DE2363348B2 - Substituierte 5 (6)-Phenoxy-benzimidazol-2-carbaminsäuremethylester, deren Herstellung und diese enthaltende Anthelminthika - Google Patents
Substituierte 5 (6)-Phenoxy-benzimidazol-2-carbaminsäuremethylester, deren Herstellung und diese enthaltende AnthelminthikaInfo
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Description
oder
in 5- oder 6-Stellung steht und deren pharmazeutisch
annehmbaren Salze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Diaminobeiizol der allgemeinen Formel
NH2
NH2
wobei R wie oben definiert ist und in 4- oder 5-Stellung steht, mit l,3-Bis-(methoxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff
in an sich bekannter Weise umsetzt und gewünschtenfalls die erhaltene Verbindung in an sich bekannter Weise in ihr Salz
überführt.
3. Antihelminthikum enthaltend eine Verbindung gemäß Anspruch 1 sowie übliche Träger- und
Hilfsstoffe.
Gegenstand der Erfindung sind neue substituierte 5(6)-Phenoxy-benzimidazol-2-carbaminsäuremethylester
der allgemeinen Formel
C-NHCOOCH1
worin R für
CH1CO-^
in 5- oder 6-Stellung steht und deren pharmazeutisch
annehmbaren Salze.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und die daraus
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und die daraus
(O mit pharmazeutisch annehmbaren anorganischen oder
organischen Säuren gebildeten nicht-toxischen Salze sind anthelminthisch wirksam und besitzen ein breites
Wirksamkeitsspektrum gegen Parasiten bei Mensch und Tier einschließlich sowohl der reifen als auch
unreifen parasitischen Formen, wie sie z.B. durch die Genera Trichostronglylus, Haemonchus, Ostertagia,
Cooperia, Nematodirus and Stronghoides dargestellt werden; die besondere Wirksamkeit richtet sich z. B.
gegen Nematospiroides dubius, Hymenolepis Nana, Syphacia obvelata und/oder Aspiculuris tetraptera.
Diese Verbindungen zeigen, wie festgestellt wurde, insbesondere eine hohe Wirksamkeit gegen verschiedene
helminthische Infektionen im Verdauungstrakt von Nutztieren, gekoppelt mit einer geringen systemischen
Toxizität gegen das Gasttier.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eigenen sich auch als antifungale Mittel, insbesondere als systemische
Fungizide zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen bei Nutzpflanzen.
Die hier verwendete Bezeichnung »nicht-toxische Salze bezieht sich auf die pharmazeutisch annehmbaren
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen, die die antifungalen oder antheimintischen Eigenschaften der
Grundverbindung nicht nachteilig beeinflussen, wie die üblicherweise verwendeten Salze. Diese nicht-toxischen
Salze umfassen Salze anorganischer Säuren, wie Schwefel-, Sulfon-, Sulfamin-, Salpeter-, Phosphor-,
Salzsäure, und Salze organischer Säuren, wie Essig-, Zitronen, Milch-, Palmitin-, Wein-, Bernstein-, Malein-,
Benzoesäure und Kationensalze, wie die Salze von Natrium, Kalium oder Ammonium.
Die zu verabreichende Menge der Verbindung hängt von der tatsächlich verwendeten Verbindung und vom
Gewicht zu des behandelnden Tieres ab. Gewöhnlich liegt jedoch die tägliche Dosis zwischen etwa
5-100 mg/kg Körpergewicht des zu behandelnden Tieres. Der aktive Bestandteil wird zur Verabreichung
an das Tier durch Mischen mit dem Futter, z. B. als Futtermischung, oder durch Formulierung mit einem
W nicht-toxischen Träger zur Bildung anthelmintischer
Präparate angepaßt. Der Träger kann ein oral einnehmbarer Behälter für den aktiven Bestandteil, z. B.
eine Gelatinekapsel, oder ein Streckmittel der in derartigen Arzneimitteln üblichen Art, einschließlich
Maisstärke, Terra alba, Lactose, Sucrose, Calciumphosphat, Gelatine, Stearinsäure, Agar oder Pectin sein.
Geeignete flüssige Träger sind z. B. Erdnußöl, Sesamöl und Wasser.
Wo das Arzneimittel nicht mit dem Futter gemischt
Wo das Arzneimittel nicht mit dem Futter gemischt
ho wird, können viele verschiedene pharmazeutische
Formen verwendet werden. Bei Verwendung eines festen Trägers kann die Verbindung somit in Tablettenoder
Kapselform verabreicht werden. Bei Verwendung eines flüssigen Trägers kann das Arzneimittel in Form
hi einer weichen Gelatinekapsel oder in flüssiger Suspension
vorliegen.
Anthelmintisch aktive Benzimidazol-2-carbamatderi-VSiC, wie in «er **\*j/-ijiCiiUng unSuk/SiiiuicrL OuCr rnii
unterschiedlichen Substituenten als in der vorliegenden Anmeldung substituiert sind, sind bekannt (vgL zum
Beispiel die US-Patentschriften 34 80 642, 35 73 321, 35 74845, 35 78 676 und 3595 870). Verwandte fungizide
Verbindungen sind auch aus den US-Patentschriften 29 33 504 und 30 10 968 bekannt
Gegenüber bekannten Anthelmintika besitzen die
neuen Verbindungen eine größere Wirksamkeit, wie aus den folgenden Vergleichsversuchen ersichtlich ist
Vergleichsversuche
Testprotokoll
Testprotokoll
Vier junge Swiss-Webster Mäuse (männlich; 16 —20 g) wurden künstlich mit 200 Larven der Spezies
10 Hymenolepis nana (Bandwurm) infiziert und natürlich mit 15—40 Larven von Aspiculuris tetraptera (Fadenwürmer)
infiziert Das Arzneimittel wurde in einem handelsüblichen Ratten/Mäuse-Futter in den angegebenen
Doäen von Tag 1 bis Tag 18 verabreicht, wobei die Infizierung am Tag 0 erfolgt war. Am Tag 18 wurden die
Tiere geschlachtet, und die im gesamten Dünndarm, Cäcum und Dickdarm verbliebenen Parasiten gezählt
und differenziert Die durchschnittliche Anzahl jeder in jeder behandelten Gruppe verbliebenen Parasitenart
wurde mit der durchschnittlichen, in der Kontrollgruppe verbliebenen Anzahl verglichen. Der Vergleich wurde
als % Vernichtung gegenüber den Parasiten in der Kontrollgruppe ausgedrückt
15
5(6)-R-2-.Carbomethoxyaminobenzimidazole
R | F. C | Dosis ppm |
Testspezies (% Hn |
Vernichtung) At |
(Maus) LD50 g/kg |
5(6)-n-Butyl (Parbendazol) USP 35 74 845 |
250 125 |
69 0 |
100 100 |
~4 | |
62,5 | 0 | 0 | |||
p-Acetylphenoxy | 240 (u. Zers.) | 250 | 100 | 100 | |
125*) | 100 | 100 | |||
62,5*) | 67 | 65 | |||
31 | 0 | 0 | |||
Naphth-2'-yloxy | 254 (u. Zers.) | 125 | 100 | 100 | |
62,5 | 30 | 100 | —' |
Hn = Hymenolepis nana.
At = Aspiculuris tetraptera.
*) = Durchschnitt aus 2 Versuchen (4 Mäuse/Versuch).
Die neuen Verbindungen werden hergestellt, indem man ein Diaminobenzol der allgemeinen Formel
NH2
NH2
45
50
wobei R wie oben definiert ist und in 4- oder 5-Stellung
steht, mit l,3-Bis-(methoxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff in an sich bekannter Weise umsetzt und
gewünschtenfalls die erhaltene Verbindung in an sich bekannter Weise in ihr Salz überführt. Die entsprechenden
Diamine erhält man z. B. durch Umsetzung von 2-Amino-4-chlor-l-nitrobenzol oder 2-Acetamido-4-chlor-1-nitrobenzol
mit p-Acetylphenol oder j3-Naphthol.
Anschließend wird die Nitrogruppe in üblicher Weise reduziert bo
Die Umsetzung mit p-Acetylphenol oder /!-Naphthol kann in einem inerten Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
Äthanol oder Methanol, in Anwesenheit einer geeigneten anorganischen Base, wie Kaliumhydroxid,
Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat, Natriumhydroxid oder Natriumhydrid, durchgeführt werden. Diese
Reaktion erfolgt gewöhnlich bei etwa 20-1500C (d. h. bis etwa zur Rückfiüßteroperstur d?s Lösungsrrntt<?!s)
für etwa 1—24 Stunden unter Verwendung eines leichten Überschusses (1,5—2 Mol des Phenolreaktionsteilnehmers.
Die Reduktion der Nitrogruppe in eine Aminogruppe kann nach verschiedenen Verfahren durchgeführt
werden. So kann die Nitrogruppe z. B. katalytisch unter Verwendung von Wasserstoff über einem Palladium/
Tierkohle-Katalysator reduziert werden. Diese Reaktion erfolgt in einem inerten Lösungsmittel, wie
Methanol, bei etwa 0—35°C, gewöhnlich etwa bei Zimmertemperatur, für etwa 0,5—2 Stunden. Andere
geeignete inerte Lösungsmittel umfassen Äthylacetat, Essigsäure und Äthanol.
Bei einem anderen geeigneten Reduktionsverfahren wird die nitrohaltige Verbindung mit Eisenpulver oder
einem Ferrosalz, wie Ferrosulfat oder Ferrochlorid, in wäßrigem Methanol bei Rückfluß unter neutralen
Bedingungen für etwa 1 —6 Stunden behandelt. Andere geeignete Reaktionsmedien umfassen Essigsäure oder
konz. Salzsäure, und andere geeignete Metalle, wie Zink. Es ist zweckmäßig, das Eisenpulver in einzelnen
Anteilen (im Gegensatz zur gesamten Menge auf einmal) zuzufügen und Reaktionsteilnehmer und -bedingungen
sorgfältig zu überwachen, um einen Reaktionsverlauf wie gewünscht sicherzustellen.
Ein weiteres geeignetes Reduktionsverfahren besteht in Her BfihanHliinp Her 7.11 reduzierenden Verbindung mit
Stannochlorid in konz. Salzsäure bei einer Temperatur
zwischen etwa -20° C bis etwa 100° C, gewöhnlich eiwa
bei Zimmertemperatur, für etwa 0,5—6 Stunden. Es sollte ein Überschuß des Stannochioridreaktionsteilnehmers,
gewöhnlich etwa 5 Gew.-Teile pro Gewichtseinheit Ausgangsverbindung, verwendet werden.
Die Umwandlung der Acetamidogruppe in die Aminogruppe kann durch Behandlung der die Acylaminogruppe
enthaltenden Verbindung mit einer starken Säure, *vie Salzsäure, oder einer starken Base, wie
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Kaliumcarbonat oder Natriumcarbonat, in wäßrigem Methanol bei etwa
20-100°C für etwa 0,25-24 Stunden durchgeführt werden.
Die Umsetzung der Diaminoverbindung mit 13-Bis-(methoxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff
erfolgt in wäßrigem alkoholischem Medium, wie wäßrigem Methanol oder Äthanol, etwa bei Zimmertemperatur bis
zur Rückflußtemperatur des Reaktionsmediums für etwa 0,5—6 Stunden. Das Reaktionsmedium wird z. B.
mit einer ausreichenden Menge (z. B. 1—2 Mol) Essigsäure vorzugsweise auf einem pH-Wert von etwa
4—6 angesäuert Es werden etwa 1 —2 Mol, gewöhnlich etwa 1,1 Mol, Isothioharnstoffreaktionsteilnehmer pro
Mol Diaminoverbindung verwendet.
In jeder der obigen und im folgenden beschriebenen Verfahrensstufen werden, falls nicht anders angegeben,
die entsprechenden Zwischenprodukte vorzugsweise von der Reaktionsmischung abgetrennt und vor ihrer
Verwendung als Ausgangsmaterialien für die nächste Verfahrensstufe gereinigt. Die Abtrennung und Reinigung
können nach den üblichen Verfahren durchgeführt werden. Typische Abtrennungsverfahren umfassen z. B.
Filtration, Extraktion, Verdampfung, während typische Reinigungsverfahren die Umkristallisation und Dünnschicht-
und Kolonnenchromatographie umfassen. Optimale Abtrennungs- und Isolierungsverfahren für jede
gegebene Stufe können durch die üblichen Routine-Versuche festgestellt werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
0,8 g l,2-Diamino-4-{p-acetylphenoxy)-benzoI, 0,75 g
13-Bis-methoxycarbonyl-S-niethylisothioharnstoff und
03 can Essigsäure wurden in 10 ecm Äthanol plus 10 ecm Wasser gelöst und die Lösung 3 Stunden zum
Rückfluß erhitzt Die Mischung wurde abgekühlt, das
2-Carbomethoxyamino-5(6)-(p-acetylphenoxy)-benzimidazol
abfiltriert und mit Methanol gewaschen. Die Umkristallisation erfolgte aus Methanol-Chloroform.
ίο F = 2400C (Zers.). Die Ausgangssubstanzen wurden
wie folgt hergestellt:
175 g S-Methylisothiouroniumsulfat in 11 Wasser
wurde auf 0°C abgekühlt, und dann wurden 162^5 g
Methylchlorformiat sowie eine Lösung aus 250 g Kaliumhydroxid in 750 ecm Wasser bei 0—5°C
zugegeben. Das Rohprodukt wurde mit Benzol extrahiert,
das Benzol getrocknet und eingedampft und der Rückstand aus Methanol umkristallisiert So erhielt man
13-Bi-(methoxycarbonyl)-S-methyliso thioharnstoff.
Eine Mischung aus 25 ecm Dimethylformamid, 4,1 g p-Acetylphenol, 2,1 g Kaliumcarbonat und 2,5 g 2-Amino-4-chlor-l-nitrobenzol
wurde 24 Stunden auf 130— 135°C erhitzt Es wurde Wasser zugegeben und das Produkt abfiltriert. Nach Umkristallisation aus
Methanol erhielt man 2-Amino-4-(p-acetylphenoxy)-lnitrobenzol.
1,09 g 2-Amino-4-(p-acetylphenoxy)-l-nitrobenzoi
jo wurde in 100 ecm Methanol suspendiert und in
Anwesenheit von 1 g 5°/oigem Palladium-auf-Tierkohle
hydriert Nach Filtrieren und Eindampfen erhielt man l,2-Diamino-4-(p-acetylphenoxy)-benzol als kristallinen
Feststoff.
Beispi el 2
Wurde im Verfahren von Beispiel 1 anstelle von p-Acetylphenoi 2-Hydroxynaphthalin verwendet, dann
erhielt man 5(6)-Naphth-2'-yloxy-2-carbomethoxybenzimidazol. F = 254° C (Zers.).
Claims (1)
1. Substituierte 5(6)-Phenoxy-benzimidazol-2-carbaminsäuremethylester
der allgemeinen Formel
Ij C-NHCOOCH3
worin R für
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |