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DE602004003788T2 - Kipphebelvorrichtung für einen Ventiltrieb - Google Patents

Kipphebelvorrichtung für einen Ventiltrieb Download PDF

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DE602004003788T2
DE602004003788T2 DE602004003788T DE602004003788T DE602004003788T2 DE 602004003788 T2 DE602004003788 T2 DE 602004003788T2 DE 602004003788 T DE602004003788 T DE 602004003788T DE 602004003788 T DE602004003788 T DE 602004003788T DE 602004003788 T2 DE602004003788 T2 DE 602004003788T2
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  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Kipphebelvorrichtung für einen Ventiltrieb, die variable Ventilhubfähigkeit aufweist.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Variable Ventilbetätigungsmechanismen für Verbrennungsmotoren sind gut bekannt. Es ist beispielsweise bekannt, dass insbesondere bei Einlassventilen während Zeiträumen mit hoher Motorlast der Hub eines oder mehrerer Ventile eines Mehrzylindermotors verringert oder sogar gar kein Hub vorgesehen werden sollte.
  • Eine herkömmliche Kipphebelvorrichtung des Zweistufen-Schlepphebel-Typs umfasst einen länglichen, starren Hauptkipphebelkörper. Dieser Hauptkipphebelkörper hat ein erstes Ende, um eine herkömmliche hydraulische Zielangleichvorrichtung als Schwenkmittel in Eingriff zu nehmen, und ein Verbindungsflächenmittel an einem zweiten, gegenüberliegenden Ende, um den Ventilschaft eines zu betätigenden Ventils in Eingriff zu nehmen. Die Vorrichtung umfasst ferner zwei seitliche Kipphebel, die selektiv an den Hauptkipphebel gekuppelt werden können, um ein Schalten zwischen zwei Vorrichtungskonfigurationen bereitzustellen, um so zwei verschiedene Ventilhubfähigkeiten zu erhalten. Diese Kupplung wird normalerweise durch ein am Hauptkipphebel befestigtes Sperrelement erzielt. Das Sperrelement kann zwischen einer ersten, ruhenden Position, in der die seitlichen Kipphebel abgekuppelt sind, und einer zweiten Position bewegt werden, in der der Hauptkipphebel mit den seitlichen Kipphebeln gekuppelt ist. In der ersten Position des Sperrelements wird der Ventilhub nur durch die Wirkung eines mittleren Nockens auf den Hauptkipphebel herbeigeführt, wohingegen der Ventilhub in der zweiten Position des Sperrelements durch die Wirkung der zugeordneten seitlichen Nocken auf die seitlichen Kipphebel verursacht wird.
  • Zur Betätigung des Sperrelements ist ein an Letzteres gekuppelter Kolben im Hauptkörper angeordnet. Dieser Kolben ist sich hin und her bewegend in einer Kolbenbohrung angeordnet und definiert mit dieser eine Hydraulikkammer, die über einen Ölzulaufdurchlass mit der Aufnahme verbunden ist. Der Kolben wird betätigt, indem der durch die hydraulische Zielangleichvorrichtung (HLA) zugeführte Öldruck erhöht wird, um so den Kolben gegen eine Rückholfeder zu bewegen, die das Sperrelement in der abgekuppelten Position vorspannt.
  • Das Schalten sollte so schnell wie möglich erfolgen, was eine relativ große Kraft auf den Kolben erfordert, um ihn zu schnell zu bewegen. Leider ist der maximale Öldruck begrenzt, insbesondere unter heißen Leerlaufbedingungen. Dies macht die Betätigung einer solchen Kipphebelvorrichtung langsam und unsicher mit zahlreichen Schwankungen.
  • EP-A-1 367 228 beschreibt eine Kipphebelvorrichtung, bei der das Sperrbetätigungsmittel einen Kolben umfasst, der sich hin und her bewegend in einer Kolbenbohrung angeordnet und an ein Sperrelement gekuppelt ist, um Letzteres von einer ersten zu einer zweiten Position zu bewegen. Der Kolben weist einen Kolbenboden mit einer Druckfläche auf, die mit einer Seitenwand und einer Stirnwand der Kolbenbohrung eine Hydraulikkammer definiert. Ein Ölzulaufdurchlass, der mit einer Aufnahme einer hydraulischen Zielangleichvorrichtung (HLA) verbunden ist, öffnet nahe der Stirnwand in die Seitenwand der Hydraulikkammer, um so den Kolben unter der Wirkung von Hydraulikdruck zu bewegen. Der Kolbenboden umfasst einen vorstehenden Stift, der sich zur Stirnwand erstreckt.
  • ZIEL DER ERFINDUNG
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Kipphebelvorrichtung mit besserer Schaltfähigkeit bereitzustellen. Dieses Ziel wird durch eine Kipphebelvorrichtung nach Anspruch 1 erreicht.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Eine erfindungsgemäße Kipphebelvorrichtung umfasst ein Sperrelement, das zwischen einer ersten Position zur Bereitstellung einer ersten Konfiguration der Kipphebelvorrichtung und einer zweiten Position zur Bereitstellung einer zweiten Konfiguration der Kipphebelvorrichtung bewegt werden kann. Die Vorrichtung umfasst ferner ein Sperrbetätigungsmittel, das einen Kolben umfasst, der sich hin und her bewegend in einer Kolbenbohrung angeordnet und an das Sperrelement gekuppelt ist, um das Sperrelement von der ersten zur zweiten Position zu bewegen. Der Kolben hat eine Druckfläche, die mit der Kolbenbohrung eine Hydraulikkammer definiert, wobei die Hydraulikkammer einen Einlass für ein unter Druck stehendes Hydraulikmedium umfasst, um so den Kolben unter der Wirkung von Hydraulikdruck zu bewegen.
  • Gemäß einem wichtigen Aspekt der Erfindung sind die Hydraulikkammer und die Druckfläche des Kolbens in einer solchen Weise ausgelegt, dass in einer ersten Position des Kolbens nur eine erste Fläche der Druckfläche dem unter Druck stehenden Hydraulikmedium ausgesetzt ist und dass ab einer zweiten Position des Kolbens eine zweite Fläche der Druckfläche, die größer als die erste Fläche ist, dem unter Druck stehenden Hydraulikmedium ausgesetzt ist.
  • Diese Konstruktion des Betätigungsmittels stellt wegen der plötzlichen Zunahme der Betätigungskraft quasi eine „verstärkende" Wirkung bei der Verschiebung des Kolbens bereit.
  • Wenn sich der Kolben in der ersten Position befindet, wirkt der anfangs kleine Öldruck (typisches Hydraulikmedium) nur auf die erste Fläche des Kolbens. Während der Öldruck ansteigt und der Kolben zu der zweiten Position bewegt wird, wirkt der Öldruck plötzlich auf die zweite, größere Fläche, wobei eine plötzliche und wesentliche Zunahme des auf den Kolben wirkenden Drucks herbeigeführt wird und dadurch der Kolben und somit das Sperrelement schnell bewegt werden. Eine solche schnelle Verschiebung des Sperrelements ist deswegen von Vorteil, weil sie ein schnelles und präzises Umschalten von der ersten zur zweiten Konfiguration der Kipphebelvorrichtung erlaubt.
  • Damit die Betätigungskraft in großem Maße variiert werden kann, stellen die erste Fläche vorteilhafterweise einen kleineren Abschnitt der Kolbendruckfläche und die zweite Fläche einen vergleichsweise überwiegenden Abschnitt der Kolbendruckfläche dar. Die zweite Fläche entspricht vorzugsweise der Gesamtfläche der Druckfläche einschließlich der ersten Fläche.
  • Die Hydraulikkammer wird durch eine Seitenwand und eine Stirnwand der Kolbenbohrung definiert, und der Einlass für das unter Druck stehende Hydraulikmedium ist in der Stirnwand angeordnet. Der Kolbenboden umfasst einen vorstehenden Stift, der sich zur Stirnwand erstreckt, um so eine gestufte Druckfläche zu bilden. In der ersten Position des Kolbens blockiert dieser vorstehende Stift den Einlass der Hydraulikkammer. In der ersten Position ist die Kolbenfläche, die dem Druck ausgesetzt ist (d.h. die erste Fläche), die Stiftfläche, die mit der Querschnittsfläche des Einlasses zusammentrifft. Wenn der Kolben die zweite Position erreicht – normalerweise sobald der Stift den Einlass nicht mehr blockiert –, wird die ganze Kolbenfläche (d.h. die Fläche des Stifts plus die übrige Fläche des Kolbenbodens) dem unter Druck stehenden Hydraulikmedium ausgesetzt. Selbstverständlich ermöglicht eine Veränderung der Maße der ersten und zweiten Fläche Spielraum für die verstärkende Wirkung.
  • Obwohl eine solche Konstruktion wegen ihrer Wirksamkeit und problemlosen Realisierung bevorzugt wird, kann man verschiedene Konstruktionen vorsehen, um eine erste, kleinere Fläche und eine zweite, große Druckfläche bereitzustellen.
  • Die Kipphebelvorrichtung hat vorzugsweise einen Hauptkipphebel mit einem Körper, der eine Aufnahme zum Eingriff mit einem Drehzapfen an einem ersten Ende und ein Verbindungsflächenmittel zum Eingriff mit einem Ventilschaft an einem zweiten Ende des Körpers umfasst.
  • Das Sperrbetätigungsmittel ist vorzugsweise im Körper des Hauptkipphebels vorgesehen. Vorteilhafterweise verbindet daher ein Zulaufdurchlass die Aufnahme mit dem Einlass in der Stirnwand der Hydraulikkammer und ist der Drehzapfen eine hydraulische Zielangleichvorrichtung mit einem Nasenabschnitt, der mit der Aufnahme in Eingriff steht und mit einer Bohrung für das Hydraulikmedium versehen ist. Die Verwendung einer solchen hydraulischen Zielangleichvorrichtung ermöglicht die Steuerung der Ventilhubschaltung durch Veränderung der Öldrucks, der der Kipphebelvorrichtung durch die hydraulische Zielangleichvorrichtung zugeführt wird.
  • Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise auch ein Federmittel, um das Sperrelement in einer Richtung vorzuspannen, die der Richtung entgegengesetzt ist, in der der Kolben wegen der Wirkung des Hydraulikmediums auf die Kolbendruckfläche bewegt wird, wobei der Kolben und das Sperrelement durch ein starres Kupplungselement gekuppelt sind. Dies ermöglicht die Rückbewegung des Kolbens zu seiner ersten Position, indem einfach der Druck des Hydraulikmediums im Zulaufdurchlass verringert wird, wodurch auch von der zweiten zur ersten Konfiguration der Vorrichtung umgeschaltet wird.
  • Die vorliegende Kipphebelvorrichtung wird vorzugsweise als Kipphebelvorrichtung des Zweistufen-Schlepphebel-Typs vorgesehen, die zwei seitliche Kipphebel umfasst, von denen jeweils einer an jeder Seite des Hauptkipphebels angeordnet ist. In einem solchen Fall muss das Sperrelement in seiner zweiten Position mit zusammenwirkenden Sperrflächen der seitlichen Kipphebel in Eingriff stehen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • 1: einen Längsschnitt einer bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen Kipphebelvorrichtung;
  • 2: eine Detailansicht des Sperrbetätigungsmittels in einer ersten, ruhenden Position;
  • 3: eine Detailansicht des Sperrbetätigungsmittels in seiner Endposition; und
  • 4: ein Diagramm, das die auf den Kolben wirkende Hydraulikkraft, die auf den Kolben wirkende Federkraft und die auf den Kolben wirkende Gesamtkraft sowie die Kolbenbewegung in Abhängigkeit vom Öldruck zeigt.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNG
  • 1 zeigt eine bevorzugte Ausführung einer Kipphebelvorrichtung 10 für die variable Betätigung eines Gasventils in einem Verbrennungsmotor.
  • Diese Kipphebelvorrichtung 10 ist vom so genannten Zweistufen-Schlepphebel-Typ, so dass die Konfiguration der Kipphebelvorrichtung 10 verändert werden kann, um zwei verschiedene Ventilhubfähigkeiten bereitzustellen. Die Vorrichtung 10 umfasst einen Hauptkipphebel 12, der einen Kipphebelkörper 14 und einen seitlichen Kipphebel 16 aufweist. Der Hauptkipphebel 12 hat an einem ersten Ende eine kugelförmige Aufnahme 18, um den Kopf einer hydraulischen Zielangleichvorrichtung (HLA) 19 aufzunehmen, um so eine schwenkbare Befestigung der Vorrichtung 10 im Motor zu bilden. An einem zweiten, gegenüberliegenden Ende ist der Hauptkipphebel 12 mit einer bogenförmigen Auflagefläche 20 versehen, um die Verbindungsfläche zu einem Ventilschaft 21 zu bilden und diesen zu betätigen. Vorzugsweise ist aus Gründen der Symmetrie im Allgemeinen ein zweiter seitlicher Kipphebel (nicht dargestellt) an der anderen Seite des Hauptkipphebels 12 vorgesehen. Eine solche Kipphebelvorrichtung 10 wirkt mit der Nockenwelle zusammen, die einen Hauptnocken zum Eingriff mit einer Außenfläche 24 des Hauptkipphebels 12 sowie zwei seitliche Nocken zum Eingriff mit einer jeweiligen Außenfläche 26 der seitlichen Kipphebel 16 aufweist.
  • Die Vorrichtung 10 umfasst ferner ein Sperrelement 48, das durch ein Sperrbetätigungsmittel, das allgemein mit 30 gekennzeichnet ist, betätigt werden kann, um die seitlichen Kipphebel an den Hauptkipphebel 12 zu kuppeln oder davon abzukuppeln, um so die Konfiguration der Vorrichtung 10 und somit die Ventilhubfähigkeit zu verändern. In den Figuren ist lediglich der Teil des Sperrelements 48 dargestellt, der mit dem Sperrbetätigungsmittel 30 verbunden ist. Das Sperrelement 48 kann irgendein Mechanismus sein, der die seitlichen Kipphebel 16 an den Hauptkipphebel 12 kuppeln bzw. die seitlichen Kipphebel 16 vom Hauptkipphebel 12 abkuppeln kann. Die seitlichen Kipphebel und der Hauptkipphebel sind voneinander abgekuppelt, wenn das Sperrelement 48 nicht in Eingriff steht. Demzufolge ist es die Wirkung des mittleren Nockens auf die Außenfläche 24 des Hauptkipphebels, die den Ventilhub bestimmt. Bei dieser Konfiguration hat die Wirkung der seitlichen Nocken auf die seitlichen Kipphebel 16 keinen Einfluss auf den Ventilhub, da sich die seitlichen Kipphebel im Leerhub hin und her bewegen.
  • Wenn das Sperrelement 48 in Eingriff steht, ergibt sich eine starre Kupplung der seitlichen Kipphebel 16 mit dem Hauptkipphebel 12. Dies bildet eine zweite Vorrichtungskonfiguration, bei der die Ventilbetätigung durch die Wirkung der seitlichen Nocken auf die Außenflächen 26 der seitlichen Kipphebel 16 bedingt ist, wobei der Ventilhub durch die Konstruktion dieser Elemente bestimmt wird.
  • Wie es normalerweise bei Kipphebelvorrichtungen mit variabler Ventilhubfähigkeit der Fall ist, versteht es sich, dass das Sperrelement an einer bestimmten relativen Position zwischen Hauptkipphebel und seitlichen Kipphebeln betätigt wird, um einen richtigen Eingriff des Sperrelements mit Sperrflächen der seitlichen Kipphebel sicherzustellen. Diese Verbindung sollte ein schnelles Schalten – d.h. schnelles Bewegen des Sperrelements – durchführen können.
  • Detaillierter Bezug nehmend auf das in 2 dargestellte Sperrbetätigungsmittel 30, umfasst es einen Kolben 34, der sich hin und her bewegend in einer Kolbenbohrung 36 befestigt ist, die eine zylindrische Seitenwand 38 und eine Stirnwand 40 aufweist. Der Kolben hat einen Boden mit einer Druckfläche 42, die mit der Seitenwand 38 und Stirnwand 40 der Kolbenbohrung 36 eine Hydraulikkammer 44 definiert. Die Hydraulikkammer 44 umfasst einen Einlass 46 für ein unter Druck stehendes Hydraulikmedium (normalerweise Motoröl), um so den Kolben 34 unter der Wirkung von Hydraulikdruck zu bewegen. Der Einlass 46 ist über einen Ölzulaufdurchlass 49 mit der Aufnahme 18 verbunden.
  • Der Kolben 34 ist an das Sperrelement 48 gekuppelt. Man sieht, dass das Sperrelement 48 vorzugsweise in seiner Ruheposition durch eine Feder 50 vorgespannt ist, die das Sperrelement 48 in eine Richtung drückt, die auf die Achse der Kolbenbohrung 36 ausgerichtet ist.
  • Der Kolbenboden umfasst bei der vorliegenden Erfindung einen vorstehenden Stift 54, der sich zur Stirnwand 40 erstreckt, wodurch eine gestufte Druckfläche 42 gebildet wird. Der Stift 54 blockiert in der ersten Position des Kolbens (in 2 dargestellt) den Öleinlass 46 und dichtet dadurch die Kammer 44 hydraulisch vom Ölzulaufdurchlass 49 ab. Vorteilhafterweise und vorzugsweise hat das Ende des Stifts 54, das am Einlass 46 ruht, eine ringförmige Dichtfläche, die mit einem ringförmigen Sitz des Einlasses 46 zusammenwirkt. In dieser ersten Kolbenposition, die die Ruheposition ist, wird nur die mit dem Zulaufdurchlass 49 zusammentreffende Stiftfläche dem betätigenden Öldruck ausgesetzt, der von der hydraulischen Zielangleichvorrichtung über den Ölzulaufdurchlass 49 zugeführt wird. Der zur Betätigung des Kolbens benötigte Öldruck wird in der Tat durch die hydraulische Zielangleichvorrichtung zugeführt, der außer seiner Funktion der Ventilspieleinstellung auch in seiner Nase, die mit der Aufnahme 18 in Eingriff steht, eine Ölbohrung aufweist, um dem Zulaufdurchlass 49 Öl zuzuführen, um so eine „Schaltfunktion" zu erreichen.
  • Zum Umschalten in die andere Konfiguration der Vorrichtung muss der Kolben 34 nach links – um die seitlichen Kipphebel in Eingriff zu nehmen – und beispielsweise schließlich bis zur Endposition bewegt werden, die in 3 dargestellt ist. Wenn eine solche Schaltung erwünscht ist, steigert das Motorsteuergerät (ECM) den der hydraulischen Zielangleichvorrichtung zugeführten Öldruck, um den Öldruck im Zulaufdurchlass 49 zu vergrößern. Der Kolben 34 bleibt in der Ruheposition, solange die Kraft, die aus dem auf den Stift 54 wirkenden Öldruck resultiert, nicht die Federkraft übersteigt.
  • Da der Öldruck im Zulaufdurchlass 49 ausreicht, um den Kolben 34 aus seinem Sitz am Einlass 46 herauszuheben, wird der Öldruck unmittelbar auf die gesamte Druckfläche 42 des Kolbens übertragen, die demnach viel größer als die anfangs freie Stiftfläche ist. Dies führt zu einer plötzlichen und wesentlichen Zunahme der auf den Kolbenboden wirkenden Kraft, der demzufolge plötzlich nach links verschoben wird. Mit anderen Worten: das vorliegende Sperrbetätigungsmittel 30 stellt quasi eine „verstärkende" Wirkung bereit, sobald die Federkraft durch den Öldruck im Ölzulaufdurchlass 49 überwunden wird. Dadurch kann das Sperrelement 48 schnell die seitlichen Kipphebel 16 mit dem Hauptkipphebel 12 in Eingriff bringen. Es genügt dann, den Öldruck weiter zu erhöhen, um das Sperrelement zu seiner Endposition (in 3 dargestellt) zu bewegen.
  • Diese „verstärkende" Wirkung geht auch deutlich aus der 4 hervor, die ein Diagramm ist, das in Abhängigkeit vom Öldruck Folgendes darstellt:
    • – die wegen des Öldrucks auf den Kolben wirkende Kraft (durch die Linie 60 gekennzeichnet);
    • – die auf den Kolben wirkende Federkraft (durch die Linie 62 gekennzeichnet);
    • – die auf den Kolben wirkende Gesamtkraft (durch die Linie 64 gekennzeichnet); und
    • – die Bewegung des Kolbens (durch die Linie 66 gekennzeichnet).
  • Man sieht, dass der Kolben 34 wegen der insgesamt negativen Gesamtkraft in der Ruheposition (2) bleibt, solange der Öldruck im Zulaufdurchlass 49 unter 1 bar liegt (willkürlicher Wert). Die wegen des Öldrucks auf den Kolben 34 wirkende Kraft gleicht dem Produkt aus dem Öldruck und der mit dem Einlass 46 zusammentreffenden Stiftfläche. Sobald der Öldruck 1 bar erreicht, wird die Federkraft ausgeglichen und der Kolben 34 aus seinem Sitz am Einlass 46 herausgehoben. Der Öldruck vom Zulaufdurchlass 49 wird somit unmittelbar zur Hydraulikkammer 44 übertragen, so dass die ganze Kolbenfläche 42 (ringförmige Fläche plus Stiftfläche) diesem Öldruck ausgesetzt ist. Dies verursacht einen plötzlichen Anstieg der wegen des Öldrucks auf den Kolben 34 wirkenden Kraft, da sie dem Produkt aus der Gesamtdruckfläche (einschließlich der Stiftfläche) und dem Öldruck gleich wird. Dies führt zu einer plötzlichen und wesentlichen Verschiebung des Kolbens, die durch die Linie 66 beim Öldruck von ungefähr 1 bar gekennzeichnet ist. Eine weitere Erhöhung des Öldrucks verursacht dann einen linearen Anstieg der wegen des Öldrucks auf den Kolben 34 wirkenden Kraft und demnach eine lineare Verschiebung des Kolbens 34 nach links, bis schließlich die Endposition von 3 erreicht ist.
  • 10
    Kipphebelvorrichtung
    12
    Hauptkipphebel
    14
    Kipphebelkörper
    16
    seitlicher Kipphebel
    18
    kugelförmige Aufnahme
    19
    hydraulische Zielangleichvorrichtung (HLA)
    20
    bogenförmige Auflagefläche
    21
    Ventilschaft
    22
    Schwenkwelle
    24
    Außenfläche des Hauptkipphebels
    26
    Außenfläche des seitlichen Kipphebels
    30
    Sperrbetätigungsmittel
    34
    Kolben
    36
    Kolbenbohrung
    38
    zylindrische Seitenwand
    40
    Stirnwand
    42
    Druckfläche des Kolbens
    44
    Hydraulikkammer
    46
    Einlass für unter Druck stehendes Öl
    48
    Sperrelement
    50
    Feder
    54
    Kolbenstift
    60
    Hydraulikkraft, die auf den Kolben wirkt
    62
    Federkraft, die auf den Kolben wirkt
    64
    Gesamtkraft, die auf den Kolben wirkt
    66
    Bewegung des Kolbens

Claims (8)

  1. Kipphebelvorrichtung zur variablen Betätigung eine Gasventils in einem Verbrennungsmotor, wobei die Kipphebelvorrichtung (10) mindestens zwei Konfigurationen aufweist, um ihre Ventilhubfähigkeit zu verändern, wobei die Kipphebelvorrichtung umfasst: ein Sperrelement (48), das zwischen einer ersten Position zur Bereitstellung einer ersten Konfiguration der Kipphebelvorrichtung und einer zweiten Position zur Bereitstellung einer zweiten Konfiguration der Kipphebelvorrichtung bewegt werden kann; ein Sperrbetätigungsmittel (30), das einen Kolben (34) umfasst, der sich hin und her bewegend in einer Kolbenbohrung (36) angeordnet und an das Sperrelement (48) gekuppelt ist, um das Sperrelement von der ersten Position zur zweiten Position zu bewegen, wobei der Kolben (34) einen Kolbenboden mit einer Druckfläche (42) aufweist, die mit einer Seitenwand (38) und einer Stirnwand (40) der Kolbenbohrung (36) eine Hydraulikkammer (44) definiert, wobei die Hydraulikkammer (44) einen Einlass (46) für ein unter Druck stehendes Hydraulikmedium umfasst, um so den Kolben (34) unter der Wirkung von Hydraulikdruck zu bewegen; und wobei der Kolbenboden einen vorstehenden Stift (54) umfasst, der sich zur Stirnwand (40) erstreckt, um so eine gestufte Druckfläche zu bilden; wobei die Hydraulikkammer (44) und die Kolbendruckfläche (42) in einer solchen Weise ausgelegt sind, dass in einer ersten Position des Kolbens (34) nur eine erste Fläche der Druckfläche (42) dem unter Druck stehenden Hydraulikmedium ausgesetzt ist und dass ab einer zweiten Position des Kolbens (34) eine zweite Fläche der Druckfläche (42), die größer als die erste Fläche ist, dem unter Druck stehenden Medium ausgesetzt ist; dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (46) für das unter Druck stehende Hydraulikmedium in der Stirnwand (40) der Kolbenbohrung (36) angeordnet ist; und der vorstehende Stift (54) den Einlass (46) blockiert, wenn der Kolben (34) sich in der ersten Position befindet.
  2. Kipphebelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fläche einen kleineren Abschnitt der Druckfläche (42) und die zweite Fläche einen überwiegenden Abschnitt der Druckfläche (42) darstellen.
  3. Kipphebelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fläche der Gesamtfläche der Druckfläche (42) einschließlich der ersten Fläche entspricht.
  4. Kipphebelvorrichtung nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Hauptkipphebel (12) mit einem Körper (14), der eine Aufnahme (18) zum Eingriff mit einem Drehzapfen (19) an einem ersten Ende und ein Verbindungsflächenmittel (20) zum Eingriff mit einem Ventilschaft (21) an einem zweiten Ende des Körpers (14) umfasst.
  5. Kipphebelvorrichtung nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrbetätigungsmittel (30) im Hauptkipphebelkörper (14) vorgesehen ist.
  6. Kipphebelvorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zulaufdurchlass (49) die Aufnahme (18) mit dem Einlass (46) in der Stirnwand (40) der Hydraulikkammer (44) verbindet; und der Drehzapfen (19) eine hydraulische Zielangleichvorrichtung mit einem Nasenabschnitt ist, der mit der Aufnahme (18) in Eingriff steht und mit einer Bohrung für das Hydraulikmedium versehen ist.
  7. Kipphebelvorrichtung nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Federmittel (50) zum Vorspannen des Sperrelements (48) in einer Richtung, die der Richtung entgegengesetzt ist, in der der Kolben (34) wegen der Wirkung des Hydraulikmediums auf die Kolbendruckfläche (42) bewegt wird.
  8. Kipphebelvorrichtung nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei seitliche Kipphebel, von denen jeweils einer an jeder Seite des Hauptkipphebels (12) angeordnet ist, wobei das Sperrelement (48) in seiner zweiten Position mit zusammenwirkenden Sperrflächen der seitlichen Kipphebel in Eingriff steht.
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