DE2445259B2 - Vorrichtung zum schrittweisen transport eines bandfoermigen materials - Google Patents
Vorrichtung zum schrittweisen transport eines bandfoermigen materialsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schrittweisen Transport eines bandförmigen Kopiermaterials,
insbesondere des Kopiermaterials in einer fotografischen Rollenkopiermaschine, mit einer Abwickelspule,
schrittweise angetriebenen Transportmitteln und einer angetriebenen Aufwickelspule, wobei nach Patent
22 26 577 vor der Aufwickelspule eine intervallweise wirksam werdende Bremse für das Bandmaterial
vorgesehen ist.
Wickelvorrichtungen nach dem Hauptpatent ermöglichen es, Wickel auch mit mehreren hundert Metern
fotografischen Kopiermaterials ohne seitliche Spulenflansche aufzuwickeln. Dies ist von besonderem Vorteil,
wenn auf einem Bearbeitungsgerät verschiedene Papierbreiten aufzuwickeln sind, so daß Spulenflansche
jeweils neu eingestellt werden müßten.
Bei den in der Vorrichtung nach dem Hauptpatent vorgesehenen Reibungsbremsen tritt jedoch ein unkontrollierbarer
Einfluß dadurch auf, daß der Reibwert μ zwischen aufeinandergleitenden festen Körpern nicht
konstant, sondern eine Funktion der Geschwindigkeit der reibenden Teile zueinander darstellt. Der Reibwert
fällt mit wachsender Geschwindigkeit und erreicht sein Maximum im Stillstand. Dies bedeutet, daß vor allem bei
bereits großen Wickeln mit erheblicher Masse die Bandspannung in dem vor dem Wickel befindlichen
Band auf erhebliche Werte ansteigen kann, da die kinetische Energie des Wickels bei Stillstand des Bandes
zwischen den Bremsflächen sich voll als Bandspannung auswirkt. Dies kann in ungünstigen Fällen zum
Zerreißen des Bandes führen. Andererseits würde eine Begrenzung der Haltekraft für das Band zwischen den
Bremsflächen einen Schlupf des Bandes in diesen ungünstigen Fällen ermöglichen, was andere ungünstige
Auswirkungen, z.B. Druckbelichtungen und Verblitzen des sehr empfindlichen Kopiermaterials, zur Folge
hätte.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Abbremsung des Bandes während des sogenannten Aufwickelrucks so zu
gestalten, daß ein übermäßiges Ansteigen der Bandspannung nicht auftritt, ohne daß schädliche Nebenwirkungen
auftreten.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die in dem beiliegenden Anspruch 1 beschriebene Erfindung.
Durch diese Anordnung mit indirekter Bremsung wird die zur Vermeidung von zu hohen Bandspannungen
erforderliche Nachgiebigkeit der Bremseinrichtung verwirklicht, ohne daß zwischen dem Band und einer
Bremsfläche eine Relativbewegung auftritt. Die nachteiligen Wirkungen eines Schlupfes zwischen dem Band
und einer Bremseinrichtung werden dadurch vermieden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang
mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand von Figuren eingehend erläutert ist. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung in einer Ansicht von vorne,
F i g. 2 die Aufwickelvorrichtung nach F i g. 1 in einer Seitenansicht längs der Schnittlinie H-II in F i g. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Band fotografischen Kopiermaterials bezeichnet, wie es auf fotografischen
Rollenkopiermaschinen allgemein verwendet wird. Das dargestellte Band kommt in F i g. 1 von links von der
Kopierstation eines nicht dargestellten fotografischen Kopiergerätes und läuft zunächst in einen z.B. aus
gebogenen Stangen hergestellten Schlaufenkorb, in den das schrittweise mit einer Schrittlänge von jeweils einer
Bild'änge transportierte Kopiermaterial einläuft, bis
größere Längen auf eine Aufwickelspule 3 weitergewikkelt werden. In dem Schlaufenkorb ist eine mechanische
Fühleinrichtung 4 angeordnet, die beim Erreichen einer Maximalgröße der Schlaufe betätigt wird und dann
einen Motor 5 zum Antrieb der Aufwickelspule 3 an einen Stromkreis legt, sowie eine aus Lichtquelle 6 und
Fotoempfänger 7 bestehende Lichtschranke, die das Erreichen einer Mindestgröße der Schlaufe anzeigt. Die
Lichtschranke arbeitet in einem Wellenlängenbereich des Lichtes, für den das Kopiermaterial nicht empfindlich
ist. Selbstverständlich könnten auch zwei mechanische Taster oder zwei Lichtschranken diese Aufgaben
im Schlaufenkorb übernehmen.
Im Anschluß an den Schlaufenkorb durchläuft das Papierband den Spalt eines Walzenpaares 8,9, von dem
die obere Walze 8 gerätefest drehbar gelagert und über ein Zahnradgetriebe 10 mit einer sogenannten Hysteresebremse
11 gekoppelt ist, wie Fig.2 zeigt. Derartige
Bremsen sind als fertige Bauteile erhältlich; sie bestehen im wesentlichen aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Scheiben 12, 13, die aus permanentmagnetischem Material bestehen und so vormagnetisiert sind, daß sich
die beiderseitigen Felder senkrecht durchdringen. Dadurch setzen die Scheiben einer Verdrehung ein
konstantes Bremsmoment entgegen. Durch Einstellung des Abstandes kann das Bremsmoment variiert werden.
Die Scheibe 12 der Bremse 11 ist nun gerätefest gelagert, während die angetriebene Scheibe 13 in ihrer
Achsrichtung verstellbar ist, um das Bremsmoment regulieren zu können.
Die untere Walze 9 ist mit ihren Achsstummeln ?)a, 96
in zu der Walze 8 hinweisenden Schlitzen 14a bzw. 15a in gerätefesten Lagerstücken 14 bzw. 15 verschiebbar
gelagert. Außerdem weist die Walze 9 einen mittigen
Einstich 9c auf, der bis auf die Wellenachse reicht.
Wenigstens eine der beiden Walzen 8, 9, vorzugsweise die gebremste Walze 8, ist mit einem Belag hohen
Reibwertes, z.B. aus Gummi, versehen. In den Einstich 9c der beweglichen Walze 9 greift ein einseitig
gerätefest schwenkbar gelagerter Hebel 16, der mit seinem anderen Ende an dem Anker 17 eines
Hubmagneten 18 anliegt. Durch Erregen des Magneten 18 wird der Anker 17 und der Hebel nach oben gedrückt,
wodurch die verschiebbare Walze 9 sehr schnell mit solcher Kraft an die gerätefeste Walze 8 angedrückt
wird, daß das von dem Band auf die Walzen 8, 9 übertragbare Reibungsmoment größer ist als das von
der Bremse U ausgeübte Bremsmoment.
In Laufrichtung des Kopiermaterialbandes 1 hinter den Walzen 8,9 ist die Aufwickelspule 3 angeordnet, die
von dem Motor 5 über ein Untersetzungsgetriebe 19 angetrieben ist. Das Untersetzungsgetriebe enthält
einen nicht gesondert dargestellten Freilauf, der so eingebaut ist, daß die Spule 3 durch außen an der Spule
angreifende Kräfte nicht entgegen der Wickelrichtung gedreht werden kann. Die Spule 3 hat keine seitlichen
Spulenflansche; vielmehr wird das Materialband frei auf einen Wickelkern 20 aufgespult.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nun wie folgt:
Bänder von fotografischem Kopiermaterial sind aufgrund ihres komplizierten Aufbaus von mehreren
Schichten selten genau gerade, sondern weisen immer eine gewisse Krümmung in ihrer Ebene auf. Es ist
deshalb zur Bildung von Wickeln in der Regel eine seitliche Führung des Bandes auf dem Wickelkern
erforderlich. Solche seitlichen Führungsflächen oder Flansche haben jedoch erhebliche Nachteile, insbesondere,
wenn Bänder verschiedener Breiten aufzuwickeln sind.
Der als Speichervorrichtung dienende Schlaufenkorb 2 ist so ausgebildet, daß er etwa die für drei bis vier
Kopien erforderliche Papierlänge speichert und erst dann, wenn die Tasteinrichtung 4 anspricht, einen
Aufwickelvorgang durch Einschalten des Motors 5 bewirkt. Wenn die Schlaufe eine gewisse Mindestgröße,
die durch die Durchlässigkeit der Lichtschranke 6, 7 erkennbar ist, erreicht hat, wird der Antrieb wieder
abgeschaltet. Die Bremse mit den Walzen 8, 9 bleibt während dieses Aufwickelvorgangs außer Wirkung, da
der Magnet 18 nicht erregt ist und die Walzen 8,9 einen Abstand haben, der größer als die Dicke des Bandes 1
ist. Dadurch wird insbesondere am Beginn des Aufwickelvorgangs keine Bremswirkung auf das Band
ausgeübt. Die Windungen des Bandes 1 weiden deshalb verhältnismäßig locker auf den Spulenkern 20 aufgewikkelt.
Nach der Lehre des Hauptpatentes wird kurz vor der mit dem Ende des Aufwickelvorganges dann der
Magnet 18 erregt, wodurch schlagartig die Walze 8 durch einen festen Reibungsschluß mit dem Papierband
1 verbunden ist. Die Kraft des Magneten ist so abgestimmt, daß ein Schlupf zwischen der gebremsten
Walze 8 und dem Papierband 1 nicht auftreten kann. Mit der Walze 8 muß jedoch das Getriebe 10 und die
bewegliche Scheibe 13 in Bewegung gesetzt werden und gleichzeitig die Kraft der Bremse 11 überwunden
werden. Dies bedeutet zunächst ein gewisses Ansteigen der Bremskraft über den von der Bremse 11 erzeugten
Wert hinaus und dann ein Absinken auf eine konstante Verzögerung des Bandes. Die dabei auftretenden
Spannungsbelastungen für das Band sind jedoch auch bei größtem Wickeldurchmesser kontrollierbar und
führen nicht zum Zerreißen.
Andererseits wird durch die Verhinderung von jeglichem Schlupf eine Beeinträchtigung der druckempfindlichen
fotografischen Emulsion vermieden. Der Abbremsdruck bewirkt, daß die verhältnismäßig locker
liegenden, zuletzt aufgewickelten äußeren Windungen an fotografischem Material oder bei schon sehr großem
Wickeldurchmesser zum Teil weniger als eine Windung sehr straff festgezogen werden und durch die Verhinderung
einer Rückbewegung durch den Freilauf im Getriebe 19 auch nach dem Abschalten des Aufwickelantriebs
straffgehalten bleiben. Dieser Freilauf verhindert eine Rückbewegung der Aufwickelspule, während
das Ende des Bandes durch die Bremse 11 festgehalten wird. Ein Aufschnurren des Wickels und damit ein
Verlaufen des Bandendes ist auf diese Weise ausgeschlossen.
Die Hysteresebremse 11 ist an dieser Stelle eine besonders vorteilhafte Bremse. Mit dem Ankuppelmechanismus
der anschwenkbaren Andruckwalze 9 können auch im Zusammenhang mit einer anderen Bremse,
z.B. einer Reibungsbremse mit begrenztem Bremsmoment größere Nachteile bzw. Beeinträchtigungen der
fotografischen Schicht vermieden werden, ohne daß ein Reißen des Bandes auftreten kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum schrittweisen Transport eines bandförmigen Kopiermaterials, insbesondere des
Kopiermaterials in einer fotografischen Rollenkopiermaschine, mit einer Abwickelspule, schrittweise
angetriebenen Transportmitteln und einer angetriebenen Aufwickelspule, wobei nach Patent 22 26 577
vor der Aufwickelspule eine intervallweise wirksam werdende Bremse für das Bandmaterial vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (11) mit einer Walze (8) eines an dem
Kopiermaterialweg liegenden Walzenpaares (8, 9) verbunden ist, von denen eine (9) verschiebbar
gelagert und durch einen Elektromagneten (18) an die andere Walze andrückbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (11) konstantes Bremsmoment
erzeugt und insbesondere als Hysteresebremse (12,13) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Walze (9) mit
ihren Wellenstummeln (9a, 9b) in zur anderen Walze hin gerichteten Schlitzen (14a, 15a) gelagert und ein
einseitig gestellfester, andererseits an dem Magnetanker (17) anliegender Hebel (16) in eine Nut (9c)der
beweglichen Walze (9) eingreift und die Magnetkraft so bemessen ist, daß im wesentlichen kein Schlupf
zwischen der gebremsten Walze (8) und dem Kopiermaterialband (1) auftritt
Priority Applications (5)
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Applications Claiming Priority (2)
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DE2445259A DE2445259C3 (de) | 1972-05-31 | 1974-09-21 | Vorrichtung zum schrittweisen Transport eines bandförmigen Materials |
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DE2445259B2 true DE2445259B2 (de) | 1977-11-17 |
DE2445259C3 DE2445259C3 (de) | 1979-06-21 |
Family
ID=32736835
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE2445259C3 (de) |
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