DE19805898C2 - Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine - Google Patents
Druckwerk für eine RollenrotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine, nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
DE 195 34 651 A1 zeigt ein Druckwerk für indirekten Druck, bei dem die
Übertragungs- und Formzylinder zueinander im Abstand verstellbar sind, um
umfangsvariabel drucken zu können, d. h., um Zylinder mit unterschiedlichen
Durchmessern verwenden zu können. Der Durchmesser der Übertragungs- und
Formzylinder wird variiert, indem diese mit Hülsen verschiedener Durchmesser
bestückt werden. Zur Abstandsverstellung werden an den Seitenwänden
Trägerplatten geführt, in denen direkt oder mittelbar die Druckwerkzylinder
gelagert sind. Hierfür ist eine stabile Wändeausführung erforderlich. Die
Verstellung erfolgt mittels Arbeitszylindern oder Spindeltrieben. Die die Zylinder
haltenden Backen werden an Seitenwänden so weit seitlich auseinander gefahren,
dass die Hülsen auswechselbar sind.
DE 296 01 150 U1 zeigt einen Zylinder, bei dem der Zylinderkörper von
beiderseits in diesen eingefahrenen Kegeln gehaltert wird. Ein Kegel ist axial
verschiebbar, wodurch der Zylinderkörper freigegeben wird und radial entnommen
werden kann. Eine Hülse kann von dem im Gestell belassenen Körper nicht
abgeschoben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk zu schaffen, das unter
Wahrung der Formatvariabilität eine Schlittenlagerung mit vorteilhafter
Abstandsverstellung der Druckwerkzylinder bei deren Durchmesserveränderungen
gestattet, wobei eine Behinderung des Hülsenwechsels durch die Schlitten
ausgeschlossen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Druckwerk mit den Merkmalen nach
Patentanspruch 1 gelöst. Dank der Verfahrbarkeit der Schlitten ist die stirnseitige
Zugänglichkeit zu den Zylindern einfach realisierbar. Für einen Wechsel von auf
den Druckwerkzylindern befindlichen Hülsen erübrigt sich die Schaffung von
Seitenwandöffnungen. Aber auch verschiedene Zylinderpositionierungen zur
Erstellung unterschiedlicher Druckwerkkonfigurationen und von Druckwerken für
verschiedene Druckverfahren sind einfach möglich. In all diesen Fällen kommt
eine Vielzahl von Bauteilen unverändert zur Anwendung, wodurch das Druckwerk
kostengünstig serienmäßig in großen Stückzahlen fertigbar ist. Ebenso sind
Baugruppen zur Druckformherstellung im Druckwerk von den Formzylindern gut
anfahrbar und Baugruppen, beispielsweise Farbwerke, sind auf den Schlitten gut
platzierbar.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes für indirekten Tiefdruck mit
fliegend gelagerten Druckwerkzylindern,
Fig. 2 die Ansicht II nach Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Doppeldruckwerks nach Fig. 1,
Fig. 4 die Darstellung des Doppeldruckwerks nach Fig. 3 unter Weglassung
der Zylinderkörper, Farbwerke, einer Endplatte und Komponenten zur
Druckformherstellung,
Fig. 5 die Ansicht V nach Fig. 4,
Fig. 6 das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 1, wobei sich die Formzylinder in
der Position zum Löschen und Füllen der Druckform befinden,
Fig. 7 das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 1, wobei sich die Formzylinder in
der Bebilderungsposition befinden,
Fig. 8 das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 1, ausgestattet mit im Durchmesser
größerer Druckwerkzylindern,
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung des Doppeldruckwerks nach Fig. 8,
Fig. 10 die Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes mit beidseitig gelagerten
Druckwerkzylindern,
Fig. 11 die Ansicht XI nach Fig. 10,
Fig. 12 eine perspektivische Darstellung des Doppeldruckwerkes nach Fig.
10,
Fig. 13 die Darstellung des Doppeldruckwerkes nach Fig. 12 unter
Weglassung der Zylinderkörper, Farbwerke, einer Endplatte und
Komponenten zur Druckformherstellung,
Fig. 14 die Ansicht XIV nach Fig. 13,
Fig. 15 die Ansicht XV nach Fig. 13,
Fig. 16 das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 10 mit für den Wechsel einer
Druckformhülse freigelegtem Formzylinder,
Fig. 17 die Ansicht XVII nach Fig. 16,
Fig. 18 den Wechsel einer Druckformhülse an dem Doppeldruckwerk gemäß
Fig. 16,
Fig. 19 die Endplatten eines Druckwerkes in geteilter Ausführung,
Fig. 20 ein Doppeldruckwerk für Offsetdruck mit einer weiteren Antriebsvariante
für die Schlitten in perspektivischer Darstellung,
Fig. 21 die Ansicht XXI nach Fig. 20,
Fig. 22 eine Druckeinheit für direkten Tiefdruck,
Fig. 23 ein Druckwerk für Flexodruck,
Fig. 24 einen Druckwerkturm, gebildet von aufeinander gesetzten
Doppeldruckwerken mit horizontal angeordneten Trägern,
Fig. 25 eine Satelliten-Druckeinheit,
Fig. 26 die Ansicht XXVI nach Fig. 25.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen ein sogenanntes Doppeldruckwerk für eine
Rollenrotationsdruckmaschine, bei dem zwei senkrecht angeordnete Träger 3, 4
an ihren Enden mit Endplatten 1, 2 abschließen. Auf jedem Träger 3, 4 sind zwei
Schlitten 6, 7 bzw. 8, 9 verschiebbar montiert. In den Schlitten 6 bis 9 sind vier
Druckwerkzylinder 16 bis 19 gelagert, und zwar in den Schlitten 6 und 9 jeweils
ein Formzylinder 16, 19 und in den Schlitten 7 und 8 jeweils ein
Übertragungszylinder 17, 18. Die Lagerung der Form- und Übertragungszylinder
erfolgt fliegend, wobei vorteilhaft in jedem Schlitten 6 bis 9 eine Motorspindel 10
bis 13 (Fig. 4) befestigt und an diesen jeweils ein Zylinderkörper 16.1 bis 19.1
angeschraubt ist. Im rohrförmigen Gehäuse der Motorspindeln 10 bis 13 ist jeweils
eine Spindel sowie ein diese antreibender Elektromotor untergebracht.
Die Träger 3, 4 sind stabil ausgeführt, d. h. sie besitzen eine hohe Biegesteifigkeit.
Sie sind praktisch selbstragend, so dass sich Druckwerkseitenwände erübrigen.
Es ist lediglich die Endplatte 1 zum Aufstellen der Träger 3, 4 erforderlich. Selbst
auf die obere Endplatte 2 kann verzichtet werden, wenn dort nicht
Druckwerkkomponenten befestigt werden sollen. Je nach Anzahl der
Druckwerkzylinder 16 bis 19 und konstruktiver Gestaltung der Schlitten 6 bis 9
sind auch Druckwerkvarianten möglich, die nur einen Träger 3, 4 enthalten.
Die Träger 3, 4 weisen aus Fertigungsgründen vorteilhaft einen kreisförmigen
Querschnitt auf (Fig. 5). Zur Verdrehsicherung der Schlitten 6 bis 9 ist neben den
Trägern 3, 4 eine Platte 5 mit Flachführungen 14, 15 angeordnet, in die die
Schlitten 6 bis 9 eingreifen. An dieser Stelle sind auch Einrichtungen zur
Beseitigung von Fluchtungsfehlern der Zylinder vorgesehen.
Zur Verschiebung der Schlitten 6 bis 9 auf den Trägern 3, 4 in den Richtungen 37
sind Antriebe vorgesehen. Im einzelnen trägt jeder Schlitten 6 bis 9 eine
Gewindemutter 20 bis 23, in die jeweils eine Gewindespindel 24 bis 27 eingreift.
Die Gewindespindeln 24 bis 27 stützen sich in jeweils einem Axiallager 28 bis 31
ab und werden von jeweils einem Stellmotor 32 bis 35 über Kegelradgetriebe 36
angetrieben (Fig. 4). Für die Stellmotore 32 bis 35 kommen vorteilhaft
Schrittmotore zur Anwendung. Auch andere Antriebe, beispielsweise mit
Arbeitszylindern, sind möglich. Ein weiterer Antrieb wird bei einem noch folgenden
Ausführungsbeispiel beschrieben. Es ist von Vorteil (Entfall einzustellender
Anschläge, einfache Realisierung einer gewünschten Anstellung von
Druckwerkzylinder, Automatisierbarkeit der Einstellung sowie Änderbarkeit der
Einstellung während des Druckbetriebes), wenn der Antrieb die angefahrene
Position hält. Hierzu ist vorteilhaft der Schrittmotor als Bremsmotor ausgeführt,
d. h., er wird nach Ausführung einer Stellbewegung mittels einer Bremse in seiner
Stellung gehalten. Der Spindeltrieb in Form der Gewindemutter 20 bis 23 und
Gewindespindel 24 bis 27 sollte nicht selbsthemmend ausgeführt werden, damit
die Druckwerkzylinder 16 bis 19 bei Wicklern ihren Abstand zueinander
vergrößernd ausweichen können. Im Falle eines Wicklers sind dann die
Bremsmotoren nach Überwindung ihres Bremsmoments von den
Gewindespindeln 24 bis 27 antreibbar.
An den die Formzylinder 16, 19 tragenden Schlitten 6, 9 sind Traversen 38, 39
befestigt, an denen jeweils eine in die Richtungen 40 und 41, also in Richtung der
Formzylinder 16, 19 verfahrbare Kammerrakel 42, 43 angeordnet ist. Mit den
Kammerrakeln 42, 43 ist jeweils eine auf den Formzylindern 16, 19 befindliche
Tiefdruckform einfärbbar. Die Tiefdruckformen sind Hülsen 158, 161 mit dem
Druckbild in der Mantelfläche, sie könnten aber auch direkt in die Mantelfläche der
Zylinderkörper 16.1, 19.1 eingraviert sein. Die Übertragungszylinder 17, 18 tragen
eine Übertragungsform, beispielsweise eine Gummituchhülse, eine mit einem
Gummi beschichtete Hülse 159, 160. Die Zylinderkörper 17.1, 18.1 können aber
auch mit einer Spanneinrichtung für ein endliches Gummituch ausgerüstet sein.
Das Doppeldruckwerk arbeitet im indirekten Tiefdruckverfahren. In der in den
Fig. 1 bis 3 gezeigten Druckanstellung sind die Schlitten 6 bis 9 derart
positioniert, dass die zusammenarbeitenden Form- und Übertragungszylinder 16
bis 19 gegeneinander angestellt sind. Sie werden jeweils vom Motor ihrer
zugehörigen Motorspindel 10 bis 13 angetrieben. Die Kammerrakeln 42, 43 färben
die Tiefdruckformzylinder 16, 19 an den Bildstellen ein. Im Abrollkontakt mit den
Übertragungszylindern 17, 18 wird das Druckbild auf letztere übergeben. Die
Übertragungszylinder 17, 18 wiederum bedrucken bei ihrem gegenseitigen
Abrollkontakt die zwischen ihnen hindurchgeführte Bahn 44 beidseitig. Dabei
arbeiten die Übertragungszylinder 17, 18 im sogenannten Gummi-Gummi-Prinzip,
d. h., ein Zylinder 17, 18 übernimmt neben der Übertragungsfunktion des
Druckbildes die Funktion des Gegendruckzylinders zu dem anderen
Übertragungszylinder 17, 18.
Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Doppeldruckwerk enthält weiterhin
Baugruppen zur Erstellung der Druckform in der Druckmaschine, für die
sogenannte CT-Press-Technologie (Computer-to-Press-Technologie). Diese CT-
Press-Komponenten sind stationär angeordnet. Dank der Verschiebbarkeit der
Formzylinder 16, 19 können diese zum Löschen und Erstellen einer Druckform in
den Bereich der CT-Press-Komponenten gefahren werden. Letztere sind stationär
angeordnet und besitzen ggf. nur noch einen Verschiebefreiheitsgrad in Richtung
auf den bereitgestellten Formzylinder 16, 19 zur Anpassung an dessen
unterschiedliche Durchmesser. Im einzelnen enthält das Doppeldruckwerk zwei
ortsfeste Traversen 45, 46, die vorteilhaft an den Endplatten 1, 2 angeschraubt
sind. An den Traversen 45, 46 ist jeweils eine Löschkammer 47, 48 und eine
Füllkammer 49, 50 angeordnet. Diese Lösch- und Füllkammern 47 bis 50 sind in
den Richtungen 40, 41, also quer zur Verschieberichtung der Formzylinder 16, 19,
verfahrbar. An den Endplatten 2, 1 ist weiterhin jeweils eine ortsfeste Traverse 51,
52 mit jeweils einem Laserkopf 53, 54 befestigt. Die Laserköpfe 53, 54 sind in den
Richtungen 55, 56, also in Richtung der Längsachse der Formzylinder 16, 19,
verfahrbar (Fig. 3). In Umkehrung des Gesagten können auch die Lösch- und
Füllkammern 47 bis 50 an den Endplatten 1, 2 und die Laserköpfe 53, 54 mit
einem Verschiebefreiheitsgrad an den Traversen 46, 45 angeordnet sein.
Zur Erstellung einer neuen Druckform werden die Formzylinder 16, 19 zunächst in
die in Fig. 6 gezeigten Stellungen gefahren. Dies erfolgt durch entsprechendes
Ansteuern der Stellmotoren 32, 35, die über die Kegelradgetriebe 36 die
Gewindespindeln 24 und 27 verdrehen und somit die Schlitten 6 und 9 mit den
Formzylindern 16 und 19 verschieben. Es befinden sich weiterhin in Fig. 6 die
Übertragungszylinder 17 und 18 in der Druckabstellung. Diese Stellung wird durch
Ansteuern der Stellmotoren 33, 34 angefahren, die über die Kegelradgetriebe 36
die Gewindespindeln 25, 26 verdrehen und die Schlitten 7, 8 mit den
Übertragungszylindern 17, 18 verschieben. Für die Druckabstellung der
Übertragungszylinder 17, 18 kann es von Fall zu Fall auch ausreichen, nur einem
der Übertragungszylinder 17, 18 eine Abstellverschiebung zu erteilen. Ggf. kann
dann der Schlitten 7, 8 des anderen Übertragungszylinders auf seinem Träger 3, 4
blockiert sein und benötigt keinen Antrieb. Nachdem die Formzylinder 16, 19 die in
Fig. 6 gezeigten Positionen erreicht haben, werden die Lösch- und Füllkammer 47,
49 auf der Traverse 45 und die Lösch- und Füllkammer 48, 50 auf der Traverse 46
an den jeweiligen Formzylinder 16, 19 gefahren. Nunmehr erfolgt in an sich
bekannter Weise das Löschen der alten Tiefdruckformen mittels der
Löschkammern 47, 48 und das Neubefüllen der Rasternäpfchen mittels der
Füllkammern 49, 50. Anschließend werden die Lösch- und Füllkammern 47 bis 50
von den Formzylindern 16, 19 weggefahren und letztere durch Ansteuern der
Stellmotoren 32, 35 in die in Fig. 7 gezeigten Positionen gebracht. Dies ist die
Position für die Neubebilderung der Formzylinder, die durch entsprechendes
Verfahren der Laserköpfe 53, 54 in den Richtungen 55, 56 und Steuerung von
deren Laserstrahlen erfolgt.
Die Fig. 8 und 9 zeigen das soeben beschriebene Doppeldruckwerk, montiert
für ein größeres Format, und zwar ausgestattet mit den größtmöglichen
Druckwerkzylindern 57 bis 60. Hierzu sind die Motorspindeln 10 bis 13 mit im
Durchmesser entsprechend größeren Zylinderkörpern 57.1 bis 60.1 bestückt.
Ansonsten kommen die Bauteile des Doppeldruckwerks gemäß Fig. 1 unverändert
zur Anwendung, weshalb gleiche Positionsziffern verwendet werden und zur
Vermeidung von Wiederholungen auf eine detaillierte Beschreibung von Aufbau
und Funktionsweise verzichtet wird. Die Wiederverwendbarkeit gibt die
Möglichkeit, das Druckwerk für verschiedene Formate kostengünstig serienmäßig
in großen Stückzahlen zu fertigen. Die Formzylinder 57, 60 und die
Übertragungszylinder 58, 59 sind mit im Durchmesser entsprechend bemessenen
Hülsen 62, 65 mit einer Tiefdruckform und Hülsen 63, 64 mit einer
Übertragungsform ausgestattet. Der Wechsel von einer Durchmessergröße der
Zylinderkörper 16.1 bis 19.1 auf eine andere Durchmessergröße 57.1 bis 60.1 ist
mit nur geringem Aufwand auch in der Druckerei möglich. Es besteht weiterhin die
Möglichkeit, das Druckwerk gemäß Fig. 1 unter Beibehaltung der Zylinderkörper
16.1 bis 19.1 auf ein Druckwerk mit im Durchmesser großen Druckwerkzylindern
57 bis 60 umzurüsten, indem auf die Zylinderkörper 16.1 bis 19.1 Hülsen mit
entsprechend großem Außendurchmesser aufgezogen werden. In Fig. 8 ist
beispielhaft am Übertragungszylinder 58 eine solche Übertragungshülse 61 auf
dem Zylinderkörper 17.1 dünn gezeichnet angegeben.
In den Fig. 10 bis 15 ist ein Doppeldruckwerk gezeigt, dass sich gegenüber
dem Druckwerk gemäß Fig. 1 durch eine größere Druckbreite auszeichnet. Die
Druckwerkzylinder 90 bis 93 sind breiter und erlauben es, eine entsprechend
breitere Bahn zu bedrucken. Bei den Druckwerkzylindern handelt es sich im
einzelnen um die Formzylinder 90 und 93 und die Übertragungszylinder 91 und
92. Diese Druckwerkzylinder 90 bis 93 werden aufgrund ihrer größeren Breite
vorteilhaft beidseitig, also nicht fliegend, gelagert. Dabei kommen die Bauteile der
bereits beschriebenen Lagerung (Fig. 1) unverändert zur Anwendung, was der
schon genannten Möglichkeit der kostengünstigen Fertigung in größeren
Stückzahlen dienlich ist. Für wiederkehrende gleiche Bauteile werden die
bisherigen Positionsziffern beibehalten. Es handelt sich um die Träger 3, 4, an
denen die Schlitten 6 bis 9 mit den Motorspindeln 10 bis 13 verschiebbar
angeordnet sind. Weiterhin kommen die Platte 5 mit den Flachführungen 14, 15,
die Spindelmuttern 20 bis 23, Gewindespindeln 24 bis 27, Axiallager 28 bis 31,
Stellmotore 32 bis 35 und die Kegelradgetriebe 36 zur Anwendung. Die
Verschiebung der Schlitten 6 bis 9 erfolgt gleichermaßen, wie in Fig. 1. In
Anbetracht der größeren Zylinderbreite sind an den Trägern 3, 4 zwei breitere
Endplatten 70, 73 befestigt, an die außerdem zwei weitere Träger 71, 72
angebunden sind. Auf diesen Trägern 71, 72 sind analog zu den Trägern 3, 4
Schlitten 74 bis 77 verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung der Schlitten 74
bis 77 erfolgt gleichermaßen wie die der Schlitten 6 bis 9. Es sind hierfür
Stellmotore 78 bis 81 vorgesehen, die jeweils über ein Kegelradgetriebe 82, eine
Gewindespindel 84 mit Axiallager 83 und eine Spindelmutter 85 mit einem
Schlitten 74 bis 77 in Antriebsverbindung stehen (Fig. 13, 15). Die Bewegung
der Schlitten 74 bis 77 erfolgt synchron zur Bewegung der Schlitten 6 bis 9. Hierzu
werden die Stellmotore 78 bis 81 gleichermaßen wie die Stellmotore 32 bis 35
angesteuert. Die Schlitten 74 bis 77 sind gegen Verdrehung mittels jeweils einer
Flachführung 86 bis 89 (Fig. 15), die den Flachführungen 14, 15 ähneln, gegen
Verdrehen gesichert.
Die Druckwerkzylinder 90 bis 93 enthalten Zylinderkörper 90.1 bis 93.1, die an
jeweils einer Motorspindel 10 bis 13 angeschraubt sind. Auf der Gegenseite sind
die Zylinderkörper 90.1 bis 93.1 durch reitstockähnliche Stützlagerungen 94 bis 97
abgestützt, die an den Schlitten 74 bis 77 befestigt sind. Die Stützlagerungen 94
bis 97 sind so gestaltet, dass sie in den Richtungen 98 und 99 durch hier nicht
näher gezeigte Stellmotore bewegbar sind, so dass sie mit ihrem jeweils am Ende
befindlichen Kegel 100 in entsprechend kegelig ausgeführte Aufnahmen der
Zylinderkörper 90.1 bis 93.1 einfahrbar sind und diese abstützen (Fig. 11). Es
versteht sich, dass die Druckwerkzylinder 90 bis 93 auch bei diesem und den
folgenden Ausführungsbeispielen konstruktiv anders gestaltet werden können.
Beispielsweise können die Druckwerkzylinder Zapfen aufweisen, mit denen sie in
den Schlitten 6 bis 9 und 74 bis 77 gelagert sind.
Zwecks besserer Darstellungsmöglichkeit der beschriebenen Bauteile wurden bei
den Fig. 13 bis 15 die obere Endplatte 73 und die Zylinderkörper 90.1 bis 93.1
weggelassen. Außerdem wurden bei den Fig. 10 bis 15 Farbwerke und CT-
Press-Komponenten nicht dargestellt. Das Doppeldruckwerk ist wiederum für
indirekten Tiefdruck konzipiert, d. h., an die Formzylinder 90 und 93 sind nicht
dargestellte Kammerrakeln anstellbar. Statt dessen könnte das Doppeldruckwerk
beispielsweise auch für Offsetdruck ausgerüstet werden. Im vorliegenden Fall
tragen die Formzylinder 90 und 93 also Tiefdruckformen und die
Übertragungszylinder 91, 92 Übertragungsformen. Vorteilhaft kommen
hülsenförmige Druckformen und Übertragungsformen zur Anwendung.
Die Fig. 16 bis 18 zeigen den Wechsel einer auf dem Formzylinder 90
befindlichen Hülse 101 mit einer Tiefdruckform. Eine gleichartige Hülse befindet
sich auf dem Formzylinder 93. Für die Entnahme der Hülse 101 wird zunächst der
Formzylinder 90 an einer Seite freigelegt. Hierzu wird zuerst der Kegel 100 der
Stützlagerung 94 axial in Richtung 99 verfahren und aus der kegligen Aufnahme
des Formzylinders 90 gezogen. Anschließend wird durch Ansteuern des
Stellmotors 78 der Schlitten 74 mitsamt der Stützlagerung 94 nach oben gefahren,
so dass letztere die in Fig. 17 gezeichnete Stellung einnimmt. Damit ist der
Formzylinder 90 von dieser Stirnseite her frei zugänglich, er wird mittels der
Motorspindel 10 im Schlitten 6 fliegend gelagert. Die Hülse 101 wird vom
Formzylinder 90 axial heruntergezogen, und eine neue Hülse wird aufgeschoben.
Die Verschiebbarkeit der Hülse 101 auf dem Formzylinder 90 wird vorteilhaft durch
ihre elastische Aufweitung mittels Druckluft geschaffen. Dem Fachmann sind
hierfür Lösungen aus dem Stand der Technik bekannt. Nach dem Hülsenwechsel
wird durch Ansteuern des Stellmotors der Schlitten 74 zurückgefahren, bis der
Kegel 100 wieder eine konzentrische Lage zum Formzylinder 90 einnimmt.
Anschließend wird die Stützlagerung 94 in Richtung 98 verfahren und der Kegel
100 in die Aufnahme des Formzylinders 90 eingefahren. Für einen Wechsel der
Hülsen auf den Übertragungszylindern 91 und 92 und dem Formzylinder 93 wird
durch Verfahren der Stützlagerungen 95 bis 97 analog vorgegangen. Für das
Freilegen der Stirnseiten der Übertragungszylinder 91, 92 muss zunächst die
Stützlagerung 94 bzw. 97 des benachbarten Formzylinders 90, 93 weggefahren
werden, oder diese Formzylinder 90, 93 werden komplett weggefahren. Die Träger
71, 72 mit den Schlitten 74 bis 77 sind so zueinander beabstandet, dass die zu
wechselnden Hülsen 101 zwischen ihnen hindurchgeführt werden können (Fig.
18).
Fig. 19 zeigt die breitenvariable Ausführung eines Druckwerks. Der Einfachheit
halber ist nur das Gestell dargestellt. Die Endplatten sind hier quergeteilt in jeweils
eine linke und rechte Einzelplatte 104, 106 bzw. 105, 107. Von den Trägern 108
bis 111 zur zweiseitigen Lagerung von Druckwerkzylindern sind die Träger 108
und 109 sowie eine Platte 112 an den Einzelplatten 104 und 105 und die Träger
110 und 111 an den Einzelplatten 106 und 107 befestigt. Die Einzelplatten 104
und 106 bzw. 105 und 107 sind jeweils über in Klemmstücken 114 klemmbare
Traversen 113 miteinander verbunden. Im gelockerten Zustand der Klemmstücke
114 können die Einzelplatten 104 und 106 bzw. 105 und 107 in den Richtungen
102 und 103 aufeinander zu bzw. voneinander weg verschoben werden und ihr
Abstand also zueinander verstellt werden, entsprechend dem benötigten Abstand
der nicht dargestellten, auf den Trägern 108 bis 111 befindlichen Schlitten zur
Lagerung unterschiedlich breiter Druckwerkzylinder. So können in dem in Fig. 19
gezeigten Gestell beispielsweise die Druckwerkzylinder 90 bis 93 der Fig. 11
gelagert werden. Es können aber auch noch breitere Druckwerkzylinder gelagert
werden, wenn hierfür die Einzelplatten 104 und 106 bzw. 105 und 107 mit einem
größeren Abstand zueinander montiert werden.
Die bisher beschriebenen Doppeldruckwerke waren als Tiefdruckwerke
ausgeführt. Diese Druckwerke können auch mit anderen
Komponentenbestückungen ausgeführt sein, z. B. für das Offsetverfahren. Dabei
sind ebenfalls die für das Drucken notwendigen Komponenten, wie z. B. Farb- und
Feuchtwerke, an den Schlitten 6 bis 9 befestigt und damit gemeinsam mit den
Druckwerkzylindern bewegbar, während die sogenannten CT-Press-Komponenten
zur Bebilderung (Herstellung einer Offsetdruckform) im Druckwerk stationär
befestigt sind und von den jeweiligen Druckwerkzylindern angefahren werden. In
den Fig. 20 und 21 ist ein solches Offset-Doppeldruckwerk dargestellt, wobei
der Grundaufbau dem Druckwerk nach Fig. 8 (oder Fig. 1) entspricht. Bei
wiederkehrenden Einzelteilen werden die bisherigen Positionsziffern
weiterverwendet. Diese Teile sind auch tatsächlich identisch, was ihre bereits
angesprochene vorteilhafte Fertigung in größeren Stückzahlen ermöglicht. Es
kommen wiederum die Endplatten 1, 2 zur Anwendung, zwischen denen die
Träger 3, 4 mitsamt der Platte 5 verlaufen. An den Trägern 3, 4 sind analog zur
Fig. 8 verschiebbar die Schlitten 6 bis 9 mit den Formzylindern 57 und 60 und den
Übertragungszylindern 58 und 59 angeordnet. An den Formzylindern 57, 60 ist
jeweils ein Offsetfarbwerk 118, 119 angestellt. Die Offsetfarbwerke 118, 119 sind
als Module ausgeführt und unter Zwischenschaltung jeweils einer Führung 115,
121 an dem jeweiligen Schlitten 6, 9, der den entsprechenden Formzylinder 57, 60
trägt, angeordnet. Die Führungen 115, 121, die Bewegungen in den Richtungen
116, 117 ermöglichen, lassen eine Anpassung an verschieden große
Zylinderdurchmesser zu. Wahlweise enthalten die Offsetfarbwerke 118, 119 bzw.
die Module auch ein Feuchtwerk. Gegenüber dem Druckwerk nach Fig. 8 sind die
Hülsen mit Tiefdruckformen 62, 65 der Formzylinder 57, 60 gegen Hülsen mit
Offsetdruckformen 152, 155 und die Hülsen mit Übertragungsformen 63, 64 der
Übertragungszylinder 58, 59 gegen andere Hülsen mit Übertragungsformen 153,
154 ausgetauscht. Das Druckwerk kann aber auch beispielsweise mit endlichen
Offsetdruckplatten konzipiert werden. Hierfür sind dann statt der Zylinderkörper
57.1 und 60.1 für die Aufnahme hülsenförmiger Druckformen Zylinderkörper mit
einem entsprechenden Spannsystem zu verwenden. In Fig. 20 ist am
Formzylinder 60 die Variante eines Zylinderkörpers 60.2 mit Schlitzspannung in
Verbindung mit einer Offsetdruckplatte 156 mit dünnen Linien angegeben.
In den Fig. 20 und 21 wird weiterhin eine andere Antriebsvariante für die
Schlitten 6 bis 9 gezeigt. Der Antrieb der Schlitten 6 bis 9 erfolgt jeweils mittels
eines durch einen Schrittmotor 122 stellbaren Hydraulikzylinders 123. Diese
stellbaren Hydraulikzylinder 123 stützen sich mittels jeweils eines Halters 124, 125
an der Endplatte 2 und mittels jeweils eines Halters 126, 127 an den Schlitten 6
bzw. 7 ab. Bei derartigen handelsüblichen stellbaren Hydraulikzylindern 123 wird
mit dem Schrittmotor 122 ein Stellweg vorgegeben, den der Hydraulikzylinder 123
nachfährt. Für den Antrieb der Schlitten 6 bis 9 könnten auch handelsübliche
elektro-mechanische Stelleinheiten zur Anwendung kommen. Derartige
Stelleinheiten enthalten beispielsweise einen Schrittmotor, der über einen
Schraubtrieb ein Schubelement feinfühlig verfährt. Eine solche elektro
mechanische Stelleinheit 157 ist beispielhaft in Fig. 21 mit in Klammern gesetzter
Positionsziffer angegeben. Sowohl die stellbaren Hydraulikzylinder 123 als auch
die elektro-mechanischen Stelleinheiten 157 halten die angefahrenen Positionen.
Mit einfach vorsehbarem Überlastschutz können sie dennoch bei Überschreitung
vorgegebener Kräfte die angegebene Position verlassen. Somit ist bei Wicklern
eine gute Sicherung gegen Maschinenschäden möglich. Der Antrieb der Schlitten
6 bis 9 mittels der Hydraulikzylinder 123 oder der elektro-mechanischen
Stelleinheiten 157 erfolgt analog dem Antrieb mittels der Stellmotoren 32 bis 35
gemäß Fig. 1, weshalb sich zur Vermeidung von Wiederholungen weitergehende
Erklärungen erübrigen.
Fig. 22 zeigt ein Doppeldruckwerk, das für den direkten Tiefdruck eingerichtet ist.
Es enthält im wesentlichen die Bauteile des Doppeldruckwerks gemäß Fig. 1.
Verändert wurden die Positionen der Druckwerkzylinder 16 bis 19. Im einzelnen
wurden die Übertragungszylinder 17 und 18 durch Verschieben in die Richtungen
132 und 133 mittels der Schlitten 7 und 8 voneinander beabstandet. Entsprechend
wurden auch die Formzylinder 16 und 19 mittels der Schlitten 6 und 9 in die
Richtungen 132 und 133 verschoben. Es wäre auch möglich, den
Übertragungszylinder 18 und den Formzylinder 19 in den in Fig. 1 gezeigten
Positionen zu belassen und lediglich den Übertragungszylinder 17 und den
Formzylinder 16 in die Richtung 132 verschoben zu positionieren. Die Hülsen 158
und 161 mit Tiefdruckformen auf den Zylinderkörpern 16.1 und 19.1 der
Formzylinder 16 und 19 werden belassen. Ebenso behalten die
Übertragungszylinder 17, 18 auf ihren Zylinderkörpern 17.1, 18.1 die Hülsen 159
und 160 mit Übertragungsformen. Ggf. können sie aber auch gegen jeweils eine
Hülse 162, 163 mit einer Gegendruckfläche (Beschichtung) ersetzt werden und
somit die Übertragungszylinder 17, 18 zu speziellen Gegendruckzylindern 130,
131 umfunktioniert werden. Diese Variante ist mit in Klammern angegebenen
Positionsziffern angedeutet. An den Formzylindern 16, 19 ist jeweils eine
Kammerrakel 42, 43 angestellt. Das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 1 kann in der
Druckerei auf die in Fig. 22 gezeigte Version für direkten Tiefdruck eingerichtet
werden, es kann aber auch von Haus aus in dieser Ausführung montiert werden.
Die weiteren in Fig. 1 gezeigten Bauteile und CT-Press-Komponenten kommen
ebenfalls bei dem Doppeldruckwerk gemäß Fig. 22 zur Anwendung, werden aber
der Einfachheit halber nicht nochmals dargestellt und beschrieben.
Die Bahn 134 wird zunächst in Richtung 135 zwischen dem Formzylinder 19 und
dem als Gegendruckzylinder dienenden Übertragungszylinder 18 hindurchgeführt
und dabei von der mittels der Kammerrakel 43 eingefärbten Druckform einseitig
bedruckt. Beim Weitergang wird der Druck von einem Trockner 137 getrocknet
und anschließend die Bahn zwischen dem Übertragungszylinder
(Gegendruckzylinder) 17 und dem Formzylinder 16 hindurchgeführt und dabei
mittels der von der Kammerrakel 42 eingefärbten Tiefdruckform auf der
Gegenseite bedruckt. Auch dieser Druck wird anschließend von einem Trockner
139 getrocknet. Für eine Druckabstellung genügt es, den Formzylinder 16 durch
Verschieben des Schlittens 6 in Richtung 132 und den Formzylinder 19 durch
Verschieben des Schlitten 9 in Richtung 133 zu bewegen. Das in Fig. 22 gezeigte
Druckwerk ist beispielsweise auch für Offsetdruck einrichtbar, womit dann eine
Bahn beidseitig im sogenannten Di-Litho-Verfahren bedruckbar ist.
Fig. 23 zeigt ein Druckwerk, das für das einseitige Bedrucken einer Bahn 140 mit
Hilfe des Flexodruckverfahrens eingerichtet ist. Es weist eine Rasterwalze 141,
einen Klischeezylinder 142 und einen Gegendruckzylinder 143 auf. Der vierte
Druckwerkzylinder 145 ist mittels des Schlittens 6 abseits in eine Ruheposition
gefahren worden. Er braucht auch überhaupt nicht in das Druckwerk eingebaut zu
sein. Die Rasterwalze 141 enthält einen Zylinderkörper 141.1 mit einer
Mantelfläche mit Rasternäpfchen, der Klischeezylinder 142 einen Zylinderkörper
142.1 mit einer mit Flexodruckklischees belegbaren Mantelfläche und der
Gegendruckzylinder 143 einen Zylinderkörper 143.1 mit einer harten, also nicht
elastischen Mantelfläche. Statt dessen können die Zylinder 141 bis 143 auch mit
anderweitigen Zylinderkörpern ausgestattet sein, auf die Hülsen mit Flächen für
die genannte Funktionen aufziehbar sind, also z. B. eine Hülse 177, 178 mit einer
Mantelfläche mit Rasternäpfchen oder einer Gegendruckfläche. Mit derartigen
Hülsen 177, 178 könnte z. B. das Doppeldruckwerk gemäß Fig. 1 zu dem in Fig.
23 gezeigten Druckwerk umfunktioniert werden. Diese Variante ist mit in
Klammern gesetzten Positionsziffern mit angegeben. Der weitere Aufbau der
Druckwerkzylinder 141 bis 143 und 145 gleicht dem der in Fig. 1 gezeigten
Druckwerkzylindern. Ebenso kommen die in Fig. 1 gezeigten Antriebe für die
Schlitten 6 bis 9 zur Anwendung. Auf eine wiederholende Darstellung und
Beschreibung wurde deshalb verzichtet.
Mit dem Druckwerk gemäß Fig. 23 ist eine zwischen dem Klischeezylinder 142
und dem Gegendruckzylinder 143 hindurchgeführte Bahn 140 einseitig
bedruckbar. Die von der Kammerrakel 144 eingefärbte Rasterwalze 141 färbt
dabei das auf dem Klischeezylinder 142 befindliche Klischee ein, das die
Druckfarbe bildmäßig auf die Bahn 140 überträgt. Zur Druckabstellung werden der
Gegendruckzylinder 143 und der Klischeezylinder 142 in Verbindung mit der
Rasterwalze 141 durch Verschieben des jeweiligen Schlittens 7 bis 9 voneinander
wegbewegt, oder es wird nur dem Gegendruckzylinder 143 oder dem
Klischeezylinder 142 in Verbindung mit der Rasterwalze 141 eine
Abstellbewegung erteilt.
Ein Druckwerk braucht auch beispielsweise mit nur zwei Druckwerkzylindern
montiert zu werden, z. B. den Druckwerkzylindern 18, 19 gemäß Fig. 22, wenn
die Bahn 134 nur einseitig bedruckt werden soll. Hier kann auch der Träger 3
entfallen. Auch können noch andere als die beschriebenen Druckverfahren zur
Anwendung kommen.
Die bisher beschriebenen Druckwerke bzw. Doppeldruckwerke können einzeln
angewendet werden. Ebenso können mehrer Druckwerke nebeneinander
angeordnet werden und eine oder mehrere Bahnen bedrucken. Die Anwendung
erfolgt in Verbindung mit einer Abrollung und einem Falzapparat oder einer
Wiederaufwicklung. In allen Fällen stehen die Träger 3, 4 bzw. 71, 72 senkrecht.
Die Träger können aber auch horizontal angeordnet sein, wie Fig. 24 zeigt.
Dargestellt sind vier Doppeldruckwerke 146 bis 149, sie sind vorteilhaft auf ihren
Endplatten 1, 2 zu einem Druckwerkturm aufeinander gestapelt. Diese Variante ist
hinsichtlich der erforderlichen Grundfläche platzsparend. Unter Verwendung der
bisherigen Bezugszeichen enthält jedes Doppeldruckwerk 146 bis 149 zwei Träger
3, 4, auf denen die Schlitten 6 bis 9 mit den Druckwerkzylindern 16 bis 19
verschiebbar angeordnet sind. Die weitere Bestückung der Druckwerke mit
Komponenten erfolgt nach einer der beschriebenen Varianten. Im
Ausführungsbeispiel bedrucken die Doppeldruckwerke 146 bis 149 beim
Durchgang einer Bahn 150 in Richtung 151 diese in einem indirekten
Druckverfahren beidseitig mit jeweils vier Farben.
Fig. 25 zeigt eine Satellitendruckeinheit, bei der vier Druckwerke 164 bis 167 um
einen Satellitenzylinder 168 angeordnet sind. Jedes Druckwerk 164 bis 167
enthält einen Träger 169, der mit einer an einer Wand 170 befestigten Endplatte
171 abschließt. Vorteilhaft wird jeder Träger 169 an seinem anderen Ende mit
einem an der Wand 170 befestigten Stützlager 179 gelagert. Auf jedem Träger
169 sind zwei Schlitten 172, 173 schiebbar montiert, in denen ein
Übertragungszylinder 174 bzw. ein Formzylinder 175 gelagert ist. Die Lagerung
der Druckwerkzylinder 174, 175 erfolgt vorteilhaft wiederum mittels nicht
dargestellten Motorspindeln. Weiterhin gleichen die Schlitten 172, 173 in der
Gestaltung den Schlitten 5, 6 gemäß Fig. 1. Auch der Antrieb der Schlitten 172,
173 sowie die weitere Bestückung der Druckwerke 164 bis 167 erfolgt nach einer
der bereits beschriebenen Varianten, so dass weitere Darstellungen und
Erklärungen nicht erforderlich sind. Die Träger 169 der Druckwerke 164 bis 167
sind derart zur Horizontalen geneigt angeordnet, dass die auf ihnen gelagerten
Druckwerkzylinder 174, 175 in Richtung des Satellitenzylinders 168 verstellbar
sind. Der Satellitenzylinder 168 dient als Gegendruckzylinder für die an ihn
angestellten Übertragungszylinder 174 der Druckwerke 164 bis 167. Er ist
vorteilhaft auf einer in der Wand 170 befestigten Motorspindel 180 gelagert.
Jeder Formzylinder 175, dessen Druckform von einem nicht dargestellten
Farbwerk eingefärbt wird, überträgt das Druckbild auf den benachbarten
Übertragungszylinder 174, der das Druckbild auf die zwischen ihm und dem
Satellitenzylinder 168 hindurchgeführte Bahn 176 überträgt. Je nach
Komponentenbestückung kann die Satellitendruckeinheit beispielsweise im
Offsetdruck- oder im indirekten Tiefdruckverfahren arbeiten. Die Satelliten-
Druckeinheit kann aber auch auf andere bereits beschriebene Druckvarianten
eingerichtet oder umgerüstet werden, wie Flexodruck, direkter Tiefdruck oder Di-
Litho-Druck. Neben der gezeigten fliegenden Lagerung der Druckwerkzylinder
168, 174, 175 (Fig. 25) ist auch deren beidseitige Lagerung möglich. Auch andere
Bahnläufe durch die Satelliten-Druckeinheit sind realisierbar.
Claims (7)
1. Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine mit
mindestens einem Form- und einem Gegendruckzylinder als Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145), die beidseitig an verfahrbaren Schlitten (6 bis 9, 74 bis 77) gelagert sind derart, dass von zwei benachbarten Druckwerkzylindern (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) mindestens einer zu dem anderen linear geführt im Abstand verstellbar ist,
einer Einrichtung zum Freilegen eines jeweiligen der Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) an einer Beschickungsseite desselben zum Wechseln einer Hülse (62 bis 65, 101, 158-163, 152 bis 155, 177, 178),
jeweils einem eigenen Elektromotor für jeden Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) zum Antrieb desselben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Freilegen des Druckwerkzylinders (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) die der Bedienseite zugeordneten Schlitten (74 bis 77) mit einer jeweils darin angeordneten Stützlagerung (94 bis 97) umfasst, die in dem Schlitten (74 bis 77) in Axialrichtung motorisch verschiebbar und mit dem Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) in Eingriff bringbar und von ihm trennbar ist, wobei diese Schlitten (74 bis 77) bei vom Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) getrennter Stützlagerung (94 bis 97) mitsamt dieser durch Ansteuerung eines Stellmotors quer zur Axialrichtung des Druckwerkzylinders (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) verfahrbar sind.
mindestens einem Form- und einem Gegendruckzylinder als Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145), die beidseitig an verfahrbaren Schlitten (6 bis 9, 74 bis 77) gelagert sind derart, dass von zwei benachbarten Druckwerkzylindern (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) mindestens einer zu dem anderen linear geführt im Abstand verstellbar ist,
einer Einrichtung zum Freilegen eines jeweiligen der Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) an einer Beschickungsseite desselben zum Wechseln einer Hülse (62 bis 65, 101, 158-163, 152 bis 155, 177, 178),
jeweils einem eigenen Elektromotor für jeden Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) zum Antrieb desselben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Freilegen des Druckwerkzylinders (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) die der Bedienseite zugeordneten Schlitten (74 bis 77) mit einer jeweils darin angeordneten Stützlagerung (94 bis 97) umfasst, die in dem Schlitten (74 bis 77) in Axialrichtung motorisch verschiebbar und mit dem Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) in Eingriff bringbar und von ihm trennbar ist, wobei diese Schlitten (74 bis 77) bei vom Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) getrennter Stützlagerung (94 bis 97) mitsamt dieser durch Ansteuerung eines Stellmotors quer zur Axialrichtung des Druckwerkzylinders (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) verfahrbar sind.
2. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stützlagerung (94 bis 97) reitstockähnlich mit einem an ihrem Ende
befindlichen Kegel (100) in eine kegelig ausgeführte Aufnahme des
Zylinderkörpers (90.1 bis 93.1) des Druckwerkzylinders (90 bis 93, 141, 142,
143, 145) einfahrbar ist.
3. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Druckwerkzylinder (90 bis 93, 141, 142, 143, 145) Zapfen aufweisen, mit
denen sie in den Schlitten (6 bis 9, 74 bis 77) gelagert sind.
4. Druckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Mantel der Hülse (62 bis 65, 158 bis 163, 152 bis 155, 177,
178) eine Druck- oder Übertragungsform oder eine Gegendruckfläche oder
mit Farbe füllbare Näpfchen angeordnet sind.
5. Druckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (62
bis 65, 158 bis 161, 152 bis 155, 101) von dem Druckwerkzylinder (90 bis 93)
abzieh- und gegen eine andere gleichartige Hülse (62 bis 65, 158 bis 161,
152 bis 155, 101) wechselbar ist.
6. Druckwerk, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hülse
(158, 161) mit einer Druckform für ein Druckverfahren gegen eine Hülse
(152, 155) mit einer Druckform für ein anderes Druckverfahren oder eine
Hülse (177) mit mit Farbe füllbaren Näpfchen auf der Mantelfläche
wechselbar ist.
7. Druckwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Hülse (159) gegen eine Hülse (61) mit einem anderen Außendurchmesser
wechselbar ist.
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Owner name: MANROLAND AG, 63075 OFFENBACH, DE |
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Effective date: 20120901 |