DE3632456C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind verschiedene Luft/Kraftstoff-Verhältnissensoren
zum Messen des Luft/Kraftstoffverhältnisses in dem
einer Brennkraftmaschine oder einer anderen Verbrennungsvorrichtung
zugeführten Luft/Kraftstoffgemisch auf
der Grundlage der Sauerstoffkonzentration im Abgas bekannt.
Ein derartiger, in der JP-OS 1 78 354/1984 beschriebener
Sensor umfaßt zwei beabstandete Elemente,
die jeweils auf gegenüberliegenden Seiten eines tafelförmigen,
Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten
ausgebildete poröse Elektroden aufweisen. Das eine dieser
Elemente dient als Sauerstoffpumpe zum Auspumpen
von Sauerstoff aus dem Spalt zwischen den beiden Elementen,
während das andere Element als elektrochemische
Sauerstoffkonzentrationszelle dient, die eine Spannung
entsprechend der Sauerstoffkonzentrations-Differenz
zwischen dem Spalt und der Umgebungsatmosphäre erzeugt.
Dieser Sensor vermag das Luft/Kraftstoffverhältnis im
kraftstoffarmen Bereich bzw. Abmagerungsbereich des Ansauggemisches
zu messen.
Dieser bisherige Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor, der
hauptsächlich für den Betrieb nur im Abmagerungsbereich,
in welchem das Abgas eine große Menge an Restsauerstoff
enthält, ausgelegt ist, erzeugt jedoch ein ähnliches
Signal im kraftstoffreichen Bereich bzw. Anreicherungsbereich,
in welchem das Abgas einen sehr kleinen Anteil
an Restsauerstoff enthält, aufgrund des Vorhandenseins
sauerstoffhaltiger Verbindungen, wie CO, CO2 und H2O, im
Abgas. Mit anderen Worten, jede Größe des Ausgangssignals
des Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors, außer bei genau
dem stöchiometrischen Wert, kann jeweils eine von zwei
verschiedenen Größen des Luft/Kraftstoffverhältnisses
repräsentieren; dies bedeutet, daß das Sensor-Ausgangssignal
bezüglich des Abmagerungs- und des Anreicherungsbereichs
mehrdeutig ist. Dieser Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor
kann mithin nicht für die Luft/Kraftstoffverhältnisregelung
eingesetzt werden, sofern nicht definitiv
bekannt ist, ob die Verbrennungsvorrichtung im
kraftstoffarmen oder im kraftstoffreichen Bereich arbeitet.
Zur Ausschaltung dieses Problems wurde bereits vorgeschlagen,
Atmosphärenluft in Berührung mit der von der
Sauerstoffpumpe abgewandten Seite der elektrochemischen
Sauerstoffkonzentrationszelle zu leiten und damit ein
Invertieren bzw. Umkippen des Meßsignals im Bereich der
stöchiometrischen Größe des Luft/Kraftstoffverhältnisses
zu verhindern. Zu diesem Zweck muß jedoch der Luft/-
Kraftstoff-Verhältnissensor gegenüber der Umgebungsatmosphäre
offen sein, wodurch wiederum der Sensoraufbau
aufgrund der Schwierigkeit, den Sensor wasserdicht
auszubilden, komplex wird.
Zur Vermeidung dieses Problems sind zwei Abwandlungen
vorgeschlagen worden. Gemäß einer ersten Abwandlung
wird, anstatt Atmosphärenluft in den Sensor einzuleiten,
Sauerstoff durch eine interne oder eingebaute Bezugs-
Sauerstoffquelleneinheit erzeugt, die eine elektrochemische
Sauerstoffpumpzelle enthält und an der einen
Seite der elektrochemischen Sauerstoffkonzentrationszelle
angeordnet ist. Dabei wird ein Teil des in dieser
Einheit erzeugten Sauerstoffs durch einen Leckdrosselteil
zum Eindringen in das umgebende Abgas gebracht, so
daß der Sauerstoff-Partialdruck in der internen Bezugs-
Sauerstoffquelle konstant gehalten wird (vgl. JP-OS
1 37 586/1985). Auf diese Weise wird die Notwendigkeit für
eine atmosphärische Referenz vermieden. Gemäß der zweiten
Abwandlung wird die Notwendigkeit für eine atmosphärische
Referenz durch Verwendung eines "strombegrenzenden"
Sensors in Kombination mit einer Lambda-Sonde
vermieden (vgl. SAE Technical Paper No. 8 50 379).
Der beschriebene Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor, bei
dem ein Teil des an der internen Bezugs-Sauerstoffquelleneinheit
erzeugten Sauerstoffs in das Umgebungs-Abgas
eindringen kann, ist mit dem Nachteil behaftet, daß bei
einer Änderung des Sauerstoff-Partialdrucks im umgebenden
Abgas eine entsprechende Änderung im Sauerstoff-
Partialdruck in der internen Bezugs-Sauerstoffquelle
auftritt. Dieses Problem verstärkt sich besonders dann,
wenn das Abgas im Anreicherungszustand anfällt, weil
nämlich die in dem im Anreicherungszustand anfallenden
Abgas enthaltenen, entzündbaren Gasbestandteile, wie CO
und H2, den Leckdrosselteil passieren, so daß ein großer
Teil des Gases umgekehrt in die interne Bezugs-Sauerstoffquelleneinheit
diffundiert. Es hat sich gezeigt,
daß dabei der Sauerstoffdruck in der Quelleneinheit
stark herabgesetzt und dadurch ein nicht vernachlässigbarer
Fehler in das Ausgangssignal der elektrochemischen
Sauerstoffkonzentrationszelle eingeführt wird.
Ein weiteres Problem bei diesem Sensor ergibt sich
daraus, daß die Öffnung am Leckdrosselteil der internen
Bezugs-Sauerstoffquelleneinheit dem Abgas ausgesetzt
ist. Infolgedessen können sich Ablagerungen bestimmter
glasbildender Bestandteile des Abgases an der Öffnung
dieses Leckdrosselteils bilden, was praktisch zu einem
Blockieren der internen Bezugs-Sauerstoffquelleneinheit
führt und einen abnormalen Anstieg des internen Sauerstoff-
Partialdrucks hervorruft, welcher eine einwandfreie
Messung des Luft/Kraftstoffverhältnisses unmöglich
macht oder sogar zu einem vollständigen Ausfall des
Sensors führen kann.
Aus der DE 36 07 400 A1 ist ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis-
Steuersystem bekannt, das zum Steuern des
Luft/Kraftstoff-Verhältnisses mittels eines Sauerstoffsensors
geeignet ist. Ein solcher Sauerstoffsensor hat
ein Aluminiumsubstrat, eine Lufteinlaßplatte mit einem
Lufteinlaßschlitz, einen ersten Festelektrolyten, eine
Bezugselektrode, eine Meßelektrode, einen Abstandshalter,
einen zweiten Festelektrolyten, eine Pumpanode,
eine Pumpkathode und einen Spalt. Beim Gebrauch dieses
Sauerstoffsensors tritt Abgas in den Spalt zwischen den
beiden Festelektrolyten ein, während in den Lufteinlaßschlitz
nur Luft oder ein anderes suerstoffhaltiges
Bezugsgas eingeführt wird. Die Kombination des ersten
Festelektrolyten mit der Bezugselektrode und der Meßelektrode
dient als Sauerstoff-Konzentrationszelle, die
eine veränderliche elektromotorische Kraft entsprechend
der Differenz im Sauerstoffpartialdruck zwischen
der Luft an der Anodenseite und dem Gas, das an der
Kathodenseite vorhanden ist, erzeugt. Weiterhin bildet
die Kombination aus dem zweiten Festelektrolyten und
der Pumpanode sowie der Pumpkathode eine Pumpenzelle.
Wenn nun ein von außen zugeführter Gleichstrom quer
durch den zweiten Festelektrolyten von der Pumpanode
zur Pumpkathode fließt, tritt eine Migration von Sauerstoffionen
durch den zweiten Festelektrolyten von der
Kathodenseite in Richtung zur Anodenseite auf. Dieser
Stromfluß führt somit zu einer Herauslösung von Sauerstoff
aus dem Gas im Spalt, der aufgrund seiner geringen
Spaltbreite dem Eindringen von Abgas einen beträchtlichen
Widerstand entgegensetzt. Daher ist der Übergang
von Sauerstoff aus dem Spalt heraus oder in den Spalt
hinein unter der Wirkung der Pumpenzelle wirksam, um
den Sauerstoff-Partialdruck innerhalb des Spaltes zu
variieren. Das heißt, die Größe der Ausgangsspannung
der Sensorzelle kann durch Steuerung des Pumpenstromes
variiert werden.
Weiterhin beschreibt die DE 36 06 044 A1 einen Luft/
Kraftstoff-Verhältnissensor mit einer elektrochemischen
Sauerstoffkonzentrationszelle und einer Sauerstoffpumpe,
die unter Festlegung eines Zwischenraums einander
flächig gegenüberstehen. Die Sauerstoffkonzentrationszelle
besteht aus einer ersten Festelektrolytplatte,
und die Sauerstoffpumpe weist eine zweite Festelektrolytplatte
auf. Weiterhin hat dieser bekannte Luft/Kraftstoff-
Verhältnissensor einen Diffusionsbegrenzungsteil,
der mit einem porösen Material gefüllt sein kann, um
einen größeren Diffusionswiderstand zu erzeugen.
Aus der EP 01 23 720 A1 ist ein Sauerstoffsensor mit
einer Sauerstoffkonzentrationszelle bekannt, welche
über einen Spalt einer Sauerstoffpumpenzelle gegenüberliegt.
Eine poröse Elektrodendeckschicht ist auf
eine Elektrode aufgetragen, die eine Festelektrolytplatte
bedeckt, welche für die Pumpenzelle vorgesehen
ist.
Schließlich ist aus der DE 37 15 275 A1 ein Sauerstoffsensor
bekannt, welcher eine Referenzelektrodenschicht
als eine interne Bezugs-Sauerstoffquelle verwendet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten
Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor zu schaffen,
der universell im kraftstoffarmen und im kraftstofffreien
Bereich eingesetzt werden kann und unabhängig hiervon
genaue Ergebnisse zu liefern vermag.
Diese Aufgabe wird bei einem Luft/Kraftstoff-Verhältissensor
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
erfindungsgemäß durch die in dessen kennzeichnendem
Teil enthaltenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Patentansprüchen 2 bis 8.
Ein typisches Beispiel für den bei erstem und zweitem
Element verwendeten, Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten
ist eine feste Lösung aus Zirkonoxid und
Yttriumoxid oder Calciumoxid. Andere verwendbare
Stoffe sind feste Lösungen aus Cerdioxid, Thoriumdioxid
und Hafniumdioxid, eine feste Lösung eines Oxids
des Perovskite-Typs sowie eine feste Lösung eines dreiwertigen
Metalloxids. Die auf den gegenüberliegenden
Seiten der Festelektrolyte ausgebildeten porösen Elektroden
(a-d) können aus Platin, Rhodium oder einem
anderen Metall, das die oxidative Reaktion zu katalysieren
vermag, bestehen. Die Elektroden selbst können
nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Bei
einem derartigen Verfahren wird eine Paste aus einem
Pulver aus Platin, Gold oder einem anderen geeigneten
Metall, das mit einem Pulver aus demselben Keramikmaterial
wie dem des Festelektrolyten vermischt ist, nach
Dickschicht-Auftragtechnik in einem vorbestimmten
Muster auf den Festelektrolyten aufgedruckt, worauf der
aufgedruckte Überzug gesintert wird. Bei einem anderen
Verfahren wird das Pulver, als Ausgangsmaterial, nach
zweckmäßiger Dünnschicht-Auftragtechnik, wie Flammsprühen,
chemisches Plattieren oder Aufdampfen, auf den Festelektrolyten
aufgetragen. Die porösen Elektroden (b-
d), die dem Abgas ausgesetzt sein sollen, werden vorzugsweise
nach Dickschicht-Auftragtechnik mit einer
porösen Schutzschicht aus Aluminiumoxid, Spinell, Zirkonoxid,
Mullit od. dgl. beschichtet.
Der Gasraum ist ein Raum, in welchen das umgebende Abgas
unter Diffusionsbegrenzung oder -drosselung durch einen
Gasdiffusionsdrosselteil eingeführt wird. Dieser Raum
kann durch Einsetzen eines Abstandstücks, d. h. eines
laminaren oder lagenförmigen Zwischenelements aus Al2O3,
Spinell, Forsterit, Steatit, Zirkonoxid od. dgl., zwischen
erstes und zweites Element in der Weise, daß eine flache
geschlossene Kammer zwischen der porösen Elektrode (b)
am ersten Element und der porösen Elektrode (c) am
zweiten Element festgelegt wird, geformt werden. Das
Abstandstück ist mit Öffnungen versehen, die als Gasdiffusionsdrosselteil
wirken und eine Verbindung zwischen
der Umgebungsgasatmosphäre und dem Gasraum herstellen.
Der Gasdiffusionsdrosselteil ist bezüglich seiner Form
keinen besonderen Einschränkungen unterworfen, solange
er eine Verbindung zwischen der Umgebungsgasatmosphäre
und dem Gasraum in diffusionsbegrenzender oder ähnlicher
Weise herzustellen vermag. Beispielsweise kann das
Abstandstück teilweise oder ganz durch einen porösen
Körper ersetzt werden; wahlweise können im Abstandstück,
das seinerseits eine dicke Überzugsschicht bilden kann,
Öffnungen vorgesehen sein. Gewünschtenfalls kann das
Abstandstück nur im Bereich zwischen den Anschlußseiten
des ersten Elements und des zweiten Elements so angeordnet
sein, daß zwischen den beiden Elementen ein
Zwischenraum oder Spalt festgelegt wird, der als Gasdiffusion-
Drosselspalt und auch als Gasraum dient.
Letzterer kann vollständig mit einem porösen Material,
vorzugsweise einem elektrischen Isolator, gefüllt sein.
Wenn der Gasraum, wie beschrieben, in flacher Form vorliegt,
liegt seine Weite, also der Abstand zwischen den Flächen
der porösen Elektroden an den beiden Elementen, vorteilhaft
im Bereich von 0,01-0,2 mm, bevorzugt im Bereich
von 0,05-0,1 mm. Wenn die Weite des Gasraums kleiner
ist als 0,01 mm, wird die Diffusion von gasförmigem
Sauerstoff so stark begrenzt oder gedrosselt, daß die
Ansprechempfindlichkeit des Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors
eher verschlechtert als verbessert wird. Bei
einer zu kleinen Weite des Gasraums kann sich dieser
zudem während der Fertigung des Sensors unter Beeinträchtigung
einer zuverlässigen elektrischen Isolierung
verformen, mit dem Ergebnis, daß Sensoren gleichbleibender
Güte schwierig herzustellen sind. Wenn andererseits
die Weite des Gasraums mehr als 0,2 mm beträgt,
vergrößert sich die über die Weite des Gasraums entstehende
Differenz im Partialdruck der Gasbestandteile,
was nicht nur eine unerwünschte Erhöhung des Pumpstroms,
sondern auch eine verringerte Ansprechempfindlichkeit
des Sensors zur Folge hat.
Die interne Bezugs-Sauerstoffquelle dient als Sammler
für Sauerstoff, der durch den durch das erste Element
fließenden Strom aus dem Gasraum abgesaugt
wird. Die Sauerstoffquelle kann aus einer Kombination
aus einer z. B. aus Al2O3, Spinell, Forsterit,
Steatit, Zirkonoxid o. dgl. bestehenden Abschirmplatte,
die mit einer der Form der porösen Elektrode (a) am
ersten Element, an welcher die Abschirmung angebracht
wird, angepaßten Ausnehmung versehen ist, und einer
Schicht aus einem porösen Material, als Leckdrosselteil,
bestehen, deren eine Seite zur Innenfläche der Ausnehmung
freiliegt und deren andere Seite über eine durchgehende
Bohrung im ersten Element mit dem Gasraum in
Verbindung steht. Der Leckdrosselteil besitzt einen
hohen Widerstand gegenüber einer Gasdiffusion, also eine kleine
Gasleitfähigkeit, und bewirkt eine allmähliche Bewegung
oder Verlagerung von Sauerstoff von der internen Bezugs-
Sauerstoffquelle in den Gasraum. Die Schicht aus porösem
Material kann aus den porösen Elektroden (a und b)
gebildet sein. Die poröse Schicht kann durch sehr kleine
Löcher ersetzt sein, welche das erste Element durchsetzen
und im Inneren des Gasraums münden. Die interne
Bezugs-Sauerstoffquelle kann auch durch die verbindenden
Poren in der porösen Elektrode (a) gebildet
werden, anstatt eine Ausnehmung in der Abschirmplatte
vorzusehen.
Das erste Element arbeitet als Sauerstofferzeuger und
gleichzeitig als elektrochemische Sauerstoffkonzentrationszelle,
während das zweite Element als Sauerstoffpumpe
dient.
Eine der durch das erste Element zu erfüllenden Aufgaben
besteht in der Erzeugung von Sauerstoff. Dies geschieht
aufgrund der Fähigkeit des Festelektrolyten, eine Bewegung
von Sauerstoffionen durch eine Platte aus dem Festelektrolyten
zuzulassen, wenn unter zweckmäßigen Temperaturbedingungen
(400°C, falls der Festelektrolyt aus
stabilisiertem Zirkonoxid besteht) eine Spannung zwischen
die Elektroden auf den gegenüberliegenden Seiten der
Platte angelegt wird. Wenn eine Spannung zwischen die
mit dem Gasraum in Berührung stehende poröse Elektrode
(b) und die mit der internen Bezugs-Sauerstoffquelle in
Berührung stehende poröse Elektrode (a) in der Weise
angelegt wird, daß Sauerstoffionen von der Elektrode (b)
zur Elektrode (a) fließen, d. h. die Elektrode (b) negativ
vorgespannt ist, während die Elektrode (a) positiv
ist, wird Sauerstoff aus dem Gasraum zum Bereich der
porösen Elektrode (a) transportiert und dabei Sauerstoff
in der internen Bezugs-Sauerstoffquelle freigesetzt.
Das erste Element wirkt auch als elektrochemische Sauerstoffkonzentrationszelle,
welche die Fähigkeit der
Festelektrolytplatte zur Erzeugung einer Spannung (elektromotorische
Kraft bzw. EMK) entsprechend der Sauerstoff-
Partialdruckdifferenz zwischen den gegenüberliegenden
Seiten der Platte, wenn diese zweckmäßigen Temperaturbedingungen
ausgesetzt ist, nutzt. Das erste Element
mißt den Sauerstoff-Partialdruck im Gasraum gegen
den Sauerstoff in der ersten Bezugs-Sauerstoffquelle.
Das zweite Element bildet eine Sauerstoffpumpe mit
demselben Arbeitsprinzip wie beim ersten Element, wenn
dieses als Sauerstofferzeuger arbeitet: Sauerstoffionen
bewegen sich oder wandern durch die Festelektrolytplatte,
wenn unter zweckmäßigen Temperaturbedingungen
eine Spannung zwischen die gegenüberliegenden Seiten der
Platte angelegt wird. Bei Anlegung einer Spannung zwischen
die beiden porösen Elektroden (c und d) pumpt das
Sauerstoffpumpelement Sauerstoff aus dem oder in den
Gasdiffusionsraum.
Im folgenden ist das Grundprinzip der Arbeitsweise des
erfindungsgemäßen Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors
näher erläutert.
Zunächst wird durch Anlegung einer vorbestimmten Spannung
(z. B. 5 V) über einen Widerstand (z. B. 500 kΩ)
zwischen die porösen Elektroden (a und b) des ersten
Elements in der Weise, daß die Elektrode (a) positiv
vorgespannt und die Elektrode (b) negativ ist, ein
Stromfluß einer vorbestimmten Größe erzeugt. Infolgedessen
wird Sauerstoff aus dem Gasraum zur internen
Bezugs-Sauerstoffquelle transportiert.
Wenn der Sauerstoff-Partialdruck an der internen Bezugs-
Sauerstoffquelle denjenigen im Gasraum übersteigt, wird
zwischen den porösen Elektroden (a und b) eine der
Sauerstoff-Partialdruckdifferenz proportionale EMK
erzeugt. Die resultierende Klemmenspannung variiert
zwischen dem Zustand, in welchem das Gas im Gasraum
kraftstoffangereichert ist, und dem Zustand, in welchem
dieses Gas kraftstoffabgemagert ist, bis zu mehreren
hundert mV. Diese Differenz ist groß genug, um eine
sprunghafte Änderung im Sensorausgangssignal
bei der stöchiometrischen Größe des Luft/Kraftstoffverhältnisses
(Übergangspunkt zwischen Anreicherungs-
und Abmagerungsbereich) hervorzurufen.
Unter Nutzung dieser Charakteristik des ersten Elements
pumpt das zweite Element Sauerstoff in der Weise in den
oder aus dem Gasraum, daß das Luft/Kraftstoffverhältnis
im Gasraum unabhängig vom Luft/Kraftstoffverhältnis des
umgebenden Abgases praktisch auf der stöchiometrischen
Größe (λ = 1) gehalten wird.
Bevorzugt wird das zweite Element betätigt, um Sauerstoff
in der Weise aus dem oder in den Gasraum zu pumpen,
daß die Spannung zwischen den Klemmen oder Anschlüssen
am ersten Element auf einer vorbestimmten Größe gehalten
wird. Der durch das zweite Element fließende Strom (im
folgenden als Pumpstrom bezeichnet) wird als ein das
Luft/Kraftstoffverhältnis des Abgases angebendes Ausgangssignal
abgegriffen. Wahlweise kann der durch das
zweite Element fließende Pumpstrom auf eine vorbestimmte
konstante Größe geregelt werden, wobei die resultierende,
zwischen den Klemmen des ersten Elements erzeugte Spannung
als ein das Luft/Kraftstoffverhältnis des Abgases
angebendes Signal abgegriffen wird. Unabhängig von dem
jeweils angewandten Verfahren wird eine äußerst genaue
Messung realisiert, weil der Sauerstoff-Partialdruck an
der internen Bezugs-Sauerstoffquelle auf einer konstanten
Größe gehalten wird.
Weiterhin wird die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen
Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors für den Fall erläutert,
in welchem der durch das zweite Element fließende
Pumpstrom so eingestellt wird, daß die Klemmenspannung
über das erste Element konstant bleibt.
Es sei angenommen, daß Dauerzustandsbedingungen vorliegen,
unter denen das Luft/Kraftstoffverhältnis im
Gasraum durch die Wirkung von erstem und zweitem Element
auf der stöchiometrischen Größe (λ = 1) gehalten wird.
Die sich durch die Festelektrolytplatte vom Gasraum in
die interne Bezugs-Sauerstoffquelle bewegende Sauerstoffmenge
läßt sich durch die nachstehend angegebene
Gleichung, die den Diffusionskoeffizienten D als Parameter
enthält, ausdrücken:
(RT/4F)Icp = C · DO₂(PSO₂-POO₂) + C · DH₂(POH₂-PSH₂)/2 + C · DCO(POCO-PSCO)/2 (1)
In obiger Gleichung bedeuten:
R = Gaskonstante (n · m · K-1 · mol-1)
T = Absoluttemperatur (K)
F = Faradaysche Konstante (Coulomb · mol-1)
Icp = Strom (Coulomb · s-1)
C = Querleitwert (m)
DO₂ = Diffusionskoeffizient von O2 (m2 · s-1)
DH₂ = Diffusionskoeffizient von H2 (m2 · s-1)
DCO = Diffusionskoeffizient von CO (m2 · s-1)
PSO₂ = Druck von O2 in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
PSH₂ = Druck von H2 in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
PSCO = Druck von CO in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
POO₂ = Druck von O2 im Gasraum (N · m-2)
POH₂ = Druck von H2 im Gasraum (N · m-2)
POCO = Druck von CO im Gasraum (N · m-2)
R = Gaskonstante (n · m · K-1 · mol-1)
T = Absoluttemperatur (K)
F = Faradaysche Konstante (Coulomb · mol-1)
Icp = Strom (Coulomb · s-1)
C = Querleitwert (m)
DO₂ = Diffusionskoeffizient von O2 (m2 · s-1)
DH₂ = Diffusionskoeffizient von H2 (m2 · s-1)
DCO = Diffusionskoeffizient von CO (m2 · s-1)
PSO₂ = Druck von O2 in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
PSH₂ = Druck von H2 in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
PSCO = Druck von CO in interner Bezugs-Sauerstoffquelle (N · m-2)
POO₂ = Druck von O2 im Gasraum (N · m-2)
POH₂ = Druck von H2 im Gasraum (N · m-2)
POCO = Druck von CO im Gasraum (N · m-2)
Die linke Seite von Gleichung (1) steht für die Sauerstoffströmungsmenge
oder -geschwindigkeit durch den
Festelektrolyten. Das erste Glied an der rechten
Seite gibt die Sauerstoffströmungsmenge von der internen
Bezugs-Sauerstoffquelle in den Gasraum über den Leckdrosselteil
an. Zweites und drittes Glied an der rechten
Seite stehen für die Sauerstoffströmungsmengen in der
internen Bezugs-Sauerstoffquelle, wobei diese Ströme
jeweils durch H2 bzw. CO verbraucht werden, die sich aus
dem Gasraum über den Leckdrosselteil in die interne
Bezugs-Sauerstoffquelle bewegen. Das Symbol C an der
rechten Seite von Gleichung (1) bedeutet den Leitwert
eines den Leckdrosselteil passierenden
Gases; je größer C ist, um so größer ist die Gasleckage.
Es kann allgemein angenommen werden, daß in der internen
Bezugs-Sauerstoffquelle, in welcher Sauerstoff gespeichert
ist, PSH₂ = O und PSCO = O gelten. Gleichung (1)
läßt sich somit wie folgt umschreiben:
PSO₂ = (1/CDO₂) · (RT/4F) · Icp
-(1/DO₂) · (DH₂POH₂ + DCOPOCO) + POO₂ (2)
-(1/DO₂) · (DH₂POH₂ + DCOPOCO) + POO₂ (2)
Demzufolge hängt PSO₂ von POO₂, POH und POCO ab. Da
jedoch das Luft/Kraftstoffverhältnis des Gases im Gasraum
praktisch auf λ = 1 geregelt wird, sind POO₂, POH₂
und POCO konstant, so daß auch PSO₂ (= Sauerstoff-Partialdruck
in der internen Bezugs-Sauerstoffquelle)
konstant ist.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gehaltene perspektivische
Darstellung eines Luft/Kraftstoff-
Verhältnissensors gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2A eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung
des Sensors gemäß Fig. 1,
Fig. 2B einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Teilschnitt
zur Veranschaulichung einer durchgehenden
Bohrung im Sensor gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Anwendung
des Sensors gemäß Fig. 1,
Fig. 4 ein Schaltbild eines für den Betrieb des Sensors
gemäß Fig. 1 verwendbaren Luft/Kraftstoffverhältnis-
Signaldetektors,
Fig. 5 ein Schaltbild einer Abwandlung des Signaldetektors,
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
dem Luft/Kraftstoffverhältnis und dem
Ausgangssignal des Sensors gemäß Fig. 1, wenn
dieser an den Signaldetektor(kreis) angeschlossen
ist,
Fig. 7 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
dem Ausfluß- oder Leckindex und dem Bezugssauerstoffdruck
im Sensor gemäß Fig. 1,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung zur Veranschaulichung
des Leckdrosselteils
eines Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
und
Fig. 9A und 9B in vergrößertem Maßstab gehaltene Teilschnittansichten
zweier Ausgestaltungen einer
durchgehenden Bohrung beim Sensor gemäß Fig. 8.
Nachstehend ist eine erste Ausführungsform der Erfindung
anhand der Fig. 1 und 2A beschrieben. In den Fig. 1 und
2A sind die jeweiligen Teile nicht maßstabsgleich gezeichnet.
Gemäß Fig. 1 und 2A umfaßt der Luft/-
Kraftstoff-Verhältnissensor ein erstes Element A mit auf
gegenüberliegenden Seiten einer Festelektrolytplatte 3
ausgebildeten porösen Elektroden 1 und 2 (a bzw. b), ein
zweites Element B mit auf gegenüberliegenden Seiten
einer Festelektrolytplatte 6 ausgebildeten porösen
Elektroden 4 und 5 (c bzw. d), eine durch die poröse
Elektrode 1 an der Grenzfläche zwischen dem ersten
Element A und einer Abschirmplatte 7 gebildete interne
Bezugs-Sauerstoffquelle R, wobei die poröse Elektrode 1
bei der beschriebenen Ausführungsform in die Festelektrolytplatte
3 eingelassen ist, einen durch einen porösen
Isolator Z, einen durchgehende Bohrung H und eine
poröse Leitung zur porösen Elektrode 2 gebildeten
Leckdrosselteil, wobei das eine Ende des porösen Isolators
Z mit der porösen Elektrode 1 in Kontakt steht,
während sein anderes Ende mit der Leitung der porösen
Elektrode 2 über die durchgehende Bohrung H in Kontakt
steht, sowie einen zwischen den porösen Elektroden 2 und
4 von erstem und zweitem Element A bzw. B, die unter
Zwischenfügung eines Abstandstücks 8 als laminares oder
lagenförmiges Zwischenelement zusammengesetzt sind,
gebildeten Gasraums 9. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist das Abstandstück 8 an drei Stellen ausgespart,
so daß es als Gasdiffusions-Begrenzungs- oder -Drosselteile
T wirkende Öffnungen bildet.
Die poröse Elektrode 5 ist mit einem Anschluß bzw. einer
Klemme 10 verbunden, während die porösen Elektroden 1, 2
und 4 mit Klemmen 11, 12 bzw. 13 über zugeordnete Verbindungslöcher
verbunden sind.
Die durchgehende Bohrung H als Element des Leckdrosselteils
kann die in Fig. 2B im Teilschnitt dargestellte
Ausbildung aufweisen. Gemäß Fig. 2B ist die Bohrung H
mit einem porösen Material derselben Art wie das Material
der porösen Elektrode 2 gefüllt. Wahlweise kann jedoch
die Bohrung H mit dem porösen Isolator Z gefüllt oder
ungefüllt sein. Die durchgehende Bohrung H muß lediglich
in der Lage sein, Sauerstoff vom porösen Isolator Z zur
porösen Elektrode 2 hindurchsickern zu lassen.
Die Einzelteile des Verhältnissensors gemäß dieser Ausführungsform
besitzen die folgenden Abmessungen: Die Festelektrolytplatten
3 und 6 sind jeweils 0,5 mm dick, 4 mm breit und
25 mm lang. Die einzelnen porösen Elektroden 1, 2, 4 und
5 besitzen jeweils die Abmessungen 2,4×7,2 mm. Das
Abstandstück 8 ist 60 µm dick, 4 mm breit und 25 mm
lang. Der im Abstandstück 8 festgelegte Gasraum 9 besitzt
die Abmessungen 2,4×7,7 mm, und die Gasdiffusions-
Drosselteile T liegen in Form dreier Öffnungen
oder Durchbrüche von jeweils 0,5 mm Breite vor. Die
Abschirmplatte 7 ist 0,5 mm dick, 4 mm breit und 25 mm
lang. Der aus Al2O3 hergestellte poröse Isolator Z ist 1 mm
breit, 10 mm lang und 30 µm dick. Die durchgehende
Bohrung H besitzt einen Durchmesser von 0,7 mm.
Die als Basis oder Träger für erstes und zweites
Element A bzw. B dienenden Festelektrolytplatten 3 und 6
bestehen aus einem Festelektrolyten auf Y2O3-ZrO2-
Basis. Jede der Elektroden 1, 2, 4 und 5 besteht aus
einem porösen Körper, in welchem Platin mit 10 Gew.-%
Y2O3-ZrO2 dotiert ist. Die Abschirmplatte 7 und das
Abstandstück 8 bestehen jeweils aus Zirkonoxid.
Im folgenden ist die Arbeitsweise des Verhältnissensors S gemäß der
beschriebenen Ausführungsform anhand von Fig. 3 beispielhaft
beschrieben. Der Übersichtlichkeit halber ist
der Sensor S in Fig. 3 ohne die Anschlüsse bzw. Klemmen
10, 11, 12 und 13 dargestellt, wobei die Elektroden 1,
2, 4 und 5 unmittelbar an Zuleitungen einer zugeordneten
Schaltung angeschlossen sind.
Der Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor S ist in ein Auspuff-
bzw. Abgasrohr 100 mittels eines Gewindeteils 101
und eines Befestigungsteils 102 eingebaut. Das untere
Ende des Sensors S ist durch den Befestigungsteil 102
luftdicht abgeschlossen, so daß kein Sauerstoff aus der
internen Bezugs-Sauerstoffquelle austreten und über die
Zuleitung zur porösen Elektrode 1 zur Umgebungsatmosphäre
entweichen kann.
Die Elektroden 1 und 2 des ersten Elements A und Elektroden
4 und 5 des zweiten Elements B sind an einen
Luft/Kraftstoffverhältnis-Signaldetektorkreis 201 angeschlossen.
Der Detektorkreis 201 läßt einen vorbestimmten kleinen
Strom durch das erste Element A fließen, um in der im
Bereich der porösen Elektrode 1 gebildeten internen
Bezugs-Sauerstoffquelle R einen vorgegebenen Sauerstoff-
Partialdruck zu erzeugen. Gleichzeitig bewirkt der
Detektorkreis 201 eine bidirektionale oder zweiseitig
gerichtete Regelung des durch das zweite Element B
fließenden Pumpstroms in der Weise, daß das zwischen den
porösen Elektroden 1 und 2 erscheinende Ausgangssignal,
das der Sauerstoff-Partialdruckdifferenz zwischen Bezugs-
Sauerstoffquelle R und Gasraum 9 proportional ist, auf
einer vorbestimmten konstanten Spannung gehalten wird.
Dies bedeutet, daß das Luft/Kraftstoffverhältnis des
Gases im Gasraum 9 auf einer konstanten Größe gehalten
wird. Die Größe des als Ergebnis dieser bidirektionalen
Regelung erhaltenen Stroms wird als Luft/Kraftstoffverhältnis-
Signal Vλ abgegriffen.
Der Detektorkreis 201 kann gemäß Fig. 4 aus fünf Operationsverstärkern
OP1 bis OP5 aufgebaut sein. Ein Ausgangssignal
Vs vom ersten Element A wird verstärkt und
mit einer Bezugsspannung Vc verglichen. Die
Spannungsdifferenz zwischen diesen
beiden Größen wird zur Regelung des Pumpstroms in zwei
Richtungen benutzt, um das Ausgangssignal Vs auf einer
konstanten Größe zu halten. Der so geregelte Pumpstrom
wird dem Operationsverstärker OP5 eingespeist, der als
Ausgangssignal ein Luft/Kraftstoffverhältnis-Signal Vλ
liefert.
Der Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor gemäß dieser Ausführungsform
kann das Luft/Kraftstoffverhältnis mittels
einer Schaltung messen, welche das Potential der porösen
Elektrode 2 demjenigen der Elektrode 4 angleicht. In
diesem Fall bewirkt ein Kontakt zwischen den porösen
Elektroden 2 und 4 keine Beeinflussung der Messung des
Luft/Kraftstoffverhältnisses. Aus diesem Grund können
die beiden Elektroden 2 und 4 als einheitliche Elektrode
ausgebildet sein, wenn eine Schaltung der Anordnung
gemäß Fig. 5 verwendet wird, bei welcher ein Anschluß
oder eine Klemme P11 mit der porösen Elektrode 1, ein
Anschluß bzw. eine Klemme P12 mit den Elektroden 2 und
4, die als einzige, einheitliche Elektrode ausgebildet
sind, und ein Anschluß bzw. eine Klemme P14 mit der
porösen Elektrode 5 verbunden sind.
Bei Verwendung des oben beschriebenen Luft/Kraftstoffverhältnis-
Signaldetektorkreises 201 wird die in Fig. 6
in ausgezogener Linie dargestellte Kennlinie erhalten.
Dabei ändert sich das Luft/Kraftstoffverhältnis-Signal
Vλ fortlaufend vom kraftstoffreichen Bereich bzw.
Anreicherungsbereich zum kraftstoffarmen Bereich bzw.
Abmagerungsbereich, während sie einen Punkt entsprechend
der Bezugsspannung Vλ = 1 für λ = 1 durchläuft.
Die Betriebseigenschaften der beschriebenen Ausführungsform
sind nachstehend näher erläutert.
Zunächst sei angenommen, daß der über das zweite Element
B fließende Pumpstrom so geregelt wird, daß die Ausgangsspannung
vom ersten Element auf einer konstanten
Größe gehalten wird, um den Sauerstoffgehalt im Gasraum
in der Weise einzustellen, daß λ praktisch gleich 1
ist. In diesem Fall ist PS O₂ wesentlich größer als POO₂,
POH₂, POCO, PSH₂ und PSCO, so daß sich Gleichung (1) wie
folgt umschreiben läßt:
(RT/4F)Icp = C · DO₂ · PSO₂ (3)
Gleichung (3) zeigt, daß sich PSO₂ bestimmen läßt, wenn
sowohl Icp und C oder C · DO₂ bekannt sind.
Zur Bestimmung des Leckleitwerts C wurden
vier Prüflinge eines Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors
gemäß der ersten Ausführungsform mit unterschiedlichen
Widerstandswerten für Gasleckage angefertigt. Da es sich als
unmöglich erwies, die Größe von C unmittelbar zu bestimmen,
wurden eine Spannung von Null Volt an die
poröse Elektrode 1 des ersten Elements und eine Spannung
von 500 mV an die poröse Elektrode 2 angelegt, während
Umgebungsatmosphäre und Luft (O2-Partialdruck = 0,2
kg/cm2 bzw. bar) in den Gasraum 9 eingeleitet wurde (das
zweite Element wurde nicht betätigt). Die Größen von
Icp′, also des Stroms, der von der Elektrode 1 in die Elektrode
2 fließt, wenn die vier Sensorprüflinge einer
Temperatur von 600°C ausgesetzt sind, wurden gemessen
und als Index für die Gasleckage benutzt. Wenn daher die
angelegte Spannung E (500 mV) und der Sauerstoff-Partialdruck
POO₂′ im Gasraum, der im vorliegenden Fall konstant
ist, wobei der Gasraum mit Atmosphärenluft gefüllt ist,
bekannt sind, läßt sich der Sauerstoff-Partialdruck in
der internen Bezugs-Sauerstoffquelle anhand der bekannten
Nernstschen Gleichung
E = (RT/4F) · loge(POO₂/PSO₂′) (4)
als konstant bestimmen. Wenn POO₂′ und PSO₂ bekannt sind,
läßt sich die Größe von C oder C · DO₂, die Icp′, d. h.
dem zwischen den porösen Elektroden 1 und 2 fließenden
Strom, proportional ist, anhand der folgenden Gleichung
bestimmen:
(RT/4F)Icp′ = C · DO₂(POO₂′ - PSO₂′) (5)
Fig. 7 veranschaulicht die Beziehung zwischen Icp′ und
PSO₂ (Sauerstoff-Partialdruck der internen Bezugs-Sauerstoffquelle)
für vier Prüflinge des Luft/Kraftstoff-
Verhältnissensors für den Fall, daß das Luft/Kraftstoffverhältnis
λ des Gases im Gasraum auf 1 gehalten und
ein Icp von 10 µA zwischen den porösen Elektroden 1 und
2 zum Fließen gebracht wurde. Die Größen von PSO₂ wurden
durch Einsetzen von CDO₂ und Icp in Gleichung (3) berechnet,
wobei der erstere Parameter anhand von Icp′
nach Gleichung (5) bestimmt wurde. Die Meßwerte sind in
Fig. 7 durch Kreise angedeutet.
Aus Fig. 7 geht hervor, daß oberhalb einer bestimmten
Größe des Leckwiderstands (z. B. 4 µA, ausgedrückt als
Icp′) die Änderung von PSO₂ (Sauerstoff-Partialdruck in
der internen Bezugs-Sauerstoffquelle) sehr klein und für
praktische Zwecke vernachlässigbar ist.
Im folgenden ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors anhand
von Fig. 8 beschrieben, die in perspektivischer Darstellung
den Leckdrosselteil
des Sensors veranschaulicht.
Mit Ausnahme der Anordnung des Leckdrosselteils im
ersten Element A entspricht der Sensor gemäß der zweiten
Ausführungsform bezüglich Aufbau, Material, Herstellungsverfahren
und Verwendungsart vollständig dem Sensor
gemäß der ersten Ausführungsform.
Der Leckdrosselteil des Sensors gemäß Fig. 8 ist durch
eine poröse Leitung zu einer Elektrode 301, eine poröse
Leitung zu einer Elektrode 302, eine den Anschluß 12 mit
der Leitung zur Elektrode 302 verbindende durchgehende
Bohrung H1 und einen zwischen der Leitung zur Elektrode
301 und der Bohrung H1 vorgesehenen porösen Isolator Z1
festgelegt.
Wie aus dem Teilschnitt von Fig. 9A hervorgeht, ist die
durchgehende Bohrung H1 mit einem dem Material der
porösen Elektrode 302 entsprechenden Material ausgefüllt,
das nicht nur porös, sondern auch leitfähig ist.
Eine andere Anordnung der durchgehenden Bohrung H1 ist
in Fig. 9B veranschaulicht, wobei die Bohrung nur an
ihre Innenfläche mit einem leitfähigen Material beschichtet
ist.
Der Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor gemäß der zweiten
Ausführungsform kann mittels eines Luft/Kraftstoffverhältnis-
Signaldetektorkreises gemäß Fig. 4 oder 5 betrieben
werden.
Bei der zweiten Ausführungsform ist der Leckdrosselteil
länger als bei der ersten Ausführungsform. Neben den mit
der ersten Ausführungsform erzielten Vorteilen gewährleistet
somit dieser Leckdrosselteil einen höheren
Widerstand gegenüber einer Gasleckage bzw. einem Heraussickern
von Gas, und er ermöglicht einen noch höheren
Stabilitätsgrad der Größe PSO₂, d. h. des Sauerstoff-
Partialdrucks in der internen Bezugs-Sauerstoffquelle.
Darüber hinaus braucht nur eine einzige Bohrung in der
Festelektrolytplatte 303 ausgebildet zu sein, weil die
zur Leitung zur porösen Elektrode 302 führende durchgehende
Bohrung auch als durchgehende Bohrung
im Leckdrosselteil dient. Hierdurch wird nicht
nur die Aufrechterhaltung der strukturellen Integrität
der Festelektrolytplatte 303 begünstigt, sondern auch
die Zahl der Fertigungsschritte bei der Herstellung des
Sensors vermindert.
Beim Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor
wird eine konstante Größe des durch das erste Element A
fließenden Stroms aufrechterhalten, um in der internen
Bezugs-Sauerstoffquelle Sauerstoff zu erzeugen, wobei
der so erzeugte Sauerstoff in den Gasraum eindringen
kann, der auf diese Weise stets mit einer eine konstante
Zusammensetzung besitzenden Atmosphäre gefüllt ist.
Infolgedessen ist der Druck des Bezugssauerstoffs stabilisiert,
und das Luft/Kraftstoffverhältnis des einer
Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine oder einer anderen
Verbrennungsvorrichtung zugeführten Gases kann ebenso
genau gemessen werden wie bei Verwendung von atmosphärischer
Luft als Referenz.
Der Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor
braucht somit nicht mit einer Öffnung versehen zu sein,
über welche Atmosphärenluft eingeführt wird, so daß sich
der Sensor zufriedenstellend wasserdicht auslegen läßt.
Da weiterhin der Leckdrosselteil im Sensor nicht dem
umgebenden Abgas ausgesetzt ist, kann der Sensor über
einen längeren Zeitraum hinweg zuverlässig arbeiten,
ohne daß sich Ablagerungen aus dem Abgas im Leckdrosselteil
bilden. Der Sensor bietet den
weiteren Vorteil, daß bei der Herstellung auftretende
Abweichungen der Leckdrossel- oder Leckage-Widerstandkennlinien
auf eine Größe verringert werden können,
welche die Messung des Luft/Kraftstoffverhältnisses
nicht beeinflußt oder stört. Infolgedessen lassen sich
Erzeugnisse hoher Güte und gleichbleibender Leistungscharakteristik
ohne die Notwendigkeit für zusätzliche
Endbearbeitungsschritte, wie Trimmen, herstellen.
Claims (9)
1. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor, mit:
- - einem ersten Element (A) mit einer ersten und einer zweiten porösen Elektrode (1, 2) auf gegenüberliegenden Seiten einer Sauerstoffionen leitenden Festelektrolytplatte (3),
- - einem zweiten Element (B) mit einer ersten und einer zweiten porösen Elektrode (4, 5) auf gegenüberliegenden Seiten einer Sauerstoffionen leitenden Festelektrolytplatte (6),
- - Mitteln zur Festlegung eines Gasraums (9), der zwischen der zweiten Elektrode (2) des ersten Elements (A) und der ersten Elektrode (4) des zweiten Elements (B) festgelegt ist, und
- - einer Gasdiffusions-Begrenzungseinrichtung (T), durch die der Gasraum (9) mit einer gasförmigen Atmosphäre in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die ersten und zweiten porösen Elektroden (1, 2) des ersten Elements (A) jeweils mit einem porösen Leitungsteil versehen sind,
- - ein Leckwiderstandsteil, der eine graduelle Bewegung von Sauerstoff aus einer internen Bezugs- Sauerstoffquelle (R) mit dem Gasraum erlaubt, einen von einer der ersten und zweiten porösen Elektroden (1 oder 2) des ersten Elements (A) abgehenden porösen Isolator (Z) aufweist, wobei die interne Bezugs-Sauerstoffquelle (R) mit der ersten Elektrode (1) des ersten Elements (A) in Kontakt steht, und
- - eine durchgehende Bohrung (H) zwischen dem porösen Isolator (Z) und dem porösen Leitungsteil der anderen der ersten und zweiten porösen Elektroden (2 oder 1) des ersten Elements (A) ausgebildet ist.
2. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung, die einen vorbestimmten Strom durch das erste Element (A) fließen läßt, so daß Sauerstoff aus dem Gasraum (9) der internen Bezugs- Sauerstoffquelle (R) übertragen wird,
- - eine Steuereinrichtung zum Steuern des Stromflusses durch das zweite Element (B), um Sauerstoff in den oder aus dem Gasraum (9) zu pumpen, so daß die Spannung zwischen den Elektroden (1, 2) des ersten Elements (A) auf einem vorbestimmten Wert gehalten ist, und
- - eine Meßeinrichtung zum Messen des Luft/Kraftstoff- Verhältnisses der gasförmigen Atmosphäre aufgrund des durch die Steuereinrichtung gesteuerten Stromflusses im zweiten Element (B).
3. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durchgehende
Bohrung (H) mit einem porösen Material ausgefüllt
ist.
4. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das die durchgehende Bohrung
(H) ausfüllende poröse Material dem Material
entspricht, aus dem die porösen Elektroden (1, 2)
des ersten Elements (A) geformt sind.
5. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durchgehende
Bohrung (H) nicht ausgefüllt ist.
6. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der poröse Isolator (Z) im
wesentlichen senkrecht zu der ersten bzw. zweiten
Elektrode (1, 2) des ersten Elements (A) verläuft
und mit einem Anschlußteil der anderen Elektrode (2,
1) der ersten und zweiten porösen Elektroden des
ersten Elements (A) verbunden ist, und daß die
durchgehende Bohrung (H) zwischen dem Anschlußteil
und dem porösen Isolator (Z) ausgebildet ist.
7. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die durchgehende Bohrung
(H) mit einem leitfähigen porösen Material ausgefüllt
ist und zur Herstellung einer externen Verbindung
zwischen dem Anschlußteil und dem porösen Isolator
(Z) dient.
8. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die durchgehende Bohrung
(H) mit einem leitfähigen Material ausgekleidet ist
und zur Herstellung einer elektrischen Verbindung
zwischen dem Anschlußteil und dem porösen Isolator
(Z) dient.
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