DE4417741A1 - Automatische Nachstellvorrichtung für Scheibenbremse - Google Patents
Automatische Nachstellvorrichtung für ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Nachstellvorrich
tung für eine Scheibenbremse, bei der ein in einem Gehäuse
verschiebbar angeordneter Bremskolben sowohl hydraulisch als
auch über eine mechanische Betätigungseinrichtung betätigbar
ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Nachstellvorrichtung ist aus der EP-B-0 352 306
bekannt. Bei der bekannten Nachstellvorrichtung ist
zwischen dem Bremskolben und einer mechanischen Betätigungs
einrichtung ein verlängerbares Nachstellglied angeordnet,
das aus einer Schraube und einer Mutter besteht, die über
ein selbsthemmungsfreies Gewinde miteinander verbunden sind.
Die Schraube ist mit dem Bremskolben drehfest verbunden und
die Mutter ist über ein Drehlager indirekt am Gehäuse dreh
bar, aber axial gegen einen Anschlag gehalten. Wenn bei ei
ner hydraulischen Betätigung des Bremskolbens sich dieser
axial verschiebt, nimmt er die Schraube mit. Bei einer ein
geringes Spiel überschreitenden Axialbewegung dreht sich die
axial festgehaltene Schraube auf der bewegten Mutter, wobei
die Länge des Nachstellglieds an den Verschleiß der Brems
beläge angepaßt wird. Bei einer mechanischen Betätigung wird
ein gegen Verdrehen gesichertes Druckstück axial verschoben
und gegen die Mutter gedrückt. Dabei kommt eine Reibkupplung
in Eingriff und ein Verdrehen der Mutter wird verhindert.
Schließlich verfügt die bekannt Nachstellvorrichtung über
einen Mechanismus, der die Verlängerung des Nachstellglieds
verhindert, wenn der hydraulische Druck einen vorgegebenen
Mindestwert überschreitet. Beispielsweise kann bei einer
Notbremsung der hydraulische Druck so groß werden, daß sich
der Bremssattel elastisch aufweitet und der Weg des Brems
kolbens dadurch vergrößert wird. In diesem Fall ist ein
Nachstellen nicht wünschenswert, weil der Bremssattel nach
der Notbremsung wieder seine ursprüngliche Lage einnimmt und
dann das zum Abheben der Bremsbeläge von der Bremsscheibe
erforderliche Lüftspiel nicht mehr zur Verfügung steht. Dies
führt zu einem dauernden Schleifen der Bremsbeläge an der
Bremsscheibe mit der Folge eines erhöhten Belagverschleißes,
Energieverbrauchs und insbesondere zu einer Überhitzung, die
im ungünstigsten Fall zum Totalausfall der Bremse führen
kann. Um diese Nachstellung bei hohem hydraulischen Druck zu
verhindern, ist ein kleiner Hilfskolben vorgesehen, der bei
hohem hydraulischen Druck verschoben wird und mit der Mutter
in Eingriff tritt, so daß die Mutter sich nicht mehr verdre
hen kann und eine Nachstellung unterbleibt.
Die bekannte Nachstellvorrichtung ist jedoch aus aufwendig
zu fertigenden Einzelheiten kompliziert zusammengesetzt,
wobei zum Teil geringe Toleranzen eingehalten werden müssen.
Dies führt zu hohen Fertigungskosten. Desweiteren müssen
mehrere Bauteile einzeln in das Bremsengehäuse eingesetzt
und miteinander in Verbindung gebracht werden. Auch dabei
entstehen erhebliche Montagekosten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße automa
tische Nachstellvorrichtung zu verbessern, so daß sie mit
kostengünstig zu fertigenden Einzelteilen auf einfache Weise
kostengünstig herstellbar ist. Insbesondere ist es wün
schenswert, wenn zumindest die meisten Bauteile bereits vor
dem Einsetzen in das Gehäuse zu einer Einheit vormontierbar
sind.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Im Prinzip besteht die Lösung
darin, ein Hülsenbauteil vorzusehen, das mehrere Funktionen
von bisher einzelnen Bauteilen übernimmt. So wird mit dem
Hülsenbauteil, das an einem axialen Anschlag des Gehäuses
anliegt, die Schraube des Nachstellglieds in ihrer axialen
Position fixiert, um dadurch ein Nachstellen erst zu ermög
lichen. Desweiteren ragt das Hülsenbauteil mit einer kleinen
Ringfläche aus dem Druckraum heraus und ist axial entgegen
der Betätigungsrichtung verschiebbar angeordnet. Bei starkem
hydraulischen Druck im Druckraum, der in Bezug auf die ge
nannte Fläche eine Kraft ergibt, die eine gegengerichtete
Federkraft und die Reibung überwindet, verschiebt sich das
gesamte Hülsenbauteil und tritt formschlüssig oder reib
schlüssig mit der Mutter in Eingriff, um eine Drehung der
Mutter zu verhindern. Bei hohem hydraulischen Druck wird
also eine Verlängerung des Nachstellglieds verhindert. Damit
übernimmt das Hülsenbauteil die Funktion der aus dem Stand
der Technik bekannten Hilfskolben.
In einer vorteilhaften Ausführungsform beherbergt das Hül
senbauteil zumindest ein Druckstück, ein Drehlager, eine
Spannfeder, die genannte Mutter und eine Einrichtung zur
Hemmung der Drehbewegung der Mutter, wobei eine vormontierte
Einheit entsteht, die mit einfachen Handgriffen in das Ge
häuse der Bremse einsetzbar ist. Die Spannfeder hält über
das Drehlager die Mutter ständig in Anlage an dem Druck
stück. Diese Maßnahme ist im Hinblick auf die Fertigungsto
leranzen der einzelnen Bauteile besonders günstig, da sowohl
in Bezug auf die Mutter als auch auf das Druckstück genau zu
fertigende Anschläge für die Ruhelagen entfallen können.
Alle Bauteiltoleranzen der im folgenden genauer beschriebe
nen Anordnung addieren sich im wesentlichen nur in Axial
richtung und können durch einen einzigen Justierungsschritt
während der Montage über ein in seiner Axiallage einfach zu
fixierendes Anschlagteil ausgeglichen werden, wobei ein ge
wisses, im folgenden näher beschriebenes Funktionsspiel (x)
eingestellt wird.
Das zur drehbaren Abstützung der Mutter erforderliche Dreh
lager kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung mit Vorteil
als einfaches, nur gering belastetes Axiallager ausgeführt
sein, bei dem drei oder mehr Lagerkugeln zwischen einem
drehbaren, an einem Ringbund der Mutter anliegenden Schei
benring und einem drehfesten, an der Spannfeder anliegenden
Scheibenring angeordnet sind. In einer nochmals vereinfach
ten Ausführungsform kann sogar der am Ringbund der Mutter
anliegende Scheibenring wegfallen, wobei die Lagerkugeln
direkt auf dem Ringbund der Mutter rollen.
Um die erforderliche kleine Fläche des Hülsenbauteils aus
dem Druckraum herauszuführen, empfiehlt sich eine Ausfüh
rungsform, bei der das Druckstück im Inneren eines zylin
drischen Endabschnitts des Hülsenbauteils axial verschiebbar
geführt und hydraulisch abgedichtet ist. Der Endabschnitt
ist dann seinerseits in einer vorzugsweise koaxialen Bohrung
des Druckraums hydraulisch abgedichtet und axial verschieb
bar geführt, wobei die ringförmige Stirnfläche des zylin
drischen Endabschnitts für die Erzeugung der Andruck- und
Verschiebekraft zur Anrechnung kommt. Diese Anordnung des
Endabschnitts zwischen dem Druckstück und der für die Füh
rung des Druckstücks ohnehin vorgesehenen Bohrung des Gehäu
ses ist ohne nennenswerten zusätzlichen Fertigungsaufwand
durchführbar, wobei die für die Fertigung und Führung von
aus dem Stand der Technik bekannten Hilfskolben entstehenden
Fertigungs- und Montagekosten entfallen. Außerdem werden
hier die beim Stand der Technik in Bezug auf Führung und
Bewegung der Hilfskolben auftretenden Reibungsprobleme um
gangen, wobei die Nachstellvorrichtung in ihrer Funktion
sicherer und zuverlässiger wird. Auch eine im Stand der
Technik vorgesehene, aufwendig zu erzeugende Belüftungsboh
rung im Bremskolben kann entfallen, genauso wie ein zum Her
stellen einer Druckdifferenz erforderlicher Verschluß der
Mutter, der nach dem Einbringen des Muttergewindes erfolgen
muß. Schließlich sind in der durch die Bremswärme aufge
heizten Zone des Gehäuses und des Bremskolbens keine für die
Funktion der Nachstellung relevanten Gummiteile unterge
bracht. Auch dies erhöht die Betriebssicherheit, da Gummi
dichtungen im Zusammenhang mit der Bremswärme schwer zu be
herrschende Probleme mit sich bringen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
das Hülsenbauteil aus zwei im Schnitt gestuften Hülsenele
menten, die jeweils in Abschnitten mit größerem Durchmesser
zusammengefügt sind. Die Hülsenelemente können so auf ein
fache Weise beispielsweise durch Umformen eines Blechs oder
Rohres einzeln gefertigt und mit den im Inneren angeordneten
Bauteilen, insbesondere der Mutter, dem Drehlager, der
Spannfeder, dem Druckstück, dem Dichtring, dem Bremsring und
der Klemmfeder versehen werden, um anschließend zusammenge
setzt und vorzugsweise durch radiale Eindrückungen form
schlüssig miteinander verbunden zu werden. Dabei entsteht
eine vorgefertigte Einheit, die von selbst zusammenhält und
mit einfachen Handgriffen in das Gehäuse einsetzbar ist.
Zweckmäßigerweise weist ein erstes Hülsenelement, das auch
den abgestuften Endabschnitt besitzt und mit dem Druckstück
versehen ist, an seinem anderen Ende einen radial nach außen
umgebogenen Flanschabschnitt auf, der an dem Anschlag des
Gehäuses anliegt.
Vorzugsweise ist der Anschlag von einem geschlitzten Ring
gebildet, der in eine innere Ringnut der Zylinderbohrung des
Gehäuses eingeschnappt ist und an dem der Flanschabschnitt
des Hülsenbauteils in Betätigungsrichtung axial anliegt.
Für eine möglichst einfache und zweckmäßige Ausgestaltung
einer zusätzlichen Hemmung für die Mutter, die ein Drehen
der Mutter bei hohem hydraulischen Druck verhindert, ist in
einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß ein zwei
tes Hülsenelement an seinem dem ersten Hülsenelement abge
wandten Ende einen radial nach innen umgebogenen Bund auf
weist, an dem im Normalzustand zunächst nur die Spannfeder
oder ein die Spannfeder abstützendes Bauteil anliegt. Dieser
Bund dient aber im Falle einer starken Bremsung auch als
Anlage für einen Bremsring, der im Bereich des Hülsenbau
teils axial verschiebbar auf der Mutter und mit dieser dreh
bar, aber relativ zur Mutter undrehbar befestigt ist. Dieser
Bremsring wird von einer Klemmfeder in Betätigungsrichtung
gegen einen axialen Anschlag gedrückt, wobei ein kleiner
axialer Abstand (Funktionsspiel x) zwischen dem Bremsring
und dem Bund des zweiten Hülsenelements verbleibt. Solange
dieser Abstand besteht, wird ein Drehen der Mutter durch den
Bund nicht verhindert. Wenn allerdings bei starkem hydrauli
schen Druck das gesamte Hülsenbauteil axial entgegen der
Betätigungsrichtung verschoben wird, kommt der Bund in Rei
beingriff oder in formschlüssigen Eingriff mit dem Brems
ring, der entgegen der Betätigungsrichtung von seinem An
schlag abgehoben und nunmehr mittels der Klemmfeder gegen
den Bund gedrückt wird. Die Reibkraft wird dabei insbesonde
re von der Klemmfeder bestimmt.
In einer ersten Variante wird der axiale Anschlag von einem
auf die Mutter auf gepreßten Begrenzungsring, beispielsweise
einem Seegerring oder Krallenring gebildet. Dabei ist es be
sonders zweckmäßig, wenn zwischen dem Begrenzungsring und
dem Bremsring eine Distanzhülse als Abstandhalter angeordnet
ist. Bei der Montage der Nachstellvorrichtung wird die axia
le Lage des Begrenzungsrings derart justiert, daß der ge
wünschte kleine axiale Abstand zwischen dem Bund des zweiten
Hülsenelements und dem Bremsring eingestellt wird. Dabei
werden die Fertigungstoleranzen aller beteiligten Bauteile
in axialer Richtung ausgeglichen.
In einer zweiten Variante ist der axiale Anschlag von einer
auf die Mutter auf gepreßten Klemmhülse gebildet, die die
Funktion des Begrenzungsrings und der Distanzhülse in sich
vereint. Eine dritte Variante sieht vor, daß der axiale An
schlag von einer dünnen Hülse gebildet ist, die zur Montage
zunächst auf die Mutter aufgesteckt und nach Justierung des
axialen Abstands mit der Mutter verstemmt wird. Zweckmäßi
gerweise ist die Mutter in diesem Fall mit einer umlaufenden
Ringnut versehen, mit der die Hülse formschlüssig verstemmt
wird. Hier können auch eine Vielzahl anderer einfacher und
geläufiger Verbindungstechniken zur Anwendung kommen, da die
Haltekraft des Anschlags im wesentlichen nur der relativ
kleinen Kraft der Klemmfeder entsprechen muß.
Die mit ihrem einen Ende axial am Bremsring anliegende
Klemmfeder muß auch mit ihrem anderen Ende abgestützt wer
den. Für diesen Zweck besitzt die Mutter einen zweiten Ring
bund an dem das andere Ende der Klemmfeder entgegen der Be
tätigungsrichtung axial anliegt. In einer anderen Variante
ist vorgesehen, daß das andere Ende der Klemmfeder an einem
Stützring axial anliegt, der seinerseits an dem zweiten
Ringbund der Mutter axial abgestützt ist. In diesem Fall ist
zweckmäßigerweise der Stützring und der Bremsring gleich
ausgestaltet, wodurch die Teilekosten reduziert werden.
Eine dritte Variante kommt ohne den zweiten Ringbund der
Mutter aus. Hier ist das andere Ende der Klemmfeder an einem
ringförmigen Befestigungselement axial abgestützt, wobei das
Befestigungselement in eine Ringnut der Mutter eingerastet
ist. Vorzugsweise wird als Befestigungselement ein Seeger
ring verwendet.
Falls der Reibeingriff zwischen dem Bund des Hülsenelements
und dem Bremsring sich als unzureichend erweisen sollte, ist
in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, an den ge
nannten Bauteilen auf gerauhte Oberflächen, Zacken, Zähne
oder eine ähnlich profilierte Struktur vorzusehen. Dadurch
wird der Eingriff in Drehrichtung zwischen dem Bund des Hül
senelements und dem Bremsring verbessert und die Übertragung
eines größeren Bremsmoments ermöglicht. Durch eine entspre
chende Gestaltung ist auch ein Formschluß möglich.
In einer anderen Weiterbildung wird die Wirkung der von der
Klemmfeder aufgebrachten Anpreßkraft verstärkt, indem der
Bund des Hülsenelements und der Bremsring in gleicher Rich
tung abgewinkelt angeordnet sind, vorzugsweise zwischen 30°
und 45°. Durch die schräg aufeinander gedrückten Reibflächen
wird das Bremsmoment erhöht.
In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung
ist die Schraube in dem Bremskolben spielfrei eingepreßt.
Das zum Abheben der Bremsbeläge von der Bremsscheibe erfor
derliche Lüftspiel wird in diesem Fall allein durch ein
Axialspiel des Gewindes zwischen der Schraube und der Mutter
aufgebracht.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die
Schraube im Bremskolben verdrehsicher, aber mit Axialspiel
befestigt ist, wobei die Summe dieses Axialspiels mit dem
Axialspiel des Gewindes den Lehrweg bei mechanischer Betäti
gung bestimmt. Insbesondere wenn die Schraube im Bremskolben
auch mit radialem Spiel befestigt ist, werden Fertigungsto
leranzen der Bauteile hinsichtlich einer koaxialen Anordnung
von Schraube, Mutter und Druckstück automatisch ausgegli
chen. Dies wiederum ermöglicht eine kostengünstigere Ferti
gung der Einzelteile.
Besonders zweckmäßig ist die Verwendung einer Schraube mit
einem herkömmlichen sechskantigen Schraubenkopf, der in eine
komplementäre sechskantige Öffnung des Bremskolbens mit
Spiel eingreift. Der Schraubenkopf wird in der Öffnung gegen
axiales Herausziehen durch einen Sprengring gesichert, der
in der Öffnung eingerastet ist.
In einer weiteren Bauform wird der Anschlag durch eine
Scheibe gebildet, die eingepreßt oder eingelegt und ver
stemmt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße automatische Nachstellvor
richtung im Schnitt;
Fig. 2 einen Ausschnitt einer im wesentlichen Fig. 1
entsprechenden Nachstellvorrichtung mit Varianten
hinsichtlich der Befestigung der Schraube im Kol
ben, des axialen Anschlags auf der Mutter und der
Verbindung der beiden Hülsenelemente;
Fig. 3 eine im wesentlichen Fig. 1 entsprechende Nach
stellvorrichtung mit weiteren Varianten hinsicht
lich der Befestigung der Schraube im Bremskolben,
dem axialen Anschlag auf der Mutter und dem Dreh
lager;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen automatischen Nachstellvorrichtung, bei
der insbesondere die Verdrehsicherung des Hülsen
bauteils anders gelöst wurde;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer Nachstellvor
richtung mit einem modifizierten Schraubenkopf und
dessen Befestigung, einem Abstützelement für die
Spannfeder, einem verkleinerten Druckstück, und
einer geprägten Verzahnung am modifizierten Bund
des Hülsenbauteils;
Fig. 6 eine weitere Variante der Verzahnung im Detail.
Bei der in Fig. 1 dargestellten automatischen Nachstellvor
richtung erkennt man einen Teil des Gehäuses 1 einer Schei
benbremse mit einer Zylinderbohrung 2, in der ein Bremskol
ben 3 axial verschiebbar angeordnet ist. Der Bremskolben 3
ist durch Beaufschlagung des Druckraums 4 mit hydraulischem
Druck betätigbar, kann aber auch über eine mechanische Betä
tigungseinrichtung 5 betätigt werden. Zwischen dem Bremskol
ben 3 und der Betätigungseinrichtung 5 ist ein verlängerba
res Nachstellglied angeordnet, das aus einer Schraube 6 und
einer Mutter 7 besteht, die über ein selbsthemmungsfreies
Gewinde 8 miteinander verbunden sind. Die Schraube 6 besitzt
einen Schraubenkopf 9, der in eine Öffnung 10 des Bremskol
bens 3 eingepreßt ist. Damit ist der Bremskolben 3 und die
Schraube 6 drehfest miteinander verbunden. Auf der Mutter 7
ist ein Drehlager 11 angeordnet, das als Axiallager ausge
führt ist. Dabei sind Lagerkugeln 12 zwischen einem, an ei
nem ersten Ringbund 13 der Mutter 7 anliegenden Scheibenring
14 und einem an einer Spannfeder 15 anliegenden Scheibenring
16 angeordnet. Das andere Ende der Spannfeder 15 ist an ei
nem Hülsenbauteil 17 abgestützt, welches seinerseits am Ge
häuse 1 abgestützt und geführt ist.
Das Hülsenbauteil 17 besteht aus zwei im Schnitt gestuften
Hülsenelementen 18, 19, die an ihren Abschnitten mit größe
rem Durchmesser zusammengefügt sind. Das Zusammenfügen ge
schieht hier durch plastische Verformung, indem radiale Ein
drückungen 20 zwischen den Hülsenelementen 18, 19 einen
Formschluß herstellen. Das erste Hülsenelement 18 besitzt
einen abgestuften Endabschnitt 21 mit kleinerem Durchmesser,
der in einer abgestuften Bohrung 22 des Druckraums 4 axial
verschiebbar geführt und durch eine erste Dichtung 23 hy
draulisch abgedichtet ist. Dabei kommt eine ringförmige
Stirnfläche 24 des Endabschnitts 21 außerhalb des Druckraums
4 zu liegen. Diese ringförmige Stirnfläche 24 ist proportio
nal zu der durch den hydraulischen Druck im Druckraum 4 er
zeugten Kraft F entgegen der Betätigungsrichtung, die auf
das Hülsenbauteil 17 einwirkt und dieses axial zu ver
schieben sucht. Das erste Hülsenelement 18 ist an seinem an
deren Ende mit dem größeren Durchmesser radial nach außen
umgebogen, so daß ein Flanschabschnitt 25 entsteht, der an
einem Anschlag 26 des Gehäuses 1 axial in Betätigungsrich
tung anliegt und abgestützt wird. Der Anschlag 26 wird von
einem geschlitzten Ring gebildet, der in eine innere Ringnut
27 der Zylinderbohrung 2 eingeschnappt ist. Außerdem ist im
inneren des ersten Hülsenelements 18 ein Druckstück 28 axial
verschiebbar angeordnet und mittels eines in eine Längsnut
29 des Druckraums 4 eingreifenden Vorsprungs 30 gegen Ver
drehen gesichert. Das Druckstück 28 ist über eine mit ko
nischen Reibflächen versehene, geschlossene Reibkupplung 31
in Eingriff mit der Mutter 7, wodurch ein Drehen der Mutter
7 verhindert wird. Das Druckstück 28 ist innerhalb des En
dabschnitts 21 des Hülsenbauteils 17 axial verschiebbar ge
führt und mittels einer zweiten Dichtung 32 hydraulisch ab
gedichtet.
Das Hülsenbauteil 17 beherbergt also das Druckstück 28 mit
dem Dichtring 32, die Mutter 7, das Drehlager 11 und die
Spannfeder 15, wobei die Spannfeder 15 einerseits das Hül
senbauteil 17 an den axialen Anschlag 26 des Gehäuses 1 und
andererseits die Mutter 7 über das Drehlager 11 gegen das
Druckstück 28 preßt. Im Normalfall wird dadurch die Reib
kupplung 31 geschlossen gehalten. In diesem Zusammenhang ist
zu betonen, daß das Hülsenbauteil 17 mit den enthaltenen
Teilen eine bauliche Einheit darstellt, die vor der Montage
im Druckraum 4 des Gehäuses 1 fertig zusammenmontiert werden
kann. Der Vorgang des Einbaus der Nachstellvorrichtung in
das Gehäuse 1 wird dadurch stark vereinfacht und kann bei
spielsweise auch an einem anderen Ort als dem der Bremssat
telmontage stattfinden.
Das zweite Hülsenelement 19 weist an seinem dem ersten Hül
senelement 18 abgewandten Ende einen radial nach innen umge
bogenen Bund 33 auf, an dem die Spannfeder 15 in Betäti
gungsrichtung axial anliegt.
Auf der Mutter 7 ist im Bereich innerhalb des Hülsenbauteils
17 ein Bremsring 34 axial verschiebbar angeordnet. Der
Bremsring 34 ist mit der Mutter 7 drehbar, aber relativ zur
Mutter 7 undrehbar befestigt, beispielsweise durch eine
formschlüssig eingreifende Nase, eine Schlüsselfläche oder
einen Sechskant. Auf der Mutter 7 ist außerdem eine Klemmfe
der 35 angeordnet, die den Bremsring 34 in Betätigungsrich
tung gegen einen axialen Anschlag drückt. Als axialer An
schlag ist ein auf die Mutter 7 aufgepreßter Begrenzungsring
36 vorgesehen, wobei zwischen dem Begrenzungsring 36 und dem
Bremsring 34 als Abstandhalter eine Distanzhülse 37 angeord
net ist. Der Bremsring 34 wird von der Klemmfeder 35 an die
Distanzhülse 37 gedrückt, welche selbst wiederum am Begren
zungsring 36 axial anliegt. Die axiale Position des Begren
zungsrings 36 wird bei der Montage der Nachstellvorrichtung
derart positioniert, daß zwischen dem Bremsring 34 und dem
Bund 33 des zweiten Hülsenelements 19 ein vorbestimmter Ab
stand X als Funktionsspiel eingestellt wird.
Der Begrenzungsring 36 kann wie in Fig. 2 gezeigt, auch als
Krallenring 38 ausgeführt sein. Außerdem können die Funktio
nen des Begrenzungsrings 36 und der Distanzhülse 37 in einem
einzigen Bauelement zusammengefaßt werden, entweder wie in
Fig. 3 dargestellt durch eine auf die Mutter 7 aufgepreßte
Klemmhülse 39 oder wie in Fig. 4 dargestellt durch eine auf
die Mutter 7 aufgesteckte dünne Hülse 40, die nach dem axia
len Positionieren mit der Mutter 7 verstemmt wird. Für die
sen Zweck ist die Mutter 7 mit einer Ringnut 41 versehen,
die mit einer Eindrückung 42 der Hülse 40 formschlüssig zu
sammenwirkt.
Das andere Ende der Klemmfeder 35 liegt entweder, wie in
Fig. 4 gezeigt, direkt an einem zweiten Ringbund 43 der
Mutter 7 entgegen der Betätigungsrichtung axial an oder es
ist wie in Fig. 1 gezeigt an einem Stützring 44 axial ab
gestützt, der seinerseits an dem zweiten Ringbund 43 der
Mutter 7 anliegt. Im letztgenannten Fall ist vorzugsweise
der Stützring 44 und der Bremsring 34 gleich ausgestaltet.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Variante ist das Ende der
Klemmfeder 35 an einem Befestigungselement 45, vorzugsweise
einem Seegerring abgestützt, das in eine andere Ringnut 46
der Mutter 7 eingerastet ist.
Bei der in Fig. 5 oben dargestellten Weiterbildung der Er
findung ist ein modifizierter Bund 33a des zweiten Hülsen
elements 19a leicht konisch und der Bremsring 34 mit aufge
rauhten Oberflächen versehen, um das Bremsmoment zu erhöhen.
Bei der in Fig. 5 unten dargestellten Ausführungsform ist
ein Bund 33b mit Einprägungen 74 und ein Bremsring 34b mit
Zacken 72 oder Zähnen versehen. Hierdurch kann die Bauform
und die Kraft der Klemmfeder 35 kleiner bemessen werden.
Außerdem ist im zweiten Hülsenelement 19a ein Abstützelement
71 für die Spannfeder 15 eingefügt, um den radialen Bauraum
zu vergrößern, der für die Anordnung des Bremsrings 34 zur
Verfügung steht.
In Fig. 5 erkennt man auch ein verkleinertes Druckstück
28b, das von innen in eine modifizierte Mutter 7a eingreift
und mit dieser eine modifizierte Reibkupplung 31a bildet.
Ein modifiziertes erstes Hülsenelement 18a ist an den klei
neren Bauraum angepaßt und besitzt einen konischen Abschnitt
75. Diese Maßnahme wirkt sich günstig auf Materialverbrauch,
Gewicht und Fertigungskosten aus.
Die Schraube 6 besitzt einen modifizierten Schraubenkopf
59a, der mittels einer verstemmten Anschlagscheibe 70 am
Bremskolben 3 fixiert ist.
Bei einer in Fig. 6 dargestellten Variante der Verzahnung
ist ein Bremsring 34d mit Einprägungen 74 versehen, in die
ein Kragen 73 des modifizierten Bundes 33d eingreifen kann,
um eine formschlüssige Verbindung zu erzeugen. Der Kragen 73
kann mit oder ohne Zähne ausgestaltet sein.
In Fig. 3 ist eine andere Weiterbildung der Erfindung dar
gestellt, bei der ein modifizierter Bund 33c des zweiten
Hülsenelements 19 einen abgewinkelten Abschnitt 47 mit einer
im Winkel von 45° angeordneten Reibfläche 48 aufweist, die
mit einer komplementären Reibfläche des modifizierten Brems
rings 34c zusammenwirkt, um ein erhöhtes Bremsmoment zu er
zeugen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Schrau
be 6 mit ihrem Kopf 9 in die Öffnung 10 des Bremskolbens 3
eingepreßt. Das selbsthemmungsfreie Gewinde 8 zwischen der
Schraube 6 und der Mutter 7 weist ein Axialspiel S1 auf, das
dem Lüftspiel zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe
der Scheibenbremse entspricht.
Der Bremskolben 3 ist außerdem auf herkömmliche Weise mit
einer Ringdichtung 49 hydraulisch abgedichtet und mittels
einer Schutzkappe 50 vor eindringendem Schmutz und Feuchtig
keit geschützt.
Bei einer hydraulischen Betätigung wird über den Einlaß 51
Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum 4 eingeleitet. Der
hydraulische Druck beaufschlagt den Bremskolben 3 und setzt
ihn in Betätigungsrichtung nach links in Bewegung. Wenn die
se Bewegung anhält, nachdem das Spiel S1 des Gewindes 8 auf
gebraucht ist, so nimmt die Schraube 6 die Mutter 7 in Betä
tigungsrichtung mit. Dabei verschiebt sich die Mutter 7 in
Betätigungsrichtung zusammen mit dem Drehlager 11 entgegen
der Kraft der Spannfeder 15. Eine geringfügige Axialver
schiebung der Mutter 7 in Betätigungsrichtung bewirkt aber,
daß sich die Reibkupplung 31 löst. Bei einer weiteren Axial
bewegung kommt das selbsthemmungsfreie Gewinde 8 in Aktion,
wobei die Mutter 7 auf der Schraube 6 gedreht und die Länge
des aus Schraube 6 und Mutter 7 bestehenden Nachstellglieds
vergrößert wird. Im übrigen kann bei dieser Axialbewegung in
Betätigungsrichtung der Bremsring 34 auf der Mantelfläche 52
der Mutter 7 frei gleiten, ohne mit dem Bund 33 in Berührung
zu kommen. Die Spannfeder 15 sorgt jedoch dafür, daß fast
keine Axialbewegung der Mutter 7 auftritt. Vielmehr ist die
Spannfeder 15 stets bestrebt, die Mutter 7 an das Druckstück
28 anzudrücken und die Reibkupplung 31 zu schließen. Beim
Nachlassen des hydraulischen Drucks kann der Bremskolben 3,
beispielsweise unter Wirkung der Ringdichtung 49 um einen
geringen, dem Lüftspiel entsprechenden Axialweg entgegen der
Betätigungsrichtung zurückkehren. Die Größe dieses Axialwegs
wird durch das Spiel S1 des Gewindes 8 begrenzt.
Bei einer Betätigung der Handbremse kommt die mechanische
Betätigungseinrichtung 5 in Aktion. Ein Bremsseil ist über
einen nicht gezeigten Hebel mit einer Welle 53 verbunden,
die in einer Bohrung 54 des Gehäuses 1 mittels eines Rollen
lagers 55 drehbar gelagert ist. Die Welle 53 besitzt eine
exzentrische Ausnehmung 56, in der ein Stößel 57 mit einem
seiner Enden anliegt. Das andere Ende des Stößels 57 greift
in eine Ausnehmung 58 des Druckstücks 28 ein.
Bei einer Betätigung der Handbremse wird die Welle 53 ver
dreht und der Stößel 57 in Betätigungsrichtung gegen das
Druckstück 28 gedrückt. Das Druckstück 28 schiebt über die
geschlossene Reibkupplung 31 die undrehbar arretierte Mutter
7 und nach Überwinden des Spiels S1 die Schraube 6 vor sich
her, wobei der Bremskolben 3 in Betätigungsrichtung gescho
ben wird. Dabei kommt der Bremsring 34 zur Anlage an dem
Bund 33 und bei weiterer Axialbewegung der Mutter 7 gleitet
er durch eine Schlüsselfläche verdrehgesichert auf der Man
telfläche 52. Beim Lösen der Handbremse erfolgt eine axiale
Bewegung der genannten Bauteile entgegen der Betätigungs
richtung, bis die Ruhelage wieder erreicht ist.
Für den Fall, daß bei einer hydraulischen Betätigung ein
sehr hoher hydraulischer Druck auftritt, beispielsweise bei
einer Notbremsung, sorgt die erfindungsgemäße Sicherheits
vorrichtung dafür, daß die Nachstellvorrichtung nicht einen
größeren Betätigungsweg des Bremskolbens 3 ausgleicht, der
aufgrund einer Aufweitung des Gehäuses 1 und der Koinpression
der Bremsbeläge auftritt. Wenn nämlich der hydraulische
Druck einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, der
vorzugsweise im Bereich zwischen 10 bar und 40 bar liegt, so
wird sich das Hülsenbauteil 17 entgegen der Kraft der Spann
feder 15 und entgegen der Betätigungsrichtung axial ver
schieben, bis der Bund 33 des zweiten Hülsenelements 19 an
dem Bremsring 34 anliegt. Da das Hülsenbauteil 17 aufgrund
des radialen Durchtritts des Vorsprungs 30 des Druckstücks
28 gegen Verdrehen gesichert ist, wird der drehfeste Bund 33
den Bremsring 34 und damit die Mutter 7 an einer Drehung
hindern und eine Nachstellung unmöglich machen.
Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß mit besonderem Vor
teil die Spannfeder 15 zwei Funktionen ausführt, nämlich sie
hält einerseits die Reibkupplung 31 geschlossen und bestimmt
andererseits zusammen mit der Größe der Stirnfläche 24 des
ersten Hülsenelements 18 die Schwelle für den hydraulischen
Druck, ab der eine Nachstellung verhindert wird.
In Fig. 2 erkennt man eine weitere sehr einfache und ko
stengünstige Möglichkeit für die Befestigung der Schraube 6
im Bremskolben 3. Die Schraube 6 besitzt hier einen gewöhn
lichen sechskantigen Schraubenkopf 59, der in eine komple
mentäre sechseckige Öffnung 60 des Bremskolbens 3 eingreift
und in der Öffnung 60 durch einen Sprengring 61 axial gehal
ten ist. Die Öffnung 60 ist größer als der Schraubenkopf 59,
so daß die Schraube 6 mit Spiel befestigt ist. Dabei tritt
ein Axialspiel S2 auf, das sich zu dem Axialspiel S1 des
Gewindes 8 addiert, was den Lehrweg der mechanischen Betäti
gungseinrichtung 5 betrifft. Außerdem ist ein radiales Spiel
vorgesehen, das zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen hin
sichtlich der koaxialen Anordnung der Schraube 6 und der
darauf befestigten anderen Bauteile dient.
Eine andere Verbindungstechnik zwischen dem ersten Hülsen
element 18 und dem zweiten Hülsenelement 19 ist in den
Fig. 2 oder 3 gezeigt. Insbesondere in Fig. 2 erkennt man,
daß der radial gerichtete Flanschabschnitt 25 des ersten
Hülsenelements 18 in einen axial gerichteten Kragen 62 über
geht. Der Kragen 62 ist mit mehreren, typischerweise drei
bis sechs Eindrückungen 63 versehen, die die beiden Hülsen
elemente 18, 19 formschlüssig miteinander verbinden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen auch eine vereinfachte Ausfüh
rungsform des Drehlagers 11, bei dem die Lagerkugeln 12 in
Betätigungsrichtung zwar an dem von der Spannfeder 15 be
aufschlagten Scheibenring 16 anliegen, entgegen der Betäti
gungsrichtung jedoch direkt an einem ersten Ringbund 13 der
Mutter 7 anliegen. Dabei wird der Scheibenring 14 einge
spart.
Weiterhin erkennt man in Fig. 4 eine weitere Variante zur
formschlüssigen Verbindung zwischen den Hülsenelementen 18,
19. In diesem Fall ist das zweite Hülsenelement 19 mit einem
Kragen 64 versehen, der den Flanschabschnitt 25 des ersten
Hülsenelements 18 umgreift und mittels Eindrückungen 63
formschlüssig mit diesem verbunden ist.
Schließlich offenbart Fig. 4 eine andere Möglichkeit zur
Verdrehsicherung des Hülsenbauteils 17. Statt eines dreh
symmetrischen Stößels 57 weist die mechanische Betätigungs
einrichtung 5 einen Flachkeil 65 auf, der mit einer Öffnung
66 der Welle 53 und einer nutähnlichen Öffnung 67 eines mo
difizierten Druckstücks 28a zusammenwirkt und ein Verdrehen
des Druckstücks 28a dadurch verhindert. Das Hülsenbauteil 17
ist wiederum über das erste Hülsenelement 18 mit dem modifi
zierten Druckstück 28a drehfest aber axial verschiebbar ver
bunden, indem eingeprägte Nocken 68 des Hülsenelements 18 in
Längsnuten 69 des modifizierten Druckstücks 28a eingreifen.
Claims (31)
1. Automatische Nachstellvorrichtung für eine Scheiben
bremse, bei der ein in einem Gehäuse (1) verschiebbar
angeordneter Bremskolben (3) sowohl hydraulisch als
auch über eine mechanische Betätigungseinrichtung (5)
betätigbar ist; mit einem zwischen Bremskolben (3) und
Betätigungseinrichtung (5) angeordneten, verlängerbaren
Nachstellglied, das aus einer Schraube (6) und einer
Mutter (7) besteht, die über ein selbsthemmungsfreies
Gewinde (8) verbunden sind, wobei die Schraube (6) mit
dem Bremskolben (3) drehfest verbunden ist und die Mut
ter (7) über ein Drehlager (11) mittels einer Spannfe
der (15) entgegen der Betätigungsrichtung des Bremskol
bens (3) unter Vorspannung gehalten ist, so daß sie
sich bei einer ein Lüftspiel (S1, S2) überschreitenden
Bewegung des Bremskolbens (3) in Betätigungsrichtung
auf der Schraube (6) verdreht; und mit einem axial ver
schiebbar und drehfest angeordneten Druckstück (28),
das bei mechanischer Betätigung über eine geschlossene
Reibkupplung (31) das Drehen der Mutter (7) verhindert,
dadurch gekennzeichnet, daß im Druckraum (4) des Gehäu
ses (1) ein drehfest, aber axial verschiebbar angeord
netes Hülsenbauteil (17) in Betätigungsrichtung ela
stisch gegen einen axialen Anschlag (26) des Gehäuses
(1) gehalten ist und eine kleine Fläche (24) außerhalb
des Druckraums (4) aufweist, so daß bei Beaufschlagung
mit hydraulischem Druck oberhalb eines Mindestwertes
das Hülsenbauteil (17) gegen die Federkraft entgegen
der Betätigungsrichtung bewegt wird, wobei das Hülsen
bauteil (17) formschlüssig oder reibschlüssig mit der
Mutter (7) direkt oder indirekt in Eingriff kommt und
eine Drehung der Mutter (7) verhindert.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Hülsenbauteil (17) zumindest das
Druckstück (28), die Mutter (7), das Drehlager (11),
die Spannfeder (15) und eine Einrichtung (33, 34, 35) zur
Hemmung der Drehung der Mutter (7) bei hohem hydrau
lischen Druck beherbergt, wobei die Spannfeder (15) ei
nerseits das Hülsenbauteil (17) an den axialen Anschlag
(26) und andererseits die Mutter (7) gegen das Druck
stück (28) preßt und die Reibkupplung (31) geschlossen
hält.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Drehlager (11) ein Axiallager
ist, bei dem Lagerkugeln (12) zwischen einem ersten
Ringbund (13) der Mutter (7) oder einem drehbaren, an
dem ersten Ringbund (13) anliegenden Scheibenring (14)
und einem drehfesten, an der Spannfeder (15) anliegen
den Scheibenring (16) angeordnet sind.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (28) in
einem Endabschnitt (21) des Hülsenbauteils (17) und der
Endabschnitt (21) seinerseits in einer Bohrung (22) des
Druckraums (4) jeweils hydraulisch abgedichtet und
axial verschiebbar geführt ist.
5. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenbauteil (17) aus
zwei im Schnitt gestuften Hülsenelementen (18, 19) be
steht, die jeweils in Abschnitten mit größerem Durch
messer zusammengefügt sind.
6. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hülsenelemente (18, 19) durch radiale
Eindrückungen (20) formschlüssig miteinander verbunden
sind.
7. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein erstes Hülsenelement (18) einen
abgestuften Endabschnitt (21) mit kleinerem Durchmesser
aufweist, der in der Bohrung (22) des Druckraums (4)
geführt ist, wobei die ringförmige Stirnfläche (24) des
Endabschnitts (21) außerhalb des Druckraums (4) liegt.
8. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hülsenelement
(18) an dem Ende eines Mittelabschnitts mit größerem
Durchmesser einen radial nach außen umgebogenen Flan
schabschnitt (25) aufweist, der an dem Anschlag (26)
des Gehäuses (1) anliegt.
9. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschlag (26) von einem geschlitzten
Ring gebildet wird, der in eine innere Ringnut (27) der
Zylinderbohrung (2) eingeschnappt ist und an dem der
Flanschabschnitt (25) in Betätigungsrichtung axial an
liegt.
10. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Hülsenelement
(19) an seinem dem ersten Hülsenelement (18) abgewand
ten Ende einen radial nach innen umgebogenen Bund (33)
aufweist, an dem die Spannfeder (15) anliegt.
11. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Mutter (7) im Bereich des Hülsen
bauteils (17) ein Bremsring (34) axial verschiebbar
angeordnet ist, der mit der Mutter (7) drehbar, aber
relativ zur Mutter (7) undrehbar befestigt ist, und daß
der Bremsring (34) von einer Klemmfeder (35) in Betäti
gungsrichtung gegen einen axialen Anschlag (36 bis 40)
gedrückt und in einem kleinen axialen Abstand (x) zum
Bund (33) des zweiten Hülsenelements (19) gehalten ist.
12. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der axiale Anschlag von einem auf die
Mutter (7) aufgepreßten Begrenzungsring (36), zum Bei
spiel einem Seegerring oder Krallenring (38) gebildet
ist.
13. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Begrenzungsring (36) und dem
Bremsring (34) eine Distanzhülse (37) als Abstandhalter
angeordnet ist.
14. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der axiale Anschlag von einer auf die
Mutter (7) aufgepreßten Klemmhülse (39) gebildet ist.
15. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der axiale Anschlage von einer dünnen
Hülse (40) gebildet ist, die nach dem Aufstecken auf
die Mutter (7) mit dieser verstemmt wird.
16. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (x) zwi
schen dem Bremsring (34) und dem Bund (33) des zweiten
Hülsenelements (19) durch Positionieren des An
schlags (36 bis 40) während der Montage eingestellt wird.
17. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenbauteil (17)
ein axiales Abstützelement (71) für die Spannfeder (15)
aufweist, das den für den Bremsring (34) zur Verfügung
stehenden radialen Bauraum vergrößert.
18. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende der
Klemmfeder (35) an einem zweiten Ringbund (43) der Mut
ter (7) entgegen der Betätigungsrichtung axial anliegt
und abgestützt ist.
19. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende der
Klemmfeder (35) an einem Stützring (44) axial anliegt,
der seinerseits an einem zweiten Ringbund (43) der Mut
ter (7) axial abgestützt ist.
20. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stützring (44) und der Bremsring (34)
gleich ausgestaltet sind.
21. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende der
Klemmfeder (35) an einem Befestigungselement (45), vor
zugsweise an einem Seegerring anliegt, das in eine
Ringnut (36) der Mutter (7) eingerastet ist.
22. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (33) des zwei
ten Hülsenelements (19) und der Bremsring (34) mit auf
gerauhten Oberflächen oder Zacken oder Zähnen versehen
sind, um das Bremsmoment zu erhöhen bzw. einen Form
schluß zu bilden.
23. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bund (33b) des zweiten Hülsenelements
(19a) mit Einprägungen (74) und der Bremsring (34b) mit
Zacken (72) versehen ist.
24. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bremsring (34d) mit Einprägungen (74)
und der Bund (33d) mit einem Kragen (73) versehen ist,
der mit oder ohne Zähne ausgeführt ist.
25. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (33c) des
zweiten Hülsenelements (19) und der Bremsring (34) ab
gewinkelt sind, vorzugsweise um 30° bis 45°, oder abge
winkelte Reibflächen (48) aufweisen, um das Bremsmoment
zu erhöhen.
26. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (6)
in den Bremskolben (3) eingepreßt ist und daß das
selbsthemmungsfreie Gewinde (8) zwischen der Schraube
(6) und der Mutter (7) ein Axialspiel (S1) aufweist,
das dem Lüftspiel entspricht.
27. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (6)
im Bremskolben (3) verdrehsicher, aber mit Axialspiel
(S2) befestigt ist, wobei die Summe dieses Axialspiels
(S2) mit dem Axialspiel (S1) des Gewindes (8) den Lehr
weg bei mechanischer Betätigung bestimmt.
28. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schraube (6) im Bremskolben (3) mit
radialem Spiel befestigt ist.
29. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraube (6) einen sechskanti
gen Schraubenkopf (59) aufweist, der in eine komplemen
täre Öffnung (60) des Bremskolbens (3) eingreift und in
der Öffnung (60) durch einen Sprengring (61) axial ge
sichert ist.
30. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraube (6) im Bremskolben (3)
durch eine Anschlagscheibe (70) befestigt ist, die ein
gepreßt oder verstemmt ist.
31. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,dadurch gekennzeichnet, daß ein verkleinertes
Druckstück (28b) von innen in eine modifizierte Mutter
(7a) eingreift und mit dieser eine Reibkupplung (31a)
bildet.
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