DE3802014A1 - Nachstellvorrichtung fuer eine kombinierte bremse - Google Patents
Nachstellvorrichtung fuer eine kombinierte bremseInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description
Bei Bremsen, die sowohl durch Betätigung der Fußbremspeda
le hydraulisch betätigt werden, als auch durch die Bedie
nung des Handbremshebels mechanisch betätigt werden, ist
es notwendig, eine Nachstellvorrichtung vorzusehen. Diese
Nachstellvorrichtung gleicht die Wegeverluste aus, die
durch Abrieb an den Bremsbelägen entstehen, so daß, unab
hängig von der Dicke der Bremsbeläge, für die Handbremse
weitgehend die gleiche Betätigungsstrecke zur Verfügung
steht.
Arbeiten derartige Nachstellvorrichtungen jedoch unter ho
herem hydraulischen Druck, so treten Schwierigkeiten auf.
Zum einen tritt unter diesen Umständen eine gewisse Hyste
rese auf, d. h. unabhängig von der Abnutzung hat die Nach
stellung nach der Fußbremsbetätigung eine andere Lage als
vor dieser Fußbremsbetätigung. Des weiteren muß sicherge
stellt werden, daß nach der Betätigung der Fußbremse die
Bremsbeläge wieder gelüftet werden. Dies ist jedoch nur
dann möglich, wenn die bei der Bremsbetätigung auftretende
und in die Nachstellung mit eingehende Dehnung der Bremse
bei der anschließenden Entlastung durch ein in der Nach
stellung vorhandenes Luftspiel aufgenommen werden kann,
das normalerweise in dem Gewinde zwischen den Nachstell
teilen vorgesehen ist. Beim Abbau der Bremskraft bzw. des
Bremsdruckes muß entsprechend das Gewindespiel größer als
die maximal auftretende Bremsdehnung ausgelegt werden.
Eine solche Auslegung würde jedoch erhebliche Nachteile
bezüglich der mechanischen Bremsbetätigung nach sich zie
hen. So würde das notwendigerweise große Gewindeluftspiel
einen entsprechenden Wegverlust der mechanischen Betäti
gung bedeuten und eine daraus resultierende ungünstige
Auslegung des Übersetzungsverhältnisses des Seilzug-Betä
tigungshebels der Bremse auf die Betätigungsschraube zur
Folge haben, die möglicherweise die gesetzlichen Bestim
mungen nicht mehr erfüllen könnte.
Aus der DE-PS 26 36 445 ist eine Nachstellvorrichtung be
kannt, bei der infolge einer gewissen Durchmesserdifferenz
der Dichtflächen der Betätigungsteile das an das Druck
stück anschließende Betätigungsteil ab einem bestimmten
Druck nachgezogen wird und nach einer weiteren Druckzunah
me die Nachstellung durch die auf die konische Reibfläche
zwischen dem zweiten Nachstellteil und Kolben wirkende
Kraft beendet wird. Eine solche Nachstellvorrichtung setzt
bestimmte Durchmesserverhältnisse und aufeinander abge
stimmte Druckfedern voraus, wobei die Kolbenkraft aus dem
Bremsdruck multipliziert mit der Ringfläche zwischen Kol
ben und wechselnd einem der Betätigungsteile resultiert.
Bei dieser Ausführung steht als wirksame Fläche bei der
hydraulischen Betätigung also nur ein Teil der Kolbenflä
che zur Verfügung.
Die Erfindung geht daher aus von einer Nachstellvorrich
tung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches und hat
sich zur Aufgabe gestellt, eine derartige Vorrichtung da
hingehend zu verbessern, die Abhängigkeit der Durchmesser
der Betätigungsteile aufzuheben und eine möglichst große
wirksame Kolbenfläche nutzbar zu machen. Ziel der Erfin
dung ist es weiterhin, die vorbekannte Nachstellvorrich
tung zu vereinfachen.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Nachstellvorrichtung
der in dem Oberbegriff des Hauptanspruches angegebenen
Gattung durch die in dem kennzeichnenden Teil dieses An
spruches angegebene Merkmalskombination gelöst. Die Erfin
dung besteht im Prinzip darin, daß die drehende Nachstell
bewegung zwar durch die Verhinderung einer Drehbewegung
des Nachstellteiles bei größerem Druck verhindert wird,
dieser Druck aber nicht gleichzeitig eine in Bremsbewe
gungsrichtung schiebende Bewegung auf das Nachstellteil
ausübt. Demgemäß hat die Erhöhung des Bremsdruckes keine
direkte Wirkung auf die axiale Nachstellkraft des betrof
fenen Nachstellteiles, die allein aus der nachstellenden
Feder resultiert und auf diese Weise ein genau definiertes
und einzuhaltendes Ende der Nachstellung gewährleistet.
Durch die Erfindung wird nicht nur erreicht, daß der er
höhte Bremsdruck hinsichtlich der Abdichtfläche neutral
ist, da er in gleicher Weise auf die Vorderseiten der bei
den Dichtungsringe wirkt und somit die in axialer Richtung
auf die Dichtungen ausgeübte Kraft neutralisiert wird.
Vielmehr erreicht man durch diese Ausgestaltung auch eine
verbesserte Wirkung des in Umfangsrichtung wirkenden Reib
momentes, da nunmehr zwei Dichtungen zur Wirkung kommen,
die zudem durch die erfindungsgemäß herbeigeführten Druck
unterschiede besonders dicht an den Flächen anliegen.
Um den Innendruck in der Druckkammer in geeigneter Weise
in den durch die Lippendichtungen abgedichteten Raum vor
dem verschiebbaren Nachstellteil zu bekommen, empfiehlt
sich in vorteilhafter Weiterbildung eine Merkmalskombina
tion nach Anspruch 3. Diese einzelne, gegebenenfalls zen
trierte Bohrung, kann auch durch mehrere auf den Kern des
Nachstellteiles verteilte zueinander parallele Bohrungen
ersetzt sein, wobei wesentlich ist, daß diese Bohrungen
den Druckinnenraum mit dem abgedichteten Raum vor dem Ende
des Nachstellteiles verbinden.
Um einen zentrierenden Anschlag zwischen dem Bremskolben
und dem verschiebbaren Nachstellteil für die Betätigung
der Handbremse zu haben, empfiehlt sich in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung die Kombination der Merkmale
nach Anspruch 4. Gleichzeitig kann der Konus die Funktion
einer Erhöhung der Flächenpressung zwischen Kolben und
Nachstellteil übernehmen und so die Sicherheit der Über
tragung der mechanischen Betätigungskräfte erhöhen.
Eine zweckmäßige Wahl hinsichtlich des Nachstellteiles und
des Kolbens zeigen die Merkmale nach Anspruch 5, wobei
sich hierbei insbesondere eine Ausgestaltung nach Anspruch
6 empfiehlt, in der die Merkmalskombination nach Anspruch
4 verbessert wird.
Ziel der Erfindung ist es, eine weitere Nachstellung bei
Überschreiten eines bestimmten Druckes zu verhindern. Wird
nun dieser Druck überschritten, so muß gleichwohl eine
weitere axiale Verschiebung in Bremsrichtung aufgrund ei
ner zusätzlichen Erhöhung des Bremsdruckes möglich sein.
Die Merkmalskombinationen nach Anspruch 8 und 9 geben
hierfür geeignete Konstruktionshinweise zur Verbesserung
der Erfindung in dieser Richtung.
Um die konstruktiven Abmessungen möglichst günstig zu be
einflußen und eine geringe Einbautiefe zu erhalten, em
pfiehlt sich eine Merkmalskombination nach Anspruch 10,
gemäß der zumindest eine der Dichtungen in einer entspre
chenden Ausnehmung in der Kolbeninnenwand verankert ist.
Weitere konstruktive Maßnahmen, die die Erfindung günstig
beeinflußen, bestehen darin, die beiden Rücken an Rücken
stehenden Dichtungen in dem zwischen ihnen bestehenden
Zwischenraum mit einem die beiden Dichtungen auf Abstand
haltenden aber gleichwohl den zugeführten atmosphärischen
Druck zu den Rücken der Dichtungen durchlassenden Zwi
schenstück zu versehen, wobei sowohl Dichtungen als auch
Zwischenstück innerhalb einer einzigen Nut hintereinander
liegend angeordnet sein können (Fig. 1 und 3). Konstrukti
ve Hinweise hierzu gibt die Merkmalskombination nach An
spruch 11.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt.:
Fig. 1 in teilweiser geschnittener Darstellung einen
Ausschnitt aus der erfindungsgemäßen Nachstell
vorrichtung, wobei nur die obere Hälfte eines zur
dargestellten Mittellinie symmetrischen Bremskol
bens mit eingebauter Nachstellvorrichtung gezeigt
ist, wobei die restlichen zur Bremse gehörenden
Gehäuseteile, sowie die vorn an dem Kolben auf
sitzenden Bremsbeläge in der Zeichnung weggelas
sen wurden,
Fig. 2 einen Auszug aus Fig. 1, wobei eine geänderte An
ordnung der beiden Dichtungen vorgestellt ist und
Fig. 3 eine weitere Abänderung zur Fig. 1 mit einer an
deren Anordnung der Dichtungen innerhalb des Kol
bens.
Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels nimmt ausdrück
lich auf den lnhalt der weiter oben genannten Patent
schriften Bezug und beschreibt nur die zu dem aufgeführten
Stand der Technik erfinderischen Änderungen ausführlich.
In Fig. 1 ist ein Bremsgehäuse 1 angedeutet, in dessen
Bohrung 29 ein Bremskolben 3 in axialer Richtung beweglich
geführt ist. Das Gehäuse besitzt in Verlängerung der Boh
rung 29 eine Bohrung verminderten Durchmessers 30, in der
die an sich bekannte Betätigungsschraube 25 geführt ist,
über den die von der Handbremse ausgehende Handbremskraft
in der Zeichnung nach links gerichtet über die Nachstell
vorrichtung auf den Bremskolben 3 übertragen wird. Die Be
tätigungsschraube 25 enthält in an sich bekannter Weise
eine Spindel 6, die das eine der beiden Nachstellteile
bildet. Auf der Spindel 6 ist drehbar eine Nachstellmutter
2 gelagert, welche das andere der beiden Nachstellteile
bildet. Eine Federhülse 32 ist zusammen mit einer die Be
tätigungsschraube 25 umschließenden, profilierten Scheibe
33 gehäusefest gelagert, wobei durch die Scheibe eine
Drehsicherung der Betätigungsschraube 25 erreicht wird.
Die Betätigungsschraube besitzt einen Absatz mit Scheibe
34, an dem sich eine Druckfeder 10 abstützt, die an ihrem
anderen Ende an der gehäusefesten Federhülse 32 angreift.
Auf diese Weise sucht die Druckfeder 10 über die Nach
stellspindel 6 die Betätigungsschraube in ihre hintere
rechte Endlage gegen ein Druckstück 39 zu drücken. Über
die Nachstellspindel 6 ist, wie weiter oben schon erwähnt,
die Nachstellmutter 2 geschraubt, die mittels einer Druck
feder 9 gegen die Wand 14 des Bremskolbens 3 gepreßt wird.
Hierzu stützt sich die Spiralfeder 9 an ihrem einen Ende
über ein Walzlager 11 mit Laufscheiben und einem Siche
rungsring 16 an der Mantelfläche des Bremskolbens 3 ab und
greift an ihrem anderen Ende an einen flanschförmig aus
kragenden Reibkonus 13 an, der in einer entsprechend ge
formten konischen Wand 14 des Innenraumes des Bremskolbens
3 abgestützt ist.
Wesentlich für die Erfindung ist nun die Ausgestaltung der
Nachstellvorrichtung am vorderen Ende der Nachstellmutter
2. Das vordere Ende der Nachstellmutter 2 ragt in eine
Sackbohrung 34, wobei das vordere Ende dieses Nachstell
teiles eine Ausnehmung 27 besitzt. In dieser Ausnehmung
sind 2 Lippendichtungen 4 und 5 angeordnet, die mit ihrer
inneren Mantelfläche (Dichtlippen 19, 20) am Boden der Aus
nehmung 27 aufsitzen und mit ihrer äußeren Mantelfläche
(Dichtlippen 21, 22) an der Mantelfläche der Sackbohrung 24
anliegen. Ein Sicherungsring 36 mit Scheibe verhindert ei
ne Verschiebung der manschettenförmigen Lippendichtungen
in axialer Richtung. Zwischen die Rückenflächen 17, 18 der
Manschettendichtungen 4, 5 ist ein Zwischenstück 28 ge
setzt, welches die Dichtungen 4 und 5 auf Abstand hält und
gleichzeitig den über eine Belüftungsbohrung 8 zugeführten
äußeren Luftdruck zu den Rückseiten 17 und 18 der Dichtun
gen 4 und 5 durchläßt. Die Vorderseiten der Dichtungen 4
und 5, an denen sich die Dichtlippen 19 bis 22 befinden,
sind dagegen dem in dem Innenraum des Bremskolbens 3 herr
schenden hydraulischen Bremsdruck ausgesetzt, wobei dieser
Druck über entsprechende Ausnehmungen in dem Reibkonus 13
und durch eine Durchgangsbohrung 7 innerhalb der Nach
stellmutter zu den Vorderflächen der Dichtungen 4 und 5
gelangt. Dieser Aufbau hat den Vorteil, daß der Druckun
terschied zwischen Außendruck und Druck in der Druckkammer
zwar voll zur Herbeiführung eines größeren Reibmomentes in
Drehrichtung ausgenutzt wird, dieser Druckunterschied aber
keine Axialkraft auf die Nachstellmutter in axialer Rich
tung aufgrund der beiden Dichtungen 4 und 5 ausübt, da die
auf die beiden Dichtungen aufgrund der Druckunterschiede
wirkenden Kräfte sich einander ausgleichen.
Bei der Betätigung der Fußbremse wird im lnnenraum des
Bremskolbens 3 ein hydraulischer Druck aufgebaut, der zum
einen die Betätigungsschraube 25 in seine äußere rechte
Lage verschiebt, (soweit er sich nicht schon dort befin
det) und zum anderen mit wachsender Kraft auf den Brems
kolben 3 einwirkt und diesen in der Zeichnung nach links
zu verschieben versucht. Aufgrund der hydraulischen Fläche
der Betätigungsschraube und der Wirkung der Druckfeder 10
wird diese gegen das Druckstück 39 gedrückt, während der
Kolben sich nach links bewegt und über den Sicherungsring
16, das Kugellager 11 und die Feder 9 eine axiale Kraft
auf die Nachstellmutter ausgeübt wird. Als Folge davon
schraubt sich die Nachstellmutter 2 von der Spindel 6 her
unter und folgt der Bewegung des Bremskolbens 3 so lange,
bis die die Drehbewegung der Mutter hindernden Reibkräfte
größer als die Antriebskräfte sind. Die Reibkräfte der
Mutter werden im wesentlichen durch die Dichtungen 4 und 5
gebildet, welche mit wachsendem Druckunterschied immer
größer werden. Dabei sind die Dichtungen 4 und 5 derart
dimensioniert, daß sie bei Überschreiten eines gewissen
hydraulischen Druckes eine Drehung der Nachstellmutter und
damit eine Nachstellung nicht mehr erlauben. In diesem
Falle wird bei weiter wachsendem Druck in der Druckkammer
zwar der Bremskolben weiter nach links verschoben, die
Nachstellung aber nicht mehr betätigt. Praktisch bedeutet
dies, daß die Mantelfläche der Sackbohrung axial über die
Dichtlippen gleitet, wobei die Reibkräfte ein Verdrehen
der Nachstellmutter nicht zulassen.
Läßt nach dem Ende der Fußbremsung der hydraulische Druck
nach, so wird durch die Entspannung des Gehäuses und der
nicht dargestellten Bremsklötze der Kolben zurückgedrückt
und gegebenenfalls durch den Schlag der Bremsscheibe
leicht freigeschlagen. Positiv wirkt in dieser Richtung
auch die Roll-back-Wirkung der Dichtung 12, die den Brems
kolben 3 zurück in die Bohrung 29 zu ziehen versucht. So
weit die Sackbohrung 24 über die Dichtlippen der Dichtung
4 und 5 beim Bremsen nach links gezogen wurde, bewirken
die Kräfte der sich entspannenden Bremse, sowie der Dich
tung 12 nunmehr in entgegengesetzter Richtung, wobei wegen
der unterbliebenen Nachstellung genug Raum ist, bevor die
konische Wand 14 zur Anlage an den Reibkonus 13 der Nach
stellmutter kommt.
Bei der Betätigung der Handbremse wirkt die auf die Betä
tigungsschraube 25 in der Zeichnung nach links ausgeübte
Kraft über die Spindel 6 und die Nachstellmutter 2 auf den
Bremskolben 3. Dabei muß verhindert werden, daß der Brems
kolben 3 der Bewegung des Handbremskolbens 25 durch Drehen
der Nachstellvorrichtung, d. h. durch Drehen der Nach
stellmutter auf der Spindel 6 ausweichen kann. Hierzu
dient die Wirkung des Reibkonus 13 auf der konischen Wand
14, die die Wirkung des nichtselbsthemmenden Gewindes zwi
schen den Nachstellteilen unterbindet und für einen direk
ten Kraftschluß zwischen Betätigungsschraube 25 und Brems
kolben 3 sorgt. Die Lippendichtungen 4 und 5 vermögen in
diesem Fall für die Verhinderung einer Drehung kaum beizu
tragen, weil während der Handbremsung ein Druck im Innen
raum des Bremskolbens 3 nicht vorhanden ist. Da während
der Handbremsung die Nachstellung verriegelt ist, werden
die Bremsbeläge nach der Bremsung durch die sich entspan
nende Bremse (Gehäuse und Bremsbeläge), sowie die Wirkung
der Dichtung 12 befreit.
Bei angezogener Handbremse könnte an sich eine Nachstel
lung nur dann vorgenommen werden, wenn der Kolbendruck ei
ne entsprechende Größe erreicht hat. In diesem Falle ist
aber der Reibschluß der Dichtungen 4 und 5 in Drehrichtung
der Nachstellung schon wirksam, so daß bei angezogener
Handbremse eine Nachstellung nicht möglich ist.
Die Fig. 2 und 3 zeigen konstruktive Abänderungen der Er
findung gegenüber Fig. 1. Dabei ist zum einen in Fig. 3
eine gegenüber Fig. 1 platzsparende Umkehrung der Lage für
die Dichtungen 4 und 5, sowie des Zwischenstückes 28 vor
gesehen, welche sich anstatt in einer Ausnehmung 27 am En
de der Nachstellmutter 2 nunmehr in einer Ausnehmung 38 in
der Innenwand des Bremskolbens 3 befinden. Hierdurch kann
das Gewinde der Spindel 6 bis zum vorderen Boden des
Bremskolbens verlängert und somit in einfacher Weise Druck
zur lippenseitigen Fläche der Dichtung 4 über die Gewinde
verschraubung geführt werden. Hierdurch läßt sich eine
Verkürzung der Nachstellung erreichen. Die Ausgestaltung
nach Fig. 2 verzichtet auf die Verwendung eines Zwischen
stückes 28 dadurch, indem die eine der Dichtlippen in ei
ner Ausnehmung am Ende der Nachstellmutter 2 und die ande
re Dichtung in einer Ausnehmung in der Gehäusewand des
Bremskolbens 3 untergebracht sind. Hinsichtlich der Ver
kürzung liegt diese Ausführungsform zwischen der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 und Fig. 3.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
Zum einen entspricht die hydraulisch wirksame Fläche dem
vollen Kolbendurchmesser. Weiterhin ist, wie weiter oben
schon beschrieben, die Nachstellmutter hydraulisch ausge
glichen, d. h. es gehen von ihr keine direkt durch die
Druckunterschiede zwischen Außendruck und Druck in der
Bremskammer bedingte axiale Kraftwirkungen aus. Der Durch
messer des zylindrischen Endes der Nachstellmutter ist
auch unabhängig von der Abdichtung der Betätigungsschrau
be. Das Gewinde kann darüberhinaus auch zum Transport der
Druckflüssigkeit und damit des Druckes in den vorderen
Kolbenraum dienen. Die Vorschubkraft der Nachstellmutter
resultiert allein aus der auf sie wirkenden Federkraft
(Feder 9), wobei diese Kraft kleiner ist als die Kraft der
Feder 10, welche auf die Betätigungsspindel wirkt. Der
Grenzdruck, bis zu dem eine Nachstellung erfolgt, hat da
her nur einen geringen Streubereich, wodurch das Lüftspiel
des Gewindes (Verlustweg bei mechanischer Betätigung) ge
ring gehalten werden kann. Bei hydraulischer Betätigung
bleibt die Anlage der Gewindespindel gegen das Druckstück
erhalten, so daß letzteres bei der Bremsung nicht klappern
kann.
Claims (11)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Bremse mit
einem oder zwei einander gegenüberliegenden hydrauli
schen Kolben, der bei Bremsbetätigung durch Aufbau ei
nes hydraulischen Druckes in einer Druckkammer gegen
über dem Bremsgehäuse über Bremsbeläge die auf eine
Bremsscheibe wirkenden Bremskräfte erzeugt, mit dem
hydraulischen Druck ausgesetzten Nachstellteilen in
Form von Mutter und Schraube, auf welche in gleicher
axialer Richtung wie der hydraulische Druck jeweils
eine Feder wirkt und welche unterhalb eines vorgegebe
nen hydraulischen Druckes in der Druckkammer für die
Nachstellung selbsthemmungsfrei gegeneinander verdreh
bar sind, wobei oberhalb eines vorgegebenen Druckes
die vorher mögliche relative Drehbewegung des gegen
über dem Bremsgehäuse axial verschiebbaren Nachstell
teils verhindert wird, wobei das aufgrund einer Dreh
bewegung axial verschiebbare Nachstellteil (2) mittels
einer elastischen Dichtung (4, 5) in druckabhängigem
Reibschluß gegenüber dem Kolben (3) gehalten ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Dichtung
aus zwei Dichtungsringen (4, 5) besteht, wobei mittels
eines Belüftungskanals (8) normaler Luftdruck zu den
einander zugewandten Rückseiten (17, 18) der Dichtungs
ringe und der Druckkammerdruck zu den einander abge
wandten Flächen der Dichtungsringe geleitet ist.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtungsringe
durch zwei einander entgegengerichtete Lippendichtun
gen (4, 5) gebildet sind, wobei die abgewandten Dich
tungsflächen die Dichtlippen (19 bis 22) tragen.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das axial ver
schiebbare Nachstellteil (2) mit einer in seiner
Längsrichtung verlaufenden Durchgangsbohrung (7) ver
sehen ist, über welche der Druckkammerdruck in den
hinter dem Nachstellteil (2) liegenden Raum (23) ge
leitet werden kann.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das ver
schiebbare Nachstellteil (2) zusätzlich mit einem
Reibkonus (13) versehen ist, welcher an einer entspre
chend konisch geformten, gegenüber dem Kolben (3)
drehfest gelagerten Wand (14) in Reibschluß bringbar
ist.
5. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das axial
verschiebbare Nachstellteil (2) durch die Nachstell
mutter gebildet ist, die über die Lippendichtung bzw.
Lippendichtungen (4, 5) in einer Bohrung (24) am Boden
des gegenüber dem Bremsgehäuse drehfest gelagerten
Bremskolbens (3) gegenüber dem Bremskolben (3) in
Reibschluß bringbar ist.
6. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 4 und nach einem
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die konische Wand (14) in die
Innenfläche des gegenüber dem Bremsgehäuse drehsicher
gelagerten Bremskolbens (3) eingearbeitet ist.
7. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lip
pendichtungen (4, 5) derart ausgestaltet ist, daß bei
höherem Bremsdruck ein Verdrehen des verschiebbaren
Nachstellteils (2) und damit ein Nachstellen verhin
dert ist.
8. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
beaufschlagung der Nachstellteile (2, 6) und der Lip
pendichtung bzw. Lippendichtungen (4, 5) derart dimen
sioniert ist, daß bei einem einen vorgegebenen Wert
überschreitenden Druck das verschiebbare Nachstellteil
(2) gegenüber dem zugeordneten Kolben (3) undrehbar
aber axial verschiebbar gelagert ist.
9. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
beaufschlagung der Nachstellteile (2, 6) und der Lip
pendichtung bzw. Lippendichtungen (4, 5) derart dimen
sioniert sind, daß bei einem einen vorgegebenen Wert
überschreitenten Druck das verschiebbare Nachstellteil
(2) gegenüber dem zugeordneten Kolben (3) undrehbar
und axial unverschiebbar angeordnet ist und bei einer
Erhöhung des Druckes das andere Nachstellteil (6) in
seiner axialen Lage gegenüber dem Gehäuse (1) ver
stellt wird.
10. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß zumin
dest eine als Manschettendichtung ausgestaltete Lip
penabdeckung in einer ringförmigen Nut in der Kolben
innenwand verankert ist (Fig. 2, Fig. 3).
11. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 2 und einem der An
sprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen die Rückseiten (17, 18) der Dich
tungen (4, 5) ein, die axiale Verschiebung der Dichtun
gen gegeneinander verhinderndes und den über die Lüf
tungsbohrung (8) zugeführten Luftdruck durchlassendes
Zwischenstück (28) eingefügt ist, welches mit den
Dichtungen in einer gemeinsamen ringförmigen Ausneh
mung in dem Nachstellteil oder der Innenwand des
Bremskolbens eingesetzt ist (Fig. 1, Fig. 3).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883802014 DE3802014A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Nachstellvorrichtung fuer eine kombinierte bremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883802014 DE3802014A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Nachstellvorrichtung fuer eine kombinierte bremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3802014A1 true DE3802014A1 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6345901
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883802014 Ceased DE3802014A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Nachstellvorrichtung fuer eine kombinierte bremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3802014A1 (de) |
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