Die Erfindung bezieht sich auf einen Steckverbinder nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Steckverbinder dieser Art ist in der EP-B-00 91 770 beschrie
ben. Bei diesem bekannten Steckverbinder wird die ringförmige
Dichtung quer zu ihrer Ringebene gepreßt und komprimiert, so daß
sie radial expandiert und mit ihrer Außenumfangsfläche und ihrer
Innenumfangsfläche gegen die Innenumfangsfläche des Aufnahmege
häuses und die Außenumfangsfläche des Gehäuses drückt, das mit
seinem die Schulterfläche für die Dichtung bildenden Flansch
zweistückig ist. Die Dichtung wird sowohl axial als auch radial
komprimiert, wodurch nicht nur große Steckkräfte beim Zusammen
stecken der Steckerteile vorgegeben sind, sondern es ist auch die
Werkstoffwahl der Dichtung problematisch, weil sich nur solche
Dichtungswerkstoffe eignen, die die große Kompression auf Dauer
formbeständig aushalten können. Außerdem ist an der Innenumfangs
wand des Aufnahmegehäuses eine Schulterfläche erforderlich, um
die Dichtung axial zusammenpressen zu können. Aufgrund dieser
Schulterfläche ist eine dickwandige Bauweise für das Aufnahmege
häuse vorgegeben, wodurch nicht nur das Gewicht und der Material
verbrauch des Steckerverbinders vergrößert werden sondern auch
die Gefahr eines Verzugs des Aufnahmegehäuses aufgrund von
Materialspannungen besteht.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausgestaltung besteht darin,
daß von den beiden die Kompression auf die Dichtung ausübenden
Druckflächen eine an dem einen Steckerteil und die andere an dem
anderen Steckerteil angeordnet ist und deshalb der Abstand
zwischen diesen Druckflächen aufgrund erforderlicher Maßtoleran
zen und auch Verzugserscheinungen von Fall zu Fall unterschied
lich ausfällt, was sich auch auf die Kompression der Dichtung
auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder
der eingangs angegebenen Art so auszugestalten, daß beide die
Dichtung axial begrenzenden Flächen am Gehäuse angeordnet sind.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Steckverbinder sind beide, die Dichtung
bzw. den sie aufnehmenden Dichtungsraum axial begrenzenden
Begrenzungswände am Gehäuse angeordnet, so daß die Größe des
Abstands der Begrenzungswände voneinander im wesentlichen immer
gleich ist und einfacher an die Breite der Dichtung angepaßt
werden kann. Dabei wird die eine Begrenzungswand durch den
Schieber gebildet, der in einen Querkanal des Gehäuses einschieb
bar sowie wieder herausziehbar ist und die Außenumfangsfläche des
Gehäuses wenigstens auf einander gegenüberliegenden Abschnitten
überragt, wodurch die Begrenzungswand für die Dichtung gebildet
ist. Die Dichtung kann bei herausgezogenem Schieber in einfacher
Weise auf das Gehäuse aufgeschoben werden, ohne daß Stufenflächen
zu überwinden sind. Nach dem Aufschieben der Dichtung wird der
Schieber eingeschoben, wodurch die Dichtung axial gesichert ist.
Die Anordnung ist so getroffen, daß die durch den Schieber
gebildete Begrenzungswand mit der ihr zugewandten Seitenfläche
der Dichtung in einer Querebene liegt, so daß die Begrenzungswand
im wesentlichen keinen axialen Kompressionsdruck auf die Dichtung
ausübt. Die Abdichtung zwischen dem Gehäuse und dem Aufnahmege
häuse erfolgt somit nur dadurch, daß die Dichtung mit einem
radialen Übermaß zwischen der Innenumfangsfläche des Aufnahmege
häuses und der Außenumfangsfläche des Gehäuses sitzt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen gekennzeichnet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels und einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen zwei aneinander verrastbare Steckerteile
umfassenden Steckverbinder in perspektivischer
Explosionsdarstellung;
Fig. 2 den Steckverbinder in seiner zusammengesteckten
Position in perspektivischer Darstellung.
Der Steckverbinder 1 ist ohne seine elektrischen Bauteile,
nämlich ohne elektrische Kontaktelemente und Leitungen, darge
stellt und besteht aus den beiden Steckerteilen 2, 3, einer
zwischen diesen angeordneten ringförmigen Dichtung 4 und einem
noch zu beschreibenden Schieber 5. Die Steckerteile 2, 3 sind
längs ihrer Längsmittelachse 6 zusammenschiebbar und wieder
voneinander trennbar, wobei sie in der zusammengeschobenen
Position automatisch durch zwei einander gegenüberliegend
angeordnete Verrastungsvorrichtungen 7 lösbar verrastet werden.
Das eine Steckerteil 2 ist ein Gehäuse 8 mit einer etwa ovalen
Querschnittsform, dessen Breitseitenflächen 9 eben und dessen
Schmalseitenflächen 11 bogenförmig gewölbt sind. Im vorderen
Bereich des Gehäuses 8 befinden sich in einer sich mittig zu den
Breitseitenflächen 9 erstreckenden Mittelebene drei Kammern 12
für nicht dargestellte Kontaktelemente, wobei die Kammern 12 sich
von einer vorderseitigen Stirnwand 13 des Gehäuses 8 parallel zur
Längsmittelachse 6 bis in den mittleren Bereich des Gehäuses 8
nach hinten erstrecken. Koaxial zu den Kammern 12 sind in der
Stirnwand 13 Öffnungen 14 für Teile der Kontaktelemente oder auch
Gegenkontaktelemente vorgesehen. An die Kammern 12 schließen sich
nach hinten Durchführungskanäle 15 für mit den Kontaktelementen
verbundene Kabel an, die ebenfalls nicht dargestellt sind.
In den einander gegenüberliegenden Breitseitenflächen 9 erstrek
ken sich im hinteren Bereich der Kammern 12 zwei Quernuten 16,
in die z. B. von der in Fig. 1 linken Seite her der - in Richtung
der Längsmittelachse 6 gesehen - U-förmige Schieber 5 einschieb
bar ist, wobei die Schenkel 18 des Schiebers 5 in die Quernuten
16 einfassen. Am in Fig. 1 linken Ende des Schiebers 5 sind die
Schenkel 18 durch einen Quersteg 19 miteinander verbunden, dessen
Außenfläche gerundet ist. Die Länge der Schenkel 18 ist an die
Breite des Gehäuses 8 so angepaßt, daß an den freien Enden der
Schenkel 18 innenseitig angeordnete Nocken 21 am rechten Ende der
Quernuten 16 einrasten. Hierdurch ist der eingeschobene Schieber
5 formschlüssig gegen Herausziehen gesichert, und er kann nur
durch Ausübung einer gewissen Zugkraft wieder herausgezogen
werden. Um die Griffestigkeit zu verbessern, sind an dem Ende des
Schiebers 5, an dem sich der Quersteg 19 befindet, Querriefen 22
in den Außenflächen der Schenkel 18 vorgesehen. Die Schenkel 18
sind im Querschnitt L- bzw. winkelförmig gebildet, wobei sich
jeweils der eine Winkelsteg 23 vom Scheitel des Winkels parallel
zur Längsmittelachse 6 nach hinten erstreckt und der andere
Winkelsteg 24 sich vom Scheitel des Winkels quer zur Längsmittel
achse 6 radial nach innen erstreckt. Die nach hinten weisende
Seitenfläche des Winkelstegs 23 bildet in der eingeschobenen
Position des Schiebers 5 eine Begrenzungswand 25 für die Dichtung
4. In einem der Breite b der Dichtung 4 entsprechenden Abstand
a von der Begrenzungswand 25 erstreckt sich von der Mantel- bzw.
Umfangsfläche 26 des Gehäuses 8 ein Ringflansch 27, an dessen
Außenkante eine die Umfangsfläche 26 in einem parallelen Abstand
umgebende Kragenwand 28 angebunden ist, die sich um eine Strecke
nach vorne, d. h. zur Stirnwand 13 hin erstreckt. Die Breite der
Kragenwand 28 ist etwas größer als die Breite der Dichtung 4.
An den Schmalseiten ist jeweils ein Verrastungsarm 31 an der
freien Kante des Ringflansches 27 angeformt, der sich etwa
parallel zur Längsmittelachse 6 nach vorne erstreckt. Die
Verrastungsarme 31 sind durch parallel zur Wölbung der Schmalsei
tenwände 11 gekrümmte Streifen gebildet, die jeweils einen
vorzugsweise viereckigen Durchbruch 32 aufweisen und somit Rahmen
bilden. An den die vorderen Enden der Verrastungsarme 31
bildenden Querstegen 33 der Verrastungsarme 31 sind innenseitig
sich in Umfangsrichtung des Gehäuses 8 erstreckende Verrastungs
stege 34 angeordnet, die Verrastungsnasen mit frontseitigen
Anlaufschrägen 35 bilden. Die Quernuten 16 sind im Bereich der
Durchbrüche 32 angeordnet, die so groß sind, daß der Schieber 5
z. B. den linken Durchbruch 32 passieren kann.
Von den hinteren Enden der Verrastungsarme 31 erstrecken sich
Drucktasten 36 nach hinten, die jeweils durch eine U-förmige
Querschnittsform stabilisiert sind.
Das andere Steckerteil 3 wird durch ein topfförmiges Aufnahmege
häuse 37 gleicher Querschnittsform wie die des Gehäuses 8
gebildet, wobei die Querschnittsgröße und Länge der Mantelwand
38 so groß bemessen sind, daß in der auf das Gehäuse 8 geschobe
nen Position des Aufnahmegehäuses 37 die Mantelwand 38 von der
Kragenwand 28 mit geringem Bewegungsspiel umgriffen wird, die
Mantelwand 38 sich bis kurz vor den Ringflansch 27 erstreckt und
die Bodenwand 39 des Aufnahmegehäuses 37 sich nahe vor der
Stirnwand 13 befindet. In einem nach hinten gerichteten Abstand
von der Vorderkante 41 der gleich dicken Mantelwand 38 sind
Verrastungsnocken 42 auf den Schmalseitenflächen 11a des
Aufnahmegehäuses 37 angeordnet, die nach vorn gerichtete
Anlaufschrägen 43 aufweisen und hinter deren radialen Verra
stungsflächen 44 die Verrastungsstege 34 im zusammengeschobenen
Zustand der Steckerteile 2, 3 aufgrund der Elastizität der
Verrastungsarme 31 automatisch einrasten.
Die Dichtung 4 in Form eines Ringes weist eine flache, rechteck
förmige Querschnittsform auf, wobei auf der Außen- und Innenum
fangsfläche in Umfangsrichtung durchgehend verlaufende Nuten bzw.
dadurch gebildete Dichtungsstege 45 nebeneinander angeordnet
sind. Die Dicke d der Dichtung ist etwas größer bemessen, als der
Abstand zwischen der Umfangsfläche 26 des Gehäuses 8 und der
Innenwandung bzw. Innenumfangsfläche 46 der Mantelwand 38, so daß
in der montierten Position gemäß Fig. 2 die Dichtung 4 zwischen
der Umfangsfläche 26 und der Innenumfangsfläche 46 radial
zusammengepreßt ist. Hierdurch ist die radiale Abdichtung gegen
Feuchtigkeit zwischen den Steckerteilen 2, 3 gewährleistet. Längs
der Längsmittelachse 6 ist die Dichtung 4 ohne axialen Druck von
der Begrenzungswand 25 und vom Ringflansch 27 begrenzt bzw.
positioniert.
Die Montage des Steckverbinders 1 erfolgt folgendermaßen.
Zunächst sind die nicht dargestellten, mit den elektrischen
Leitungen gecrimpten Kontaktelemente von hinten in die Kammern
12 einzuführen und die Dichtung 4 von vorne auf das Gehäuse 8
soweit in die Ringkammer 30 aufzuschieben, daß sie an der
Flanschwand 25 anliegt. Vorzugsweise ist an der Ringflanschwand
27 ein Ringsteg 47 angeordnet, dessen Form und Größe der Begren
zungswand 25 entspricht. Dann wird der Schieber 5 eingeschoben,
wobei die nach innen gerichteten Winkelstege 24 die Kontaktele
mente in axialer Richtung formschlüssig sichern. Anschließend
können die Steckerteile 2, 3 zusammengeschoben werden, wobei das
Aufschieben der Mantelwand 38 auf die Dichtung 4 durch eine
Rundung oder Schrägfläche 48 am vorderen Innenrand der Mantelwand
38 erleichtert wird. Vorzugsweise ist auch der vordere Außenrand
der Mantelwand 38 gerundet bzw. gebrochen, um das Einschieben der
Mantelwand 37 in die Kragenwand 28 zu erleichtern.
In der Bodenwand 39 des Aufnahmegehäuses 37 befinden sich Löcher
49, durch die hindurch die Kontaktelemente mit Gegenkontaktele
menten kontaktiert werden können.
In der zusammengesteckten Position ragen die freien Enden der
Schenkel 23 des Schiebers 5 in den Ringhohlraum 51 zwischen der
Umfangsfläche 26 des Gehäuses 8 und der Innenumfangsfläche 46 der
Mantelwand 38 des Aufnahmegehäuses 3.
Das Steckergehäuse 2 mit seinen Anbauteilen wie den doppelarmigen
Kipphebeln der Verriegelungsvorrichtungen 7, das Steckeraufnahme
gehäuse 3 mit seinen Anbauteilen und der Schieber 5 sind jeweils
einstückige Kunststoffspritzgußteile.