DE3820372C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Borstenwaren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von BorstenwarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Borstenwaren aus Kunststoff mit Borsten, deren nutzungsseitige
Enden verrundet sind und in einer von der borstenseitigen
Oberfläche des Borstenträgers abweichenden
Kontur liegen, wobei die Borsten an ihren gegenüberliegenden Enden an
einem Borstenträger befestigt werden. Ferner ist die
Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gerichtet.
Bei einer Vielzahl von Borstenwaren, insbesondere solchen,
die allgemein im Bereich der Körperpflege eingesetzt
werden, z. B. Zahnbürsten, feine Handbürsten, Kosmetik-
Pinsel od. dgl., und solchen, die zum feinen Auftragen
von Medien dienen, wie Pinsel od. dgl., bestehen
besondere Anforderungen an die Qualität der Borsten und
des Borstenbesatzes. So sollen die nutzungsseitigen,
freien Enden der Borsten keine scharfen Kanten, Aufspleißungen
od. dgl. aufweisen, da diese zu Hautverletzungen
- im Falle von Zahnbürsten insbesondere zu
Schleimhautverletzungen - oder zu einem ungleichmäßigen
Auftrag führen. Hinzu kommt, daß Borsten mit scharfkantigem
und unregelmäßigem Nutzungsende schneller verschleißen,
ausbrechen etc. Aus diesem Grunde sollten die
nutzungsseitigen Enden der Borsten verrundet werden, so
daß sie im Idealfall eine sphärische Oberfläche bilden.
Die Notwendigkeit des Verrundens der Borstenenden und die
hierbei auftretenden Probleme sind umfassend beispielsweise
in der US 2 227 126 beschrieben.
Bei vielen Borstenwaren ist es ferner erwünscht, die
Hüllfläche der Borstenenden zu konturieren, um entweder eine
lokal gezielte Reinigungswirkung zu erreichen, wie dies
beispielsweise bei Zahnbürsten der Fall ist, oder ein
flächiges Auftragen beim Hin- und Herbewegen des Gerätes
zu erzielen, wofür als Beispiel Rasierpinsel, Malerpinsel
od. dgl. genannt werden können. Dabei kommt es entweder
darauf an, dem freien Ende eines Borstenbündels eine
bestimmte Kontur zu geben, oder aber sämtliche Borsten
eines Borstenbesatzes zu konturieren. Bei bestimmten
Bürsten kann sowohl eine
Konturierung des einzelnen Borstenbündels, als auch des
gesamten Borstenbesatzes erwünscht sein. Auch das Problem
des Konturierens ist beispielsweise in der US 2 227 126
umfassend geschildert.
Das Verrunden der nutzungsseitigen Enden der am Borstenträger
bereits befestigten Borsten erfolgt im allgemeinen
durch eine Art Schleifvorgang (US 2 227 126), DE-PS 8 30 339),
wobei die Führung des Schleifwerkzeugs und/oder der
Borsten so erfolgt, daß alle Borsten eines Bündels bzw.
eines gesamten Borstenbesatzes erfaßt werden. Ein gleichmäßiges
Verrunden soll durch mehrstufiges Schleifen mit
Formschleifwerkzeugen unterschiedlicher Kontur erreicht
werden. Ebenso erfolgt das Konturieren einzelner Borstenbündel
des gesamten Borstenbesatzes durch aufwendige
Formschleifwerkzeuge und eine nicht minder aufwendige
Führung der Bürste (US 2 227 126). Statt der Verwendung
von Formschleifwerkzeugen ist zum Verrunden der Borstenenden
auch ein teller- oder kegelförmiges Schleifwerkzeug
bekannt, das in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen,
gegebenenfalls auch mit einer Taumelbewegung, über den
Borstenbesatz fährt. Ein gleichförmiges Verrunden der
Borstenenden kann auf diesem Weg nur erreicht werden,
wenn die Borstenenden genau in einer Ebene und außerdem
alle Borsten parallel zueinander ausgerichtet sind. Die
erste Forderung wird dadurch zu erfüllen versucht, daß
die freistehenden Enden der am Borstenträger befestigten
Borsten mit rotierenden Messern beschnitten werden. Auch
dabei verbleiben aber Längenunterschiede und es entstehen
außerdem Schrägschnitte. Eine parallele Stellung aller
Borsten läßt sich vielfach schon deshalb nicht verwirklichen,
weil aus anwendungstechnischen Gründen winklig,
z. B. V-förmig, gestellte Borsten erwünscht sind. Beide
Umstände führen dazu, daß die Borsten keine rotationssymmetrisch
geformten Enden, sondern ebene Schliffe, Schrägschliffe
od. dgl. aufweisen.
Zum Konturieren und Verrunden eines Borstenbesatzes, z. B.
an Zahnbürsten, ist es ferner bekannt (EP 0 078 569 A2),
die freien Borstenenden durch Schneidwerkzeuge mechanisch
zu bearbeiten, wobei die nicht zu bearbeitenden Borsten
aus der Umlaufbahn des Schneidwerkzeugs herausgebogen
werden. Dieses Verfahren ist aufwendig und ermöglicht nur
die Herstellung einfacher, konkaver Konturen mit in der
äußeren Reihe längeren Borsten als im inneren Bereich.
Zum Verrunden der nutzungsseitigen Enden der Borsten und
zum Konturieren einzelner Bündel bzw. des gesamten Borstenbesatzes
ist ferner ein thermisches Verfahren bekannt
(US 2 426 328). Hierbei werden die einzelnen Borsten
an ihren Enden durch Berührung an einer Heizfläche aufgeschmolzen
und verrundet. Dabei entstehen jedoch im Falle
von Kunststoff-Borsten Verdickungen, die häufig unerwünscht
sind. Diese Verdickungen sollen nach dem bekannten
Verfahren entfernt werden, doch kann dann wiederum
kein einwandfreies, sphärisches Borstenende erhalten
werden. In gleicher Weise sollen einzelne Borstenbündel
dadurch konturiert werden, daß sie auf entsprechend
konturierte, geheizte Werkzeuge aufgestoßen werden. Auch
hier ist die Entstehung einer definierten Kontur weitgehend
dem Zufall überlassen und es ist vor allem nicht das
Problem der Bildung von Verdickungen etc. gelöst.
Keines der bekannten Verfahren zum rotationssymmetrischen
Bearbeiten, insbesondere zum Verrunden der Borstenenden
führt zu einer befriedigenden Qualität. Dies haben umfangreiche
elektronenmikroskopische Untersuchungen an den
auf dem Markt am weitest verbreiteten Zahnbürsten gezeigt
("Zahnärztliche Mitteilungen" 1987, Heft 16 Seite 1740 bis
1745; "Quintessence International" 1988, Heft 2 Seite 87
bis 107).
Das bloße Konturieren einzelner Borstenbündel hat sich
schon in einem sehr frühen Stadium der Bürstentechnik bei
Rasierpinseln und Malerpinseln als notwendig erwiesen.
Bei einer bekannten Verfahrenstechnik (US 392 420, US
1 923 884) wird das Borstenbündel mit seinem befestigungsseitigen
Ende voraus auf eine Formfläche aufgestoßen,
deren Kontur der gewünschten Kontur am nutzungsseitigen
Ende entspricht. Die letztgenannte Kontur entsteht dadurch,
daß sich die Borsten innerhalb des Bündels entsprechend
der Kontur der Formfläche axial gegeneinander
verschieben. Bei einem ähnlichen Verfahren wird das
Borstenbündel mit seinem nutzungsseitigen Ende voraus in
eine der gewünschten Kontur entsprechende Negativ-Form
eingestoßen (US 764 898, US 2 664 316). Anschließend wird
dann das am nutzungsseitigen Ende konturierte Borstenbündel
am gegenüberliegenden Ende mit dem Borstenträger
verbunden, was durch Kleben (US 764 898) oder durch
thermisches Aufschmelzen der Borstenenden (US 2 664 316)
erfolgen kann. Im letztgenannten Fall ist ein weitgehend
mechanisierter Verfahrensablauf dadurch möglich,
daß das Borstenbündel in einen Führungskanal eingesetzt
ist, der an seinem Ende durch eine der gewünschten Kontur
entsprechende Negativ-Form abgeschlossen ist. Das im
Führungskanal eng geführte Borstenbündel wird mit einem
Kolben, dessen wirksame Kolbenfläche wiederum die Positiv-
Form der späteren Konturierung aufweist, in die
Negativ-Form geschoben. Ein ähnliches Vorgehen ist auch
bei einer Zahnbürste bekannt (US 2 488 873), bei dem
jedoch ein Bündel mit den befestigungsseitigen Enden
voraus auf eine Positiv-Form mittels eines Kolbens mit
entsprechender Negativ-Form, der am nutzungsseitigen Ende
der Borsten angreift, aufgeschoben wird. Bei einem ähnlichen
Verfahren (EP 0 142 885 A2) werden sämtliche
Borsten eines Borstenbesatzes, die sich in den Kanälen
einer Führungseinrichtung befinden, mit einer auf ihr
nutzungsseitiges Ende einwirkenden Schubplatte, die an
ihrer Oberseite Negativ-Konturen für jeden Führungskanal
aufweist, durch axiales Verschieben konturiert. Hier
hängt jedoch die Exaktheit der Konturierung sehr maßgeblich
und unkontrollierbar von den Reibungskräften innerhalb
des Führungskanals und zwischen den Borsten ab.
Die Erfindung ist auf die Herstellung von Borstenwaren
gerichtet, bei denen sowohl die Borsten an ihrem nutzungsseitigen
Ende verrundet und außerdem sämtliche
Borstenenden auf einer von einer planen Ebene abweichenden
Hüllfläche liegen, womit entweder die Hüllfläche
einzelner Borstenbündel und/oder die Hüllfläche eines
gesamten Borstenbesatzes gemeint ist. Für das kombinierte
Verrunden und das Konturieren sind bisher entweder nur
aufwendige Formschleifverfahren (US 2 227 126) oder
thermische Verfahren (US 2 426 328) bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einwandfreies
Verrunden der Borstenenden mit gleichbleibender
und reproduzierbarer Qualität sowie ein Konturieren einzelner
Borstenbündel oder des gesamten Borstenbesatzes,
bei denen die Borstenenden verrundet sind, zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in verfahrenstechnischer
Hinsicht dadurch gelöst, daß die Borsten mit
ihren nutzungsseitigen Enden in einer Ebene liegend mit
Abstand von diesen eingespannt, an ihren nutzungsseitigen
Enden mechanisch oder chemisch verrundet, anschließend aus ihrer
Einspannung gelöst, daraufhin axial
gegeneinander verschoben und schließlich mit den gegenüberliegenden
Enden am Borstenträger befestigt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Borsten,
die in Form von Kurzschnitten oder vom Endlosstrang
verarbeitet werden können, so bereitgestellt, daß sich
ihre nutzungsseitigen Enden auf einer ebenen Hüllfläche
befinden. In diesem Zustand werden die Borsten mit Abstand
von ihren nutzungsseitigen Enden eingespannt und
anschließend an diesen Enden bearbeitet, nämlich verrundet.
Dies kann in herkömmlicher Weise durch Schleifen,
aber auch durch chemische Ätzverfahren od. dgl. geschehen.
Durch die Tatsache, daß sämtliche Borsten in einer
Ebene liegen, lassen sich die nutzungsseitigen Enden
einwandfrei und gleichmäßig verrunden. Dadurch werden
alle qualitätsmindernden Einflüsse, die sich aus einer
vorherigen Befestigung der Borsten am Borstenträger
aufgrund von Fertigungstoleranzen (Borstenlänge) und
Borstenstellung ergeben, eliminiert.
Die an ihren nutzungsseitigen Enden bearbeiteten Borsten
werden anschließend aus der Einspannung gelöst und axial
gegeneinander verschoben, um eine beliebige Kontur an den
nutzungsseitigen Enden zu erzeugen. Danach werden dann
die Borsten an ihren gegenüberliegenden Enden mit Hilfe
einer der bekannten Technologien am Borstenträger befestigt.
Bei diesem Verfahren bleibt während des Konturierens
die Qualität der verrundeten Enden vollständig
erhalten, so daß ein konturierter Borstenbesatz, gegebenenfalls
auch nur konturierte Einzelbündel oder aber eine
kombinierte Konturierung von Bündeln und Borstenbesatz in
jeder beliebigen Formgebung der Nutzfläche erzielt wird.
Von besonderer Wichtigkeit beim erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Tatsache, daß die Borstenenden auf einer
ebenen Hüllfläche liegen. Dies läßt sich dadurch erreichen,
daß die Borsten mit diesen Enden an einer ebenen
Fläche gestoßen werden, vorzugsweise jedoch ist vorgesehen,
daß die Borsten eingespannt, mit Abstand von der
Einspannung zur Bildung der nutzungsseitigen Enden plan
abgeschnitten und anschließend an diesen Enden bearbeitet
werden. Damit ist gewährleistet, daß für jede einzelne
Borste absolut gleiche Bedingungen während der Bearbeitung
vorliegen.
Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann vorgesehen sein, daß sämtliche den Borstenbesatz
einer Borstenware bildenden Borsten mit Abstand von ihren
in einer planen Ebene liegenden, nutzungsseitigen Enden
eingespannt, ihre nutzungsseitigen Enden mechanisch oder
chemisch bearbeitet, anschließend aus der Einspannung
gelöst und daraufhin gegen die Negativ-Form konturiert
werden.
Auf diese Weise läßt sich der gesamte Borstenbesatz in
einem Arbeitsgang verrunden und anschließend konturieren
und daraufhin nach einem der bekannten Verfahren, z. B.
Schweißen, Fügen, Kleben, Einspritzen oder Einschäumen,
an dem Borstenträger befestigen.
Für den Fall, daß die herzustellende Borstenware aus
einer Vielzahl von zu multifilen Gruppen zusammengefaßten
Borsten, z. B. Bündeln, Streifen oder Paketen besteht,
kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen
sein, daß die Gruppen von Borsten nach dem Bearbeiten der
nutzungsseitigen Enden und dem Lösen aus der Einspannung
einzeln oder gruppenweise mit ihren nutzungsseitigen
Enden gegen die Negativ-Form konturiert werden.
Auf diese Weise können innerhalb eines Borstenbesatzes
einzelne oder mehrere Bündel, Streifen oder Pakete eine
größere Länge bzw. Höhe aufweisen. Es ist ferner möglich,
runde Borstenbündel mit schmalen Borstenstreifen oder mit
Borstenpaketen innerhalb eines Besatzes zu kombinieren
und unterschiedlich zu konturieren, so daß eine Vielzahl
von Reinigungsmöglichkeiten gegeben und eine optimale
Anpassung an eine bestimmte Reinigungsaufgabe möglich
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl bei
sogenannten Kurzschnitten, das sind etwa auf Gebrauchslänge
geschnittene Borsten, Pinsel od. dgl., wie auch
beim Verarbeiten vom Endlosstrang durchführen. Bei der
letztgenannten Art der Verarbeitung wird der Endlosstrang
der Verarbeitungsstation taktweise entsprechend
der in jedem Arbeitstakt zu verarbeitenden Borsten zugeführt
(DE 16 04 673 B2). Auf diese Verarbeitungsweise läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren in besonders vorteilhafter
Weise dadurch übertragen, daß die Borsten am
vorlaufenden Ende des Endlosstrangs eingespannt, mit
Abstand von diesem Ende vom Endlosstrang unter Bildung
der nutzungsseitigen Enden abgeschnitten, an diesen Enden
mechanisch oder chemisch bearbeitet, nach dem Lösen aus
der Einspannung entgegen der Zuführeinrichtung des Endlosstrangs
gegen die Negativ-Form konturiert, mit Abstand
von den gegenüberliegenden Enden eingespannt und an
diesen unter Bildung der befestigungsseitigen Enden
zugeschnitten werden.
Es wird also vom Endlosstrang in üblicher Weise ein
Kurzschnitt gebildet, wobei das vorlaufende Ende die
befestigungsseitigen Enden der Borsten bzw. Bündel bildet,
während das an der Verarbeitungsstation durch
Schnitt entstehende Ende die nutzungsseitigen Enden
bildet. Diese werden dann mechanisch oder chemisch verrundet
und durch Bewegen entgegen der Zuführeinrichtung
des Endlosstrangs gegen die Negativ-Form konturiert.
Aufgrund der Konturierung befinden sich die befestigungsseitigen
Enden auf einer Hüllfläche, die von einer planen
Ebene abweicht, so daß die Borsten an diesen Enden mit
Vorteil in eine gemeinsame Ebene zurückgeschnitten werden,
um sie dann am Borstenträger in herkömmlicher Weise
zu befestigen.
Dabei wird vorzugsweise so vorgegangen, daß die Borsten
oder Borsteneinheiten nach dem Zuschneiden an den befestigungsseitigen
Enden aus der Einspannung gelöst, mit
diesen Enden voraus in eine Position, in der sie am
Borstenträger befestigt werden, verschoben und erneut
eingespannt werden.
Durch die vorgenannte Maßnahme wird an den befestigungs
seitigen Enden ein für alle Borsten gleichmäßiger Überstand
erzielt, wobei die Einspannung auch während der
Befestigungsphase wirksam ist, so daß diese Einspannung
eine vielfältige Aufgabe erfüllt, nämlich einerseits das
Fixieren der Borsten beim Zuschneiden vom Endlosstrang,
beim anschließenden Zurichten bzw. Verrunden der nutzungsseitigen
Enden, beim Beschneiden der Borsten an den
befestigungsseitigen Enden und schließlich während der
Befestigungsphase.
Zur Lösung der ersten Aufgabe in vorrichtungstechnischer Hin
sicht geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung zur
Herstellung von Borstenwaren aus Kunststoff mit einem
Borstenträger und Borsten, deren nutzungsseitige Enden
verrundet sind und in einer von der befestigungsseitigen
Oberfläche des Borstenträgers
abweichenden Kontur liegen, mit einer die Borsten an einer Bearbeitungsstelle
positionierenden Halterung, einer an den
nutzungsseitigen Enden der Borsten zur Wirkung bringbaren
Einrichtung
zum Verrunden dieser Enden und einer Einrichtung
zum Befestigen der gegenüberliegenden Enden der Borsten
an dem Borstenträger. Bei dieser bekannten Vorrichtung
(z. B. US 2 227 126) nimmt die Halterung den mit den
Borsten besetzten Borstenträger auf und werden die Borsten
mit ihren Enden über Schleifwerkzeuge geführt.
Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung weist zur Lösung der Aufgabe
statt dessen die Merkmale auf, daß eine Klemmeinrichtung
vorgesehen ist, mittels der die Borsten einzeln oder
gruppenweise mit Abstand von ihren in einer Ebene liegenden
nutzungsseitigen Enden an der Bearbeitungsstelle
einspannbar und zunächst in Wirklage mit der Bearbeitungseinrichtung
und nach Lösen der Klemmeinrichtung und axialem
Verschieben der Borsten gegeneinander in Wirklage
mit der Befestigungseinrichtung bringbar sind.
In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, daß der
Klemmeinrichtung mit Abstand eine Schneideinrichtung
zugeordnet ist, mittels der die Borsten zur Bildung der
nutzungsseitigen Enden plan zuschneidbar sind.
Eine andere bekannte Vorrichtung (US 2 488 873, US 2 664 316)
besteht aus einer die Borsten in einem Kanal eng
führenden Einrichtung, einem in dem Kanal verschiebbaren,
auf das befestigungsseitige Ende der Borsten wirkenden
Kolben, einer der Führungseinrichtung zugeordneten, der
Kontur der Borsten an ihren nutzungsseitigen Enden entsprechenden
Negativ-Form, in die die Borsten mittels des
Kolbens verschoben werden, und einer Einrichtung zum
Befestigen der Borsten an dem Borstenträger nach dem
Zurückziehen des Kolbens. Eine solche Vorrichtung zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß nach dem Bearbeiten
und Lösen der Klemmeinrichtung der Kolben in den
Kanal einfahrbar ist, um die Borsten gegen die Negativ-
Form zu verschieben.
Besteht der Borstenbesatz aus einer Mehrzahl von Borsten
bündeln, -streifen oder -paketen, und werden letztere
nicht in sich konturiert, sondern nur die einzelnen
Borstengruppen untereinander, so ist jeder Borstengruppe
ein Kolben mit einer ebenen Schubfläche zugeordnet, deren
Querschnitt - wie auch der Querschnitt des Führungskanals -
dem der Borstengruppe entspricht. Sollen hingegen gleichzeitig
die Borstengruppen in sich konturiert werden, so
kann der Kolben eine entsprechend konturierte Schubfläche,
z. B. ähnlich einem Reduzierkolben, aufweisen.
Nach dem Verrunden und Konturieren der Borstengruppen
können diese nicht nur in Parallellage, sondern auch in
beliebigen Winkelstellungen am Borstenträger befestigt
werden. Immer ist gewährleistet, daß die Kontur beibehalten
wird und innerhalb jeder Kontur gleichmäßig verrundete
Borstenenden liegen.
Der unterschiedliche Überstand einzelner Borsten oder
Borstengruppen innerhalb eines Borstenbesatzes, der durch
die Verschiebung mittels der Kolben erzeugt wird, kann
entweder durch unterschiedliche Umwege der Kolben oder
aber dadurch verwirklicht werden, daß alle Kolben an
einem gemeinsamen Träger sitzen und entsprechend unterschiedliche
Länge aufweisen.
Werden die Borsten oder Borstengruppen vom Endlosstrang
verarbeitet und mittels einer Fördereinrichtung taktweise
zugeführt, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet,
daß in Flucht mit der Fördereinrichtung die
Klemmeinrichtung mit einer der Anzahl der Endlosstränge
entsprechenden Anzahl von Kanälen angeordnet ist, daß
nach dem Einführen der vor
laufenden Enden der Endlosstränge in die Kanäle die Klemm
einrichtung schließbar ist, und daß in Förderrichtung vor der
Klemmeinrichtung eine Schneideinrichtung zum Ablängen der Bor
sten vom Endlosstrang und zur Bildung der nutzungsseitigen
Borstenenden angeordnet ist, wobei die Einrichtung zum Ver
runden der nutzungsseitigen Enden vor diese und die Klemm
einrichtung verfahrbar ist. Besonders vorteilhaft für ein opti
males Verrunden ist dabei, daß durch das gleichzeitige Ab
schneiden der einzeln eingespannten Borstenstränge in einer
planen Ebene eine exakte Bündigkeit der Borstenenden in einer
ebenen Hüllfläche erreicht wird.
Mit dieser Ausbildung der Vorrichtung lassen sich Borsten vom
Endlosstrang taktweise in einer einzigen Arbeitsstation zu
schneiden und an ihren nutzungsseitigen Enden zurichten. Statt
dessen können die einzelnen Arbeitsschritte, wie Zuschneiden
und Zurichten sowie die anschließenden Arbeitsgänge auch auf
einer geschlossenen Bewegungsbahn mit einzelnen Bearbeitungs
stationen durchgeführt werden, um auf diese Weise kürzere Takt
zeiten zu erhalten.
Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, daß die Führungseinrichtung in Zuführrichtung der
Borsten hinter der Klemmeinrichtung und hinter dieser ein
Träger mit den Kolben angeordnet ist und daß vor der Klemm
einrichtung eine auf die bearbeiteten Borstenenden einwirkende
Schubeinrichtung angeordnet ist, mittels der die Borsten in
die Kanäle der Führungseinrichtung so weit einschiebbar sind,
bis die nutzungsseitigen Enden an der ihnen nahen Stirnseite
der Klemmeinrichtung bündig abschließen.
Mit dieser Ausbildung ist gewährleistet, daß die nutzungs
seitigen Enden nach dem Zurichten in eine gemeinsame Ebene
entsprechend der Ebene der Schubeinrichtung gelangen und beim
anschließenden Einfahren der Kolben die Borsten bzw. Borsten
gruppen die für ihre Konturierung exakten Wege zurücklegen.
Dies ist beispielsweise dann möglich, wenn die Negativ-Form
vor die Stirnseite der Klemmeinrichtung verfahrbar ist und
anschließend die Kolben an dem Träger in die Kanäle der
Führungseinrichtung einfahrbar sind.
Schließlich kann vorgesehen sein, daß an der der Negativ-Form
abgekehrten Stirnseite der Klemmeinrichtung eine Schneidein
richtung angeordnet ist, die nach dem Wegfahren der Führungs
einrichtung die diese Stirnseite überragenden Enden der Borsten
unter Bildung der befestigungsseitigen Enden abschneidet. Mit
der Schneideinrichtung werden die aufgrund der Konturierung
überstehenden Enden so beschnitten, daß die entstehenden befe
stigungsseitigen Enden in einer planen Ebene liegen.
Sofern die gesamte Bearbeitung an einer Station stattfindet,
kann die Schneideinrichtung zum Ablängen der Borsten vom End
losstrang zugleich die Schneideinrichtung zum Abschneiden der
die Stirnseite der Spanneinrichtung überragenden Enden bilden.
Um an den befestigungsseitigen Enden einen für die Befestigung
notwendigen, gleichmäßigen Überstand aller Borsten bzw. Borsten
gruppen zu erhalten, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die ab
geschnittenen Borsten mittels der Negativ-Form bei geöffneter
Klemmeinrichtung in dieser so weit verschiebbar sind, bis ihre
in einer planen Ebene liegenden befestigungsseitigen Enden
die der Negativ-Form abgekehrte Stirnseite der Klemmeinrichtung
mit einer für ihre Befestigung am Borstenträger notwendigen
Länge überragen.
Die Negativ-Form dient also zugleich als Schubelement zum Ver
schieben der Borsten in eine Befestigungsposition. Dabei bleibt
die den Borsten zuvor verliehene Konturierung exakt bestehen.
Schließlich kann die Klemmeinrichtung während des Befestigens
der Borsten am Borstenträger zum axialen Sichern der Borsten
dienen, so daß sie eine vielfältige Funktion erfüllt. Erfolgen
die einzelnen Arbeitsgänge an verschiedenen Arbeitsstationen,
so wird die Klemmeinrichtung mit den Borsten mitbewegt und
wandert von Arbeitsstation zu Arbeitsstation. Bei dieser
Arbeitsweise muß dann eine der Anzahl der Arbeitsstationen
entsprechende Anzahl von Klemmeinrichtungen vorhanden sein.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
wiedergegebenen Ausführungsbeispiels beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1a-1i eine schematische Ansicht der für
die Durchführung wesentlichen Bau
teile einer Vorrichtung in den ver
schiedenen Stufen eines Verfahrens
zur Herstellung einer Bürste;
Fig. 2a-2e verschiedene Verfahrensstufen bei
der Herstellung konturierter Bor
stengruppen, z. B. Borstenbündel;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel in Form
einer Zahnbürste im Schnitt und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer Rund
bürste im Schnitt.
In Fig. 1a und Fig. 1b ist die Verarbeitung der Borsten vom
Endlosstrang schematisch gezeigt. Hierbei sind drei Endlos
stränge 1 gezeigt, die von Spulen mittels einer Fördereinrich
tung zugeführt werden. Zu dieser Fördereinrichtung gehören
zwei hintereinander angeordnete Spanneinrichtungen 2, die
Führungskanäle 3 für die Endlosstränge 1 und je einen Schie
ber 4 aufweisen, der blendenartig den Querschnitt der Kanäle 3
verengt und auf diese Weise die Endlosstränge 1 fixiert. Die
erste Spanneinrichtung 2 (in der Zeichnung rechts wieder
gegeben) kann gegebenenfalls in Förderrichtung hin- und her
bewegt werden und durch Spannen und anschließendes Bewegen
in Förderrichtung bei gleichzeitig offener zweiter Spannein
richtung 2 die Endlosstränge 1 taktweise vorschieben. Das Ab
ziehen kann aber auch mittels einer hinter der zweiten Spann
einrichtung 2 angeordneten Klemmeinrichtung 5 erfolgen, die
gleichfalls einen blendenartig wirkenden Schieber 6 aufweist,
mittels dessen die in der Klemmeinrichtung 5 vorgesehenen
Kanäle 7 verengt werden können. In Fig. 1a und 1b ist letzt
genannte Ausführung dargestellt.
Nach dem Einführen der Endlosstränge 1 in die Kanäle 7 der
Klemmeinrichtung 5 wird der Schieber 6 in die Schließlage
bewegt, so daß die Endlosstränge 1 an ihrem vorlaufenden Ende
eingeklemmt sind. Anschließend wird die Klemmeinrichtung 5,
wie aus dem Vergleich von Fig. 1a und 1b ersichtlich, nach
links um etwa die notwendige Borstenlänge verschoben. An
schließend fährt eine Schneideinrichtung 8 vor die vordere
Stirnseite 9 der vorderen Spanneinrichtung 2 und trennt die
einzelnen Bündel 10 von den Endlossträngen 1 ab. Die später
zur Befestigung dienenden Enden 11 der Bündel 10 schließen
etwa mit der vorderen Stirnseite der Klemmeinrichtung 5 ab,
während die nutzungsseitigen Enden 12 freistehen.
In der anschließenden Verfahrenstufe gemäß Fig. 1c wird vor
die nutzungsseitigen Enden 12 ein kegeliges Schleifwerkzeug 13
eingefahren, das in einer translatorischen und einer rotato
rischen Bewegung die nutzungsseitigen Enden überschleift.
Gegebenenfalls kann auch noch eine senkrecht zur Zeichenebene
liegende oder eine taumelnde Bewegung überlagert sein.
Nach dem Zurichten der nutzungsseitigen Enden 12 der Borsten
bündel 10 wird vor die Klemmeinrichtung 5 eine Führungsein
richtung 14 eingefahren (Fig. 1d), die eine den Kanälen 7
in der Klemmeinrichtung entsprechende Anzahl von fluchtenden
Führungskanälen 15 aufweist. Zwischen die Klemmeinrichtung 5
und die Führungseinrichtung 14 wird gegebenenfalls noch eine
Schneidplatte 16 eingesetzt, deren Aufgabe später erläutert
wird. Durch Anheben des Schiebers 6 werden die Borstenbündel
10 in der Klemmeinrichtung 5 freigegeben. Auf die nutzungs
seitigen Enden 12 der Borstenbündel 10 wirkt anschließend eine
Schubeinrichtung 16 in Form einer Platte, welche die Borsten
bündel 10 in die Führungskanäle 15 der Führungseinrichtung
14 verschiebt, bis sie mit den nutzungsseitigen Enden 12 mit
der hinteren Stirnseite 17 der Klemmeinrichtung 5 bündig ab
schließen.
Nach Fortbewegen der Schubeinrichtung 16 wird vor die hintere
Stirnseite 17 der Klemmeinrichtung 5 eine Negativ-Form 18 ge
fahren (Fig. 1e), die für jedes Borstenbündel 10 ein Sack
loch 19 aufweist, wobei die Sacklöcher 19 mit den Kanälen 7
in der Klemmeinrichtung 5 und den Kanälen 15 in der Führungs
einrichtung 14 fluchten. Die Sacklöcher 19 weisen unterschied
liche Tiefe auf. Der Boden der Sacklöcher bildet die spätere
Kontur der Borstenbündel an der fertigen Borstenware.
An der gegenüberliegenden Seite der Klemmeinrichtung 5 und
der Führungseinrichtung 14 ist ein Träger 20 mit einer der
Anzahl der Führungskanäle 15 entsprechenden Anzahl von Kolben
21 angeordnet, die sich in ihrer Länge in gleicher Weise von
einander unterscheiden wie die Sacklöcher 19 in ihrer Tiefe.
Der Träger 20 mit den Kolben 21 wird auf die Führungseinrich
tung 14 zubewegt, so daß die Kolben 21 in die Führungskanäle
15 eindringen und die darin befindlichen Borsten 10 so weit
verschieben, bis sie am Boden der Sacklöcher 19 anstoßen, so
daß die nutzungsseitigen Enden 12 der Borstenbündel 10 in der
gewünschten Kontur liegen, wie dies in Fig. 1f gezeigt ist.
Anschließend werden der Träger 20 mit den Kolben 21 und die
Führungseinrichtung 14 weggefahren (in Fig. 1g nach links),
so daß die Borstenbündel 10 mit ihren gegenüberliegenden Enden
die Klemmeinrichtung 5 bzw. die davor angeordnete Schneidplatte
16 nach vorne überragen und mittels eines vor der Schneid
platte 16 geführten Schneidmessers 22 bündig zugeschnitten
werden, so daß sie in einer gemeinsamen Ebene liegen (Fig.
1h).
Um die endgültige Länge der Borsten festzulegen bzw. verschie
dene Borstenlängen verwirklichen zu können, kann zusätzlich
eine Distanzplatte 23 vorgesehen sein, die zwischen die Klemm
einrichtung 5 und die Negativ-Form 18 eingefahren werden kann.
Zu diesem Zweck werden die Borstenbündel 10 bei geöffneter
Klemmeinrichtung 5 in Richtung ihres nutzungsseitigen Endes
12 verschoben, indem bei feststehender Klemmeinrichtung 5 und
Führungseinrichtung 14 der Träger 20 mit den Kolben 21 und
die Negativ-Form 18 synchron verschoben werden (in Fig. 1g
nach rechts). Dadurch entsteht zwischen Klemmeinrichtung 5
und Negativ-Form 18 ein Spalt, in den die Distanzplatte 23
eingefahren wird. Diese weist Aussparungen, z. B. Schlitze
od. dgl., auf, die von den Borstenbündeln 10 durchgriffen sind.
Nach erneutem Einspannen der Borstenbündel 10 mittels des
Schiebers 6 in der Klemmeinrichtung 5 erfolgt das Ablängen
des Schneidmessers 22.
Anschließend wird die Distanzplatte 23 zwischen Klemmeinrich
tung 5 und Negativ-Form 19 ausgefahren (Fig. 1h) und die
Negativ-Form 19 in Richtung auf die Klemmeinrichtung 5 zube
wegt, bis sie an diese anstößt, so daß die Borstenbündel 10
mit ihren befestigungsseitigen Enden 24 über die Schneid
platte 16 mit gleicher Länge überstehen (Fig. 1i). In dieser
Position werden die Enden 24 mit dem Borstenträger in nicht
mehr gezeigter und im übrigen bekannter Weise verbunden.
In Fig. 2a bis 2e ist ein einzelnes Borstenbündel 25 anhand
von drei in der Zeichenebene liegenden Einzelborsten 26 ge
zeigt. Die vorgeschnittenen und zu einem Bündel 25 zusammen
gefaßten Borsten 26 (Fig. 2a) werden zunächst eingespannt
und an ihren Enden 27 durch Verrunden zugerichtet (Fig. 2b).
Anschließend werden die einzelnen Borsten 26 konturiert, indem
sie mittels eines konturierten Kolbens in einem Führungskanal
gegen eine Negativ-Form verschoben werden, so daß beispiels
weise die mittlere Borste 26 bzw. eine größere Anzahl von Bor
sten im mittleren Bereich des Bündels 25 mit ihrem Ende 28
die übrigen Borsten überragt (Fig. 2c). Mit der gestrichel
ten Linie in Fig. 2c ist der Schnitt zur Erzeugung der befe
stigungsseitigen Enden 29 und mit 30, 31 der unterschiedlich
lange Verschnitt, der beim Ablängen anfällt, angedeutet.
Nach dem Konturieren kann die Lage der Borsten 26 innerhalb
des Bündels 25 dadurch fixiert werden, daß die Borsten 26 an
ihrem befestigungsseitigen Ende zu einer Verdickung 32 aufge
schmolzen werden (Fig. 2d). Diese Verdickung 29 kann dann
in einem folgenden Arbeitsschritt zum Befestigen innerhalb
des Borstenträgers 33 dienen, beispielsweise durch Einspritzen,
Einschäumen oder Einfügen (Fig. 2e).
In Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer
fertigen Borstenware in Form einer Zahnbürste 34 gezeigt, deren
mit dem Stiel 35 einstückiger Rücken 36 aus Kunststoff besteht.
Sie weist Borstenbündel 37 und 38 unterschiedlicher Länge auf,
deren nutzungsseitige Enden 39 bzw. 40 in einer konturierten
Hüllfläche liegen und die ihrerseits konturiert sind. Die Bor
stenbündel 37 und 38 können - ähnlich wie zu Fig. 2d und 2e
beschrieben - mittels Verdickungen 41 bzw. 42 im Rücken 36
der Zahnbürste 34 verankert sein.
Fig. 4 zeigt eine Rundbürste 43, wie sie beispielsweise gleich
falls zur Zahnpflege eingesetzt und mittels eines axialen
Lagers 44 auf eine nicht gezeigte Antriebswelle aufgesetzt
wird. Die Rundbürste 43 weist einen äußeren Borstenkranz aus
Bündeln 45 auf, die an ihren nutzungsseitigen Enden 46 konvex
konturiert sind. Ferner besitzt die Rundbürste 43 einen
inneren Borstenkranz aus Bündeln 47, die an ihren nutzungs
seitigen Enden 48 konkav konturiert sind.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von Borstenwaren aus
Kunststoff mit Borsten, deren nutzungsseitige Enden
verrundet sind und in einer von der borstenseitigen
Oberfläche des Borstenträgers abweichenden Kontur
liegen, wobei die Borsten an ihren gegenüberliegenden Enden an
einem Borstenträger befestigt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten mit ihren nutzungsseitigen
Enden in einer Ebene liegend mit Abstand von
diesen eingespannt, an ihren nutzungsseitigen Enden
mechanisch oder chemisch verrundet, anschließend aus
ihrer Einspannung gelöst, daraufhin axial gegeneinander
verschoben und schließlich mit den gegenüberliegenden
Enden am Borstenträger befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten eingespannt, mit Abstand von der
Einspannung zur Bildung der nutzungsseitigen Enden
plan abgeschnitten und anschließend an diesen Enden
bearbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten nach dem Verrunden aus der
Einspannung gelöst und mit ihren nutzungsseitigen
Enden voraus durch axiales Verschieben gegen eine
Negativ-Form angedrückt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sämtliche den Borstenbesatz
einer Borstenware bildenden Borsten mit Abstand von
ihren in einer Ebene liegenden, nutzungsseitigen
Enden eingespannt, ihre nutzungsseitigen Enden
mechanisch oder chemisch bearbeitet, anschließend
aus der Einspannung gelöst und daraufhin gegen die
Negativ-Form konturiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur
Herstellung von Borstenwaren mit einer Vielzahl von
zu multifilen Gruppen zusammengefaßten Borsten, z. B.
Bündeln, Streifen oder Paketen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gruppen von Borsten nach dem Bearbeiten
der nutzungsseitigen Enden und dem Lösen aus der
Einspannung einzeln oder gruppenweise mit ihren
nutzungsseitigen Enden gegen die Negativ-Form konturiert
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei
die Borsten oder Borstengruppen von einem taktweise
zugeführten Endlosstrang verarbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten am vorlaufenden Ende
des Endlosstrangs eingespannt, mit Abstand von
diesem Ende vom Endlosstrang unter Bildung der
nutzungsseitigen Enden abgeschnitten, an diesen
Enden mechanisch oder chemisch verrundet, nach dem
Lösen aus der Einspannung entgegen der Zuführeinrichtung
des Endlosstrangs gegen die Negativ-Form
konturiert, mit Abstand von den gegenüberliegenden
Enden eingespannt und an diesen unter Bildung der
befestigungsseitigen Enden zugeschnitten werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Borsten oder Borsteneinheiten
nach dem Zuschneiden an den befestigungsseitigen
Enden aus der Einspannung gelöst, mit diesen Enden
voraus in eine Position, in der sie am Borstenträger
befestigt werden, verschoben und erneut eingespannt
werden.
8. Vorrichtung zur Herstellung von Borstenwaren aus
Kunststoff mit einem Borstenträger und Borsten,
deren nutzungsseitige Enden verrundet sind und in
einer von der befestigungsseitigen Oberfläche des
Borstenträgers abweichenden Kontur liegen, mit einer
die Borsten an einer Bearbeitungsstelle positionierenden
Halterung, einer an den nutzungsseitigen
Enden der Borsten zur Wirkung bringbaren Einrichtung
zum Verrunden dieser Enden und einer Einrichtung zum
Befestigen der gegenüberliegenden Enden der Borsten
an dem Borstenträger, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Klemmeinrichtung (5) vorgesehen ist, mittels
der die Borsten (10) einzeln oder gruppenweise mit
Abstand von ihren in einer Ebene liegenden nutzungsseitigen
Enden (12) an der Bearbeitungsstelle einspannbar
und zunächst in Wirklage mit der Bearbeitungseinrichtung
(13) und nach Lösen der Klemmeinrichtung
und axialem Verschieben der Borsten gegeneinander
in Wirklage mit der Befestigungseinrichtung
bringbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmeinrichtung (5) mit Abstand eine
Schneideinrichtung zugeordnet ist, mittels der die
Borsten zur Bildung der nutzungsseitigen Enden plan
zuschneidbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, mit
einer die Borsten in einem Kanal eng führenden
Einrichtung, einem in dem Kanal verschiebbaren, auf
das befestigungsseitige Ende der Borsten wirkenden
Kolben, und mit einer der Führungseinrichtung zugeordneten,
der Kontur der Borsten an ihren nutzungsseitigen
Enden entsprechenden Negativ-Form, in die die Borsten
mittels des Kolbens verschoben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Lösen der Klemmeinrichtung
(5) der Kolben (21) in den Kanal (15) einfahrbar
ist, um die Borsten (10) gegen die Negativ-Form
(18) zu verschieben.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (14) mehrere Führungskanäle
(15) für je eine Gruppe (10) von Borsten,
z. B. Bündel, Streifen oder Pakete, aufweist,
für jeden Führungskanal (15) ein Kolben (21) vorgesehen
ist und die Kolben verschiedene Längen entsprechend
dem unterschiedlichen Verschiebeweg der
Borsteneinheiten (10) bis zur Anlage an der Negativ-
Form (18) aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, mit
einer die Borsten bzw. Borstengruppen in Form von
Endlossträngen taktweise zuführenden Fördereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß in Flucht mit der
Fördereinrichtung die Klemmeinrichtung (5) mit einer
der Anzahl der Endlosstränge (1) entsprechenden
Anzahl von Kanälen (7) angeordnet ist, daß nach dem
Einführen der vorlaufenden Enden (11) der Endlosstränge
(1) in die Kanäle die Klemmeinrichtung (5)
schließbar ist, und daß in Förderrichtung vor der
Klemmeinrichtung (5) eine Schneideinrichtung (8) zum
Ablängen der Borsten (10) vom Endlosstrang (1) und
zur Bildung der nutzungsseitigen Borstenenden (12)
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (13) zum
Bearbeiten der nutzungsseitigen Enden (12) vor diese
und die Klemmeinrichtung (5) verfahrbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
(14) in Zuführrichtung der Borsten (10) hinter der
Klemmeinrichtung (5) und hinter dieser (5) ein
Träger (20) mit den Kolben (21) angeordnet ist, und
daß vor der Klemmeinrichtung (5) eine auf die bearbeiteten
Borstenenden (12) einwirkende Schubeinrichtung
(16) angeordnet ist, mittels der die Borsten
(20) in die Kanäle (15) der Führungseinrichtung (14)
so weit einschiebbar sind, bis die nutzungsseitigen
Enden (12) an der ihnen nahen Stirnseite (17) der
Klemmeinrichtung (5) bündig abschließen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Negativ-Form (18)
vor die Stirnseite (17) der Klemmeinrichtung (5)
verfahrbar ist und anschließend die Kolben (21) an
dem Träger (20) in die Kanäle (15) der Führungseinrichtung
(14) einfahrbar sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß an der der Negativ-Form
(18) abgekehrten Stirnseite der Klemmeinrichtung (5)
eine Schneideinrichtung (22) angeordnet ist, die
nach dem Wegfahren der Führungseinrichtung (14) die
diese Stirnseite überragenden Enden der Borsten (10)
unter Bildung der befestigungsseitigen Enden (24)
abschneidet.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung
(8) zum Ablängen der Borsten (10) vom Endlosstrang
(1) zugleich die Schneideinrichtung (22) zum Abschneiden
der die Stirnseite der Klemmeinrichtung
(5) überrragenden Enden bildet.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die abgeschnittenen Borsten
(10) mittels der Negativ-Form (18) bei geöffneter
Klemmeinrichtung (5) in dieser so weit verschiebbar
sind, bis ihre in einer planen Ebene
liegenden befestigungsseitigen Enden (24) die der
Negativ-Form (18) abgekehrten Stirnseite der Klemmeinrichtung
(5) mit einer für ihre Befestigung am
Borstenträger notwendigen Länge überragen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (5)
während des Befestigens der Borsten (10) am Borsten
träger zum axialen Sichern der Borsten dient.
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Owner name: CORONET-WERKE GMBH, 69483 WALD-MICHELBACH, DE |
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