DE4131666C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Offenend-Spinnrotors - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Offenend-SpinnrotorsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen ei
nes eine Fasersammelrille und einen offenen Rand aufweisenden,
durch einen Rotordeckel abgedeckten Offenend-Spinnrotors, in wel
chem eine den Spinnrotor über dessen offenen Rand verlassende
Saugluftströmung erzeugt wird und in welchen zur Reinigung minde
stens ein Druckluftstrom geleitet wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, durch einen im Rotordeckel vorgesehenen Reini
gungskanal einen Reinigungsluftstrom auf die Sammelrille des
Spinnrotors zu leiten, um damit die in der Sammelrille des Spinn
rotors anhaftenden Schmutzbestandteile zu lösen und dann abzufüh
ren (DE-AS 15 60 301). Es hat sich gezeigt, daß es nicht gelingt,
mit einem derartigen Luftstrom die Sammelrille einwandfrei zu
reinigen und den Faserring sicher abzuführen.
Es ist ferner bekannt, zum Reinigen eines Spinnrotors den Spinn
rotor durch Abklappen eines Rotordeckels freizugeben und sodann
eine kombinierte Blas- und Saugvorrichtung dichtend auf das Ro
torgehäuse aufzusetzen (DE 26 13 180 A1). Hierbei besteht jedoch
wegen des in den Spinnrotor hineinragenden Blasrohres die Gefahr,
daß ein sich im Spinnrotor befindlicher Faserring an dieser Blas
düse festsetzt und nicht abgeführt werden kann. Die Reinigungs
vorrichtung bedarf dann einer separaten Wartung. Darüber hinaus
ist eine solche Vorrichtung ausschließlich automatisch betätig
bar.
Gemäß einem weiteren bekannten Verfahren (DE 27 35 311 A1) werden
während der gesamten Dauer zwei Reinigungsluftströme bei geschlos
senem Rotordeckel in den Spinnrotor geleitet, wobei die Luft und
die losgelösten Schmutzbestandteile durch die auch den Spinnun
terdruck erzeugende Absaugöffnung abgeführt werden. Auch hier be
steht trotz zweier gleichzeitig wirkender Druckluftströme die Ge
fahr, daß der Faserring sich festsetzt und an dem vom Rotordeckel
in den Spinnrotor hineinreichenden Deckelansatz hängenbleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes
Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung so weiterzubilden,
daß sie einen hohen Wirkungsgrad und eine hohe Arbeitssicherheit
gewährleisten und gegebenenfalls auch eine manuelle Betätigung
einer automatischen Rotorreinigungsvorrichtung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reini
gung des Spinnrotors mindestens zwei aufeinanderfolgende Reini
gungsphasen umfaßt, wobei der Druckluftstrom während der ersten
Reinigungsphase gegen die Fasersammelrille gerichtet wird und
während der zweiten Reinigungsphase der Abstand zwi
schen dem offenen Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel ver
größert wird. In der ersten Reinigungsphase wird dabei dafür
gesorgt, daß der Druckluftstrom in voller Stärke auf die Innen
fläche des Spinnrotors einwirken und damit den Faserring zerstö
ren und anhaftende Schmutzbestandteile von der Innenwand des
Spinnrotors ablösen kann. Durch die Vergrößerung des Abstands
zwischen dem offenen Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel
während der zweiten Reinigungsphase werden verbesserte Voraus
setzungen dafür geschaffen, daß der Faserring und losgelöste Fa
serstücke und Schmutzbestandteile den Spinnrotor über den offenen
Rotorrand hinweg in Richtung Absaugöffnung verlassen können.
Durch den vergrößerten Abstand zwischen Spinnrotor und Rotordec
kel bietet dieses Abführen selbst bei kleinen Spinnrotoren, bei
denen die Raumverhältnisse sehr beengt sind, keine Schwierigkei
ten.
Es ist besonders zweckmäßig, wenn das Abführen des Faserringes
aus dem Rotorinneren zusätzlich pneumatisch unterstützt wird. Zu
diesem Zweck ist in vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsge
mäßen Verfahrens vorgesehen, daß der Druckluftstrom in der Reini
gungsphase, während welcher der Abstand zwischen dem offenen Rand
des Spinnrotors und dem Rotordeckel vergrößert ist, so in den
Spinnrotor geleitet wird, daß eine von der Fasersammelrille gegen
den offenen Rand des Spinnrotors gerichtete Luftströmung ent
steht.
Um eine Verschmutzung der Umgebung des Spinnrotors zu vermeiden,
ist es von Vorteil, wenn der Druckluftstrom in der Reinigungspha
se, während welcher ein von der Fasersammelrille gegen den offe
nen Rand des Spinnrotors gerichtete Luftströmung erzeugt wird,
über den offenen Rand des Spinnrotors hinweg im wesentlichen in
Richtung der Saugluftströmung geblasen wird. Hierdurch entsteht
eine starke Luftströmung in Richtung zur Saugluftöffnung, so daß
die Gefahr einer Verschmutzung der Umgebung des Spinnrotors sowie
des näheren Bereichs um die Arbeits- bzw. Spinnstelle herum nicht
gegeben ist. Dies gilt auch dann, wenn das Rotorgehäuse zu dieser
Zeit geöffnet ist, indem diese Relativbewegung nicht durch eine
Axialbewegung des Spinnrotors, sondern durch Öffnen des Rotordec
kels erzeugt wird.
Die Reinigungswirkung sowie das Abführen des Faserbandes können
noch dadurch optimiert werden, daß die beiden Reinigungsphasen
ein oder mehrere Male wiederholt werden. Es hat sich nämlich ge
zeigt, daß ein Faserring unter Umständen an einem Deckelansatz,
der in das Innere des Spinnrotors hineinragt und einen Blaskanal
für die Rotorreinigung aufnimmt, hängenbleiben kann. Ein derarti
ger Faserring wird jedoch durch das mehrmalige Wiederholen der
beiden Reinigungsphasen von diesem Deckelansatz abgezogen und
dann sicher abgeführt.
Eine weitere Optimierung auch bei sehr kleinen Spinnrotoren, bei
denen die Raumverhältnisse außerordentlich beengt sind, ergibt
sich erfindungsgemäß dadurch, daß im Anschluß an die eine oder
andere der beiden Reinigungsphasen eine weitere Reinigungsphase
vorgesehen wird, in welcher der Abstand zwischen dem offenen Rand
des Spinnrotors und dem Rotordeckel größer als während jener Rei
nigungsphase ist, bei welcher der Abstand zwischen dem offenen
Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel im Vergleich zum Spinn
prozeß bereits vergrößert ist. Hierdurch wird der Spalt zwischen
dem Spinnrotor und dem Rotordeckel auf jeden Fall so weit vergrö
ßert, daß ein Faserring durch kein in das Innere des Spinnrotors
ragendes Element behindert werden kann. Dabei ist es zweckmäßig,
wenn der Rotordeckel in dieser weiteren Reinigungsphase das Inne
re des Spinnrotors weitgehend bis völlig freigibt.
In weiterer vorteilhafter Weise kann vorgesehen werden, daß in
der ersten Reinigungsphase mittels eine Druckluftstromes Fasern
und Schmutzbestandteile sowie der Faserring von der Fasersammel
rille gelöst werden und in der zweiten Reinigungsphase durch eine
andere Orientierung des Druckluftstromes der Faserring aus der
Fasersammelrille herausgehoben wird, um schließlich in der eine
dritte Reinigungsphase bildenden weiteren Reinigungsphase durch
Vergrößerung des Abstandes zwischen offenem Rand des Spinnrotors
und Rotordeckel abgeführt zu werden. Zu diesem Zweck ist ledig
lich eine entsprechende Orientierung des mindestens einen Druck
luftstromes sowie eine entsprechend optimale Festlegung der Größe
des Abstandes zwischen Spinnrotor und Rotordeckel erforderlich.
Um einen evtl. an einem in das Innere des Spinnrotors ragenden
Deckelansatz hängengebliebenen Faserring von diesem Ansatz abzu
streifen, kann in weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen werden, daß in der weiteren, d. h. der zwei
ten oder dritten, Reinigungsphase auf der der Saugluftströmung
abgewandten Seite ein gegen den Boden des Spinnrotors gerichteter
Druckluftstrom erzeugt wird, welcher einen gegebenenfalls hängen
gebliebenen Faserring kreuzt und diesen somit von dem Deckelan
satz abstreift.
Es hat sich gezeigt, daß Schmutzbestandteile sich nicht nur im
Bereich der Fasersammelrille festsetzen können, sondern auch auf
der gesamten Innenfläche des Spinnrotors, insbesondere auch zwi
schen der Fasersammelrille und dem offenen Rand des Spinnrotors.
Da auf diesen Flächen die Fasern abgelegt werden während des
Spinnprozesses, ist ein Haftenbleiben von Schmutzbestandteilen
auf diesen Flächen äußerst nachteilig und behindert die Faserab
lage auf der Wand und die Überführung der Fasern zur Fasersammel
rille. Es ist deshalb von Vorteil, auch hier für eine Reinigung
des Spinnrotors zu sorgen. Diese Reinigung wird erfindungsgemäß
in der Weise durchgeführt, daß nach Durchführung von mindestens
zwei Reinigungsphasen der zuvor abgebremste Spinnrotor kurzzeitig
wieder angetrieben und dann erneut abgebremst wird und während
dieses Abbremsens des Spinnrotors die Einwirkstelle des Druck
luftstromes gegenüber dem Spinnrotor in dessen Längsrichtung geändert
wird. Diese Veränderung der Einwirkstelle wird beispiels
weise erzielt durch Änderung des Abstandes zwischen Rotordeckel
und Spinnrotor.
Um zu vermeiden, daß der Faserring oder Schmutzbestandteile nach
unten aus dem geöffneten Gehäuse des Spinnrotors herausfallen
können, ist in vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, daß die Saugluftströmung im wesentlichen
entgegengesetzt zur Schwerkraft gerichtet ist. Auf diese Weise
wird der Schwerkraft entgegengewirkt, so daß die Saugluftströmung
ausreichend Zeit hat, auf Schmutzbestandteile und den Faserring
einzuwirken, um diese bzw. diesen abzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren lädt sich jedoch nicht nur dann
zur Anwendung bringen, wenn der Spinnrotor in der üblichen Weise
gereinigt werden soll, sondern läßt sich auch dann mit Vorteil
anwenden, wenn zur Erzielung eines stets gleichen vorderen Endes
eines für das Anspinnen vorgesehenen Faserbandes zuvor eine be
stimmte Fasermenge in den Spinnrotor eingespeist, die Einspeisung
für eine vorgesehene Zeit unterbrochen und sodann für das eigent
liche Anspinnen und Spinnen wieder eingeschaltet wird. Für einen
derartigen Fall wird gemäß einer weiteren vorteilhaften Varianten
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß während der er
sten Reinigungsphase vorübergehend Fasern in den Spinnrotor ein
gespeist werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist erfindungs
gemäß vorgesehen, daß der Spinnrotor in einem an eine Unterdruck
quelle angeschlossenen Gehäuse angeordnet ist und ein Blaskanal
so ausgerichtet ist, daß in einer zweiten Arbeitsstellung der den
Blaskanal verlassende Druckluftstrom eine gegen die Anschlußstel
le der Unterdruckquelle gerichtete Strömungskomponente aufweist
und entweder eine von der Fasersammelrille gegen den offenen Rand
des Spinnrotors gerichtete Luftströmung erzeugt oder über den of
fenen Rand des Spinnrotors hinweggeführt wird. In der ersten Ar
beitsstellung, die auch während des Spinnbetriebes eingenommen
wird und in welcher somit das Rotorgehäuse geschlossen ist, er
folgt die Reinigung des Spinnrotors, während in einer zweiten Ar
beitsstellung der Rotordeckel gegenüber dem Spinnrotor eine sol
che Position einnimmt, daß der von der Fasersammelrille abgelöste
Faserring über den offenen Rand hinweg der Saugluftöffnung zuge
führt wird. Auf diese Weise ist es möglich, in der ersten Rela
tivstellung eines ersten Blaskanals und des Spinnrotors die
Schmutzbestandteile und den Faserring von der Fasersammelfläche
zu lösen und die losgelösten Schmutzbestandteile und den Faser
ring in der zweiten Relativstellung mit Hilfe eines weiteren
Blaskanals aus dem Spinnrotor zu entfernen, wobei die Blaskanäle
prinzipiell außerhalb des Rotordeckels angeordnet sein können,
doch ist es in der Regel vorteilhafter, den Blaskanal oder minde
stens einen von ihnen im Rotordeckel anzuordnen.
Zweckmäßigerweise ist der mindestens eine Blaskanal durch Rela
tivbewegung zwischen Rotordeckel und Spinnrotor von seiner einen
in seine andere Arbeitsstellung relativ zum Spinnrotor bringbar.
Für das Abführen des Faserringes ist es, insbesondere bei kleinen
Spinnrotoren, besonders zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen Ro
tordeckel und offenem Rand des Spinnrotors veränderbar ist. Dies
geschieht vorzugsweise dadurch, daß der Rotordeckel gegenüber dem
Spinnrotor bewegbar ist. Prinzipiell spielt die Art dieser Rela
tivbewegung keine Rolle, doch bringt eine Ausbildung des Erfin
dungsgegenstandes, bei welcher der Rotordeckel um eine Schwenk
achse schwenkbar gelagert ist, besondere Vorteile, da durch die
ses Verschwenken des Rotordeckels sich auch der Winkel eines üb
licherweise am Rotordeckel vorgesehenen Deckelansatzes gegenüber
dem Spinnrotor ändert, was ein Abführen des Faserringes wesent
lich erleichtert. Es hat sich gezeigt, daß eine Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders vorteilhaft ist, bei wel
cher der mindestens eine Blaskanal im wesentlich quer zur Schwen
kachse des Rotordeckels orientiert ist. Hierdurch können optimale
Strömungsverhältnisse im Rotorinneren erzeugt werden, die ein Ab
führen des Faserringes erleichtern.
Damit der abgelöste und aus dem Rotorinneren entfernte Faserring
sofort der kontrollierten Wirkung der Absaugströmung unterworfen
wird, ist in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des Erfindungs
gegenstandes vorgesehen, daß der Anschluß der Unterdruckquelle an
das Gehäuse im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse des Rotor
deckels vorgesehen ist. Dabei ist der Anschluß der Unterdruck
quelle an das Gehäuse vorzugsweise im wesentlichen im oberen Be
reich des Gehäuses vorgesehen, da auf diese Weise der Saugluft
strom der Schwerkraft entgegenwirkt. Auf diese Weise wird verhin
dert, daß Faserringe und Schmutzbestandteile unkontrolliert aus
dem Rotorgehäuse entweichen und zu einer Verschmutzung oder Ver
flugung der Spinnmaschine beitragen können.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß der mindestens eine Blaskanal
so im Rotordeckel angeordnet ist, daß er in seiner ersten Ar
beitsstellung gegen den Rotorboden und von dort gegen die Faser
sammelrille gerichtet ist, während er in seiner zweiten Arbeits
stellung auf der dem offenen Rand des Spinnrotors abgewandten
Seite gegen die Fasersammelrille gerichtet ist. Auf diese Weise
wird mit Hilfe ein und desselben Blaskanales in der ersten Ar
beitsstellung eine Reinigung der Fasersammelrille erreicht, wäh
rend derselbe Blaskanal in der zweiten Arbeitsstellung für ein
Herausbefördern des Faserringes aus dem Spinnrotor in den Wir
kungsbereich der Saugluftströmung sorgt.
Vorzugsweise ist erfindungsgemäß außer einem ersten Blaskanal,
der gegen den Rotorboden bzw. gegen die Fasersammelrille gerich
tet ist, noch ein zweiter Blaskanal vorgesehen, der in seiner er
sten Arbeitsstellung gegen die Rotorinnenwand zwischen Fasersam
melrille und offenem Rand des Spinnrotors gerichtet ist und wel
cher in seiner zweiten Arbeitsstellung über den offenen Rand des
Spinnrotors hinweg in Richtung Anschlußstelle der an das Gehäuse
angeschlossenen Unterdruckquelle orientiert ist. Dieser zweite
Blaskanal bewirkt somit in der ersten Reinigungsphase eine Reini
gung der Rotorwand zwischen Fasersammelrille und offenem Rand des
Spinnrotors, während er in seiner zweiten Arbeitsstellung für ei
ne rasche Zufuhr des Faserringes und der aus dem Rotorinneren
entfernten Schmutz- und Faserbestandteile zur Saugluftströmung
sorgt.
Damit der Rotordeckel während der zweiten Reinigungsphase eine
definierte Stellung gegenüber dem Spinnrotor einnimmt, so daß
auch die Blaskanäle die gewünschten Relativstellungen gegenüber
dem Spinnrotor einnehmen, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß
dem Rotordeckel ein Anschlag zugeordnet ist, der ihn in seiner
zweiten Arbeitsstellung sichert. Vorteilhafterweise ist dabei der
Anschlag auf einer Anspinnvorrichtung angeordnet, die längs einer
Vielzahl gleichartiger Arbeitstellen mit je einem Offenend-Spinn
rotor verfahrbar ist.
Um sowohl die Rotordrehzahl, die für den Reinigungsprozeß redu
ziert bzw. ganz aufgehoben werden muß, als auch das Öffnen des
Rotordeckels in einfacher Weise mechanisch steuern zu können, ist
es von Vorteil, wenn der Rotordeckel in einer Abdeckung angeord
net ist, der ein Steuerhebel zur Steuerung einer Bremse für den
Offenend-Spinnrotor sowie ein Entriegelungshebel zum Abheben des
Rotordeckels vom Gehäuse zugeordnet ist. Vorteilhafterweise ist
dabei auch der Steuerhebel einem Ventil zur Steuerung der Druck
luftzufuhr in den mindestens einen Blaskanal steuermäßig zugeord
net, so daß sowohl die Rotorbremse als auch die Druckluftzufuhr
für die Rotorreinigung durch ein und denselben Steuerhebel ge
steuert werden können.
Damit die Rotorreinigung in einfacher Weise automatisch gesteuert
werden kann, sind in erfindungsgemäßer Weiterbildung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sowohl der Steuerhebel als auch der Ent
riegelungshebel durch Betätigungsarme steuerbar, die von einer
Anspinnvorrichtung getragen werden, welche längs einer Vielzahl
gleichartiger Arbeitsstellen mit je einem Offenend-Spinnrotor
verfahrbar ist. Dabei sind zweckmäßigerweise der Betätigungsarm
für den Entriegelungshebel und der Anschlag für den Rotordeckel
- evtl. unter Zwischenschaltung eines Verdecks - synchron beweg
bar, wodurch auf einfache Weise sichergestellt ist, daß der An
schlag in jedem Fall in der richtigen Arbeitsstellung steht, wenn
der Rotordeckel entriegelt ist.
Die vorliegende Erfindung bringt den Vorteil, daß trotz einer
Verbesserung der Reinigungswirkung und des Abführens des Faser
ringes das Rotorgehäuse nicht völlig geöffnet werden muß, wie
dies in der Vergangenheit für das Einführen von Reinigungselemen
ten und -medien notwendig war. Dies ist die Voraussetzung dafür,
daß die Reinigungsvorrichtung sowohl manuell als auch automatisch
bedient werden kann, so daß das Auslösen des an sich automati
schen Reinigungsvorganges wunschgemäß und je nach Arbeitssituati
on sowohl manuell als auch automatisch durchgeführt werden kann.
Darüber hinaus wird nicht nur ein Vorteil hinsichtlich der Bedie
nung der Reinigungsvorrichtung erzielt, sondern es werden auch
Verbesserungen hinsichtlich des Platzbedarfs erzielt, da zwischen
der Spinnmaschine und der längs der Maschine verfahrbaren War
tungsvorrichtung kein großer Platz frei gehalten werden muß für
ein von der Arbeits- oder Spinnstelle abzuklappendes Verdeck.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachste
hend mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Offenend-Spinnvorrichtung sowie eine mit dieser zusammen
arbeitenden Wartungsvorrichtung;
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch eine abgewandelte
Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine Abwandlung einer erfindungsgemäßen Offenend-Spinn
vorrichtung im Querschnitt;
Fig. 4 noch eine abgewandelte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Offenend-Spinnvorrichtung im Querschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung ist ledig
lich schematisch wiedergegeben, wobei die für das Verständnis der
Erfindung nicht erforderlichen Elemente weggelassen wurden.
Für die Zuführung eines zu verspinnenden Faserbandes 1 zu einer
Auflösewalze 3 ist eine Zuführvorrichtung 2 vorgesehen. Von der
Auflösewalze 3 gelangt das zu Einzelfasern aufgelöste Faserband 1
durch einen Faserspeisekanal 30 in das Innere eines Spinnrotors
4, wo die Fasern in Form eines Faserringes in einer Fasersammel
rille 40 abgelegt werden. Der Faserring wird laufend in das Ende
eines nicht gezeigten Fadens eingesponnen, der durch ein Fadenab
zugsrohr 5 mit Hilfe nicht gezeigter Abzugswalzen abgezogen und
auf eine ebenfalls nicht gezeigte Spule aufgewickelt wird.
Die Zuführvorrichtung 2 für das Faserband 1 weist im dargestell
ten Ausführungsbeispiel eine angetriebene Lieferwalze 20 auf, die
auf einer durchgehenden Antriebswelle 200 gelagert und mit einer
nicht gezeigten Kupplung individuell gesteuert werden kann. Mit
der Lieferwalze 20 arbeitet eine Speisemulde 21 zusammen, welche
in bekannter Weise schwenkbar von einem Gehäuse 31 getragen wird,
welches die erwähnte Auflösewalze 3 aufnimmt.
Der Spinnrotor 4 ist mittels eines Schaftes 41 in üblicher und
daher nicht gezeigter Weise durch Stützscheiben oder dergleichen
gelagert und erstreckt sich durch den Boden eines Gehäuses 60
hindurch, das über einen Saugluftstutzen 61 mit einer Unterdruck
quelle 610 verbunden ist. Das Gehäuse 60 wird durch einen Rotor
deckel 7 abgedeckt, welcher zumindest einen Teil des Faserspeise
kanals 30 aufnimmt und das Fadenabzugsrohr 5 trägt.
Der Rotordeckel 7 weist einen in das Innere des Spinnrotors 4 ra
genden Deckelansatz 70 auf, in welchem die Austrittsmündung des
Faserspeisekanals 30 und die Eintrittsmündung des Fadenabzugsroh
res 5 angeordnet sind. Darüber hinaus nimmt der Deckelansatz 70
noch zwei Blaskanäle 80 und 81 auf, die durch eine gemeinsame
Druckluftleitung 8 gespeist werden. In der Druckluftleitung 8 be
findet sich ein Ventil 82, das durch einen Ansatz 622 eines Steu
erhebels 62 gesteuert werden kann.
Der Steuerhebel 62 ist um eine horizontale Achse 620 schwenkbar
und weist in Nähe dieser Achse 620 einen Schaltnocken 621 auf. Am
Steuerhebel 62 stützt sich im Bereich des Schaltnockens 621 eine
Rolle 630 ab, die an einem Ende eines zweiarmigen Hebels 63 ange
ordnet ist. Der Hebel 63 ist mit einer Zugfeder 631 so beauf
schlagt, daß die Rolle 630 immer in Anlage am Steuerhebel 62 ver
bleibt.
An dem der Rolle 630 abgewandten Ende ist der Hebel 63 mit einer
Schaltstange 632 verbunden, die ihrerseits mit einem Gestänge 633
verbunden ist. Dieses Gestänge 633 ist in Fig. 1 in stark ver
einfachter Form wiedergegeben und weist in der dargestellten Aus
führungsform einen Waagehebel 634 auf, dessen eines Ende über ei
ne Stange 635 mit einer Bremse 636 und dessen anderes Ende über
eine Stange 637 mit einem nicht gezeigten Mechanismus verbunden
ist zum Abheben eines Antriebsriemens 638 von dem Schaft 41 bzw.
zum Wiederauflegen des Antriebsriemens 638 auf den Schaft 41.
Die beschriebenen Elemente sind Teil einer Offenend-Spinnvorrich
tung 6, die durch eine Abdeckung 64 abgedeckt wird. In einem
Schlitz dieser Abdeckung 64 ist der Steuerhebel 62 angeordnet,
solange er sich in seiner gezeigten Grundstellung befindet. Die
Abdeckung 64 trägt das zuvor erwähnte Ventil 82. Darüber hinaus
trägt die Abdeckung 64 auch den zuvor erwähnten Rotordeckel 7, so
daß bei einem Abklappen der Abdeckung 64 auch der Rotordeckel 7
von der offenen Seite des Spinnrotors 4 und des Gehäuses 60 ent
fernt wird.
Die Abdeckung 64 trägt ferner einen Auslösehebel 640, der durch
eine Zugfeder 641 den Steuerhebel 62 in der gezeigten Position
hält gegen die Wirkung der sich auf dem Steuerhebel 62 auswirken
den Zugfeder 631, welche auf den Hebel 63 einwirkt.
Die Abdeckung 64 trägt einen weiteren Entriegelungs- oder Auslö
sehebel 642, welcher durch eine Zugfeder 643 beaufschlagt ist und
hierdurch in der gezeigten Verriegelungsstellung gehalten wird,
in welcher der Auslösehebel 642 hinter eine Nase 310 des Gehäuses
31 greift. Der Entriegelungs- oder Auslösehebel 642 hat die Auf
gabe, das Abheben des Rotordeckels 7 vom Gehäuse 60 zu ermögli
chen.
Für die Betätigung des Auslösehebels 640 ist ein Betätigungshebel
oder Betätigungsarm 90 vorgesehen, der schwenkbar auf einer An
spinnvorrichtung 9 angeordnet ist, welcher längs der Offenend-
Spinnmaschine verfahrbar ist, die eine Vielzahl gleichartiger Ar
beits- oder Spinnstellen nebeneinander mit je einer Offenend-
Spinnvorrichtung 6 aufweist. Der Betätigungsarm 90, der an seinem
freien Ende eine Rolle 900 trägt, ist auf einer Achse 901
schwenkbar gelagert und über ein Koppelglied 902 mit einem
Schwenkantrieb 903 verbunden.
Für die Rückführung des Steuerhebels 62 in seine Grundstellung in
Flucht mit der Abdeckung 64 ist auf der Anspinnvorrichtung 9 ein
Rückstellhebel 904 mit einer Rolle 905 an seinem freien Ende vor
gesehen. Der Rückstellhebel 904 ist um eine Achse 906 schwenkbar
und mittels eines Koppelgliedes 907 mit einem Schwenkantrieb 908
verbunden.
In ähnlicher Weise ist für die Betätigung des Auslösehebels 642
ein Betätigungshebel oder Betätigungsarm 91 vorgesehen, der um
eine Achse 910 schwenkbar ist und an seinem freien Ende eine Rol
le 911 trägt. Mit dem Betätigungsarm 91 ist kraftschlüssig ein
als Anschlagarm 912 ausgebildeter Anschlag verbunden und zu die
sem Zweck auf der selben Welle 910 gelagert. Dieser Anschlagarm
912 trägt an seinem freien Ende eine Anschlagrolle 913. Der Betä
tigungsarm 91 steht über ein Koppelglied 914 mit einem Schwenkan
trieb 915 in Verbindung.
Für die Rückführung der Abdeckung 64 in ihre Schließstellung ist
auf der verfahrbaren Anspinnvorrichtung 9 ein um eine Achse 942
verschwenkbarer Rückstellhebel 94 mit einer Rolle 943 an ihrem
freien Ende vorgesehen, der über ein Koppelglied 940 mit einem
Schwenkantrieb 941 verbunden ist.
Der Betätigungsarm 91 mit seinem Antrieb sowie der Auslösehebel
642 bilden zusammen eine Öffnungsvorrichtung für den Rotordeckel
7, dem - wie noch näher erläutert wird - mindestens zwei Arbeits
stellungen (Positionen I und II) zugeordnet sind. Darüber hinaus
kann der Rotordeckel 7 zusammen mit der Abdeckung 64 noch in eine
Ruhestellung gebracht werden, in welcher die Abdeckung 64 soweit
abgeklappt ist, daß die Offenend-Spinnvorrichtung 6 und ihre Ag
gregate zugänglich sind.
Über je eine Steuerleitung 920, 921, 922 bzw. 923 stehen die
Schwenkantriebe 903, 908, 915 und 941 mit einer Steuervorrichtung 92
der Anspinnvorrichtung 9 in Verbindung, welche ihrerseits über
eine Steuerleitung 650 mit einer maschinenseitigen Steuervorrich
tung 65 in Verbindung steht. Die Steuervorrichtung 65, die ver
schiedene, hier nicht erläuterte Funktionen steuert, ist unter
anderem auch über eine Steuerleitung 651 steuermäßig mit der zu
vor erwähnten, nicht gezeigten Kupplung der Lieferwalze 20 ver
bunden.
Nachdem vorstehend der Aufbau der Offenend-Spinnvorrichtung 6 und
der Anspinnvorrichtung 9 beschrieben worden ist, soll nun die
Funktion dieser Vorrichtungen im Zusammenhang mit der Rotorreini
gung beschrieben werden, an die sich dann das übliche Anspinnen
anschließt.
Während des normalen Spinnprozesses wird das Faserband in übli
cher Weise dem Spinnrotor 4 zugeführt, nachdem es zu Einzelfasern
aufgelöst worden ist, und in das Ende eines Fadens eingebunden,
der den Spinnrotor 4 durch das Fadenabzugsrohr 5 verläßt. Da
trotz aller Vorbehandlungsmaßnahmen für das Fasermaterial nicht
verhindert werden kann, daß hin und wieder einzelne Schalenteil
chen und andere Schmutzbestandteile in den Spinnrotor 4, insbe
sondere in die Fasersammelrille 40, gelangen, kommt es immer wie
der zu Fadenbrüchen, die behoben werden müssen. Damit sich derar
tige Fadenbrüche nicht sofort wiederholen, muß die Ursache hier
für beseitigt werden, indem Schalenteilchen und dergleichen aus
dem Spinnrotor 4 entfernt werden. Darüber hinaus gelangt beim
Auftreten eines Fadenbruches in der Regel auch noch eine gewisse
Länge des gesponnenen Fadens in das Innere des Spinnrotors 4, die
ebenfalls zusammen mit einem sich noch im Rotorinneren befindli
chen Faserring aus dem Spinnrotor 4 entfernt werden muß. Zu die
sem Zweck wird eine Reinigung des Spinnrotors 4 vorgesehen. Diese
wird in mindestens zwei unterschiedliche Reinigungsphasen unter
teilt.
Bei Auftreten eines Fadenbruches wird durch einen nicht gezeigten
Fadenwächter ein Signal erzeugt und die Kupplung der Lieferwalze
20 betätigt und damit die Zufuhr des Faserbandes zur Auflösewalze
3 unterbrochen. Außerdem wird die Anspinnvorrichtung 9 entweder
zu der betreffenden Spinnstelle mit der stillstehenden Offenend-
Spinnvorrichtung 6 gerufen, oder sie erreicht diese Spinnstelle
ohnehin beim Patrouillieren längs der Maschine.
Nachdem die Anspinnvorrichtung 9 an der Spinnstelle, an welcher
der Fadenbruch aufgetreten ist, angehalten hat, wird durch die
Steuervorrichtung 92 der Anspinnvorrichtung 9 der Schwenkantrieb
903 betätigt, der die Rolle 900 des Betätigungsarmes 90 gegen den
Auslösehebel 640 drückt und damit den Steuerhebel 62 freigibt,
der nun unter Wirkung der Zugfeder 631 aus dem erwähnten Schlitz
der Abdeckung 64 in Richtung zur Anspinnvorrichtung herausge
drückt wird. Hierdurch gibt der Steuerhebel 62 mit seinem Ansatz
622 das Ventil 82 frei, das nun seinerseits die Druckluftleitung
8 freigibt, so daß Druckluft in die Blaskanäle 80 und 81 gelangt.
Gleichzeitig mit dem Verschwenken des Steuerhebels 62 wird über
den Hebel 63, die Schaltstange 632 und das Gestänge 633 der An
triebsriemen 638 vom Schaft 41 des Spinnrotors 4 abgehoben und
die Bremse 636 zur Anlage an den Schaft 41 gebracht. Der Spinnro
tor 4 wird somit bis zum Stillstand abgebremst. Während dieses
Abbremsens des Spinnrotors 4 gelangt die bereits erwähnte Druck
luft durch die Blaskanäle 80 und 81 in das Innere des Spinnrotors
4 und überstreicht somit den gesamten Umfangsbereich des Spinnro
tors 4. Die Blaskanäle 80 und 81 sind dabei so orientiert, daß
sie die Stellen des Spinnrotors 4 erreichen, an denen es beson
ders häufig zum Anhaften von Schmutzbestandteilen kommt. Darüber
hinaus sind die Druckluftströme so orientiert, daß sie ein Loslö
sen des Faserringes und von Schmutzbestandteilen besonders begün
stigen.
Gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der eine
Luftstrom gegen den Boden 43 des Spinnrotors 4 geleitet und ge
langt von dort aus in die Fasersammelrille 40, während der andere
Luftstrom gegen die Gleitwand zwischen Fasersammelrille 40 und
offenem Rand 42 des Spinnrotors 4 geleitet wird, von wo aus der
Luftstrom zur Fasersammelrille 40 weitergeleitet wird. Darüber
hinaus können die Druckluftströme, die durch die Blaskanäle 80
und 81 in das Rotorinnere gelangen, in auseinanderstrebenden
Richtungen orientiert sein, so daß sie eine Zugwirkung auf den
Faserring ausüben. Weiterhin kann die Druckluft pulsierend in das
Rotorinnere eingeführt werden, so daß durch dieses pulsierende
Einführen der Druckluft eine Optimierung der Reini
gungs- und Faserring-Aufbrechwirkung erzielt wird.
An die erste Reinigungsphase, in welcher der Rotordeckel 7 die
Betriebsposition des normalen Spinnbetriebes, nämlich die Posi
tion I, beibehält, schließt sich nun eine zweite Reinigungsphase
an, für welche der Rotordeckel 7 vom Gehäuse 60 und somit vom of
fenen Rand 42 des Spinnrotors 4 abgehoben und in eine Position II
gebracht wird. Dieses Öffnen des Rotordeckels 7 wird von der ver
fahrbaren Anspinnvorrichtung 9 gesteuert. Hierzu wird von der
Steuervorrichtung 92 aus der Schwenkantrieb 915 betätigt, welcher
den Betätigungsarm 91 mit seiner Rolle 911 gegen den Auslösehebel
642 drückt. Hierdurch wird der Auslösehebel 643 aus der Nase 310
des Gehäuses 31 ausgehakt, woraufhin die Abdeckung 64 aufgrund
der Schwerkraft in Richtung zur Anspinnvorrichtung 9 fällt, bis
die Abdeckung 64 zur Anlage an die Anschlagrolle 913 gelangt, die
jetzt die Position 913a einnimmt (siehe gestrichelte Darstel
lung). Dieses Kippen der Abdeckung 64 wird dadurch bewirkt, daß
in bezug auf die Achse 620 die gesamte Masse der Abdeckung 64 und
der mit ihr verbundenen Teile auf der der Anspinnvorrichtung 9
zugewandten Seite der Achse 620 angeordnet sind.
Mit Hilfe der Anschlagrolle 913 wird die Abdeckung 64 in einer
definierten Stellung (Position II) gehalten. Diese Position II
ist so gewählt, daß der den Blaskanal 80 verlassende Drucklufts
trom nun in unmittelbarer Nähe von der Fasersammelrille auf den
Boden 43 des Spinnrotors 4, d. h. auf der dem offenen Rand 42 des
Spinnrotors 4 abgewandten Seite, gegen die Fasersammelrille 40
gerichtet ist und unter den dort befindlichen Faserring gelangt
und von dort gegen den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 gerich
tet wird, so daß er den Faserring aus der Fasersammelrille 40
heraushebt und in Richtung zum offenen Rand 42 des Spinnrotors 4
drückt.
Der Druckluftstrom 81a, der den Deckelansatz 70 durch den im we
sentlichen in Richtung Saugluftstutzen 61 orientierten Blaskanal
81 verläßt, bläst nun über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4
hinweg nach oben in den Wirkungsbereich des Saugluftstromes, der
das Gehäuse 60 durch den Saugluftstutzen 61 verläßt. Dieser
Druckluftstrom 81a hat eine im wesentlichen gegen den Saugluft
stutzen 61, d. h. die Anschlußstelle der Unterdruckquelle 610, ge
richtete Strömungskomponente und ist so stark, daß trotz des zwi
schen dem Gehäuse 60 und dem Rotordeckel 70 gebildeten Spalt kei
ne Gefahr besteht, daß hier Schmutzbestandteile, Faserbruchstücke
oder der Faserring unkontrolliert in die Umgebung des Gehäuses 60
entweichen können, wenn der Blaskanal 81 in der Position II des
Rotordeckels 7 nicht exakt auf den Saugluftstutzen 61 ausgerich
tet ist.
Die kombinierte Wirkung der beiden Druckluftströmungen 80a und
81a bewirken auf der einen Seite eine sichere Loslösung und Her
ausschälung des Faserringes und der Schmutzbestandteile aus der
Fasersammelrille 40 und andererseits eine sichere Zuführung die
ses Faserringes zur im Saugluftstutzen 61 wirkenden Saugluftströ
mung. Die Druckluftströme können kontinuierlich oder pulsierend
wirken.
Anschließend an die Rotorreinigung erfolgt in an sich bekannter
Weise ein Anspinnvorgang, so daß der Spinnprozeß fortgeführt wer
den kann. Selbstverständlich kann die Rotorreinigung in der be
schriebenen Weise bei jeder Art Anspinnen, d. h. sowohl beim Fa
denbruchbeheben, im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel oder
aber auch bei einem Inbetriebsetzen einer Spinnmaschine nach län
gerem Stillstand Anwendung finden.
In Einzelfällen kann es passieren, daß der Faserring nicht gleich
beim ersten Versuch aus dem Spinnrotor 4 abgeführt werden kann,
obwohl er aus der Sammelrille 40 herausgelöst worden ist. Der Fa
serring kann nämlich unter Umständen auf den Außenumfang des Dec
kelansatzes 70 gelangen und dort hängenbleiben. Um auch in einem
solchen Fall einen sicheren Abtransport des Faserringes aus dem
Spinnrotor 4 zu bewirken, kann durch die Steuervorrichtung 92 der
verfahrbaren Anspinnvorrichtung 9 ein mehrmaliges Öffnen und
Schließen des Rotordeckels 7 vorgesehen werden, so daß entspre
chend die erste und die zweite Reinigungsphase mehrfach im Wech
sel durchgeführt werden. Durch die Bewegung, ggf. auch durch den
beim Auftreffen des Rotordeckels 7 auf das Gehäuse 60 auftreten
den Ruck, löst sich der Faserring von der Außenfläche des Deckel
ansatzes 70 und gelangt erneut in das Innere des Spinnrotors 4,
von wo aus er aufgrund der erwähnten Luftströmungen in Richtung
zum Saugluftstutzen 61 befördert wird bei der nächsten Öffnung
des Rotordeckels 70.
Dieses mehrmalige Öffnen und Schließen des Rotordeckels 70 kann
prinzipiell vorgesehen werden bei jedem Reinigungsvorgang. Es
kann jedoch auch dem Saugluftstutzen 61 ein Wächter zugeordnet
werden, der im Falle, daß der Faserring diesen Wächter passiert,
anspricht und über die maschinenseitige Steuervorrichtung 65 und
die Steuerleitung 650 der Steuervorrichtung 92 der Anspinnvor
richtung 9 signalisiert, daß ein weiteres Öffnen und Schließen
des Rotordeckels 7 nicht erforderlich ist.
Wird prinzipiell ein mehrmaliges Öffnen und Schließen des Rotor
deckels vorgesehen, so genügt hierfür in der Regel ein zwei- bis
dreimaliges Wiederholen dieses Vorganges. Ggf. kann der Steuer
vorrichtung 92 eine Einstellvorrichtung zugeordnet werden, mit
tels welcher diese Häufigkeit eingestellt werden kann.
Unter Umständen reicht es aus, den Faserring durch den normalen
Reinigungsluftstrom in der Position I des Rotordeckels 70 aus der
Fasersammelrille 40 des Spinnrotors 4 herauszuheben (erste Reini
gungsphase), so daß durch Überführung des Rotordeckels 7 in die
Position II, d. h. durch Vergrößerung des Abstandes zwischen dem
offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 und dem Rotordeckel 7, nun ein
sicheres Abführen des Faserringes und der Schmutzbestandteile ge
währleistet ist (zweite Reinigungsphase). In diesem Fall ist es
ausreichend, wenn ein einziger Blaskanal 80 vorgesehen ist, der
in der Position I des Rotordeckels 7 gegen die Innenwand des
Spinnrotors 4 gerichtet ist und welcher in der Position II des
Rotordeckels über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 hinweg
bläst und somit keine Luftbarriere für den Faserring bei seiner
Bewegung aus dem Spinnrotor 4 heraus darstellen kann.
Der Deckelansatz 70 besitzt eine sich verjüngende Mantelfläche,
so daß durch Überführung des Rotordeckels 7 aus der Position I in
die Position II die Neigung des Deckelansatzes 70 so geändert
wird, daß ein Abgleiten eines evtl. sich hier festgesetzten Fa
serringes 10 (siehe Fig. 3) begünstigt wird.
Es ist auch möglich, während der ersten Reinigungsphase vorüber
gehend Fasern in den Spinnrotor 4 zu speisen. Die Kupplung der
Lieferwalze 200 - oder gegebenenfalls eine andere Vorrichtung zum
Unterbrechen und Freigeben der Faserspeisung - wird hierbei betä
tigt, um die Faserspeisung freizugeben, wenn der Spinnrotor 4 mit
Hilfe des Steuerhebels 62 abgebremst wird. Die Freigabe der Fa
serspeisung erfolgt in an sich bekannter Weise. Gleichzeitig mit
der Faserzuführung wirkt die Rotorreinigung, so daß die Fasern
sofort wieder aus dem Spinnrotor 4 abgeführt werden. Sodann wird
- in an sich bekannter Weise - die Faserspeisung wieder abge
stellt. Kurz vorher, gleichzeitig oder kurz danach wird die Offe
nend- Spinnvorrichtung 6 in die zweite Reinigungsphase umgeschal
tet.
Nach dem Abschalten der Faserspeisung wird bis zum eigentlichen
Anspinnvorgang, insbesondere bis zu dem hierbei vorzunehmenden
Einschalten der Faserspeisung, eine definierte Zeit eingehalten,
so daß für das Anspinnen ein definierter Faserbart zur Verfügung
steht, da der Faserbart seine Kondition in Abhängigkeit von der
Zeit verändert und somit bei gleichen Zeiten auch in gleicher
Weise beibehält.
Da der Spinnrotor 4 während der Faserzuführung abgebremst wird
und dann steht, können sich keine Fasern im Spinnrotor 4 festset
zen, so daß die Rotorreinigung nicht beeinträchtigt wird, sondern
durch die vorübergehende Faserzufuhr zum Spinnrotor 4 nur der zu
sätzliche Vorteil einer für das Anspinnen stets gleichen Faser
bart-Kondition erzielt wird.
Bei bestimmten Materialien kann es zweckmäßig sein, wenn der Ro
tordeckel 7 für das Abführen des Faserringes in eine Position III
überführt wird, in welcher der Deckelansatz 70 gegenüber der Po
sition II einen größeren Abstand vom Spinnrotor 4 einnimmt und
gegebenenfalls sogar völlig aus dem Innenraum des Spinnrotors 4
herausgeschwenkt wird und diesen Innenraum somit restlos frei
gibt. Zu diesem Zweck wird die Anschlagrolle 913 in die Position
913b gebracht.
Je nachdem, ob das Ausheben des Faserringes aus der Fasersammel
rille 40 durch einen Druckluftstrom (Druckluftstrom 80a) unter
stützt werden soll, schließt sich an die erste Reinigungsphase, in
welcher der Rotordeckel 7 die Position I einnimmt, entweder di
rekt eine derartige weitere Reinigungsphase an, in welcher der
Rotordeckel 7 die Position III einnimmt, oder aber es folgen auf
diese erste Reinigungsphase zunächst die zweite Reinigungsphase
(in welcher der Rotordeckel 7 die Position II einnimmt) und dann
eine weitere (dritte) Reinigungsphase (in welcher der Rotordeckel
die Position III einnimmt, in welcher der Deckelansatz 70 weitge
hend oder sogar ganz aus dem Rotorinneren herausgeschwenkt ist).
Dabei werden in der ersten Reinigungsphase Fasern, Faserbruch
stücke, Schalenteilchen und andere Schmutzbestandteile von der
Fasersammelrille 40 gelöst. In der zweiten Reinigungsphase wird
sodann der Faserring aus der Fasersammelrille herausgehoben und
in Richtung zum offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 verschoben. In
der weiteren, d. h. in der dritten Reinigungsphase schließlich
gelangt der Faserring in den Saugluftstrom und verläßt das Gehäu
se 60 durch den Saugluftstutzen 61. Hierfür genügt u. U. ein ein
ziger Blaskanal 81.
Das erfinderische Verfahren und auch die erfinderische Vorrich
tung können in vielfältiger Weise abgewandelt werden.
So kann es von Vorteil sein, wenn einer der Blaskanäle
(Blaskanal 83) so in den Spinnrotor 4 einmündet, daß er in der
Position I des Rotordeckels 7 in einem etwas größeren Abstand von
der Fasersammelrille 40 einmündet, während er in der Position II
des Rotordeckels 7 einen Druckluftstrom 83a in Nähe der Fasersam
melrille 40 zuführt (Fig. 2). Dieser Druckluftstrom 83a wirkt von
der dem offenen Rand 42 abgewandten Seite auf den Faserring ein
und schiebt diesen zum Boden 43 des Spinnrotors 4 und von dort in
Richtung zum Saugluftstutzen 61.
Es ist auch möglich, zusätzlich oder allein einen Blaskanal 81
(siehe Fig. 1) vorzusehen, der in der Position II des Rotordec
kels 70 über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 hinaus im we
sentlichen in Richtung Saugluftstutzen 61 orientiert ist.
Falls möglich, werden die zwei oder mehr Blaskanäle im Deckelan
satz 70 des Rotordeckels 7 untergebracht. Unter Umständen lassen
sich die Blaskanäle jedoch nicht so im Deckelansatz 70 des Rotor
deckels 7 unterbringen, daß sie in beiden Positionen I und II des
Rotordeckels 7 optimal angerichtet sind für die angestrebte Wir
kung. Diese kann jedoch alternativ erreicht werden dadurch, daß -
falls erforderlich - die beiden Blaskanäle jeweils nach Bedarf
für die eine oder andere Reinigungsphase in bzw. außer Betrieb
gebracht werden, z. B. in Abhängigkeit von der vom Rotordeckel 7
eingenommenen Position I oder II oder von der Bewegung des Rotor
deckels 7 in die eine oder andere Position I oder II, wobei gege
benenfalls auch einer der beiden Blaskanäle unabhängig vom Rotor
deckel 7 vorgesehen werden kann, wie später mit Hilfe der Fig. 4
noch erläutert wird.
Es hat sich gezeigt, daß es am vorteilhaftesten ist, wenn der
Saugluftstutzen 61 im oberen Bereich des Gehäuses 60 angeordnet
ist, da in diesem Fall die Saugluftströmung der Schwerkraft ent
gegen und nicht in derselben Richtung wie die Schwerkraft wirkt.
Aus diesem Grunde soll auch der Blaskanal 81 nach Möglichkeit
entgegen der Schwerkraft orientiert sein.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem in der zweiten
oder dritten Reinigungsphase, d. h. wenn der Rotordeckel 7 die
Position II oder III einnimmt, im Deckelansatz 70 auf der Seite,
die der durch den Saugluftstutzen 61 abgeführten Saugluftströmung
abgewandt ist, ein Blaskanal 84 so gegen den Boden 43 des Spinn
rotors 4 orientiert ist, daß er den Verlauf eines evtl. am Dec
kelansatz 70 hängengebliebenen Faserringes 10 kreuzt und ihn so
mit vom Deckelansatz 70 abstreift, so daß der im Blaskanal 81
wirkende Druckluftstrom den Faserring 10 sicher in den das Gehäu
se 60 durch den Saugluftstutzen 61 verlassenden Saugluftstrom be
fördern kann.
Der Blaskanal 84 (Fig. 3) ist bzw. die Blaskanäle 80 und 81 sind
nach Möglichkeit im wesentlichen quer zur Achse 620, um welche
der Rotordeckel 7 verschwenkbar ist, orientiert, da dann eine op
timale Zuführung zum Saugluftstutzen 61 erzielt wird, wie oben
beschrieben wird. Dabei mündet der Anschlußstutzen 61 ebenfalls
im wesentlichen senkrecht zu dieser Achse 620 in das Gehäuse 60.
Wie oben erwähnt, wird bei der Relativbewegung zwischen Rotordec
kel 7 und Spinnrotor 4 durch mindestens einen Druckluftstrom,
welcher den mindestens einen im Deckelansatz 70 angeordneten
Blaskanal verläßt, ein größerer Bereich der Innenwand des Spinn
rotors 4 vom Luftstrom überstrichen und gereinigt. Um diese Rei
nigungswirkung zu intensivieren, kann vorgesehen werden, daß nach
Durchführung von mindestens zwei Reinigungsphasen der zuvor für
die Durchführung der ersten Reinigungsphase abgebremste Spinnro
tor 4 wieder kurzzeitig angetrieben und dann erneut abgebremst
wird. Das Antreiben des Spinnrotors 4 wird mit Hilfe des Rück
stellhebels 904 gesteuert, der den Steuerhebel 62 in den Schlitz
der Abdeckung 64 hineindrückt. Hierdurch werden über den Hebel
63, die Schaltstange 632 und das Gestänge 633 die Bremse 636 vom
Schaft 41 des Spinnrotors 4 abgehoben und der Antriebsriemen 638
zur Anlage an den Schaft 41 gebracht, bis durch erneute Betäti
gung des Betätigungsarmes 90 der Auslösehebel 640 den Steuerhebel
62 wieder freigibt, so daß dieser aus der Abdeckung 64 herausge
schwenkt wird und dadurch das erneute Abheben des Antriebsriemens
638 vom Schaft 41 und das Aufsetzen der Bremse 636 auf den Schaft
41 des Spinnrotors 4 bewirkt.
Abgestimmt auf dieses kurzzeitige Antreiben und erneutes Stillset
zen des Spinnrotors 4 wird durch Bewegen des Betätigungsarmes 91
und des Rückstellhebels 94 der Abstand zwischen Rotordeckel 7 und
offenem Rand 42 des Spinnrotors 4 geändert, d. h. zunächst ver
größert und anschließend wieder verkleinert, wodurch gegenüber
dem Spinnrotör 4 auch die Position des Blaskanals 80 bzw. der
Blaskanäle 80 und 81 geändert wird. Durch diese Lageveränderung
relativ zur Rotorwand wird diese auf ihrer gesamten Fläche einer
Reinigungswirkung unterworfen. Dies kann bei Verarbeitung be
stimmter Materialien, z. B. mit viel Avivage, eine erhebliche
Herabsetzung von Fadenbrüchen bewirken.
Es ist auch nicht unbedingte Voraussetzung, daß der Rotordeckel 7
gegenüber dem Spinnrotor 4 bewegt wird. Es ist auch möglich, bei
unveränderter Position des Rotordeckels 7 den Spinnrotor 4 axial
zu verstellen, wobei zumindest zwei Reinigungsphasen und entspre
chend mindestens zwei verschiedene Rotorstellungen bei geschlos
senem Rotordeckel 7 vorgesehen werden.
Es spielt ferner keine entscheidende Rolle, ob es sich bei dieser
Relativbewegung zwischen Spinnrotor 4 und Rotordeckel 7 um eine
Schiebe- oder um eine Schwenkbewegung handelt. Beispielsweise
kann der Spinnrotor 4 im Gehäuse 60 axial verschoben werden, um
die Verhältnisse zu schaffen, die beim beschriebenen Ausführungs
beispiel gegeben sind, wenn sich der Rotordeckel 7 in der Positi
on II befindet.
Eine weitere mögliche Ausführungsvariante wird nachstehend mit
Hilfe der Fig. 4 erläutert. In diesem Fall ist im Deckelansatz
70 lediglich ein einziger Blaskanal 85 vorgesehen, der der Reini
gung des Spinnrotors 4 dient, wenn sich die Offenend-Spinnvor
richtung 6 in ihrer Betriebsstellung befindet.
Der Rotordeckel 7 ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
nicht starr mit der Abdeckung 64 verbunden, sondern wird in die
ser verschiebbar gelagert. Als Führung ist eine Hülse 66 vorgese
hen, in welcher das Fadenabzugsrohr 5 geführt wird, das seiner
seits starr mit dem Rotordeckel 7 verbunden ist und an seinem
sich außerhalb der Abdeckung 64 befindlichen Ende einen Anschlag
ring 50 aufweist, mit dem eine Gabel 93 zusammenarbeiten kann.
Die Gabel 93 ist auf der Anspinnvorrichtung 9 gelagert und ist
sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung derart be
weglich, daß sie in die gezeigte Anschlagstellung, in welcher sie
mit dem Anschlagring 50 zusammenarbeitet, gelangen als auch aus
dieser Anschlagstellung wieder herausbewegt werden kann.
Die Abdeckung 64 weist eine Stützplatte auf, die auch die Hül
se 66 trägt, an welcher sich eine Druckfeder 661 abstützt.
In der Betriebsstellung, die in Fig. 4 gestrichelt gezeigt ist
(Position I), nimmt der Rotordeckel 7 die gleiche Stellung ein
wie der in Fig. 1 gezeigte Rotordeckel 7. In dieser Stellung des
Rotordeckels 7 ist der Blaskanal 85 in der Weise auf die Innen
wand des Spinnrotors 4 gerichtet, die optimal für die Reinigung
des Spinnrotors 4 in der Position I des Rotordeckels 7 ist. Zum
Überführen des Rotordeckels 7 in die gezeigte Position II wird
die Gabel 93 in Eingriff mit dem Anschlagring 50 gebracht und um
einen definierten Weg wieder in Richtung zur Anspinnvorrichtung 9
gezogen, so daß der Rotordeckel 7 in die Position II gelangt. Da
bei wird ggf. - was von der Orientierung des Blaskanals 85 ab
hängt - das Ventil 82 geschlossen. Im Gehäuse 60 oder auch in der
Abdeckung 64 ist ein weiterer Blaskanal 86 vorgesehen, der bei
dieser Bewegung des Rotordeckels 7 gegenüber dem Spinnrotor 4 ge
öffnet wird. Hierzu ist ein Ventil 860 vorgesehen, das beispiels
weise durch einen mit dem Rotordeckel 7 zusammenarbeitenden
Schalter (nicht gezeigt) gesteuert werden kann.
Der Blaskanal 86 ist so in den Offenend-Spinnrotor 4 gerichtet,
daß er eine optimale Aushebwirkung auf den Faserring erzielt. Zu
diesem Zweck wird der aus dem Blaskanal 86 austretende Druck
luftstrom beispielsweise auf der dem Blaskanal 86 abgewandten
Seite des Spinnrotors 4 gegen dessen Boden 43 in unmittelbarer
Nähe der Fasersammelrille 40 gerichtet, wie dies im Zusammenhang
mit der Fig. 1 und dem Blaskanal 80 bereits beschrieben worden
ist. Wenn bei dieser Ausführung vorgesehen ist, daß der Rotordec
kel 7 auch noch (innerhalb der Abdeckung 64) in eine Position III
(in Fig. 4 nicht gezeigt) überführt wird, so bleibt die Orientie
rung des den Blaskanal 86 verlassenden Druckluftstromes unverän
dert, was sich vorteilhaft auswirkt auf die Abführung des Faser
rings.
Bei der mit Hilfe der Fig. 4 beschriebenen Ausführung ändert sich
die Position des Fadenabzugsrohres 5 gegenüber der Offenend-
Spinnvorrichtung 6 und auch gegenüber den nicht gezeigten Abzugs
walzen, was unterwünscht sein kann. Aus diesem Grunde kann -
falls erforderlich - das Fadenabzugsrohr 5 teleskopartig ausgebil
det sein, wobei ein äußeres Austrittsende unabhängig von den drei
durch den Rotordeckel 7 einnehmbaren Positionen I, II oder III
stationär bleibt gegenüber der Abdeckung 64 und lediglich zusam
men mit dieser bewegt werden kann, während das innere, mit dem
Rotordeckel 7 verbundene Eintrittsende durch die Gabel 93 in die
Position I und II und gegebenenfalls auch III gebracht werden
kann.
Wie Fig. 4 zeigt, bleibt bei dieser Ausführung die Abdeckung 64
in Anlage am Gehäuseboden des Spinnrotors 4 unabhängig davon, ob
der Rotordeckel 7 sich in der Position I oder II oder gar III be
findet oder zwischen diesen Positionen bewegt wird. Auf diese
Weise bleibt auch bei Vergrößern des Abstandes zwischen offenem
Rotorrand und Rotordeckel 7 ein geschlossener Raum, in welchem
sich der Spinnrotor 4 befindet, erhalten. Ein Entweichen von Fa
serring oder Schmutzbestandteilen während der Reinigung ist somit
mit Sicherheit ausgeschlossen unabhängig von der Anordnung des
Saugluftstutzens 61 oberhalb oder unterhalb oder seitlich vom
Spinnrotor 4. Es ist bei diesem Ausführungsbeispiel daher ohne
Belang, ob der Saugluftstrom das Gehäuse 60 nach oben oder nach
unten verläßt.
Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Blaskanal bzw.
sind die Blaskanäle im Rotordeckel 7 angeordnet. Es ist aber auch
denkbar, im Rotorschaft 41 eine Blasluftzuführung vorzusehen und
von hier aus die Druckluft in den Spinnrotor 4 zu leiten, wobei
durch Positionsveränderung zwischen Spinnrotor 4 und Blaskanal
die Relativstellung des Blaskanals in der gewünschten Weise geän
dert wird. Der Abstand zwischen Spinnrotor 4 und Rotordeckel 7
wird dabei in der geschilderten Weise durch eine Bewegung des Ro
tordeckels 7 und/oder des Spinnrotors 4 geändert.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Steuerhebel 62 auch
als Steuerelement für das Ventil 82 zur Steuerung der Druckluft
zufuhr in den Spinnrotor 4 ausgebildet. Alternativ kann dieses
Ventil 82 aber auch auf andere Weise gesteuert werden, beispiels
weise elektrisch von der Anspinnvorrichtung 9 bzw. von der auf
dieser angeordneten Steuervorrichtung 92 aus über die Steuerlei
tung 650 und die maschinenseitige Steuervorrichtung 65.
Der Betätigungsarm 91 für den Entriegelungs- oder Auslösehebel
642 ist synchron mit dem als Anschlagrolle 913 ausgebildeten An
schlag bewegbar. Dies erfolgt bei dem beschriebenen Ausführungs
beispiel durch kraftschlüssige Verbindung dieser Elemente mittels
einer gemeinsamen Welle 910. Es ist aber auch möglich, den Betä
tigungsarm 91 und die Anschlagrolle 913 unabhängig voneinander zu
lagern und mit separaten Antrieben zu versehen, die dann jedoch
von der Steuervorrichtung 92 synchron gesteuert werden.
Claims (27)
1. Verfahren zum Reinigen eines eine Fasersammelrille und einen
offenen Rand aufweisenden, durch einen Rotordeckel abgedeck
ten Offenend-Spinnrotors, in welchem eine den Spinnrotor über
dessen offenen Rand verlassende Saugluftströmung erzeugt wird
und in welchen zur Reinigung mindestens ein Druckluftstrom
geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten
Reinigungsphase der Druckluftstrom gegen die Fasersammelrille
gerichtet und in einer zweiten Reinigungsphase der Abstand
zwischen dem offenen Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel
vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckluftstrom in der Reinigungsphase, während welcher der
Abstand zwischen dem offenen Rand des Spinnrotors und dem Ro
tordeckel vergrößert wird, so in den Spinnrotor geleitet
wird, daß eine von der Fasersammelrille gegen den offenen
Rand des Spinnrotors gerichtete Luftströmung entsteht.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 bis 2, da
durch gekennzeichnet, daß in der Reinigungsphase, während
welcher eine von der Fasersammelrille gegen den offenen Rand
des Spinnrotors gerichtete Luftströmung entsteht, ein Druck
luftstrom über den offenen Rand des Spinnrotors hinweg im we
sentlichen in Richtung der Saugluftströmung geblasen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Reinigungsphasen ein
oder mehrere Male wiederholt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die eine oder die
andere der beiden Reinigungsphasen eine weitere Reinigungs
phase vorgesehen wird, in welcher der Abstand zwischen dem
offenen Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel größer als
während jener Reinigungsphase ist, bei welcher der Abstand
zwischen dem offenen Rand des Spinnrotors und dem Rotordeckel
bereits vergrößert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotordeckel in der weiteren Reinigungsphase das Innere des
Spinnrotors weitgehend freigibt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Reinigungsphase mittels eines Druckluftstromes
Fasern und Schmutzbestandteile von der Fasersammelrille ge
löst werden und in der zweiten Reinigungsphase durch eine an
dere Orientierung des Druckluftstromes der Faserring aus der
Fasersammelrille herausgehoben wird, um in der eine dritte
Reinigungsphase bildenden weiteren Reinigungsphase durch Ver
größerung des Abstandes zwischen offenem Rand des Spinnrotors
und Rotordeckel abgeführt zu werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß in der zweiten oder dritten Reini
gungsphase auf der der Saugluftströmung abgewandten Seite ein
gegen den Boden des Spinnrotors gerichteter Druckluftstrom
erzeugt wird, welcher einen gegebenenfalls festhängenden Fa
serring kreuzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß nach Durchführung von mindestens
zwei Reinigungsphasen der zuvor abgebremste Spinnrotor kurz
zeitig angetrieben und dann wieder abgebremst wird und wäh
rend dieses Abbremsens des Spinnrotors die Einwirkstelle des
Druckluftstromes gegenüber dem Spinnrotor in dessen Längs
richtung geändert wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Saugluftströmung im wesentli
chen entgegengesetzt zur Schwerkraft gerichtet ist.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß während der ersten Reinigungspha
se vorübergehend Fasern in den Spinnrotor eingespeist werden.
12. Vorrichtung zum Reinigen eines eine Fasersammelrille und ei
nen offenen Rand aufweisenden Offenend-Spinnrotors, dessen
offener Rand durch einen Rotordeckel abgedeckt ist, mit min
destens einem im Rotordeckel angeordneten, an eine Druckluft
quelle steuerbar angeschlossenen Blaskanal, mit einer dem Ro
tordeckel zugeordneten Öffnungsvorrichtung, die zusammen mit
diesem Blaskanal mit einer gemeinsamen Steuervorrichtung ver
bunden ist, wobei dem Rotordeckel und dem mindestens einen
Blaskanal jeweils zwei Arbeitsstellungen relativ zum Spinnro
tor zugeordnet sind, von denen die jeweils erste Arbeitsstel
lung während des normalen Spinnbetriebs eingenommen wird und
in welcher ein zur Reinigung des Spinnrotors einschaltbarer,
diesen Blaskanal verlassender Druckluftstrom gegen die Innen
fläche des Spinnrotors gerichtet ist, zur Durchführung des
Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 sowie
3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor in einem
an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Gehäuse angeordnet
ist und dieser Blaskanal (81) so ausgerichtet ist, daß in der
zweiten Arbeitsstellung der den Blaskanal (81) verlassende
Druckluftstrom (81a) eine gegen die Anschlußstelle der Unter
druckquelle (610) gerichtete Strömungskomponente aufweist und
entweder eine von der Fasersammelrille (40) gegen den offenen
Rand (42) des Spinnrotors (4) gerichtete Luftströmung erzeugt
oder über den offenen Rand (42) des Spinnrotors (4) hinwegge
führt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blaskanal (80, 81; 83; 84; 85) oder mindestens einer von ih
nen im Rotordeckel (7) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Blaskanal (80, 81; 83; 84; 85) durch Rela
tivbewegung zwischen Rotordeckel (7) und Spinnrotor (4) von
seiner einen in seine andere Arbeitsstellung relativ zum
Spinnrotor (4) bringbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotordeckel (7) gegenüber dem
Spinnrotor (4) bewegbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotordeckel (7) um eine Schwenkachse (620) schwenkbar gela
gert ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blaskanal (80, 81; 83; 84; 85, 86) im wesentlichen quer zur
Schwenkachse (620) des Rotordeckels (7) orientiert ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß der Unterdruckquelle (610) an das Gehäuse
(60) im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse (620) des Ro
tordeckels (7) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß der Unterdruckquelle
(610) an das Gehäuse (60) im wesentlichen im oberen Bereich
des Gehäuses (60) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Blaskanal (80; 83) so im Ro
tordeckel (7) angeordnet ist, daß er in seiner ersten Ar
beitsstellung gegen der Rotorboden (43) und von dort gegen
die Fasersammelrille (40) gerichtet ist, während er in seiner
zweiten Arbeitsstellung auf der dem offenen Rand (42) des
Spinnrotors (4) abgewandten Seite gegen die Fasersammelrille
(40) gerichtet ist.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß außer einem ersten Blaskanal (80;
84), der gegen den Rotorboden (43) bzw. gegen die Fasersam
melrille (40) gerichtet ist, noch ein zweiter Blaskanal (81,
85) vorgesehen ist, der in seiner ersten Arbeitsstellung ge
gen die Rotorinnenwand zwischen Fasersammelrille (40) und of
fenen Rand (42) des Spinnrotors (4) gerichtet ist und welcher
in seiner zweiten Arbeitsstellung über den offenen Rand (42)
des Spinnrotors (4) hinweg in Richtung Anschlußstelle der an
das Gehäuse (60) angeschlossenen Unterdruckquelle (610) ori
entiert ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch einem oder mehreren der Ansprüche
15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rotordeckel (7)
ein Anschlag (913) zugeordnet ist, der den Rotordeckel (7) in
seiner zweiten Arbeitsstellung sichert.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlag (913) auf einer Anspinnvorrichtung (9) angeordnet
ist, die längs einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen
mit je einem Offenend-Spinnrotor (4) verfahrbar ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotordeckel (7) in einer Ab
deckung (64) angeordnet ist, der ein Steuerhebel (62) zur
Steuerung einer Bremse (636) für den Offenend-Spinnrotor (4)
sowie ein Entriegelungshebel (642) zum Abheben des Rotordec
kels (7) vom Gehäuse (60) zugeordnet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerhebel (62) einem Ventil (82) zur Steuerung der Druck
luftzufuhr in den Blaskanal (80; 81; 83; 84; 85, 86) steuer
mäßig zugeordnet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Steuerhebel (62) als auch der Entriegelungshe
bel (642) durch Betätigungsarme (90, 91) steuerbar sind, die
von einer Anspinnvorrichtung (9) getragen werden, welche
längs einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen mit je ei
nem Offenend-Spinnrotor (4) verfahrbar ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der
Betätigungsarm (91) für den Entriegelungshebel (642) und der
Anschlag (913) synchron bewegbar sind.
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