DE3918502A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere fluggastsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen
Fluggastsitz, dessen Sitzteilpolster auf einem von Teilen des
Sitzgestells getragenen Polsterträger liegt, welcher in dem
die Sitzhöcker stützenden Bereich tiefer liegt als in dem die
Oberschenkel stützenden Bereich.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (US-PS 28 33 339)
erstreckt sich der Polsterträger in Sitzquerrichtung über zwei
nebeneinander angeordnete Sitze und ist mit in Sitzlängsrichtung
verlaufenden sowie in Sitzquerrichtung in gleichen Abständen
nebeneinander vorgesehenen Längsschlitzen versehen, welche
den Polsterträger in flexible, nebeneinander liegende Streifen
unterteilen, die mit dem vorderen Querholm fest und mit dem
hinteren Querholm über Federn verbunden sind. Der die Sitzhöcker
abstützende Bereich ist leicht konkav, der die Oberschenkel
abstützende Bereich leicht konvex gekrümmt. Die Dicke des Sitz
polsters ist in dem konkav gekrümmten Bereich nur wenig größer
als im konvex gekrümmten Bereich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz,
insbesondere einen Fluggastsitz, zu schaffen, der besser als
bekannte Sitze die gestellten Anforderungen bei möglichst ge
ringem Raumbedarf zu erfüllen vermag. Diese Aufgabe löst ein
Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dadurch, daß die den Polsterträger für das Sitzteilpolster
bildende Schale in dem die Sitzhöcker stützenden Bereich eine
der Gesäßform angepaßte Mulde bildet, erreicht man hier wegen
der günstigen Druckverteilung, welche eine minimale Höhe des
Sitzteilpolsters ermöglicht, eine sehr platzsparende Bauweise.
Ein weiterer Vorteil einer solchen Mulde besteht darin, daß
der Übergang von ihr zu dem davor liegenden Bereich als eine
Rampe genutzt werden kann, welche im Falle einer starken Ver
zögerung ein sogenanntes Submarining, also das Hindurchrutschen
des Sitzbenutzers unter dem Beckengurt hindurch nach vorne,
verhindert. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der erfindungs
gemäßen Schale ist darin zu sehen, daß sie als separates Teil
es erheblich vereinfacht, die Sitzbreite an unterschiedliche
Anforderungen anzupassen. Es braucht nur eine der gewünschten
Sitzbreite entsprechende Schale gewählt zu werden. Dadurch,
daß die dem Polsterträger dienende Schale in dem die Sitzhöcker
abstützenden Bereich als Mulde ausgebildet ist, kann man außerdem
in sehr einfacher Weise, nämlich durch eine unterschiedliche
Dicke des Sitzteilpolsters, dessen Eigenschaften entsprechend
den unterschiedlichen Anforderungen unterschiedlich wählen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, statt einer unterschied
lichen Dicke des Sitzteilpolsters oder zusätzlich zu dieser
verschiedenartige Polstermaterialien zu verwenden, um die Eigen
schaften des Sitzteilpolsters in optimaler Weise in allen Be
reichen an die unterschiedlichen Anforderungen anpassen zu
können.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform hat die Rampe am Übergang
von der Mulde zu dem höher liegenden Teil der Schale zu beiden
Seiten einer konvex gekrümmten Mittelzone je eine konkav ge
krümmte Seitenzone.
Zusätzlich zum Sitzteilpolster kann eine Flachfederung vorge
sehen sein. Eine solche Flachfederung wird jedoch in der Regel
allenfalls in dem die Sitzhöcker abstützenden Bereich in Frage
kommen. Sie kann zwischen der Oberseite und der Unterseite
des Sitzteilpolsters liegen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die hintere Randzone
der Schale als Auflagefläche für die Auflage auf einem Quer
holm ausgebildet. Eine solche Auflagefläche erleichtert auch
die Montage, da sie die Schale bezüglich des hinteren Quer
holms richtig positioniert. Die Seitenränder der Schale haben
vorzugsweise ein an die Seitenholme des Sitzgestells, bei einem
Fluggastsitz gegebenenfalls an die Sitzteiler, angepaßtes Pro
fil, um problemlos mit diesen Teilen verbunden werden zu können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des Aus
führungsbeispiels,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Polsterträger des Sitzteils,
Fig. 4 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie V-V der Fig. 3,
Fig. 6 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. 3.
Ein Fluggastsitz 1 weist einen als Rohr ausgebildeten, von
vorderen Füßen 2 getragenen vorderen Querholm 3 und einen par
allel zu diesem verlaufenden, von hinteren Füßen 4 getragenen
hinteren Querholm 5 auf, der ebenfalls durch ein Rohr gebildet
ist. Der hintere Querholm 5 verläuft parallel zum vorderen
Querholm 3, liegt aber etwas tiefer als dieser.
Auf den hinteren Querholm 5 ist eine aus Blech, vorzugsweise
Aluminiumblech, bestehende Schale 6 aufgelegt und mit den beiden
Querholmen 3 und 5 fest verbunden. Diese Schale 6 bildet den
Polsterträger für das Sitzteilpolster 7 des Fluggastsitzes
1. Die beiden seitlichen Ränder der Schale 6 liegen auf je
einem Sitzteiler auf, welcher fest mit den beiden Querholmen
3 und 5 verbunden ist sowie der Verbindung der Rückenlehne
9 mit dem Sitzteil 8 und als Träger für eine Armlehne 10 dient.
Die hintere Randzone 11 der Schale 6, die, wie Fig. 3 zeigt,
schmäler ist als der übrige Teil der Schale 6, bildet eine
nach unten offene Rinne, deren Krümmung an diejenige des hin
teren Querholmes 5 angepaßt ist. Wenn die hintere Randzone
11 auf den hinteren Querholm 5 aufgelegt ist, ist deshalb
die Schale 6 richtig positioniert, was die Montage erleich
tert. Außerdem wird durch die Rinnenform die Verbindung zwi
schen der Schale 6 und dem hinteren Querholm verbessert. Die
vordere Randzone 12, ist, wie Fig. 2 zeigt, nach unten abge
winkelt und liegt hinter dem vorderen Querholm 3. Auch die
vordere Randzone 12 ist, wie Fig. 3 zeigt, wegen der Sitzteiler
etwas schmäler als der zwischen ihr und der hinteren Randzone
11 liegende Teil der Schale 6.
Die Schale 6 weist in dem die Sitzhöcker eines Sitzbenutzers
stützenden Bereich eine der Gesäßform angepaßte Mulde 13 auf,
die an ihrer tiefsten Stelle etwa 60 mm tief ist. Zwei rinnen
artige Ausläufer 14 der Mulde 13 erstrecken sich gegen die
beiden vorderen Eckbereiche der Schale 6 hin. Die Mulde 13
steigt allmählich auf das Niveau des vorderen Bereiches 15
an, der sich an die vordere Randzone 12 anschließt. Die Form
der Mulde 13 und der rinnenartigen Ausläufer 14 ist in Fig. 3
mit Hilfe der Höhenlinien 16 veranschaulicht. Auch die Fig. 4
bis 6 lassen erkennen, daß zwischen den rinnenartigen Ausläufern
14 ein gegenüber diesen erhabener Bereich 17 vorhanden ist.
Wie sich aus den in Fig. 3 mittels der Höhenlinien 16 darge
stellten Höhenunterschieden ergibt, hat die seitliche Begrenzung
im hinteren Teil der Mulde 13 einen ähnlichen Verlauf wie die
in Fig. 5 dargestellte äußere Begrenzung 14′ der beiden rinnen
artigen Ausläufer 14. Der Übergang von der Mulde 13 sowie von
den beiden rinnenartigen Ausläufern 14 zum vorderen Bereich
15 bildet, wie Fig. 2 zeigt, eine schräg nach vorne und oben
ansteigende Rampe 18, gegen die im Falle einer starken Ver
zögerung das Gesäß des Sitzbenutzers gedrückt wird, wodurch
ein sogenanntes Submarining, d.h. das Hindurchtauchen unter
dem Beckengurt, zuverlässig verhindert wird. Im Ausführungsbei
spiel ist die Rampe 18 gegenüber der Horizontalen um etwa 40°
geneigt.
Die beiden seitlichen Randzonen 19 der Schale 6 sind im Ausfüh
rungsbeispiel eben ausgebildet, da sie auf die ebene Auflage
fläche der Sitzteiler aufgelegt und mit diesen verbunden wer
den. Je eine nach oben überstehende sickenartige Erhöhung 20
versteift die Schale zwischen der Mulde und den beiden seit
lichen Randzonen 19 in deren hinterer Hälfte.
Wie Fig. 2 zeigt, ist des Sitzteilpolster 7 ein Vollschaum-Form
körper, dessen Unterseite an die Form der Schale 6 angepaßt
ist. Ferner zeigt Fig. 2, daß die Dicke des Sitzteilpolsters
7 über der Mulde 13 wesentlich größer ist als über dem davor
liegenden, vorderen Bereich 15. Daher liegt im unbelasteten
Zustand des Sitzteilpolsters 7 dessen im wesentlichen ebene
Oberseite oberhalb der Mulde 13 nur wenig tiefer als oberhalb
des davor liegenden Bereiches 15, wodurch auch der Übergang
nur als eine geringfügige Rampe in Erscheinung tritt. Die Dicke
des Sitzteilpolsters 7 ist dabei so gewählt, daß sie die un
terschiedlichen Anforderungen im Bereich der Mulde 13 und in
dem davor liegenden Bereich 15 optimal erfüllt und gleichzeitig
der Raumbedarf auf ein Minimum reduziert ist. Der Bezug des
Sitzteilpolsters 7 ist mit 22 bezeichnet.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch
die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch
wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht
in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (10)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz, dessen Sitzteil
polster auf einem von Teilen des Sitzgestells getragenen
Polsterträger liegt, welcher in dem die Sitzhöcker stützen
den Bereich tiefer liegt als in dem davor liegenden Bereich,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterträger als eine Schale
(6) ausgebildet ist, die in dem die Sitzhöcker stützenden
Bereich eine der Gesäßform angepaßte Mulde (13, 14) bildet.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mulde (13) zwei sich in Richtung zur einen bzw. anderen
vorderen Ecke der Schale (6) erstreckende, rinnenartige
Ausläufer (14) aufweist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Mulde (13, 14) zu dem davor liegenden Bereich
(15) der Schale (6) ansteigende Zone als eine im Crashfall
ein Durchrutschen unter einem Beckengurt verhindernde Rampe
(18) ausgebildet ist.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rampe (18) zu beiden Seiten einer konvex gekrümmten
Mittelzone je eine konkav gekrümmte Seitenzone aufweist.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sitzteilpolster (7) im Bereich der
Mulde (13, 14) eine größere Dicke hat als in dem davor lie
genden Bereich (15).
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest in einem Teilbereich des Sitzteilpolsters (7)
zwischen dessen Oberseite und dessen Unterseite eine flache
Unterfederung vorgesehen ist.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Sitzteilpolster (7) ein Vollschaum-Formkörper
ist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eigenschaften des Sitzteilpolsters (7)
in den unterschiedlichen Beanspruchungen unterworfenen Berei
chen unterschiedlich gewählt sind.
9. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hintere Randzone (11) der Schale (6)
als Auflagefläche für die Auflage auf einem hinteren Querholm
(5) des Sitzgestells ausgebildet ist.
10. Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auflagefläche eine nach unten offene Rinne mit einem
an den Außendurchmesser des rohrförmigen hinteren Querholms
(5) angepaßten Krümmungsradius bildet.
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