-
Beschreibung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Medizin, insbesondere
auf ein krreampflösendes Mittel zur Behandlung verschiedener Formen der Epilepsie
mit leichten Anfällen.
-
Das erfindungsgemäße krampflösende Mittel ist neu und wurde in der
Literatur nicht beschrieben.
-
Erfindungsgemäß besteht das neue krampflösende mittel aus dem Wirkstoff
α-(para-Isopropoxyphenyl)-succinimid folgender Formel
in Verbindung mit einem pharmazeutischen Füllmittel.
-
Das erfindungsgemäße Arzneimittel findet Verwendung zur Behandlung
verschiedener Formen der Epilepsie mit leichten Anfällen, der Schläfenformen der
Epilepsie, darunter auch der vaskulären Genesis. Das erfindungsgemäße Arzneimittel
vermindert die Häufigkeit der Anfälle, beeinflußt günstig emotionelle Störungen;
es verschwindet bei den Kranken der Zustand der Unruhe, der Spannung, es erhöht
sich die geistige und Arbeitsfähigkeit, es verbessert sich die Stimmung, es mildert
sich die Affektivität.
-
Die pharmakologische Untersuchung des erfindungsgemässen krarnpflösenden
Mittels wurde im Vergleich zu weit bekannten Präparaten aus der Gruppe der Succinimide
durchgeführt - (Milontin) N-Methyl- .-phenylsuccinimid und (Zarontin) -Methyl- -äthylsuccinimid.
Die Allgerneinwirkung des erfindungsgemäßen Präparats wurde in Versuchen an weißen
Mäusen, Ratten und Kaninchen untersucht.
-
Bei der intraperitonealen Einführung der Kolloidlösung des angebotenen
Präparats weißen Mäusen von 20 bis 25 g Körpergewicht betrug die Minimaldosis, bei
welcher die Präparastwirkung auf das äußere Verhalten des Tieres nachgewiesen wurde,
200 mg/kg Körpergewicht. Diese Dosis rief eine unbedeutende Verminderung der motorischen
Aktivität hervor, die sich bei der Dosiserhöhung auf 500 bis 800 mg/kg stark erhöhte.
Die Dosen über 1000 mg/kg riefen die Seitenlage der
Tiere und den
Schlaf hervor.
-
In Versuchen an weißen Ratten von 120 bis 140 g Körpergewicht wurde
die Unterdrückung der motorischen Aktivität bei der Einführung etwas höherer Dosen
des angebotenen Präparats (400 bis 500 mg/k) beobachtet. Bei 2,5 bis 3 kg schweren
Kaninchen erzeugte das Präparat in einer Dosis von 500 bis 600 mg/kg keine merklichen
Veränderungen im Verhalten.
-
Bei der peroralen Einführung übte das angebotene Präparat eine geringere
Wirkung auf den Allgemeinzustand der Tiere als bei der intraperitonealen aus.
-
Hilontin rief eine ähnliche Wirkung in bedeutend kleinere Dosen hervor.
So trat beispielsweise bei Mäusen eine scharfe Unterdrückung der spontanen motorischen
Aktivität bei Dosen von 300 bis 350 mg/kg atit, und die Dosen, die beim Tier eine
Seitenlage erzeugten, waren im Bereich von 450 bis 500 mg/kg.
-
Zuni Unterscnied vom angebotenen Präparat und Milontin rief Zarontin
in Dosen von 500 bis 600 mg/kg bei der intraperitonealen Einführung die Aufregung
hervor, die sicn in Erhöhlung der motorischen Aktivität äuf3erte. Bei einigen Tieren
wurden die Störung des Ganges und der Lauf im Kreis beobachtet Bei der Dosiserhöhung
auf 700 mg/kg wurde noch Tremor der hinteren Extremitäten nachgewiesen. Der Aufregungszustand
der Tiere wechselte periodisch mit einer starken Hemmung ab.
-
Eine weitere Dosiserhöhung bis 900 mg/kg und höher rief den Schlaf
bei Tieren hervor.
-
Die akute Toxizität des erfindungsgemäßen Präparats wurde an weißen
Mäusen von 19 bis 20 g Körpergewicht untersucht.
-
Das Präparat wurde in Form von 1,5%- und 10%igen KolloidlösunÕen (in
0,5%iger Garboxymethylcelluloselösung) intraperitoneal einmalig eingeführt. Die
Beobachtung wurde während 48 Stunden durchgeführt. Zur Bestimmung der durchschnittlichen
Letaldosis (LD50) wurden die Versuchsdaten nach der Methode vo Litchfield und Ulilcoxon
statistisch bearbeitet. In ähnlicher Weise wurden auch Milontin und Zarontin untersucht.
-
Bei der Gegenüberstellung der bei der Bestimmung der akuten Toxizität
des angebotenen Präparats, Nilontin und Zarontin erhaltenen Ergebnisse wurde festgestellt,
daß das angebotene Präparat die geringste Toxizität besitzt, das um das 2 fache
weniger toxisch als Milontin und um das 1,5 fache weniger toxisch als Zarontin ist.
-
LD50 des erfindungsgemäßen Präparats beträgt 2150 mg/kg; das von
Milontin - 950 mg/kg, die von Zarontin - 1325 mg/kg.
-
Durchschnittliche Letaldosen der Präparate sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 dargestellt.
-
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Praparats bei der dauernden täglichen
Einführung wurde in Versuchen an Kaninchen und Ratten untersucht.
-
Tabelle 1.
-
Benennung des Präparats LD50 mg/k, intraperitoneale Einführung bei
P =0105 Das er£indungsgem-ße Präparat 2150 (1930-2390) irlilont in 950 ( 792-1140)
Zaront in 1325 (1200-1462)
5 Kaninchen wurde das Präparat intraperitoneal
in einer Dosis von 200 mg/kg in zeiger Kolloidlösung im Laufe von 8 jochen einmal
täglich eingeführt. Drei Kontrollkaninchen erhielten intraperitoneal die Kolloidlösung
in derselben Menge.
-
6 Ratten wurde das Präparat in einer Dosis von 400 mg/kg peroral
durch eine Metallsonde in Form von Kolloidlösung im Laufe von 8 Wochen einmal pro
Tag eingeführt.
-
Täglich wurde der Allgemeinzustand der Versuchstiere beobachtet,
es wurden das Gewicht und die Körpertemperatur registriert. Einmal wöchentlich wurde
die Gesamtblutanalyse, die Harnanalyse auf den Eiweißgehalt und die Blut analyse
auf den Gehalt der Gallenpigmente unternommen. Nach der Beendigung des Experiments
wurden die Tiere umgebracht (Kaninchen -- durch die Luftembolie, Ratten - durch
die Dekapitation).
-
Unmittelbar nach dem Tod wurden bei den Tieren Leber, Herz, Nieren,
Milz, Lungen und verschiedene Abschnitte des Dünndarms und des Magens für die pathomorphologische
Untersuchung genommen.
-
Während der ganzen Beobachtungsperiode wurden keine VeranderunOen
im Allgemeinzustand der Tiere, deren Gewicht, Temperatur, im Blut- und Hardbestand
nachgewiesen. Es wurden auch keine Veränderungen seitens der genannten Organe bei
den makroskopischen und mikroskopischen histochemischen Untersuchungen festgestellt.
-
Bei der Bestimmung der nach den festen der Sxtension,
des
Ganges und der Tage, des Muskeltonus und des Gleichgewichts untersuchten Neurotoxizität
wurde festgestellt, das das erfindungsgemäße Präparat und Zarontin zu Störungen
des neurol gischen Status in Dosen von 720 bis 590 mg/kg führen, und Milontin neurologische
Verschiebungen in bedeutend niedrigeren Dosen - 340 mg/kg hervorruft.
-
Durchschnittliche neurotoxische Dosen sind in der nachstehenden Tabelle
2 dargestellt.
-
Tabelle 2.
-
Benennung des Präparats T050 mg/kg bei P =0,05 Das erfindungsgemäße
Präparat 720 (588-883) Milontin 340 (278-416) Zarontin 590 (513-678) Die krampflösende
Wirkung des erfindungsgemäßen Präparats wurde an jytäusen von 19 bis 2 g Körpergewicht
und Ratten von 120 bis 150 g Körpergewicht nach den Testen von Maximalelektroschock,
Korasol, Strychnin, Kampher, Nikotin und Arecolin untersucht. Dessen krampfiösende
Wirksamkeit wurde nach den aufgezählten Testen mit der Wirksamkeit von Milontin
und Zerontin verglichen.
-
Nach dem Test der Korasolkrömpfe üben das erfindungsgemäße Präparat
und Molintin eine krampflösende Wirkung in gleichen
Dosen aus,
deren ED50 betragen 86 bzw. 87 mg/kg. Eine ähnliche Wirkung rufen fast um das 2-fache
höhere Zarontindosen hervor (ED50 = 155 mg/kg).
-
Nach dem Test des Maximalelektroschocks wiesen eine krampflösende
Wirksamkeit nur das erfindungsgemäße Präparat und Milontin auf. Die durchschnittliche
wirksame Dosis des erfindungsgemäßen Präparats in Mäuseversuchen betrug 77 (52,7
- 112,3) mg/kg und die von Milontin 64 (47,4 - 86,4) mg/kg. Jedoch ist der Unterschied
in deren Wirksamkeit bei P = 0,05 statistisch unbedeutend.
-
Die Untersuchungsergebnisse der krampflösenden Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Präparats, Zarontin und Milontin nach dem gegebenen Test zeigten, daß der Unterschied
der Aktivität derselben statisch gültig ist. Der Unterschied in den Wirksamkeiten
des erfindungsgemäßen Präparats und Milontin ist bei P = 0,05 auch bedeutsam.
-
Der Antistrychninwirkung nach ist das erfindungsgemäße Präparat am
meisten und Milontin am wenigsten wirksam.
-
Den Kampherkrämpfen nach ist der Unterschied in der krampflösenden
Wirksamkeit der drei zu vergleichenden Verbindungen statistisch unbedeutsam.
-
Die Untersuchungsergebnisse werden in Tabelle 3 angeführt.
-
Tabelle 3 Benennung ED50 mg/kg ED50 mg/kg ED50 mg/kg ED50 mg/kg des
Prä (Korasol) (Strychnin) (Elektro- (Kampher) parats schock) Das erfindungsgemäße
86 110 77 90 Präparat (58,1-127,5) (80,4-150,9) (52,7-112,3)( 57-142) Milontin 87
230 64 99 (60,8-124,3) (191 - 277) (47,4-86,4) (65,8-149) Zarontin 155 152 - 131
(117,5-204,5) (108,5-213) (100-171,8) Der praktische Wert der krampflösenden Mittel
wird durch den Index bestimmt, der das Verhältnis der durchschnittlichen neurotoxischen
Dosis zur durchschnittlichen krampflösenden widerspiegelt.
-
Den höchsten Wert stellt die Verbindung mit einem hohen Index dar,
die einen schwachen neurotoxischen Nebeneffekt besitzt.
-
Das erfindungsgemäße Präparat unterscheidet sich vorteilhaft von
Milontin und Zarontin, da es einen höheren Schutzindex hat (1 = #####). Die vergleichenden
Angaben über die krampflösende Wirkungsbreite der untersuchten Präparate sind in
Tabelle 4 angeführt.
-
Tabelle 4 Benennung des Präparats Korazol Strychnin Kamphor Elektroschock
Das erfindungsgemäße 8,38(5,4+13) 6,44 (4,5+9,5) 8(4,85+13,2) 9,35(6,1+14,38 Präparat
Milontin 3,91(2,59+5,88) 1,47(1,12+1,9) 3,44(2,17+5,45) 5,3(3,71+7,8 Zarontin 3,8(2,8+5,18)
3,88(2,7+5,6) 4,5(3,32+6,1) -Zur Charakteristik der pharmakologischen Wirkung des
erfindungsgemäßen Präparate wurde der Schutzindex PI bestimmt, der das Verhältnis
der durchschnittlichen Letaldosis LD50 zur durchschnittlichen effektiven Dosis ED50
angibt. Die vergleichenden Angaben über die pharmakologische Wirkungsbreite des
erfindungsgemäßen Präparats, Milontin und Zarontin sind in Tabelle 5 angeführt.
-
Tabelle 5 Benennung des Präparats Korasol Strychnin Kampher Elektroschock
Das erfindungsgemäße Präparat 25(16,7+37,4) 19,55(14,05+27,2) 23,9(15+38,2) 28(18,9+41,4)
Milontin 10,9(7,3+16,3) 4,14(3,2+5,39) 9,6(6,1+15,1) 14,85(10,4+21,0) Zarontin 8,55(6,4+11,5)
8,72(6,15+12,4) 10,1(7,6+13,4) -Auf diese Weise besitzt das erfindungsgemäße Präparat
im Vergleich zu Milontin und Zarontin eine größere Breite sowohl der krampflösenden
als auch der pharmakologischen (therapeutischen) Wirkung nach.
-
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Präparats auf die durch Nikotin
ausgelösten Krämpfe sowie auf den Arecolintremol wurde mit der von Milontin und
Zarontin nicht verglichen, weil die beiden letzten Präparate Antiepileptika sind
und als Mittel gegen Parkinsonismus nicht von Interesse sind.
-
Die Untersuchungsergebnisse des erfindungsgemäßen Präparats hinsichtlich
der Nikotinkrämpfe zeigten, daß es in einer Dosis von 300 mg/kg den Krämpfen und
dem Tremor völlig vorbeugt, und die durchschnittliche effektive Dosis ED50 190 (140
- 251) mg/kg beträgt.
-
Bei Versuchsmäusen, welchen vorhergehend das angebotene Präparat
in einer Dosis von 200 mg/kg verabreicht wurde, wurde eine starke Intensitätsverminderung
von Krämpfen beobachtet.
-
Das erfindungsgemäße Präparat beugt der Entwicklung des Arecolintremors
nicht vor. Sowohl in der Kontrolle als auch bei der Präparateinführung ruft Arecolin
den Tremor von gleicher Intensität und Dauer hervor.
-
Die Wiringsdauer des erfindungsgemäßen Präparats wurde nach dem Test
der Korasolkrämpfe und des Maximalelektroschocks untersucht. Die Versuche wurden
an weißen Mäusen von 20 bis 25 g Körpergewicht unternommen. In einer Versuchsserie
wurde das Präparat intraperitoneal, in der anderen - in den Magen durch die Metallsonde
eingeftihrt.
-
Die krampflösende Wirkung der effektiven Dosen des erfindungsgemäßen
Präparats (200 mg/kg bei der intraperitonealen
und 400 mg/kg bei
der peroralen Einführung) wurde jede halbe Stunde an einzelnen Mäusegruppen (zu
10 Mäusen in jeder) untersucht. Die Prüfung dauerte bis zur vollen Einstellung des
krampflösenden Effelgts.
-
Nach dem Korasoltest erreicht die Wirkung des erfindungsgemäßen Präparats
ihr ttaximun bei der intraperitonealen Einführung eine Stunde nach der Injektion.
Nach 2 Stunden fällt der Effekt scharf und nach 3 Stunden verschwindet er vollständig.
Bei der peroralen Einführung wird nach dem genannten Test ein etwas anderes Bild
beobachtet. Der Effekt entwickelt sich allmählich, erreicht das Maximum in 1,5 Stunden
und hält auf diesem Niveau während der nachfolgenden 4,5 Stunden an. 6 Stunden nach
der Einführung fällt die krampflösende Wirksamkeit des Präparats allmählich und
verschwindet völlig fast nach 3 Stunden.
-
Ein ähnliches Bild wird nach dem Test des maximalen Elektrochocks
beobachtet. Der Effekt hält auf dem Maximalniveau während 7 Stunden an.
-
Auf diese Weise ist die Wirkungsdauer des erfindungsgemäßen Präparats
nach dem Test des maximalen Elektroschocks sowie nach den Korasolkrämpfen bei der
peroralen Verabreichung viel länger als bei der intraperitonealen Einführung.
-
Der Nachweis der durch hohe Dosen des Präparats hertergerufenen Schlafwirkung
veranlaßt zu klär-en, ob es sedative Eigenschaften in den krampflösenden Dosen besitzt.
Zu diesem Zweck wurde der Präparateinfluß auf die Dauer des
pharmakologischen
Schlafs untersucht. Als Schlafmittel wurden Nembutal als Gehirnstammnarkotiicum
und Urethan als Rindennarkotikum ausgenutzt. In den Versuchen wurde festgestellt,
daß das erfindungsgemäße Präparat und Zarontin die Dauer des Urethanschlafs nicht
beeinflussen, während Milontin ihn mehr als um das 3-fache verlängert.
-
Eine statistisch bedeutsame Verlängerung der Schlafwirkung von Nembutal
wurde nur bei Milontin nachgewiesen. Die Versuchsdaten sind in Tabelle 6 dargestellt.
-
Tabelle 6 Benennung des Durchschnittliche Dauer des Präparats Urethanschlafs
in min bei P = 0,05 Urethan 1000 mg/kg 3,3 # 1,4 das erfindungsgemäße Präparat +
Urethan 3,2 + 1,3 Zarontin + Urethan 4,7 + 2,1 Milontin + Urethan 15,5 + 4,6 Durchschnittliche
Dauer des Nembutalschlafs in min bei P = 0,05 Nembutal 40 mg/kg 40,8 + 23,04 das
erfindungsgemäße Präparat + Nembutal 99 + 67,6 Zarontin + Nembutal 76,9 # 28,9 Milontin
+ Nembutal 139,2 + 33,2
Die Versuchspräparate wurden in folgenden
Dosen eingeführt: das erfindungsgemäße Präparat - 100 mg/kg, Zarontin -150 mg/kg,
Milontin - 100 mg/kg.
-
Die Untersuchung anderer pharnaakologischer Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Präparates zeigte, daß es hinsichtlich der meisten Funktionen des Organismus wenig
wirksam ist.
-
Es übt keinen Einfluß auf den vegetativen Abschnitt des Nervensystems,
den Blutdruck und die Atmung sowie die neuromuskuläre Leitung sowohl bei der intraperitonealen
als auch bei der peroralen Einführung aus.
-
Auf diese Weise ist die Haupteigenschaft des erfindungsgemäßen Präparats
seine kranipflösende Wirkung, die von Zentralcharakter ist.
-
Zur Untersuchung der Wirkung auf das Zentralnervensystem wurde die
elektroenzephalographische Untersuchungsmethode ausgenutzt. Unter Bedingungen des
akuten Versuchs an kurarisierten Kaninchen und Katzen wurde der Einfluß des Präparats
auf die Größe der Schwelle und die Dauer der Entladungen der Nachwirkung des dorsalen
Hippokampus, der intralaminaren Thalamuskerne und der motorischen Hirnrindenzone
untersucht.
-
Es wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Präparat in einer
Dosis von 150 bis 200 mg1kg die Krampfschwelle von Hippokampus etwas erhöht und
der Entstehung der Entladungen der Nachwirkung der Thalamuskerne vorbeugt. Es erhöht
die Simulationsschwelle der motorischen Hirnrindenzone nicht, vermindert jedoch
bedeutend die Periode der Entladungen
in der Rinde und beugt der
Verbreitung der Krampfaktivität in andere registrierbare Strukturen des Gehirns
vor.
-
Auf diese Weise gestatteten die erhaltenen experimentellen Daten,
das Präparat als krampflösendes Arzneimittel zur Behandlung verschiedener Epilepsieformen
zu empfehlen.
-
Es wurden einige spezifische Wirkungsarten des erfindungsgemäßen
Präparats im Vergleich zu Zarontin und Milontin bei deren mehrfachen Verabreichung
untersucht sowie die Fragen der Gewönnung daran geklärt-Die Gegenüberstellung von
50 bei der einmaligen und dauernden Einführung des erfindungsgemäßen Präparats gestattete
ein fast völliges Ausbleiben der Gewöhnung nach der Methodik des Antagonismus mit
Korasol festzustellen. So unterscheidet sicn ED50 bei der dauernden Einführung des
Präparats von ED50 bei der einmaligen Einführung nur um das 1,57 fache. Ähnliche
GesetzmäBigkeiten wurden auch für Zarontir und U:ilontin nachgewiesen. Analoge Daten
wurden nach dem Test des maximalen Elektroschocks erhalten.
-
Die teratogene und embryotoxische Untersuchung des erfindungsgemäßen
Präparats wurde an 35 rasselosen weißen weiblichen Ratten von 150 bis 200 g Körpergewicht
nach der methode von A.m.Tschernuch durchgeführt. Die Versuchsratten erhielten das
Präparat in einer Dosis von 400 mg/kg per os. Die Schwangerschaft verlief bei allen
Versuchsratten ohne merkliche Abweichungen.
-
Alle Tiere wurden am 20. Tag der Schangerschaft dekapitiert. Im Vergleich
zu Embryonen der intakten (15) Tiere wurden keine Abweichungen in der Fetenentwicklung
sowohl bei der äußerlichen Untersuchung als auch bei der Untersuchung der inneren
Organe und des Skeletts nachgewiesen.
-
Das erfindungsgemäße Präparat wurde hinsichtlich des Threoninlokus
des Kolibakteriums bei 0,2 Milkonzentration und der Bearbeitung des Objekts während
24 Stunden (beim hohen Zellenüberleben von 42 bis 91 ,) untersucht. Das Präparat
übte eine sehr schwache genetische Wirkung aus, induzierte höchstens 17 Revertanten,
was die Kontrolle (die spontane Mutation) um das 1,8-fache übersteigt. Hinsichtlich
des Lysinlokus der Aktinomyzeten übte das erfindungsgemäße Präparat in derselben
Dosierung auch eine schwache mutagene Wirkung aus, induzierte höchstens 41 Revertanten,
was die Kontrolle um das 3-fache übersteigt.
-
Dieses nach der Methode von Air-Scibalsky an denselben Objekten untersuchte
Präparat übte keine mutagene Wirkung aus.
-
Auf diese Weise kann man auf Grundlage der erhaltenen Ergebnisse
schließen, daß das erfindungsgemäße Präparat, das an Mikroorganismen nach 2 Methoden
untersucht wurde, keine mutagene Virlcung aufwies.
-
Das erfindungsgemäße Präparat wurde an 267 Kranken, darunter an 72
Kindern klinisch geprüft.
-
Die therapeutische Aktivität des Präparats wurde während
der
Behandlung der Kranken mit verschiedenen Epilepsie formen untersucht.
-
Das Alter der Kranken betrug 4 bis 56 Jahre, die 3rkrankungsdauer
ungefähr 2 bis 12 Jahre. Laut der klinisch-elektroenzephalographischen Merkmalen
wurden die Erkrankungen in folgende Gruppen eingeteilt: polymorphe Anfälle mit dem
tiefer temporalen oder temporal-frontalen Herd der epileptischen Aktivität, psychomotorische
Anfälle der Pseudoabsencen, generalisierte tonisch-klonische Krampfanfälle, wehre
Abeencen mit myoklonischen atonischen Anfällen, mit zerebral-vaskulärere Erkrankungen
des Zentralnervensystems, bei welchen sich Anfälle der Schläfenepilepsie und polymorphe
Anfälle entwickelten.
-
Die Dauer der Behandlungskur mit dem erfindungsgemäßen Präparat variierte
von 3 Monaten bis zu 3 Jahren.
-
flas erfindungsgemäße Präparat wurde per es in lablettenform in einer
Dosis von 0,25 g 3 bis 6mal täglich (von 0,75 g bis 1,5 g pro Tag) verordnet. Die
klinisch-enzephalographische Kontrolle der Kranken in der Dynamik gestattete, die
vorwiegende Wirksamkeit des Präparats bei polymorphen Paroxysmen sowie bei Anfällen
der Schläfenepilepsie an den Tag zu legen, wo psychomotorische und psychosensorische
Paroxysmen mit Pseudoabsencen abwechselten. Durchschnittlich wurde nach 10 bis 14
Tagen in der Gruppe von 40 Eranken, bei welchen sich neben anderen elektroenzephalographi
schen Krampfäußerungen paroxymale Herdphänomene im Bereich
der
Schläfenlappen bestimmen lassen, das Aufhören der Anfälle bei 18 Patienten (Katamnese
über 3 Monate) nachgewiesen, und bei anderen 22 Patienten erden die Anfälle bedeutend
seltener - von 3 bis 4 Anfällen wöchentlich bis 2 bis 3 Anfällen pro Monat. Was
die Krampfformen der Spilepsie anbetrifft, so wurde ein schwach ausgeprägter therapeutischer
Effekt in den Fällen festgestellt, wo eine diffuse elektroenzephalographische Pathologie
nachgewiesen wurde, und in den Fällen der generalisierten Anfälle mit klinischen
und elektroenzephalographischen Herdveränderungen erwies sich die Anwendung des
erfindungsgemäßen Präparats als uneffektiv.
-
Nach klinischen Beobachtungen und den Angaben der Elektroenzephalographie
erwies sich das Präparat beim Kupieren der kleinen Anfälle als am meisten effektiv,
die mit der vorderen Stammlokalisation des epileptischen Herdes verbunden sind.
Es wurden keine pathologischen Verschiebungen im Blutsystem, keine allergischen
Äußerungen und keine somatischen Veränderungen beobachtet.
-
Das Ausbleiben einer merklichen toxischen Präparatwirkung gestattet,
es einem breiten Krankengut, darunter auch den Kindern unter ambulanten Bedingungen
zu verordnen.
-
Der sedative Effekt des Präparats ist in Einzeldosen bis 0,5 g kurzdauernd
und unbedeutend ausgeprägt. Die positive Eigenschaft des Präparats besteht in seiner
günstigen Einwirkung f emotioneile Störungen, was im bestimmten Tage mit der Verminderung
der Häufigkeit der Anfälle bei den Kranken
korreliert. Parallel
mit der Verminderung der Häufigkeit der Anfälle verbesserte sich bei den Kranken
die Stimmung, milderte sich die Affektivität, verschwanden die Unruhe- und Spannungszustände,
glich die Ambivalenz der Reaktionen aus, erhöhte sich die geistige Arbeitsfähigkeit,
der Nachtschlaf wurde tiefer und dauernder. Es wurde die sedative Wirkung des Präparats
bei den Epilepsiekranken an den Tag gelegt, bei welchen die Aggressivität, Konflikt-,
Raufereineigung und Aufdringlichkeit nachgewiesen wurden. Die Kranken wurden ruhig,
zugänglich, nicht lästig, beteiligten sich an Arbeitsprozessen.
-
Das Präparat kann als krampflösendes Mittel beim Absetzen der vorigen
Behandlung mit anderen krampflösenden Mitteln angewandt werden.
-
Die Laboranalysen von Blut und Harn legten bei Epilepsiekranken im
Laufe der Medikation mit dem angebotenen Präparat keine pathologischen Veränderungen
an den Tag.
-
Es wurden keine toxischen neurologischen Komplikationen während der
längeren und ununterbrochenen (im Laufe von 8 Monaten) Medikation nachgewiesen,
was das erfindungsgemäße Präparat von analogen Präparaten der Succinimidgruppe (Morpholep,
Succilep) vorteilhaft unterscheidet. In einzelnen Fällen wurden während der ersten
3 bis 4 Tage ein leichtes Hautjucken, Trägheit, Kopfschwindel beobachtet, die ohne
Anwendung zusätzlicher therapeutischer Mittel verschwanden.
-
Der Vergleich der therapeutischen Effektivität des erfindungsgemäßen
Präparats mit anderen Präparaten der analogen
Wirkung zeigte,
daß es dem Grad des positiven Effekts auf wahre kleine Anfälle nach den weit verbreiteten
bekannten Präparaten nicht nachsteht. Die Besserung wurde bei der Behandlung mit
dem Präparat bei 9 Kranken von 11, mit Pyknolepsin - bei 12 von 14, mit Succilep
- bei 10 von 12 und mit Norpholep - bei 12 von 14 festgestellt.
-
Die positive Eigenschaft des Präparats ist das Ausbleiben der potenzierenden
wirkung auf die Krampfparoxysmen, was bei der Verordnung anderer Succinimide und
der Präparate der Oxazolidinengruppe ständig berücksichtigt werden muß. Bei der
Gegenüberstellung der krampflösenden Wirkung des erfindungsgemäßen Präparats mit
dem Wirkungseffekt ähnlicher Succinimide (Milontin, Zelontin) wurde nachgewiesen,
daß das erfindungsgemäße Präparat eine etwas höhere Effektivität bei psychomotorischen
und krampfhaften Formen der Anfälle aufweist.
-
Das Aufhören und die Verminderung der Häufigkeit der Anfälle trat
in der Regel 7 bis 8 Tage nach dem Beginn der Behandlung mit dem erfindungsgemäßen
Präparat in einer Dosis von 0,25 g auf (die Tagesdosis war individuell).
-
Die Erhöhung der Häufigkeit der Anfälle im Laufe der Medikation mit
dem erfindungsgemäßen Präparat wurde nicht festgestellt. Es muß die mildere Wirkung
des Präparats hervorgehoben werden. Dessen Einnahme rief keine Trägheit und Betäubung
der Patienten in der Tageszeit hervor, worauf die Kranken bei der Einnahme von Benzonal
und anderen Präparaten hinwiesen. Neben der Verminderung der Häufigkeit und
dem
Aufhören der Anfälle der Schläfenepilepsie wurde die Verbesserung des Gedächtnisses
für die laufenden Ereignisse festgestellt, die durch psychologische Untersuchung
bestätigt wurde. Das erfindungsgemäße Präparat besitzt im Vergleich zu anderen krampflösenden
Mitteln eine geringere Hemmwirkung aufs Zentralnervensystem. Indem es ein krampflösendes
Mittel ist, übt es offensichtlich die krampflösende Wirkung nur bei dessen systematischer
Einnahme aus. Es ist also ein symptomatisches Mittel, das keinen Einfluß auf metabolische
Prozesse des Gehirnmarks und folglich auf dessen besonderen funktionellen Zustand
ausübt, der als krampfhafte Bereitschaft des Gehirns bestimmt wird.
-
In allen Fällen wurde die Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Präparat
mit der Behandlung der Haupterkrankung verbunden, an welcher der Kranke litt (Hypotensiva,
Diuretika, antisklerotische und andere Arzneimittel).
-
Bei der Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Präparat wurden einige
Nebenerscheinungen nachgewiesen. Fast alle Kranken beklagten sich über die Störung
des Einschlafens und des Nachtschlafs, wenn das Präparat für die Nacht eingenommen
wurde; jedoch stellte das Absetzen der Abendeinnahme den normalen Schlafrhythmus
schnell wieder her. Deswegen wurde die letzte Präparateinnahme 3 bis 4 Stunden vor
dem Schlaf verordnet. In einigen Fällen wurde Ubelkeit festgestellt.
-
Erfindungsgemäß enthält das angebotene krampflösende Mittel den Wirkstoff
,-para-Isopropoxyphenylsuccinimid in
Verbindung mit einem pharmazeutischen
Träger.
-
Als pharmazeutisches Fullmittel für Tabletten enthält das Präparat
vorzugsweise Stärke oder Milchzucker Der Wirkstoffgehalt in einer Tablette beträgt
0,25 g. Das Präparat wird peroral in Tabletten zu 0,25 g 3 bis 6mal pro Tag verordnet.
-
Das erfindungsgemäße Präparat wird nach bekannten Verfahren hergestellt.
Es ist zweckmäßig, den Wirkstoff des vorgeschlagenen Präparats -- para-Isopropoxyphenylsuccinimid
nach folgendem Verfähren herzustellen.
-
α-(p-Isopropoxyphenyl)-bernsteinsäure wird mit Essigsäureanhydrid
unter Erwärmung auf dem siedenden Wasserbad umgesetzt. Nach einer 2- bis 3-stündigen
Erwärmung wird der Über schuß von Essigsäureanhydrid aUgetrieben. Der Rückstand,
der α-(p-Isopropoxyphenyl)-bernsteinsäureanhydrid darstellt, wird in r£'ssigsäureäthylester
gelöst und zu dieser Lösung wird die ätherische Ammoniaklösung hinzugegossen. Der
ausgefal lene Niederschlag wird abfiltriert, mit Äthylacetat und Äther auf deza
Filter gewaschen und in der Luft getrocknet.
-
Dann wird uer trockene Niederschlag in Wasser gelöst, mit Salzsäure
angesäuert. Der ausgefallene Niederschlag, der das Gemisch von 2 isomeren α-(p-Isopropoxyphenyl)-succinamidsäuren
darstellt, wird abfiltriert, mit Wasser auf dem Filter gewaschen, in der Luft getrocknet
und der Zyklisation durch Erwärmen auf 200 bis 220 0C mit gleichzeitiger Wasserentfernung
unterzogen.
-
Zur gebildeten festen Masse setzt man mit Wasser verdünnten
Alkohol
hinzu, erwärmt bis zum Sieden, gibt Aktivkohle hinzu und filtriert nach dem Vermischen.
-
Nach dem Abkühlen fallen aus der Lösung Kristalle von α -(p-Isopropoxyphenyl)-succinimid
langsam aus. Nach der Filtration löst man sie nochmals im mit Wasser verdünnten
Alkohol unter Erwärmen Nach dem Abkühlen filtriert man den ausgefallenen Niederschlag
ab, wäscht mit dem abgekühlten mit Wasser verdünnten Alkohol auf dem Filter durch
und trocknet unter Vakuum während 6 bis 8 Stunden.
-
Die Ausbeute an Endprodukt beträgt 65 bis 70% der Theorie.