Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum An
spinnen einer mit einem stationär zugeordneten pneumati
schen Drallorgan arbeitenden Spinnvorrichtung gemäß Ober
begriff des Anspruches 1, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Bei einem bekannten derartigen Verfahren wird zum Wieder
anspinnen das Drallorgan seitlich versetzt, damit seine
Eintrittsseite zugänglich wird (DE-OS 34 11 577 und
34 13 894). Sodann wird von der Spule ein Fadenende abge
zogen und von der Austrittsseite her in das Drallorgan
eingeführt. Der Eintrittsseite des Drallorgans wird ein
Saugrohr zugestellt, das das Fadenende durch das Drallor
gan hindurch abzieht. Sodann wird das Drallorgan in seine
Spinnstellung zurückgeführt und der sich vom Drallorgan
zum Saugrohr erstreckende Fadenabschnitt in das Austritts
walzenpaar des Streckwerkes eingelegt. Sodann kann der
Spinnprozeß wieder aufgenommen werden. Bei diesem bekann
ten Anspinnen ist es von Nachteil, daß das Drallorgan für
die Rückführung des Fadenendes zum Streckwerk seitlich
versetzt werden muß. Auf der einen Seite wird für dieses
seitliche Versetzen des Drallorganes neben dem Drallorgan
zusätzlicher Platz benötigt, was einer kompakten Bauweise
entgegensteht. Auf der anderen Seite besteht bei der Rück
führung des Drallorganes in seine Spinnstellung die Ge
fahr, daß dieses nicht exakt in seine Ausgangsstellung zu
rückkehrt, wodurch der Spinnprozeß und der Garnausfall be
einträchtigt werden.
Da bei einer Spinnvorrichtung der ungestörte Spinnvorgang
als der Normalfall und der Anspinnvorgang als außergewöhn
liche Situation zu betrachten ist, beziehen sich die im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung benützten Be
griffe wie "Eintrittsseite" oder "Eintrittsmündung" bzw.
"Austrittsseite" oder "Austrittsmündung" des Drallorganes
stets auf diesen Normalfall. Die "Eintrittsseite" bzw.
"Eintrittsmündung" des Drallorganes ist somit die dem
Streckwerk zugekehrte Seite bzw. Mündung des Drallorganes,
da der im Abzug befindliche Faden während des normalen
Spinnprozesses auf dieser Seite in das Drallorgan gelangt
und an dessen dem Streckwerk abgewandten Seite das Drall
organ wieder verläßt.
Als "Lunte" im Sinne der vorliegenden Erfindung soll jedes
bandähnliche Fasermaterial verstanden werden, das mittels
eines Streckwerkes verzogen und dem Drallorgan zugeführt
werden kann unabhängig davon, ob es eine geringe Drehung
aufweist oder nicht. Unter diesen Begriff fallen somit
nicht nur Flyerlunten, sondern auch Kardenbänder etc.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Anspinnen einer mit einem pneuma
tischen Drallorgan arbeitenden Spinnvorrichtung zu schaffen,
durch welche auf einen Versatz des Drallorgans für
das Rückführen des Fadens verzichtet werden kann, so daß
eine platzsparende Bauweise der Spinnvorrichtung erzielt
wird und für das Spinnen stets eine optimale Einstellung
des Drallorganes gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsge
mäßen Verfahren durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Dadurch, daß der aus dem Drallorgan eintrittsseitig aus
tretende Faden zwischen dem Streckwerk und dem Drallorgan
erfaßt und einem neben dem Streckwerk befindlichen Greifer
zugeführt wird, ist es nicht erforderlich, das Drallorgan
seitlich zu versetzen, so daß dieses unverändert seine
Spinnstellung einnimmt. Neben dem Streckwerk ist lediglich
ausreichend Platz für einen Greifer vorzusehen, der im we
sentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Fasermateri
als bewegbar ist und somit nicht viel Platz benötigt. Weil
das Drallorgan auch für das Anspinnen seine Position nicht
gegenüber dem Streckwerk ändert, ist sichergestellt, daß
das Drallorgan mit Sicherheit vor und nach dem Anspinnvor
gang jeweils eine optimale Position gegenüber dem Streck
werk einnimmt, wodurch die Spinnsicherheit erhöht wird.
Durch das Merkmal des Anspruches 2 wird in einfacher Weise
eine sichere Zuführung des Fadenendes zum Greifer er
reicht, ohne daß hierfür eine zeitlich exakte Steuerung
erforderlich ist.
Wenn der Druckluftstrom, der das Fadenende dem Greifer zu
führt, turbulent ist, besteht die Gefahr, daß das Fadenen
de durch die Luftturbulenzen am Greifer vorbeigeführt wird
und durch diesen somit auch nicht erfaßt werden kann. Zur
Vermeidung derartiger Fehlfunktionen erfolgt daher in vor
teilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Zuführung des rückgelieferten Fadenendes zum Greifer
gemäß Anspruch 3.
Um die Sicherheit für das Zuführen des Fadenendes zum
Greifer zu erhöhen, kann alternativ oder zusätzlich das
Verfahren nach Anspruch 4 vorgesehen werden. Durch das
langsame Auflösen der Fadenreserve wird das aus der Ein
trittsmündung des Drallorgans austretende Fadenende suk
zessive von dem Druckluftstrom erfaßt, wodurch diese ge
streckte Fadenzufuhr zum Greifer sichergestellt wird.
Der Luftstrom, dem das Fadenende während seiner Rückliefe
rung ausgesetzt wird, soll so schwach wie möglich sein, so
daß er zwar einerseits die Rücklieferung sicherstellt, das
Fadenende andererseits jedoch nicht auflöst. Außerdem sol
len Luftwirbel vermieden werden. Aus diesem Grunde wird
gemäß einem vorteilhaften Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens das Merkmal von Anspruch 5 vorgesehen.
Um zu vermeiden, daß das rückgelieferte Fadenende, während
es dem gegen den Greifer gerichteten Druckluftstrom ausge
setzt ist, sich im Luftstrom aufdrehen kann, wird zweck
mäßigerweise eine Verfahrensweise gemäß Anspruch 6 vorgese
hen. Der Druckluftstrom wird in seiner Stärke so bemessen,
daß das Fadenende dem Greifer noch sicher zugeführt wird,
ohne daß jedoch die Gefahr besteht, daß sich das Fadenende
aufdreht.
Erfindungsgemäß läßt sich eine Rücklieferung des Fadenen
des besonders einfach gemäß Anspruch 7 bewerkstelligen.
Das Einlegen des Fadenendes in das Streckwerk kann prinzi
piell auf verschiedene Weise geschehen. Beispielsweise
kann bereits die Schräglage des Greifers, der parallel
oder schräg zum Lauf des Fasermaterials zurückgezogen
wird, hierfür ausreichen. Um ein auch zeitlich definiertes
Einlegen des Fadenendes in das Austrittswalzenpaar des
Streckwerkes zu erreichen, wird in vorteilhafter Ausge
staltung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Verfahrens
weise gemäß Anspruch 8 vorgesehen. Durch die vorteilhafte
Weiterbildung dieses Verfahrens nach Anspruch 9 wird si
chergestellt, daß das Fadenende nach Freigabe durch den
Greifer nicht schlagartig zusammenspringen kann und damit
gegenüber der Lunte eine nichtparallele Lage einnehmen
kann, was zu einem Fehler im Ansetzer führen würde.
Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden in den Ansprüchen 10 und 11 beansprucht.
Für eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind die Merkmale gemäß
Anspruch 12 vorgesehen. Der Fadenvorleger macht es über
flüssig, daß das Drallorgan für das Anspinnen seitlich
versetzt wird.
Eine bevorzugte Ausführung wird mit Anspruch 13 bean
sprucht.
Als vorteilhaft hat sich eine Ausbildung nach Anspruch 14
erwiesen. Durch eine solche Ausbildung des Erfindungsge
genstandes wird der Luftstrom aufgrund der Wirbelbildung
im Bereich nach dem Vorsprung in Richtung Drallorgan ab
gelenkt. Hierdurch entfernt sich das Fadenende etwas vom
Austrittswalzenpaar des Streckwerkes, wodurch die Sicher
heit beim Zuführen des Fadenendes zum Greifer erhöht wird.
Damit das Drallorgan möglichst dicht zu den Walzen des
Austrittswalzenpaares angeordnet werden kann, was sich für
den Spinnprozeß als vorteilhaft herausgestellt hat, wird
eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung gemäß Anspruch 15 vorgesehen. Die Ausgestaltung nach
Anspruch 16 hat den Zweck, Flusenanlagerungen an der Ober
walze des Austrittswalzenpaares des Streckwerks zu vermei
den.
Die Sicherheit beim Zuführen des Fadens vom Drallorgan zum
Greifer wird durch einen laminaren Druckluftstrom erhöht.
Deshalb ist gemäß einem weiteren zweckmäßigen Merkmal der
Erfindung die Ausgestaltung nach Anspruch 17 vorgesehen.
Durch die besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Erfin
dungsgegenstandes gemäß Anspruch 18 wird sichergestellt,
daß nach Wiederaufnahme des Fadenabzuges, jedoch noch be
vor das Fadenende das Streckwerk verlassen hat, die Lunte
bzw. einzelne Fasern daran gehindert werden, vom Fadenende
mit in das Drallorgan gezogen zu werden.
Findet ein Drallorgan Anwendung, das lediglich eine einzi
ge Reihe von tangential in die Axialbohrung des Drallorga
nes mündenden Druckluftbohrungen aufweist, so ist hierbei
die Druckluftdüse gemäß Anspruch 19 orientiert. Findet da
gegen ein Drallorgan Anwendung, das in Fadenabzugsrichtung
hintereinander zwei Reihen von Druckluftbohrungen auf
weist, von denen die eine Reihe in der einen Umfangsrich
tung und die andere Reihe in entgegengesetzter Umfangs
richtung in die Axialbohrung des Drallorganes münden, so
ist erfindungsgemäß eine Orientierung der Druckluftdüse
gemäß Anspruch 20 vorgesehen.
Da es sich gezeigt hat, daß es vorteilhaft ist, für die
Zuführung des Fadenendes zum Greifer einen möglichst
schwachen Luftstrom zu verwenden, damit sich das Fadenende
nicht aufdreht, während für das Abblasen von einzelnen Fa
sern oder des Luntenanfanges von dem im Abzug befindlichen
Fadenende ein stärkerer Überdruck von Vorteil ist, kann
eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
Anspruch 21 vorgesehen werden.
Es ist vorteilhaft, wenn die Druckluftdüse in Abhängigkeit
von der sich noch im Streckwerk befindenden Fadenlänge ge
steuert wird. Diesem Zweck dient eine Ausbildung des Er
findungsgegenstandes nach Anspruch 22.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegen
standes ist das Drallorgan gemäß Anspruch 23 ausgebildet.
Diese in Rücklieferrichtung orientierten Druckluftbohrungen
können sowohl für die Rücklieferung des Fadenendes als
auch für die Reinigung des Drallorganes mit Überdruck be
aufschlagt werden.
Findet für die pneumatische Rücklieferung des Fadenendes
durch das Drallorgan hindurch bis in den Bereich des Faden
vorlegers ein Drallorgan Anwendung, das in Fadenabzugsvor
richtung hintereinander eine Injektordüse und durch einen
Spalt hiervon getrennt eine Drallbremse aufweist, so be
steht die Gefahr, daß das Fadenende bei seiner Rückliefe
rung im Bereich zwischen den beiden Düsen des Drallorganes
hängenbleibt. Dies kann zweckmäßigerweise durch eine
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach An
spruch 24 verhindert werden. Hierbei kann in der Injektor
düse eine im Vergleich zur Dralldüse stärkere Lustströmung
auf verschiedene Weise erreicht werden, beispielsweise
durch unterschiedliche Neigung der Druckluftbohrungen in
der Dralldüse und in der Injektordüse. Vorzugsweise dient
diesem Zweck eine Ausbildung gemäß Anspruch 25.
Da die Druckluftdüse bei der pneumatischen Rücklieferung
des Fadenendes nur für die Dauer dieser Rücklieferung
wirksam sein soll, um ein Aufdrehen des Fadenendes zu
verhindern, kann eine einfache und zweckmäßige Ausbildung des
Erfindungsgegenstandes nach Anspruch 26 vorgesehen werden.
Es ist nicht zwingend erforderlich, daß der Faden pneuma
tisch durch das Drallorgan in den Bereich des Fadenvorle
gers zurückgeliefert wird. In alternativer Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch ein mechani
sches Einfädelelement nach Anspruch 27 vorgesehen sein.
Zweckmäßigerweise ist dieses Einfädelelement dabei gemäß
Anspruch 28 oder 29 ausgebildet. Im letzteren Fall kann
dieser Bürste auch ein Abstreifer gemäß Anspruch 30 zu
geordnet sein. Eine Bürste hat gegenüber einem als Klemme
ausgebildeten Einfädelelement noch den zusätzlichen Vor
teil, daß diese während ihrer axialen Relativbewegung im
Drallorgan Ablagerungen, die sich in der Axialbohrung des
Drallorganes abgesetzt haben könnten, abstreift und somit
eine Reinigung des Drallorganes bewirkt.
Für eine gestreckte Zuführung des Fadenendes zum Greifer,
wodurch auch eine sichere Aufnahme des Fadenendes durch
den Greifer sichergestellt wird, ist es von Vorteil, wenn
das Fadenende langsam durch das Drallorgan hindurch zu
rückgeliefert wird. Darüber hinaus ist es zweckmäßig, daß
die Rücklieferlänge definiert ist, so daß auch die Länge
des Ansetzers leicht vorherbestimmt werden kann. Dieses
Ziel läßt sich vorteilhafterweise durch die Merkmale des
Anspruchs 31 erreichen.
Der Greifer kann prinzipiell unterschiedlich ausgebildet
werden, beispielsweise als Walzenpaar, das den Faden klem
menartig erfaßt und durch seine Rotation aus dem Drallorgan
abzieht und nach einem axialen Verschieben des Greifers
zum Halten auch nach Freigabe durch das Walzenpaar in den
Bereich einer stationären Saugluftöffnung bringt, oder
zweckmäßigerweise auch gemäß Anspruch 32 oder 33.
Der Greifer hat nicht nur die Aufgabe, das ihm vom Fadenvor
leger zugeführte Fadenende zu erfassen, sondern soll
dieses Fadenende darüber hinaus in das Austrittswalzenpaar
des Streckwerkes einlegen. Prinzipiell kann auch dies auf
verschiedene Weise geschehen, beispielsweise dadurch, daß
bei einem als Saugluftdüse ausgebildeten Greifer das Fadenende
durch einen zunächst abgedeckten und später freige
gebenen Schlitz austritt und damit in den Bereich eines Fa
deneinlegers gelangt, welcher das Fadenende dann in das
Streckwerk einlegt, doch ist eine Ausbildung gemäß An
spruch 34 besonders zweckmäßig.
Das Einlegen des Fadenendes in das Streckwerk kann prinzi
piell durch eine entsprechende Bewegung des Greifers er
folgen, doch ist vorzugsweise ein Fadeneinleger gemäß An
spruch 35 vorgesehen. Im Bereich des Streckwerks ist
zweckmäßigerweise eine Fadenbremse gemäß Anspruch 36 vor
gesehen. Durch diese Fadenbremse kann das Fadenende auch
nach Freigabe durch den Greifer zurückgehalten werden, so
daß eine parallele Lage des Fadenendes zur Lunte während
der gesamten Fadenabzugsbewegung gewährleistet ist.
Die Fadenbremse kann sich prinzipiell an beliebiger Stelle
des Fadenlaufs zwischen Greifer und Austrittswalzenpaar
des Streckwerks befinden; es wird jedoch angestrebt, diese
Fadenbremse so nahe wie möglich am Austrittswalzenpaar des
Streckwerks anzuordnen, damit das Fadenende praktisch über
die gesamte Strecke zwischen Greifer und Austrittswalzen
paar kontrolliert wird. Dies wird vorteilhafterweise durch
eine Anordnung nach Anspruch 37 erreicht. Besonders vor
teilhaft ist dabei eine Ausbildung gemäß Anspruch 38 oder
39.
Um eine sichere und rasche Einführung des Fadenendes in
das Austrittswalzenpaar des Streckwerkes zu gewährleisten,
sind in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung die Merkmale gemäß den Ansprüchen 40 und 41 vor
gesehen, im wesentlichen zylindrischen Vorsprung der Ober
walze auf deren dem Greifer zugewandten Seite gebildet.
Ein rasches Einführen des Fadenendes in das Austrittswal
zenpaar des Streckwerkes kann zusätzlich noch die Merkmale
des Anspruches 42 werden.
Heutzutage ist es üblich, das Anspinnen an Spinnmaschinen
mit Hilfe eines Anspinnwagens durchzuführen, der längs ei
ner Maschine mit einer Vielzahl gleichartiger Spinnstellen
fährt. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zusammen
hang mit einer Maschine mit einer Vielzahl derartiger
Spinnstellen Anwendung findet, so ist eine Ausbildung nach
Anspruch 43 von besonderem Vorteil.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in schematischer Draufsicht eine erfindungsgemäß
ausgebildete Spinnvorrichtung;
Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigte Spinnvorrichtung in schema
tischer Seitenansicht;
Fig. 3 in schematischer Darstellung einen Ansetzer, von
welchem während des Anspinnvorganges die losen
Fasern nicht abgeblasen wurden;
Fig. 4 in schematischer Darstellung einen anderen An
setzer, bei welchem während des Anspinnvorganges
lose Fasern abgeblasen wurden;
Fig. 5 ein Funktionszeitdiagramm mit Angabe der Arbeits
gänge, die nach dem Verlegen des Fadenendes neben
das Streckwerk für das Ansetzen erforderlich sind;
Fig. 6 in der Draufsicht das Austrittswalzenpaar des
Streckwerkes, das Drallorgan sowie eine Druckluft
düse, die auf das im Drallorgan geführte Fadenende
gerichtet ist;
Fig. 7a und 7b im Querschnitt die Dralldüse bzw. die Injektordüse
des Drallorgans sowie die Mündung der Druckluft
düse;
Fig. 8 im Querschnitt die Anordnung der Druckluftdüse zu
einem Drallorgan mit nur einem einzigen Satz von
Druckluftbohrungen;
Fig. 9 in der Draufsicht die Anordnung der Druckluftdüse
gegenüber dem Austrittswalzenpaar des Streckwerkes
und dem Drallorgan;
Fig. 10 das in Fig. 9 gezeigte Detail in der Seitenansicht;
Fig. 11 ein Drallorgan mit einem als Klemme ausgebildeten
Einfädelelement;
Fig. 12 eine Draufsicht auf eine abgewandelte erfindungsge
mäße Vorrichtung;
Fig. 13 ein Detail einer abgewandelten Ausführung des
Erfindungsgegenstandes mit einem als Bürste ausge
bildeten Reinigungs- und Einfädelelement in schema
tischer Seitenansicht; und
Fig. 14 im Querschnitt das in Fig. 1 gezeigte Drallorgan.
Zunächst wird der Aufbau der Spinnvorrichtung anhand
der Fig. 1 und 2 erläutert.
Bei der gezeigten Spinnvorrichtung wird eine Lunte 1 oder
ein Faserband mittels eines Streckwerkes 2 bis auf die
gewünschte Stärke verzogen und sodann einem pneumatischen
Drallorgan 3 zugeführt, wo die Lunte 1 bzw. das Faserband
zu einem Faden 10 versponnen wird. Der Faden 10 wird mit
Hilfe einer Abzugsvorrichtung 4 aus dem Drallorgan 3 abgezo
gen und über einen Fadenspannungsausgleichsbügel 40 einer
Spulvorrichtung 41 zugeführt, wo der Faden zu einer Spule
42 aufgewickelt wird. Das gezeigte Streckwerk 2 besitzt 4
Walzenpaare mit den Walzen 20 und 200, 21 und 210, 22 und
220 sowie 23 und 230. Vor den Walzen 21, 210 des dritt
letzten Walzenpaares sowie vor den Walzen 20, 200 des
diesem Walzenpaar vorgeschalteten Walzenpaares ist jeweils
eine Luntenklemmvorrichtung 241 bzw. 240 angeordnet, denen
eine gemeinsame Antriebsvorrichtung 24 zugeordnet ist
(siehe Wirkverbindungen 243 und 244).
Die beiden Walzen 22, 220 sind jeweils von einem Riemchen
221 bzw. 222 umschlungen (siehe auch Fig. 10).
Der unteren Walze 23 des Austrittswalzenpaares 23, 230 ist
im Bereich zwischen dem Streckwerk 2 und dem Drallorgan 3
eine Saugdüse 25 zugeordnet.
Durch die dem pneumatischen Drallorgan 3 über eine steuer
bare Druckluftleitung 32 zugeführte Druckluft erhält der
Faden 10 eine Falschdrehung, die anschließend weitgehend
wieder aufgehoben wird. Zu diesem Zweck besitzt das gezeig
te Drallorgan 3 in Fadenabzugsrichtung gesehen hintereinan
der eine Injektordüse 30 und eine Dralldüse 31, die von
einem gemeinsamen, nicht gezeigten Halter getragen werden.
Wie Fig. 7b und 14 zeigen, besitzt die Injektordüse 30
zwei Druckluftbohrungen 300 und 301, die tangential in
die Axialbohrung 302 der Injektordüse 30 einmünden. Anhand
der Fig. 7a und 14 wird gezeigt, daß die Dralldüse 31 drei
Druckluftbohrungen 310, 311 und 312 aufweist, die tangen
tial in die Axialbohrung 313 der Dralldüse 31 einmünden.
Aus einem Vergleich der Fig. 7a und 7b ergibt sich, daß
die Druckluftbohrungen 300 und 301 in entgegengesetzter
Richtung zu den Druckluftbohrungen 310, 311 und 312 in die
ihr zugeordnete Axialbohrung 302 einmünden. Dies ist durch
die Pfeile 303 in Fig. 7b und 314 in Fig. 7a veranschau
licht.
Die Druckluftbohrungen 300 und 301 sowie 310, 311 und 312
sind in Abzugsrichtung (siehe Pfeil 44 in den Fig. 1
und 14) geneigt, so daß dem Faden 10, wenn während des
Spinnvorganges am Drallorgan 3 ein Überdruck anliegt, eine
Bewegungskomponente in Richtung dieses Pfeiles 44 erteilt
wird.
Die Druckluftbohrungen 300, 301 bzw. 310, 311 und 312 sind,
obwohl sie tangential zur Axialbohrung 302 bzw. 313 angeord
net sind, aus darstellerischen Gründen in der Schnittebene
der Injektordüse 30 bzw. der Dralldüse 31 eingezeichnet.
Die radial äußeren Enden der Druckluftbohrungen 300 und
301 stehen mit einem die Injektordüse 30 umgebenden Ring
kanal 304 und die Druckluftbohrung 310, 311 und 312 der
Dralldüse 31 mit einem diese Düse umgebenden Ringkanal 315
in Verbindung (Fig. 14). Die beiden Ringkanäle 304 und 315
sind untereinander durch eine Leitung 320 und mit der
Druckluftleitung 32 über eine Verbindungsleitung 321 und
ein Umschaltventil 90 verbunden.
Die Abzugsvorrichtung 4 besteht in üblicher Weise aus
einer angetriebenen Abzugswalze 45 und einem von dieser
abhebbaren, elastisch gegen die Abzugswalze 45 gedrückten
Druckroller 450 (Fig. 2).
Die Spule 42 wird von einer Spulwalze 43 angetrieben. Zum
changierenden Verlegen des Fadens 10 während der Aufwin
dung ist in üblicher Weise der Spulvorrichtung 41 ein
Changierfadenführer 46 vorgeschaltet.
Auf seinem Weg zwischen dem Drallorgan 3 und der Abzugs
vorrichtung 4 wird der Faden 10 durch einen Fadenwächter
91 auf das Vorhandensein der Spinnspannung überwacht.
Der Fadenwächter 91 ist steuermäßig mit der Antriebsvor
richtung 24 der Luntenklemmvorrichtungen 240 und 241
verbunden, um bei Fadenbruch die Lunte 1 stillzusetzen,
während das Streckwerk 2 weiterläuft. Diese Wirkverbin
dung 910 ist als Linie dargestellt.
Unmittelbar neben dem Fadenlauf befindet sich in Nähe des
Drallorganes 3 zwischen diesem und dem Fadenwächter 91
die Mündung einer Saugdüse 92. Diese Saugdüse 92 hat die
Aufgabe, bei ununterbrochenem Spinnbetrieb lose Fasern,
die als Flug das Drallorgan 3 verlassen, oder im Fall
eines Fadenbruches den vom Streckwerk 2 noch in Form
eines Fadenstückes nachgelieferten Luntenteil abzusaugen.
Bevor auf die für das Anspinnen erforderlichen Elemente
eingegangen wird, soll zunächst die Funktion der zuvor im
Aufbau beschriebenen Spinnvorrichtung erläutert werden:
Während des ungestörten Spinnvorganges wird dem Streck
werk ein Faserband oder eine Lunte 1 zugeführt. Nach dem
Verlassen des Streckwerkes 2 gelangt das Fasermaterial in
das Drallorgan 3. Durch die Umlenkung der Randbereiche
des verzogenen Fasermaterials zwischen den Walzen 23, 230
des Streckwerks und der Eintrittsmündung 305 des Drall
organes 3 spreizen sich die Enden der Außenfasern vom
bandartigen Fasermaterial ab.
Durch das pneumatische Drallorgan 3 erhält der Kern 100
des Fadens 10 eine gewisse Falschdrehung, die an
schließend weitgehend wieder aufgehoben wird (vergl.
Fig. 3, Zone IV). Bei der Falschdrahterteilung und bei
dessen Aufhebung binden sich die abstehenden Faserenden
unter Bildung von Schlingen 101 in den Kern 100 des
Fadens 10 ein und bewirken auf diese Weise, daß der ge
sponnene Faden 10 die gewünschte Festigkeit erhält, wobei
die Lage der Faserenden zum fertigen Faden 10 die Haarig
keit desselben bestimmt.
Der fertige gesponnene Faden 10 wird durch die Abzugsvor
richtung 4 aus dem Drallorgan 3 abgezogen und der Spule
42 zur Aufwindung zugeführt, wobei der Faden 10 während
des Abzuges durch den Fadenwächter 91 überwacht wird.
Um bei der beschriebenen Vorrichtung einen Fadenbruch
automatisch beheben zu können, sind zusätzliche Elemente
erforderlich, die nachstehend beschrieben werden:
Für die Rückführung des durch einen Fadenbruch entstan
denen Fadenendes 12 zum Drallorgan 3 ist in bekannter
Weise der von der Spulwalze 43 abhebbaren Spule 42 ein
schwenkbares Saugrohr 93 zustellbar (siehe Position 93′),
dessen Antriebsvorrichtung 930 in Fig. 2 lediglich schema
tisch angedeutet ist. Dieses Saugrohr 93 ist über ein
Ventil 932 an eine nicht gezeigte Unterdruckquelle ange
schlossen. Der Spule 42 ist ferner mittels einer Antriebs
vorrichtung 941 eine Hilfsantriebsrolle 94 zustellbar,
die die Spule 42 in Rücklieferrichtung antreiben kann
(siehe Pfeil 940 in Fig. 2).
Das Saugrohr 93 weist auf seiner dem Drallorgan 3 zuge
wandten Seite in bekannter Weise einen (nicht gezeigten)
Schlitz auf, durch welchen der Faden 10 beim Zurückschwen
ken des Saugrohres 93 aus der Position 93′ in die in Fig.
2 gezeigte Stellung austreten kann. Dem Saugrohr 93 und
dem Drallorgan 3 ist ein Hilfswalzenpaar 95 zugeordnet,
das auf einer schwenkbaren Halterung 950 angeordnet ist.
Dieses Hilfswalzenpaar 95 hat die Aufgabe, das Faden
ende 12, nachdem es das Saugrohr 93 durch den Schlitz
teilweise verlassen hat (siehe Position 10′ in Fig. 2),
aufzunehmen und vor die Austrittsmündung 318 des Drall
organes 3 zu führen (siehe Position 95′).
Zwischen dem Drallorgan 3 und dem Fadenwächter 91 befin
det sich eine Fadenreservevorrichtung 47. Diese Fadenre
servevorrichtung 47 weist zwei Fadenführungen 470 und
471 auf, zwischen denen ein Fadenumlenkelement 472 quer
zum Fadenlauf (siehe Pfeil 44) bewegbar ist. Zu diesem
Zweck ist das Fadenumlenkelement 472 mit einer Antriebs
vorrichtung 473 verbunden.
Neben den für den Spinnprozeß benötigten Druckluftbohrun
gen 300 und 301 bzw. 310, 311 und 312 besitzen die Injek
tordüse 30 und die Dralldüse 31 noch weitere Druckluftboh
rungen 306 bzw. 316, die im Gegensatz zu den Druckluftboh
rungen 300, 301, 310, 311 und 312 nicht tangential,
sondern radial in die Axialbohrung 302 bzw. 313 einmün
den (siehe Fig. 14) und entgegengesetzt zur Abzugsvorrich
tung (Pfeil 44) geneigt sind, so daß sie bei Beaufschla
gung dem Fadenende 12 eine Bewegungskomponente in Rücklie
ferrichtung erteilen. Diese Druckluftbohrungen 306 stehen
mit einem Ringkanal 307 und die Druckluftbohrungen 316
mit einem Ringkanal 317 in Verbindung, die untereinander
mittels einer Leitung 322 verbunden sind. Letztere steht
über eine Verbindungsleitung 323 und über das Umschalt
ventil 90 mit der Druckluftleitung 32 in Verbindung.
Wie Fig. 1 zeigt, ist auf der einen Seite des Fadenlaufs
zwischen dem Drallorgan 3 und dem Streckwerk 2 eine Druck
luftdüse 60 angeordnet, die über ein Ventil 900 und eine
Verbindungsleitung 901 mit der Druckluftleitung 32 in
Verbindung steht. Die Druckluftdüse ist im wesentlichen
parallel zur Klemmlinie der Walzen 23, 230 des Streckwer
kes 2 orientiert. Die Druckluftdüse 60 bildet einen Faden
vorleger 6, wie später noch näher erläutert wird.
In bezug auf den durch die Achse des Drallorgans 3 festge
legten Fadenlauf befindet sich gegenüber der Mündung 600
der Druckluftdüse 60 die Ansaugöffnung 700 eines Saug
rohres 70, das einen pneumatischen Greifer 7 bildet.
Dieser Greifer 7 befindet sich in seiner Aufnahmestellung
in der Position 7′ und ist mit Hilfe einer Antriebsvor
richtung 71 neben dem Streckwerk 2 in Richtung schräg zu
dessen Oberwalzen 200, 210, 220 und 230 zurückziehbar bis
in die in Fig. 1 gezeigte Stellung (vergl. Fig. 2).
Denkt man sich durch die Achsen der Walzen 22, 220 und
23, 230 jeweils eine Ebene E 1 bzw. E 2 gelegt (siehe
Fig. 2), so schließen diese Ebenen E 1 und E 2 zwischen
sich einen Bereich B ein. In diesem Bereich B ist ein
Fadeneinleger 8 vorgesehen, welcher gemäß den Fig. 1
und 2 aus einem Haken 80 besteht, der mit Hilfe einer
Antriebsvorrichtung 82 im wesentlichen parallel zu den
Walzen 22, 220 bewegbar ist und dabei das sich vom Drall
organ 3 an der Walze 230 vorbei zum Saugrohr 70 er
streckenden Fadenende 12 kreuzt. Die Anordnung der Bewe
gungsbahn des Fadeneinlegers 8 ist nun so getroffen, daß
das Fadenende 12 außerhalb der Luntenbahn zwischen den
Riemchen 221, 222, d.h. auf der dem Riemchen 221 abge
wandten Seite des Riemchens 222, seitlich so verlegt
wird, daß das Fadenende 12 durch die Walze 230 umgelenkt
wird. Wie Fig. 1 zeigt, wird das Fadenende 12 dabei so
weit ins Streckwerk 2 hineingezogen, daß sich der Haken
80 im wesentlichen in der Querschnittsebene E 3 durch das
Streckwerk 2 in Verlängerung der Axialbohrungen 302 und
313 des Drallorganes 3 befindet.
Zwischen den letzten beiden Walzenpaaren 22, 220 und 23,
230 des Streckwerks 2, d.h. im Bereich B, ist dem Faden
leger 8 eine Fadenbremse 81 zugeordnet, gegen welche das
Fadenende 12 bei der Einlegebewegung in das Streckwerk
durch den Fadeneinleger 8 zur Anlage gebracht werden kann.
Zur Erzeugung der für das Spinnen und für das Anspinnen
benötigten Druckluft- und Saugluftströme ist eine Unter
druckquelle 96 (Fig. 1) vorgesehen, mit deren Überdruck
seite die erwähnte Druckluftleitung 32 über eine Über
druckleitung 960 und ein Ventil 324 in Verbindung steht.
Mit der Ansaugseite der Unterdruckquelle 96 stehen die
Saugdüse 92 über eine Leitung 920 sowie das Saugrohr 70
über eine Leitung 73 in Verbindung, evtl. über nichtge
zeigte Ventile. Ferner steht mit der Ansaugsseite der
Unterdruckquelle 96 die Saugdüse 25 über eine Leitung 250
und ein Steuerventil 902 in Verbindung.
Zur Steuerung des Anspinnvorganges ist eine Steuervorrich
tung 9 vorgesehen, mit welcher die während des Anspinnvor
ganges arbeitenden Elemente steuermäßig in Verbindung
stehen. In den Fig. 1 und 2 sind die entsprechenden Wirk
verbindungen zwischen der Steuervorrichtung 9 und dem zu
steuernden Element als Linien dargestellt. Es sind dies
die Wirkverbindung 942 für die Antriebsvorrichtung 941
der Hilfsantriebsrolle 94, die Wirkverbindung 931 für die
Antriebsvorrichtung 930 und die Wirkverbindung 933 für
das Ventil 932 des Saugrohres 93, die Wirkverbindung 451
für das Abheben des Druckrollers 450 von der Abzugswalze
45, die Wirkverbindung 951 für den Schwenkantrieb der
Halterung 950 des Hilfswalzenpaares 95, die Wirkverbin
dung 474 für die Antriebsvorrichtung 473 der Fadenreserve
vorrichtung 47, gegebenenfalls eine Wirkverbindung zu
einem (nicht gezeigten) Ventil, das evtl. in der zur
Saugdüse 92 führenden Leitung 920 vorgesehen ist, die
Wirkverbindung 325 zu dem Ventil 324 zwischen der Unter
druckquelle 96 und der Druckluftleitung 32, die Wirkver
bindung 905 zum Umschaltventil 90 zum Umschalten des
Drallorgans 3 von Spinnbetrieb auf Rücklieferung und
zurück, die Wirkverbindung 904 zum Ventil 900 zur Steue
rung der Druckluftdüse 60, die Wirkverbindung 903 zum
Steuerventil 902 für die Saugdüse 25, die Wirkverbindung
72 zur Antriebsvorrichtung 71 für den Greifer 7, gegebe
nenfalls eine Wirkverbindung zu einem evtl. in der Lei
tung 73 vorgesehenen (nicht gezeigten) Ventil für einen
als Saugrohr 70 ausgebildeten Greifer 7, die Wirkverbin
dung 83 zur Antriebsvorrichtung 82 für den Fadeneinleger
8 sowie die Wirkverbindung 242 zur Antriebsvorrichtung 24
der beiden Luntenklemmvorrichtungen 240, 241.
Nachstehend wird die Funktion der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Vorrichtung erörtert:
Wenn während des Spinnprozesses ein Fadenbruch auftritt,
so wird der Fadenwächter 91 angesprochen, der daraufhin
über die Wirkverbindung 910 die Luntenklemmvorrichtungen
240 und 241 betätigt, wodurch die Lunte 1 gegen die Wal
zen 200 und 210 gedrückt und dadurch zurückgehalten wird.
Diese beiden Walzen 200 und 210 werden von den angetriebe
nen Walzen 20 und 21 abgehoben. Die nachfolgenden Walzen
paare 22, 220 und 23, 230 befördern die Lunte 1 jedoch
weiter in Richtung zum Drallorgan 3, wodurch es zwischen
den Walzen 21, 210 und 22, 220 zu einem Bruch der Lunte 1
kommt. Durch das weiterhin mit Überdruck beaufschlagte
Drallorgan 3 wird dieser durch das Streckwerk 2 weiterhin
dem Drallorgan 3 zugeführte Teil der Lunte 1 zu einem
kurzen Garnstück versponnen. Da dieses mit dem auf die
Spule 42 aufgewickelten Faden 10 nicht in Verbindung
steht, wird dieses kurze Fadenstück nun durch die Saug
düse 92 abgesaugt.
Gleichzeitig mit der Betätigung der Luntenklemmvorrichtun
gen 240, 241 bewirkt der Fadenwächter 91 über nicht ge
zeigte Mittel, daß die Spule 42 von der Spulwalze 43
abgehoben und dadurch stillgesetzt wird. Außerdem wird in
nicht gezeigter Weise das Abheben des Druckrollers 450
von der Abzugswalze 45 bewirkt. Ferner wird mittels des
Ventils 324 die Druckluftzufuhr zum Drallorgan 3 und
mittels des Steuerventils 902 die Absaugwirkung an der
Saugdüse 25 unterbunden.
Nun wird mit Hilfe der Steuervorrichtung 9 die Spinn
stelle für das Anspinnen vorbereitet. Hierzu wird das
Umschaltventil 90 umgeschaltet und das Ventil 324 in die
Durchflußstellung gebracht, so daß im Drallorgan 3 ein
Druckluftstrom entgegengesetzt zur Abzugsvorrichtung,
d.h. entgegengesetzt zum Pfeil 44, erzeugt wird. Durch
diesen Druckluftstrom wird das Drallorgan gereinigt,
wobei losgelöste Fasern und Schmutzbestandteile durch die
Saugdüse 25 abgeführt werden.
Der Fadeneinleger 8 wird aus der in Fig. 1 gezeigten
Stellung in seine Position 8′ gebracht. Ist dies gesche
hen, wird der Greifer 7 aus der in Fig. 1 gezeigten Stel
lung in die Position 7′ gefahren.
Anschließend übernimmt die Hilfsantriebsrolle 94 die
Abstützung der Spule 42. Das Saugrohr 93 wird aus der in
Fig. 2 gezeigten Stellung in die Position 93′ gebracht
und durch Betätigen des Ventils 932 in ihr ein Unterdruck
erzeugt. Die Hilfsantriebsrolle 94 wird nun in Rückliefer
richtung angetrieben und dreht die Spule 42 in Richtung
des Pfeiles 940, so daß entsprechend der Rückdrehung der
Spule 42 durch die Wirkung des in dem Saugrohr 93 wirken
den Saugluftstromes das beim Fadenbruch entstandene Faden
ende 12 von der Spule 42 abgewickelt und abgesaugt wird.
Nun wird das Saugrohr 93 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung
zurückbewegt, wodurch das Fadenende 12 aus dem (nicht
gezeigten) Schlitz des Saugrohres 93 austritt und die
Position 10′ einnimmt. Das Hilfswalzenpaar 95 wird nun
aus einer nicht gezeigten Bereitschaftsstellung in die
Position 95′ verschwenkt, wobei es das sich in der Posi
tion 10′ befindliche Fadenende 12 ergreift und vor die
Austrittsmündung 318 des Drallorgans 3 und damit in den
Wirkungsbereich der im Drallorgan 3 wirkenden Luftströ
mung bringt. Dabei wird in nicht gezeigter Weise zwischen
den Fadenführungen 470, 471 mit Hilfe des Fadenumlenk
elementes 472 eine Fadenreserve definierter Größe gebil
det. Sodann wird die Hilfsantriebsolle 94 und damit auch
die Spule 42 stillgesetzt.
Durch nicht gezeigte Schneidmittel ist der Faden 10 dabei
auf eine geeignete Länge gebracht worden.
Die weitere Rücklieferung des Fadenendes 12 in das Drall
organ 3 erfolgt durch Rückdrehen des Hilfswalzenpaares 95
und durch Freigeben der zuvor gebildeten Fadenreserve.
Der in den Druckluftbohrungen 316 und 306 des Drallor
ganes 3 wirkende Druckluftstrom unterstützt dabei die
Rücklieferung des Fadenendes 12 in Richtung zum Streck
werk 2. Nun wird das Ventil 900 betätigt, so daß aus der
Druckluftdüse 60 ebenfalls ein Druckluftstrom austritt,
der quer zur Transportrichtung des Fadenendes 12 (ent
gegengesetzt zum Pfeil 44) orientiert ist und das aus der
Eintrittsmündung 305 des Drallorganes 3 austretende Faden
ende 12 erfaßt und dem pneumatischen Greifer 7 zuführt,
der in der Position 7′ wartet, so daß der Druckluftstrom
das Fadenende 12 genau in die Ansaugöffnung 700 des Saug
rohres 70 bläst.
Die Freigabe der Fadenreserve mittels der Fadenreservevor
richtung 47 erfolgt so langsam, daß die Druckluftdüse 60
in der Lage ist, das die Eintrittsmündung 305 verlassen
de Fadenende 12 während dessen Zuführung zum Greifer 7
stets gestreckt zu halten, was die Ansetzsicherheit und
das Aussehen des Ansetzers günstig beeinflußt.
Das Saugrohr 70 saugt das Fadenende 12 nun an. Sowie das
Fadenende 12 vom Saugrohr 70 sicher gehalten wird, wird
das Ventil 324 betätigt und dadurch die Druckluftzufuhr
zum Drallorgan 3 und zur Druckluftdüse 60 unterbunden, um
das Fadenende 12 möglichst schonend zurückzuliefern und
ein Aufdrehen des Fadenendes 12 zu vermeiden.
Nachdem eine ausreichende Fadenlänge in das Saugrohr
70 gesaugt worden ist, wird dieses aus der Pos. 7′ in
die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Stellung zurückgezogen.
Durch eine entsprechende Bewegung des Greifers 7 während
seiner Rückzugbewegung aus der Position 7′ in die gezeig
te Stellung wird das Fadenende 12 sodann an der Oberwalze
230 des Austrittswalzenpaares 23, 230 vorbei bis neben
das Streckwerk 2 gezogen, wobei das Fadenende 12 seitlich
zur Anlage an die Oberwalze 230 des Streckwerks 2 ge
langt. Durch entsprechende Ausbildung der Oberwalze 230,
z.B. eine Anfasung (nicht gezeigt), wird dabei sicherge
stellt, daß das Fadenende 12 im Klemmlinienbereich der
Walzen 23, 230 gehalten wird unabhängig von der Bewegungs
richtung des Greifers 7 während des weiteren Zurückzie
hens und von der darauf folgenden Bewegung des Fadenein
legers 8.
Wenn der Greifer 7 seine in Fig. 1 gezeigte Stellung
erreicht hat, wird die Rücklieferung des Fadenendes 12 be
endet. Das Fadenende 12 nimmt eine definierte Stellung im
Saugrohr 70 ein, da die rückgelieferte Fadenlänge durch
die Fadenreservevorrichtung 47 zuvor exakt bemessen
wurde.
Die Druckluftzufuhr zu den Druckluftbohrungen 316 und 306
wird nun unterbunden.
Nun wird der Haken 80, der sich bisher in der Position
8′ befunden hatte, in die in Fig. 1 gezeigte Stellung
gezogen. Wie Fig. 2 zeigt, wird das Fadenende 12 dabei
unter Ausbildung einer Schleife 102 auf der der Walze 22
abgewandten Seite des Riemchens 222 einer Fadenbremse 81
zugeführt und an diese zur Anlage gebracht.
Gleichzeitig wird mit Hilfe der Hilfsantriebsrolle 94 die
Spule 42 erneut in Abzugsrichtung (Pfeil 44) angetrieben
und der zuvor von der Abzugswalze 45 abgehobene Druckrol
ler 450 wieder zur Anlage an die angetriebene Abzugswalze
45 gebracht, so daß das Fadenende 12 wieder durch das
Drallorgan 3 hindurch abgezogen wird. Außerdem wird das
Ventil 324 erneut betätigt und das Umschaltventil 90
umgeschaltet. Im Drallorgan 3 wirkt somit ein erster, in
Abzugsrichtung 9 (Pfeil 44) orientierter Druckluftstrom,
während ein zweiter Druckluftstrom quer zur Abzugsrich
tung (Pfeil 44) wirkt.
Jetzt wird die bisher gestoppte Lunte 1 durch die Lunten
klemmvorrichtungen 240, 241 freigegeben.
Der Druckluftstrom der Druckluftdüse 60 bläst während
dieser Zeit auf das im Abzug befindliche Fadenende 12 und
verhindert, daß das Fadenende 12 Einzelfasern mitreißt.
Die abgeblasenen Fasern werden durch das Saugrohr 70
aufgefangen und abgesaugt. Zu diesem Zweck ist das Saug
rohr 70 nach Durchführung der Einlegebewegung des Faden
einlegers 8 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung wieder in
seine Position 7′ gebracht worden.
Nach einer gewissen Zeit, die durch die Steuervorrichtung
9 bestimmt wird, wird dieser Druckluftstrom in der Druck
luftdüse 60 durch Betätigung des Ventiles 900 abgeschal
tet, woraufhin auch das Saugrohr 70 in seine in den
Fig. 1 und 2 gezeigte Ausgangsstellung zurückkehren kann.
Diese Zeit ist durch die Steuervorrichtung 9 so festge
legt, daß das Fadenende 12 bis auf eine vorbestimmte
Länge aus dem Streckwerk 2 abgezogen worden ist.
Nach Abschalten des Druckluftstromes in der Druckluftdüse
60 wird im Drallorgan 3 durch Betätigen des Ventils 324
und des Umsteuerventils 90 eine Druckluftströmung in
Abzugsrichtung (Pfeil 44) erzeugt. Nunmehr gelangt auch
die Lunte 1 zusammen mit dem Fadenende 12 in das Drall
organ 3 und wird in diesem Drallorgan 3 in das Fadenende
12 eingebunden, so daß nach Einbinden des Luntenanfanges
in das Fadenende 12 nun aus der Lunte 1 ein neuer Faden
10 gesponnen wird.
Der sich an der Fadenbremse 81 anlegende Haken 80 und die
Fadenbremse 81 bilden zusammen eine elastische Fadenklemme,
welche das Fadenende 12 während des Fadenabzuges bremst, so
daß das Fadenende 12 auch nach Freigabe durch den Greifer 7
nicht zusammenspringen kann und somit auch nicht in einem
gekringelten, d.h. ungestreckten Zustand in die Klemmlinie
der Walzen 23, 230 und in das Drallorgan 3 gelangen kann.
Auf diese Weise wird ein einwandfreier Ansetzer gewährlei
stet.
Die Saugdüse 25 ist auf die untere Walze 230 des Austritts
walzenpaares 23, 230 des Streckwerkes 2 gerichtet und wirkt
sich daher im Bereich des Fadenlaufs zwischen Streckwerk 2
und Drallorgan 3 nicht oder nur unwesentlich aus. Auf eine
Steuerung der Saugdüse 25 kann deshalb in der Regel verzich
tet werden. Wenn die Saugluftdüse 25 während des Anspinnvor
ganges mittels eines nicht gezeigten Ventils dennoch abge
schaltet war, so kann sie nun wieder eingeschaltet werden,
so daß diese lose Fasern, die an der Walze 23 des Streck
werks 2 hängengeblieben sein könnten, von dieser abgesaugt
werden. Eine Reinigungsabsaugung oder -bürste kann auch der
Oberwalze 230 zugeordnet sein.
Die Funktion der Druckluftdüse 60 nach Wiedereinsetzen des
Fadenabzuges wird nachstehend anhand der Fig. 3 und 4 näher
erläutert:
Der Anfang einer zuvor durch eine Luntenklemmvorrichtung
240, 241 geklemmten Lunte 1 weist immer ein unregelmäßiges
Aussehen auf. Es gibt hier eine Materialanhäufung, die
im Ansetzer 11 nicht erwünscht ist. Die Druckluftdüse 60,
wenn sie nach Wiedereinsetzen des Fadenabzuges eingeschal
tet wird, hat deshalb die Aufgabe, das überschüssige Mate
rial vom Fadenende 12 abzublasen.
Fig. 3 zeigt den Ansetzer 11, ohne daß die Druckluftdüse 60
beim Wiederabzug zur Wirkung kam, während der Ansetzer 11
gemäß Fig. 4 unter Zuhilfenahme der Druckluftdüse 60 gebil
det wurde.
Wie Fig. 3 zeigt, läßt sich der Ansetzer 11 in drei Zonen
I, II und III aufteilen, an welche sich als Zone IV der
normalgesponnene Faden 10 anschließt:
In der Zone I werden alle im Drallorgan 3 ankommenden
Fasern durch die Drallwirkung der Injektordüse 30 in locke
ren Spiralen um das gestreckte Fadenende 12 gewunden. Der
in Zone I gesponnene Faden besitzt daher keine große Festig
keit, so daß die Gefahr von Aufschiebern besteht.
In der Zone II bildet der Faserstrom einen Kern 13, der
sich nahezu parallel zum Fadenende 12 legt. Ein kleinerer
Teil der Fasern bildet die Umwindefasern (Schlingen 101),
die sich um beide Kerne (Fadenende 12 und neues Fasermate
rial) herumschlingen. Die Länge dieser Zone II bestimmt die
Festigkeit des Ansetzers 11.
Das Fadenende 12 wird aufgrund der Tatsache, daß es im
Augenblick des Einbindens schon nicht mehr zwischen den
Walzen 23, 230 des Streckwerks 2 geklemmt wird, in der Zone
III nicht mehr in gestreckter Lage in den neu entstehenden
Faden eingebunden.
An die Zone III schließt sich die Zone IV an, in welcher
der Faden 10 ausschließlich aus Fasern besteht, die ihm vom
Streckwerk 2 zugeführt werden.
Wird nach Wiedereinschalten des Fadenabzugs zunächst für
eine gewisse Dauer die Druckluftdüse 60 zur Wirkung ge
bracht, so beseitigt diese, wie Fig. 4 zeigt, die locker um
das Garnende 12 herumgeschlungenen Fasern (Zone I). Es gibt
hier nur eine relativ geringe Faseranlagerung, da ca. 90%
der vom Streckwerk 2 gelieferten Fasern durch die Druckluft
düse 60 beseitigt werden.
Da die Wirkung der Druckluftdüse 60 nicht schlagartig
abgeschaltet werden kann aufgrund der Länge der Leitungen
32 und 321, wirkt die Druckluftdüse 60 auch noch in die
Zone II des Ansetzers 11 hinein. Hier werden dann ebenfalls
noch Fasern abgeblasen, wodurch der Massenverlauf des
Ansetzers 11 günstiger wird. Die Zone II ähnelt dabei
der Zone II aus Fig. 3. Auch die Zone III ist bei den
beiden geschilderten Verfahren gleich (vergl. Fig. 3 und 4).
Die Druckluftdüse 60 wird spätestens dann ganz abgeschal
tet, wenn das zuvor für das Anspinnen zurückgelieferte
Fadenende 12 die Walzen 23, 230 des Streckwerkes 2 verläßt,
um zu vermeiden, daß nach der Zone III eine Dünnstelle im
neuen Faden 10 entsteht.
Bei dem oben geschilderten Verfahren, bei welchen der
Fadenabzug einsetzt, bevor die Lunte 1 wieder freigegeben
ist, besteht der Nachteil, daß dem Ansetzer 11 noch ein
Fadenabschnitt folgt, der aus einem nicht exakt verzogenen
Längenabschnitt der Lunte 1 gebildet worden ist, da es
immer eine gewisse Zeit dauert, bis der Verzug der freigege
benen Lunte 1 wieder regelmäßig ist. Um zu vermeiden,
daß dieser Längenabschnitt der Lunte 1 in den Ansetzer 11
gelangt, wird gemäß einem abgewandelten Verfahren das
Anspinnen wie folgt durchgeführt (siehe auch Fig. 5):
Nach erfolgter Rücklieferung des Fadenendes 12 bis in den
Greifer 7 wird die Lunte 1 durch Betätigung der Luntenklemm
vorrichtungen 240, 241 freigegeben (t₀). Der die Walzen 23,
230 verlassende Luntenanfang wird durch die Saugdüse 25
abgesaugt. Gleichzeitig oder kurz nach Freigabe der Lunte 1
wird die Spule 42 auf die Spulwalze 43 abgesenkt (t1).
Sodann wird der Greifer 7 aus seiner Position 7′ in seine
in Fig. 1 gezeigte Stellung neben das Streckwerk 2 und der
Druckroller 450 wieder zur Anlage an die angetriebene
Abzugswalze 45 gebracht (t2). Anschließend wird das bereits
im Abzug befindliche Fadenende 12 in das Austrittswalzen
paar 23, 230 eingelegt und mit Hilfe des Fadeneinlegers 8
zur Anlage an die Fadenbremse 81 gebracht (t3).
Nun wird auch die Druckluftdüse 60 vorübergehend wieder zur
Wirkung gebracht, damit ein Mitreißen der Lunte 1 sowie
von losen Fasern durch das im Abzug befindliche Faden
ende 12 mit Sicherheit ausgeschlossen wird (t4, t5). Die
Lunte 1 und die vom Fadenende 12 abgeblasenen Fasern werden
durch die Saugdüse 25 und/oder das inzwischen wieder in die
Position 7′ gebrachte Saugrohr 70 abgesaugt. Nachdem die
Druckluftdüse 60 wieder außer Wirkung gebracht ist, wird
schließlich durch Betätigung des Ventils 324 und des Um
steuerventils 90 im Drallorgan 3 eine Druckluftströmung in
Abzugsrichtung (siehe Pfeil 44) erzeugt.
Der Freigabezeitpunkt für die Lunte 1 und der Einschaltzeit
punkt für den Fadenabzug sind durch die Steuervorrichtung 9
derart aufeinander abgestimmt, daß das Fadenende 12 die
Walzen 23, 230 des Streckwerkes 2 erst erreicht, nachdem
der Längenabschnitt der Lunte 1, welcher durch das Still
setzen der Lunte 1 beim Auftreten des Fadenbruches gelitten
hatte, durch die Saugdüse 25 abgesaugt worden ist.
Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, sind eine Vielzahl
von Elementen lediglich für das Anspinnen, nicht jedoch
für den normalen Spinnprozeß erforderlich. Dies sind insbe
sondere die Steuervorrichtung 9 und die von dieser gesteuer
ten Hilfsantriebsrolle 94, das Saugrohr 93, das Hilfswalzen
paar 95, die Fadenreservevorrichtung 47, die Druckluftdüse
60, der Greifer 7 sowie der Fadeneinleger 8 und die diesem
Fadeneinleger 8 zugeordnete Fadenbremse 81. Es ist deshalb
möglich und vorteilhaft, diese Elemente auf einer Wartungs
vorrichtung 97 (siehe Fig. 2) anzuordnen, die den Anspinn
vorgang steuert. Diese Wartungsvorrichtung 97 ist längs
einer Vielzahl gleichartiger Spinnstellen A, B, C, ...
(siehe Fig. 12) der Maschine bewegbar und behebt an jeder
beliebigen Spinnstelle A, B, C, ... bei Bedarf einen der
artigen Fadenbruch.
Gemäß Fig. 14 sind die in Abzugsrichtung (Pfeil 44) hinter
einander angeordneten Düsen des Drallorganes 3 (Injektor
düse 30, Dralldüse 31) in axialem Abstand zueinander ange
ordnet und bilden zwischen sich einen Spalt 34. Bei der
pneumatischen Rücklieferung des Fadenendes 12 durch das
Drallorgan 3 hindurch besteht somit die Gefahr, daß das bei
dieser Rücklieferung voreilende Ende an der Austrittsseite
der Injektordüse 30 hängenbleibt. Um diese Gefahr auszu
schließen, wird vorgesehen, daß in der Injektordüse 30 eine
stärkere Luftströmung in Rücklieferrichtung erzeugt wird
als in der Dralldüse 31. Dies kann durch eine entsprechend
stärkere Ausrichtung der Druckluftbohrungen 316 in Rücklie
ferrichtung (entgegengesetzt zum Pfeil 44) erfolgen, im
Vergleich zu welchem die Druckluftbohrungen 306 eine ge
ringere Komponente in Rücklieferrichtung aufweisen. Gemäß
dem in Fig. 14 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die
Rückliefer-Luftströmung in der Dralldüse stärker als in der
Injektordüse 30 gedrosselt. Wie Fig. 14 zeigt, besitzen zu
diesem Zweck die Druckluftbohrungen 306 in der Injektordüse
30 einen größeren Durchmesser als die Druckluftbohrungen
316 in der Dralldüse 31. Der gleiche Effekt kann auch durch
eine unterschiedliche Anzahl von Druckluftbohrungen 306,
316 in der Injektordüse 30 und in der Dralldüse 31 erreicht
werden.
Die pneumatische Rücklieferung des Fadenendes 12 kann
alternativ auch, falls gewünscht, mit Hilfe einer der
Austrittsmündung 318 zustellbaren Druckluftdüse (nicht
gezeigt) erfolgen.
Damit unabhängig vom zu verspinnenden Fasermaterial oder
der Garnstärke stets gewährleistet ist, daß der die Ein
trittsmündung des Drallorgans 3 verlassende Faden dem
Greifer 7 auch ordnungsgemäß zugeführt wird, erfolgt diese
Fadenvorlage gemäß Fig. 1 mit Hilfe einer Druckluftdüse
60, deren Mündung 600 einen Innendurchmesser mit konstantem
Querschnitt aufweist. Auf diese Weise wird ein laminarer
Druckluftstrom erzeugt.
Wenn die langsame Rücklieferung des Fadenendes 12 zur
Druckluftdüse 60 durch entsprechende Rückdrehgeschwindig
keit des Hilfswalzenpaares 95 erfolgt, so kann auf die
Fadenreservevorrichtung 47 verzichtet werden.
Wenn eine Fadenreservevorrichtung 47 Anwendung findet, so
kann die Fadenführung 470 entfallen, wenn das Drallorgan 3
dessen Aufgabe übernimmt.
Zur Erzielung einer sicheren und schonenden Zufuhr des
Fadenendes 12 zum Greifer 7, so daß sich das Fadenende 12
im Luftstrom nicht auflöst, wird der die Druckluftdüse 60
verlassende Druckluftstrom so schwach wie möglich einge
stellt, insbesondere wenn der Greifer 7 pneumatisch arbei
tet. Für das Abblasen von Fasern und zum Zurückhalten der
Lunte 1 vom im Abzug befindlichen Fadenende 12 ist es
dagegen vorteilhaft, wenn der Druckluftstrom kräftiger ist.
Aus diesem Grunde ist der Druckluftdüse 60 eine Vorrichtung
zur wahlweisen Beaufschlagung mit einem niedrigeren Über
druck während der Fadenrücklieferung und einem höheren
Überdruck bei Beginn des Fadenabzuges zugeordnet. Diese
Vorrichtung kann durch ein Umschaltventil gebildet werden,
welches die Druckluftdüse 60 im Wechsel mit verschieden
starken Überdruckquellen verbindet, oder aber auch durch
das Ventil 900, wenn dieses als Drosselorgan ausgebil
det ist und neben der Schließ- und der Offenstellung noch
eine Zwischenstellung einnehmen kann.
Im Interesse einer schonenden Zufuhr des Fadenendes 12 zum
Greifer 7 ist es angebracht, die Druckluftdüse 60 nur so
lange eingeschaltet zu lassen, bis die Rücklieferung durch
das Drallorgan 3 beendet ist, und möglichst sogar bereits
früher abgeschaltet wird, nachdem der Greifer 7 das Faden
ende 12 sicher erfaßt hat. Zu diesem Zweck ist sowohl dem
Drallorgan 3 als auch der Druckluftdüse 60 gemäß Fig. 1 ein
gemeinsames Steuerventil 324 vorgeschaltet.
Um bei der Zuführung des rückgelieferten Fadens 10 zum
Greifer 7 sicherzustellen, daß das Fadenende 12 sich nicht
an eine der Walzen 23, 230 des Streckwerkes 2 anlegen
kann, ist das Drallorgan 3 gemäß Fig. 9 ausgebildet. Wie
diese Abbildung deutlich zeigt, besitzt das Drallorgan an
seiner Eintrittsseite 308 einen axialen Vorsprung 309, der
die Eintrittsmündung 305 des Drallorganes 3 aufnimmt. Die
Druckluftdüse 60 ist dabei derart zum Vorsprung 309 des
Drallorganes 3 angeordnet, daß der die Druckluftdüse 60
verlassende Druckluftstrom die Stirnseite des Vorsprunges
309 des Drallorganes 3 tangiert. Es entstehen hierbei in
Richtung der Druckluftströmung gesehen hinter dem axialen
Vorsprung 309 des Drallorganes 3 Turbulenzen, die das Faden
ende 12 in Richtung zum Drallorgan 3 ablenken und dadurch
von den Walzen 23, 230 entfernen.
Es hat sich gezeigt, daß besonders gute Spinnergebnisse
erzielt werden, wenn das Drallorgan 30 möglichst nahe
zu den Walzen 23, 230 des Streckwerkes 2 angeordnet ist.
Um dies zu ermöglichen, befindet sich gemäß den Fig. 9 und
10 die Druckluftdüse 60 wenigstens teilweise in dem dem
Drallorgan 3 zugewandten Zwickel 231 der Walzen 23, 230 des
Streckwerkes 2. Um die Ansammlung von Flug an der Oberwalze
230 zu verhindern, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Druckluftdüse 60 dabei jedoch von der Oberwalze
230 des Streckwerkes 2 einen Mindestabstand a von 1 mm
aufweist.
Wie zuvor im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert, werden
die Fasern durch die Injektordüse 30 um den Kern 100 des
Fadens 10 herumgeschlungen. Dieser Ballondrall ist in
Fig. 7b durch den Pfeil 303 gekennzeichnet. Der Garnkern
erhält jedoch in der Dralldüse 31 eine Kerndrehung (siehe
Pfeil 319), die der Ballondrehung (siehe Pfeil 314) in der
Dralldüse 31 entgegengerichtet ist. Um eine besonders
gute Abblaswirkung zu erreichen, ist gemäß den Fig. 6 und
7a, 7b vorgesehen, daß die Druckluftdüse 60 tangential zu
dem sich vom Streckwerk 2 zum Drallorgan 3 erstreckenden
Fadenende 12 angeordnet ist und dabei der Kerndrehung
(Pfeil 319) des Fadenendes 12 entgegengerichtet ist. Da
diese Kerndrehung durch die Druckluftbohrungen 310, 311 und
312 bewirkt werden, ist - wie Fig. 7a zeigt - die Druckluft
düse 60 der Umfangsrichtung, in welcher diese Druckluftboh
rungen 310, 311 und 312 in die Axialbohrung 313 der Drall
düse 31 einmündet, entgegengerichtet. Wie ein Vergleich der
Fig. 7a und 7b mit der Fig. 8 zeigt, ist eine solche tangen
tiale Anordnung der Druckluftdüse 60 nicht nur dann mög
lich, wenn das Drallorgan 3 in Fadenabzugsrichtung gesehen
(siehe Pfeil 44) hintereinander zwei Reihen von Druckluft
bohrungen 300, 301 sowie 310, 311 und 312 aufweist, sondern
auch bei Drallorganen mit einer einzigen Reihe von Druck
luftbohrungen 330, 331. Im ersten Fall wird die Kerndrehung
(Pfeil 319) stets durch die zweite Düse (Dralldüse 31)
mit der zweiten Reihe von Druckluftbohrungen 310, 311 und
312 erzeugt, welche zu diesem Zweck auch in stärkerem Maße
auf das Fadenende 12 einwirkt (drei Druckluftbohrungen 310,
311, 312 gegenüber zwei Druckluftbohrungen 300, 301 in der
Injektordüse). Besitzt das Drallorgan 3 jedoch nur eine
einzige Reihe von Druckluftbohrungen 330, 331, so bewirken
diese Druckluftbohrungen sowohl die Ballondrehung (siehe
Pfeil 332) als auch die Kerndrehung (siehe Pfeil 319). Die
Druckluftdüse 60 ist in diesem Fall somit der Umfangsrich
tung der durch die Druckluftbohrungen 330, 331 bewirkten
Luftströmung im Drallorgan 3 entgegengerichtet.
Durch diese Orientierung des die Druckluftdüse 60 verlassen
den Druckluftstromes wird eine besonders gute Ablösung
von losen Fasern von dem im Abzug befindlichen Fadenende 12
sowie eine besonders gute Rückhaltung der der Saugdüse
25 zugeführten Lunte 1 erreicht.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, wenn auch besonders
vorteilhaft, daß die Ansaugöffnung 700 des Saugrohres 70
der Druckluftdüse 60 zugewandt ist. Insbesondere bei mecha
nischer Ausbildung des Fadenvorlegers 6 kann es durchaus
zweckmäßig sein, wenn die Ansaugmündung 700 des Saugrohres
70 konzentrisch zur Achse des Saugrohres 70 vorgesehen ist.
Ein als Saugrohr 70 ausgebildeter Greifer 7 kann auch
während des gesamten Anspinnvorganges in seiner Position 7′
verbleiben, wenn das Saugrohr 70 einen - evtl. steuerbaren
- Längsschlitz (nicht gezeigt) aufweist, durch welchen
hindurch ein Zwischenabschnitt des rückgelieferten Faden
endes 12 austreten kann, um in die Bewegungsbahn des Faden
einlegers 8 zu gelangen.
Wenn in der vorstehenden Beschreibung die Rede davon ist,
daß der Greifer 7 bis neben das Streckwerk 2 zurückgezogen
wird, so ist hierunter nicht nur ein Zurückziehen des
Greifers 7 seitlich vom Streckwerk (gemäß Fig. 12) zu
verstehen. Hierunter soll auch ein anderes Zurückziehen des
Greifers 7 außerhalb des Streckwerks 2 verstanden werden,
beispielsweise oberhalb desselben, d.h. auf der den Walzen
20, 21, 22 und 23 abgewandten Seite der Walzen 200, 210,
220 und 230.
Wenn durch eine entsprechende Formgebung und/oder Bewegung
des Greifers 7 das Fadenende 12 in das Austrittswalzenpaar
23, 230 eingelegt wird, so kann auch auf den Fadeneinleger
8 verzichtet werden. Je nach Ausbildung des Greifers 7 kann
auch die Fadenbremse 8 entfallen, insbesondere bei mechani
scher Ausbildung des Greifers 7, oder aber bei pneumati
scher Ausbildung auch im Greifer 7 angeordnet sein. Dabei
ist es günstig, wenn eine solche Fadenbremse 81 erst wäh
rend des erneuten Fadenabzuges wirksam ist.
Das Einlegen des Fadenendes 12 in die Klemmlinie der Walzen
23, 230 des Streckwerkes 2 läßt sich durch eine entsprechen
de Anordnung und/oder Rückzugsbewegung des Greifers 7
sicherstellen, wobei das Einfädeln des Fadenendes 12 in die
Klemmlinie durch eine Anfasung der Umfangskante der Walze
230 unterstützt werden kann. Alternativ können auch eine
oder mehrere Kerben 232 in der dem Greifer 7 zugewandten
Kante zwischen Mantelfläche und Stirnfläche der Walze 23
vorgesehen sein. Diese Kerben 232 erfassen das schrägliegen
de Fadenende 12 und ziehen dieses dann in die Klemmlinie
zwischen den Walzen 23, 230 hinein.
Um das Einlegen des Fadenendes 12 in die Klemmlinie der
Walzen 23, 230 des Streckwerks 2 beim Zurückziehen des
Greifers 7 und/oder bei der Einlegebewegung des Fadenein
legers 8 noch mehr zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn
der Oberwalze 230 eine Fadenführung 26 zugeordnet ist.
Diese Fadenführung stellt sicher, daß das Fadenende 12
unabhängig von der Bewegungsbahn des Greifers 7 bei dessen
Rückziehbewegung in der der Klemmlinie des Austrittswalzen
paares 23, 230 zugewandten Hälfte der Oberwalze 230 gehal
ten wird und somit nicht in den Bereich der oberen Hälfte
der Oberwalze 230 gelangen kann, wodurch ein Einführen in
die Klemmlinie der Walzen 23, 230 nicht möglich wäre.
Eine solche Fadenführung kann unterschiedlich ausgebildet
sein. In einfacher Ausgestaltung ist diese Fadenführung
gemäß den Fig. 1, 2 und 6 in Form eines im wesentlichen
zylindrischen Vorsprunges 260 der Walze 230 ausgebildet.
Dieser Vorsprung 260 ist der Bewegungsbahn des Greifers 7
zugewandt und besitzt einen Durchmesser d, der kleiner als
der Durchmesser D der Walze 230 ist (siehe Fig. 6).
Alternativ kann anstelle eines zylindrischen Vorsprungs
260 der Walze 230 auch eine Fadenführung 26 vorgesehen
sein, die die Form eines Bügels 261 aufweist (siehe
Fig. 12). Ein solcher Bügel kann, falls gewünscht, auch auf
einem Wartungswagen 97 (siehe strichpunktierte Darstellung
in Fig. 2) angeordnet sein, da diese Fadenführung lediglich
während des Anspinnvorganges benötigt wird.
Um ein sicheres Halten des rückgelieferten Fadenendes 12
durch den pneumatischen Greifer 7 zu gewährleisten, ist es
vorteilhaft, wenn die rückgelieferte Fadenlänge größer als
erforderlich ist und die für das Anspinnen benötigte Faden
länge erst nach abgeschlossener Fadenrücklieferung festge
legt wird. Zu diesem Zweck ist gemäß Fig. 1 dem Saugrohr 70
eine Schneidvorrichtung 74 zugeordnet, die den sich im
Saugrohr 70 erstreckenden Faden 10 durch Steuerung der
Steuervorrichtung 9 (siehe Wirkverbindung 740) zum gewünsch
ten Zeitpunkt auf eine gewünschte Länge bringt. Beispiels
weise kann dieser Schneidvorgang stattfinden, nachdem das
Saugrohr 70 seine in Fig. 2 gezeigte Stellung erreicht hat,
der Fadeneinleger 8 seine Einlegebewegung jedoch noch nicht
begonnen hat.
Es ist vorteilhaft, wenn man die Ansetzerlänge bestimmen
kann. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da je
nach Material und Garnstärke unterschiedliche Minimallängen
für den Ansetzer 11 erforderlich sind. Aus diesem Grunde
ist gemäß Fig. 1 dem Saugrohr 70 eine Fadenüberwachungsvor
richtung 75 zugeordnet, die steuermäßig mit der Steuervor
richtung 9 in Verbindung steht (siehe Wirkverbindung 750).
Auf diese Weise kann von der Fadenüberwachungsvorrichtung
75, die gemäß Fig. 1 als Lichtschranke ausgebildet ist,
ein Signal an die Steuervorrichtung 9 abgegeben werden,
wenn das Fadenende 12 diese Fadenüberwachungsvorrichtung
75 passiert. In der Steuervorrichtung 9 befindet sich ein
nicht gezeigtes Zeitglied, das auf verschiedene Werte
eingestellt werden kann und welches die Druckluftdüse
60 steuert.
Wie Fig. 1 zeigt, braucht einem als Saugrohr 70 ausgebilde
ten Greifer 7 kein Steuerventil zur Steuerung des in ihm
herrschenden Unterdrucks zugeordnet zu werden. Soll jedoch
die Unterdruckwirkung gesteuert werden, so ist es zur
Erzielung einer ausreichenden Rückhaltekraft für das Faden
ende 12 beim Einlegen in das Streckwerk 2 wichtig, daß der
Unterdruck erst nach diesem Einlegen des Fadenendes 12
abgeschaltet wird. Wie erwähnt, erfolgt dieses Einlegen des
Fadenendes 12 in das Streckwerk 2 durch die Rückzugsbewe
gung des Saugrohres 70 und spätestens durch die Bewegung
des Fadeneinlegers 8.
Die Fadenbremse 81 kann eine Rückhaltegarnitur, z.B. in Art
eines Klettenbelages, aufweisen. Die Fadenbremse 81 kann
aber auch, wie beschrieben, zusammen mit dem Fadeneinleger
8 eine elastische Fadenklemme bilden und zu diesem Zweck
eine nachgiebige Klemmfläche aufweisen, gegen welche der
Fadeneinleger 8, der zu diesem Zweck über eine Feder (nicht
gezeigt) mit seiner Antriebsvorrichtung 82 verbunden ist,
elastisch zur Anlage gebracht wird. Die nachgiebige Klemm
fläche der Fadenbremse 81 kann dabei aus Weichgummi, Filz
o. dgl. bestehen.
Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß das erläuterte
Verfahren und die beschriebene Vorrichtung im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auf vielfältige Weise abgewandelt
werden können, indem beispielweise einzelne Merkmale durch
Äquivalente ersetzt oder in anderen Kombinationen Anwendung
finden. So ist es nicht erforderlich, den Druckroller 450
für das Einlegen des Fadens 10 von der Abzugswalze 45
abzuheben, wenn durch Führungselemente und eine geeignete
Ausbildung des Druckrollers 450 ein Einlegen des Fadens in
die Abzugsvorrichtung 4 auf andere Weise sichergestellt
werden kann. Auch ist es nicht zwangsläufig notwendig, für
das Fadenvorlegen bzw. für das Ergreifen des Fadenendes 12
pneumatisch arbeitende Elemente zur Anwendung zu bringen.
Weiterhin ist es möglich, den gemäß Fig. 1 mechanisch
ausgebildeten Fadeneinleger 8 und die mechanische Faden
bremse 81 durch pneumatische Elemente zu ersetzen. Eine
solche Ausbildung der Vorrichtung wird nachstehend anhand
der Fig. 12 erläutert.
Bei dem in Fig. 12 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der
Fadenvorleger 6 mechanisch, nämlich als Stift 61 ausgebil
det, der quer zur verlängerten Achse des Drallorganes 3 im
wesentlichen parallel zu den Walzen 23, 230 bewegbar ist.
Dieser Stift 61 besitzt auf seinem Außenumfang eine Rückhal
tegarnitur 610, die beispielsweise klettenartig ausgebildet
ist. Nachdem das Fadenende 12 bei seiner Rücklieferung das
Drallorgan 3 verlassen hat, wird dieses Fadenende 12 durch
den Stift 61 während dessen Bewegung aus der in Fig. 12
gezeigten Stellung in seine Position 61′ mitgenommen. Um zu
gewährleisten, daß das Fadenende 12 durch die Rückhaltegar
nitur 610 sicher aufgenommen wird, kann, falls gewünscht,
dem Stift 61 auch eine geringfügige Drehbewegung erteilt
werden.
Da bei einer mechanischen Ausbildung des Fadenvorlegers 6
die Zuführgeschwindigkeit zum Greifer 7 von der Versatzge
schwindigkeit des Fadenvorlegers 6 abhängt, kann eine
Fadenreservevorrichtung 47 entfallen.
Gemäß Fig. 12 ist der Greifer 7 nicht als Saugrohr 70
ausgebildet, sondern weist ein Walzenpaar 76 auf. Nachdem
der Stift 61 seine Position 61′ erreicht hat, wird der
Greifer 7 mit seinem Walzenpaar 76 in seine Position 7′
gebracht, wobei durch eine geeignete Relativbewegung zwi
schen Greifer 7 und Stift 61 bzw. durch nicht gezeigte
Fadenführungen sichergestellt wird, daß der rückgelieferte
Faden in den Klemmbereich des Walzenpaares 76 gelangt.
Nachdem das Fadenende 12 sicher durch das Walzenpaar 76
gehalten wird, wird der Greifer 7 aus seiner Position 7′
wieder in seine in Fig. 12 gezeigte Ausgangsstellung zurück
gebracht. Dabei gelangt das Walzenpaar 76 in den Bereich
einer Saugdüse 77, die das freie Ende des vom Walzenpaar
76 gehaltenen Fadenendes 12 ansaugt. Gegebenenfalls kann
dieser Saugdüse 77 auch eine Fadentrennvorrichtung (nicht
gezeigt) zugeordnet sein.
Als Fadeneinleger dient bei der in Fig. 12 gezeigten Aus
führung eine Druckluftdüse 84, während als Fadenbremse
ein über ein Saugrohr 850 mit Unterdruck beaufschlagtes
Sieb 85 dient. Dieses Sieb unterstützt auch noch die Arbeit
der Druckluftdüse 84 beim Einlegen des Fadenendes 12, wobei
die hierfür benötigte Fadenlänge durch Rückdrehen des
Walzenpaares 76 freigegeben wird.
Es ist natürlich auch möglich, einen mechanisch ausgebilde
ten Greifer 7 in Kombination mit einem mechanischen Faden
einleger 8 und einer mechanischen Fadenbremse 81 vorzuse
hen, wobei es dabei ausreichend sein kann, wenn der Klemm
druck des Walzenpaares 76 so gering ist, daß die Bewegung
des Fadeneinlegers 8 und die Abzugsbewegung des Fadens 10
ausreichen, das Fadenende 12 ohne Öffnen oder Rückdrehen
des Walzenpaares 76 aus diesem herauszuziehen.
Die Fig. 11 und 13 zeigen weitere Abwandlungen der zuvor
beschriebenen Vorrichtung, bei denen die Rücklieferung des
Fadenendes 12 durch das Drallorgan 3 hindurch bis in den
Arbeitsbereich des Fadenvorlegers 6 nicht mit Hilfe eines
Druckluftstromes erfolgt, sondern bei denen für diesen
Zweck ein mechanisches Einfädelelement 5 vorgesehen ist.
Gemäß dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
das Einfädelelement 5 als Klemme ausgebildet und besteht
aus zwei Teilen 50 und 51, die relativ zueinander bewegbar
sind. Die beiden Teile 50 und 51 besitzen einander zugekehr
te Führungsflächen 500 und 510, während ihre anderen Um
fangsflächen 501 bzw. 511 der Form der Axialbohrung 302,
313 des Drallorganes 3 angepaßt sind. Zur Aufnahme des
Fadenendes 12 besitzt das Teil 50 des Einfädelelementes 5
auf seiner dem Teil 51 abgewandten Seite eine Längsnut 502,
die an ihrem der Eintrittsmündung 305 des Drallorgans
3 zugekehrten Ende in eine Quernut 503 übergeht.
In Fig. 11 ist das Einfädelelement 5 in seiner Freigabe
stellung gezeigt. Aus dieser Abbildung geht hervor, daß
das Teil 51 des Einfädelelementes im wesentlichen in Ver
längerung der Quernut 503 eine Ausnehmung 512 aufweist.
An diese Ausnehmung 512 schließt sich in axialer Richtung
in bezug auf das Teil 51 eine Klemmfläche 513 an, die zur
Anlage an die Stirnfläche 504 des Teiles 50 des Einfädel
elementes 5 gebracht werden kann, aber nicht bis in den
Bereich der Längsnut 502 reicht.
Das Fadenende 12 wird auf nicht gezeigte Weise durch das
Einfädelelement außerhalb des Drallorganes 3 aufgenommen,
beispielsweise aus dessen in Fig. 2 gezeigten Position 10′.
Dabei wird das Fadenende 12, das zu diesem Zweck auf eine
vorbestimmte Länge gebracht worden ist, so daß es nicht
über die Ausnehmung 512 hinausragt, zwischen der Klemmflä
che 513 und der Stirnfläche 504 des Einfädelelementes 5
geklemmt gehalten. Das Einfädelelement 5 wird nunmehr von
der Austrittsseite des Drallorganes 3 aus axial in das
Drallorgan 3 eingeführt, bis es aus der Eintrittsmündung
305 des Drallorganes 3 herausragt. Das Teil 50 wird dabei
so angehalten, daß sich seine Stirnfläche 504 im wesent
lichen in Höhe der Eintrittsseite 308 des Drallorganes 3
befindet. Das Teil 51 wird etwas weiter bewegt, so daß das
freie Ende des Fadenendes 12 durch die Klemmfläche 513
freigegeben wird. Bei Beaufschlagung der Druckluftdüse 60
mit Überdruck wird das freie Ende des Fadenendes 12 in
Richtung des Pfeiles 62 aus dem Einfädelelement 5 herausge
blasen und dem Greifer 7 zugeführt, wenn durch die Längsnut
502 eine weitere Fadenlänge in den Wirkungsbereich dieses
die Druckluftdüse 60 verlassenden Druckluftstromes gebracht
wird. Sowie das Fadenende 12 durch den Greifer 7 erfaßt
worden ist, kann das Einfädelelement 5 zurückgezogen wer
den, ohne daß das Fadenende 12 hierbei mitgenommen wird.
Gemäß dem in Fig. 13 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
das Einfädelelement 5 als Bürste 52 ausgebildet. Diese
Bürste 52 ist auf einem Halter 520 schwenkbar gelagert,
damit es zur Aufnahme des sich in der Position 10′ befind
lichen Fadenendes 12 in die gezeigte Position 52′ gebracht
werden kann und um anschließend wieder in die Position
gebracht zu werden, in welcher es sich in Verlängerung der
Axialbohrung 302, 313 des Drallorganes 3 befindet. Durch
eine Axialbewegung kann die Bürste 52 somit in das Drallor
gan 3 eingeführt werden, bis das freie Ende über die dem
Streckwerk 22117 00070 552 001000280000000200012000285910200600040 0002003706728 00004 01998OL< zugewandte Eintrittsseite 308 des Drallorganes
3 hinausragt.
Wenn sich die Bürste 52 in ihrer Position 52′ befindet,
wird das Fadenende 12 aus der Position 10′ aufgenommen,
wobei dies durch eine entsprechende Rotationsbewegung der
Bürste 52 noch unterstützt werden kann. Die Bürste 52 nimmt
dabei gegenüber dem die Position 10′ einnehmenden Fadenende
12 eine solche Stellung ein, daß das Fadenende 12 sich am
freien Ende der Bürste 52 befindet, damit dieses nach
Einführen der Bürste 52 in das Drallorgan auf einfache
Weise durch den Fadenvorleger 6 abgenommen werden kann.
Gemäß Fig. 13 ist dieser Fadenvorleger 6 deshalb mechanisch
ausgebildet.
Nach Aufnahme des Fadenendes 12 durch den Fadenvorleger 6
und/oder den Greifer 7 kann die Bürste 52 wieder aus dem
Drallorgan 3 herausgezogen werden, wobei das Fadenende 12
durch den Fadenvorleger 6 oder den Greifer 7 gehindert
wird, der Bürste zu folgen.
Um die Reibung zwischen Fadenende 12 und Bürste 52 bei
dessen Rückzugsbewegung herabzusetzen, ist gemäß dem in
Fig. 13 gezeigten Ausführungsbeispiel der Bürste 52 ein
Abstreifer 53 zugeordnet, der durch seine Ausbildung be
wirkt, daß das Fadenende 12 aus der Bürste 52 herausgehoben
wird. Während der Einführ- und Rückzugsbewegung der Bürste
52 in das bzw. aus dem Drallorgan 3 bewirkt die Bürste 52
ein Reinigen der Axialbohrung 302, 313 des Drallorganes.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß Ablagerungen, die
sich im Drallorgan 3 gebildet haben könnten, während des
Anspinnvorganges beseitigt werden.