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Blaswagen eines Gatters
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Die Erfindung betrifft einen Blaswagen zum Reinigen der Fadenbremsen
eines Gatters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Fadenführung eines Gatters, insbesondere eines Zettelgatters,
ist entweder so beschaffen, daß einzelne Fadenscharen etagenweise waagerecht bis
zur Gatterfront geführt und von dort aus zur Wickelvorrichtung geleitet werden,
oder von jedem einzelnen Fadenablaufpunkt wird der Faden geradlinig zur Wickelvorrichtung
geführt. Im ersten Fall kann ein Ausblaselement in waagerechter Führung nahe an
den Fadenbremsen entlang geführt werden. Im zweiten Fall der Fadenführung ist dies
nicht möglich, und man muß versuchen, aus der Ferne, zum Beispiel von oben her,
mit einem Luftstrahl an die Fadenbremsen zu gelangen. Das macht aber Schwierigkeiten,
weil die Blaswirkung auf die einzelnen Fadenbremsen unterschiedlich ist, weil keine
starke Luftströmung eingestellt werden darf, um den Fadenlauf nicht zu stören, und
weil jedes einzelne Gatter hierzu eine besondere Konstruktion des Blaswagens erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ganz unterschiedliche
Gatter mit ganz unterschiedlicher Fadenfuhrung ein und denselben Blaswagen zum Reinigen
der Fadenbremsen zu verwenden. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 7 beschrieben.
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Bestimmte Elemente des Blaswagens, wie Fahrgestell, Druckluftquelle
und deren Antriebe, sind jetzt immer die gleichen. Das Luftverteileraggregat ist
bezüglich der Art, der Anzahl und/ oder des Abstands seiner Elemente zu den Fadenbremsen
austauschbar mit dem Blaswagen verbunden.
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Es wird im allgemeinen vorteilhaft sein, den Blaswagen über Kopfhöhe
verfahrbar anzuordnen. Es ist daher auch vorteilhaft, ein vertikales Luftverteilerrohr
vorzusehen, an dem die Ausblaselemente vorzugsweise austauschbar befestigt sind.
Bei einem über Kopfhöhe hängend verfahrbaren Blaswagen reicht dieses vertikale Luftverteilerrohr
bis etwa in Bodennähe. Bei einem auf dem Boden verfahrbaren Blaswagen steht das
Luftverteilerrohr senkrecht auf dem Blaswagen.
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Die Austauschbarkeit ist auch dann gewährleistet, wenn jede spezifische
Art von Ausblaselementen ein eigenes vertikales Luftverteilerrohr aufweist. Der
Blaswagen besitzt hierbei eine Verbindungsstelle zum austauschbaren Anschluß des
Luftverteilerrohrs. An einem vertikalen Luftverteilerrohr ist zum Beispiel eine
vertikale Reihe Rohrstutzen vorhanden, die wahlweise selbst Ausblaselemente bilden
oder auf die Verlängerungselemente aufsteckbar sind, an deren Enden sich die Ausblaselemente
befinden.
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Bei einer zum Beispiel etagenweisen Führung der Fäden des Gatters
werden die erwähnten Verlängerungselemente vorteilhaft rohrförmig ausgebildet und
auf die Rohrstutzen aufgesteckt.
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Die am Ende der Verlängerungsrohre befindlichen Ausblaselemente werden
dann während der Fahrt des Blaswagens in der Nähe der Fadenbremsen des Gatters entlang
geführt. Im anderen Fall, wenn die Fäden von jedem Ablaufpunkt, also von jeder Fadenbremse
aus, in Richtung auf die Wickelvorrichtung geführt werden, entfernt man die Verlängerungselemente,
so daß die Luft unmittelbar aus den Rohrstutzen austritt oder aus kurzen, auf diese
Rohrstutzen aufgesetzten besonderen Ausblaselementen.
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Hierbei bildet die Ausblasluft vorteilhaft einen Luftschleier.
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Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, daß mehr Rohrstutzen, zum
Beispiel doppelt so viele Rohrstutzen vorgesehen werden, wie waagerechte Reihen
von Ablaufspulen im Gatter vorhanden
sind. Beim Umrüsten des Blaswagens
auf ein Gatter mit waagerechter, etagenweiser Fadenführung wird dann jeder zweite
Rohrstutzen verschlossen. Die übrigen Rohrstutzen erhalten die erwähnten Verlängerungselemente
aufgesteckt, an deren Enden sich besondere Ausblaselemente befinde.
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Statt einzelner Rohrstutzen oder dergleichen kann das Luftverteilerrohr
aber auch als Ausblaselement eine über die Gatterhöhe reichende Schlitzdüse aufweisen.
Beim Umrüsten wird dann das ganze Luftverteileraggregat gegen ein anderes ausgetauscht.
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Es trägt zur Reinhaltung der Umgebungsluft bei, wenn in weiterer Ausges;tung
der Erfindung hinter dem Fadenspannerrahmen beziehungsweise hinter der Gatterfront
eine gegebenenfalls mit dem Blaswagen zusammenwirkende Absauganlage für die staubbeladene
Blasluft des Blaswagens vorhanden ist. Eine solche Absauganlage ist entweder auf
ihrer ganzen Länge, die der Gatterlänge entspricht, dauernd in Betrieb, oder sie
ist nur an den dem Blaswagen jeweils gegenüberliegenden Stellen in Betrieb. Die
Steuerung der Betriebspunkte erfolgt dann durch den Blaswagen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere auch
darin, daß mit ein und demselben Blaswagen mit wenigen Handgriffen eine optimale
Anpassung der Reinigungswirkung an den jeweiligen Gatterbetrieb und an die jeweilige
Art der Fadenführung möglich wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele wird die Erfindung noch nähet beschrieben und
erläutert.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen,
Fig.
1 bis Fig. 4, dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 in Seitenansicht eine Kombination
von Zettelmaschine und Gatter, bei der die Fäden von jedem einzelnen Fadenablaufpunkt
zur Wickelvorrichtung geführt sind. Fig. 2 zeigt eine Ansicht von oben auf die Anordnung
nach Fig. 1. Fig. 3 zeigt in der Ansicht von vorn einen Teilausschnitt der Anordnung
nach Fig. 1 und 2. Fig. 4 zeigt in Seitenansicht und Schnitt ein Luftverteilerrohr,
das zugleich auch Blaselement ist. Die Zeichnungen Fig. 5 und Fig. 6 zeigen jeweils
Seitenansicht und Schnitt weiterer Varianten von Luftvorteilerrohren und Ausblaselementen.
Fig. 7 zeigt in Seitenansicht ebenfalls eine Variante eines Luftverteilerrohrs mit
Ausblaselementen.
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Fig. 8 zeigt in einer Teilansicht von vorn ein anderes Gatter, an
dem die Fäden etagenweise an der Gatterseite entlang geführt sind. Fig. 9 zeigt
ein zu dem Gatter nach Fig. 1 passendes Luftverteilerrohr im Schnitt.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4 zeigen insbesondere
die Figuren 1 und 2 in vereinfachter Darstellung eine Zettelmaschine 11 mit einem
Zettelbaum 12, dem über einen Zettelkamm 13 eine Fadenschar 14 zugeführt wird. Die
Fadenschar 14 hat auf dem Zettelbaum 12 schon einen Wickel 15 gebildet.
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Die Einzelfäden werden aus einem Gatter 16 abgezogen. Das Gatter 16
besteht aus den beiden Gatterhälften oder Gatterseiten 17 und 18, die V-förmig aufgestellt
sind und deren Gatterfronten 19 beziehungsweise 20 zur Zettelmaschine 11 weisen.
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Die Gatterseiten 17 und 18 sind spiegelbildlich gleich. Fig. 1 zeigt
in schematischer Darstellung lediglich die Gatterseite 18. Jede Gatterseite besteht
aus einer Vielzahl gleichartiger Spulenhalteelemente 21 mit aufgesteckten Spulen
22. Zu jeder Spule gehört eine Fadenbremse 23. Alle Fadenbremsen haben die gleiche
Ausführung. Der einzelne Faden wird in der
Fadenbremse 23 gebremst
und in Richtung auf die Zettelmaschine 11 umgelenkt. Ohne jede weitere Abstützung
verläuft jeder einzelne Faden von seiner zugehörigen Fadenbremse bis zum Zettelkamm
13, wo die eigentliche Fadenschar 14 gebildet wird.
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Die Tragkonstruktion des Gatters 16 besteht aus mehreren Rahmen. Die
Zeichnungen Fig. 2 und 3 lassen zum Beispiel einen Spulenrahmen 24, einen Tragrahmen
25 und einen Fadenspannerrahmen 26 erkennen. Der Spulenrahmen 24 weist einzelne
vertikale Träger 27 auf, an denen die Spulenhaltelemente 21 befestigt sind. Der
Tragrahmen 25 ist durch Traversen 28 und durch Längsträger 29 und 30 versteift.
Der Fadenspannerrahmen 26 trägt die einzelnen Fadenbremsen, die auch Fadenspanner
genannt werden. Der Fadenspannerrahmen 26 ist als Hängekonstruktion ausgebildet
und durch Winkelstücke 31 mit den Traversen 28 verbunden. In Fußbodenhöhe befindet
sich zwischen den beiden Gatterseiten eine Absauganlage 32 für die staubbeladene
Luft. Die Absauganlage 32 ist durch ein Gitterrost abgedeckt und dient zugleich
auch der Aussteifung der Tragkonstruktion.
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An jeder Gatterseite ist ein Blaswagen vorhanden. Die Gatterseite
17 besitzt den Blaswagen 33 und die Gatterseite 18 den Blaswagen 34. Die Blaswagen
dienen zum Reinigen der Fadenbremsen 23. Beide Blaswagen sind gleichartig ausgebildet.
So besitzt zum Beispiel der Blaswagen 34 ein schienengebundenes Fahrgestell 35 mit
Fahrrollen 36,37 und einer Antriebsrolle 38, die auf der verlängerten Welle 39 eines
Antriebsmotors 40 sitzt. Das Fahrgestell 35 hat Kastenform und enthält einen Ventilator
41, der durch einen Motor 42 angetrieben wird. An das kastenförmige Fahrgestell
35 ist ein Luftverteileraggregat 58 mit einem vertikalen Luftverteilerrohr 43 leicht
lösbar angeflanscht. Das Luftverteilerrohr 43 trägt ein Ausblaselement 44, das die
Form einer über die Gatterhöhe
reichenden Schlitzdüse hat. Der Querschnitt
des Luftverteilerrohrs 43 ist etwa trapezförmig, so wie es Fig. 4 zeigt. Die Fahrrollen
36 und 37 sind durch den Längsträger 29 geführt, die Antriebsrolle 38 stützt sich
von unten her gegen den Längsträger 30 ab.
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Während des Betriebes fahren die Blaswagen 33 und 34 im Pendelverkehr
ständig an der Gatterseite hin und her und richten ihre luftschleierähnlichen Blasstrahlen
dabei gegen die Fadenbremsen 23.
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Im Gegensatz zu den Zeichnungen Fig. 2 und 3 ist in Fig. 1 kein Blaswagen
dargestellt. Auch die Fadenbremsen 23 sind in Fig. 1 nicht sichtbar. Fig. 1 soll
lediglich schematisch andeuten, daß die Fäden von ihren Umlenkpunkten aus geradlinig
zur Zettelmaschine 11 gehen. Es ist bei diesem Gatter nicht möglich, in der Nähe
der Gatterfronten 19 und 20 mit dem Luftverteileraggregat 58 näher an die Fadenbremsen
23 heranzukommen, als es die Zeichnung Fig. 2 etwa zeigt. Zum Gatterende hin könnte
man näher herankommen, falls die Längsträger 29 und 30 parallel zur Fadenschar verlegt
waren. Im Interesse eines gleichmäßigen Beblasens aller Fadenbremsen wurde jedoch
ein gleichbleibender Abstand des Ausblaselements von den Fadenbremsen bevorzugt.
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Die Fig. 5 bis 7 zeigen weitere alternative Ausführungsmöglichkeiten
der Luftverteileraggregate. So zeigt zum Beispiel Fig. 5 ein Luftverteileraggregat
59 mit einem Luftverteilerrohr 45 und mit Ausblaselementen 48. Der Querschnitt des
Luftverteilerrohrs 45 ist gemäß Fig. 5 kreisförmig. Fig. 6 zeigt ein Luftverteileraggregat
60 mit einem Luftverteilerrohr 46 und mit Ausblaselementen 49. Im Querschnitt ist
das Luftverteilerrohr 46 rechteckig, wie es Fig. 6 zeigt. Es handelt sich um eine
fertigungstechnisch günstige, zusammengesetzte
Form aus einem U-förmig
abgebogenen Blechstreifen und einem eingesetzten Deckel, der die rohrstutzenförmigen
Ausblaselemente 49 trägt. Eine andere Ausführungsform eines Luftverteileraggregats
61 zeigt Fig. 7, bei der ein Luftverteilerrohr 47 schräg abwärts gerichtete Ausblaselemente
50 aufweist. Die ganze Luftströmung ist dann ebenfalls schräg nach abwärts, und
zwar gegen die Absauganlage 32, gerichtet. Die Abfuhr der staubbeladenen Luft wird
dadurch erleichtert.
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Soll nun das Gatter nach Fig. 1 bis 3 zu einem Gatter nach Fig. 8
umgebaut werden, so eignet sich zum Beispiel hierzu eine Ausführung des Luftverteileraggregats
60 nach Fig. 6.
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Bei dem Gatter nach Fig. 8 handelt es sich um ein sogenanntes Wagengatter,
von dem nur die rechte Gatterhälfte 18' dargestellt ist. Die von dem ersten Ausführungsbeispiel
her bekannten Teile des Gatters sind hier in anderer Zusammenstellung wieder vorhanden.
Der Tragrahmen 25 ist weiter nach innen gewandert, die Traverse 28 führt geradlinig
über die Gattermitte hinaus, die Längsträger 29 und 30 haben lediglich eine Lagevertauschung
erfahren, so daß der Blaswagen 35 jetzt weiter außen am Gatter entlang geführt ist.
Der Spulenrahmen 24 ist auf einem mit Rädern 51 versehenen Fahrgestell 52 angeordnet.
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Der Fadenspannerrahmen 26 trägt etagenweise angeordnete Fadenführungselemente
53, die auf Traversen 54 befestigt sind.
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Die kurzen Ausblaselemente 49 des Luftverteileraggregats 60' sind
gemäß Fig. 8 und 9 mit Hilfe von Muffen 55 durch rohrartige Verlängerungselemente
62 verlängert worden, deren Ausblaselemente in Form von Blasdüsen 56 unmittelbar
an den Fadenspannern 23 enden. Dies ist hier möglich, weil die Fäden an der ganzen
Gatterseite etagenweise waagerecht geführt sind.
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Da jetzt nicht mehr so viel von dem Luftverteilerrohr 46 abgehende
Ausgänge benötigt werden, ist jedes zweite Ausblaselement 49 mit einem lösbaren
Verschluß 57 versehen. Der Verschluß
57 hat die Form einer Kappe
aus Kunststoff.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
eingeschränkt.
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L e e r s e i t e