DE2259627A1 - Imidazolyl-(2)-thio-alkansaeureester und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Imidazolyl-(2)-thio-alkansaeureester und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C07D233/66—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Imidazolyl-(2)-thio-alkansäureester der allgemeinen Formel I
NR1
R R
in der
R für Phenyl, PhenCC^-C ) alkyl,
R1 für, Wasserstoff oder C1-C7-AIkYl und
2 3 J
R und R für C1-C -Alkyl stehen,
einschließlich ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze
Sowohl die freien Verbindungen als auch ihre Salze besitzen hypolipidämische Eigenschaften und können daher als Arzneimittel
verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
sowie pharmazeutische Zubereitungen dieser Verbindungen.
für R sind Phenyl, Benzyl,
für "R1 Wasserstoff .und Methyl,
für R2 und R5 Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl.
Die Herstellung der beanspruchten Verbindungen erfolgt nach üblichem
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man entsprechende
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- 2 - HOC 72/F 375
l-sub3tituierte 2-Mercaptoimidazole der allgemeinen Formel II
i—f
in der R die oben angegebene Bedeutung hat, mit 2-Halogencarbonsäureestern
der Formel III
R1 Hal-C-cf , (III)
(R1, R2 und R-5 wie für Formel I definiert und Hai = Cl, Br, J)
umsetzt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die 2-Mercaptoimidazole der Formel II zunächst mit
basischen Mitteln wie Alkalihydroxiden, -carbonaten, -alkoholaten, -amiden oder -hydriden in den dafür üblichen Lösungsmitteln
bei 0 - 25°C zu den Mercaptiden der Formel IV umsetzt
>-Me (IV)
(Me = Alkalimetall; insbesondere Natrium oder Kalium)
und diese dann in an sich bekannter Weise mit den Halogeniden III bei Temperaturen zwischen 0 und 1600C zur Reaktion bringt.
Besonders bewährt hat sich hierbei das folgende Eintopfverfahren, bei dem mit Natriumhydrid in Dimethylformamid gearbeitet wird.
Man trägt den Thioalkohol II bei O-25°C in die Suspension einer
stöchiometrischen Menge Natriumhydrids in Dimethylformamid ein, wobei unter Bildung des Mercaptids IV (Me = Natrium) alsbald
eine klare Lösung entsteht, zu der man dann bei O-25°C die Halogenverbindung
III in äquivalenter Menge zutropft. Zur schnelleren Beendigung der Umsetzung kann anschließend kurzzeitig beispielsweise
30-90 min. - erwärmt werden. Nach dem Abdestillieren
des Dimethylformamids im Vakuum wird der Rückstand in
einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel wie beispielsweise Chloroform oder Methylenchlorid aufgenommen und das bei
der Reaktion gebildete liatriumhalogenid mit Wasser ausgewaschen.
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Die Reinigung der Rohprodukte geschieht entweder durch Destillation
der Basen, die dann mit physiologisch'verträglichen Säuren" in Salze umgewandelt werden können, oder aber nach vorheriger
Salzbildung durch Umkristallisation aus geeigneten Lösungsmitteln,
wie etwa einem Äthanol/Äther-Gemisch.
Für die Herstellung derartiger Säureadditionssalze eignen sich beispielsweise Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Schwefel-,
Phosphor-, Methansulfon-,. p-Toluolsulfon-, Essig-, Milch-,
Bernstein-, Wein- und Maleinsäure.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind weitgehend bekannt
und können leicht nach der Imidazolsynthese von Marckwald (vgl. in K.Hofmann "Imidazole and Its Derivatives", New York, 1955)
aus Aminoacetaldehyd-diäthylacetal und Alkyl- bzw. Aryl-isothibcyanaten
fu.a. Chem.Ber. ,22, 568, 1354 (1889) oder J.Med.Chem.
1J2, 1024 (1969)J oder aus N-substituierten Aminoacetaldehydacetalen
und Alkalirhoda.'niden z.B. J.Amer.ChenuSoe. 71, 384
GL hergestellt v/erden.
Die beanspruchten Thioäther der Formel I besitzen wertvolle pharmakologische
Eigenschaften. Insbesondere vermögen sie bei gerin^e^
akuter Toxizität (sieheLD^-Werte in Tabelle 1) den Lipidspiegel
im Blutserum nachhaltig zu senken und die Erzeugung von experimentellen Hyperlipidämien eindrucksvoll zu hemmen.. Sie
zeigten sich bei Prüfung in den anschließend beschriebenen Tiermodellen dem bekannten Clofibrat [2-(p-Chlorphenoxi)~isobuttersäure-äthylesterj,
das als Vergleichssubstanz diente, überlegen.
9824/1 05.3
- I1. -
hoe 72/F 375
A. Standardtest an der männlichen Ratte mit
normalem Serumlipidgehalt;
Der Versuchszeitraum erstreckte sich über 8 Tage. Die Applikation erfolgte einmal täglich oral mit der Schlundsonde in
Dosen von 30, 10 bzw. 3 mg/kg. In der Regel wurde vor und nach der Behandlung Blut abgenommen und im Serum die Konzentration
von Cholesterin nach der Methode von Lauber und Richterich und die von Triglyceriden nach Eggstein und
Kreutz bestimmt. Die aus den experimentellen Daten berechneten Werte für die Senkung des Serumlipidgehalts sind in
Tabelle I zusammengestellt.
Hypolipidämische Wirkung
Verbindung aus |
io Veränderung im Standardtest nach 8 oralen ApOlikationen von mg/kg/Tag |
Serura- Trigly- ceride |
10 | Serum- Trigly- ceride |
unwirksam | 3 | Serum- Chole- s t er.in |
Serum- Trigly- ceride |
Beispiel | 30 | /-49 | Serum- Chole- sterin |
-65/-54 | -18/-7 | -31/-31 | ||
in g/kg) | Serum- Chole- sterin |
-15/-6 | /-40 | |||||
1 (2,5) | -20/39 | /-15 | /-12 | |||||
2 (4,4) | -22/-2O | -12/-17 | /-12 | |||||
3 (3,0) | -Kl-I | -4/-15 | unwirksam | |||||
4 (> 8) | ||||||||
Clofibrat | -5/-8 |
*) ermittelt an der Maus bei oraler Applikation. Die Werte vor dem Schrägstrich bedeuten die prozentuale Veränderung
des Nachwertes (Y/ert nach der Behandlung) bezogen auf
den Vorwert (Ausgangswert vor der Behandlung = 100 $) der Präparatgruppe;
die Werte hinter dem Schrägstrich geben die prozentuale Veränderung des Nachwertes der behandelten Gruppe in
Bezug auf den Nachwert (= 100 %) einer mitlaufenden Placebo-
gruppe an. 409824/1053
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B. Diätetische Hyperlipidämie der männlichen Ratte:
Durch. Fütterung einer mit 2 $ Cholesterin und 20 fo Kokosfett
(Palmin) angereicherten Diät wurde eine Hyperlipidämie erzeugt', verifizierbar durch Vergleich mit einer Kontrollgruppe,
der nur Normalfutter gegeben wurde (s. Zeile 4 in Tabelle
II; diätetisch ernährte Placebogruppe = 100 ^). Die Tiere
der Präparatgruppe (10 Tiere pro Dosis) erhielten gleichzeitig
mit dem Beginn des Diätangebotes täglich einmal per Schlundsonde 10 "bzw. 3,3 mg/kg der Verbindung des Beispiels
1'. Hach 10, 17 und 25 Tagen wurde die mittlere Konzentration von Cholesterin, Triglyceriden und Lipidphpsphor im Serum
bestimmt und mit jener der diätetisch ernährten Placebogruppe (= 100 io) verglichen.
Die Thioäther der Formel I können entweder allein oder mit pharmakologisch annehmbaren Trägerstoffen vermischt angewandt
werden. Eine orale Anwendungsform wird dabei bevorzugt. Als pharmakologisch annehmbare Trägerstoffe seien beispielsweise
Magnesiumcarbonat, Milchzucker, Maisstärke oder auch tierische und pflanzliche Öle genannt. Von den möglichen Applikationsformen
kommen beispielsweise Tabletten, Steckkapseln, Pulver und Suspensionen in Betracht. Als Einzeldosis, kommen etwa 3 bis 200
mg/kg/Tag in Frage.
Eine besondere Anwendung der Verbindungen der Formel I liegt in der Kombination mit anderen Wirkstoffen. Heben anderen geeigneten Substanzen gehören dazu vor allem: Herz- und Kreislaufmittel,
Antidiabetika, andere Lipidsenker, Psychopharmaka und Vitamine.
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Hemmung der diätetischen Hyperlipidäraie
Dosis in rag/kg |
i> Veränderung gegenüber Plaeebogruppe | 17 | 25 | Serurat rid en |
riglyce- nach Tagen |
von | 17 | 25 | |
Präparat | pro Tag | Serumcholesterin nach Tagen |
-37 | -26 | 10 | 17 | Serumlipidphosphor* nach Tagen |
-6 | -2 |
10 | 10 | -31 | -26 | -25 | -35 | 10 | -14 | -8 | |
aus | 3,3 | -2 | -4 | + 4 | -15 | -27 | +5 | - 7 | + 10 |
Beispiel 1 | 100 | O | -30 | -12 | - 5 | -38 | -5 | - 1 | -1 . |
Clofibrat | - | -3 | -19 | -17 | -2 | ||||
Normal- futter |
-23 | -6 | |||||||
*) Bestimmung erfolgte nach der Methode von Boehringer/Mannheim.
CjD CD
HOE 72/F 375
Die nachfolgenden Herstellungsbeispiele sollen die Erfindung erläutern, aber nicht begrenzen. Die Struktur der beschriebenen
Verbindungen wurde anhand von IR- und NMR-Spektren sowie
ELementaranalyse bewiesen.
2- (j-Benzylimidazolyl-( 2 )-thioj --propionsäureäthylester
In eine Suspension von 4,4 g 55 tigern Natriumhydrid (0,1 Mol)
in 100 ml Dimethylformamid trägt man unter Rühren 19,3 g (0,1 Mol) 1-Benzyl-2-mercapto-imidazol ein und läßt 30 Minuten
nachrühren, wobei eine klare lösung erhalten wird. Hierauf erfolgt unter Kühlung auf ca. 100C das Zutropfen von 18,1 g
(0,1 Mol) 2-Brompropionsäureäthylester in 20 ml Dimethylformamid.
Anschließend wird langsam bis auf etwa 90 C erwärmt und eine Stunde lang bei dieser Temperatur nachgerührt, dann das
Lösungsmittel im Vakuum weitestgehend abdestilliert, der Rückstand mit Chloroform versetzt und das natriumbromid durch Ausschütteln
mit Wasser entfernt. Die organische Phase hinterläßt nach dem Eindampfen im Vakuum ein Öl, das ohne nennenswerte
Zersetzung im Hochvakuum destilliert v/erden kann. Ausbeute: 22,3 g (77 # d.Th.); XpQ Q8 165°C
MG 290,4
C15H19ClN2O2S MG 326,9
Pp. 151-1530C (aus Äthanol/Ither)
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- 8 - ' HOE 72/F
t>er. C 55,1 $ H 5,9 g Cl 10,8 $ N 8,6 % S 9,8
gef. C 54,9 io H 5,8 £ Cl 11,3 # N 8,7 % S 9,7
2- ß-iJenzyl-imidazolyl-(2)-thioJ -isobuttersäure-ätnylester
Analog Beispiel 1 werden 0,1 Mol i-Benzyl-2-mercaptoirnidazol
nach Umwandlung ins Mercaptid mit 19,5 g (0,1 Mol) 2-Bromisobuttersäure-äthylester
umgesetzt. Die Destillation des Rohproduktes im Hochvakuum liefert
18,8 | S (62 | % d | .Th); | Kp0 | ,04: | 160 |
pn ■ n.iiii.lli— _ | N CH3 | |||||
k^ | Ls-c-co | 2C2 | H5 | C1 | 6H20N | 2°2S |
I CH |
CH, 2 ^ |
MG | 304, | 4 |
ber. C 63,2 % H 6,6 $>
N 9,2 Ji S 10,5 gef. C 63,6 $ H 6,7 Ji N 9,5 $ S 10,8
2- Li-Phenylimidazolyl-(2)-thiQj-propionsäure-äthylester
17,6 g (0,1 Mol) 1-Phenyl-2-mercapto-iraidazol werden - wie in
Beispiel 1 beschrieben - in das Natriumsalz übergeführt und dann mit 18,1 g (0,1 Mol) 2-Brom-propionsäure-äthylester umgesetzt.
Man erhält nach der Destillation im Hochvakuum
25,1 g (91 96 d.Th.) KPo,O5: 15°°C
40 9 8 2 Λ / 1
hoe η ι/ν 375
-S-
O14K16H2O2S
14172O2S .MG 312,8
Pp. 108-1090C (aus Äthanol/Äther)
ber. C 53,7 % H 5,5" # Cl 11,3 # N 9,0 j£ S 10,3
gef. C 53,7 1o H 5,5 ^ Cl 11.3 1° N 8,9 >
S 10,4
Beispiel 4: ■ .
2- [_1-Phenylimidazolyl-( 2 )-thioJ-iso"buttersäure-äthylester
Die Umsetzung von 17,6 g (0,1 Mol) i-Phenyl-2-mercaptc-imidazol
mit 19,5 g (0,1 Mol) 2-Brom-isobuttersäure-äthylester gemäß
Beispiel 1 ergibt die kristalline Rohbase, die sich aus Äther Umkristallisieren läßt:
19,2 g (66 io d.Th.) Pp. 79-810C
CH,
Analyse:
ber. C 62,06 % H 6,25 Io N 9,64 % S 11,04
gef.. C 62,0 % H 6,4 1° N 10,0 <fo S 11,2
409824/1053
Claims (8)
- PatentansprücheR13 (I)in derR für Phenyl, Phen-CC,-C5)alkyl,R1 für Wasserstoff oder (C1-C5)-Alkyl undR2 und R5 für ((^-(O-Alkyl stehen,oder deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze
- 2. 2-f1-Benzyliinidazolyl-(2)-thio]-propionsäure-äthylester
- 3. 2-j1-Benzylimidazolyl-(2)-thio -isobuttersäure-äthylester
- 4. 2-ji-Phenylimidazolyl-(2)-thioJ~propionsäure-äthylester
- 5. 2- |i-Phenylimidazolyl-(2)-thioJ-isobuttersäure-äthylester
- 6. Verfahren zur Herstellung von Imidazolyl-(2)-thio-alkansäureestern der im Anspruch 1 angegebenen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise 1-alkylierte oder 1-arylierte 2-Mercaptoimidazole der Formel II(II)oder ihre Alkalisalze mit 2-Halogencarbonsäureestern der Formel IIIR1HaI-C-C^ , (III) I ο X0R3
R^umsetzt.A09824/1053 .HOK 72/F 375 . - 7. Hypolipiäämisch wirksame Kittel, gekennzeichnet dTircli ihren Gehalt an Verbindungen der Formel I und/oder deren Säure— additionssalzen gemäß Anspruch (l) als Wirkstoff.
- 8. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Hypolipidämika,BAD ORIGINAL 409824/1053
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