DE3722482A1 - Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckes - Google Patents
Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckesInfo
- Publication number
- DE3722482A1 DE3722482A1 DE19873722482 DE3722482A DE3722482A1 DE 3722482 A1 DE3722482 A1 DE 3722482A1 DE 19873722482 DE19873722482 DE 19873722482 DE 3722482 A DE3722482 A DE 3722482A DE 3722482 A1 DE3722482 A1 DE 3722482A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- nitride
- transition metal
- layer
- fluoride
- workpiece
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C28/00—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D
- C23C28/04—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D only coatings of inorganic non-metallic material
- C23C28/044—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D only coatings of inorganic non-metallic material coatings specially adapted for cutting tools or wear applications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C26/00—Coating not provided for in groups C23C2/00 - C23C24/00
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C28/00—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D
- C23C28/04—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D only coatings of inorganic non-metallic material
- C23C28/046—Coating for obtaining at least two superposed coatings either by methods not provided for in a single one of groups C23C2/00 - C23C26/00 or by combinations of methods provided for in subclasses C23C and C25C or C25D only coatings of inorganic non-metallic material with at least one amorphous inorganic material layer, e.g. DLC, a-C:H, a-C:Me, the layer being doped or not
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Ceramic Products (AREA)
- Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkstück, dessen Oberfläche wenigs
tens im Bereich eines Abschnittes mit einer Schicht aus einem
keramischen Material versehen ist.
Keramische Werkstoffe spielen eine zunehmend bedeutende Rolle
bei der Entwicklung moderner Bauelemente. Dabei werden die
keramischen Werkstoffe nicht nur zur Herstellung von Formteilen
verschiedener Gestalt verwendet, sondern auch zum Beschichten
von Werkstücken. So finden beispielsweise keramische Werkstoffe
in zunehmenden Maße beim Triebwerkbau Verwendung, und zwar
insbesondere zur Beschichtung metallischer Oberflächen, die
hohen Temperaturen und korrosiven Gasen ausgesetzt sind, wie
beispielsweise Kolbenböden oder Turbinenschaufeln.
Trotz der hervorragenden Temperaturbeständigkeit und chemischen
Neutralität keramischer Werkstoffe sind die Verbesserungen,
die durch die Beschichtung metallischer Werkstücke mit solchen
keramischen Materialien erwartet worden sind, bisher nicht
erzielt worden. Der Grund dafür liegt vor allem darin, daß die
Schichten an dem Untergrund nicht ausreichend fest haften und
außerdem porös sind, so daß agressive Medien die Oberfläche
des Werkstückes durch die Keramikschicht hindurch erreichen
können und es daher trotz der aufgebrachten Keramikschicht zu
Zerstörungen an der Oberfläche des Metallkörpers kommt.
Aus einem Aufsatz von Fitzer und Hegen in Angew. Chem. 91
(1979), 316 bis 325, ist es bekannt, zur Beschichtung von Werk
stoff-Oberflächen Siliciumcarbid und Siliciumnitrid zu verwen
den. Diese keramischen Stoffe lassen sich jedoch nicht schmelzen
oder in reiner Form sintern, so daß die zum Erreichen einer
Schmelz- oder Sinterfähigkeit notwendigen Beimengungen die
Eigenschaften des keramischen Materials stark beeinträchtigen.
Ein bekanntes Reaktions-Sinterverfahren, bei dem nur Silicium
und Kohlenstoff bzw. Silicium und Stickstoff zugeführt werden,
ergibt ein poröses Material. Zwar können durch das in der ge
nannten Literaturstelle behandelte Verfahren der chemischen
Gasphasenabscheidung die genannten Nachteile teilweise vermieden
werden, jedoch ist es auch mit einem solchen Verfahren nicht
möglich, eine wirklich porenfreie Keramikschicht herzustellen.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß die Abscheidung aus der
Gasphase stark temperaturabhängig ist. Lediglich die Imprägnie
rung von keramischen Materialien mit aus der Gasphase abgeschie
denem Siliciumcarbid und Siliciumnitrid scheint einen gewissen
Erfolg zu versprechen, jedoch nützt die Imprägnierung einer
Keramikschicht dann sehr wenig, wenn die Schicht selbst infolge
von weniger beständigen Beimischungen nicht in der gewünschten
Weise korrosions- und/oder temperaturbeständig und/oder haft
fähig ist.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Werkstück
zu schaffen, dessen mit einem keramischen Material versehene
Oberfläche die angestrebte hohe Temperatur- und Korrosionsbe
ständigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Werkstück ge
löst, bei dem die aus einem keramischen Material bestehende
Schicht eine dichte, amorphe Schicht aus dem Nitrid wenigstens
eines Übergangsmetalles ist.
Es hat sich herausgestellt, daß die Nitride von Übergangsmetal
len im Gegensatz zu dem bekannten Siliciumnitrid dichte, amorphe
Schichten liefern, also Schichten, die nicht porös sind und
die die zu beschichtende Oberfläche lückenlos bedecken. Weiter
hin sind diese Schichten auf Metall- und Keramikoberflächen
besonders fest haftend. Wegen ihrer Lückenlosigkeit sind sie
thermisch hoch belastbar und auch gegen Oxidation sehr resis
tent. Durch die Anwendung dieser Schichten kommt es daher zur
Ausbildung von Werkstoffen mit neuen, überragenden Eigenschaf
ten, denen sich viele neue Anwendungsgebiete eröffnen. Insbe
sondere ergeben sich auch neue, vorteilhafte Gestaltungsmöglich
keiten für hochbelastete Triebwerksteile, wie für die bereits
oben erwähnten Kolbenböden und Turbinenschaufeln.
Für nach der Erfindung ausgebildete Werkstücke ergeben sich
viele Möglichkeiten der Ausgestaltung. So braucht die dichte,
amorphe Schicht aus dem Nitrid nicht dicker zu sein als es
erforderlich ist, um eine vollkommene Dichtigkeit zu erzielen.
Insbesondere wenn die mechanische Stabilität der Schicht erhöht
werden soll, ist es dann ohne weiteres möglich, die Schicht
aus dem Nitrid des wenigstens einen Übergangsmetalles mit einer
weiteren Keramikschicht zu bedecken, deren Zusammensetzung auf
die zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen abgestimmt
ist, die beispielsweise besonders gute Gleiteigenschaften hat.
Umgekehrt wäre es aber auch möglich, daß die Schicht aus dem
Nitrid des wenigstens einen Übergangsmetalles eine weitere
Keramikschicht bedeckt, also diese weitere Keramikschicht an
ihrer Oberfläche gewissermaßen abdichtet. Dabei kann die weitere
Keramikschicht mit der aus dem Nitrid wenigstens eines Über
gangsmetalles bestehenden Schicht versintert sein.
Als besonders geeignete Schichten haben sich solche aus Titan
und Tantalnitrid erwiesen, wobei auch beide Nitride in der
Schicht gemischt sein können. Wie bereits oben erwähnt, braucht
die Schicht aus dem Nitrid wenigstens eines Übergangsmetalles
nur so dick zu sein, daß sie vollständig geschlossen und dicht
ist. Daher haben diese Schichten vorzugsweise eine Dicke von 1
bis 2 µm.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines
Werkstückes, dessen Oberfläche wenigstens im Bereich eines
Abschnittes mit einer Schicht aus dem Nitrid wenigstens eines
Übergangsmetalles versehen ist. Dieses Verfahren besteht darin,
daß das Nitridfluorid wenigstens einen Übergangsmetalles einem
reduzierenden Gasstrom ausgesetzt wird und der das Nitrid des
wenigstens einem Übergangsmetalles in Form von kolloidalen
Schwebstoffteilchen enthaltende Strom der Reaktionsprodukte
auf den zu beschichtenden Abschnitt der Oberfläche des Werk
stückes gerichtet wird, so daß sich das Nitrid des wenigstens
einen Übergangsmetalles an der Oberfläche des Werkstückes ab
scheidet.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem Ver
fahren, bei dem eine Abscheidung aus der Gasphase stattfindet,
prinzipiell dadurch, daß das als Ausgangsstoff eingesetzte
Nitridfluorid eines Übergangsmetalles im Gasstrom reduziert
wird, so daß das Nitrid des Übergangsmetalles in Form von
kolloidalen Schwebstoffteilchen entsteht, also als eine Art
Rauch, und sich diese Schwebstoffteilchen an der Oberfläche
des Werkstückes als amorphe und lückenlose Schicht absetzen.
Dieses Abscheiden der Schicht aus der "Rauchphase" führt zu
den überragenden Eigenschaften einer solchen Schicht.
Auf die Art des reduzierenden Gasstromes kommt es nicht ent
scheidend an. Geeignet wäre beispielsweise ein H2-Strom. Als
besonders geeignet hat sich jedoch ein Ammoniakstrom erwiesen,
dem das Nitridfluorid bei einer Temperatur im Bereich von 600
bis 800°C ausgesetzt wird. Dabei kann wieder das eingesetzte
Nitridfluorid eines Übergangsmetalles vorzugsweise Titannitrid
fluorid und/oder Tantalnitridfluorid sein. Auch ist es möglich,
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf die aus dem Nitrid
wenigstens eines Übergangsmetalles bestehende Schicht eine
weitere Keramikschicht aufzubringen sowie auch das Werkstück
nach dem Aufbringen der Schicht aus dem Nitrid wenigstens eines
Übergangsmetalles und gegebenenfalls weiterer Keramikschichten
bis auf die Sintertemperatur der keramischen Materialien zu
erwärmen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des
Nitridflurorids eines Übergangsmetalles, das als Ausgangsma
terial für die Erzeugung der aus dem Nitrid wenigstens eines
Übergangsmetalles bestehenden Schicht eingesetzt wird. Dieses
Verfahren besteht darin, daß das Fluorometallat eines Übergangs
metalles mit einem Ammoniumhalogenid in einem Autoklaven bei
einer Temperatur von 300 bis 400°C umgesetzt, danach das das
Ammoniumhalogenid durch Subkimieren unter Schutzgas wieder
entfernt und dann das auf diese Weise aktivierte Fluorometallat
bei einer höheren Temperatur einem NH3-Strom ausgesetzt wird.
Die Aktivierung des Fluorometallats mit dem Ammoniumhalogenid
findet vermutlich dadurch statt, daß das Ammoniumchlorid in
das Gitter des Metallats eingebaut wird, also eine Art Addi
tionsverbindung entsteht. Bei der Entfernung des eingebauten
Ammoniumhalogenids wird die Gitterordnung des Fluormetallats
stark gestört, so daß ein sehr feinteiliges Produkt entsteht.
Wird dann dieses aktivierte Fluorometallat bei hoher Temperatur
einem NH3-Strom ausgesetzt, findet eine Ammonolyse statt, durch
die das Fluorometallat in das Metallnitridfluorid umgesetzt
wird, das dann für die Herstellung der keramischen Schichten
zur Verfügung steht. Dieses Metallnitridfluorid wird als festes
Pulver erhalten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Her
stellung des Nitridfluorids eines Übergangsmetalles wird Barium
titanfluorid oder Bariumtantalfluorid etwa ein bis zwei Stunden
im Autoklaven bei einer Temperatur von 300 bis 400°C mit
Ammoniumchlorid behandelt, danach das überschüssige Ammonium
chlorid unter Argon oder Stickstoff als Schutzgas bei einer
Temperatur von 280 bis 350°C durch Sublimieren langsam entfernt
und endlich das aktivierte Bariumtitanfluorid oder Bariumtan
talfluorid im offenen System etwa zehn Stunden bei einer
Temperatur von 400 bis 600°C dem NH3-Strom ausgesetzt, bis das
Fluorometallat quantitativ in festes Bariumtitan- bzw. Barium
tantalnitridfluorid umgesetzt worden ist.
Bei den nach der Erfindung eingesetzten und in der vorstehend
beschriebenen Weise herstellbaren Metallnitridfluoriden handelt
es sich um oxidanaloge Verbindungen, bei denen man sich zwei
zweiwertige Sauerstoffatome durch ein dreiwertiges Stickstoff
atom und ein einwertiges Fluoratom ersetzt denken kann. So ist
z.B. TiNF das Analog zum TiO2. Die hervorragenden Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Werkstoffe lassen sich so erklären, daß
die Oberflächenenergie der Nitride der Übergangsmetalle ähn
liche Werte hat wie die Oberflächenenergie reiner Metalle.
Daher sind die Nitride der Übergangmetalle gut sinterbar. Da
gegen haben reine SiC- und Si3N4-Pulver keine Sinterfähigkeit
im üblichen Sinn. Obwohl sie sich daher auf blanken Metallober
flächen nicht aufsintern lassen, werden sie beim Aufsintern
auf Grundschichten, die aus den Nitriden von Übergangsmetallen
bestehen sehr gut gebunden. Auch wenn diese Schichten selbst
nicht porenfrei sind, so ist es mit Sicherheit die aus dem
Nitrid des Übergangsmetalles bestehende Grundschicht, welche
der Metalloberfläche einen einwandfreien Schutz bietet.
Die Erfindung wird im folgenden an einigen Beispielen näher
beschrieben und erläutert.
Es wurden Bariumtitanfluorid (BaTiF6) und Ammoniumchlorid
(NH4Cl) im Molverhältnis 1:1 für die Dauer von etwa zwei Stunden
in einem Autoklaven auf einer Temperatur von nahe 400°C gehal
ten. Diese Temperatur liegt nahe an, aber noch unterhalb der
Schmelztemperatur von BaTiF6. Nach dem Abkühlen und Öffnen des
Autoklaven wurde das restliche Ammoniumchlorid im offenen System
bei einer Temperatur von etwa 300°C während einer Zeit von
etwa zehn Stunden unter Verwendung von Stickstoff als Schutzgas
vorsichtig entfernt. Das in dieser Weise aktivierte Bariumtitan
fluorid wurde dann auch wiederum während einer Zeit von etwa
zehn Stunden im offenen System einem Ammoniak-Strom bei einer
Temperatur im Bereich von 550°C ausgesetzt. Auf diese Weise
fand eine quantitative Umsetzung des Bariumtitanfluorids in
Bariumtitannitridfluorid (BaTiNF3) statt. Die Umsetzung erfolgte
ohne Eintritt einer Schmelzung und ergab ein reines Pulver,
das ohne weitere Behandlung als Ausgangsstoff für die Herstel
lung der Beschichtung geeignet war.
Das nach Beispiel 1 gewonnene Bariumtitannitridfluorid wurde
zur Erzeugung einer Titannitrid-Schicht auf der Oberfläche
eines metallischen Werkstückes benutzt. Zu diesem Zweck wurde
das Werkstück unter Verwendung eines Kastens, wie er ähnlich
beim Einsatzhärten Verwendung findet, in das Pulver eingepackt
und in einen Kammerofen gebracht. Der Kasten hatte Anschluß
stutzen für die Zuleitung und Ableitung eines Gasstromes, und
es war in der an den Kasten angeschlossenen Ausgangsleitung
eine Kühlstufe angeordnet. Der Kasten mit dem in das Barium
titannitridfluorid-Pulver eingepackten Werkstück wurde in dem
Kammerofen auf 600 bis 700°C erhitzt, während gleichzeitig durch
den Kasten Ammoniak (NH3) hindurchgeleitet wurde. Dabei entstand
durch die Einwirkung des Ammoniaks Titannitrid (TiN), Barium
fluorid (BaF2) und Ammoniumfluorid INH4F), und zwar in der
Weise, daß das feste Titannitrid in dem von dem Ammoniumfluorid
sowie dem überschüssigen Ammoniak gebildeten Gasstrom als
kolloidale Schwebteilchen vorlagen, die sich auf den Metallober
flächen sofort niederschlugen und eine festhaftende, homogene
und glänzende TiN-Schicht auf der Metalloberfläche bildeten.
Nach einer Behandlungszeit von zehn Stunden war eine Schicht
mit einer Dicke von 2 µm erreicht. In der in der Ausgangsleitung
angeordneten Kühlstufe schied sich NH4F durch direkte Konden
sation als Feststoff ab.
In der gleichen Weise wie im Beispiel 2 beschrieben wurden
ausgehend von Zinktantalnitridfluorid auf Metalloberflächen
Tantalnitrid-Schichten erzeugt, die ebenfalls mit der Metall
oberfläche festhaftend verbunden, homogen und glänzend waren.
Das bei der Herstellung einer Schicht eingesetzte Nitridfluorid
eines Übergangsmetalles wird bei der Erzeugung einer Schicht
in der Regel nicht vollständig verbraucht. Das nicht verbrauchte
Nitridfluorid kann ohne weiteres bei der Herstellung einer
weiteren Schicht wieder verwendet werden, wobei eine Anreiche
rung mit mindestens 10% frischem Nitridfluorid vorteilhaft
ist.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
es relativ langsam abläuft, so daß hierdurch die Steuerung der
Schichtdicke mit relativ hoher Genauigkeit möglich ist. Weiter
hin wird durch das Einpacken des zu beschichtenden Werkstückes
gewährleistet, daß sich die erzeugten Schwebstoffteilchen des
Metallnitrids auch auf kompliziert gestalteten Oberflächen
sehr gleichmäßig abscheiden. Dabei lassen sich weiterhin Schich
ten aus einem Gemisch von Metallnitriden mehrerer Übergangme
talle herstellen, indem in die Pulverpackung die Nitridfluoride
dieser Übergangsmetalle gemischt eingebracht werden. Es ist
auch ohne weiteres ersichtlich, daß es für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht entscheidend auf den
Werkstoff ankommt, aus dem der zu beschichtende Körper besteht,
sofern der Körper nur der Verfahrenstemperatur standhält. Aller
dings wird die Beschichtung von Metall- und Keramikoberflächen
die wichtigste Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar
stellen. Umgekehrt kann auch eine nach der Erfindung hergestell
te Keramikschicht als Grundlage für weitere Keramikschichten
dienen, wie es das folgende Beispiel demonstriert.
Auf die mit Titannitrid beschichtete Oberfläche eines nach
Beispiel 2 hergestellten Werkstückes wurde eine Paste aufgetra
gen, die aus 45 Teilen SiC und 55 Teilen Wasser bestand. Das
verwendete Siliciumcarbid hatte eine Feinheit von 0 bis 3 µm.
Die aufgetragene Schicht wurde getrocknet. Anschließend wurde
das Werkstück auf eine Temperatur von 900 bis 1000°C erhitzt,
wodurch ein Versintern des Siliciumcarbid mit der zuvor aufge
brachten Titannitrid-Schicht stattfand. Es wurde so eine be
deutend verstärkte Keramikschicht mit guten mechanischen und
thermischen Eigenschaften erzielt, die über die Titannitrid-
Schicht mit der Oberfläche des metallischen Werkstückes fest
verbunden ist und deren Porosität nicht mehr den Nutzen der
Keramikschicht beeinträchtigt, weil die auf der Metalloberfläche
sitzende Schicht aus dem Titannitrid dicht ist und daher die
Metalloberfläche gegen Oxidation und sonstige chemische Ein
flüsse sicher schützt.
Auf die gleiche Weise kann auch eine Keramik-Schicht aus Sili
ciumnitrid und anderen keramischen Werkstoffen auf die aus dem
Nitrid wenigstens eines Übergangsmetalles bestehenden Grund
schicht aufgebracht werden.
Claims (13)
1. Werkstück, dessen Oberfläche wenigstens im Bereich eines
Abschnittes mit einer Schicht aus einem keramischen Mate
rial versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
es sich um eine dichte, amorphe Schicht aus dem Nitrid
wenigstens eines Übergangsmetalles handelt.
2. Werkstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schicht aus dem Nitrid des wenigstens einen Übergangs
metalles mit einer weiteren Keramikschicht bedeckt ist.
3. Werkstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schicht aus dem Nitrid des wenigstens einen Übergangs
metalles eine weitere Keramikschicht bedeckt.
4. Werkstück nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Keramikschicht mit der aus dem Nitrid
wenigstens eines Übergangsmetalles bestehenden Schicht
versintert ist.
5. Werkstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht aus dem Nitrid wenigstens
eines Übergangsmetalles aus Titan- und/oder Tantalnitrid
besteht.
6. Werkstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht aus dem Nitrid wenigstens
eines Übergangsmetalles eine Dicke von 1 bis 2 µm hat.
7. Verfahren zum Herstellen eines Werkstückes, dessen Ober
fläche wenigstens im Bereich eines Abschnittes mit einer
Schicht aus dem Nitrid wenigstens eines Übergangsmetalles
versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Nitridfluorid wenigstens eines Übergangsmetalles einem
reduzierenden Gasstrom ausgesetzt wird und der das Nitrid
des wenigstens einen Übergangsmetalles in Form von kolloi
dalen Schwebstoffteilchen enthaltenden Strom der Reaktions
produkte auf den zu beschichtenden Abschnitt der Oberfläche
des Werkstückes gerichtet wird, so daß sich das Nitrid
des wenigstens einen Übergangsmetalles an der Oberfläche
des Werkstückes abscheidet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Nitridfluorid bei einer Temperatur im Bereich von 600
bis 800°C einem Ammoniakstrom ausgesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Nitridfluorid eines Übergangsmetalles Titannitrid
fluorid und/oder Tantalnitridfluorid verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf die aus dem Nitrid wenigstens eines
Übergangsmetalles bestehende Schicht eine weitere Keramik
schicht aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück nach dem Aufbringen der
Schicht aus dem Nitrid wenigstens eines Übergangsmetalles
und ggf. weiterer Keramikschichten bis auf die Sintertem
peratur der keramischen Materialien erwärmt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das eingesetzte Nitridfluorid eines
Übergangsmetalles dadurch hergestellt wird, daß das Fluoro
metallat eines Übergangsmetalles mit einem Ammoniumhalo
genid in einem Autoklaven bei einer Temperatur von 300
bis 400°C umgesetzt, danach das das Ammoniumhalogenid
durch Sublimieren unter Schutzgas wieder entfernt und
dann das auf diese Weise aktivierte Fluorometallat bei
einer höheren Temperatur einem NH3-Strom ausgesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
Bariumtitanfluorid oder Bariumtantalfluorid etwa 1 bis 2
Stunden im Autoklaven bei einer Temperatur von 300 bis
400°C mit Ammoniumchlorid behandelt, danach das über
schüssige Ammoniumchlorid unter Argon oder Stickstoff als
Schutzgas bei einer Temperatur von 280 bis 350°C durch
Sublimieren langsam entfernt und endlich das aktivierte
Bariumtitanfluorid oder Bariumtantalfluorid im offenen
System etwa 10 Stunden bei einer Temperatur von 400 bis
600°C dem NH3-Strom ausgesetzt wird, bis das Fluorome
tallat quantitativ in festes Titan- bzw. Tantalnitrid
fluorid umgesetzt worden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873722482 DE3722482A1 (de) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873722482 DE3722482A1 (de) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3722482A1 true DE3722482A1 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=6331095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873722482 Withdrawn DE3722482A1 (de) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3722482A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1217095A1 (de) * | 2000-12-23 | 2002-06-26 | ALSTOM Power N.V. | Schutzbeschichtung für ein bei hohen Temperaturen verwendetes Bauteil, insbesondere Turbinenbauteil |
-
1987
- 1987-07-08 DE DE19873722482 patent/DE3722482A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1217095A1 (de) * | 2000-12-23 | 2002-06-26 | ALSTOM Power N.V. | Schutzbeschichtung für ein bei hohen Temperaturen verwendetes Bauteil, insbesondere Turbinenbauteil |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE68910082T2 (de) | Verfahren zur Verbindung der Oberflächen von Materialien unter Verwendung einer Metallmatrixzusammensetzung und dadurch hergestellte Produkte. | |
DE2144156B2 (de) | Hochwarmfeste Cermet-Legierung und deren Verwendung | |
DE2233700A1 (de) | Verfahren zur erhoehung der abreibfestigkeit der oberflaeche von schneidwerkzeugen u.dgl. hartmetallteilen | |
DE3037199C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Siliziumkarbid oder Formkörpern aus Graphit oder graphitähnlichem Werkstoff mit einer aus Siliziumkarbid bestehenden Oberfläche | |
DE3824849A1 (de) | Unter druck gesinterte, polykristalline mischwerkstoffe auf basis von hexagonalem bornitrid, oxiden und carbiden | |
EP0525325B1 (de) | Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke | |
DE2742303C2 (de) | ||
EP1095168A1 (de) | Hartmetall- oder cermet-körper und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3941516C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines gesinterten Keramikartikels | |
DE19626656C2 (de) | Beschichtete Gußform aus feuerfester Keramik und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE19706925C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Keramik-Metall-Verbundkörpern, Keramik-Metall-Verbundkörper und deren Verwendung | |
DE2349277A1 (de) | Verfahren zur herstellung dichter formkoerper aus siliziumnitrid | |
DE1942292B2 (de) | Verfahren zur abscheidung eines ueberzuges | |
DE3015639A1 (de) | Gegen reaktionsfaehige schmelzfluessige metalle bestaendiges material und daraus hergestellte form sowie verfahren zum verbessern dieser bestaendigkeit | |
DE3722482A1 (de) | Werkstueck mit einer schicht aus einem keramischen material und verfahren zum herstellen eines solchen werkstueckes | |
DE1298830B (de) | UEberzug zum Abdecken bestimmter Oberflaechenabschnitte von auf dem Diffusionsweg zu chromierenden oder zu alitierenden metallischen Gegenstaenden | |
DE68920726T2 (de) | Verfahren zur bildung einer keramischen schicht auf einem metallkörper. | |
DE2350694C3 (de) | Verfahren zum Beschichten eines Werkstückes aus einer Superlegierung zum Schutz gegen Korrosion und Reaktionsgemisch | |
DE19730742A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes, Formkörpern aus diesem Werkstoff und deren Verwendung | |
DE2635167C2 (de) | Verfahren zur Verminderung der Gasdurchlässigkeit von porösen Körpern aus reaktionsgesintertem Siliziumnitrid | |
DE102004002304B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Kohlenstoff/Kohlenstoff-Verbundwerkstoffes und danach hergestellter Verbundwerkstoff | |
EP0423345A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines hochschmelzenden anorganischen überzuges auf der werkstückoberfläche | |
DE3786163T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Keramik-Metall-Verbundstoffen unter Verwendung tensioaktiver Metalle an den Keramik-Metall-Kontaktflächen. | |
EP0332115B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von für keramische Materialien geeigneten Nitriden | |
WO1996026167A1 (de) | Verfahren zur herstellung von keramischen, metallischen oder keramometallischen formkörpern sowie schichten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |