DE609850C - Antriebsvorrichtung fuer band- oder drahtfoermige Tontraeger - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Antriebsvorrichtung für band- oder drahtförmige Tonträger elektromagnetischer Sprechmaschinen, in welcher der Tonträger über eine mit konstanter Drehzahl laufende Antriebstrommel geführt und von dieser durch Reibung bewegt wird.

Die Erzielung einer schlupffreien Mitnahme des Tonträgers ist an folgende Bedingung geknüpft: Die Berührungsfläche zwischen Tonträger und Trommel muß entsprechend den Reibungszahlen der einander berührenden Materialien so groß sein, daß reine Rollreibung eintritt.

^J5 Die Größe der Reibungsfläche ist andererseits dem Auflagedruck umgekehrt proportional. Bei festliegenden Abmessungen der Berührungsfläche zwischen Antriebstrommel und Tonträger muß daher eine dem erforderlichen Auflagedruck entsprechende Spannung des zwischen den Vorratstrommeln liegenden Tonträgerteiles erzielt und während des ganzen Betriebes aufrechterhalten werden. Da man bestrebt ist, die Berührungsfläche so Mein wie möglich zu machen, so ist die Spannung so groß zu wählen, wie es die Festigkeit des Tonträgers zuläßt.

Für die Antriebe der oben bezeichneten Art verwendet man vorzugsweise Vorrichtungen, bei denen die aufspulende Trommel durch ein umlaufendes Glied mittels Reibung angetrieben wird. Die gezogene Trommel kann in beliebiger Weise abgebremst werden, so daß eine ausreichende Spannung entsteht.

Wird aber die Antriebsvorrichtung außer ³^ Betrieb gesetzt, so kann die Spannung aus verschiedenen Ursachen nachlassen. Dias tritt z. B. dann ein, wenn die gezogene Vorratstrommel infolge ihrer Trägheit nach dem Stillsetzen der Antriebsvorrichtung noch tun ein geringes weiterläuft. Bei einer darauffolgenden Inbetriebnahme tritt daher im ersten Augen- ■ blick ein Gleiten zwischen Tonträger und Antriebstrommel ein. Dies wirkt sich insbesondere durch Störung des Gleichlaufs zwisehen der Tonwiedergabe und einem bewegten Bild nachteilig aus.

Die Erfindung verfolgt den Zweck, die zum Betrieb erforderliche Spannung des Tonträgers auch in der Ruhelage der Antriebsvorrichtung herzustellen, so daß im Augenblick der Inbetriebnahme Rollreibung zwischen Tonträger und Antriebsvorricihtung vorhanden ist. Sie besteht in einem Antrieb, der dem Tonträger auch in der Ruhelage die erforderliche Spannung gibt, indem die über eine Schlupfkupplung angetriebene Äufwickelspule mit ihrer Welle durch ein kraftspeicherndes elastisches¹ Glied, z. B-. eine Spiralfeder, verbunden ist.

Vorrichtungen zum Straffhalten bewegter Bänder, bei denen der Vorratsspule durch eine an deren Antriebs welle· angebrachte Spiralfeder ein Drehmoment in einem zur Laufrichtung entgegengesetzten Sinne erteilt wird, sind an sich bekannt. Bei diesen wird jedoch die Welle mit stets gleicher oder gar im falschen Sinne sich ändernder Winkel-

geschwindigkeit angetrieben, so daß infolge der fortlaufenden Änderung des Wickeldurchmessers die Spiralfeder, deren äußeres Ende an der Vorratsspule befestigt ist, während des ganzen Wickelvorganges gespannt bzw. entspannt wird und auf diese Weise zur Aufnahme der durch die Änderung des Wickeldurchmessers bedingten Geschwindigkeitsänderungen dient. In dem Falle einer erhebliehen Wickellänge muß daher eine Spiralfeder gewählt werden, die einen sehr großen Aufzugsbereich besitzt. Bei Wickellängen von mehreren Kilometern Bandmaterial, wo die Bandlagen übereinander aufgewickelt werden, ist die Verwendung einer Spiralfeder wegen des überaus großen Aufzugbereiches unmöglich.

Gegenüber derartigen Vorrichtungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, für die Aufnähme der durch die Änderung des Wickeldurchmessers gegebenen Geschwindigkeitsänderungen einerseits und für das Strafßhalten des Drahtes oder Bandes, insbesondere beim Stillsetzen der Antriebsvorrichtung, andererseits getrennte Einrichtungen zu benutzen. Gegenstand der Erfindung ist daher eine Antriebsvorrichtung für band- oder drahtförmige Tonträger, bei der der Tonträger durch eine gleichförmig umlaufende Schnur bzw. Riemenscheibe und die Welle der Aufwickelspule über eine Schlupfkupplung angetrieben werden, während zwecks Straffhaltung des Tonträgers die Welle der Aufwickelspule mit dem Spulenkörper durch ein kraftspeicherndes und in engen Grenzen wirkendes elastisches Glied, z. B. eine Spiralfeder, verbunden ist.

Es sei erwähnt, daß es für Antriebisvorrichitungen von Tonträgern, bei denen der Tonträger unmittelbar von der Aufwickeltrommel gezogen wird, bekanntgeworden ist, den Tonträger durch besondere Spannrollen straffzuhalten. Ferner sind auch Fümkopiermaschinen bekanntgeworden, bei denen der negative Film und der zu kopierende Film vor und hinter der Kopierstifttrommel über Hilfsstifttrommeln geführt wird, die über Spiralfedern angetrieben werden. Diese Vorrichtungen zeigen jedoch keine Anordnung, bei der in die Aufwickeltrommel selbst zwischen Spule und Antriebswelle ein elastisches Glied zum Straffhalten des aufzuspulenden Drahtes oder Bandes eingeschaltet ist, während gleichzeitig zum Ausgleich der durch den wechselnden Wickeldurchmesser hervorgerufenen Geschwindigkeitsunterschiede davon getrennte Mittel, insbesondere eine Rutschkupplung, vorgesehen sind.

Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Auf den zwei Trommeln S₁ und S₂ ist der Tonträger aufgespult. Er ist über die Leitrollen I₁ und I₂ sowie über die Antriebstrommel A geführt. Letztere wird durch· einen Motor in Pfeilrichtung angetrieben, während die aufspulende Trommel S₂ in bekannter Weise mittels Reibung durch ein umlaufendes Glied C in Bewegung gesetzt wird. Das Glied C hat eine Drehzahl, die wenigstens der größtmöglichen Geschwindigkeit der Trommel S₂ entspricht. Die gezogene Trommel S₁ kann in bekannter. Weise abgebremst werden, z. B. durch eine Bremse H, so daß der Tonträger im Betriebe die zur Herstellung der Rollreibung erforderliche Spannung besitzt. In der Ruhelage wird der Tonträger erfindungsgemaß durch nachstehende Vorrichtung gespannt gehalten.

Die aufspulende Trommel S₂ sitzt drehbar auf einer Welle W, die über eine Reibungskupplung mit dem umlaufenden Antriebsglied C in Verbindung steht. Eine Spiralfeder/ ist mit ihrem inneren Ende an der Welle W befestigt, während sie mit dem anderen Ende an der Innenfläche der Spulennabe angebracht ist. Bezeichnen die eingetragenen Pfeile die normale Drehrichtung, so wird der Wicklungssinn der Spiralfeder entgegengesetzt dieser Bewegungsrichtung gewählt. Es wird daher im Betriebe zunächst die Feder aufgezogen, bevor eine Übertragung des Drehmomentes auf die Trommel eintritt. Steht die Antriebsvorrichtung still, so sucht die Feder der Trommel im Sinne der normalen Drehrichtung einen Antrieb zu geben. Dadurch wird der Tonträger auch bei Stillstand der Sprechmaschine gespannt und findet bei Inbetriebsetzung sofort die zum Transport nötige Reibung an der Antriebstrommel..

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Antriebsvorrichtung für band- oder drahtförmige Tonträger, Bei der der Tonträger verhältnismäßig großer Länge durch eine gleichförmig umlaufende Schnurbzw. Riemenscheibe und die Welle der Aufwickelspule über eine Schlupfkupplung angetrieben werden, dadurch gekennzeich-'_ll0 net, daß zwecks Straffhaltung des Tonträgers die Welle der Aufwickelspule mit dem Spulenkörper durch ein kraftspeicherndes und in engen Grenzen wirkendes elastisches Glied (Spiralfeder /) ng verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen