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Zahnbürste Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste mit mehreren Bürstenreihen.
Die bisher bEkannten Zahnbürsten weisen allesamt den Nachteil auf, daß die Borsten
im Zuge einer sagittalen oder transversalen Bürstenführung nur jeweils eine einzige
Zahnflächen seite zu reinigen vermag, so daß die Zahnbürste bei jeder Zahnreihe
erstens von oben her und zum anderen an jeder Seite der Zahnreihe bewegt werden
muß, möglichst in kreiselnden Bewegungen. Hierbei erweist es sich als schwierig,
die Zwischenräume zwischen den Zähnen sowie die Zahnfleischtaschen an den Zahnhälsen
wirksam von Speiseresten zu befreien. Noch schwieriger ist es, die Partien in dem
Bereich der Molaren zu reinigen, denn hier stößt der Bürstenkopf bei geöffnetem
Mund auf den musculus masseter,und bei geschlossenem Mund ist kein ausreichender
Raum für den Bürstenkopf vorhanden, weil dieser seitwärts nach unten gedreht werden
müßte, um die Reinigung vorzunehmen. In der Zahnarztpraxis weisen fast alle Patienten
hier Ansammlungen alter Speisereste auf, deren Zersetzung und Vergärung den Kariesbefall
beschleunigen.
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Die bisher bekannten Zahnbürsten sind sehr wohl imstande, die Fissuren
an den Molaren und Prämolaren sowie die Frontflächen der Eck- und Schneidezähne
wirksam zu säubern, versagen aber bei den Interdentalräumen, an den Taschen des
Zahnfleisches, wo dieses am Zahnhals anliegt, und in den Bereichen der Prämolaren
und Molaren.
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Einige Hersteller von Zahnbürsten sind bestrebt gewesen, Bürstenformen
zu entwickeln, welche diese Übelstände verbessern sollten, jedoch bisher nur mit
geringem Erfolg. Es ist beispielsweise versucht worden, die Bürstenprofile mit einer
V-Form
auszustatten und die Borstengruppen am Vorderteil des Bürstenkopfes bogenförmig
vorspringen zu lassen. Zugleich sind seitens der Hersteller und der Zahnärzte viele
Anweisungen ergangen, wie man die Zahnbürste zu führen haben : zunächst hin und
her, dann vertikal und drehend u.s.w. Erstens werden diesen komplizierten Anweisungen
in den meisten Fällen nur sehr unvollständig ausgeführt, und zum anderen versagen
sie vollkonmen bei der Reinigung der Bereiche um die Prämolaren und Molaren und
zumindest teilweise in bezug auf die Interdentalräume. Insbesondere die Kinder,
für die eine sorgfältige Zahnpflege besonders wichtig ist, unterlassen es meistens,
die Zähne nach diesen komplizierten Vorschriften zu putzen.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine Zahnbürste zu schaffen,
mit welcher man imstande ist, zuverlässig das Gesamtgebiß allseitig zu reinigen
und insbesondere die Bereiche um die Prämolaren und Molaren von Speiseresten und
sonstigen Fremdkörpern zu befreien, sowie die Zahnfleischtaschen an den Zahnhälsen
zu säubern, ohne daß hierzu eine besondere Bürstenführungstechnik erforderlich wäre.
Um dieses Erfindungsziel zu erreichen, weist der Kopf der Zahnbürste eine konkavzylindrische
Fläche auf, an welcher die Borstengruppen der einzelnen Bürstenreihen radial angeordnet
sind. Vorzugsweise ist in einer etwa in der Mitte der konkav-zylindrischen Fläche
verlaufenden Zylindermantellinie eine Reihe von Borstengruppen mit relativ kurzen
Borsten angeordnet, während sich beiderseits dieser Borstengruppenreihe und parallel
zu ihr je eine Borstengruppenreihe mit längeren Borsten erstreckt.
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Die mit kürzeren Borsten ausgerüstete mittlere Borstengruppenreihe
kann - in Längsrichtung der Zahnbürste gesehen - arkadenförmig zugeschnitten sein,
während die Borsten der beiden äusseren Borstengruppenreihen - ebenfalls in Längsrichtung
der Zahnbürste gesehen - nach den Borstengruppen der Mittelreihe hin kürzer und
von der Mittelreihe weg länger gestaltet sein
können. Weiterhin
kann das Schnittprofil der äußeren Borstengruppenreihen in Längsrichtung der Zahnbürste
gesehen eine Kurvenform aufweisen, deren Konkavseite gegen eine durch die Längsachse
des Bürstenkopfes radial verlaufende gedachte Ebene ausgerichtet ist.
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Anhand der Zeichnungen wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine erfindungsgemäße Zahnbürste
in einer Seitenansicht, Figur 2 die Zahnbürste Fig. 1 in einer Frontansicht, Figur
3 den Schnitt X-X der Zahnbürste Fig. 1 (vergrößert), Figur 4 den vergrößerten Schnitt
X-X der Zahnbürste Fig. 1, indem der Bürstenkopf mit Bürstenreihen einen Zahn umgreift,
Figur 5 den vergrößerten Schnitt X-X der Zahnbürste Fig. 1, indem der Bürstenkopf
mit Bürstenreihen einen Schneidezahn umgreift (Schneidezahn in einer Seitenansicht)
und Figur 6 die Zahnbürste Fig. 1 in einer vergrößerten Frontansicht, jedoch mit
anderen Bürstenprofilen.
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Der Zahnbürste Fig. 1 weist einen Bürstenkopf 1 mit Borstengruppen
2 sowie einen etwas abgewinkelten Bürstengriff 3 auf.
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Der Bürstenkopf 1 ist an seiner Unterfläche 11 zylindermantelförmig
ausgebildet, indem die Unterfläche 11 den Bogenwinkelteil einer Zylinderinnenwand
darstellt. Die Figuren 2 bis 6 sind auf Kreiszylinder bezogen, jedoch kann es u.U.
zweckmäBig
sein, die Unterfläche des Bürstenkopfes 1 ellipsenzylinderförmig
zu gestalten, etwa bei Bürsten für Kleinkinder. Aber auch andere Konkavformen sind
denkbar; das hier beschriebene Ausführungsbeipiel zeigt lediglich eine mögliche
Ausführungsform unter vielen.
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An der konkaven unteren Wand des Bürstenkopfes 1 sind Borstengruppenreihen
21,22,23 befestigt. Diese Borstengruppenreihen verlaufen in Längsrichtung der Zahnbürste;
die mittlere Borstengruppenreihe 22 weist etwas kürzere Borsten auf, während die
beiden äußeren Borstengruppenreihen 21,23 entsprechend längere Borsten besitzen.
Im Verhältnis zur Zylinderfläche des Bürstenkopfes sind die mittlerBorsten einer
jeden Borstengruppe radial ausgerichtet, d.h. die mittleren Borsten bilden einen
Winkel von etwa 900 mit der gedachten Ebene, welche die jeweilige Befestigungsstelle
tangiert. Jede Borstengruppe kann nach unten hin gerade abgeschnitten sein; es können
aber auch einige oder alle Borstengruppen ein Bogenprofil aufweisen, so daß die
Borstengruppenreihen von der Seite gesehen eine Arkadenform zeigen, vgl. Fig. 1.
Fig. 2 stellt eine Mischung dieser Profilformen dar. Hier haben Borstengruppen der
mittleren Borstengruppenreihe 22 ein arkadenförmiges Profil und die beiden äußeren
Borstengruppenreihen 21,23 gerade geschnittene Profile.
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Die besondere Wirkung der erfindungsgemäßen Zahnbürste ist aus der
Darstellung Fig. 3 ersichtlich. Fig. 3 zeigt den Schnitt X-X des Bürstenkopfes Fig.
1, indem die Borstengruppenreihen 21,22,23 dieses Bürstenkopfes einen Zahn 4 umgreifen.
Es geht aus der Darstellung Fig. 3 klar hervor, daß der Zahn 4 gleichzeitig von
oben und von beiden Seiten her von den Borstengruppen in Angriff genommen wird.
Die äußeren Borsten der Borstengruppenreihen 21,23 erfassen die sonst schwer zu
reinigenden Ränder der Zahnfleischtaschen 5 des am Zahnhals anliegenden Zahnfleisches
6 und kehren hier mühelos alle Speisenreste und sonstigen Fremdkörper aus. Dabei
braucht der Benutzer lediglich
die Zahnbürste hin und her zu bewegen.
Auch die Interdentalräume werden bei dieser einfachen Bewegung gereinigt. Die Reinigung
kann intensiviert werden, indem man die Zahnbürste leicht um dessen Längsachse dreht.
Die erfindungsgemäße Zahnbürste erreicht ohne Schwierigkeit den kritischen Bereich
um d e Prämolaren und Molaren,weil der Benutzer Ober- und Unterkiefer nur leicnt
auseinanderbringen muß, um den erforderlichen Arbeitsraum bereitzustellen, und daher
den musculus masseter nicht zu spannen braucht. Um diesen kritischen Raum optimal
zu reinigen, sollte der Bürstenkopf 1 eine entsprechend kurze Länge aufweisen, was
jedoch die allgemeine Effektivität keinesfalls beeinträchtigt.
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Der auf Fig. 3 dargestellte Zahn 4 weist die Gestalt eines Prämolars
oder Molars auf. Fig. 4 zeigt die Wirkung einer erfindungsgemäßen Zahnbürste auf
einen Schneidezahn 7. Auch hier reichen die seitlichen Borstengruppenreihen 21,23
zuverlässig in die Ränder der Zahnfleischtaschen 5 iiinein, besonders wenn man -
wie oben schon gesagt - während des Bürstens den Bürstenkopf 1 etwas um seine Längsachse
dreht.
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Insbesondere die Darstellung Fig. 3 gibt Aufschluß über die optimale
Größe und Form der Borstengruppen. Sie zeigt, daß die Borstengruppen der mittleren
Borstengruppenreihe 22 nach unten hin ein arkadenförmiges Profil und die Borstengruppen
der äusseren Borstengruppenreihen 21,23 sich nach unten hin erstreckende etwa parabolische
Profile aufweisen sollen, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Eine solche optimale
Bürstenform ist auf Fig. 5 dargestellt. Die inneren Borsten der Borstengruppenreihen
21,23 sind hier etwa gleich lang wie die äusseren Borsten der Borstengruppenreihe
22. Die Borsten der beiden äußeren Borstengruppenreihen 21,23 nehmen nach außen
hin allmählich an Länge zu, indem ihr Schnittprofil etwa parabolisch verläuft.
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Die optimale Reinigungswirkung der erfindungsgemäßen Zahnbürste wird
dann erreicht, wenn die Breite und Konkavität des Bürstenkopfes
etwa
der Größe der zu reinigenden Zähne entsprechen.
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Es empfiehlt sich daher, die erfindungsgemäße Zahnbürste in drei Größen
herauszugeben, und zwar eine Größe für Kleinkinder zwischen drei und sechs Jahren,
eine zweite Größe für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren und schließlich eine
dritte Größe für Erwachsene, die auch für Jugendliche über zwölf Jahre geeignet
ist.
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Mit ihrem Prinzip einer allseitigen Umfassung der Zahnreihen bringt
die erfindungsgemäße Zahnbürste einen großen und für die Fachwelt überraschenden
Fortschritt in bezug auf die prophylaktische Zahnpflege. Mit der erfindungsgemäßen
Zahnbürste kommt man mühelos an die Zahnfleischtaschen 5 heran und in die Interdentalräume
hinein. Die für eine wirksame Reinigung bisher kaum erreichbaren Bereiche um die
Prämolaren und Molaren werden ebenso mühelos gereinigt, weil der Bürstenkopf über
die Molaren hinweg allseitig effektiv hineinreicht, ohne daß der musculus masseta
gespannt zu werden braucht.
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4 Ansprüche