DE3740046C2 - - Google Patents
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- Cleaning Implements For Floors, Carpets, Furniture, Walls, And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten
einer Papierbahn für einen Falzvorgang, wobei auf die
Papierbahn entlang einer Falzlinie Wasser als Falzhilfe
flüssigkeit aufgebracht wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DD 2 44 724 A1 be
kannt. Hierbei kommt jedoch mit Chemikalien versetztes
Wasser ohne besondere Temperierung zum Einsatz. Dem
liegt offenbar die Erfahrung zugrunde, daß kaltes Wasser
allein zu keinen brauchbaren Ergebnissen führt und daß
dem durch die Beimischung von Chemikalien abgeholfen
werden kann. Bei der Verwendung von Chemikalien besteht
jedoch die Gefahr, daß das Papier und/oder die Farbe
durch die beigegebenen Chemikalien zu stark angegriffen
werden, was zu einer Bruchgefahr und/oder zu einer Be
schädigung des Drucks führen kann. Die Menge der bei
mischbaren Chemikalien ist daher stark begrenzt, so daß
auch hiermit nicht in jedem Falle der gewünschte Erfolg
erreichbar ist, von dem erforderlichen Aufwand ganz ab
gesehen.
Als Alternative zur Behandlung des Substrats mit mit
Chemikalien versetztem Wasser enthält die DE 2 44 724 A1
auch den Vorschlag, das Substrat einer Dampfbehandlung
zu unterziehen. Nachteilig dabei ist jedoch die ver
gleichsweise große Streuung eines Dampfstrahls. Ein ge
zielter Auftrag ist hierbei nicht möglich. Hinzu kommt,
daß Dampf zwar ein großes Volumen, aber nur relativ we
nig Wasserinhalt und dementsprechend auch vergleichs
weise wenig Energieinhalt bezogen auf die Volumeneinheit
besitzt. Die Folge der genannten Nachteile ist, daß
einerseits eine vergleichsweise große Oberfläche benetzt
wird, daß andererseits aber vergleichsweise wenig Wasser
in die eigentliche Falzlinie gelangt, was keine zuver
lässige Falzhilfe darstellt.
Aus der DE-Z "Papier und Kunststoff-Verarbeiter" 11/72,
S. 13, ist eine Einrichtung zum Konditionieren von Pa
pier mittels feuchter Luft oder Dampfes bekannt. Das Pa
pier soll hiermit geschmeidig, griffig und widerstands
fähig gemacht werden. Auch hierbei fehlt es demnach an
einer brauchbaren Falzhilfe.
Aus der US-A 18 84 783 ist es bekannt, eine Papierbahn
zur Vorbereitung des Falzvorgangs auf ihrer halben Brei
te über eine mit Dampf beaufschlagbare Kammer zu führen.
Eine Aufweichung lediglich entlang der Falzlinie ist
hierbei jedoch nicht möglich.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art
so zu verbessern, daß Chemikalien weitgehend entfallen
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Wasser erwärmtes Leitungswasser ist, das auf eine
über der normalen Raumtemperatur liegende Temperatur im
Bereich von 30°C bis 60°C erwärmt wird.
Mit diesen Maßnahmen werden die eingangs angegebenen
Nachteile vollständig beseitigt. Im angegebenen Tempera
turbereich läßt sich mit Leitungswasser bereits eine so
weitgehende Aufweichung der Papierfaser erreichen, daß
auch noch bei Problempapieren, wie bedruckten und/oder
gestrichenen Papieren, eine hohe Falzgenauigkeit und ein
scharf ausgeprägter Falz erzielbar sind, ohne Chemika
lien einsetzen zu müssen bzw. diese stark reduzieren zu
können. Infolge des Wegfalls bzw. der starken Reduzie
rung von Chemikalien ist eine hierdurch verursachte
Bruch- bzw. Beschädigungsgefahr in vorteilhafter Weise
nicht zu befürchten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildun
gen des übergeordneten Verfahrens sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine einem
Falzapparat vorgeordnete Längsfalzeinrich
tung und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Wasser- und Leim
auftragseinrichtung.
Die der Fig. 1 zugrundeliegende Längsfalzeinrichtung
besteht aus einem über zwei Falzwalzen 1 angeordneten
Falztrichter 2, über den eine bedruckte Papierbahn 3
bzw. ein aus mehreren derartigen Bahnen bestehendes
Bahnpaket gezogen wird. Nach dem Längsfalzvorgang wird
die Bahn bzw. das Bahnpaket mittels einer Querschneid
einrichtung in Abschnitte unterteilt, die einem weiteren
Falzvorgang unterzogen werden können. Zur Erleichterung
des mittels des Falztrichters 2 auszuführenden Längsfalz
vorgangs wird auf die der Fig. 1 zugrundeliegende Pa
pierbahn 3 entlang der mit dem Spalt zwischen den Falz
walzen 1 und der Nase des Falztrichters 2 fluchtenden
Falzlinie eine Falzhilfeflüssigkeit aufgebracht. Diese
wird in Form eines bei 4 angedeuteten Flüssigkeits
strichs aufgetragen. Durch die Falzhilfeflüssigkeit wird
das Papiermaterial entlang der Falzlinie aufgeweicht,
so daß ein exakter, scharfkantiger Falz erzielbar ist.
Die in Form des Flüssigkeitsstrichs 4 aufgebrachte Falz
hilfeflüssigkeit kann aus erwärmtem Leitungswasser be
stehen. Die dabei zur Anwendung kommende Wassertempera
tur richtet sich nach der Art des verarbeiteten Papiers.
Bei saugfähigem Papier, wie Zeitungspapier oder derglei
chen, kann eine Temperatur von etwa 30°C bereits genü
gen. Bei Problempapieren, wie gestrichenem und/oder be
drucktem Papier, wird mit einer höheren Temperatur in
der Größenordnung von etwa 60°C ein ausgezeichnetes Er
gebnis erreicht. Sofern eine fixe Temperatureinstellung
gewünscht wird, die in allen Fällen zur Anwendung kommen
soll, kann sich eine Fixtemperatur in etwa 50°C bewäh
ren. Sofern die Temperierung der Falzhilfeflüssigkeit
in besonders hartnäckigen Fällen nicht ausreichen soll
te, können der Falzhilfeflüssigkeit noch geeignete Che
mikalien beigegeben werden. Infolge der Temperatur der
Falzhilfeflüssigkeit werden dabei jedoch nur ganz gerin
ge Mengen an Chemikalien benötigt. In den meisten Fällen
kommt man infolge der Temperierung jedoch mit normalem
Leitungswasser aus.
Die Falzhilfeflüssigkeit kann mittels einer Hohlnadel
oder wie hier mittels einer Düse 5 berührungslos aufge
tragen werden. Diese ist auf einem Auftragkopf 6 aufge
nommen, der mittels eines zugeordneten Halters 7 an
einer Traverse 8 festgelegt ist, die an den Gestellsei
tenwänden 9 des Falzapparatüberbaus bzw. der Druckma
schine befestigt ist. Der Auftragkopf 6 ist mit entspre
chenden Zuleitungen 10 sowie entsprechenden Schaltorga
nen 11 zum Auf- und Absteuern der Düse 5 versehen. Die
Stellung der Düse 5 ist durch entsprechendes Verschieben
des Halters 7 entlang der Traverse 8 einstellbar. In
einfachen Fällen kann diese Einstellung manuell erfol
gen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu
eine fernbedienbare Stelleinrichtung 12 vorgesehen, die
über eine zum Bedienungspult führende Signalleitung 13
ansteuerbar ist. Ebenso können die Schaltorgane 11 des
Auftragkopfes 6 fernbedienbar sein, was durch eine Steu
erleitung 14 angedeutet ist. Die Düse 5 arbeitet berüh
rungsfrei, d. h. ist mit Abstand von der Papierbahn 3 angeord
net und unterliegt daher auch keiner Verschmutzungs- und
Verstopfungsgefahr.
Der Auftragkopf 6 mit der Düse 5 zur Auftragung des Falz
hilfeflüssigkeitsstrichs 4 befindet sich im Bereich des
Auflaufs der zugeordneten Papierbahn 3 auf eine oberhalb des
Falztrichters 2 angeordnete Umlenkwalze 15, was eine
straffe Bahnführung und damit einen gleichbleibenden Ab
stand der Papierbahn 3 von der Düse 5 gewährleistet. Aufgrund
des durch die Düse bewirkten berührungslosen Auftrags
wäre es aber auch ohne weiteres möglich, ein gewisses
Flattern der Bahn in kauf zu nehmen.
In den Fällen, in denen zwei oder mehrere Bahnen dem
Falztrichter 2 zugeführt und im Bereich der Falzlinie
miteinander verklebt werden sollen, wird auf die jeweils
unteren Bahnen entlang der Falzlinie Leim aufgetragen.
Dieser kann zur Erleichterung des Falzvorgangs ebenfalls
erwärmt werden. Die oberste Bahn, die keinen Leimauftrag
erhält, wird nach wie vor mit Falzhilfeflüssigkeit in
Form von mehr oder weniger temperiertem Wasser beauf
schlagt. Da im Bereich jeder Bahn nur entweder Leim oder
eine andere Falzhilfeflüssigkeit benötigt werden, kann
der Auftrag von Leim bzw. hier temperiertem Wasser, mit
Hilfe ein und desselben Auftragkopfes 6 erfolgen, der je
nach Betriebsart mit Leim bzw. Wasser beaufschlagt wird.
Ein derartiger Auftragkopf ist daher, wie am besten aus
Fig. 2 erkennbar ist, mit zwei parallelen Eingängen
versehen.
Die Anzahl der auf jeder Traverse 8 aufgenommenen, je
weils einer Papierbahn 3 zugeordneten Auftragköpfe 6 richtet
sich nach der Anzahl der benötigten Falzhilfe- bzw.
Leimstriche. Bei dem der Fig. 1 zugrundeliegenden Bei
spiel ist aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich
ein Auftragkopf 6 dargestellt, der zum Auftragen des
Falzhilfeflüssigkeitsstrichs 4 benötigt wird. Sofern auf
der Traverse 8 weitere Auftragköpfe 6 aufgenommen wären,
könnten diese im vorliegenden Fall einfach passiviert
sein.
Bei dem der Fig. 2 zugrundeliegenden Blockschaltbild
sind zwei Auftragköpfe 6 angedeutet, die zwei übereinan
derzulegenden Papierbahnen 3 zugeordnet sein sollen. Jeder
Auftragkopf 6 ist mit zwei Eingängen für eine Falzhilfe
flüssigkeitszuleitung 10a und eine Leimzuleitung 10b
versehen, wovon nur die eine oder die andere aktiviert
sein kann. In der der Fig. 2 zugrundeliegenden Betriebs
stellung soll der untere Auftragkopf 6 mit Leim und der
obere Auftragkopf 6 mit Falzhilfeflüssigkeit in Form
von temperiertem Wasser beaufschlagt werden. Die Auf
tragköpfe 6 sind jeweils, wie weiter oben schon angedeu
tet wurde, mit einem eingebauten Schaltorgan 11, hier in
Form eines mittels der Steuerleitung 14 ansteuerbaren
Magnetventils, versehen, das jeweils eine Zuleitung
freigibt und die andere verschließt und umgekehrt.
Die mit einer zu jedem Auftragkopf 6 führenden Stichlei
tung versehene Leimzuleitung 10b wird aus einem mit zwei
abwechselnd entleerbaren Kammern versehenen Tank 16 ge
speist. Zur Vermeidung von Verstopfungen im Bereich der
gleichzeitig zur Auftragung von Leim und Falzhilfeflüs
sigkeit dienenden und daher sehr engen Düse 5 ist
in der Leimzuleitung 10b eine Filtereinrichtung 17 vor
gesehen. Sofern eine Aufheizung des an sich gleichzeitig
als Falzhilfeflüssigkeit dienenden Leim in derselben
Weise wie eine Aufheizung der regulären Falzhilfeflüs
sigkeit gewünscht wird, kann eine der Filtereinrichtung
17 vor- oder nachgeordnete oder in die Filtereinrichtung
17 integrierte Heizeinrichtung vorgesehen sein.
Die Falzhilfeflüssigkeitszuleitung 10a, die ebenfalls
eine zu jedem Auftragkopf 6 führende Stichleitung be
sitzt, kann aus dem Wasserleitungsnetz, das hier durch
ein Leitungsrohr 18 angedeutet ist, gespeist werden. Zur
Aufheizung der Falzhilfeflüssigkeit auf eine gewünschte
Temperatur im Bereich zwischen etwa 30°C und 60°C führt
die Falzhilfeflüssigkeitszuleitung 10a über einen Durch
lauferhitzer 19. Stromaufwärts vom Durchlauferhitzer 19
ist hier eine Beimischeinrichtung 20 vorgesehen, mittels
der der Falzhilfeflüssigkeit im Durchlaufverfahren Che
mikalien beigemischt werden können, durch die die Falz
hilfewirkung noch intensiviert werden können. Zur Abfil
terung von Verunreinigungen kann eine eingangsseitig,
d. h. in der Nähe der Abzweigung vom Leitungsnetz ange
ordnete Filtereinrichtung 21 vorgesehen sein.
Um eine Spülung der Leimauftragseinrichtung mit warmem
Wasser zu ermöglichen, sind die Falzhilfeflüssigkeitszu
leitung 10a und die Leimzuleitung 10b durch eine Bypass-
Leitung 22 miteinander verbunden, die stromabwärts vom
Durchlauferhitzer 19 von der Falzhilfeflüssigkeitszulei
tung 10a abzweigt und im Bereich des Ausgangs des Tanks
16 in die Leimzuleitung 10b einmündet. An der Abzweigung
der Bypass-Leitung 22 von der Falzhilfeflüssigkeitszu
leitung 10a ist ein mittels einer Steuerleitung 23 fern
steuerbares Mehrwegeventil 24 vorgesehen, mittels dessen
die Bypass-Leitung 22 alternativ zu dem stromabwärts ge
legenen Bereich der Falzhilfeflüssigkeitszuleitung 10b
geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Zur Vermeidung
eines unerwünschten Eindringens von Wasser in den Leim
tank 16 bzw. von Leim in die Falzhilfeflüssigkeitszulei
tung 10a sind im Bereich der Leimzuleitung 10b stromauf
wärts von der Einmündung der Bypass-Leitung 22 und im
Bereich der Bypass-Leitung 22 gegenläufige Rückschlag
ventile 25 vorgesehen, die so angeordnet sind, daß das
im Bereich der Bypass-Leitung 22 angeordnete Rückschlag
ventil unter Wasserdruck öffnet und unter Leimdruck
schließt und das im Bereich der Leimzuleitung 10b ange
ordnete Rückschlagventil unter Leimdruck öffnet und un
ter Wasserdruck schließt. Durch Spülung des gesamten
Leimauftragssystems lassen sich Verkrustungen etc., die
sich im Laufe längerer Stillstandszeiten bilden könnten,
zuverlässig vermeiden.
Im Falle kürzerer Stillstandszeiten genügt in der Regel
zur Vermeidung von Betriebsstörungen bereits eine Spü
lung der Düsen 5. Hierzu wird bei passivierter Bypass-
Leitung das in jeden Auftragkopf 6 eingebaute, als Mehr-
Wege-Magnetventil ausgebildete Schaltorgan 11 so ange
steuert, daß beim Abschalten des Bahnvorschubs die Leim
zuleitung 10b unterbrochen und die Falzhilfeflüssig
keitszuleitung 10a geöffnet ist, so daß auch bei unter
brochener Bypass-Leitung 22 eine Spülung der Düsen 5
mit unter Druck stehender Falzhilfeflüssigkeit erfolgt.
Bei aktivierter Bypass-Leitung 22 wird das in jeden Auf
tragkopf 6 eingebaute Schaltorgan 11 so angesteuert, daß
die mit unter Druck stehender Falzhilfeflüssigkeit beauf
schlagte Zuleitung geöffnet und die andere Zuleitung
unterbrochen ist.
Mit den genannten Spülungen der Düsen 5 bzw. des ge
samten Leimauftragssystems kann begonnen werden, sobald
die Bahngeschwindigkeit unter etwa ein Drittel der übli
chen Bahngeschwindigkeit abgefallen ist, da während des
letzten Auslaufs der Materialbahn ohnehin Makulatur ent
steht. Die als Mehrwege-Magnetventile ausgebildeten
Schaltorgane 11 bzw. 24 können über die zugeordneten
Steuerleitungen 14 bzw. 23 mittels eines verschiedene
Betriebsparameter verarbeitenden Rechners und/oder von
Hand ansteuerbar sein.
Claims (4)
1. Verfahren zum Vorbereiten einer Papierbahn für einen
Falzvorgang, wobei auf die Papierbahn entlang einer
Falzlinie Wasser als Falzhilfeflüssigkeit aufgebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser erwärm
tes Leitungswasser ist, das auf eine über der norma
len Raumtemperatur liegende Temperatur im Bereich von
30°C bis 60°C erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle von dem Wasser beigemischten Chemikalien
die Erwärmung des Wassers nach der Beimischung der
Chemikalien erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beimischung von Chemikalien im Durchlaufver
fahren erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Falz
hilfeflüssigkeit im Durchlaufverfahren erfolgt.
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