DE2632302C3 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Schaumstoffblöcken mit rechteckigem Querschnitt - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Schaumstoffblöcken mit rechteckigem QuerschnittInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Schaumstoffblöcken
mit rechteckigem Querschnitt, bestehend aus einem endlosen Transportband mit Seitenbegrenzungen, wobei das Obertrum des Transportbandes und die
Seitenbegrenzungen mit einer Folie abdeckbar sind; und aus einer über dem Einlaufende des Transportbandes
angeordneten Aufgabevorrichtung für ein schäumfähiges Reaktionsgemisch; sowie aus mehreren, entlang des
Aufschäumbereichs angeordneten, an Führungen befestigten Formdeckeln.
Diese Fonndeckel sorgen für eine ebene Oberfläche des in der Entstehung begriffenen Schaumstoffblockprofils. Sie müssen sich dem Steigverhalten des
reagierenden Reaktionsgemisches bzw. des sich bildenden Schaumstoffes anpassen können, ohne daß dabei
der Auflagedruck verändert wird. Das heißt also, die Formdeckel müssen bei eventuellen Änderungen des
Steigverhaltens, das sich in der Regel in einer Änderung des Steigwinkels oder einer Verschiebung der Aufschäumzone äußert, sich der neuen Lage der Oberfläche
des sich bildenden Schaumstoffblockprofils anpassen können.
So ist bereits eine Vorrichtung praktiziert worden, bei der die Formdeckel an Schwinghebeln aufgehängt sind
und der Auflagedruck durch Gegengewichte steuerbar ist. Insbesondere zu Beginn und Ende des Schäumvorganges, aber auch bei Änderungen des Steigverhaltens
des Schaumstoffes während der Produktion, erfahren die Formdeckel zusätzlich zu der vertikalen Bewegung
eine solche in oder entgegen der Förderrichtung des Transportbandes, und zwar — wie sich gezeigt hat — bis
etwa 600 mm und noch darüber. Dadurch wird eine nachteilige Schub- oder Zugkomponente auf die
Oberfläche des Schaumstoffes ausgeübt, die Pressungen und Risse verursachen kann.
Bei anderen bekannten Vorrichtungen werden die Formdeckel mittels senkrechter Stangen in Führungen
gehalten. Der Auflagedruck wird durch einstellbare Federn oder durch Gegengewichte gesteuert. Als
besonders nachteilig hat sich dabei erwiesen, daß die Stangen in ihren Führungen bei Höhenverstellung
infolge der auftretenden Reibung eine spürbare Hysteresis der Auflagekräfte verursachen. In Anbetracht der geringen erforderlichen Auflagekräfte der
Formdeckel auf dem sich bildenden Schaumstoff in der Größenordnung von etwa 2 bis 6 mbar ist diese
Erscheinung unerwünscht.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung, bei der die Formdeckel sich möglichst annähernd senkrecht
auf- und abbewegen können und frei von Störkräften sind.
lh
sin
sin \/2
10
Erfindungsgemtß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Formdeckel einzeln an Fünfgelenkgetrieben
aufgehängt sind, bestehend aus jeweils
a) zwei an einem Rahmen des Gestells des Transportbandes in dessen Förderrichtung mit Abstand
hintereinander angeordneten Gelenkstücken,
b) zwei Schwinghebeln, die mit korrespondierenden Gelenkstücken in die Drehgelenke eingreifen,
c) einer mit drei Gelenkstücken versehenen, schräg nach unten weisenden Stange, wobei das mittlere
Gelenkstück, in das ein korrespondierendes Gelenkstück eines der Schwinghebel eingreift, diese
Stange in zwei Hebelarme teilt, und der obere Hebelarm sich zwischen dem mittleren Gelenkstück
und dem am oberen Ende der Stange angeordneten Gelenkstück erstreckt, in das das
korrespondierende Gelenkstück des anderen Schwinghebels eingreift,
d) einem am Formdeckel angeordneten Gelenkstück,
in das das am Ende des längeren Hebelarmes der "° Stange angeordnete korrespondierende Gelenkstück
eingreift.
Dadurch wird erreicht, daß die Fünfgelenkgetriebe die Formdeckel nahezu senkrecht auf- und abbewegen.
Störkräfte durch Hysteresis-Erscheinungen oder durch Längsverschiebungen der Formdeckel treten nicht auf.
Will man eine Kraft auf den sich bildenden Schaumstoff einwirken lassen, die vom Gewicht der Formdeckel und
des einwirkenden Gewichtsanteils des Fünfgelenkge- jo
triebes abweicht, so lassen sich die Fünfgelenkgetriebe mit variablen Gegengewichten oder einstellbaren,
entlastenden Federn ausstatten, wie dies auch bereits bei bekannten Ausführungsformen der Fall ist. Die
erfindungsgemäße Ausstattung mit Fünfgelenkgetrieben
ermöglicht eine geringere Anzahl von Formdekkeln, wodurch sich der Aufwand in Konstruktion und
Betrieb erheblich verringert. Auch die Störanfälligkeit ist geringer. Bei Betriebsstörungen und Unterbrechungen
lassen sich die Formdeckel mittels der Fünfgelenkgetriebe schnell anheben und später wieder senken.
Vorzugsweise ist das Fünfgelenkgetriebe mindestens teilweise doppelt ausgeführt, wobei verbindende Querstangen
vorgesehen sind. Dies hat den Vorteil einer größeren Stabilität und ist insbesondere bei Formdekkein,
die eine größere Ausdehnung quer zur Förderrichtung besitzen, von Vorteil. Selbstverständlich bietet die
komplette doppelte Ausführung des Fünfgelenkgetriebes bei entsprechendem Abstand der beiden Getriebeteile
voneinander die höchste Verwindungssteifigkeit.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Vorrichtung entspricht die Länge L\ des in das mittlere
Gelenkstück der Stange eingreifenden Schwinghebels und die Länge Li des längeren Hebelarmes der Stange
sowie der spitze Winkel <%, den der in Förderrichtung
erste Schwinghebel mit der Horizontalen einschließt, und der Winkel ß, den die Stange mit der Horizontalen
einschließt, folgender Beziehung:
Hält man diese Bedingung ein, so bewegt sich das am Formdeckel angeordnete Gelenk beim Heben oder
Senken des Formdeckels auf einer senkrechten Ortskurve.
Vorzugsweise steht die Länge L\ des in Förderrichtung ersten Schwinghebels und die Länge Li des
längeren Hebelarmes der Stange ungefähr im Verhältnis
L1 * 2 L2.
Dadurch vereinfacht sich die vorstehende Beziehung sin /3/2 = l· 2 · sin λ/2 .
Diese Bemessung erlaubt die Verwendung eines Formdeckels, der — bezogen auf die Längsachse der
Vorrichtung — eine mittige Anordnung des Gelenkes auf dem Formdeckel erlaubt
Vorzugsweise beträgt die Länge des oberen Hebelarms der Stange etwa das 0,15fache der Länge des in das
mittlere Gelenkstück der Stange eingreifenden Schwinghebels.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung liegt das fixe Drehgelenk, in das der andere
Schwinghebel eingreift, im Schnittpunkt der Winkelsymmetralen,
die sich zwischen -Jen geforderten verschiedenen räumlichen Lagen des am oberen Ende
der Stange angeordneten Gelenks bilden lassen.
Unter den vorstehenden Angaben ergibt sich folgende Lösung:
10= 25°
40°
β 14C 36° 58rj '
Muß man aus konstruktiven Gründen den zweiten Schwinghebel, der in das am oberen Ende der Stange
angeordnete Gelenkstück eingreift, kürzer wählen, ergibt sich — je nach der Verkürzung — eine mehr oder
weniger große Abweichung der Ortskurve des Verbindungsgelenks des Formdeckels und der Stange von der
Senkrechten. Sofern diese Abweichung nicht zu groß ist, kann sie in Kauf genommen werden, ohne merkliche
Störungen zu verursachen.
In einem Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung rein schematisch dargestellt und
nachstehend näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Vorrichtung in der Seitenansicht,
F i g. 2 ein Fünfgelenkgetriebe gemäß F i g. 1 in vergrößerter Darstellung und in verschiedenen Stellungen
und
Fig.3 einen Formdeckel mit doppelt ausgeführtem
Fünfgelenkgetriebe.
In F i g. 1 ist auf ein umlaufendes Transportband 1
eine aus einer Papierbahn bestehende Bodenfolie 2 aufgelegt, die an den Seitenbegrenzungen 3 hochgefaltet
ist. Am Einlaufende des Transportbandes 1 ist eine Misch- und Aufgabevorrichtung 4 für das schäumfähige
Polyui .!than-Reaktionsgemisch 5 angeordnet. Mittels
einer ebenfalls aus Papier bestehenden Folie 6 wird das Reaktionsgemisch 5 abgedeckt. Im Aufschäumbereich 7
entsteht dann der Schaumstoffblock 8. Über dem Aufschäumbereich 7 ist ein Tragrahmen 9 angeordnet,
an dem die Fünfgelenkgetriebe 10 aufgehängt sind, die auf dem entstehenden Schaumstoff ruhende Formdekkel
11 halten. Seilzüge 12 mit Gegengewichten 13 gewährleisten die Einstellung bestimmter Kräfte, mit
denen die Formdeckel 11 auf dem sich bildenden Schaumstoff aufliegen sollen. Es versteht sich, daß diese
Auflagekräfte auch durch andere Mittel als durch Gegengewichte, wie z. B. mechanische oder hydraulische
Federn, einstellbar sind. Alternativ können die
Fünfgclcnkgctriebc 10 so angeordnet sein, daß die
Stange 22 (F i g. 2) entgegen der Förderrichtung weist.
Gemäß Fig. 2 sind am Tragrahmen 9 Halterungen 14,15 angebracht, in denen Gelenke 16,17 gelagert sind.
Sämtliche Gelenke bestehen in üblicher Weise aus Zapfen und Auge. Im Gelenk 16 ist ein Schwinghebel 18
gelagert, im Gelenk 17 ist ein zweiter Schwinghebel 19
gehalten. Die Schwinghebel 18 und 19 greifen mit ihren anderen Enden in Gelenke 20, 21 einer Stange 22 ein.
Diese weist an ihrem unteren Ende ein weiteres Gelenk 23 auf, an dem mittels einer Halterung 24 ein
Formdeckel 11 gehalten ist. Das Gelenk 20 teilt die Stange 22 in einen oberen Hebelarm 25 und einen
unteren Hebelarm 26. Der Schwinghebel 18 besitzt die Länge L1 = 2,0 m. Er schließt mi. der Horizontalen in
der gezeichneten Stellung den Winkel α = 40° ein. Der untere Hebelarm 26 der Stange 22 besitzt die Länge
L2 = Z.,/2 = 1,0 m. Die Stange 22 schließt mit der
Horizontalen in der Bezeichneten Stellung den Winkel B von 58° ein. Das Fünfgclcnkgctriebc 10 ist auch noch ii
zwei weiteren Stellungen angedeutet. Die räumlicl verschiebbaren Gelenke sind in der ersten weiterei
Stellung mit 23', 20' und 21' bezeichnet. In der zweiter
weiteren Stellung tragen sie die Bezeichnungen 23", 20' und 21". Daraus ist ersichtlich, daß sich das Gelenk 21
auf einer annähernd senkrechten Ortskurve 27 bewegt Die Lage des fixen Gelenkes 17 wurde gefunden, inderr
man die Gelenkpositionen 21 und 2Γ sowie 2Γ und 2Γ
durch Gerade 28, 29 verbindet und darauf di( Mittelsenkrechten 30, 31 errichtet. Ihr Schnittpunk
ergibt dann die Lage des Gelenkes 17.
In F i g. 3 sind am Rahmen 9 zwei Fünfgelenki etrieb(
10 parallel angeordnet. Ihre korrespondierenden Gelen ke 20 sind durch eine Querstange 32 und ihr«
korrespondierenden Gelenke 21 durch eine Querstang« 33 miteinander verbunden. Außerdem sind die Gelenk«
20 und 23 durch Diagonalversteifungen 34, 3! miteinander verbunden.
llicr/u Ti Hliill Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen
von Schaumstoffblöcken mit rechteckigem Querschnitt, bestehend aus einem endlosen Transportband mit Seitenbegrenzungen, wobei das Obertrum
des Transportbandes und die Seitenbegrenzungen mit einer Folie abdeckbar sind; und aus einer Ober
dem Einlaufende des Transportbandes angeordneten Aufgabevorrichtung für ein schäumfähiges
Reaktionsgemisch; sowie aus mehreren, entlang des Aufschäumbereichs angeordneten, an Führungen
befestigten Formdeckeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Formdeckel (11,25) einzeln an
Fünfgelenkgetrieben (10) aufgehängt sind, bestehend aus jeweils
a) zwei an einem Rahmen (9) des Gestells des Transportbandes (1) in dessen Förderrichtung
mit Abstand hintereinander angeordneten Drehgelenken (16,17),
b) zwei Schwinghebeln (18,19), die mit korrespundierend&n Gelenkstücken in die Drehgelenke
(16,17) eingreifen,
c) einer mit drei Gelenkstücken (20, 21, 23) versehenen, schräg nach unten weisenden
Stange (22), wobei das mittlere Gelenkstück (20), in das ein korrespondierendes Gelenkstück
(20) eines der Schwinghebel (18) eingreift, diese Stange (22) in zwei Hebelarme (25,26) teilt, und
der obere Hebelarm (25) sich zwischen dem mittleren Gelenkstück (2C) und dem am oberen
Ende der Stange (22) angeordneten Gelenkstück (21) erstreckt, in das das korrespondierende Gelenkstück (21) des anderen Schwinghebels
(19) eingreift,
d) einem am Formdeckcl (11) angeordneten "
Gelenkstück (23), in das Las am Ende des unteren Hebelarmes (26) der Stange (22)
angeordnete korrespondierende Gelenkstück (23) eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fünfgelenkgetriebe (10) mindestens teilweise doppelt ausgeführt ist, wobei
verbindende Querstangen (32,33) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 4-, zeichnet, daß die Länge L\ des in das mittlere
Gelenkstück (20) der Stange (22) eingreifenden Schwinghebels (18) und die Länge L2 des unteren
Hebelarmes (26) der Stange (22) sowie der spitze Winkel λ, den dieser Schwinghebel (18) mit der -,«
Horizontalen einschließt, und der spitze Winkel ß, den die Stange (22) mit der Horizontalen einschließt,
folgender Beziehung entsprechen:
sin ///2
sin x/2
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L\ des in das mittlere h0
Gelenkstück (20) der Stange (22) eingreifenden Schwinghebels (18) und die Länge L: des unteren
Hebelarmes (26) der Stange (22) ungefähr in folgendem Verhältnis stehen:
L1 * 2 Λ, .
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des oberen
Hebelarmes (25) der Stange (22) etwa das 0,15fache der Länge des in das mittlere Gelenkstück (20) der
Stange (22) eingreifenden Schwinghebels (18) beträgt
6, Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fixe Drehgelenk (17), in das der
andere Schwinghebel (19) eingreift, im Schnittpunkt der Winkelsymmetralen liegt, die sich zwischen den
geforderten verschiedenen räumlichen Lagen des am oberen Ende der Stange (22) angeorineten
Gelenks (21) bilden lassen.
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