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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Pulvermetallmischungen
und insbesondere auf eine neue und verbesserte Pulvermetallmischung,
die zur Herstellung einer verbesserten Motorkomponente nützlich ist,
wie beispielsweise einer Ventilführung.
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2. Beschreibung der verwandten
Technik
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Neuere Überlegungen
bezüglich
der Umwelt haben ein erneutes Interesse an der Entwicklung des sogenannten „0-Emissionen-Motors" erzeugt. Idealerweise
ist dies ein Verbrennungsmotor, der nicht irgendwelche Verunreinigungen
ausstößt oder
auslässt.
Eine Quelle von Luftverschmutzung und ein beitragender Faktor dazu
in einem Verbrennungsmotor ist das Motorschmieröl, welches in die Brennkammer
lecken kann, und zwar durch eine abgenutzte Schnittstelle zwischen
Ventilschaft und Ventilführung. Dies
ist die Stelle, wo das Ventil hin und her beweglich mit der Ventilführung in
Eingriff ist. Neben einer Verschmutzung selbst während der Verbrennung kann
das herunterleckende Schmieröl,
welches irgendwelchen Schwefel enthält, den katalytischen Wandler
bzw. Katalysator aufgrund einer Katalysatorvergiftung beschädigen und
kann zur weiteren Luftverschmutzung in Form von Stickoxyden führen.
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Der
Betriebszyklus eines Verbrennungsmotors ist in der Technik wohl
bekannt. Die physikalischen Anforderungen für die Einlass- und Auslassventile,
die Ventilführungen
und die Ventilsitzeinsätze,
um effektiv bei der Abdichtung der Brennkammer zusammenzuwirken,
sind genau studiert worden. Es ist bekannt, dass Ventilsitzeinsätze und
Ventilführungen
unter einer sehr rauen Umgebung bezüglich der mechanischen, thermischen
und korrosiven Bedingungen arbeiten, wobei die Härte von der speziellen Motoranwendung
abhängt.
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In
einem Verbrennungsmotor darf Motoröl steuerbar durch die Ventilschaftdichtung
zur Ventilführung
lecken, um eine Schmierung an der Ventilführungsschnittstelle vorzusehen.
Ein Leckageproblem taucht durch Abnutzung auf, und gelegentlich einfach
durch die Betriebsspiele, die nötig
sind, um eine unterschiedliche Aufheizung zwischen dem Ventilschaft
und der Ventilführung
aufzunehmen. Ohne ausreichendes Spiel im Betrieb kann der Ventilschaft überhitzen
und sich fressen oder innerhalb der Ventilführung festklemmen.
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Inzwischen
erwarten die Kunden immer mehr Leistung von den Motoren ihrer Fahrzeuge,
genauso wie längere
und bessere Garantien auf den Antriebsstrang eines Fahrzeuges. Als
eine Folge dehnen viele Hersteller die Garantien auf den Antriebsstrang
auf mindestens 100.000 Meilen aus. Die Automobilindustrie sucht
konstant nach verbesserter Brennstoffausnutzung, gesteigerten Leistungs-/Gewichts-Verhältnissen,
niedrigerem Ölverbrauch
und besser Zuverlässigkeit
für ihre
Automobilmotoren.
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Neuere
Verbesserungen in der Pulvermetallurgie sind eingesetzt worden,
um Anforderungen bezüglich
guter Abnutzungsbeständigkeit
genauso wie guter Wärme-
und Korrosionsbeständigkeit
zusammen mit geeigneter Bearbeitbarkeit anzusprechen. Die Pulvermetallurgie
(PM) gestattet eine große
Auswahl aus einer großen
Vielzahl von Legierungssystemen, genauso wie sie Flexibilität bei der
Konstruktion bietet. Zusätzlich
sieht die Pulvermetallurgie eine gesteuerte Porosität für die Selbstschmierung
vor und erleichtert die Herstellung von komplexen oder einzigartigen
Formen mit Endabmessungen oder sehr nahe an den Endabmessungen.
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Pulvermetallurgische
Ventilführungen
bzw. PM-Ventilführungen
sind typischerweise aus relativ niedrig legierten Stählen gemacht,
die eine ferritische/perliltitsche Mikrostruktur mit Festschmierstoffen
enthält,
wie beispielsweise Silikate, freies Graphit, Mangansulflit, Kupfersulfid
oder Molybdändisulfid.
Die pulvermetallurgische Ventilführung
wird auf niedrige bis mittlere Dichte gepresst, wird unter Verwendung
von herkömmlichen
Sin gepresst, wird unter Verwendung von herkömmlichen Sintertemperaturen gesintert,
d.h. weniger als ungefähr
1.150 Grad Celsius, und wird dann an beiden Enden maschinell bearbeitet.
Eine innere Bohrung wird durch Reiben geformt. Während es in der Technik bekannt
ist, Ventilführungen
mit Öl
zu imprägnieren,
wird das imprägnierte Öl während des
Betriebs des Motors nachgefüllt.
Die Lebensdauererwartung der Ventilführungen beruht auf dem Motoröl, welches
die Schnittstelle zwischen dem Ventilschaft und der Ventilführung schmiert.
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Das Ölleckageproblem,
das zuvor beschrieben wurde, ist bis jetzt durch Versuche angesprochen worden,
die Ölleckage
durch die Ventilschaftdichtung zu steuern, indem man eine bessere
Dichtung vorsieht und/oder einen Kompromiss zwischen der Schmierung
der Ventilführung,
um eine ausreichende Lebensdauererwartung vorzusehen, und den nicht wünschenswerten
Emissionen zu erreichen, die durch die Verbrennung des Öls in dem
Abgassystem erzeugt werden.
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Es
gibt immer noch eine Notwendigkeit für eine Pulvermetallmischung
oder -zusammenstellung zur Anwendung als eine Ventilführung, die
den beträchtlich
hohen Temperaturen widerstehen kann, denen der Ventilschaft und
die Ventilführung
ausgesetzt sind, und zwar mit wenig oder keiner Schmierung. Die
Pulvermetallmischung muss eine gute thermische Leitfähigkeit
haben, um zu gestatten, dass die Ventilführung die Wärme weg vom Ventilschaft an den
umgebenden Zylinderkopf leitet, um ein Festfressen oder Klemmen
des Ventilschaftes in der Ventilführung zu verhindern. Die Pulvermetallmischung sollte überlegenere
Eigenschaften von Abriebs- und Anhaftungsabnutzungsbeständigkeit,
Grübchenbildungsbeständigkeit
und die Möglichkeit
haben auf verschiedenen Arten von Ventilschaftmaterialien und Ventilschaftbeschichtungen
zu laufen, was chromplattierte und nitrierte Ventilschäfte mit
einschließt, jedoch
nicht darauf eingeschränkt
ist.
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EP-0
621 347 offenbart ein Ventilführungsglied
für Verbrennungsmotoren,
welches aus einer Fe-basierten gesinterten Legierung hervorragender Ab nutzungs-
und Abriebsbeständigkeit
geformt ist, die im Wesentlichen in Gewichtsprozent aus Folgendem
besteht: 1 bis 4% C, 1,5 bis 6% Cu, 0,1 bis 0,8% P, und falls erforderlich
0,05 bis 1% Mo, wobei der Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen
sind, wobei die Fe-basierte gesinterte Legierung eine Struktur mit
einer Matrix hat, die hauptsächlich
aus Perlit geformt ist, in dem harte Fe-C-P-Zusammensetzungen und
freies Graphit verteilt ist, oder alternativ harte Fe-C-P-Zusammensetzungen,
Carbide und freies Graphit, wenn die Legierung Mo enthält, wobei das
freie Graphit 0,5 bis 10 Flächen-%
des groben freien Graphits mit einem Partikeldurchmesser von 700
bis 500 Mikrometern aufweist.
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EP-0
481 763 ist auf ein gesintertes Metallteil mit einem Magnesium-Metasilikat-Mineral
oder einem Magnesium-Metasilikat-Mineral und einem Magnesium-Orthosilikat-Mineral
oder einem Magnesium-Metasilikat-Mineral und/oder einem Magnesium-Orthosilikat-Mineral
und Bornitrit und/oder Mangansulfid verteilt in der Metallmatrix
gerichtet. Ein eisenbasiertes gesintertes Gleitglied ist von einer Struktur,
in der freies Graphit und ein interkristalliner Einschluss in der
Metallmatrix verteilt worden sind, der im Wesentlichen in Gewichtsprozent
aus Folgendem besteht: 1,5 bis 4% Kohlenstoff, 1 bis 5% Kupfer, 0,1
bis 2% Zinn, 0,1 bis 5% Phosphor, 0,5 bis 2% eines interkristallinen
Einschlusses, und wobei der Rest Fe ist, wobei sie eine gemischte
Struktur einer Perlit-Matrix mit einer Steatit-Phase hat, wobei
der interkristalline Einschluss ein Magnesium-Metasilikat-Mineral
oder ein Magnesium-Metasilikat-Mineral und
ein Magnesium-Orthosilikat-Mineral oder ein Magnesium-Metasilikat-Mineral
und/oder ein Magnesium-Ortholsilikat-Mineral und Bornitrit und/oder
Mangansulfid ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind eine Pulvermetallmischung zur Herstellung eines Pulvermetallteils
nach Anspruch 1 und eine Pulvermetallmotorkomponente mit einer chemischen
Zusammensetzung nach Anspruch 9 vorgesehen. Bevorzugte Ausführungsbeispiele
werden in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Entsprechend
ist es ein Ziel, der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Pulvermetallmischung
vorzusehen, die nützlich
zur Herstellung einer Motorkomponente ist.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Pulvermetallmischung zu Herstellung einer Pulvermetallventilführung vorzusehen.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Pulvermetallventilführung
vorzusehen, die insbesondere zum Betrieb in einer ölarmen Umgebung
geeignet ist.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Pulvermetallventilführung
mit überlegener
thermischer Leitfähigkeit vorzusehen,
die als eine bessere Wärmesenke
wirkt.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Pulvermetallventilführung
vorzusehen, die überlegene
Eigenschaften bezüglich
der Abriebs- und Anhaftungsabnutzungsbeständigkeit, der Fressbeständigkeit
und der Fähigkeit
hat, auf verschiedenen Ventilschaftmaterialien und Ventilschaftbeschichtungen
zu laufen.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Pulvermetallventilführung vorzusehen,
die verhindert, dass ein Ventilschaft und eine Ventilführung sich
fressen, wenn wenig oder kein Schmiermittel auf der Schnittstelle
von Ventilschaft und Ventilführung
ist.
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Die
obigen und andere Ziele der Erfindung werden mit einer verbesserten
Pulvermetallmischung erreicht, die zum Betrieb einer harten Motorumgebung
geeignet ist. Die vorliegende Erfindung weist eine verbesserte Pulvermetallmischung
nach Anspruch 1 auf, die eine chemische Zusammensetzung in Gewichtsprozent
hat, die Folgendes aufweist: Kupfer in einer Menge von 2 bis 10%;
ein Festschmiermittel einer Menge von 0,5 bis 5,0%; Graphit in einer Menge
von 1,0 bis 3,0%; Bronze in einer Menge von 1,0 bis 8,0%; Eisen
und/oder Kupfer-Phosphor in einer Menge von 0,2 bis 1,5%; ein flüchtiges
Schmiermittel in einer Menge von 0,3 bis 1,0%; und wobei der Rest
Pulver aus niedrig legiertem Stahl ist, welches Mangan in einer
Menge von 0,3 bis 1,0% enthält.
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Die
verschiedenen neuartigen Merkmale, die die Erfindung kennzeichnen,
werden genau in den beigefügten
Ansprüchen
ausgedrückt
und bilden einen Teil dieser Offenbarung. Für ein besseres Verständnis der
Erfindung, ihrer betrieblichen Vorteile und die speziellen Ziele,
die durch ihre Anwendung erreicht werden, wird Bezug genommen auf
die beigefügten
Beispiele, Zeichnungen und die beschreibende Art und Weise, in der
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Querschnittsansicht, die eine Ventilanordnung und ihre assoziierte
Umgebung veranschaulicht;
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2 ist
eine Querschnittsansicht, die eine Ventilanordnung genauer veranschaulicht;
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3 ist
eine Kurvendarstellung, die einen Effekt des Materials und eines
Zyklus auf die Abnutzung von Schaft und Führung veranschaulicht; und
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4 ist
eine Darstellung der Mikrostruktur eines Pulvermetallventils, welches
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt in einer neuartigen und verbesserten
Pulvermetallmischung, die insbesondere für eine Motorkomponente geeignet ist,
wie eine Ventilführung
für einen
Verbrennungsmotor. Es sei bemerkt, dass die Pulvermetallmischung
der vorliegenden Erfindung zur Herstellung irgen deines Fahrzeugteils
verwendet werden kann und nicht einfach auf eine Ventillführung eingeschränkt ist.
In der Beschreibung sind, außer
wenn dies anders erwähnt
wird, alle Temperaturen in Grad Celsius (°C) und alle Prozentsätze (%)
sind in Gewichtsprozent.
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Pulvermetallurgische
Prozesse können
eine kosteneffektive Herstellung nahe der Netto-Form bieten, gestatten
jedoch eine Vielseitigkeit bei der Materialauswahl und bei den Behandlungen
nach dem Sintern. Die neuartige Materialmischung der vorliegenden
Erfindung bietet überlegene
Eigenschaften bezüglich
der Abriebs- und Anhaftungsabnutzungsbeständigkeit, der Fressbeständigkeit
und kann auf vielen verschiedenen Arten von Ventilschäften und Schaftbeschichtungen
laufen, die chromplattierte und nitrierte Ventilschäfte mit
einschließen.
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Die
Pulvermetallmischung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist als Motorkomponente in Motoren für verbleites und unverbleites
Benzin, Diesel und Erdgas, sowohl bei leichten Anwendungen als auch bei
schweren Anwendungen anwendbar. Auch hat das Pulvermetallteil, das
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, eine bessere Bearbeitbarkeit und kann
als eine Einlass- oder Auslassventilführung eingesetzt werden.
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Um
besser die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf Motorkomponenten
zu verstehen, wird Bezug auf die 1 und 2 genommen,
wo eine Ventilanordnung veranschaulicht ist, die im Allgemeinen
mit 10 bezeichnet wird, und zwar zur Anwendung in einem
Motor. Die Ventilanordnung 10 weist eine Vielzahl von Ventilen 12 auf,
die jeweils hin und her beweglich in der inneren Bohrung der Ventilführung 14 aufgenommen
sind. Die Ventilführung 14 ist
eine rohrförmige
Struktur, die in dem Zylinderkopf 24 eingesetzt ist. Das
Ventil 12 weist eine Ventilsitzstirnseite 16 auf,
die zwischen dem Kopf 26 und der Ausrundung 28 des
Ventils 12 angeordnet ist. Der Ventilschaft 30 ist
senkrecht nach oben von der Ausrundung 28 gelegen und ist
gewöhnlicherweise
innerhalb der Ventilführung 14 aufgenommen.
Ein Ventilsitzeinsatz 18 ist normalerweise innerhalb des
Zylinderkopfes 24 des Motor mon tiert. Der Aufbau dieser Motorkomponenten
ist dem Fachmann wohl bekannt. Die vorliegende Erfindung soll nicht
auf irgendeine spezielle Struktur eingeschränkt sein, da Modifikationen
und alternative Strukturen oder Konstruktionen von verschiedenen
Herstellern vorgesehen werden. Diese Ventilanordnungszeichnungen
sind nur zu Veranschaulichungszwecken vorgesehen, um ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu erleichtern.
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Die
Pulvermetallmischung der vorliegenden Erfindung weist eine Mischung
aus Kupfer, einem Festschmiermittel, Graphit, Bronze, Kupfer-Phosphor
und einem flüchtigen
Schmiermittel auf, wobei der Rest ein niedrig legiertes Stahlpulver
ist, welches Mangan enthält.
Die Pulvermetallmischung gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine Beimischung von Kupfer in einer Menge von ungefähr 2 bis
ungefähr
10% auf, ein Festschmiermittel in einer Menge von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
5%, Graphit in einer Menge von ungefähr 1 bis ungefähr 3%, Bronze
in einer Menge von ungefähr
1 bis ungefähr
8%, Kupfer- und/oder Eisen-Phosphor in einer Menge von ungefähr 0,2 bis
ungefähr
1,5%, ein flüchtiges
Schmiermittel in einer Menge von ungefähr 0,3 bis ungefähr 1,0%,
wobei der Rest ein niedrig legiertes Stahlpulver ist, welches Mangan
in einer Menge enthält,
die von ungefähr
von 0,3% bis ungefähr
1,0% reicht.
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Insbesondere
weist die Pulvermetallmischung eine Mischung von ungefähr 5 Kupfer
(Cu) von ungefähr
2% Festschmierstoff, von ungefähr
2% Graphit, von ungefähr
2% Bronze, von ungefähr 1,0%
Kupfer-Phosphor und ungefähr
0,6% flüchtigem
Schmiermittel auf, wobei der Rest das niedrig legierte Stahlpulver
ist, welches ungefähr
0,6% Mangan (Mn) enthält.
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Die
Legierungsniveaus der Pulvermetallmischung gemäß der vorliegenden Erfindung
sind derart, dass sie die harte Phase und die Festschmierfähigkeit
für eine
Abnutzungsbeständigkeit
insbesondere bei Hochtemperaturanwendungen verbessert, und zwar
in einer Umgebung, in der wenig Öl
oder nahezu kein Öl
vorhanden ist.
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Die
Zugabe von elementarem Kupfer ergibt eine Festigung in der festen
Lösung
und verbessert die Abnutzungsbeständigkeit. Das freie Kupfer
verbessert auch die Bearbeitbarkeit. Das hier eingesetzte Kupfer
soll irgendein Kupfer enthaltendes Pulver aufweisen, wie beispielsweise
Partikel von im Wesentlichen reinem Kupfer, Partikel von Kupfer
in einer Zumischung mit Legierungselementen und/oder anderen Verstärkungselementen
und/oder Partikel von Vorlegierungskupfer, dies soll jedoch nicht
darauf eingeschränkt
sein.
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Das
Festschmiermittel bietet Beständigkeit gegen
Anhaftung und verbessert die (maschinelle) Bearbeitbarkeit. Lösbare Festschmierstoffe
sind hydriertes Magnesiumsilikat (im Allgemeinen als Talkum bezeichnet)
in Pulverform, Molybdändisulfid (MoS2), Kalziumfluorid (CaF2),
Bornitrit (BN), Wolframdisulfid (WS2), Graphit,
ein Silikat-Schmiermittel, ein Sulfid-Schmiermittel, ein Fluorid-Schmiermittel, ein
Tellurid-Schmiermitel und Mica bzw. Glimmer. Natürlich kann irgendein herkömmliches
Festschmiermittel mit der Mischung der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, welches ein anderes Disulfid- oder Fluorid-Festschmiermittel
aufweist, jedoch nicht darauf eingeschränkt ist.
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In
der Pulvermetallmischung der vorliegenden Erfindung wird Graphit
eingesetzt, um eine Matrixfestigkeit, eine harte Phase und eine
Festschmierfähigkeit
vorzusehen, was eine verbesserte Abnutzungsbeständigkeit und Bearbeitbarkeit
zur Folge hat. Ein Teil des Graphits geht in Lösung und wird primäres Carbid
und eutektisches Carbid in der Perlit-Mikrostruktur. Das restliche
Graphit wird Festschmierstoff. Wenn es mehr als ungefähr 2,0%
freies Graphit in der Vormischung gibt, gehen Komprimierbarkeit
und Grünkörperfestigkeit
verloren. Der Ausdruck „freies
Graphit", wie er
hier verwendet wird, soll sich auf das restliche Graphit beziehen,
das heißt, das
Graphit, welches nicht in Lösung
geht. Eine geeignete Quelle für
Graphitpulver ist Southwestern 1651, was ein Produkt von Southwestern
Industries Inc. ist.
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Die
Bronze wird hinzugegeben, um eine Bronzephase zu erzeugen, die Eigenschaften
der Festschmierfähigkeit
und Fähigkeiten
gegen Fressen bietet. Das Bronzepulver ist vorzugsweise eine typische
Güte 301
mit 90% Kupfer und 10% Zinn, üblicherweise
als 90-10-Bronze bezeichnet, und zwar mit einer typischen Partikelgröße mit einer
Körnungsgröße von ungefähr 80. Dies
ist kommerziell erhältlich
von irgendeinem Buntmetall- bzw. Nicht-Eisen-Pulververkäufer, beispielsweise von AcuPowder International
LLC.
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Das
Kupfer-Phosphor (Phosphor III) bietet eine Porenabrundung, eine
Matrixfestigkeit und ist ein Sinterhilfsmittel. Vorzugsweise ist
das Kupfer-Phosphor
ein vorlegiertes Pulver, welches ungefähr 8% Phosphor hat, wobei der
Rest Kupfer ist. Eine kommerzielle Quelle für Kupfer-Phosphor ist AcuPowder
International LLC.
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Das
flüchtige
Schmiermittel ist ein Pulverschmiermittel und ist in der Technik
als „temporär" oder „flüchtig" bekannt, da es während des
Sinterungsschrittes abbrennt oder pyrolysiert. Geeignete Schmiermittel
weisen herkömmliche
wachshaltige oder fettige Materialien wie beispielsweise Stearat, Stearaamid,
Lithium-Stearat, Zink-Stearat, Wachse oder kommerziell erhältliche
jedoch proprietäre
Ethylen-Stearamid-Zusammensetzungen oder Formschmiermittel, die
sich beim Sintern verflüchtigen, sind
jedoch nicht darauf eingeschränkt.
Das bevorzugte flüchtige
Schmiermittel ist Acrawax C, welches erhältlich ist von Glyco Chemical
Company. Acrawax C hilft dabei, das Fressen von Werkzeugen während der
Verdichtung zu verhindern.
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Ein
geeignetes niedrig legiertes Stahlpulver für die vorliegende Erfindung
ist kommerziell verfügbar
als MP37R von Domfer oder als 300 MA von Kobelco oder als A1000
von Hoeganaes oder als ASC 100.29 von North American Hoeganaes.
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Die
Pulvermetallmischung oder -legierung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird vollständig für eine ausreichende
Zeit vermischt, um eine homogene Mischung zu erreichen. Die Mischung
wird ungefähr
30 Minuten bis ungefähr
2 Stunden und vorzugsweise für
ungefähr
1 Stunde gemischt, um eine homogene Mischung zu Folge zu haben.
Irgendwelche geeigneten Mischungsmittel, beispielsweise ein Kugelmischer,
können
eingesetzt werden.
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Die
Mischung wird dann mit herkömmlichen Verdichtungsdrücken von
ungefähr
40 Tonnen pro Quadratnch (TSI) bis ungefähr 60 Tonnen pro Quadratinch
mit einem bevorzugten Druck von ungefähr 50 TSI verdichtet. Im metrischen
System sind dies ungefähr
608 bis ungefähr
911 MPa, oder vorzugsweise ungefähr
760 MPa. Der Verdichtungsdruck sollte adäquat sein, um Grünkörper zu
einer nahe an der Netto-Form liegenden Form oder sogar auf die Netto-Form
zu pressen und zu formen, und zwar mit einer erwünschten Grünköperdichte, die von ungefähr 6,2 g/cm3 bis ungefähr 7,2 g/cm3 reicht
und vorzugsweise ungefähr
6,5 g/cm3 ist. Die Verdichtung wird im Allgemeinen
mit einer Form mit der erwünschten
Form gemacht. Gewöhnlicherweise
wird ein niedrigerer Druck als ungefähr 35 TSI kaum verwendet, und
Drücke über ungefähr 65 TSI
können übermäßig teuer
sein, während
sie doch nützlich
wären.
Die Verdichtung kann entweder uniaxial oder isostatisch ausgeführt werden.
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Der
Grünkörper bzw.
Grünling
wird dann in einem Sinterofen unter Verwendung von herkömmlichen
Sintertemperaturen gesintert, die von ungefähr 1000°C bis ungefähr 1150°C reichen und vorzugsweise auf
einer Temperatur von ungefähr
1020°C. Eine
höhere
Sintertemperatur kann alternativ eingesetzt werden, die von 1250°C bis ungefähr 1350°C reicht
und bei vorzugsweise ungefähr
1300°C liegt, und
zwar für
ungefähr
20 Minuten bis ungefähr
1 Stunde oder vorzugsweise für
ungefähr
30 Minuten in einer reduzierenden Atmosphäre einer gasförmigen Mischung
aus Stickstoff (N2) und Wasserstoff (H2). Das Sintern ist eine Verbindung von benachbarten Oberflächen in
dem zusammengepressten Körper bzw.
Kompaktkörper
durch Aufheizung des Kompaktkörpers
bzw. Grünkörpers unter
die Flüssigkeitstemperatur
des Hauptteils der Bestandteile in dem Grünkörper. Das Sintern wird bei
einer Temperatur von ungefähr
1100°C für eine ausreichende
Zeitperiode ausgeführt,
um eine Diffusionsbindung der Pulverpartikel an ihrem Kontaktpunkt
zu bewirken, und um eine integral gesinterte Masse zu formen. Das
Sintern wird vorzugsweise in reduzierender Atmosphäre ausgeführt, wie
beispielsweise in der Stickstoff-Wasserstoff-Mischung, oder in einem
trockenen assoziierten Ammoniak mit einem Taupunkt in der Größenordnung
von ungefähr –40°C. Das Sintern
kann auch mit einem inerten Gas wie Argon ausgeführt werden, oder in einem Vakuum.
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Die
Pulvermetallmotorkomponente, die in der obigen Weise hergestellt
wird, hat eine chemische Zusammensetzung in Gewichtsprozent, die
Folgendes aufweist: 1,5% bis 3,0% C; 4,0% bis 10,0% Cu; bis zu 0,5%
Mg; bis zu 1,2% Mn; bis zu 0,8% P; bis zu 0,6% S; bis zu 0,8% Sn,
wobei der Rest Fe ist. Von dem gesamten Kohlenstoffgehalt sind 1,0%
bis 1,8% des Kohlenstoffgehaltes kombinierter Kohlenstoff. Der Ausdruck „kombinierter
Kohlenstoff", wie
er hier eingesetzt wird, soll sich auf Kohlenstoff beziehen, der
mit anderen Elementen verbunden oder gebunden ist, beispielsweise
in Form von Carbiden. Der gesamte Kohlenstoffgehalt weist Kohlenstoff
in kombinierter Form genauso wie elementaren Kohlenstoff auf, beispielsweise
in Form von reinem Graphit.
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Vorteilhafterweise
kann das daraus resultierende Produkt entweder in einem Zustand
wie gesintert und/oder in einem wärmebehandelten Zustand verwendet
werden, genauso wie in einem ölimprägnierten
Zustand. Geeignete Wärmebehandlungsbedingungen
weisen das Nitrieren, das Karburieren, das Karbonitrieren oder eine
Dampfbehandlung der verdichteten Pulvermetallkomponente auf, sind
jedoch nicht darauf eingeschränkt.
Das daraus resultierende Produkt kann mit Kupfer infiltriert werden, um
die thermische Leitfähigkeit
zu verbessern. Ein alternatives Ausführungsbeispiel wird genauer
hier mit diesem Merkmal beschrieben.
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Beim
Formen einer Ventilführung
kann das Material von den Enden in einer in der Technik bekannten
Weise geformt bzw. gepresst werden. Der Prozess der Formgebung von
den Enden dient zu zwei Zwecken: Begradigung des Innendurchmessers (ID)
der Bohrung, um die Konzentrizität
aufrecht zu erhalten, und zusätzliche
Verdichtung der Abnutzungsfläche,
um weiter die Eigenschaften gegen Fressen zu verbessern. Das Ventilführungsmaterial kann
optional mit einem Hochtemperaturöl imprägniert werden, um in einer
Umgebung mit Dünnfilmschmierung
oder Grenzschmierung zu arbeiten. Das Öl füllt die Poren in der Pulvermetallventilführung und dient
als Reservoir, um eine kontinuierliche Schmierung während der
Anwendung vorzusehen, und um eine Bearbeitbarkeit während der
Herstellung zu verbessern. Weil die Menge des Öls, die imprägniert werden
kann, begrenzt ist, kann man sich nicht alleine auf das imprägnierte Öl für die Abnutzungsbeständigkeit
verlassen.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird das heiße Ende der Ventilführung nach
dem Sintern mit Kupfer infiltriert, und zwar bis zu ungefähr einem
Drittel der Gesamtlänge
der Ventilführung.
Dieser Bereich ist ausreichend, um effektiv Wärme weg vom Ventil zu leiten. Das „heiße Ende" der Ventilführung ist
jenes Ende, welches in dem Zylinderkopf am nächsten am Ventilkopf positioniert
ist. Diese Lage ist am nächsten
zur Brennkammer. Optional kann der Innendurchmesser der Bohrung
durch die Ventilführung
halb entbearbeitet sein (ein Schritt, der in der Technik wohl bekannt ist),
und kann eluierte bzw. herausgelöste
Schwefelsäure
dort hindurch leiten bzw. lösen.
Der Innendurchmesser der Bohrung durch die Ventilführung wird
dann nitriert, entbearbeitet und mit Öl imprägniert. Die Schritte der Kupferinfiltration
bis zu ungefähr
einem Drittel der Gesamtlänge
der Ventilführung,
der Nitrierung des Innendurchmessers der Bohrung durch die Ventilführung und
das optionale Eluieren bzw. Auslösen
von gelöster
Schwefelsäure durch
den Innendurchmesser vor dem Endbearbeitungsschritt kann mit einer
Vielzahl von Pulvermetallmischungen eingesetzt werden, die anders
sind als die verbesserte Pulvermetallmischung, die hier beschrieben
wurde, um die thermische Leitfähigkeit
der Ventilführung
zu verbessern. Das Produkt und das Verfahren des alternativen Ausführungsbeispiels
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere für hohle
Ventilschäfte
oder mit Natrium oder Kalium oder mit einer anderen Flüssigkeit
gekühlte
Ventilschäfte
geeignet, die ein Festkleben von Ventilschaft und Ventilführung, ein
Fressen oder eine Abnutzung auf Grund von nicht ordnungsgemäßer Wärme übertragung
erleiden können.
Eine bevorzugte Ventilführung,
die gemäß dem alternativen
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, hat eine chemische
Zusammensetzung, die in Gewichtsprozent Folgendes aufweist:
Ungefähr 0,5 bis
ungefähr
2,0% Kohlenstoff; ungefähr
0,5 bis ungefähr
1,0% Mangan; kleiner oder gleich ungefähr 0,5% Silizium; kleiner oder
gleich ungefähr
5% Festschmierstoff und ungefähr
7 bis ungefähr
20% Kupfer (nach der Infiltration); wobei der Rest Eisen ist.
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Eine
Ventilführung,
die mit der bevorzugten Pulvermetallmischung der vorliegenden Erfindung hergestellt
wird, wurde mit einer Kanten- bzw. Lauftestvorrichtung (Rig Test)
bewertet, die im US-Patent 5 271 823 beschrieben und gezeigt wird,
die der Anmelderin der vorliegenden Erfindung zu eigen ist. Der Rig-Test
bzw. Lauftest gestattet, das Testen der Abnutzungs- genauso wie
der Fresscharakteristiken von Motorventilschäften und Ventilführungen.
Drei Ventilführungen
wurden getestet: eine Ventilführung, die
aus einem kommerziell erhältlichen
Material gemacht war, das mit EMS 543 bezeichnet wird, eine Ventilführung, die
aus EMS 543 mit einer Hochtemperaturölimprägnierung hergestellt wurde
(bezeichnet als EMS 543 HTO), und eine Ventilführung, die aus der verbesserten
Pulvermetallmischung gemäß der vorliegenden
Erfindung gemacht wurde, die mit EXP 1439 bezeichnet wird. EMS 543
hat eine chemische Zusammensetzung von ungefähr 0,5 bis ungefähr 0,9%
Kohlenstoff (C); von ungefähr
0,5 bis ungefähr
1,0% Mangan (Mn) von ungefähr
0,15 bis ungefähr
0,35% Schwefel (S); von ungefähr
3,5 bis ungefähr
5,5% Kupfer (Cu); von ungefähr
0,3 bis ungefähr 0,6%
Magnesium (Mg), wobei der Rest Eisen und Festschmierstoff ist.
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Die
Temperaturen von Ventilschaft und Ventilführung für den Rig- bzw. Lauftest wurden
auf ungefähr
204°C mit
Betätigungen
von 10 Hz (für
die Simulation der Ventilbewegung) eingestellt. Während die Ölimprägnierung
anfänglich
verbesserte Ergebnisse zu bieten scheint, beginnt nach ungefähr 20 Stunden die ölimprägnierte
Ventilführung.
Abnutzung zu zeigen. Nach unge fähr
50 Stunden erscheint die Abnutzung für EMS 543 HTO ähnlich der
Ventilführung
aus EMS 543. Die Ventilführung,
die aus der Pulvermetallmischung der vorliegenden Erfindung gemacht wurde,
hat eine beträchtliche
Abnutzungsverringerung im Vergleich zu EMS 543 zu Folge, wie in 3 zu
sehen. Nach ungefähr
20 Stunden zeigt EMS 543 ein beträchtliches Ausmaß an Abnutzung,
0,42 mm im Vergleich zu 0,02 mm für EXP 1439 (vorliegende Erfindung).
Alle Tests wurden mit Vorschmierstoff und ohne Zugabe von zusätzlichem Öl während des Test
ausgeführt.
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4 ist
eine Darstellung der Mikrostruktur einer Pulvermetallventilführung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Eine Ventilführung
mit dieser Mikrostruktur zeigt optimale Abnutzungsbeständigkeit
mit akzeptabler (maschineller) Bearbeitbarkeit. Die Mikrostrukturmatrix
zeigt eine maximale Menge von Perlit, was gute Festigkeit und Härte bietet.
Die Ferrit-Menge beeinträchtigt
die Bearbeitbarkeit und die Abnutzungscharakteristiken. Bei der
vorliegenden Erfindung wird die Ferrit-Menge minimiert. Das Netzwerk
aus Carbiden maximiert die Abnutzungsbeständigkeit. Die Kombination von
verschiedenen Festschmierstoffen, die Graphit, Talkum, Mangan, Sulfid, Molybdändisulfid
und Kalziumfluorid aufweisen, jedoch nicht darauf eingeschränkt sind,
optimiert die Bearbeitbarkeit und die Abnutzungscharakteristik. Die
Poren in der Mikrostruktur sehen Stellen für die Kupferinfiltration und
die Ölimprägnierung
vor, um eine maschinelle Bearbeitbarkeit, Abnutzungsbeständigkeit
und thermische Leitfähigkeit
zu verbessern, wenn sie mit Kupfer infiltriert werden.