DE646484C - Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher Wirksamkeit - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher WirksamkeitInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/56—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids
- A61K31/565—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, estradiol
- A61K31/568—Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, estradiol substituted in positions 10 and 13 by a chain having at least one carbon atom, e.g. androstanes, e.g. testosterone
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Description
- Verfahren zur Gewinnung eines Hormons männlicher Wirksamkeit Geschlechtshormone gewinnt man bekanntlich meist in der Weise, daß man bestimmte tierische Organe oder Ausscheidungsprodukte einer Verarbeitung unterwirft, bei der die hormonhaltigen Bestandteile immer mehr von den unwirksamen Ballaststoffen getrennt und die Hormone schließlich in angereicherter Form oder auch rein erhalten werden. So erhält man beispielsweise das Follikelhormon aus dem Harn trächtiger Stuten durch Konzentration und Extraktion, ein männlich wirksames Hormon aus Hoden oder auch aus Männerharn. Man hat auch bereits Versuche unternommen, durch oxydativen Abbau von hydrierten Sterinen ' männlich wirksames Sexualhormon zu gewinnen.
- Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß sich im Wollfett ein Hormon vorfindet, das sich von dem bekannten männlich wirksamen Hormon oder den bekannten männlich wirksamen Hormonen dadurch unterscheidet, daß es das Wachstum des Hahnenkamms praktisch unbeeinflußt läßt, hingegen im Samenblasentest nach Loewe und V o ß (Klinische Wochenschrift, Jahrgang 9, S. q.$1) beträchtliche Wirksamkeit zeigt. Diese Wirksamkeit auf die Samenblase zeigen die bekannten Präparate männlicher Wirksamkeit entweder überhaupt nicht oder nur in Verbindung mit einer Wirksamkeit im Kapaunentest (Hahnenkamm). Es handelt sich also bei dem im Wollfett aufgefundenen Hormon um ein -bisher nicht bekanntes Hormon.
- Man gewinnt dieses neue Hormon; wenn man Wollfett oder auch den in ihm vorkommenden und gegebenenfalls aus ihm zu isolierenden Sterinanteil oder diese Stoffe enthaltende Ausgangsmaterialien nach üblichen Methoden, zweckmäßig mit Wasser oder wäßrigen Flüssigkeiten, wie verdünntem Alkohol, extrahiert, worauf die Extrakte einer weiteren physikalischen oder chemischen Reinigung unterworfen werden können. Man kann aber diese Ausgangsstoffe auch zunächst mit einem rein organischen Lösungsmittel, wie Benzol, extrahieren und aus dieser Lösung dann das Hormon durch Ausschütteln oder Fällen, bei alkoholischer Extraktion z. B. durch Wasserzusatz, die hormonhaltigen Bestandteile anreichern. Auch durch Abkühlen eines mit einem organischen Lösungsmittel, wie Alkohol, in der Hitze hergestellten Extraktes ist das samenblasenwirksame Hormon aus dem Wollfett anzureichern.
- Die zweckmäßigste Art der Extraktion -unmittelbar aus den Rohstoffen, den Sterinen oder aus organischen Extrakten in flüssiger oder fester Form, mittels Wasser oder wäßriger Flüssigkeiten usw. -_ wird am besten für das jeweilige Ausgangsmaterial am Samenblasentest kontrolliert. Analoges gilt für eine Trennung von etwa gleichzeitig vorhandenen anderen Hormonen sowie für die Anreicherung, sonstige Reinigung und Einstellung der Endlösungen und der aus ihnen in fester Form zu erhaltenden Produkte. Für eine Anreicherung gegebenenfalls nebenher zu gewinnender Hormone, wie z. B. weiblich wirksamen Hormons, können die für diese Hormone giiltigen Prüfmethoden mitvc:rwandt werden.
- Die Frage, ob das aus dein Wollf,tt und seinem Sterinanteil zu gewinnende samenblasenwirksanie Hormon frei oder mehr oder «weniger lose gebunden in den Ausgangsmaterialien vorkommt oder erst durch (lie extraktive -Behandlung in Freiheit gesetzt t)cler `gebil(let wird, möge dabei zun:iehst dahingestellt bleiben. Beispiele i. =1 . g Wollfett werden in gescinnolzellenl Zustand finit 23o ccin Wasser zunächst in der Hitze, dann bei gewöhnlicher Teniperatui während einiger Tage geschüttelt. Die i)eini Erkalten anfänglich kreinartig «erdende Masse scheidet sich im Verlauf der Zeit in eine wäßrige und fettige Schicht. Man trennt dann die zwei Schichten und dampft die wäßrige ein. Es wird ein Rückstand von 54 mg erhalten, der etwa 27 ME (Klinische Wochenschrift, Jahrgang 9, S. 481.) enthält.
- Praktisch das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn man das Wollfett statt mit Wasser mit 6o "/"igem Alkohol schüttelt.
- 2. 5,4 g Wollfett werden mit der 5fachen Gewichtsmenge 96 "("igen Alkohols zum Sieden erhitzt. Etwa So "1" des Wollfetts bleiben dabei ungelöst. Die «-arm abfiltrierte alkoliolische Lösung gibt beim Abkühlen einen Niederschlag in einer 'Menge von 6o mg, der rund i2ME enthält. Das alkoholische Filtrat enthält ebenfalls noch wirksame Substanz, die durch weitere Reinigung, wie Schütteln mit Wasser, aus ihrem Gemisch mit Ballaststoffen angereichert werden kann.
- 3. -2 g Isocholesterin, aus `Vollfett erhalten gemäli Zeitschrift f. ph3-siol. Chemie, Bd. 155, S. 2d3, werden in 200 CCiti Benzol gelöst, worauf die L@sulig mit 300 ccin 6o "/"igen Aetlivl-
alkohol i Stunde lang geschüttelt wird. Die wäßrig-alkoholische Schicht, die etwas Ben- zol aufgenommen hat, wird abgetrennt und zur Trockne eingedampft. Eine Rückstands- :'tiienge, die 20 fing extrahiertem Isocholesterin @e'utspricht, zeigt nicht ganz die ME. Aus der benzolischen Schicht können durch erneutes Ausschütteln mit 6o"/"igeni Alkohol weitere 'Mengen der sanienblasenwi rksarnen Substanz gewonnen «-erden. io nig des Extraktrüclzstandes (aus 2 g Isocliolesterin) besitzen eine Wirksamkeit von ioo ME. Die Rückstände der wäßrig-alkoliolischen Extrak- tion sind farblos, kristallin und in Alkohol löslich. Daß der oder die mit den wäßrigen Flüssig- keiten extrahierten Stoffe nicht identisch mit I socholesterin selbst sind, ergibt sich daraus, d,iß 2111g Isocliolestel-in als solches injiziert etwa i ME entsprechen, d. 1i. i 1IE = 2000 y. Demgegenüber sind in dein zuletzt genannten verfahrensgemäß erhaltenen Extrakt ioo ME in to fing, d. 1i. i 11E - ioo @. Es ist also eine Wirkungssteigerung auf das 2ofaclie einge- treten. d.. o,5 g Isocholesterin werden in 15 ccm oder auch mehr 96 "/"igeni Aethylalkohol heiß gelöst. Die Lösung wird dann mit Wasser verdünnt, bis der Alkohol 6o "/"ig geworden ist. Hierauf wird bei gewöhnlicher Tempe- ratur mehrere Tage geschüttelt. Die dann allfiltrierte Flüssigkeit ist samenblasenwirk- sain.
Claims (2)
-
PATENTANSPRÜCHE: - 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausg@iltgsstoffe finit Wasser oder wäßrigen Flüssigkeiten extraliiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB170780D DE646484C (de) | 1935-08-17 | 1935-08-17 | Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher Wirksamkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB170780D DE646484C (de) | 1935-08-17 | 1935-08-17 | Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher Wirksamkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646484C true DE646484C (de) | 1937-06-15 |
Family
ID=7006621
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB170780D Expired DE646484C (de) | 1935-08-17 | 1935-08-17 | Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher Wirksamkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646484C (de) |
-
1935
- 1935-08-17 DE DEB170780D patent/DE646484C/de not_active Expired
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