DE19726890A1 - Sprühdose und Sprühsystem zum Aufsprühen von Flüssigkeit auf eine Materialbahn - Google Patents
Sprühdose und Sprühsystem zum Aufsprühen von Flüssigkeit auf eine MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sprühdüse und ein Sprühsystem zum Aufsprühen von
Flüssigkeit auf eine Materialbahn, insbesondere zum Aufsprühen von Trennflüssigkeit
auf eine Aluminiumfolie.
Bei der Herstellung von extrem dünnen Aluminiumfolien ist es erforderlich, zwei
Folienbahnen übereinander durch ein Walzwerk zu führen, damit die gewünscht
geringen Folienstärken von bis zu 6 µm erreicht werden. Dazu wird vor dem Walzen in
einer sogenannten Doppler-Maschine eine Wickelrolle aus zwei übereinander liegenden
Folien gewickelt. Die beiden Folien werden nach dem letzten Walzvorgang wieder auf
einer Separier-Maschine getrennt und zu Wickelrollen aufgewickelt.
Damit die beiden Folienbahnen beim Walzen nicht zusammenschweißen, wird beim
Doppeln eine Trennflüssigkeit, z. B. Petroleum oder Kerosin mit entsprechenden
Legierungen, auf die Innenseite einer der beiden Folienbahnen gesprüht. Nach dem
Separieren werden die Wickelrollen in Glühöfen erhitzt, damit sich die Trennflüssigkeit
verflüchtigt.
Die Trennflüssigkeit wird mittels eines Sprühsystems aufgesprüht, das aus einer Reihe
von über die Bahn breite angeordneten Sprühdüsen besteht. Bekannterweise werden
Zweistoff-Düsen verwendet, von denen die Trennflüssigkeit mittels Druckluft versprüht
wird. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß die bekannten Zweistoff-Düsen nicht in
der Lage sind, eine ausreichend regelbare Menge an Trennflüssigkeit mit der geforder
ten Gleichmäßigkeit aufzusprühen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sprühdüse zu schaffen, die in der
Lage ist, eine über einen weiten Regelbereich einstellbare Menge an Trennflüssigkeit mit
dem erforderlich gleichmäßigen Sprühbild aufzusprühen. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, ein Sprühsystem unter Verwendung einer erfindungsgemäßen
Sprühdüse zum Aufsprühen von Trennflüssigkeit bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Patentanspruch 2
löst die zweite Aufgabe.
Mit den erfindungsgemäßen Sprühdüsen läßt sich die Trennflüssigkeit bei einem
konstanten Druck des Transportmediums Luft von 1 bar gleichmäßig verteilen. Die
Auftragsmenge kann ausschließlich über den Flüssigkeitsdruck über einen sehr weiten
Bereich von z. B. 300 cm3/h bis 6000 cm3/h stufenlos eingestellt werden. Dadurch
werden Verwirbelungen ausgeschlossen, und nur die tatsächlich dosierte Menge pro m2
wird ohne nennenswerte Verluste und tropffrei aufgetragen.
Da ohne nennenswerte Verluste aufgetragen wird, brauchen keine aufwendigen
Absauganlagen installiert zu werden, um eine Belastung des Arbeitsplatzes oder der
Umwelt auszuschließen. Weiterhin wird durch den im wesentlichen verlustfreien Auftrag
der Verbrauch an Trennflüssigkeit kostensparend abgesenkt.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestell
ten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt das Anlagenschema einer Doppler-Maschine mit einem Sprühsystem.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein Sprühsystem.
Fig. 3 zeigt in einer schematischen Draufsicht die Winkelverstellung der Düsen.
Fig. 4 zeigt das Sprühbild einer Düse bei verschiedenen Einstellungen.
Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch eine Sprühdüse.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf die Düse.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Doppler-Maschine enthält zwei Abwickelvorrich
tungen 1, 2, in denen jeweils eine Wickelrolle 3, 4 aus einer dünnen Aluminiumfolie
eingehängt ist. Von den beiden in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordneten
Abwickelvorrichtungen 1, 2 wird jeweils eine Folienbahn 5, 6 abgezogen, die übereinan
derliegend einer Einrichtung 7 zum Aufsprühen einer Trennflüssigkeit, z. B. Petroleum
oder Kerosin mit entsprechenden Legierungen, zugeführt werden. Innerhalb der
Sprühvorrichtung 7 werden die Folienbahnen 5, 6 parallel mit Abstand voneinander
geführt. Zwischen den beiden Bahnen 5, 6 ist ein Sprühsystem 8 angeordnet, das die
Trennflüssigkeit von unten gegen die Innenseite der oberen Folienbahn 5 sprüht.
Anschließend werden die beiden Folienbahnen 5, 6 wieder übereinander gelegt und
übereinanderliegend einer nachfolgenden Aufwickelvorrichtung 9 zugeführt, wo sie
gemeinsam zu einer Wickelrolle 10 aufgewickelt werden.
Das Sprühsystem 8 ist in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Es besteht aus einer Reihe von
quer über die Bahnbreite angeordneten einzelnen Düsen 11, die nach Art eines
Düsenstocks etwa mit 160 mm Abstand voneinander auf einer gemeinsamen Haltertra
verse 12 so befestigt sind, daß ihre Austrittsöffnungen nach oben zeigen, damit die
obere Bahn 5 an ihrer Innenseite mit Trennflüssigkeit 13 besprüht wird. Die Düsen 11
sind an gemeinsame Verteilerrohre 14, 15 angeschlossen, aus denen sie mit Trennflüs
sigkeit (Verteilerrohr 14) und Luft (Verteilerrohr 15) versorgt werden. Die Verteilerrohre
14, 15 sind so dimensioniert, daß bei der maximal zu versprühenden Menge an Luft und
Flüssigkeit keine Druckverluste in ihnen entstehen. Dies gewährleistet, daß an allen
Düsen 11 der gleiche Flüssigkeits- und Luftdruck ansteht und somit die gleiche Menge
an Trennflüssigkeit 13 abgegeben wird. Damit das Sprühsystem 8 auf unterschiedliche
Arbeitsbreiten eingestellt werden kann, sind jeweils die beiden äußeren Düsen 11 an
jeder Maschinenseite mittels Ventilen 16 einzeln von den Verteilerrohren 14, 15
abschaltbar.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist jede Düse 11 auf der Haltertraverse 12 um ihre senkrechte
Mittelachse 17 schwenkbar befestigt, damit ihre schlitzförmige Austrittsöffnung 18 in ihrer
relativen Lage zur Bahnlaufrichtung verstellt werden kann. Die Verstellung erfolgt mittels
einer Verstellstange 19, die sich über die Arbeitsbreite erstreckt und an der jede Düse 11
mit ihrem Gehäuse angelenkt ist. Die Verstellstange 19 kann mittels eines seitlichen
Motors 20 axial verschoben werden und dreht dabei jede Düse 11 um ihre senkrechte
Drehachse 17. Die Verstellmöglichkeit der schlitzförmigen Austrittsöffnung 18 jeder Düse
11 relativ zur Bahnlaufrichtung beträgt dabei mindestens 45°, bevorzugt 60°, aus der
Null-Lage (Fig. 3 oben), in der die schlitzförmigen Austrittsöffnungen 18 senkrecht zur
Bahnlaufrichtung stehen. Durch Drehung der Düsen 11 läßt sich so die Strahlbreite von
ca. 300 mm auf ca. 160 mm bei gleichem Abstand der Düsen 11 zur Bahn 5 verändern.
Die Auswirkung einer Drehung der Düsen 11 aus der Null-Lage um 60° ist in Fig. 4
dargestellt. Das Sprühbild verändert sich bei der Drehung dahingehend, daß die dosierte
Menge auf eine geringere Bahnbreite aufgesprüht wird. Durch die Winkelverstellung läßt
sich die von der Auftragsmenge jeder Düse 11 abhängige Strahlbreite so einstellen, daß
die Strahlen zweier benachbarter Düsen 11 sich nicht überlappen. Eine Überlappung
zweier Strahlen würde zu Verwirbelungen führen, die die Gleichmäßigkeit des Auftrags
beeinträchtigt. In Betrieb werden die Düsen 11 so eingestellt, daß sich ihre jeweiligen
Auftragsgebiete gerade eben berühren. Das Sprühbild jeder Düse läßt sich somit jeder
geforderten Auftragsmenge pro Zeiteinheit für einen verwirbelungsfreien gleichmäßigen
Auftrag anpassen.
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist oberhalb der Bahn 5 eine dachförmige, zu den Bahnrän
dern hin abgewinkelte Abdeckhaube 21 angeordnet, die bei einem Riß der Bahn 5 ein
Austritt von Trennflüssigkeit aus der Sprühvorrichtung 7 verhindert. An den beiden
Bahnrändern schließt sich jeweils eine Tropfrinne 22 an die Abdeckhaube 21 an, die sich
in Bahnlaufrichtung über den Sprühbereich erstrecken. Die Tropfrinnen 22 fangen die
nicht auf die Bahn 5 aufgetragene Menge an Trennflüssigkeit auf und leiten sie über
Leitungen 23 zu einem Auffangbehälter 24. Unterhalb des Düsenstocks ist eine
Auffangwanne 25 angeordnet, die nach unten wegspritzende Trennflüssigkeit auffängt
und über eine Leitung 26 ebenfalls dem Auffangbehälter 24 zuführt.
In den Fig. 5 und 6 ist eine einzelne Düse 11 vergrößert dargestellt. Die Düse 11
enthält eine zentrale, an eine Flüssigkeitszufuhr 27 angeschlossene Flüssigkeitsdüse 28,
die einen rohrförmigen Austrittskanal 29 aufweist. Um die Flüssigkeitsdüse 28 ist eine
Luftdüse 30 angeordnet, die einen Luftzuführkanal 31 enthält, dessen Austrittsöffnung
32 ringförmig um den Austrittskanal 29 der Flüssigkeitsdüse 28 angeordnet ist. Der
Austrittskanal 29 der Flüssigkeitsdüse 28 und der Luftzufuhrkanal 31 münden in eine
Haube 33 mit einer schlitzförmigen Austrittsöffnung 18, die als Flachstrahlverteiler wirkt.
Wesentlich für die Erfindung ist, daß der Austrittskanal 29 der Flüssigkeitsdüse 28 einen
Innendurchmesser von weniger als 0,3 mm, vorzugsweise von ca. 0,1 mm bis 0,2 mm,
und eine Länge von mehr als dem 30-fachen seines Innendurchmessers aufweist. Im
Beispiel beträgt die Länge des Austrittskanals 29 etwa das 90-fache seines Innendurch
messers von ca. 0,2 mm. Der so gestaltete Austrittskanal 29 wirkt über seine Länge als
gleichmäßige Drossel. Es entsteht eine ungestörte, laminare Flüssigkeitsströmung, die in
den Luftstrahl hineingespritzt wird.
Die so gestaltete Sprühdüse 11 läßt sich bei einem konstanten Luftdruck betreiben,
wobei die abgegebene Flüssigkeitsmenge stufenlos ausschließlich über den Flüssig
keitsdruck geregelt wird. Der Flüssigkeitsdruck läßt sich zwischen 0,25 bar und maximal
15 bar regeln. Bei dieser Druckdifferenz erzielt man einen Flüssigkeitsdurchsatz von 300
cm3/pro Stunde bis 6000 cm3/pro Stunde. Die Breite des aus der schlitzförmigen
Austrittsöffnung 18 austretenden Flüssigkeitsstrahls verändert sich über diesen
Druckbereich von 160 mm Breite auf 300 mm Breite. Dies wird durch eine Drehung der
Düse 11 und somit einer Änderung des Winkels der Austrittsöffnung 31 zur Bahn
korrigiert. Bei einem maximalen Flüssigkeitsdurchsatz bewirkt eine Drehung der Düse 11
um 600, daß diese Düse 11 wieder eine Bahnbreite von ca. 160 mm besprüht und somit
keine Verwirbelungen aufgrund von sich überkreuzenden Flüssigkeitsstrahlen auftreten.
Claims (6)
1. Sprühdüse zum Aufsprühen von Flüssigkeit auf eine Materialbahn (5), insbesondere zum
Aufsprühen von Trennflüssigkeit auf eine Aluminiumfolie,
- - mit einer zentralen, an eine Flüssigkeitszufuhr (27) angeschlossene Flüssigkeitsdü se (28), die einen rohrförmigen Austrittskanal (29) aufweist,
- - einem Luftzufuhrkanal (31), dessen Austrittsöffnung (32) ringförmig um den Austrittskanal (29) der Flüssigkeitsdüse (28) angeordnet ist, und
- - mit einer als Flachstrahlverteiler wirkenden Haube (33) mit einer schlitzförmigen
Austrittsöffnung (18), in die der Austrittskanal (29) der Flüssigkeitsdüse (28) und der
Luftzufuhrkanal (31) münden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittskanal (29) der Flüssigkeitsdüse (28) einen Innendurchmesser von maximal 0,3 mm und eine Länge von mehr als dem 30-fachen seines Innendurchmessers aufweist.
2. Sprühsystem zum Aufsprühen von Flüssigkeit auf eine Materialbahn (5), insbesondere
zum Aufsprühen von Trennflüssigkeit auf eine Aluminiumfolie, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem Düsenstock mehrere Düsen (11) gemäß Patentanspruch 1
über die Arbeitsbreite mit gleichem Abstand voneinander angeordnet sind.
3. Sprühsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Düse
um ihre zentrale Mittelachse (17) drehbar an einer gemeinsamen Haltertraverse (12)
befestigt ist.
4. Sprühsystem nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Verstellan
trieb (19, 20) für eine gemeinsame Drehung der Düsen (11).
5. Sprühsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Düsen an gemeinsame Verteilrohre (14, 15) für Trennflüssigkeit und Luft
angeschlossen sind, die so dimensioniert sind, daß keine merklichen Druckverluste über
die Arbeitsbreite auftreten.
6. Sprühsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Flüssigkeitsabgabe der Düsen (11) bei konstantem Luftdruck über den
Flüssigkeitsdruck geregelt wird.
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