionen:
Ausgangsdefinitionen:
- 1. Reinigungsausgang (Filterbett 1):
DOtag 10 Start - 2. Reinigungsausgang (Filterbett 2):
DOtag 21 Start - 3. Reinigungsausgang (Filterbett 3):
DOtag 22 Start
Diese Verhältnisse drücken die Ausgangskennungen und ihre ent
sprechenden Prozeßereignisse aus. So bestimmt beispielsweise
ein Reinigungsausgang (Filterbett 1) den Start der DOtag 20.
Diese Werte bilden die Folgerungs-Vorverarbeitungsdefinition
bzw. die Folgerungs-Nachverarbeitungsdefinition.
Die Definition der Informationsbank kann folgendermaßen ange
geben werden:
"Wenn sich das Filterungsvermögen vermindert, dann soll eine Reinigung des Filterbetts erfolgen, welches die längste Laufzeit hat."
"Wenn sich das Filterungsvermögen vermindert, dann soll eine Reinigung des Filterbetts erfolgen, welches die längste Laufzeit hat."
- 1. Verminderung des Filtervermögens:
eine Trübung über einem vorgebenen Wert deutet einen Anstieg der Trübungstendenz.
eine Trübung über einem vorgeschriebenen Wert:
der Trübungsmesser zeigt einen Wert über xxx ppm- an.
Erhöhungstendenz der Trübung:
Die Abweichung der mittleren Trübung steigt über xxx ppm.
Trübungsmesser: Eingansdefinition
Abweichung der mittleren Trübung:
Eingangsdefinition - 2. Filterbett mit längster Laufzeit:
Filterbett mit der längsten Betriebszeit unter den Betriebszeiten von Filterbett 1, Filterbett 2 und Filterbett 3.
Betriebszeit des Filterbetts 1:
Eingangsdefinition
Betriebszeit des Filterbetts 2:
Eingangsdefinition
Betriebszeit des Filterbetts 3:
Eingangsdefinition
Filterbett: Filterbett mit der längsten Betriebszeit - 3. Es erfolgt eine Reinigung:
Es wird ein Reinigungs-Ausgangssignal für das Fil terbett mit der längsten Betriebszeit bereitgestellt
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 1):
Ausgangsdefinition
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 2):
Ausgangsdefinition
Reinigungs-Ausgangssignal (Filterbett 3):
Ausgangsdefinition.
Diese Definition umfaßt, wie oben erwähnt, drei Phasen. Die
erste Phase besteht in der Klärung der Frage, was unter Ver
minderung der Filterfähigkeit verstanden wird, um so festzule
gen, welches Eingangssignal bereitgestellt werden soll; die
zweite Phase besteht in der Durchführung der Reinigung des
Filterbetts mit der längsten Betriebs zeit auf der Grundlage
der Erfahrung, daß das Filterbett mit der längsten Betriebs
zeit im allgemeinen am meisten verschmutzt ist; die dritte
Phase besteht in der Bereitstellung eines Reinigungs-Ausgangs
signals.
Die in der Definitions-Speichereinheit 64 gespeicherten Sys
tem-Definitionen des Eingangs, des Ausgangs und der Informa
tionsbank werden gemeinsam durch die Systemdefinition-Umformeinheit
65 so verteilt, daß sie eine für die Informationsbank, die
Vorverarbeitungsdefinition und die Nachverarbeitungsdefinition
geeignete Form haben. Es erfolgt eine Einspeicherung in die
Speichereinheit 29 für die Informationsbank, in die Speicher
einheit 67 für die Vorverarbeitungsdefinition bzw. in die
Speichereinheit 66 für die Nachverarbeitungsdefinition.
In der Einheit 30 werden diese Informationsbank, die Vorver
arbeitungsdefinitionen und die Nachverarbeitungsdefinitionen
so umgesetzt, daß sie eine für das Ziehen von Folgerungen ge
eignete Form erhalten. Diese Operation besteht aus einer Reihe
von Beurteilungen des vorverarbeiteten/nachverarbeiteten Be
stimmungsteils der Definitionen und in einem nachfolgenden
Ersetzen oder Umsetzen der Quellentexte der vorverarbeiteten
und nachverarbeiteten Prozeß-Eingabe/Ausgabe-Folgerungsfunk
tionen. Wenn beispielsweise die Eingangsdefinition "Trübungs
messer" bestimmt wird, dann wird diese durch einen Quellentext
für eine Eingabe/Ausgabe-Funktion von "PVget" (PVtag1) er
setzt, was einem Unterprogramm entspricht, welches beispiels
weise in C-Sprache geschrieben ist. Dieses Unterprogramm
drückt ein tatsächliches Ereignis aus, so daß in diesem Fall
der Momentanwert von PVtag1 erhalten wird.
Andererseits werden in der Folgerungs-Vorverarbeitungseinheit
51 und der Folgerungs-Nachverarbeitungseinheit 52 Eingabe/Aus
gabe-Funktionen bereitgestellt, welche Operationsfolgen ent
sprechen, die von der Einheit 30 durchführbar sind. Wenn die
Einheit 51 Eingangsdaten empfängt, dann wird eine entsprechen
de Eingangsfunktion mit dem Eingangsdaten verknüpft und an
die Einheit 26 gegeben. Wenn die Einheit 52 Ausgangsdaten
empfängt, dann wird eine entsprechende Ausgangsfunktion mit
den Ausgangsdaten verknüpft und die Ausgabeoperation durchge
führt.
Durch diesen Aufbau ist es möglich, durch bloße Änderung der
Systemdefinition die Informationsbank, die Vorverarbeitungsde
finition und die Nachverarbeitungsdefinition in gewünschter
Weise zu ändern, ohne daß es erforderlich wäre, spezielle Pro
gramme aufzustellen.
Die Eingabe/Ausgabe-Funktionen können in der Folgerungseinheit
26 bereitgestellt werden.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher die
Konfiguration von Fig. 5 in das Experten-Datenverarbeitungs
system und das Echtzeit-Verarbeitungssystem aufgeteilt ist,
wobei diejenigen Komponenten, die denjenigen von Fig. 5 ent
sprechen, mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und
auch auf eine nochmalige Erläuterung verzichtet wird.
Weil die Konfiguration dieser Ausführungsform in zwei Teile
aufgeteilt ist, unterscheidet sie sich von der Ausführungsform
nach Fig. 5 durch einige Komponenten, nämlich eine Defini
tions-Informationsausgabeeinheit 68 zur Abgabe einer umge
setzten Systemdefinition, einer Folgerungsdaten-Eingabeeinheit
53 zur Annahme des vorverarbeiteten Ergebnisses der Folge
rungs-Vorverarbeitungseinheit 51, und einer Folgerungsergeb
nis-Ausgabeeinheit 54 zur Übertragung des in der Folgerungs
ergebnis-Speichereinheit 27 gespeicherten Folgerungsergebnisses
in die Folgerungs-Nachverarbeitungseinheit 52, wobei diese
Komponenten auf der Seite des Experten-Datenverarbeitungssy
stems vorgesehen sind. Weil die Folgerungs-Starteinheit 23
durch ein Ausgangssignal der Folgerungs-Vorverarbeitungsein
heit 51 gestartet wird, erfolgt ein automatischer Start eines
Folgerungsvorgangs dann, wenn die Vorverarbeitungsdefinition
geändert wird.
Die Fig. 7 und 8 sind Blockschaltbilder zur Erläuterung des
Aufbaus der Vorverarbeitungseinheit und der Nachverarbei
tungseinheit. Fig. 7 zeigt den Aufbau für das Echtzeit-Über
wachungssteuerungssystem mit einer Prozeßsteuereinheit, und
Fig. 8 zeigt den Aufbau mit einem Verarbeitungssystem als
Echtzeit-Funktionseinheit und einem Verarbeitungssystem als
Experten-Funktionseinheit, einschließlich einer Folgerungsein
heit 140, die voneinander getrennt sind; außerdem ist eine
Verbindungsfunktionseinheit (Eingangs-/Ausgangs-Schnittstelle) 130
vorgesehen, welche die Verbindung zwischen den gesonderten Einheiten
herstellt.
Die Prozeßsteuereinheit 100 der Funktionseinheiten von Fig. 7
führt die Expertensteuerung durch.
Bei den Ausführungsformen nach diesen Figuren werden die von
der Prozeß-Eingabeeinheit 41 aufgenommenen Prozeßwerte einer
Überprüfung dahingehend unterworfen, ob eine Prozeßänderung
vorliegt, und zwar durch einen Prozeßereignis-Detektor 111 über den
Prozeßdateneingang 43. Sind die Prozeßwerte in einen Prozeßdaten-Speicher
bereich 112 eingespeichert, dann werden sie so verarbeitet, daß
sie die Form von Eingabedaten erhalten, und zwar in einem Eingangs
verarbeitungsbereich 113, worauf sie in einem Eingabedaten-Speicherbe
reich 114 eingespeichert werden. In anderen Worten, der Pro
zeßdaten-Speicherbereich 112 nimmt die erforderliche Datenverar
beitung vor, beispielsweise die Umformung von Analogdaten in
binäre Ziffern, die dann einen normalen bzw. einen anormalen
Zustand bezeichnen, und zwar unter Verwendung eines vorbe
stimmten Kriteriums oder eine Majoritätsentscheidung, wenn
eine Vielzahl von Eingangsdaten empfangen wird. Der Eingangs
verarbeitungsbereich nimmt fortlaufend Verfahrenswerte zu je
dem vorgegebenen Intervall auf und gibt diese in den vorgege
benen Bereich des Eingabedaten-Speicherbereichs. Die
im Bereich 114 gespeicherten Eingabedaten werden so umge
stellt, daß sie eine Form erhalten, die es ermöglicht, daß sie
durch eine Ausgäbeverarbeitungseinheit 44 ausgedruckt werden
können. Die so umgestellten Eingabedaten werden somit dem
Drucker 9 zugeführt, in welchem sie verarbeitet werden. Ande
rerseits werden diese Eingabedaten einem statistisch-analyti
schen Verarbeitungsbereich 115 zugeführt, in welchem eine nu
merische Rechenoperation erfolgt, die für die Eingangsdefini
tionen erforderlich ist. Diese numerischen Berechnungen stel
len Standardableitungen dar, beispielsweise zur Mittelwertbil
dung. Das erhaltene Ergebnis wird in einem statistisch-analy
tischen Datenspeicherbereich 116 eingespeichert und auf einem
Bildschirm 7 dargestellt, und zwar über einen statistischen
analytischen Anzeige-Verarbeitungsbereich 46. Die entsprechen
den Ausgangssignale des Prozeßereignis-Detektors 111, des Prozeßdaten-
Speicherbereichs 112, des Eingabedaten-Speicherbereichs 114
und des statistisch-analytischen Datenspeicherbereichs 116
werden direkt auf die Prozeßsteuereinheit 100 von Fig. 7 gege
ben. Andererseits werden sie einer Folgerungseinheit 140 über
eine Verbindungseinheit 130 (Fig. 8) zugeführt, wo eine Folge
rung in Art einer Expertenentscheidung durchgeführt wird.
Das Folgerungsergebnis wird einem Führungsgrößen-(Anleitungs-)ausgabe-Ver
arbeitungsbereich 121, einem Nachrichtenausgabe-Verarbeitungs
bereich 122 und einem Prozeßdaten-Ausgabebereich 123 zuge
führt, wobei sich diese Komponenten in der Nachverarbeitungs
einheit 120 befinden. Es gibt einige Arten von Ausgangsprozeß
daten, wie etwa Daten, die sich auf den Start-Stop-Betrieb von
Einheiten beziehen, sowie Daten, die sich auf die Steuerung
festgelegter Werte beziehen. Die Führung bzw. Anleitung wird
auf dem Bildschirm 6 visuell dargestellt, die Nachricht bzw.
der Befehl wird visuell durch den Bildschirm 5 und den Drucker
8 dargestellt, und die Prozeßdaten werden ein zweites Mal über
die Prozeßausgabeeinheit 42 dem Verfahren zugeführt.
Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
also selbst dann, wenn eine Änderung der Verarbeitung des Sys
tems aufgetreten ist, nur eine Änderung bzw. Abänderung der
Systemdefinition erforderlich sein, um die Informationsbank
und die Definitionen der Vor- und Nachverarbeitungsvorgänge
automatisch zu ändern, so daß es nicht erforderlich wird, die
Vor-und Nachverarbeitungsvorgänge zu ändern. Darüber hinaus
kann die Darstellung des Folgerungsergebnisses des Experten
systems durch die Darstellungsmethoden der Echtzeit-Überwach
ungssteuerfunktion in konventioneller Weise übernommen werden.
Insbesondere kann ein Expertensystem realisiert werden, das
gegenüber der üblichen Echtzeit-Überwachungssteuerfunktion
eine geringe Neigung zu physikalischen Störungen hat.
Claims (6)
1. Echtzeit-Computersystem, mit einem ersten Computersystem
(1) zum Durchführen einer Betriebs-Datenverarbeitung in
Echtzeit und zum Sammeln und Abgeben von Folgerungsdaten
und mit einem zweiten Computersystem (2) zum Durchführen
einer Experten-Datenverarbeitung zur Folgerung aus den
Folgerungsdaten unter Verwendung einer Wissensbasis, wo
bei das zweite Computersystem einen Wissensspeicher (29)
zum Speichern von Wissensdaten für die Durchführung der
Folgerung, eine Folgerungseinheit (26) zum Durchführen
der Folgerung unter Verwendung der Folgerungsdaten und
auf der Basis des gespeicherten Wissens und eine Folge
rungsergebnis-Ausgabeeinheit (24) zum Ausgeben eines von
der Folgerungseinheit erhaltenen Folgerungsergebnisses
aufweist, und wobei das erste und das zweite Computersy
stem durch eine Verbindungsvorrichtung (21) miteinander
verbunden sind, und wobei das zweite Computersystem eine
Folgerungsdaten-Speichereinheit (25) zum Speichern der
vom ersten Computersystem ausgegebenen Folgerungsdaten
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folge
rungsergebnis-Ausgabeeinheit (24) mit dem ersten Compu
tersystem verbunden ist und das erste Computersystem die
Betriebs-Datenverarbeitung unter Verwendung des vom zwei
ten Computersystem ausgegebenen Folgerungsergebnisses
durchführt.
2. Echtzeit-Computersystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Vorverarbeitungs
einheit (51; 110) zum Eingeben von Folgerungsdaten und
zum Umformen dieser Daten, so daß aus ihnen auf der
Grundlage von Vorverarbeitungsdefinitionen Folgerungen
ziehbar sind, und zum Übertragen dieser Daten zu der
Folgerungsdaten-Speichereinheit (25),
eine Nachverarbeitungseinheit (52; 120) zum Verarbeiten der von der Folgerungseinheit (26) erhaltenen Folgerungs ergebnisse auf der Grundlage von Nachverarbeitungsdefini tionen, so daß sie eine für die Ausgabe geeignete Form haben,
eine Systemdefinition-Editiereinheit (61) zum Erzeugen einer Definition, die einen Prozeß-Systemzustand wieder gibt,
und eine Systemdefinition-Umformeinheit (65) zum Verän dern der Wissensbasis, der Vorverarbeitungsdefinition und der Nachverarbeitungsdefinition auf der Grundlage der erzeugten Systemdefinition.
eine Nachverarbeitungseinheit (52; 120) zum Verarbeiten der von der Folgerungseinheit (26) erhaltenen Folgerungs ergebnisse auf der Grundlage von Nachverarbeitungsdefini tionen, so daß sie eine für die Ausgabe geeignete Form haben,
eine Systemdefinition-Editiereinheit (61) zum Erzeugen einer Definition, die einen Prozeß-Systemzustand wieder gibt,
und eine Systemdefinition-Umformeinheit (65) zum Verän dern der Wissensbasis, der Vorverarbeitungsdefinition und der Nachverarbeitungsdefinition auf der Grundlage der erzeugten Systemdefinition.
3. Echtzeit-Computersystem nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine Folgerungs-Start
einheit (23), welche die Folgerungseinheit (26) veran
laßt, aus von der Vorverarbeitungseinheit (51; 110) aus
gegebenen Daten Folgerungen zu bilden.
4. Echtzeit-Computersystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverar
beitungseinheit (51; 110) und die Nachverarbeitungsein
heit (52; 120) im ersten Computersystem und dadurch zu
sätzlich erforderliche Baugruppen (53, 54, 68) im zweiten Compu
tersystem vorgesehen sind, wobei eine Eingangs/Ausgangs-
Schnittstelle (130) im Grenzbereich zwischen dem ersten
und dem zweiten Computersystem vorgesehen ist.
5. Echtzeit-Computersystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverar
beitungseinheit (110) folgende Merkmale aufweist: einen
Prozeßereignis-Detektor (111), der Änderungen von Prozeß
daten erfaßt, einen Prozeßdaten-Speicherbereich (112),
in welchem Prozeßdaten gespeichert sind, einen Eingangs
verarbeitungsbereich (113), dem ein Eingabedatenspei
cherbereich (114) für die umgeformten Prozeßdaten zuge
ordnet ist, einen statistisch-analytischen Verarbei
tungsbereich (115), der eine statistisch-analytische Ver
arbeitung für Eingangsdefinitionen durchführt, und einen
statistisch-analytischen Datenspeicherbereich (116), der
das Ergebnis des statistisch-analytischen Verarbeitungs
bereichs (115) speichert.
6. Echtzeit-Computersystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nachverar
beitungseinheit (120) folgende Merkmale aufweist: einen
Anleitungsausgabe-Verarbeitungsbereich (121), der Anlei
tungen auf der Grundlage des Folgerungsergebnisses aus
gibt, einen Nachrichtenausgabe-Verarbeitungsbereich
(122), der Nachrichten aus dem Folgerungsergebnis aus
gibt, und einen Prozeßdatenausgabebereich (123), der Pro
zeßdaten auf der Grundlage des Folgerungsergebnisses aus
gibt.
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