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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die durch Zusammenvermahlen
eines Wirkstoffs mit einem Träger
umfassend ein Copolymer N-Vinylpyrrolidon/Vinylacetat
erhältlich
ist. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung dieser
Zusammensetzung zur Herstellung von Arzneizusammensetzungen zum
Verbessern der Absorptionseigenschaften (kürzeren Auftrittzeiten des Blutpeaks,
höherer
Bioverfügbarkeit)
von Arzneistoffen und Wirkstoffen, die in wässriger Umgebung kaum löslich sind.
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STAND DER
TECHNIK
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Die
Verbesserung der Absorptionseigenschaften, d.h. der Auftrittzeiten
des Blutpeaks und der Bioverfügbarkeit,
die den Bereich unter der Blutkurve darstellt, von Arzneistoffen
oder pharmazeutischen Wirkstoffen, die in wässriger Umgebung kaum löslich sind,
war der Gegenstand von verschiedenen Forschungen und sehr unterschiedlichen
technischen Vorschlägen:
Mikronisierung des Wirkstoffs und daraus folgende Verringerung der
Granulometrie und Zunahme der Oberfläche; Formu lierung mit Tensiden;
Komplexbildung mit Cyclodextrinen und Derivaten; Co-Fällung oder
Extrusion mit linearen Polymeren.
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Unter
den neusten Techniken zum Erhalten von Produkten mit verbesserten
biopharmazeutischen Eigenschalten war die Zusammenvermahlung des
kaum löslichen
Wirkstoffs mit hydrophilen Trägern
eine sehr oft verwendete Methode aufgrund deren interessanten Ergebnisse.
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Die
Verwendung der Zusammenvermahlung von kaum löslichen Arzneistoffen mit dem
wasserlöslichen
linearen Polymer Polyvinylpyrrolidon wurde 1975 beschrieben (Chem.
Pharm. Bull., 23, 2973, 1975). In späterer Veröffentlichungen (Chem. Pharm. Bull.,
78, 3340, 1977; Chem. Pharm. Bull., 28, 652, 1980) wurde mikrokristalliner
Zellstoff als Träger
für das
Zusammenvermahlen verwendet.
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Die
Verwendung von beta-Cyclodextrin wurde in der Patentschrift
JP 7986607 und in der Patentschrift
DE 3427788 beschrieben,
worin Laktose, Kalziumphosphat und Stärke als weitere Materialien
zur Zusammenvermahlung, die – wenn
notwendig – zum Cyclodextrin
zugesetzt werden sollen, genannt sind.
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Hydrophile
Kieselsäure
und andere adsorbierenden anorganischen Materialien wurden in
EP 129893 beschrieben, worin
die erhaltenen zusammenvermahlten Produkte durch Amorphisierungen von
Wirkstoffen und verbesserte Lösungseigenschaften
gekennzeichnet sind.
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Die
Patentschrift
US 4,639,370 beschreibt die
Zusammenvermahlung von kaum löslichen
Arzneimitteln mit vernetzten Polymeren, die unlöslich aber in Wasser quellbar
sind, wie vernetztem Polyvinylpyrrolidon oder vernetztem Natriumcarboxymethylzellstoff:
große
Verbesserungen der Eigenschaften vom Lösungsübergang und der Absorptionseigenschaften
werden für
sehr kaum wasserlösliche Arzneimittel
wie Methylhydroxyprogesteronacetat erhalten.
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WO
9632931 beschreibt die Verwendung des Natriumstärkeglykolats als Träger, wodurch
eine Verbesserung der Lösungsgeschwindigkeit
und eine frühere
Auftrittzeit des Ibuprofen-Blutpeaks erhalten wurden.
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Bei
allen den oben genannten Druckschriften wird das Zusammenvermahlen,
unabhängig
von dem verwendeten Mühlen-
oder Trägertyp,
an trockenen Mischungen des Wirkstoffs ausgeführt, wobei der Träger in die
Vermahlkammer der ausgewählten
Vorrichtung zugeführt
wird.
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In
der Patentschrift
US 5,354,560 und
in der Patentschrift
US 5,449,521 wird
das Gemisch von zusammenzuvermahlenden Pulvern in die Vermahlkammern,
die mit Wasserdampf oder Dämpfen
von Lösungsmitteln,
die den Wirkstoff lösen
können,
vorgesättigt
wurden, zuge führt.
Dabei werden geringere Zusammenvermahlzeiten zum Erhalten von verbesserten
Eigenschaften der kaum löslichen
Arzneimittel beansprucht.
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Die
Verbesserungen, die durch die Einführung von Lösungsmitteldämpfen in
die Zusammenvermahlkammern für
die Zusammenvermahlungstechnik erhalten wurden, werden aber von
höheren Prozesskosten,
von einer größeren Anzahl
von Problemen durch Resten im Endprodukt sowie von höheren Möglichkeiten
vom Wirkstoffabbau negativ beeinflusst.
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DE 19929361 A offenbart
die Einführung
eines Wirkstoffs in eine PVP-VA Schmelze (feste Lösung) und
die folgende Zusammenvermahlung zu einem Pulver/Granulat.
DE 19929361 A offenbart
nicht nur eine Zusammenvermahlung der beiden Bestandteile zu einem
Pulver.
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WO
01/68100 A offenbart Torasemidvorbereitungen, worin der Wirkstoff
in eine NVP-VA-Schmelze (N-Vinylpyrrolidon-Vinylacetat) eingeführt wird
und dann zu einem Pulver/Granulat zusammenvermahlt. WO 01/68100
A offenbart nicht nur eine Zusammenvermahlung der beiden Bestandteile
zu einem Pulver.
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US 6322816 B offenbart
Ibuprofen in einer porösen
Polymermatrix; als geeignet wird ein Copolymer NVP-VA genannt. Es
wird keine Zusammenvermahlung der beiden Bestandteile zu einem Pulver offenbart.
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US 5741519 B offenbart
eine feste Lösung eines
Wirkstoffs in einer NVP-VA-Matrix. Es wird keine Zusammenvermahlung
der beiden Bestandteile zu einem Pulver offenbart.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
wurde es gefunden, daß die
Verwendung des linearen Copolymers N-Vinyl-2-pyrrolidon/Vinylacetat als Träger zum
Zusammenvermahlen von kaum wasserlöslichen Arzneimitteln zu Verbesserungen
des kristallinen Gerüstes
von diesen Arzneimitteln (Senkung der Schmelzenthalpie und/oder
des Schmelzpunktes) und zu einer höheren Zunahme der Löslichkeit
und der Lösungsgeschwindigkeit
führt,
gegenüber
die Ergebnisse, die bei gleichbleibenden Zusammenvermahlzeiten durch
die Verwendung von anderen zur Zusammenvermahlung allgemein angewandten
Trägern
erhalten werden, wie z.B. mit linearem Polyvinylpyrrolidon, vernetztem
Polyvinylpyrrolidon oder Cyclodextrinen.
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Die
technischen Merkmale und die Vorteile, die sich aus der Verwendung
des Copolymers N-Vinyl-2-pyrrolidon/Vinylacetat
(unten als NVP/VA bezeichnet, um es kurz zu machen) als Träger zum
Zusammenvermahlen von kaum löslichen
Arzneimitteln gemäß der vorliegenden
Erfindung ergeben, werden in der folgenden detail lierten Beschreibung
erklärt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden der ausgewählte Wirkstoff und der NVP/VA-Träger, die
beide als Pulver vorliegen, in einem geeigneten Pulvermischgerät vorgemischt.
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Bevorzugt
kann sich die Granulometrie des Pulvers in einem Bereich von 0,01
bis 1.000 Mikron ändern,
sowohl für
den Träger
als auch für
das Arzneimittel; z.B. kann sie von 0,1 bis 200 Mikron betragen.
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Bevorzugt
wird das Gemisch umfassend den ausgewählten Wirkstoff und den NVP/VA-Träger in die
Vermahlkammer einer beliebigen Vermahlmühle mit den Vermahlmitteln
zugeführt.
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Alternativ
kann das Gemisch umfassend den ausgewählten Wirkstoff und den NVP/VA-Träger unmittelbar
in die Vermahlmühle
ohne keine Vormischung eingeführt.
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Die
Mühle,
die zum Zusammenvermahlen eines Wirkstoffs mit dem NVP/VA-Träger verwendbar ist,
umfasst eine Vermahlkammer, die einen beliebigen Typ von Vermahlmitteln
(z.B. Kugeln oder Walzen) aufnimmt.
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Das
Zusammenvermahlen umfasst z.B. ein mechanisches Rühren, das
durch Walzen, zentrifugale Drehung oder Vibration durchgeführt wird.
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Das
Zusammenvermahlen kann bei geringer oder hoher Energie für Zeiten
von 0,1 bis 48 Stunden durchgeführt werden;
bevorzugt für
Zeiten von 0,5 bis 8 Stunden. Bevorzugt kann das Gewichtverhältnis von
NVP/VA-Träger
zu Wirkstoff von 200:1 bis 1:10 betragen; noch bevorzugter von 100:1
bis 1:5; z.B. von 10:1 bis 0,5:1.
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Am
Ende der Zusammenvermahlung kann das erhaltene Pulver umfassend
die Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung gesiebt oder bei der Vorbereitung der pharmazeutischen
Komposition in der gewünschten
Arzneiform, z.B. als Tablette, Kapsel, Tütchen, Pulver, Saft oder Lösung direkt verwendet
werden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung umfassend die Zusammensetzung wird
durch die vom Fachmann bekannte Technik und durch die Verwendung
von Trägerstoffen
und pharmazeutisch akzeptablen Hilfsmitteln, die zur Vorbereitung
der gewünschten
Arzneiformen allgemein verwendet werden, vorbereitet.
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Viele
verschiedenen Klassen von Arzneimitteln können durch die Technik der
vorliegenden Erfindung vorteilhaft verarbeitet werden, von Antiphlogistika
bis Analgetika, Antispastische, antimicrobielle Mittel, Antiseptika,
Säurepumpenhemmern,
H2-Antagonisten, Antibrechmittel und Antiemetika,
Gallensäuren,
oralen Hypoglykämika,
Diuretika, Antihypertonika, Sulfonamide, ACE-Hemmer, Hypolipämie-Mittel,
Antipilzmittel, Antihistaminika, Hormone, Quinolon-Derivate, Antibakteri ka,
Beta-Lactam- und Fluoroquinolon-Antibiotika, Antiviralen, Antineoplastika,
Immunomodulatoren und Immunosuppressoren, Antigichtmittel, Anästhetika,
Analgetika, Antipyretika, 5HT1-Agonisten,
Antiparkisonmittel, Antipsychotika, Beruhigungsmittel, Antidepressiva,
Antiparasitika, Nicht-Kortison-Antiallergika, Antiasthmatika, Antiglaukommittel,
Carbonanhydrase-Hemmer,
Beta-Blocker und andere.
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Arzneimitteln,
bei den die vorliegende Erfindung unabhängig von der angehörigen therapeutischen
Klasse angewandt werden kann, sind kaum wasserlösliche Arzneimittel und Arzneimitteln
mit geringer Lösungsgeschwindigkeit.
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Einige
Beispiele sind Paracetamol, Nifedipin, Piroxicam, Ibuprofen, Sulindac,
Diclofenac, Alclofenac, Ketorolac, Indomethazin, Naproxen, Fenoprofen,
Flurbiprofen, Ketoprofen, Cimetidin, Ranitidin, Mesalazin, Ursodeoxycholsäure, Mefenaminsäure, Sinvastatin,
Megestrolacetat, Lorazepam, Diazepam, Cyclosporin, Ubiquinon, Tolbutamid,
Ketanserin, Furosemid, Nicergolin, Losartan, Econazol, Miconazol, Taxol,
Progesteron, Prednisolon, Beclomethason, Nalixidinsäure, Finasterid,
Ciprofloxacin, Ofloxacin, Lomefloxacin, Methotrexat, Etoposid, Daunorubicin, Tamoxifen,
Allopurinol, Clodronsäure,
Sumatriptan, Carbamazepin, Clorpromazin, Clozapin, Sulpirid, Buspiron,
Fluoxetin, Citalopram, Koffein, Metronidazol, Acetazolamid usw.
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Das
Copolymer N-2-Vinyl-pyrrolidon/Vinylacetat ist ein flüssiges Pulver
mit einer hohen pharmazeutischen Verarbeitbarkeit aufgrund des Sprühtrocknungsvorgangs,
der zu dessen Herstellung verwendet wird. Diese Sprühtrocknungstechnik führt zu kugelförmigen Partikeln
mit einer begrenzten und homogener Größenverteilung. Diese Partikelmorphologie
beeinflusst den Fliessfähigkeit
des Pulvers und dessen Mischfähigkeit
mit anderen Trägerstoffen.
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Eine
andere sehr wichtige Eigenschaft des benannten Copolymers stellt
dessen niedrige Glasübergangstemperatur
(Tg) dar.
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Nur
als Vergleich ist die Tg von NVP/VA ungefähr 106°C, während die
des entsprechenden linearen Polymers N-Vinylpyrrolidon ungefähr 160°C beträgt.
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Die
Glasübergangstemperatur
kann als die Temperatur, bei der ein Polymer beginnt flüssig zu werden,
ohne das es vollständig
verschmolzen ist, definiert werden. Die Anmelderin fand es vorteilhaft, die
technische Eigenschaft der Tg von NVP/VA
zur Vorbereitung von Arzneiformen z.B. als Tabletten auszunutzen.
Tatsächlich,
bei der Verdichtung der Polymerpulvern hilft eine niedrige Glasübergangstemperatur
der Bildung von In terpartikelbindungen aufgrund einer einfacheren
Verformung/Fluidisation der einzelnen Partikeln. Durch die Bildung
von Interpartikelbindungen kann eine Tablette-Arzneiform mit einer
höheren
Härte als
die Härte,
die mit anderen konventionellen Trägerstoffen durch Verdichtung
erhalten werden könnte,
wie z.B. Laktose oder mikrokristallinem Zellstoff, erhalten werden.
Diese besseren Verdichtungseigenschaften des NVP/VA-Copolymers haben
die Anmelderin dazu geführt,
dieses Copolymers als Träger
zur Zusammenvermahlung von kaum löslichen Arzneimitteln erfolgreich
zu verwenden, um Pulvern der Arzneimittel/Träger-Zusammensetzung mit verbesserten Verdichtungseigenschaften als
allgemein verwendete Träger
wie lineare Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon, Cyclodextrin,
vernetzte Polymere, z.B. Crospovidon, zu erhalten.
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Neben
besseren Verdichtungseigenschaften besitzt das NVP-VA-Copolymer
eine niedrigere Hygroskopizität
als das entsprechende lineare Polymer Polyvinylpyrrolidon. Diese
niedrigere Hygroskopizität führt zu einer
höheren
Stabilität
des Copolymers während
dessen Lagerung (Aufrechterhaltung von Fliessfähigkeits- und Verdichtungseigenschaften) und
zu einer geringeren negativen Beeinflussung der Stabilität von durch
Feuchtigkeit abbaubaren Arzneimitteln, die mit diesem Träger ver mischt
oder besser zusammenvermahlt sind.
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Nun
wurde es überraschenderweise
gefunden, daß neben
besseren Verdichtungseigenschaften der erhaltenen Pulvern die sich
aus kaum löslichen
Arzneimitteln und NVP/VA ergebenden, zusammenvermahlten Produkte
niedrigere Schmelzenthalpien und niedrigere Schmelztemperaturen
besitzen als zusammenvermahlte Produkte, die mit bisher verwendeten
Trägern
wie Polyvinylpyrrolidon, Cyclodextrinen, Crospovidon erhalten werden.
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Die
folgenden Beispiele von zusammenvermahlten Produkten, die mit NVP/VA
erhalten sind (Beispiele 1–8),
werden nur als nicht-begrenzende Erläuterung der Erfindung angegeben,
im Vergleich zu zusammenvermahlten Produkten, die mit anderen allgemein
verwendeten Trägern
erhalten sind (Beispiele A–O).
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Die
Eigenschaften der erhaltenen zusammenvermahlten Produkten werden
in den Tabellen 1–7
beschrieben.
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BEISPIELE
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- 1- 16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von NVP/VA
für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
- 2- 13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Ver mahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
- 3- 16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
- 4- 13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
- 5- 2,5 g von Piroxicam werden mit 12,5 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer Zentrifugenmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
- 6- 180,0 g von Nifedipin werden mit 800,0 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer hochenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
- 7- 13,3 g von Ursodeoxycholsäure
(UDCA) werden mit 53,2 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen. Das
Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
- 8- 11,1 g von Ursodeoxycholsäure
(UDCA) werden mit 55,5 g von NVP/VA für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen. Das
Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
A-
16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von PVP für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
B-
13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von PVP für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
C-
16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von PVP-CL für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
D-
13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von PVP-CL für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
3 Stunden durchgeführt.
E-
16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von PVP für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
F-
13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von PVP für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
G-
16,6 g von Nimesulid werden mit 49,8 g von PVP-CL für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
H-
13,3 g von Nimesulid werden mit 53,2 g von PVP-CL für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
2 Stunden durchgeführt.
I-
2,5 g von Piroxicam werden mit 12,5 g von PVP-CL für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer Zentrifugenmühle eingegossen.
Das Zu sammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
L-
2,5 g von Piroxicam werden mit 12,5 g von β-Cylodextrin für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer Zentrifugenmühle eingegossen. Das Zusammenvermahlen wird
für 4 Stunden
durchgeführt.
M-
180,0 g von Nifedipin werden mit 900,0 g von PVP für 15' vermischt. Das Pulver
wird dann in die Vermahlkammer einer hochenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
N-
13,3 g von UDCA werden mit 53,2 g von β-Cyclodextrin für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
O-
11,1 g von UDCA werden mit 55,5 g von β-Cyclodextrin für 15' vermischt. Das Pulver wird dann in
die Vermahlkammer einer niederenergetischen Vibrationsmühle eingegossen.
Das Zusammenvermahlen wird für
4 Stunden durchgeführt.
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LISTE DER TABELLEN
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- Tabelle 1: ΔHf- und Tf-Änderung
von Nimesulidkomplex mit verschiedenen Trägern bei 40°C und 75% relativer Feuchtigkeit
(R.H.).
- Tabelle 2: Zusammenvermahltest von Nimesulid mit verschiedenen
Trägern.
- Tabelle 3: Zusammenvermahltest von Piroxicam mit verschiedenen
Trägern
(Gewichtverhältnis
Piroxicam/Träger:
1/5).
- Tabelle 4: Zusammenvermahltest von Nifedipin mit verschiedenen
Trägern
(Gewichtverhältnis
Nifedipin/Träger:
1/5).
- Tabelle 5: Zusammenvermahltest von UDCA mit verschiedenen Trägern.
- Tabelle 6: Zusammenvermahltest von UDCA mit verschiedenen Trägern (Gewichtverhältnis Nimesulid/Träger: 1/4).
Die Prozentabgabe wird angegeben.
- Tabelle 7: Lösungsgeschwindigkeit
von mit verschiedenen Trägern
zusammenvermahltem Piroxicam (Gewichtverhältnis Nimesulid/Träger: 1/4).
Die Prozentabgabe wird angegeben.
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CHARAKTERISIERUNGSTESTS
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Die
Pulvern von zusammenvermahlten Produkten, die unter Verwendung von
NVP/VA-Träger erhalten
wurden, wurden durch:
- a). Verwendung von Differential-Scanning-Kalorimetrie
- b). Messung der Lösungsgeschwindigkeit
charakterisiert und mit zusammenvermahlten Produkten, die mit allgemein
verwendeten Trägern
erhalten wurden, verglichen.
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Die
Betriebsbedingungen der Tests waren die folgenden:
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Differential-Scanning-Kalorimetrie
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Ein
Differential-Scanning-Kalorimeter Perkin Elmer, Typ Pyris 1, mit
Stickstofffluss und einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/Min. wurde
verwendet.
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Messung der Lösungsgeschwindigkeit
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Die
in USP XXI, Nr. 2 beschriebene Methode wurde angewandt, unter Verwendung
von einem SOTAX-Gerät,
mit Temperaturregelung der Lösungsmittel
bei 37°C
und einer Drehgeschwindigkeit der Scheiben von 100 U/min. Die Konzentration
des gelösten
Arzneimittels wurde durch einen Spektrophotometer (Perkin Elmer,
Typ Lambda 25) gemessen.
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Beim
Piroxicam als Lösungsmittel
wurde HCl 0,1N, pH 1,2 verwendet; beim Nimesulid wurde ein Phosphatpuffer
pH 7,5 verwendet.
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Die
Tabelle 1 enthält
Daten, die die Schmelzenthalpie und die Temperatur von zusammenvermalten
Produkten, die aus Nimesulid mit dem Träger gemäß der vorliegenden Erfindung,
NVP/VA, und mit Vergleichsträgern,
linearem und vernetztem PVP, erhalten werden, unter verschiedenen
Bedingungen und Lagerungszeiten betreffen: Es kann bemerkt werden,
daß NVP/VA
eine deutlich höhere
Fähigkeit zum
Abbau von Nimesulid (niedrige Schmel zenthalpien und -temperaturen)
und zur Aufrechterhaltung dieser Aktivierung unter den verschiedenen
Lagerungsbedingungen besitzt.
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Die
Tabelle 2 enthält
Kalorimetriedaten, die zusammenvermahlte Produkte, die aus Nimesulid mit
verschiedenen Trägern
und mit verschiedenen Gewichtverhältnissen Träger/Arzneimittel und verschiedenen
Zusammenvermahlzeiten erhalten werden, betreffen: Bei allen Fällen zeigen
zusammenvermahlte Produkte mit NVP/VA einen höheren Abbau.
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Die
Tabelle 3 enthält
Kalorimetriedaten, die zusammenvermahlte Produkte, die aus Piroxicam mit
verschiedenen Trägern
(NVP/VA, PVP-CL, beta-Cyclodextrin) erhalten werden, betreffen:
Auch hier führt
der NVP/VA-Träger zu niedrigeren
Schmelzenthalpien und- temperaturen.
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In
der Tabelle 4 wird diese höhere
Abbaufähigkeit
von NVP/VA für
zusammenvermahlte Produkte mit Nifedipin gezeigt, während die
Tabelle 5 Daten zeigt, die zusammenvermahlte Produkte, die aus Ursodeoxycholsäure erhalten
werden, betreffen, die auch hier eine höhere Aktivierung mit dem NVP/VA-Träger besitzen.
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Unerwartet
wurden höhere
Lösungsgeschwindigkeiten
für zusammenvermahlte
Produkte mit NVP/PA wieder gefunden als allgemein verwendete Träger, wie
es in der Tabelle 6 für
Nimesulid und in der Tabelle 7 für
Piroxicam gezeigt wird. Diese besseren Lösungseigenschaften entsprechen
der besseren Eigenschaften von chemischenphysikalischer Aktivierung.