Beschreibung
Verfahren zum An- und Abstellen von Zylindern
Die Erfindung betrifft Verfahren zum An- bzw. Abstellen von Zylindern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 , 3, 7, 8, 9 oder 20.
Die EP 08 78 302 A1 offenbart ein An- und Abstellen eines Zylinders, wobei der Zylinder bei einem Verschwenken mittels eines Exzenters derart geregelt wird, dass einander benachbarte Zylinder keine gleitende Bewegung ausführen. Die Schwenkbewegung des Zylinders mittels des Exzenters wird derart geregelt, dass dessen Drehung mit einer Abrollbewegung eines benachbarten Zylinders einhergeht.
Die EP 08 62 999 A2 offenbart ein Doppeldruckwerk mit zwei zusammen wirkenden Übertragungszylindern, welche zwecks An- und Abstellens in Exzenter- bzw. Doppelexzenterbüchsen gelagert sind. In anderer Ausführung sind sie in Hebeln gelagert, welche exzentrisch zur Formzylinderachse schwenkbar gelagert sind.
In der US 58 68 071 A sind, zwecks An- und Abstellens der Übertragungszylinder, diese in Schlitten gelagert, welche linear im Seitengestell entlang paralleler Bewegungsrichtungen in Linearlager aufweisenden Linearführungen verschiebbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum An- bzw. Abstellen von Zylindern zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 , 3, 7, 8, 9 oder 20 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch das Verfahren die Möglichkeit eines sicheren und/oder Verschleißarmen Abstellens,
insbesondere für ein Druck-Ab bei Bahnbruch, geschaffen ist. Eine vorteilhafte Variante ermöglicht ein schnelles und sicheres Druck-Abstellen ohne großen technischen Aufwand.
Das Verfahren eignet sich insbesondere für Druckwerke einer Druckmaschine, welche z. B. durch lineare Anordnung der Zylinder kompakt, schwingungsarm und robust gebaut ist.
Die Minimierung der Anzahl der im normalen Betrieb und beim Rüsten bewegbar auszuführender Teile, z. B. der Verzicht auf die Bewegung aller Zylinder beim An- bzw. Abstellen, von Gestellwänden, Lagerungen etc., gewährleistet die robuste und kostengünstige Bau- und Betriebsweise.
Auch ist es im Hinblick auf eine robuste und einfache Bauweise vorteilhaft, wenn zum An- und Abstellen des Druckwerkes lediglich die Übertragungszylinder bewegt werden müssen. Die Formzylinder können zwar zwecks Justage im Abstand zum zugeordneten Übertragungszylinder sowie ggf. Färb- und, falls vorhanden, Feuchtwerk veränderbar gelagert sein, ein An- und Abstellen der Übertragungszylinder voneinander und von den zugeordneten Formzylindern erfolgt jedoch vorteilhafter Weise allein mittels einer Bewegung der Übertragungszylinder.
Durch eine im Bereich der Druckstelle speziell gewählte Bewegung wird die lineare Anordnung der Zylinder ermöglicht und gleichzeitig An- und Absteilvorrichtungen bzw. -bewegungen der Formzylinder vermieden.
In einer Ausführung werden die beispielsweise in Schlitten in Linearführungen im oder am Seitengestell gelagerten Übertragungszylinder zum An- bzw. Abstellen im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Zylinderachsen bewegt.
In einer anderen Ausführung sind die Übertragungszylinder zu diesem Zweck in Hebeln
angeordnet, welche exzentrisch zur Formzylinderachse schwenkbar gelagert sind.
In einer dritten Ausführung sind die Übertragungszylinder in Doppelexzenterbuchsen gelagert, welche zumindest im der Druckstelle nahen Bereich eine nahezu lineare und weitgehend zur Ebene der Zylinderachsen senkrechte Bewegung ermöglicht.
Insbesondere zum Waschen, Wechsel von Aufzügen, etc. müssen Zylinder bzw. Walzen in Druckwerken vom Betriebszustand „Druck An", d. h. einer Druck-An-Stellung gegeneinander ab- und wieder angestellt werden. Die hierzu notwendige Radialbewegung der Walzen enthält auch eine Bewegungskomponente in tangentiale Richtung, deren Größe von der konstruktiven Ausführung (Exzenter, Hebel, Linearführung, sowie deren Winkel zum Nippstelle) der Stellvorrichtung abhängt. Entsteht durch die Verstellung in Bezug auf den Betriebszustand eine Geschwindigkeitsdifferenz auf den wirksamen Mantelflächen in der Nippstelle, so impliziert dies aufgrund der Oberflächenreibung der verwendeten Walzenmaterialien eine tangentiale Reibkraftkomponente welche der Verstellbewegung entgegengesetzt ist. Die Verstellbewegung wird hierdurch also gehemmt, bzw. deren Geschwindigkeit begrenzt. Dies ist besonders bei Druckwerkszylindern im Falle von sog. „Wicklern" wichtig, da hier aus den hohen auftretenden Pressungen auch große Reibkräfte resultieren.
Daher ist es vorteilhaft bei einem Verfahren zum An- bzw. Abstellen von Zylindern, eine relative Tangentialgeschwindigkeit im kontaktnahen Bereich, d. h. im Bereich der Nippstelle zweier zusammen wirkender Zylinder oder Walzen, durch bewusste Rotation bzw. Drehung mindestens eines der beteiligten Zylinder oder Walzen zu verkleinern.
Neben einer Verkleinerung der Hemmung in der Verstellung wird auch eine unnötig hohe Belastung (Reibung, Deformation) der Aufzüge und/oder der Mantelflächen der beteiligten Zylinder oder Walzen vermieden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Doppeldruckwerkes;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Dreizylinder-Offsetdruckwerk;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines doppelt breiten Doppeldruckwerk;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines doppelt breiten Doppeldruckwerk, hochsymmetrisch;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Doppeldruckwerk im Schnitt B - B gemäß Fig. 1 mit lineare Stellweg;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Doppeldruckwerk im Schnitt B - B gemäß Fig. 1 mit kurvenförmiger Stellweg;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer H-Druckeinheit mit linearem Stellweg und paarweisem Antrieb;
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer H-Druckeinheit mit kurvenförmigem Stellweg und paarweisem Antrieb;
Fig. 9 eine Seitenansicht einer Linearführung für Übertragungszylinder;
Fig. 10 ein Schnitt durch die Linearführung gemäß Fig. 9.
Ein erstes Druckwerk 01 einer Druckmaschine, insbesondere einer
Rotationsdruckmaschine, weist einen ersten Zylinder 02, z. B. einen Formzylinder 02, und einen zugeordneten zweiten Zylinder 03, z. B. einen Übertragungszylinder 03, auf (Fig. 1).
Der Formzylinder 02 und der Übertragungszylinder 03 weisen auf ihrem Umfang in Umfangsrichtung auf der Mantelfläche mindestens eine Störung, z. B. eine Unterbrechung 04; 06 in der bei Abrollung wirksamen Mantelfläche auf. Diese Unterbrechung 04; 06 kann ein Stoß eines vorlaufenden und eines nachlaufenden Endes eines oder mehrerer Aufzüge sein, welche beispielsweise mittels Magnetkraft oder stoffschlüssig auf dem Umfang angeordnet sind. Es kann sich jedoch auch, wie im folgenden in den Ausführungsbeispielen dargestellt, um Kanäle 04; 06 bzw. Schlitze 04; 06 handeln, welche die Enden von Aufzügen aufnehmen. Die im folgenden als Kanäle 04; 06 bezeichneten Störungen sind gleichbedeutend mit anderen Unterbrechungen 04; 06 auf der wirksamen Mantelfläche, d. h. der nach außen gerichteten Fläche der mit Aufzügen versehenen Zylinder 02; 03.
Der Formzylinder 02 und Übertragungszylinder 03 weisen jeweils mindestens zwei Kanäle 04; 06 (bzw. Unterbrechungen 03; 04 etc.) auf. Diese beiden Kanäle 04; 06 sind jeweils in Längsrichtung des Zylinders 02; 03 hintereinander, und in Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet.
Weisen die Zylinder 02; 03 lediglich eine Länge L02; L03 auf, welche im wesentlichen zwei Breiten einer Zeitungsseite entspricht, so sind lediglich zwei zueinander in Umfangsrichtung versetzte und in Längsrichtung hintereinander angeordnete Kanäle 04; 06 angeordnet.
Die Kanäle 04; 06 sind so auf den beiden Zylindern 02; 03 angeordnet, dass sie bei Rotation der beiden Zylinder 02; 03 jeweils auf einem der Kanäle 06; 04 des jeweils anderen Zylinders 03; 04 abrollen. Vorzugsweise beträgt der Versatz der Kanäle 04; 06 jeden Zylinders 02; 03 in Umfangsrichtung ca. 180°. Somit rollen jeweils nach 180° Rotation der Zylinder 02; 03 mindestens ein Paar von Kanälen 04; 06 aufeinander ab,
während auf einem Längsabschnitt a der Zylinder 02; 03 die Zylinder 02; 03 ungestört aufeinander abrollen.
Der Übertragungszylinder 01 des ersten Druckwerks 01 bildet mit einem dritten Zylinder 07; über eine Bahn 08; z. B. eine Bedruckstoffbahn 08, eine Druckstelle 09. Dieser dritte Zylinder 07 kann als zweiter Übertragungszylinder 07 (Fig. 1) oder aber als ein Gegendruckruckzylinder 07 (Fig. 2), z. B. Stahlzylinder, oder Satellitenzylinder 07 ausgeführt sein.
Rotationsachsen R02; R03; R07 der drei zusammen wirkenden Zylinder 02; 03; 07 liegen während einer Druck-An-Stellung AN im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene E und verlaufen parallel zueinander (siehe Fig. 5 und 6). Weist der Satellitenzylinder 07 auf seinem Umfang zwei Druckstellen auf, so wird vorzugsweise ein zweites, nicht dargestelltes Druckwerk ebenfalls in der gemeinsamen Ebene E angeordnet.
Wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dargestellt, wirkt der als zweiter Übertragungszylinder 07 ausgeführte dritte Zylinder 07 mit einem vierten Zylinder 11, insbesondere einem zweiten Formzylinder 11 mit einer Rotationsachse R11 , zusammen, und bildet ein zweites Druckwerk 12. Die beiden Druckwerke 01; 12 bilden ein auf beide Seiten gleichzeitig auf die Bahn 08 druckendes Druckwerk 13, ein sog. Doppeldruckwerk 13.
Alle Rotationsachse R02; R03; R07; R11 der vier Zylinder 02; 03; 07; 11 liegen nun während des Drückens, d. h. in der Druck-An-Stellung AN in der gemeinsamen Ebene E und verlaufen parallel zueinander.
Im Fall des Doppeldruckwerks 13 (Fig. 1) weisen auch die Zylinder 07; 11 des zweiten Druckwerks 12 Kanäle 04; 06 mit den oben für das erste Druckwerk 01 beschriebenen Eigenschaften bzgl. der Anzahl und der des Versatzes zueinander auf. Die Kanäle 04; 06 der vier Zylinder 02; 03; 07; 11 sind nun vorzugsweise so angeordnet, dass jeweils zwei
Kanäle 04; 06 zweier zusammen wirkender Zylinder 02; 03; 07; 11 aufeinander abrollen.
Der Formzylinder 02 und der Übertragungszylinder 03 weisen in vorteilhafter Ausführung jeweils eine Länge L02; L03 auf, welche vier oder mehr Breiten einer Druckseite, z. B. einer Zeitungsseite, z. B. 1.100 bis 1.800 mm, insbesondere 1.500 bis 1.700 mm und einen Durchmesser D02; D03, z. B. 130 bis 170 mm, insbesondere. 145 bis 185 mm auf, dessen Umfang im wesentlichen einer Länge einer Zeitungsseite entspricht (Fig. 3 und 4).
In einer vorteilhafter Ausführung weist jeder der beiden Zylinder 02; 03 zwei Kanäle 04; 06 auf, welche sich jeweils durchgehend zumindest über eine Länge erstrecken, welche zwei Breiten einer Zeitungsseite entspricht (Fig. 3).
Es können je Zylinder 02; 03 jedoch auch mehr als zwei Kanäle 04; 06 angeordnet sein. Hierbei können dann jeweils zwei in Längsrichtung benachbart angeordnete Kanäle 04; 06 in einer Flucht, oder aber jeweils alternierend angeordnet sein. Es können jedoch beispielsweise bei vier Kanälen 04; 06 die beiden den Stirnseiten der Zylinder 02; 03 benachbarten Kanäle 04; 06 in einer gemeinsamen Flucht, und die beiden „innen" liegenden Kanäle 04; 06 in einer gemeinsamen Flucht, jedoch in Umfangsrichtung versetzt zu den erst genannten angeordnet sein (Fig. 4).
Sind die Unterbrechungen 04; 06 tatsächlich als Kanäle 04; 06 oder Schlitze 04; 06 ausgeführt, so können die in Fig. 1 bis 4 schematisch dargestellten Kanäle 04; 06 etwas länger als die Breite bzw. doppelte Breite der Druckseite sein. Ggf. können sie zwei in Längsrichtung benachbarte Kanäle 04; 06 sich in Umfangsrichtung auch geringfügig überschneiden. Dies ist in den lediglich schematisch dargestellten Figuren 1 bis 4 nicht derart detailliert entnehmbar.
Besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Anregung bzw. Dämpfung von durch Kanalschlag verursachten Schwingungen ist es, wenn die Kanäle 04; 06 auf dem jeweiligen Zylinder 02; 03; 07; 11 um jeweils 180° zueinander versetzt sind. So rollen die
Kanäle 04; 06 zwischen den Formzylindern 02; 11 und den Übertragungszylindern 03; 07 der beiden Druckwerke 01; 12 gleichzeitig und im Bereich des selben Abschnittes in Längsrichtung der Zylinder 02; 03; 07; 11 ab; z. B. auf der selben Seite, z. B. einer Seite I (Fig. 1, 3 und 4) des Doppeldruckwerks 13 im einen Stadium des Zyklus, und in der anderen Phase auf einer Seite II, oder bei mehr als zwei Kanälen 04; 06 je Zylinder 02; 03; 07; 11 , beispielsweise im Bereich der Mitte der Zylinder 02; 03; 07; 11.
Durch die lineare Anordnung der Zylinder 02; 03; 07; 11 in einer Ebene E, die versetzte Anordnung der Kanäle 04; 06 und die Abrollung aller Kanäle 04; 06 in der beschriebenen Weise wird die Anregung von Schwingungen erheblich vermindert. Durch die symmetrische und synchrone Abrollung an den beiden Druckwerken 01; 12 findet eine destruktive Interferenz der Anregungen statt, welche bei der Wahl des Versatzes der Kanäle 04; 06 auf den Zylindern 02; 03; 07; 11 um 180° von der Drehzahl der Zylinder 02; 03; 07; 11 bzw. der Frequenz unabhängig stattfindet.
Sind die Unterbrechungen 04; 06 tatsächlich als Kanäle 04; 06 ausgeführt, so sind sie in einer vorteilhaften Ausführung mit einem Spalt kleiner Breite, z. B. kleiner oder gleich 3 mm, im Bereich einer Mantelfläche der Formzylinder 02; 11 bzw. Übertragungszylinder 03; 07 ausgeführt, welcher Enden eines oder mehrerer Aufzüge, z. B. eines oder mehrerer Gummitücher, auf dem Übertragungszylinder 03; 07 bzw. Enden eines oder mehrerer Aufzüge, z. B. einer oder mehrerer Druckplatten auf dem Formzylinder 02; 11 aufnimmt. Der Aufzug auf dem Übertragungszylinder 03; 07 ist vorzugsweise als sog. Metalldrucktuch ausgeführt, welches auf einer metallischen Grundplatte eine druckfarbeführende Beschichtung aufweist. Die abgekanteten Enden werden im Fall von Übertragungszylindern 03; 07 beispielsweise durch Klemm- und/oder Spanneinrichtungen und im Fall von Formzylindern 02; 11 durch Klemmeinrichtungen in den Kanälen 04; 06 gehalten.
In jedem der Kanäle 06 des Übertragungszylinders 03 kann eine einzige, durchgehende Klemm- und/oder Spanneinrichtung oder es können - für den Fall von über mehrere
Zeitungsseitenbreiten durchgehenden Kanälen - in Längsrichtung hintereinander mehrere Klemm- und/oder Spanneinrichtungen angeordnet sein. Die Kanäle 04 des Formzylinders 02 weisen beispielsweise jeweils ebenfalls eine einzige, oder mehrere Klemmeinrichtungen auf.
Vorzugsweise wird sowohl in den Kanälen 04 der Formzylinder 02; 11 als auch in den Kanälen 06 der Übertragungszylinder 03; 07 eine „Minigap-Technologie" eingesetzt, wobei in einen schmalen Kanal 04; 06 mit geneigter vorlaufender Einhängekante ein vorlaufendes Ende eingesetzt, der Aufzug auf den Zylinder 02; 03; 07; 11 aufgewickelt wird, das nachlaufende Ende ebenfalls in den Kanal 04; 06 eingeschoben wird, und die Enden gegen Herausrutschen, z. B. mittels einer drehbaren Spindel oder einer pneumatischen Vorrichtung, geklemmt werden.
Es kann jedoch auch sowohl für den Aufzug auf dem Formzylinder 02; 11 , als auch für den als Metalldrucktuch ausgeführten Aufzug des Übertragungszylinders 03; 07 ein als schmaler Schlitz 04; 06 ausgeführter Kanal 04; 06 ohne Klemmeinrichtung angeordnet sein, welcher die Enden der Aufzüge aufnimmt. Die Enden werden hierbei beispielsweise durch ihre Formgebung und/oder die Geometrie des Schlitzes im Schlitz 04; 06 gehalten.
Die Übertragungszylinder 03; 07 weisen z. B. in einer vorteilhaften Ausführung (Fig. 3) lediglich zwei, in Umfangsrichtung zueinander um 180° versetzte Aufzüge auf, welche jeweils zumindest eine Breite aufweisen, welche zwei Breiten einer Zeitungsseiten entspricht. In diesem Fall verlaufen die Aufzüge bzw. Kanäle 04 der Formzylinder 02; 11 komplementär hierzu und müssen entweder, wie dargestellt, zwei durchgehende, jeweils eine Länge zweier Zeitungsseitenbreiten aufweisende, Kanäle 04, oder aber paarweise benachbarte und in Flucht angeordnete Kanäle 04 mit jeweils einer Länge einer Zeitungsseitenbreite aufweisen. Im ersteren Fall weist jede tatsächlich als Kanal 04 ausgeführte Unterbrechung 04 des Formzylinders 02; 11 in vorteilhafter Ausführung zwei Klemmeinrichtungen je einer Länge, welche im wesentlichen einer Breite einer Zeitungsseite entspricht, auf.
Die Formzylinder 02; 11 sind in vorteilhafter Ausführung mit vier in Längsrichtung der Formzylinder 02; 11 nebeneinander angeordneten biegbaren Aufzügen belegt, welche in Umfangsrichtung eine Länge von etwas über der Länge des Druckbildes einer Zeitungsseite, und in Längsrichtung eine Breite von etwa einer Zeitungsseite aufweisen. Bei Anordnung von durchgehenden Kanälen 04 und nur einer Klemmeinrichtung je Kanal 04; 06, welche eine Länge von zwei Breiten einer Zeitungsseite aufweist, ist es auch möglich Aufzüge mit einer Breite von zwei Zeitungsseiten, sog. Panoramadruckplatten, aufzuziehen.
Für Druckwerke 01 ; 12, für welche ein Bedarf des Rüstens mit Panoramadruckplatten ausgeschlossen werden kann, kann auch eine Anordnung von Vorteil sein, wobei die jeweils zur Seite I und die zur Seite II benachbarten „äußeren" Aufzüge miteinander fluchten und die „inneren" Aufzüge miteinander Fluchten und zu den erstgenannten um 180° versetzt angeordnet sind (Fig. 4). Diese hochsymmetrische Anordnung lässt zusätzlich die Gefahr einer Schwingungsanregung in der Ebene E vermindern bzw. vermeiden, welche sich durch den nicht gleichzeitigen Durchgang der Kanäle 04; 06 auf Seite I und Seite II ergeben kann. Auch dadurch wechselseitig auf Seite I und Seite II alternierendes Spannen und Entspannen der Bahn 08, und hierdurch verursachtes Schwingen der Bahn 08 kann dadurch vermieden werden.
Die genannte lineare Anordnung der Zylinder 02; 03; 07; 11 und die Anordnungen der Unterbrechungen 04; 06 auf dem jeweiligen Zylinder 02; 03; 07; 11 sowie zwischen den Zylindern 02; 03; 07; 11 sind in Weiterbildung auch besonders auf Zylinder 02; 03; 07; 11 anzuwenden, welche eine Länge L02; L03 aufweisen, welche im wesentlichen der sechsfachen Breite einer Zeitungsseite entspricht. Hierbei kann es jedoch von Vorteil sein, die Übertragungszylinder 03; 07 und/oder die Formzylinder 02; 11 mit einem Durchmesser D02; D03 auszuführen, welcher einen Umfang zur Folge hat, der im wesentlichen der doppelten Länge einer Zeitungsseite entspricht.
Zwecks technisch einfacher und robuster Ausführung des Doppeldruckwerks 13, sind die Formzylinder 02; 11 in vorteilhafter Ausgestaltung bezüglich ihrer Rotationsachsen R02; R11 fest angeordnet. Zwecks An- und Abstellens der Druckwerke 01 ; 12 sind die Ubertragungszylinder 03; 07 bezüglich ihrer Rotationsachsen R03; R07 bewegbar ausgeführt und sind gleichzeitig vom zugeordneten Formzylinder 02; 11 und vom zusammen wirkenden Ubertragungszylinder 03; 07 abstellbar, bzw. an diese anstellbar. In dieser Ausführung werden im normalen Betrieb der Druckmaschine lediglich die Ubertragungszylinder 03; 07 bewegt, während die Formzylinder 02; 11 in ihrer festen, ggf. zuvor justierten Lage verbleiben. Zwecks Justage können die Formzylinder 02; 11 jedoch in entsprechenden Vorrichtungen, z. B. in Exzenter- bzw. Doppelexzenterbuchsen, in Linearführungen oder in Hebeln, gelagert sein.
Die Ubertragungszylinder 03; 07 können, wie in den Fig. 5 und 6 schematisch dargestellt, entlang eines linearen Stellweges 16 (Fig. 5) oder entlang eines kurvenförmigen Stellweges 17 (Fig. 6) bewegbar sein. Stellweg 16 und 17 sowie die Ubertragungszylinder 03; 07 in einer Druck-Ab-Stellung AB sind in den Fig. 3 und 4 strichliert dargestellt.
Der lineare Stellweg 16 kann mittels nicht in Fig. 5 dargestellten Linearführungen erfolgen, welche im oder am in Fig. 5 ebenfalls nicht dargestellten Seitengestell angeordnet sind. Die Lagerung in einer Linearführung erfolgt zwecks robuster und schwingungsarmer Bauweise vorzugsweise auf Seite I und auf Seite II des Doppeldruckwerks 13.
Ebenfalls schematisch ist in Fig. 6 ein Hebel 18 dargestellt, in welchem einer der Ubertragungszylinder 03 schwenkbar um eine Schwenkachse S gelagert ist. Die Schwenkachse S liegt bevorzugt in der Ebene E. Der Hebel 18 weist in vorteilhafter Ausführung eine Länge zwischen der Lagerung der Rotationsachse R03; R07 des Übertragungszylinders 03; 07 und der Schwenkachse S auf, welche größer ist, als der Abstand der Rotationsachse R03; R07 des Übertragungszylinders 03; 07 von der Rotationsachse R02; R11 des zugeordneten Formzylinders 02; 11 in Druck-An-Stellung AN. Damit erfolgt ein gleichzeitiges Abstellen von zusammen wirkendem
Ubertragungszylinder 03; 07 und dem zugeordneten Formzylinder 02; 11, und umgekehrt für das Anstellen. Die Schwenkachse S kann jedoch auch in anderer Weise exzentrisch zur Rotationsachse R02; R11 des zugeordneten Formzylinders 02; 11 , z. B. in einem Abstand zur Ebene E angeordnet sein. Die Lagerung in einem Hebel 18 erfolgt vorzugsweise auf Seite I und auf Seite II des Doppeldruckwerks 13.
In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Stellweg 16; 17 durch die Lagerung des Übertragungszylinders 03; 07 in nicht dargestellten Exzenterbuchsen, insbesondere in Doppelexzenterbuchsen, erzeugt. Mit Doppelexzenterbuchsen lässt sich im Bereich der Druck-An-Stellung AN ein weitgehend linearer Stellweg 16, im von der Druckstelle 09 ferneren Bereich jedoch bei Bedarf ein kurvenförmiger Stellweg 17 erzeugen, welche ein schnelleres bzw. größeres Abstellen des Übertragungszylinders 03; 07 vom zusammen wirkenden Ubertragungszylinder 07; 03 als vom zugeordneten Formzylinder 02; 11 oder umgekehrt erlaubt. Auch für die Verwendung von Exzentern ist die Lagerung auf Seite I und auf Seite II des Doppeldruckwerks 13 von Vorteil.
Ebenfalls in Fig. 5 und 6 ist der Verlauf der Bahn 08 durch die in Druck-An-Stellung AN befindliche Druckstelle 09 dargestellt. Die Ebene E des Doppeldruckwerks 13 und Ebene der Bahn 08 schneiden sich in vorteilhafter Ausführung unter einem Winkel α von 70° bis 85°, insbesondere von 75° bis 80°. Weisen die Ubertragungszylinder 03; 07 einen Umfang auf, welcher der Länge etwa einer Zeitungsseite entspricht, so ist der Winkel α bevorzugt mit ca. 75°, weisen die Ubertragungszylinder 03; 07 jedoch einen Umfang auf, welcher in etwa der Länge von zwei Zeitungsseiten entspricht, so ist der Winkel α bevorzugt mit ca. 83° zu wählen. Diese Wahl des Winkels α trägt zum einen dem sicheren und schnellen Freistellen der Bahn 08 und/oder dem Abstellen der Ubertragungszylinder 03; 07 voneinander bei minimiertem Stellweg 16; 17 Rechnung, und minimiert zum anderen negative Einflüsse auf das Druckergebnis, welche durch das Maß einer teilweisen Umschlingung der bzw. des Übertragungszylinders 03; 07 maßgeblich beeinflusst wird (Dublieren, Schmieren etc.). Bei optimierter Anordnung ist der erforderliche lineare Stellweg 16 jeden Übertragungszylinders 03; 07 kleiner oder gleich
20 mm.
Mindestens einer der Ubertragungszylinder 03; 07 ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung soweit abstellbar, dass die eingezogene Bahn 08 während des Druckbetriebes mittels anderer Druckwerke berührungslos durch die Druckstelle 09 führbar ist.
Das Doppeldruckwerk 13 ist mehrfach, wie in Fig. 7 und 8 dargestellt beispielsweise zweifach, in einer Druckeinheit 19, z. B. einer sog. H-Druckeinheit 19, in einem gemeinsamen Seitengestell 27 einsetzbar. In Fig. 7 und 8 wurde auf die gesonderte Bezeichnung der dem oberen Doppeldruckwerk 13 gleichenden Teile für das jeweils unten liegende Doppeldruckwerk 13 verzichtet. Bei Anordnung aller Zylinder 02; 03; 07; 11 mit einem Umfang, welcher im wesentlichen einer Länge einer Zeitungsseite entspricht, lässt sich an Bauraum, d. h. an einer Höhe H der Druckeinheit 19 einsparen. Dies gilt selbstverständlich auch für einzelne Druckwerke 01 ; 12, für Doppeldruckwerke 13 sowie für andersartig konfigurierte Druckeinheiten, welche mehrere Druckwerke 01 ; 12 aufweisen. Die Priorität kann jedoch anstelle einer Einsparung an Höhe H auch bei einer verbesserten Zugänglichkeit der Zylinder 02; 03; 07; 11 , z. B. zwecks Wechsel von Aufzügen, Reinigungsarbeiten und Waschen, Wartung etc., liegen.
Die Druck-An- bzw. -Ab-Stellung AN; AB ist in sämtlichen Figuren zwecks Verdeutlichung überzeichnet dargestellt. Fig. 7 deutet strichliert die Ubertragungszylinder 03; 07 in einer zweiten möglichen Lage entlang des linearen Stellweges 16 an, wobei sich hier beispielsweise das obere Doppeldruckwerk 13, z. B. zwecks Druckformwechsels, in der Druck-Ab-Stellung AB, und das untere Doppeldruckwerk 13, z. B. zwecks fortgesetzten Fortdruckes, in der Druck-An-Stellung AN betrieben ist. In Fig. 8 sind die Verhältnisse aus Fig. 7 für den kurvenförmigen Stellweg 17 dargestellt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist jedes der Druckwerke 01; 12 zumindest einen eigenen, jedoch in den Fig. 7 und 8 lediglich strichliert angedeuteten Antriebsmotor 14 für den rotatorischen Antrieb der Zylinder 02; 03; 07; 11 auf.
Dies kann in einer in Fig. 7 schematisch dargestellten Ausführung ein einziger Antriebsmotor 14 für das jeweilige Druckwerk 01 ; 12 sein, welcher in diesem Fall in einer vorteilhaften Ausgestaltung zunächst auf den Formzylinder 02; 11 treibt, und von dort über eine mechanische Antriebsverbindung, z. B. Stirnräder, Zahnriemen etc., auf den Ubertragungszylinder 03; 07 getrieben wird. Es kann jedoch aus Platzgründen und aus Gründen des Momentenflusses auch von Vorteil sein, vom Antriebsmotor 14 auf den Ubertragungszylinder 03; 07 und von dort auf den Formzylinder 02; 11 zu treiben.
Ein hohes Maß an Flexibilität in den verschiedenen Betriebssituationen wie Fortdruck, Registerung, Aufzugwechsel, Waschen, Bahneinzug etc. verfügt die Ausführung des Druckwerks 01 ; 12 mit einem eigenen, und von den übrigen Antrieben mechanisch unabhängigen Antriebsmotor 14 je Zylinder 02; 03; 07; 11 (Fig. 8, strichliert).
Für spezielle Bedürfnisse, beispielsweise für lediglich einen einseitigen Imprinterbetrieb oder lediglich eines Erfordernis zur Änderung der relativen Drehwinkellage der Formzylinder 02; 11 zueinander, ist auch ein Antrieb möglich, wobei einer der Formzylinder 02; 11 eines Druckwerks 01 ; 12 einen eigenen Antriebsmotor M, und die übrigen Zylinder 02; 03; 07; 11 des Druckwerks 01 ; 12 einen gemeinsamen Antriebsmotor 14 aufweisen.
Die Art der Stellbewegung sowie des Antriebes aus Fig. 7 und 8 sind jeweils exemplarisch dargestellt und somit auf die jeweils anderen Beispiele zu übertragen.
Der Antrieb durch den Antriebsmotor 14 erfolgt in vorteilhafter Ausführung jeweils koaxial zwischen Rotationsachse R02; R03; R07; R11 und Motorwelle, ggf. mit einer Winkel und/oder Versatz ausgleichenden Kupplung. Er kann, falls ein „Mit-Bewegen" des Antriebsmotors 14 oder eine flexible Kupplung zwischen dem Antriebsmotor und dem ggf. zu bewegenden Zylinder 02; 03; 07; 11 vermieden werden soll, jedoch auch über ein Ritzel erfolgen.
Soll ein den Ubertragungszylinder 03; 07 antreibender Antriebsmotor 14 während der Stellbewegung mitgeführt werden, so kann dieser in einer Weiterbildung ebenfalls auf einer entsprechenden Führung, z. B. auf einer Außenseite des Seitengestells 27, mitgeführt werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist es von Vorteil, wenn auch das dem jeweiligen Formzylinder 02; 11 zugeordnete Farbwerk 21 und, falls vorhanden, das zugeordnete Feuchtwerk 22 von einem, vom Antrieb der Druckwerkszylinder unabhängigen Antriebsmotor rotatorisch angetrieben ist. Insbesondere kann das Farbwerk 21 und das ggf. vorhandene Feuchtwerk 22 jeweils einen eigenen Antriebsmotor aufweisen. Es kann im Fall eines Aniloxfarbwerks 21 die Rasterwalze, und es können bzw. kann bei einem Walzenfarbwerk 21 der oder die Reibzylinder einzeln oder gruppenweise rotatorisch angetrieben sein. Auch der oder die Reibzylinder eines Feuchtwerks 22 kann bzw. können einzeln oder gruppenweise rotatorisch angetrieben sein.
Ein Ausführungsbeispiel für die Realisierung des linearen Stellweges 16 mittels Linearführung zeigen die Fig. 9 und 10.
Die Zapfen 23 mindestens eines der Ubertragungszylinder 03; 07 sind beispielsweise in als Schlitten 24 ausgeführte Lagergehäusen 24 drehbar in Radiallagern gelagert (in Fig. 9 und 10 lediglich die Anordnung im Bereich einer Stirnseite der Zylinder 02; 03; 07; 11 dargestellt). Die Lagergehäuse 24 bzw. Schlitten 24 sind in Linearführungen 26 bewegbar, welche mit einem Seitengestell 27 verbunden sind.
Die Linearführungen 26 sind in vorteilhafter Ausführung nahezu senkrecht zur Ebene E orientiert. In bevorzugter Ausführung sind zur Führung jeden Lagergehäuses 24 bzw. Schlitten 24 zwei Linearführungen 26 vorgesehen, welche parallel zueinander verlaufen. Auch die Linearführungen 26 zweier benachbarter Ubertragungszylinder 03; 07 verlaufen bevorzugt parallel zueinander.
Die Linearführungen 26 können in einer nicht dargestellten Ausführungsform direkt an Wandungen des Seitengestells 27, insbesondere an Wandungen von Öffnungen im Seitengestell 27 angeordnet sein, welche nahezu senkrecht zur Stirnfläche der Zylinder 02; 03; 07; 11 verlaufen.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 und 10 weist das Seitengestell 27 in einer Öffnung einen Einsatz 28, z. B. eine sog. Glocke 28, auf. Die Linearführungen 26 sind an bzw. in dieser Glocke 28 angeordnet.
In vorteilhafter Ausführung weist die Glocke 28 einen Bereich auf, welcher in Richtung Zylinder 02; 03; 07; 11 aus der Flucht des Seitengestells 27 heraustritt. Die Linearführungen 26 sind in bzw. an diesem Bereich der Glocke 28 angeordnet.
Der Abstand der beiden gegenüberliegenden Seitengestelle 27 (lediglich eines dargestellt) orientiert sich i. d. R. am breitesten Aggregat, z. B. am breiteren Farbwerk 21 , und verursacht im Regelfall einen entsprechend längeren Zapfen an den Zylindern 02; 03; 07; 11.Vorteilhaft bei der o. g. Anordnung ist es, dass die Zapfen der Zylinder 02; 03; 07; 11 möglichst kurz gehalten werden können.
Die Glocke 28 weist in einer Weiterbildung einen Hohlraum 29 auf, der zumindest teilweise in Höhe der Flucht des Seitengestells 27 angeordnet ist. In diesem Hohlraum 29 sind, wie in Fig. 10 schematisch dargestellt, die rotatorischen Antriebe der Zylinder 02; 03; 07; 11 mit den Zapfen der Zylinder 02; 03; 07; 11 verbunden.
Besonders vorteilhaft bei paarweisem Antrieb der Zylinder 02; 03; 07; 11 können auch Antriebsverbindungen, wie z. B. jeweils zusammen wirkende Stirnräder zwischen dem Formzylinder 02; 11 und dem jeweils zugeordneten Ubertragungszylinder 03; 07 angeordnet sein. Der paarweise Antrieb kann in diesem Fall vorzugsweise über die Formzylinder 02; 11 auf die Ubertragungszylinder 03; 07 erfolgen. Je nach Erfordernis
kann der Antrieb jedoch auch über die beiden Ubertragungszylinder 03; 07 auf die Formzylinder 02; 11 erfolgen.
Ist eine Schmierung, beispielsweise ein Ölraum erforderlich, so ist der Hohlraum 29 in einfach Weise mittels einer Abdeckung 31 (strichliert) begrenzbar, ohne dass dieser die Breite der Maschine vergrößert bzw. aus dem Seitengestell 27 herausragt.
Die Anordnung der Glocke 28 verkürzt somit die Länge der Zapfen, was eine Reduktion der Schwingung zur Folge hat, und ermöglicht eine einfache und variable Bauweise, welche für verschiedenste Antriebskonzepte geeignet, und bei weitgehender Baugleichheit den Wechsel zwischen den Konzepten erlaubt.
Der Antrieb des jeweiligen Lagergehäuses 24 bzw. Schlitten 24 in den Linearführungen 26 erfolgt bevorzugt mittels jeweils eines Gewindetriebes, z. B. einer Gewindespindel, welche von einem Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor kann hierbei bezüglich einer Drehlage regelbar sein.
Auch ein Antrieb des Lagergehäuses 24 mittels eines Hebelmechanismus und einem Elektromotor ist möglich. Wird der Hebelmechanismus mittels eines oder mehrerer mit Druckmittel beaufschlagbaren Zylinder angetrieben, so ist die Anordnung einer die Stellbewegung auf den beiden Seiten I und II synchronisierenden Synchronspindel von Vorteil.
Mit den in den Ausführungsbeispielen dargelegten Maßnahmen ist es möglich, ein Druckwerk 01 ; 12 mit langen, schlanken Zylindern 02; 03; 07; 11 , welche ein Verhältnis von Durchmesser zu Länge von ca. 0,08 bis 0,16 aufweisen, robust und schwingungsarm zu bauen bzw. zu betreiben, wobei gleichzeitig ein geringer Aufwand an Raum, Bedienung und Gestellkonstruktion erforderlich ist. Dies gilt insbesondere für Druckwerke 01 ; 12 „einfachen Umfangs", d. h. mit einer Zeitungsseite am Umfang, jedoch mit doppelter Breite, d. h. mit vier Zeitungsseiten auf der Länge der Zylinder 02; 03; 07; 11
robust und schwingungsarm zu betreiben, wobei gleichzeitig ein geringer Aufwand an Raum, Bedienung und Gestellkonstruktion erforderlich ist.
Ein An- bzw. Ab-Stellen des Druckwerkes 01; 12; 13 erfolgt folgendermaßen:
Ausgehend von der Druck-Ab-Stellung AB, z. B. beider Ubertragungszylinder 03; 07 werden diese entweder gleichzeitig oder nacheinander zur Druckstelle 09 hin gestellt. Das Ab-Stellen erfolgt in zur nachfolgenden Darstellung umgekehrten Weise.
Das Bewegen der Ubertragungszylinder 03; 07 erfolgt in einem ersten Ausführungsbeispiel gleichzeitig und synchron in der einen Ausführungsform des z. B. linearen Druckwerks 01 entlang eines linearen Stellwegs 16 oder entlang eines kurvenförmigen Stellweges 17.
Dabei werden, falls das Stellen der beiden Ubertragungszylinder 03; 07 gleichzeitig erfolgt, zumindest im berührungsnahen Bereich, mindesten zwei der vier Zylinder 02; 03; 07; 11 gedreht bzw. mit einer rotatorischen Bewegung beaufschlagt. Dies können die beiden Ubertragungszylinder 03; 07 oder ein Formzylinder 02; 11 und der nicht mit diesem zusammen wirkende Ubertragungszylinder 07; 03 sein. In vorteilhafter Ausführung können jedoch auch alle vier Zylinder 02; 03; 07; 11 während des Stellens gedreht werden. Letzteres hat den Vorteil, dass die Zylinder ihre relative Winkellage zueinander beibehalten und bei Vorliegen von Kanälen die relative Lage derselben in Umfangsrichtung bestehen bleibt. In vorteilhafter Ausführung werden die Zylinder 02; 03; 07; 11 nicht mittels Hilfsantrieben, sondern mittels ihrer winkelgeregelter Antriebsmotoren 14 , ggf. paarweise über Antriebskopplung, gedreht. In einer Ausführungsform werden hierfür die Zylinder 02; 03; 07; 11 paarweise jeweils an den Formzylindern 02; 11 angetrieben, wobei eine mechanische Antriebsverbindung, z. B. Zahnradeingriff, zwischen Ubertragungszylinder 03; 07 und zugeordnetem Formzylinder 02; 11 auf dem gesamten Stellweg 16; 17 erhalten bleibt. Der paarweise Antrieb kann jedoch auch am Ubertragungszylinder 03; 07 erfolgen und von dort auf den jeweiligen Formzylinder 02; 11
getrieben sein.
Das Drehen der Zylinder 02; 03; 07; 11 erfolgt in der Weise, dass sich die Ubertragungszylinder 03; 07 weitgehend ohne eine Relativgeschwindigkeit zwischen den sich berührenden Mantelflächen der Zylinder 02; 03; 07; 11, zwischen den zugeordneten Formzylinder 02; 11 und den zusammenwirkenden Ubertragungszylinder 07; 03 hineindrehen bzw. dass sie hineingedreht werden. Beim Ab-Stellen erfolgt ein entsprechendes herausdrehen
Diese Drehbewegung erfolgt bevorzugt in der Weise, dass z. B. einem aktuellen Sollwert für die Winkellageregelung der Antriebsmotoren ein vom Status bzw. der Geschwindigkeit der Stellbewegung abhängiger Offset, z. B. als Winkelgeschwindigkeit oder als Winkel- Sollwert, aufaddiert wird.
Dreht das Druckwerk 01; 13 beispielsweise mit Produktionsdrehzahl, so wird zum Abstellen des Doppeldruckwerks 13 je nach Transportrichtung der Bahn 08, und je nachdem, ob die Ubertragungszylinder 02; 11 zur gleichen oder in die zueinander entgegengesetzte Richtung abgestellt werden, der der Abstellbewegung entsprechende Wert für die Drehbewegung jeweils addiert, jeweils subtrahiert oder auf der einen Seite addiert und auf der anderen Seite subtrahiert.
Insbesondere in der linearen Ausführung des Doppeldruckwerkes 13 (z. B. Fig. 7) wird der Betrag der aus dem Abstellen resultierenden Relativgeschwindigkeit (Winkellage bzw. -geschwindigkeit) im Falle des Übertragungszylinders 07, dessen Bewegung beim Abstellen eine Komponente in Transportrichtung der Bahn 08 aufweist, subtrahiert, während er im Falle des Übertragungszylinders 03, dessen Bewegung beim Abstellen eine Komponente antiparallel zur Transportrichtung der Bahn 08 aufweist, addiert wird.
Für das Anstellen des Doppeldruckwerks 13 an eine mit Produktionsgeschwindigkeit laufende Bahn 08, z. B. nach einem fliegenden Plattenwechsel oder als Eindruck, sind die
Verhältnisse entsprechend auf die aus dem Anstellen resultierende Relativgeschwindigkeit anzuwenden. Der Betrag der aus dem Anstellen resultierenden Relativgeschwindigkeit (Winkellage bzw. -geschwindigkeit) wird im Falle des Übertragungszylinders 07, dessen Bewegung beim Anstellen eine Komponente antiparallel zur Transportrichtung der Bahn 08 aufweist, addiert, während er im Fall des Übertragungszylinders 03, dessen Bewegung beim Anstellen eine Komponente in Transportrichtung der Bahn 08 aufweist, subtrahiert wird.
Erfolgt das An- bzw. Abstellen bei ruhender Bahn 08, so werden die genannten Beträge auf die nun vorliegende Produktionsdrehzahl Null bzw. auf einen konstanten Sollwert für die Winkellage addiert.
In einer Variante erfolgt das Bewegen der beiden Ubertragungszylinder 03; 07 nacheinander, wobei beim Stellen des ersten der beiden Ubertragungszylinder 03; 07 zumindest der zugeordnete Formzylinder 02; 11 oder der Ubertragungszylinder 03; 07 oder aber die beiden zugeordneten Zylinder 02; 03 bzw. 07; 11 eine korrespondierende Drehung erfahren. Beim Stellen des zweiten Übertragungszylinders 07; 03 dreht entweder der zu stellende Ubertragungszylinder 07; 03 oder die übrigen drei Zylinder 02; 03; 07; 11 oder aber alle vier Zylinder 02; 03; 07; 11.
Vorteilhaft jedoch für den Fall, dass einer der Formzylinder 02; 11 (bzw. ein Paar) gedreht wird, ist es den anderen Formzylinder 11; 02 (bzw. das andere Paar) mit zu drehen, um vorherige oder nachträgliche Registerung zu vermeiden. Um Verschiebungen im Abrollen der Zylinder 02; 03; 07; 11 bzgl. der Kanäle 04; 06 zu vermeiden, ist es zweckmäßig, sowohl bei synchronem als auch zeitlich versetztem Stellen alle Zylinder 02; 03; 07; 11 so zueinander zu drehen, dass eine Relativgeschwindigkeit auf den Mantelfläche der zusammenwirkenden Zylinder 02; 03; 07; 11 nahezu Null ist.
Ist das Drehen der Zylinder 02; 03; 07; 11 und der Stellweg 16; 17 beim Abstellen und Anstellen exakt reproduzierbar, so kann auch auf das gleichzeitige Drehen von nicht
direkt am An- bzw. Abstellen beteiligter Zylinder 02; 03; 07; 11 zwecks Registerung und Abrollens verzichtet werden.
Allgemein kann im ersten Ausführungsbeispiel ein An- bzw. Abstellen von Zylindern 02; 03; 07; 1 1 oder Walzen durch eine Kopplung von Verstellbewegung(en) und den rotatorischen Antrieben realisiert werden, indem einzelne Zylinder 02; 03; 07; 11 bzw. Walzen einer Zylinder- oder Walzenanordnung in Abhängigkeit von der Art der Verstellbewegung(en) mit Drehmoment(en) bzw. Drehbewegung(en) derart beaufschlagt werden, dass die aus diesem/diesen Drehmoment(en) in der/den Nippstelle(n) resultierende(n) Reibkraft/Reibkräfte die Verstellbewegung(en) unterstützen, bzw. diese nicht behindern oder zumindest die entgegenwirkenden Reibkräfte verkleinern. In besonders vorteilhafter Ausführung werden der/die Drehmoment(e) des/der Antrieb(e) in Abhängigkeit von der Art der Verstellbewegung dann so gewählt, dass durch die Verstellbewegung keine relative Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den wirksamen Mantelflächen in der Nippstelle entsteht. Da Reibkräfte die Aufzüge auf den Zylindern 02; 03; 07; 11 bzw. Walzen, aber auch die die Nippstelle passierende Bahn 08 abrasiv beanspruchen, ist diese Ausführung besonders materialschonend. Idealerweise wird der bzw. werden die betreffenden Zylinder 02; 03; 07; 11 bei Bewegen generell derart gedreht, dass deren bzw. dessen Oberflächengeschwindigkeit relativ zur Bahn 08 auf Null reduziert wird. Diese Ausführungsvariante ermöglicht es zum Ende der Bewegung eine definierte Winkellage der Zylinder 02; 03; 07; 11 bzw. Walzen zueinander zu erzeugen.
Soll eine besonders schnelle Verstellung realisiert werden, so können die Drehmomente der Walzenantriebe auch so gewählt werden, dass die durch die Verstellbewegung allein entstehenden Reibungskräfte überkompensiert werden, die Reibkraft die Bewegung also zusätzlich unterstützt. Diese Variante ist im Hinblick auf einen Notstopp, z. B. verursacht durch einen Bahnbruch und einen möglicherweise Wickler
In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden die Antriebe zu Beginn der Bewegung momentenfrei geschaltet. In diesem Fall wird die Drehung bzw. die Beaufschlagung mit
einer rotativen Bewegung der Zylinder 02; 03; 07; 11 bzw. der Walzen durch die aus der Verstellung resultierenden Reibkräfte der Nippstellen selbst erzeugt. Der Vorteil dieser Lösung liegt in der einfachen Realisierbarkeit und der Vermeidung von Fehlern beim Drehen der Zylinder 02; 03; 07; 11. Nach erneuter Herstellung des Momentes, und ggf. dem erneuten Anstellen der Zylinder 02; 03; 07; 11 aneinander, kann eine Abweichung in der relativen Winkellage zueinander vorliegen. Diese Abweichung wird jedoch während der ersten Umdrehungen mittels der winkelgeregelten Antriebsmotoren 14 paarweise oder einzeln korrigiert, und die relative Winkellage auf die Sollwerte zurückgeführt.
In einem dritten Ausführungsbeispiel für das An- bzw. Abstellen wird eine zeitliche Rampe für die relative Drehwinkellage vorgegeben. D. h., der Zylinder 02; 03; 07; 11 bzw. das Paar erfährt eine Drehung entsprechend einer Funktion in Abhängigkeit von der Zeit, und nicht in direkter Abhängigkeit einer Orts- bzw. Winkelmessung der Stellbewegung. Die Drehbewegung bzw. die Addition/Subtraktion wird beispielsweise ausgelöst durch den Stellbefehl, welcher das An- bzw. Abstellen veranlaßt.
Für das Verfahren, insbesondere gemäß dem ersten und dritten Ausführungsbeispiel, wird zur Ab- bzw. An-Stellung z. B. der Ubertragungszylinder 03; 07 bewegt und mit der beschriebenen, die Bewegung kompensierenden Drehbewegung einer bestimmten Winkelgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit beaufschlagt. Von Vorteil ist eine Weiterbildung, wonach gleichzeitig zur Beaufschlagung des Ubertragungszylinders 03; 07 mit dieser Winkelgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit der diesem zugeordnete Formzylinder 02; 11 mit einer im wesentlichen doppelten Umfangsgeschwindigkeit (d. h. bei gleichen Umfangen doppelte Winkelgeschwindigkeit) beaufschlagt wird. Im Fall einzeln angetriebener Zylinder 02; 03; 07; 11 werden die Antriebsmotoren 14 dann entsprechend gesteuert bzw. geregelt. Im Fall paarweisen Antriebs von Form- und Ubertragungszylinder 02; 03; 07; 11 ist es von Vorteil, wenn die beispielsweise als Zahnradverbindung ausgeführte Antriebskopplung beim An- bzw. Abstellen immer in Eingriff bleibt. Es bleibt dann beispielsweise der Formzylinder 02; 11 ortsfest, während der Ubertragungszylinder 03; 07 bewegt wird. Erfolgt der paarweise Antrieb am Formzylinder
02; 11 , so muß die beaufschlagte Winkelgeschwindigkeit am Formzylinder 02; 11 im wesentlichen doppelt so groß sein, wie es die Korrektur des Ubertragungszylinders 03; 07 gegenüber der Bahn 08 erfordert.
In einer Ausgestaltung des Druckwerks 13, wobei alle vier Zylinder 02; 03; 07; 11 miteinander in Antriebsverbindung, z. B. über Zahnräder, stehen, ist es von Vorteil, wenn auch die Antriebsverbindung zwischen den Übertragungszylindern 03; 07 beim An- bzw. Ab-Stellen immer in Eingriff bleibt. Die Ubertragungszylinder 03; 07 werden dann beispielsweise mit einer die Relativgeschwindigkeit beim Ab- bzw. Anstellvorgang zur Bahn 08 ausgleichenden Winkelgeschwindigkeit beaufschlagt, während die Formzylinder 02; 11 mit dem im wesentlichen doppelten Betrag der resultierenden Umfangsgeschwindigkeit (d. h. doppelte Winkelgeschwindigkeit bei gleichen Umfangen) beaufschlagt werden. Der Antrieb kann beliebig durch einen Antriebsmotor 14 an einem der Zylinder 02; 03; 07; 11 direkt oder über ein Getriebe erfolgen. In der Steuerung der Drehzahl und/oder Drehwinkellage muß jedoch wie oben berücksichtigt werden, ob der Antriebsmotor zunächst auf einen Form- oder ein Ubertragungszylinder 02; 03; 07; 11 treibt.
Die genannten und auch durch einfache Übertragung des Prinzips veränderte Ausführungsvarianten für die Verfahrensweisen zum An-/Abstellen sind auch für anders geartete Druckwerke, z. B. nichtlineare Brückendruckwerke, u- oder n-Druckeinheiten, Satellitendruckeinheiten, Druckeinheiten für den Direktdruck und alle andere Druckwerke bzw. -einheiten in vorteilhafter Weise einsetzbar, in denen ein oder mehrere Zylinder aneinander anzustellen sind.
Bezugszeichenliste
01 Druckwerk
02 Zylinder, Formzylinder
03 Zylinder, Ubertragungszylinder
04 Unterbrechung, Kanal, Schlitz
05 -
06 Unterbrechung, Kanal, Schlitz
07 Zylinder, Ubertragungszylinder, Gegendruckruckzylinder, Satellitenzylinder
08 Bahn, Bedruckstoffbahn
09 Druckstelle
10 -
11 Zylinder, Formzylinder
12 Druckwerk
13 Druckwerk, Doppeldruckwerk
14 Antriebsmotor, winkelgeregelt
15 -
16 Stellweg, linear
17 Stellweg, kurvenförmig
18 Hebel
19 Druckeinheit, H-Druckeinheit
20 -
21 Farbwerk, Aniloxfarbwerk, Walzenfarbwerk
22 Feuchtwerk
23 Zapfen
24 Lagergehäuse, Schlitten
25 -
26 Linearführung
27 Seitengestell
28 Einsatz, Glocke
29 Hohlraum
30 -
31 Abdeckung
E Ebene
H Höhe
M Antriebsmotor
S Schwenkachse
AB Druck-Ab-Stellung AN Druck-An-Stellung
a Längsabschnitt
D02 Durchmesser D03 Durchmesser
L02 Länge (02)
L03 Länge (03)
R02 Rotationsachse
R03 Rotationsachse
R07 Rotationsachse
R11 Rotationsachse
I Seite
II Seite
α Winkel