DE4309767A1 - Sortiereinrichtung, insbesondere für Postgut - Google Patents

Description

Die auf Postsendungen, wie Briefen, Postkarten, Päckchen und dergleichen als Kennzahl für einen Postort anzugebenden maschinenlesbaren Postleitzahlen, ermöglichen eine rasche ma­ schinelle Verteilung der Post. Das Sortieren der ankommenden Postsendungen erfolgt dabei mit Hilfe von Fördergut-Trägern, die in speziellen Eingabeplätzen manuell oder maschinell mit jeweils einer Postsendung beladen werden und dann über ein System von Förder- und Sortiereinrichtungen zu dem der jeweiligen Postleitzahl zugeordneten Sortierfach eines Re­ galsystems transportiert werden. Da sowohl die Eingabeplätze als auch die Sortierfächer des Regalsystems in verschiedenen Ebenen angeordnet sein können, müssen die Fördereinrich­ tungen gegebenenfalls auch verschiedene Höhenlagen überbrücken können. Nach der Über­ gabe der Postsendung vom Fördergut-Träger an das zugeordnete Sortierfach wird der leere Fördergut-Träger über rückführende Fördereinrichtungen zu einem Bahnhof mit Zwischen­ puffer transportiert, um von dort aus bei Bedarf wieder einem Eingabeplatz zugeführt zu werden.

Die in das System der Fördereinrichtungen integrierten Sortiereinrichtungen haben die Auf­ gabe, die von einem Eingabeplatz her auf einer Fördereinrichtung ankommenden Fördergut- Träger an diejenige Fördereinrichtung zu übergeben, die zu dem der jeweiligen Postsendung zugeordneten Sortierfach des Regalsystems führt. Auf dem Förderweg des Fördergut-Trä­ gers zwischen Eingabeplatz und Sortierfach können dabei natürlich auch je nach Größe des gesamten System zwei oder mehrere Sortiereinrichtungen nacheinander angeordnet sein. Die Verteilfunktion einer Sortiereinrichtung wird dabei in Abhängigkeit von der jeweiligen durch Leseeinrichtungen erfaßten Postleitzahl der von einem ankommenden Fördergut-Trä­ ger transportierten Postsendung gesteuert.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Sortiereinrich­ tung zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und eine rasche und zuverlässige Übergabe der ankommenden Fördergut-Träger an die jeweils ausgewählte Fördereinrichtung gewährlei­ stet.

Neben dem Sortieren und Verteilen von Postgut kann eine erfindungsgemäße Sortiereinrichtung beispielsweise in Lagersystemen oder Kommissionlerautomaten auch für vergleichbare Aufgaben eingesetzt werden, bei denen mit Kodierungen versehene Waren oder Teile den jeweiligen Kodierungen zugeordneten Sortierfächern zugeführt werden.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein mit einem Drehantrieb versehenes Sortierrad im Sinne einer Vielfachweiche ein robustes und zuverlässiges Bindeglied zwi­ schen zuführenden Fördereinrichtungen und wegführenden Fördereinrichtungen bilden kann. Da die Aufnahmestellen und Abgabestellen des Sortierrades sich in Umfangsrichtung verteilen, kann jeweils eine größere Anzahl von zuführenden Fördereinrichtungen und wegführenden Fördereinrichtungen zuverlässig bedient werden. Auch die Ansteuerung einer ausgewählten wegführenden Fördereinrichtung gestaltet sich besonders einfach, da hierzu das Sortierrad lediglich um einen bestimmten Winkel gedreht werden muß.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Weiterbildung nach Anspruch 2 ermöglicht eine besonders einfache und sichere Weiter­ gabe eines vom Sortierrad aufgenommenen Fördergut-Trägers an die ausgewählte wegfüh­ rende Fördereinrichtung.

Sind auf einem Sortierrad gemäß Anspruch 3 mehrere Weitergebeeinrichtungen angeordnet, so kann die Übergabe der Fördergut-Träger ohne Verzögerung unmittelbar nach der An­ steuerung einer ausgewählten wegführenden Fördereinrichtung vorgenommen werden.

Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 gewährleistet durch die horizontale Anordnung des Sortierrades einen sicheren Halt des auf dem Fördergut-Träger lose aufliegenden Fördergu­ tes ohne zusätzliche Fixierung.

Die Weiterbildung nach Anspruch 5 ermöglicht auf besonders einfache Weise eine rasche und zuverlässige Überbrückung verschiedener Höhenlagen beim Sortiervorgang.

Die Weiterbildung nach Anspruch 6 ermöglicht durch die Anordnung von Sortierrädern in verschiedenen Ebenen eine weitere Beschleunigung der Sortiervorgänge.

Die Ausgestaltung nach Anspruch 7 reduziert den Aufwand für den Antrieb und die Betäti­ gung der in verschiedenen Ebenen angeordneten Sortierräder in erheblichem Maße.

Die Weiterbildung nach Anspruch 8 bietet außerdem die Möglichkeit, mit den den einzelnen Ebenen zugeordneten Sortierrädern jede beliebige andere Ebene anzufahren und damit beim Sortiervorgang einen besonders raschen und flexiblen Wechsel von Fördergut-Trägern zwi­ schen den einzelnen Ebenen zu gewährleisten.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im fol­ genden näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 bis Fig. 4 das Prinzip einer erfindungsgemaßen Sortiereinrichtung mit verschiede­ nen Stadien eines mit Hilfe eines Sortierrades vorgenommenen Verteilvorganges,

Fig. 5 eine Variante mit drei in verschiedenen Ebenen auf einer gemeinsamen Welle ange­ ordneten Sortierrädern und

Fig. 6 die Funktionsweise einer auf einem Sortierrad angeordneten Weitergebeeinrichtung.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein auf einer Welle We angeordnetes und horizontal aus­ gerichtetes Sortierrad Sr10. Im linken Bereich des Sortierrades Sr10 führen an dessen Um­ fang vier zuführende Fördereinrichtungen Fz11 bis Fz14 heran, die in nicht dargestellten Eingabeplätzen mit jeweils einer Postsendung beladene Fördergut-Träger zuführen. In Fig. 1 ist ein derartiger ankommender Fördergut-Träger FT auf der zuführenden Fördereinrich­ tung Fz11 zu erkennen. Das Sortierrad Sr10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit Fächern F zur Aufnahme von Fördergut-Trägern FT ausgerüstet, wobei in der Zeichnung aber nur vier nebeneinanderliegende Fächer F dargestellt sind. Sofern das Sortierrad Sr10 mit geeigneten Mitteln zur Fixierung der aufgenommenen Fördergut-Träger FT ausgerüstet ist, können die Fächer F auch entfallen.

Im rechten Bereich des Sortierrades Sr10 führen von dessen Umfang ausgehend fünf weg­ führende Fördereinrichtungen Fw11 bis Fw15 zu den zugeordneten, in der Zeichnung nicht dargestellten Sortierfächern eines Regalsystems.

Die zuführenden Fördereinrichtungen Fz11 bis Fz14 und die wegführenden Fördereinrich­ tungen Fw11 bis Fw15 sind beispielsweise als Bandförderer ausgebildet, vorzugsweise mit zwei im Abstand zueinander angeordneten endlos umlaufenden Bändern. Derartige Band­ förderer werden beispielsweise in Montagelinien oder Fertigungslinien für den Transport von Werkstückträgern eingesetzt.

Fig. 2 zeigt das Sortierrad Sr10 nach der Übernahme des auf der zuführenden Förderein­ richtung Fz11 zugeführten Fördergut-Trägers FT. Entsprechend der Postleitzahl der auf dem Fördergut-Träger FT angeordneten, in der Zeichnung aber nicht erkennbaren Postsen­ dung, soll nun die wegführende Fördereinrichtung Fw13 angesteuert werden. Hierzu wird ein in Fig. 2 lediglich durch einen Pfeil D dargestellter Drehantrieb der Welle We ange­ steuert, der das Sortierrad Sr10 um einen entsprechenden Betrag drehen soll.

Fig. 3 zeigt das Sortierrad Sr10 nach diesem Drehvorgang in einer Stellung, in welcher der Fördergut-Träger FT genau der wegführenden Fördereinrichtung Fw13 zugeordnet ist. Die Übergabe des Fördergut-Trägers FT an die wegführende Fördereinrichtung Fw13 erfolgt dann durch eine auf dem Sortierrad Sr10 angeordnete Weitergebeeinrichtung W, die in Fig. 3 lediglich durch einen Pfeil angedeutet ist. Die Situation unmittelbar nach dieser Über­ gabe ist in Fig. 4 dargestellt. Die wegführende Fördereinrichtung Fw13 transportiert dann den Fördergut-Träger FT in Richtung des Pfeiles Pf zu dem bereits erwähnten Regalsystem, so daß dort die transportierte Postsendung an das ihrer Postleitzahl zugeordnete Sortierfach übergeben werden kann.

Fig. 5 zeigt eine Variante, bei welcher neben dem bereits geschilderten Sortierrad Sr10 zwei weitere Sortierräder Sr20 und Sr30 auf der Welle We angeordnet sind. Die Sortierrä­ der Sr10, Sr20 und Sr30 sind dabei Ebenen E1 bzw. E2 bzw. E3 zugeordnet, in denen je­ weils mehrere zuführende Fördereinrichtungen und mehrere wegführende Fördereinrichtun­ gen angeordnet sind.

In der Ebene E1 sind eine zuführende Fördereinrichtung Fz13 mit einem ankommenden Fördergut-Träger FT und eine wegführende Fördereinrichtung Fw13 zu erkennen, wobei die genaue Lage dieser beiden Fördereinrichtungen Fz13 und Fw13 auch aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist.

In der Ebene E2 sind eine zuführende Fördereinrichtung Fz23 und eine wegführende För­ dereinrichtung Fw23 erkennbar.

In der Ebene E3 sind eine zuführende Fördereinrichtung Fz33 und eine wegführende För­ dereinrichtung Fw33 erkennbar. In der dargestellten Stellung befindet sich ein vom Sortier­ rad Sr30 aufgenommener und durch den Drehantrieb D weitergedrehter Fördergut-Träger FT unmittelbar vor der wegführenden Fördereinrichtung Fw33, so daß er durch Betätigung der zugeordneten Weitergebeeinrichtung W an die weiterführende Fördereinrichtung Fw33 weitergegeben werden kann.

In Fig. 5 ist auch eine Hubeinrichtung H durch einen Doppelpfeil im Bereich der Welle We angedeutet. Durch entsprechende Betätigung dieser Hubeinrichtung H kann jedes der Sor­ tierräder Sr10, Sr20 und Sr30 auf jede beliebige Ebene E1, E2 oder E3 eingestellt werden. So kann beispielsweise der in der Ebene E1 auf der zuführenden Fördereinrichtung Fz13 ankommende Fördergut-Träger FT nach entsprechender Betätigung der Hubeinrichtung H und des Drehantriebes D an eine ausgewählte wegführende Fördereinrichtung der Ebene E3 übergeben werden.

Fig. 6 zeigt in einem Schnitt durch das Sortierrad Sr10 die Wirkungsweise einer Weiterge­ beeinrichtung W. Diese Weitergebeeinrichtung W umfaßt eine an dem Sortierrad Sr10 an­ gebrachte Halterung H, einen an dieser Halterung H befestigten pneumatisch betätigbaren Zylinder Z und einen durch Betätigung des Zylinders Z achsial verschiebbaren Schieber S. Unmittelbar vor dem Schieber S befindet sich ein Fördergut-Träger FT, der im dargestellten Zustand durch einen Kurzhubzylinder K auf dem Sortierrad Sr10 fixiert ist. Wird diese Fi­ xierung durch eine entsprechende Betätigung des Kurzhubzylinders K gelöst, so kann bei Betätigung des Zylinders Z der Weitergebeeinrichtung W der Schieber S den Fördergut- Träger FT an die weitergebende Fördereinrichtung Fw13 übergeben. Bei dieser Übergabe wird der Fördergut-Träger FT zwischen zwei auf dem Sortierrad Sr10 angeordneten Füh­ rungsschienen Fs geführt. Dabei ist in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 6 lediglich die hinter der Schnittebene liegende Führungsschiene Fs erkennbar.

Claims (8)

1. Sortiereinrichtung, insbesondere für Postgut, mit

• - mindestens einem mit einem Drehantrieb (D) versehenen Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30) zur wahlweisen Verteilung von auf mindestens einer zuführenden Fördereinrichtung (Fz11 bis Fz14, Fz23, Fz33) ankommenden Fördergut-Trägern (FT) auf mindestens zwei wegführende Fördereinrichtungen (Fw11 bis Fw15, Fw23, Fw33) und mit
• - mindestens einer Weitergebeeinrichtung (W) zur Übergabe der vom Sortierrand (Sr10, Sr20, Sr30) aufgenommenen Fördergut-Träger (FT) an eine durch Ansteuerung über den Drehantrieb (D) ausgewählte wegführende Fördereinrichtung (Fw11 bis Fw15, Fw23, Fw33).

2. Sortiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weitergebeeinrichtung (W) einen Schieber (S) und einen pneumatischen oder hy­ draulischen Zylinder (Z) zur Betätigung des Schiebers (S) umfaßt.

3. Sortiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30) mit vorgegebener Teilung mehrere Weitergebe­ einrichtungen (W) angeordnet sind.

4. Sortiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein horizontal ausgerichtetes Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30).

5. Sortiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zuführende Fördereinrichtungen (Fz13, Fz23, Fz33) und/oder wegführende Förderein­ richtungen (Fw13, Fw23, Fw33) in mindestens zwei verschiedenen Ebenen (E1, E2, E3) an­ geordnet sind und daß das Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30) mit Hilfe einer Hubeinrichtung (H) auf jede Ebene (E1, E2, E3) einstellbar ist.

6. Sortiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zuführende Fördereinrichtungen (Fz13, Fz23, Fz33) und/oder wegführende Förderein­ richtungen (Fw13, Fw23, Fw33) in mindestens zwei verschiedenen Ebenen (E1, E2, E3) an­ geordnet sind und daß jeder Ebene (E1, E2, E3) ein Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30) zugeordnet ist.

7. Sortiereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Ebenen (E1, E2, E3) zugeordneten Sortierräder (Sr10, Sr20, Sr30) auf einer gemeinsamen Welle (We) angeordnet sind.

8. Sortiereinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Sortierrad (Sr10, Sr20, Sr30) mit Hilfe einer Hubeinrichtung (H) auf jede Ebene (E1, E2, E3) einstellbar ist.