DE2719713A1 - Bodenbearbeitungsgeraet - Google Patents
BodenbearbeitungsgeraetInfo
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Description
Claus Lutz
721o Rottweil-Neckarburg
Bernhard Beha 7731 Unterkirnach
Heinz-Gernot Nietor 7239 Epfendorf 2
Helmut Steinhilber 721 ο Rottweil
Bodenbearbeitungsgerät
809845/0283
Postscheckkonto: Karlsruhe 76979-754 Bankkonto: Deutsche Bank AQ Villingen (BLZ 69470039) 146332
Gegenstand der Anmeldung ist ein Bodenbearbeitungsgerät, das im wesentlichen den Boden vertikal und horizontal
durchtrennende Messer und einen entgegen der Fahrtrichtung antreibbaren horizontal gelagerten Rotor mit Zinken besitzt.
Zur Bodenbearbeitung werden im allgemeinen Pflüge, Hackwerkzeuge, Bodenfräsen, Eggen, Düngerstreuer, Sprühvorrichtungen
zum Verteilen von Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Sämaschine!,Verdichtungswalzen und dgl. Spezialgeräte verwendet.
Diese Spezialmaschinen und -geräte sind für bestimmte Aufgaben gut geeignet, jedoch nicht universell verwendbar.
Da bedeutet aber, daß bei der noch heute üblichen Arbeitsweise der Boden nacheinander mit den einzelnen Spezialgeräten
in sehr zeitaufwendiger Weise bearbeitet werden muß.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, einzelne Spezialgeräte in einem Gerät miteinander zu kombinieren, um verschiedene
Arbeitsgänge bei der Bodenbearbeitung gleichzeitig durchzuführen und damit Arbeitszeit einzusparen.
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_ Q —
Die praktische Verwirklichung dieser theoretisch an sich bekannten Kombinationsmöglichkeit scheiterte bisher stets
an dem enormen Leistungsbedarf, welchen ein derartiges Gerät hat. In der Praxis beschränkte man sich darum bis lang
darauf, lediglich einzelne Bearbeitungsgeräte, deren Leistungsbedarf in der Größenordnung von Leistungen von dem Landwirt
üblicherweise zur Verfügung stehenden Schleppern und Antriebsmaschinen liegt, miteinander zu kombinieren. Beispielweise
ist aus der niederländischen Offenlegungsschrift 74 oo 416 bzw. dem deutschen Gebrauchsmuster 6 9oo
ein Bodenbearbeitungsgerät mit den eingang genannten Elementen bekannt, mit welchem vor allem Unkraut-und
Schädlingsbekämpfungsmittel eingebracht werden soll. Der Einsatz dieses recht aufwendigen Gerätes ersetzt
jedoch nicht das notwendige Pflügen und Eggen. So wird mit dem bei diesen Geräten vorgesehen Zinkenrotor die
Bodenoberfläche lediglich oberflächlich aufgelockert
und gelüftet, nicht jedoch wie beim Pflügen in der erforderlichen Weise umgesetzt.
Grundsätzlich geht jedoch die vorliegende Erfindung von einem solchen Bodenbearbeitungsgerät aus, das aus einem
an eine Zugmaschine ankuppelbaren oder einen eigenen Antrieb aufweisenden Rahmen besteht, an welchem in Fahrtrichtung
hintereinander den Boden vertikal zerschneidende Messer, vorzugsweise Scheibensechs oder dgl., den Boden
horizontal durchtrennende und nach hinten anhebende, nebeneinander angeordnete scharartige Messer sowie ein
entgegen der Fahrtrichtung drehend antreibbarer horizontaler Rotor als Krümelwalzemit in die Bodenoberfläche eingreifenden
Zinken angebracht sind.
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Damit ein solches Bodenbearbeitungsgerät Pflug und Egge ersetzen und die entsprechenden Bearbeitungsvorgänge
miteinander kombinieren kann, müssen deren Bearbeitungswerkzeuge so ausgebildet sein, daß diese in die Bodenoberfläche
bei geringstmöglichen Widerstand eingreifen und den Boden wirksam umsetzen.
Den größten Leistungsbedarf hat der entgegen der Fahrtrichtung angetriebene Zinkenrotor.
So lag der vorliegenden Erfindung die erste Teilaufgabe zugrunde,diesen Zinkenrotor so zu gestalten, daß
bei geringstmöglichen Leistungsbedarf der Boden in der erforderlichen Tiefe bearbeitet werden kann.
Diese Aufgabe wird gem. vorliegender Erfindung dadurch gelöst, daß die Zinken etwa tangtjtial an einer Welle
befestigt sind und gegenüber den ihren Befestigungspunkten zugeordneten Radien einen spitzen Winkel von etwa 5o bis
80 einschließen und daß sie ferner an ihren äußeren Enden zugespitzt und in Drehrichtung schaufelartig gekrümmt
sind.
Bei der bekannten Konstruktion nach der oben genannten niederländischen Offenlegungsschrift stehen den Zinken
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entsprechende Elemente dagegen radial ab, so daß sie bei Antrieb entgegen der Fahrtrichtung einen ganz erheblichen
Widerstand erzeugen. Aus diesem Grunde kann mit dem bekannten Zinkenrotor der Boden auch nur oberflächlich
bearbeitet werden.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Zinkenrotor greifen dagegen die Zinken schaufelartig in den Boden,
heben diesen in Form von schmalen Schollen an, welche umgewendet und hinter dem Rotor wieder abgelegt werden.
Zur Verbesserung dieses Schaufeleffektes sind die schmalen
Zinken auf der in Drehrichtung weisenden Seiten mit einer Hohlrinne versehen.
Solche Zinken sind bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel auf der Rotorwelle in wenigstens di.ei, vorzugsweise
fünf , in Umfangsrichtung gegeneinander gleichmäßig versetzten Reihen angeordnet. Diese Zinkenreihen können
auf dem Wellenmantel schraubenförmig angeordnet sein.
Anders als bei der vorbekannten Konstruktion sind bei der erfindungsgemäßen die Zinken wesentlich länger als
der Wellendurchmesser. Ein Längenverhältnis von 2:1 dieser Proportionen hat sich als vorteilhaft erwiesen.
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Bei dieser Dimensionierung kann der Zinkenrotor bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 3 - 1o km/h mit einer Drehzahl
von 1oo bis 800 U/min umlaufen. Bei normalen Böden beträgt
die Drehzahl zweckmäßigerweise 25o U/min und die Geschwindigkeit etwa 5 km/h. Drehzahl und Arbeitsgeschwindigkeit
sowie die Eingriffstiefe der Zinken werden jedoch von Fall zu Fall dem zu bearbeitenden Boden anzupassen
sein und sind aus diesem Grunde veränderbar. So ist auch der Zinkenrotor mit dem Geräterahmen höhenverstellbar verbunden.
Nicht unwichtig für den praktischen Einsatz ist, daß Verschleißteile
in einfacher Weise am Einsatzort vom Landwirt selbst ausgetauscht werden können. Solche Verschleißteile
sind die Zinken des Zinkenrotors, die-nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit Endzapfen in Aufnahmebuchsen
verschraubbar sind, welche am Umfang der Rotorwelle etwa radial abstehend angeordnet sind.
Der Leistungsbedarf des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes
wird ferner entscheidend von Anordnung und Gestaltung der Scharmesser beeinflußt.
Naheliegend ist es, solche Scharmesser wie Pflugschare auszubilden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die übliche Pflugschar der Vorschubbewegung einen sehr starken Widerstand
entgegensetzt. Um diesen Widerstand herabzusetzen, wird
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vorgeschlagen, die scharartigen Messer in an sich bekannter Weise aus spitzwinklig zueinander, symmetrisch zur Längsachse
angeordneten Messerschneiden zu bilden, die einen Winkel von 60 bis 9o , vorzugsweise 75 einschließen
und an ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Ende gegenüber der Horizontalen einen Neigungswinkel von nur etwa Io
bis 3o besitzen.
Bei der Fortbewegung des Bodenbearbeitungsgerätes schneiden diese Messer den Boden horizontal durch und heben den durchgetrennten
Bodenteil auf seinem Weg über die Messer gegen hinten nach oben geringfügig an. Ein Umsetzen und Wenden
des Bodens wie beim Pflug ist nicht erforderlich, da ja
dieser Arbeitsgang von dem nachgeordneten Zinkenrotor übernommen wird, welcher die Bodenteile erfaßt und nach hinten
wirft, wobei diese gelockert, gewendet, gekrümelt und gelüftet werden.
Damit jedoch diese flachen Messerschare nicht über den Boden hinweggleiten, vielmehr sicher in diesen hineingezogen
werden, sind sie an ihren in Arbeitsrichtung vorderen Enden mit einem Untergriffmeißel versehen, welcher gegenüber
der Horizontalen eine stärkere Neigung als die Messerschneiden, vorzugsweise von ca. 3o, besitzt. Bei dieser
Anordnung tauchen die Messerschare so tief in den Boden ein, wie dies die vorgeschaltete Stützwalze gestattet, die
zu Einstellzwecken höhenverstellbar gelagert ist. Die Stützwalze kann ihrerseits mit Schneidringen bestückt sein,
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welche Pflanzenrückstände, Wurzelwerk oder dgl. zerstückeln und die Zerkrümelung des Bodens fördern.
Weitere Einzelheiten der Messerschare sind anhand des zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert und mit den Ansprüchen gekennzeichnet. Zweckmäßigerweise sind auch die Scharmesser bzw.
deren Schneiden und Meißel lös- und damit austauschbar, so daß auch diese Verschleißteile rasch ausgewechselt
und repariert werden können.
Besonders vorteilhaft ist eine Anordnung, bei welcher beiseitig der Stützwalze jeweils ein und hinter dieser
wenigstens zwei scharartige Messer angeordnet sind.
Insbesondere bei länger ausladenden Bodenbearbeitungsgeräten ist es ratsam, am in Fahrtrichtung hinteren
Ende eine weitere Walze als freidrehende Stützwalze anzuordnen. Diese Stützwalze führt zwangsläufig zu
einer oberflächlichen Verdichtung des bearbeiteten Bodens, was insbesondere dann erwünscht ist, wenn,
wie ferner vorgeschlagen wird, im selben Arbeitsgang Düngemittel, Unkraut - oder Schädlingsbekämpfungsmittel
bzw. Saatgut in flüssiger bzw. körniger Form ausgetragen werden.
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Mit dieser sogenannten Krümelpackerwalze läßt sich eine
zusätzliche Auflockerung dann erreichen, wem die Mantelfläche zahnwalzenähnlich profiliert ist. In diesem
Fall wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Krümelpackerwalze aus nebeneinander auf einer Achse
angeordneten Zahnscheiben mit abgerundeten Zähnen zusammenzusetzen. Die Zahnscheiben sollten hierbei gegeneinander
winklig versetzt sein, um einen unerwünschten Kämmeffekt zu verhindern.
Ein derartig gestaltetes Bodenbearbeitungsgerät bietet folgende Vorteile:
1.Es ist möglich, im gleichen Arbeitsgang mehrere Arbeiten gleichzeitig auszuführen, was ökonomische, biologische,
physikalische und letztlich finanzielle Vorteile mit sich bringt, wobei die besonderen Maßnahmen den Einsatz eines
Zugfahrzeuges oder eines Antriebs üblicher Leistung gestattet.
2.Der Boden läßt sich unmittelbar nach dem Auflockern
grundsätzlich besser und damit wirkungsvoller bearbeiten, d.h. krümeln, mischen und verteilen.
3.Düngemittel und Unkraut - sowie Schädlingsbekämpfungsmittel
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wirken besser,wenn sLeunmittelbar in den frischen Boden
eingearbeitet werden.
4. Die Saat geht gleichmäßiger auf, weil vor den Säscharen keine Schlepperspur den gelockerten Boden verfestigt.
5. Pflanzenrückstände und Dung zersetzen sich im allgemeinen
besser, weil sie in der gesamten Krume gleichmäßig vermischt sind, während sie beim Pflügen einfach in einer
Schicht abgelegt werden, was z.B. zur Schimmelbildung führen kann.
6. Mit dem erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerät werden hervorragend Wurzelunkräuter bekämpft, indem diese
auf die Bodenoberfläche gebracht werden und dort vertrocknen können.
7. In dem bearbeiteten Boden werden keine Auspflügefurchen
und sonstige Unebenheiten hinterlassen. Die Schlepperantriebsräder laufen nicht in einer Furche wie beim
Pflug, so daß Pflugsohlenverdichtungen vermieden werden. Ebenso werden die beim Fräsen üblicherweise
entstehenden Hackmesserhorizontalverdichtungen vermieden.
Die an dem erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerät angebrachten
Werkzeuge, vor allem der Zinkenrotor, die vordere Stützwalze und die hintere Krümelpackerwalze sind vorteilhafterweise
höhenverstellbar, so daß die Bearbeitungstiefe den jeweiligen Bodenverhältnissen angepaßt werden kann.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles, das in den
Zeichnungen schematisch dargestellt ist, im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 - Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes,
Fig. 2 - Aufsicht des Bodenbearbeitungsgerätes gem. Fig. 1,
Fig. 3 - Vorderansicht des Bodenbearbeitungsgerätes gem. Fig. 1 und 2 ,
Fig. 4 - Seitenansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten
Zinkenrotors ,
Fig. 5 - Vorderansicht des Zinkenrotors gem. Fig. 4 ,
Fig. 6 - vergrößerte Aufsicht eines Rotorzinkens ,
Fig. 7 - Seitenansicht des Zinkenrotors gem. Fig. 6, teilweise geschnitten,
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Fig. 8 - Schnitt längs der Linie VIII - VIII in Fig. 6 ,
Fig. 9 - Vorderansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Messerschar,
Fig. 1o - Aufsicht des Messers gem. Fig. 9,
Fig. 11 - Schnitt längs der Linie XI - XI in Fig. 1o,
Fig. 12 - Schnitt längs der Linie XII - XII in Fig. 1o und
Fig. 13 - vergrößerte Seitenansicht des Untergriffmeißels
Soweit Abmessungen, insbesondere Winkel, der erfindungsgemäßen Konstruktion von besonderer Bedeutung sind, sind
diese in den Zeichnungen eingetragen und damit als wesentlich gekennzeichnet.
Mit den Darstellungen gem. Fig. 1-3 ist der Gesamtaufbau des erfindungsgemäß gestalteten Bodenbearbeitungsgerätes
veranschaulicht.
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Dieses Gerät besitzt einen Rahmen 1, der über ein Kupplungsstück 2 an einen Schlepper oder dergl. Zugmaschine gekuppelt
werden kann. Er wird in Fahrtrichtung vorn von einer Stützwalze 3 getragen, deren Achse 5 beidseitig in vertikal
verstellbaren Walzenträgern 6 gelagert ist, welche mit dem Rahmen 1 verbunden sind. Die Stützwalze ist mit auf deren
Umfang angeordneten Ringmessern 4 ausgerüstet, welche den Boden zunächst vertikal aufschneiden, wodurch eventuelle
Pflanzenrückstände im Mittelfeld des Gerätes zerkleinert werden und damit die Verstopfungsgefahr verhindert wird.
Damit verhindert die Stützwalze nicht nur, daß das Gerät zu tief in den Boden einsinkt, sondern dient nach Art
bekannter Seche 6 der Vorbereitung des zu bearbeitenden Bodens.
Auf beiden Seiten der Stützwalze 3 und hinter dieser sind Scharmesser 7' und 7 angeordnet. Die aussemielegenen Scharmesser
71 besitzen nur eine nach innen weisende Messerschneide
72', während die hinter der Stützwalze 3 angeordneten Scharmesser zwei symmetrisch zur Mittellinie76
angeordnete Messerschneiden 72 besitzen. Die mittleren Scharmesser 7 sind derart angeordnet, daß deren Mittellinien
mit den Mittellinien der an der Stützwalze 3 befindlichen Ringmesser 4 fluchten. Einzelheiten dieser
Scharmesser sind nachstehend anhand der Figuren 9-13 im einzelnen erläutert. Die Scharmesser 7 und 71 sind
über Messerhalter 8 und 81 mit dem Rahmen 1 verbunden.
Diese Scharmesser haben die Aufgabe, den Boden horizontal zu durchtrennen, so daß er bereits aufgelockert ist, wenn
er in den Arbeitsbereich des Zinkenrotors 9 gelangt.
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Der Zinkenrotor ist für die Bodenbearbeitung mit dem erfindungsgemäßen Gerät das wesentlichste Werkzeug.
Er besteht aus einer Rotorwelle 91, an welcher über den Umfang verteilte Zinken 92 angebracht sind, die
sich in etwa tangentialer Richtung erstrecken und in Drehrichtung schaufelartig gekrümmt sind. Der Zinkenrotor
9 wird über ein Getriebe 1o vpm der Zapfwelle des Zugfahrzeuges
mittels einer Kette 11 und Kettenrädern 12 und entgegen Vorschubrichtung drehend angetrieben,d.h.
bei der Darstellung gem. Fig. 1 bei Fahrtrichtung von rechts nach links im Uhrzeigersinn in Drehung versetzt.
Die sehr wichtigen Einzelheiten dieses Zinkenrotors sind anhand der Figuren 4-8 erläutert.
Auch dieser Zinkenrotor ist über höhenverstellbare Rotorträger 14 mit dem Rahmen 1 verbunden.
Oberhalb und hinter dem Rotor 9 sind Prallbleche 2o und 21 angeordnet, welche aufgeworfenes Erdreich und
dgl. nach unten und hinten ablenken.
Zwischen dem Rotor 9 und dem hinteren Prallblech 21 sind etwa vertikal angeordnete Stäbe rechenartig vorgesehen,
welche das aufgeworfene Erdreich derart sieben und verteilen, daß dickere Erdbrocken von den Stäben
22 zunächst aufgefangen und abgelegt werden, während
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stärker zerkrümmeltes Erdreich nach Passieren der Gitterstäbe
22 erst von dem Prallblech 21 nach unten umgelenkt wird, wodurch sich eine mit feiner verteiltem Erdreich
überdeckende Erdschicht ergibt.
Am hinteren Ende des Bodenbearbeitungsgerätes ist die Krümelpackerwalze 15 über gleichfalls höhenverstellbare
Walzenträger 16 mit dem Rahmen 1 verbunden. Die Krümelpackerwalze stützt einerseits das Gerät an seinem hinteren
Ende ab, trägt also zusammen mit der Stützwalze 3 und eventuell dem Zinkenrotor 9 das Gerät und sorgt andererseits
für eine oberflächliche Auflockerung und Strukturierung des bearbeiteten Bodens. Zu diesem Zweck ist die Krümelpackerwalze
15 aus einzelnen auf der Welle 15 a angeordneten Zahnscheiben 15b zusammengesetzt, welche abgerundete Zähne
15 c des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Profils besitzen. Diese Zahnscheiben 15b sind jeweils geringfügig
gegeneinander versetzt, so daß die Zahnreihen, wie mit den strichpunktierten Linien 15c1 angedeutet, schraubenförmig
über den Walzenumfang verteilt sind. Durch diese Anordnung wird ein unerwünschter Kämmeffekt vermieden, d.h. eine
gleichmäßige Bodenverteilung erreicht.
Zwischen Zinkenrotor 9, genauer gssagt hinterem Prallblech
21 ,und der Bodenpackerwalze 15 münden Düsenrohre 19, über welche schütt- oder gießfähiges Material in den Boden eingebracht
werden kann. Dieses Material ist in einem am Rahmen 1 angebrachten Behälter 17 gelagert und wird über einen
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steuerbaren Behälterauslaß 17a und Zufuhrrohrei8 in die
Düsenrohre 19 geführt.
Mit einer derartigen Anordnung können wahlweise Schädlings- und/oder Unkrautbekämpfungsmittel, nämlich
Herbizide oder andere Pestizide , Düngemittel, Saatgut in körniger bzw. flüssiger Form im gleichen Arbeitsgang
in den Boden eingebracht werden.
Je nach Bodenbeschaffenheit und gewünschter Bearbeitungsweise
sind die Stützwalze 3, der Zinkenrotor 9 und die Krümelpackerwalzer 15 in ihrer Höhe einzustellen. Es
ist auch denkbar, ohne Stützwalze 3 bzw. Krümelpackerwalzer 15 zu arbeiten.
Für die praktische Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungsgerätes ist der Aufbau des Zinkenrotors 9 von entscheidender Bedeutung. Ein realisierbarer Leistungsbedarf ergibt sich nur dann, wenn die Zinken 92 schaufelartig
in die Bodenoberfläche eingreifen. Um dies zu erreichen, sind sie am Umfang der Rotorwelle 91 mit Hilfe
von etwa radial abstehenden Aufnahmebuchsen 93 sich etwa in tangentialer Richtung erstreckend angebracht. Wichtig
ist hierbei, daß der Winkel zwischen der Mittellinie der Zinken und dem zugeordneten Radius kleiner als 9o°
ist und vorzugsweise zwischen 5o°und 8o° liegt. Ferner
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sollte das vordere Ende 92a schaufeiförmig in Drehrichtung gekrümmt und der Zinken mit einer Hohlrinne 96 versehen
sein, so daß sich eine schmale Schaufel ergibt. Da diese Zinken sehr stark beansprucht sind, bestehen sie vorteilhafterweise
aus geschmiedetem Stahl. Um sie im Falle von Beschädigungen oder Bruch einfach austauschen zu können,
sind Ihre Befestigungszapfen 95 mit Hilfe von Schrauben
94 an den Aufnahmebuchsen 9 3 verschraubt.
Für die Bodenbearbeitung und den notwendigen Leistungsbedarf wichtig ist ferner die Gestaltung und Anordnung der Scharmesser,
wie diese Anhand der Figuren 9 bis 13 erläutert sind. Die im äusseren Umriß dreieckfömige gestalteten
Scharmesser mit den Messerschneiden 72 sind über Messerhalter 8 mit dem Rahmen 1 fest verbunden. Ein günstiges Arbeitsergebnis
bei geringstmöglichen Leistungsaufwand ergibt sich, wenn die symmetrisch zur Mittelachse 76 angeordneten
Messerschneiden 72 einen Winkel von etwa 75 einschließen. Die aussen gelegenen Scharmesser 71 entsprechen in ihrem
Aufbau jeweils einer Hälfte der in den Figuren 9 und 1o dargestellten Scharmesser 7.
Nur an ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Ende besitzen die Messerschneiden 72 eine unter einem gegenüber der
Horizontalen geringfügig ansteigende Schneidfläche, die in Fig. 11 mit gestrichtelten Linien 77 angedeutet
ist. Diese Fläche soil gegenüber der Horizontalen etwa einen Winkel von 1o bis 3o° besitzen.
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An diese Schneidfläche schließen sich die sich in horizontaler
Richtung erstreckenden hinteren Schneidflächen der Schneidmesser 72 an, die nach außen, wie die Fig. 12 veranschaulicht,
unter einem Winkel von etwa 72 schräg abfallen. Ihre äußeren Schnittkanten sind angeschärft.
Die Scharmesser sind an ihren in Arbeitsrichtung vorderen Ende mit einem sogenannten Untergriffmeißel 73 ausgerüstet,
dessen obere Schnittfläche eine stärkere Neigung gegenüber der Horizontalen, z.B. von 3o besitzt, als die entsprechende
Schnittfläche 77 der Schneidmesser 72. Mit diesem Untergriffmeißel
werden die Messer beim Einsatz des Gerätes in den Boden gezogen, so daß sich in Zusammenwirken mit der Stützwalze
3 eine etwa konstante Bearbeitungstiefe ergibt.
Zweckmäßigerweise sind die Schneidmesser 72 und der Meißel 73 mit einer hier zweiteilig ausgebildeten Grundplatte
71 und 71a verbunden, vorzugsweise verschweißt. Die Grundplatte bildet eine nach oben offene Ausnehmung, in welche
das untere Ende der Messerhalter einsteckbar ist. In einfacher Weise wird die Grundplatte mit Schneidmessern 72
und Untergriffmeißel 73 mit Hilfe von Senkschrauben 75
von unten an die Stützen angeschraubt. Trotz hoher Be lastung genügt diese einfache Verbindung, da sich der
Meißel 73 beim Einsatz mit seinem rückwärtigen Ende von vorn an den Messerhaltern 18 abstützen kann. Zur Aufnahme
vertikaler Belastungen ist zwischen der Grundplatte 71 a und dem Messerhalter 8 eine dreieckförmige Versteifungs-
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rippe 74 vorgesehen.
Bei Beschädigung der mit der Grundplatte 71 fest verbundenen Messerschneiden 72 und des Meißels 73 brauchen
lediglich die Schrauben 75 gelöst zu werden, so daß schon am Einsatzort ein einfacher Austausch dieser Verschleißteile
möglich ist. Erforderlichenfalls können auch einzelne Messerschneiden der Meißel 73 lös- und
damit austauschbar mit der Grundplatte 71 verbunden sein.
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEr\ J Bodenbearbeitungsgerät, bestehend aus einem an eine Zugmaschine ankuppelbaren oder einen eigenen Antrieb aufweisenden Rahmen, an welchem in Fahrtrichtung hintereinander den Boden vertikal zerschneidende Messer, vorzugsweise Scheibensechs oder dgl., den Boden horizontal durchtrennende und nach hinten anhebende, nebeneinander angeordnete scharartige Messer sowie ein entgegen der Fahrtrichtung drehend antreibbarer horizontaler Rotor als Krümelwalze mit in die Bodenoberfläche eingreifenden Zinken angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (92) etwa tangential an einer Welle (91) befestigt sind und gegenüber den ihren Befestigungspunkten zugeordneten Radien einen Winkel von etwa 5o bis 8o einschließen, daß sie an ihren äußeren Enden (92a) zugespitzt und in Drehrichtung schaufelartig gekrümmt sind.2. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (92) auf der in Drehrichtung weisenden Seite eine Hohlrinne (96) aufweisen.3. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rotorwelle (91) wenigstens809845/0283Postscheckkonto: Karlsruhe 76979-754 Bankkonto: Deutsche Bank AQ Vllllngen (BLZ 69470039) 146332ORIGINAL INSPECTEDdrei, vorzugsweise fünf,in Umfangrichtung gegeneinander gleichmäßig versetzte Reihen von im Abstand angeordneten Zinken (92) vorzugsweise schraubenförmig angeordnet sind.4. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Länge der Zinken (92) zum Durchmesser der Rotorwelle 91 etwa wie 2:1 verhält.5. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Zinkenrotors (9) bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 3 -1o km/h im Bereich von 1oo bis 8oo U/min einstellbar ist und bei einer Geschwindigkeit von etwa 5 km/h vorzugsweise 25o U/min beträgt.6. Bodenbearbeitungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinkenrotor (9 Höhenverstellbar gelagert ist.7. Bodenbearbeitungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang der Rotorwelle etwa radial abstehende Aufnahmebuchsen ( 93) angeordnet sind, in welche die Zinken (92) mit vorzugsweise verschraubbaren Endzapfen (95) lös- und austauschbar eingesetzt sind.809845/0283Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scharartigen Messer(7)in an sich bekannter Weise aus spitzwinklig zueinander, symmetrisch zur Längsachse angeordneten Messerschneiden (72) bestehen, die eine Winkel von 6o - 9o, vorzugsweise 75 einschließen und an ihren in Arbeitsrichtung vorderen Ende gegenüber der Horizontalen einen Neigungswinkel von etwa 1o - 3o besitzen.Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die scharartigen Messer (7) an ihren in Arbeitsrichtung vorderen Endeeinen Untergriffmeißel (73) besitzen, welcher gegenüber der Horizontalen eine stärkere Neigung als die Messerschneiden (72), vorzugsweise von ca. 3o , besitzen.1o. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerschneiden (72)an ihren in Fahrtrichtung hinteren Endenhorizontal verlaufen und nach außen vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 2o° schräg abfallen.11. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 8, 9 oder 1o, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Schnittkanten der Messerschneiden (72)und des Untergriffmeißels (73) zugeschärft sind.809845/028312. Bodenbearbeitungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die scharartigen Messer (7) und/oder die Untergriffmeißel (73J lös- und austauschbar sind.13. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerschneiden (72) und der Meißel (73) an einer dreieckförmigen Grundplatte (71,71a) angebracht sind, die auf ihrer Oberseite eine dem Ende des am Rahmen (1) angebrachten Messerhalter (8) entsprechende Ausnehmung· besitz t und an de Messerhalter von unten mittels Senkkopfschrauben (75) angeschraubt ist.14. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerhalter (8) höhenverstellbar sind.15. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (1) in Fahrtrichtung vorn eine höhenverstellbare Stützwalze (3) vorgesehen ist, an deren Umfang den Boden vertikal zerschneidende Ringmesser (4) vorgesehen sind, die vorzugsweise mit den Mittellinien der nachfolgenden Messerscharen (7)fluchten.809845/0283Sr -16. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stützwalze (3) nur über einen Teil der Arbeitsbreite erstreckt, daß beidseitig dieser jeweils ein (71) und hinter dieser wenigstens zwei (7) scharartige Messer angeordnet sind.17. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (1 )in Fahrtrichtung hinten eine höhenverstellbare Krümelpackerwalzer (15) vorgesehen ist.18. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümelpackerwalze (15) aus nebeneinander auf einer Achse (15a) angeordneten Zahnscheiben (15b) mit abgerundeten Zähnen (15c) besteht, die gegeneinander winklig versetzt sind.19. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über und hinter dem Zinkenrotor (9) im Abstand Prallbleche (2o,21) und wenigstens zwischen Zinkenrotor (9 )und hinterem Prallblech (21 )federnde, etwa vertikale Stäbe (22 )rechenförmig angeordnet sind.809845/02832ο. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (1) ein Behälter (17) zur Aufnahme von Saatgut, Dünger, Unkraut-und Schädlingsbekämpfungsmitteln oder dgl. vorgesehen ist, dessert steuerbarer Auslaß über Verbindungsrohre (18) mit Verteilerdüsen (19) verbunden ist, die in Fahrtrichtung hinter dem Zinkenrotor(9)münden.809845/0283
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