DE19710559A1 - Sensor mit einem Dünnfilmelement - Google Patents
Sensor mit einem DünnfilmelementInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Sensor mit einem
Dünnfilmelement nach der Gattung des unabhängigen
Patentanspruchs. Aus der EP 375 399 ist bereits ein Sensor
mit einem Dünnfilmelement bekannt. Das Dünnfilmelement
besteht aus einer reinen Platinschicht, die durch
Haftschichten aus Metalloxiden auf einer dielektrischen
Schicht aus Siliziumnitrid befestigt ist. Die
Siliziumnitridschicht überspannt als Brücke eine Ausnehmung
in einem Siliziumsubstrat. Diese Vorrichtung dient als
Massenflußsensor, indem die Brücke beheizt wird und die
Abkühlung durch die vorbeiströmende Luft gemessen wird. Die
Messung der Temperatur des Brückenelements erfolgt durch die
Temperaturabhängigkeit des Widerstandes der Platinschicht.
Der erfindungsgemäße Sensor mit den kennzeichnenden
Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß die Langzeitbeständigkeit der
Temperaturabhängigkeit des Dünnfilmelements verbessert wird.
Reine Platinschichten können ein Alterungsverhalten zeigen,
durch das die Temperaturabhängigkeit des elektrischen
Widerstandes verändert wird. Durch die Verwendung von
Platinschichten mit einem geringen Anteil von Zirkon oder
Zirkonoxid wird die Temperaturabhängigkeit des elektrischen
Widerstandes stabilisiert.
Durch die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des Sensors nach dem unabhängigen
Patentanspruch möglich. Vorteilhafterweise liegt der Zirkon-
oder Zirkonoxidanteil in der Größenordnung von 0,1 bis 1%.
Durch die Verwendung eines Rahmens aus einkristallinem
Silizium und einer dielektrischen Membranschicht wird ein
besonders stabiler Massenflußsensor geschaffen. Dabei kann
die Membrane durch ein Heizelement beheizt werden, wodurch
ein Massenflußsensor geschaffen wird. Für die Messung der
Temperatur der Membran kann dann entweder der elektrische
Widerstand des Heizelementes selbst oder ein separates
Temperaturmeßelement genutzt werden. Um die Spannungen in
der Membran kontrolliert einzustellen, wird diese
mehrschichtig aus einer Siliziumoxidschicht und einer
Siliziumnitridschicht ausgebildet. Zur Haftungsverbesserung
kann dabei die Siliziumnitridschicht durch einen
Reoxidationsprozeß oberflächlich wieder in eine Oxidschicht
umgewandelt werden. Durch weitere Abdeckschichten kann ein
Schutz des Dünnfilmelementes vor Umwelteinflüssen bewirkt
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Aufsicht auf einen Sensor
und Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch den Sensor nach
der Fig. 1.
In der Fig. 1 wird eine Aufsicht auf ein Sensorelement
gezeigt. Das Sensorelement weist einen Rahmen 2 aus
einkristallinem Silizium auf, in dem eine Membran 3
eingespannt ist. Auf der Membran 3 ist ein Dünnfilmelement 4
ausgebildet, welches durch Leiterbahnen 5 elektrisch mit
Verbindungsbereichen 6 verbunden ist.
Bei dem Dünnfilmelement 4 handelt es sich um eine dünne
Metallschicht, die derart strukturiert ist, daß sie eine
Widerstandsschleife auf dem Membranbereich 3 bildet. Durch
zwei Leiterbahnen 5 ist jeweils ein Ende dieser
Widerstandsschleife mit jeweils einem Verbindungsbereich 6
verbunden. Auf den Verbindungsbereichen 6 können Drähte für
eine externe Kontaktierung des Sensors 1 befestigt werden.
Es ist so möglich, durch das als Widerstandsschleife
ausgebildete Dünnfilmelement 4 einen Strom zu schicken und
den dabei auftretenden Spannungsabfall zu messen. Dies kann
in vielfältiger Weise genutzt werden. Durch einen großen
Stromfluß kann das Dünnfilmelement als Heizer benutzt werden
und so die Membran 3 auf Temperaturen über die
Umgebungstemperatur aufgeheizt werden. Weiterhin ist es
möglich, nur einen geringen Stromfluß durch das
Dünnfilmelement 4 zu schicken, so daß keine nennenswerte
Erwärmung der Membran 3 bewirkt wird, und den dabei
auftretenden Spannungsabfall im Dünnfilmelement 4 zu
beobachten. Wenn das Dünnfilmelement 4 aus einem Material
ausgebildet ist, dessen elektrischer Widerstand von der
Temperatur abhängt, so kann damit die Temperatur auf der
Membran 3 gemessen werden. Weiterhin ist es möglich, das
Dünnfilmelement 4 zur Beheizung der Membran 3 zu verwenden
und gleichzeitig dabei durch Messung des elektrischen
Widerstands des Dünnfilmelements 4 die Temperatur auf der
Membran 3 zu messen. Das Dünnfilmelement 4 oder mehrere
Dünnfilmelemente 4 auf der Membran 3 können besonders
vorteilhaft als Massenflußsensor genutzt werden. Dazu wird
die Membran 3 erwärmt und die Abkühlung der Membran, die
durch vorbeistreichende Luft bewirkt wird, gemessen. Dies
kann, wie in der EP 375 399 beschrieben wird, dadurch
erfolgen, daß ein Dünnfilmelement 4 als Heizer fungiert und
weitere Dünnfilmelemente 4 als Temperatursensoren dienen.
Alternativ ist es natürlich auch möglich, wie dies in der
Fig. 1 gezeigt wird, nur ein einziges Dünnfilmelement 4
vorzusehen, welches gleichzeitig die Membran 3 beheizt und
die Abkühlung der Membran 3 in Abhängigkeit der
vorbeistreichenden Luft mißt. Die Vorrichtung nach der Fig.
1 kann somit als Massenflußsensor verwendet werden.
Wesentlich ist dabei, daß der elektrische Widerstand und die
Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes des
Dünnfilmelements 4 genau bekannt ist. Weiterhin sollte dabei
der Widerstand und dessen Temperaturabhängigkeit über einen
langen Zeitraum stabil bleiben. Für die Ausbildung
derartiger Dünnfilmelemente hat sich Platin in besonderen
Maße bewährt, da diese Schichten mit sehr gut
reproduzierbarer Temperaturabhängigkeit des elektrischen
Widerstandes hergestellt werden können. Um diese
Temperaturabhängigkeit über der Zeit zu stabilisieren, wird
nach der Herstellung der Dünnfilmelemente aus Platin eine
Temperaturbehandlung mit Temperaturen von mehr als 500°
vorgenommen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei reinen
Platinschichten trotz einer derartigen Temperaturbehandlung
immer noch eine gewisse Drift, d. h. eine zeitliche
Veränderung des Widerstandes und dessen
Temperaturabhangigkeit auftritt. Diese Drift kann je nach
Zeitdauer und Betriebsart des Sensors (Temperatur des
Betriebs, chemische Umgebung) des Sensors einige Promille
betragen. Es hat sich nun herausgestellt, daß durch die
Verwendung von Platin, welches mit einem geringen Anteil von
Zirkon oder Zirkonoxid dotiert ist, diese Drift weiter
verringert werden kann. Die Temperaturabhängigkeit des
elektrischen Widerstandes kann so weiter stabilisiert
werden, so daß die Meßgenauigkeit eines darauf beruhenden
Sensors verbessert wird. Dabei hat sich eine Dotierung der
Platinschicht zwischen 0,01% bis 10%, vorzugsweise 0,1 bis
1% (Gewichtprozent) mit Zirkon oder Zirkonoxid bewährt.
Untersuchungen haben ergeben, daß reine Platinschichten im
Laufe der Zeit ihre Korngrößen verändern. Dieser Effekt
konnte durch Zugabe von Zirkon oder Zirkonoxid verringert
werden.
In der Fig. 2 wird ein Querschnitt entlang der Linie II-II
der Fig. 1 gezeigt. Anhand diese Querschnittes wird die
Herstellung dieses Sensors erläutert. Zur Ausbildung der
Membran 3, die in einem Rahmen aus einkristallinem Silizium
2 aufgespannt wird, wird zunächst von einem plattenförmigen
Siliziumsubstrat ausgegangen. Für die Membran 3 werden dann
auf einer Oberfläche dieses plattenförmigen
Siliziumsubstrats dielektrischen Schichten 11, 12, 13 für
die Membran 3 abgeschieden. Durch Einätzen einer Ausnehmung
10 ausgehend von der von den dielektrischen Schichten 11,
12, 13 abgewandten Seite wird dann der Rahmen 2 gebildet.
Die Ausnehmung 10 erstreckt sich dabei bis an die unterste
dielektrische Schicht 11. Für die dielektrischen Schichten
11, 12, 13 werden Materialien bevorzugt, die sich besonders
einfach zusammen mit Silizium verarbeiten lassen.
Exemplarisch wird hier vorgeschlagen für die untere Schicht
11 eine thermische Siliziumoxidschicht in der Größenordnung
von ca. einem halbem Mikrometer vorzusehen. Darauf wird dann
eine Siliziumnitridschicht 12 abgeschieden. Wesentlich ist
dabei, daß die Siliziumoxidschicht 11 im Vergleich zum
Siliziumsubstrat Druckspannungen aufweist, während die
Siliziumnitridschicht 12 Zugspannungen aufweist. Durch eine
entsprechende Auswahl der Abscheidungsbedingungen, der
Dicken der Schichten 11 und 12 und unter Berücksichtigung
der weiteren Schichten kann daher erreicht werden, daß die
Membran 3 im wesentlichen spannungsfrei ist oder aber
leichte Zugspannungen aufweist. Es wird so eine Membran 3
geschaffen, die besonders robust ist. Typischerweise wird
eine Siliziumnitridschicht in der Größenordnung von 0,4
Mikrometern abgeschieden. Da die Haftung von Metallschichten
auf Siliziumnitrid schlecht ist, wird in einem weiteren
Prozeßschritt durch Beaufschlagen der Nitridschicht mit
Sauerstoff bei höheren Temperaturen eine dünne
oberflächliche Schicht der Siliziumnitridschicht 12 (in der
Größenordnung von einigen 10 nm) zu Siliziumoxid
umgewandelt. Diese reoxidierte Siliziumoxid dient dann als
Haftschicht für die nachfolgend aufgebrachten
Metallschichten. In einem nächsten Schritt wird dann eine
Dünnschicht aus Platin dotiert mit geringen Mengen an Zirkon
oder Zirkonoxid aufgebracht. Dies erfolgt beispielsweise
indem ausgehend von einem entsprechend dotiertem
Platintarget eine Metallschicht aufgesputtert wird. Sofern
es sich herausstellt, daß die Haftung auf dem reoxidiertem
Siliziumoxid 13 nicht ausreichend ist, können vorher noch
sehr dünne Haftschichten (Größenordnung einige nm)
aufgebracht werden. Als Materialien kommen dabei Metalloxide
oder Metallsilizide in Frage. Bevorzugt werden dabei Metalle
deren Nitride oder Oxide besonders hochtemperaturbeständig
sind, wie beispielsweise Tantal, Wolfram, Molybdän, Kobald
usw. Die Dicke der Zirkon oder Zirkonoxid dotierten
Platinschicht beträgt einige hundert Nanometer. In einem
weiten Schritt erfolgt dann eine Strukturierung dieser
Platinschicht, um das als Widerstandsschleife ausgebildete
Dünnfilmelement 4 aus der Platinschicht
herauszustrukturieren.
In der Fig. 2 wird ein Querschnitt durch das
Dünnfilmelement 4 gezeigt. Das Dünnfilmelement erstreckt
sich bis auf den Rahmen 2. Aus der dotierten Platinschicht
können auch Leiterbahnen 5 und Verbindungsbereiche 6
herausstrukturiert werden, wobei der Widerstand der
Leiterbahnen 5 durch einen breiteren Querschnitt deutlich
geringer ist als der Widerstand des Dünnfilmelements 4.
Sofern eine weitere Verringerung des elektrischen
Widerstandes der Leiterbahnen 5, bzw. sofern andere
Metallschichten für die Verbindungsbereiche 6 benötigt
werden, können diese zusätzlich oder als Ersatz der
dotierten Platinschicht verwendet werden. Auf der Oberseite
der Membran 3 wird dann noch eine Schutzschicht 14, die
beispielsweise aus Siliziumoxid bestehen kann, abgeschieden.
Diese Schutzschicht dient dazu, um das Dünnfilmelement 4 vor
chemischen Einflüssen zu schützen. Derartige chemische
Einflüsse können beispielsweise die
Temperaturempfindlichkeit des elektrischen Widerstandes des
Dünnfilmelements 4 beeinflussen, indem Verunreinigungen in
das Platin einfundieren.
Claims (8)
1. Sensor (1) mit einem Dünnfilmelement (4), wobei das
Dünnfilmelement (4) eine Temperaturabhängigkeit des
elektrischen Widerstandes aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dünnfilmelement (4) eine Platinschicht aufweist, die
mit Zirkon oder mit Zirkonoxid dotiert ist.
2. Sensor nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die
Dotierung mit Zirkon oder Zirkonoxid zwischen 0,01 bis 10%
liegt.
3. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Rahmen (2) aus Silizium und eine
dielektrische Membran (3) vorgesehen sind und daß das
Dünnfilmelement auf der Membran angeordnet ist.
4. Sensor nach Anspruch (3), dadurch gekennzeichnet, daß das
Dünnfilmelement (4) als Heizelement ausgebildet ist.
5. Sensor nach Anspruch (4), dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der Membran (3) durch Messung des elektrischen
Widerstandes des Heizelements oder eines oder mehrerer
weiteren Dünnfilmelemente meßbar ist.
6. Sensor nach Anspruch (3-5), dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran 3 eine erste Siliziumoxidschicht (11) und eine
darauf angeordnete Siliziumnitridschicht (12) aufweist.
7. Sensor nach Anspruch (6), dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche der Siliziumnitridschicht (12) durch einen
Oxidationsprozeß in eine Siliziumoxidschicht (13)
umgewandelt ist.
8. Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dünnfilmelement (4) durch eine
Abdeckschicht (14) geschützt ist.
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