DE2251872C3 - Salze des N- [(5-Carboxy-methoxy-2-phenyl-ybenzopyron-7-yl)-oxyacetyl] -tetrahydropapaverins, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Salze des N- [(5-Carboxy-methoxy-2-phenyl-ybenzopyron-7-yl)-oxyacetyl] -tetrahydropapaverins, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
kondensiert, in der R" die vorgenannte Bedeutung besitzt, den Ester IX verseift, und daß man den pH-Wert
auf 7 zur Kristallisation des so erhaltenen Salzes der allgemeinen Formel X
N-CO-CH2-O
CH2
(X)
OCH3
OCH3
worin M ein Natrium- oder Kaliumatom bedeutet, bringt, und daß man gewünschtenfalls eine Lösung
oder Suspension des Salzes X zur Herstellung der freien Säure ansäuert und eine Lösung oder
Suspension der freien Säure in einem Lösungsmittel
mit einer erfindungsgemäß einzusetzenden anorganischen oder organischen Base neutralisiert.
3. Arzneimittel, bestehend aus mindestens einer Verbindung gemäß Anspruch 1 als aktivem Bestandteil
und üblichen Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft Salze des N-f(5-Carboxymethoxy-2-phenyl-y-benzopyron-7-yl)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverinsder
aligemeinen Formel I
N-CO-CH2-O
OCH,
OCH,
in der R® das Äquivalent eines Na-. K-. Äthanolamin-. Diethanolamin-, Triäthanolamin- oder eines Morphoün-Kations
bedeutet. Diese Verbindungen besitzen sämtlich eine starke spasmolytische Wirkung.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
sowie Arzneimittel, welche diese erfindungsgemäßen Verbindungen als einzig aktiven Bestandteil enthalten.
Die Synthese der erfindungsgemäiSen Verbindungen
erfolgt nach an sich bekannten Arbeitsweisen und umfaßt mehrere Stufen. In der ersten Stufe läßt man in
an sich bekannter Weise Tetrahydropapaverin mit einem halogenieren, aliphatischen Säurehalogenid der
allgemeinen Formel IHa
X1
Ml, - X
(lllui
worin X1 und X Halogenatome bedeuten, unter Bildung
einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
H3CO
H3CO
N — C — CH, -- X
!■
O
O
CH2
(IVi
OCH,
OCH,
worin X ein Halogenatom bedeutet, in an sich bekannter Weise reagieren.
In der Praxis kondensiert man unter Kühlen auf etwa O0C Tetrahydropapaverin mit einem halogenierten,
aliphatischen Säurehalogenid IHa in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Toluol, und in Gegenwart einer Base
zur Bindung des freigesetzten Halogenwasserstoffs HX1, z. B. in Gegenwart eines Überschusses an
Tetrahydropapaverin. Man erhält auf diese Weise ein Halogenalkylamid des Tetrahydropapaverins der allgemeinen
Formel IV.
In der zweiten Stufe dieser Synthese wird in an sich
bekannter Weise die Verbindung IV mit 5,7-Dihydroxy-2-phenyl-y-benzopyron
zum N-[(5-Hydroxy-flavon-7-y!)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverin
der Formel VII
OH O
N-CO-CH2-O
OCH3
OCH3
(VIII
umgesetzt. Diese Kondensation wird in der Wärme in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
oder Aceton, und in Gegenwart einer Base, wie eines Natrium- oder Kaliumcarbonates oder -hydrogencarbonates,
zur Bindung des freigesetzten Halogenwasserstoffs HX durchgeführt.
Je nach Maßgabe der Verfahrensbedingungen kann die Reaktion an einer oder an beiden Hydroxylgruppen
der Dihydroxyverbindung stattfinden, d. h. im wesentlichen nach Maßgabe der relativen Anteile der
Reaktionsteilnehmer IV und der Dihydroxyverbindung. Im Fall des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Reaktion 50 uürCiigciührt, daß die OH-vjfüppc im der
5-Stellung unverändert bleibt, d. h. bei einem Molverhältnis von 1:1. Dieses Zwischenprodukt wird dann in
an sich bekannter Weise mit einem «-halogenierten Essigsäureester der allgemeinen Formel VIII
(VIII)
X — CH2COOR"
in der R" einen CHj- oder C2Hs-PeSt oder
und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet in der Wärme in einem geeigneten Lösungsmittel ,wie Dimethylformamid, Methylethylketon oder Dimethylsulfoxid, in Gegenwart einer Base, wie Kalium- oder Natriumcarbonat, in an sich bekannter Weise unter Blluuiig ueb Esicib iVni dei allgemeinen Fni'iViei IX kondensiert.
und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet in der Wärme in einem geeigneten Lösungsmittel ,wie Dimethylformamid, Methylethylketon oder Dimethylsulfoxid, in Gegenwart einer Base, wie Kalium- oder Natriumcarbonat, in an sich bekannter Weise unter Blluuiig ueb Esicib iVni dei allgemeinen Fni'iViei IX kondensiert.
Der so erhaltene Ester IX
N —CO —CH,-O
('H2-COOR"
O O
O O
-CH,
(IX)
OCH3 OCH,
wird in der Kälte mittels einer Mineralbase, wie des pH-Wertes auf 7 möglich, das hierbei erhaltene Salz
Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat, in einem 20 der allgemeinen Formel, in der M das Kation der Base
geeigneten Lösungsmittel, z. B. einem Wasser/Alkohol- bedeutet, X in reiner Form zur Kristallisation zu
Gemisch, verseift. bringen. Es ist unter diesen Bedingungen unter Rücknahme
CH2-COOM
N—CO—CH,-
OCH,
OCH3
Beim Versetzen einer Lösung des Salzes X in einem Wasser/Alkohol-Gemisch (1 :1 Volumteile) oder einer
Suspension des Salzes X in einem Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, mit Säure, wie Chlorwasserstoffsäure,
in der Kälte, erhält man die entsprechende freie Säure. In letzterem Fall kristallisiert die freie Säure in der
Suspension.
Die Säure kann auch anstelle über das Salz X direkt durch Ansäuern der Lösung nach der Verseifung des
Esters IX erhalten werden.
Durch einfache Neutralisation einer Lösung oder einer Suspension der freien Säure mit der geeigneten
Base in Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid (Lösung) oder Methylenchlorid (Suspension), gelangt man
leicht zu löslichen Salzen der allgemeinen Formel I.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert, wobei die Prozentangaben sich auf Gewicht beziehen und die Schmelzpunkte mittels eines
Kofier-Blockes bestimmt wurden.
a) Verbindung der allgemeinen Formel IV,
N-{Chloracetyl)-tetrahydropapaverin
unter kräftigem Rühren mit 6,7 g Chloracetylchlorid (20% Überschuß) versetzt. Nach einigen Stunden bei
O0C wird der Überschuß des Säurechlorids mit 100 ml Wasser zersetzt; anschließend wird die Toluol-Lösung
dekantiert Nach dem Waschen mit Wasser und dem Trocknen der Lösung wird das Toluol abgedampft. Man
erhält 21,7 g eines beigefarbenen Reaktionsproduktes.
Nach dem Umkristallisieren aus Alkohol verbleiben 20,5 g weiße Kristalle, die bei 129 bis 13O0C schmelzen,
in Chloroform, Dimethylformamid und Essigsäure löslich und in Äther sowie Wasser unlöslich sind.
Das Hydrochlorid von Tetrahydropapaverin in der wäßrigen Lösung und in den Waschwässem des Toluols wird zurückgewonnen.
b) Verbindung der Formel VII,
oxyacetyTj-tetrahydropapaverin
Bruttoformel: C37H35NO9
Man erhitzt unter Rühren 24 Stunden unter Rückfluß
60
65 7,1g
13,0 g
Eine Lösung von 343 g Tetrahydropapaverin (0,1 Mol) 7,7 g
in 200 ml Toluol wird nach dem Kühlen auf 0°C langsam 100 ml
5,7-Dihydroxy-2-phenyl-y-benzopyron
N-iChloracetylJ-tetrahydropapaverin
Kaliumcarbonat und
Aceton.
Nach dem Abkühlen und Filtrieren wird der Niederschlag mit Wasser gewaschen. Das so erhaltene
Rohprodukt wird aus Dimethylformamid umkristallisiert und dann getrocknet.
Man erhält schließlich 12,8 g des leicht gelblichen, kristallinen Produkts vom F. 175 bis 176°C, das in
Dimethylformamid und Chloroform löslich und in Wasser, Äthanol sowie Benzol unlöslich ist.
Zur Verbesserung der Ausbeute kann man zusätzlich eine geringe Menge des Produkts aus dem Aceton-FiI-trat
zurückgewinnen. Die Reinheit des Endprodukts wird mittels Dünnschichtchromatographie unter Verwendung
von Kieselsäuregel untersucht. Die chemische Struktur wird durch eine KM R-Analyse bestätigt.
c)N-[(5-Äthoxycarbonylmethoxy-2-phenyly-benzopyron-7-yl)-oxyacetylj-
tetrahydropapaverin
allgemeine Formel IX R" = C2H5
Bruttoformel: C4, H4|NO,i
MG = 723
Man erhitzt unter Rühren während 12 Stunden auf 700C
kräftigem Rühren mit 150 ml 1 η-Salzsäure. Hierbei geht alles in Lösung. Nach dem Dekantieren der
organischen Phase läßt man über Nacht absitzen. Die Säure kristallisiert aus.
Nach dem Filtrieren wird 3mal mit 25 ml Methanol gewaschen. Nach dem Trocknen bei 70°C erhält man
37,5 g weißes Produkt vom F. 250° C.
Durch Einengen der Lösung in Methylenchlorid kann man zusätzlich eine gewisse Menge des Produkts mil
annehmbarer Reinheit gewinnen.
Die Reinheit der Säure wird überprüft mittels Dünnschichtchromatographie unter Verwendung von
Kieselgel und eines Gemisches aus Essigsäure und Chlorbenzol (15 :85 Volumteile) als Eluiermittel.
Das Produkt kann aus Dimethylformamid umkristallisiert werden.
Das Produkt kann aus Dimethylformamid umkristallisiert werden.
Analyse für C39H37NO11:
Berechnet: C 67,33, H 5,35, N 2,01%;
gefunden: C 67,25, H 5,12, N 1,80%.
gefunden: C 67,25, H 5,12, N 1,80%.
38,3 g N-[(5-Hydroxy-2-phenyl-y-benzopyron-
7-yl)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverin
8,8 g Chloressigsäureäthylester
16,6 g wasserfreies Kaliumcarbonat und
360 ml Dimethylformamid.
8,8 g Chloressigsäureäthylester
16,6 g wasserfreies Kaliumcarbonat und
360 ml Dimethylformamid.
Das Gemisch wird zur Abtrennung der unlöslichen Mineralsalze heiß Filtriert
Das Dimethylformamid wird unter vermindertem Druck abgezogen.
Die ölige Masse kann direkt zur Herstellung des Salzes X oder der Säure XI verwendet werden.
Der reine Ester wird mit einer Ausbeute von 92 Prozent erhalten, indem man das Rohprodukt in 400 ml
Methanol löst und kristallisieren läßt F. 140 bis 145° C.
Analyse für C4iH4|NOii:
Berechnet: C 68,04, H 5,70, N 1,93%;
gefunden: C 67,72, H 5,85, N 1,68%.
gefunden: C 67,72, H 5,85, N 1,68%.
d) Natriumsalz der Säure N-[(5-Carboxymethoxy-
2-phenyl-y-benzopyron-7-yl)-oxyacetyl]-
tetrahydropapaverin
allgemeine Formel 1 R=Na®
Bruttoformel: C39H36NaNO, ι
MG = 717
Der nach Lc) erhaltene rohe Ester wird in 400 ml
siedendem Äthanol aufgenommen. Nach dem Abkühlen auf 200C wird mit 4 g NaOH in 50 ml Äthanol versetzt
Man rührt 30 Minuten und versetzt dann mit 300 ml Wasser. Die erhaltene Lösung wird auf einen pH-Wert
von 7 neutralisiert Man läßt 24 Stunden kristallisieren, filtriert, wäscht mit einem Äthanol/Wasser-Gemisch
und trocknet in einem Ofen bei 80° C Man erhält 40,2 g
weißes Natriumsalz.
f) Säure N-[(5-Carboxymethoxy-2-phenyly-benzopyron-7-yl)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverin
Bruttoformel: C39H37NO11
MG=695
MG=695
50 g Natriumsalz nach Id) werden in 300 ml Methylenchlorid suspendiert Man versetzt unter
Herstellung von Salzen der Säure
N-[(5-Carboxymethoxy-2-phenyl-)>-benzopyron-7-yl)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverin
Beispiel: Salz des Diäthanolamins
allgemeine Formel I, R®= H2N®(CH2-CH2OH)2
Bruttoformel:*
allgemeine Formel I, R®= H2N®(CH2-CH2OH)2
Bruttoformel:*
MG = 800
Ein Gemisch aus 18,5 g Diethanolamin (98prozentig) und 600 ml Methylenchlorid wird unter kräftigem
Rühren mit 120 g der Säure versetzt.
Nach vollständiger Zugabe rührt man nochmals 30 Minuten, filtriert unter Verwendung eines Filtrierhilfsmittels
und dampft das Methylenchlorid ab.
Man erhält das Diäthanolaminsalz in quantitativer Ausbeute.
Die Struktur wird mittels KMR-Analyse bestätigt
Analyse für C43H48N2Oi3:
Berechnet: C 64,49, H 6,03, N 3,49%;
gefunden: C 64,21, H 6,12, N 3,58%.
gefunden: C 64,21, H 6,12, N 3,58%.
F. = 185 -187° C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Spektrum(KBr):
IR-Spektrum(KBr):
3350,2930,1645,1610,1515,1450,1350,1258,
1165,1112 cm-1.
UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol):
UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol):
λ,™«=265 ηπν,ε = 23 200.
Die Salze können auch so hergestellt werden, daß man eine Lösung der Säure in 10 Teilen Dimethylformamid
mit der stöchiometrischen Menge der entsprechenden Base versetzt und das Dimethylformamid unter
vermindertem Druck abdampft
Die folgenden Salze wurden auf diese Weise hergestellt:
Natriumsalz C39H3eNaNO 11:
Berechnet: C 65,27, H 5,05, N 1,95%;
gefunden: C 64,88, H 5,12, N 1,69%.
gefunden: C 64,88, H 5,12, N 1,69%.
F.=256 - 258° C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Spektrum (KBr):
IR-Spektrum (KBr):
3470,2930,1650,1610,1520,1445,1340,1268,
1255,1180,1115 cm-1.
11
Kaliumsalz Cj9Hj6KNO,,:
Berechnet: C 63,84, H 4,91, N 1,90%; gefunden: C 63,52, H 4,63, N 2,01%.
F. = 218 - 220°C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Spektrum (KBr):
3450, 2950, 1650, 1610, 1520, 1455, 1355, 1260,
1167, 1115cm-1.
Äthanolaminsalz GUH44N2O12:
Berechnet: C 65,07, H 5,86, N 3,70%; gefunden: C 64,68, H 5,78, N 3,52%.
R= 150-155° C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Spektrum (KBr):
3450,2940,1645,1610,1515,1450,1350,1260,
1163,1115cm-1.
UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol): Amai = 265 nm; e = 28 800.
UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol): Amai = 265 nm; e = 28 800.
Triäthanolaminsalz C45H52N2OM:
Berechnet: C 61,08, H 5,91, N 3,16%; gefunden: C 60,80, H 5,69, N 3,24%.
F. = 100 -105° C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Soektrum (KBr):
3350,2930,1648,1610,1515,1450,1408,
1350,1258,1170,1115 cm-'. UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol):
λπ,ιχ = 265 nra; ε = 28 500.
Morpholinsalz C43H46N2O12:
Berechnet: C 65,97, H 5,91, N 3,57%; gefunden: C 65,84, H 5,49, N 3,65%.
F. = 98 -102° C (Zers.), weißes Pulver.
IR-Spektrum (KBr):
3480,2950,1648,1610,1520,1450,1352,
1255,1168,1110 cm-'.
UV-Spektrum (in 96%igem Alkohol): *mat=265 ηιτι;ε = 27 200.
15
35
4o
Pharmakologische Eigenschaften
Die Verbindungen besitzen angiovaskulär spasmolytische,
vasodilatatorische, gefäßschützende, antiphlogistische und antiallergische Wirkung.
1. Untersuchung der spasmolytischen Aktivität des Diäthanolamh:salzes auf den isolierten
Krummdarm des Meerschweinchens
Es werden zwei Experimente mit zwei verschiedenen krampferzeugenden Mitteln durchgeführt, nämlich mit
Histamindihydrochlorid und mit Kaliumchlorid.
(a) Histamindihydrochlorid:
Die Konzentration von 180μg/ml des Diäthanolaminsalzes
in Berührung mit dem isolierten Organ (Krummdarm des Meerschweinchens) inhibiert die
durch Histamin hervorgerufene Kontraktion um 27,5% (beim vorliegenden Experiment entspricht dies 33 μg/ml
Histamindihydrochlorid). (Hierbei werden die Zahlenwerte einer von 6 durchgeführten Bestimmungen
angegeben, die alle zu exakt den gleichen Ergebnissen führen.) Die Experimente werden in einer Vorrichtung
für isolierte Organe nach der von J. L. Parrot in »Action de l'hisiamine sur l'ileon isole de cobaye.
Analyse du diagramme action-dose.«, Journal de Physiologie, Paris, 42 (1950) 697-699 beschriebenen
Verfahrensweise, die auf eine Anregung von Guggenheim undLofflerin »Bioch. Z.«, 72(1916) 303
zurückgeht, durchgeführt.
(b) Kaliumchlorid:
Die gleiche Konzentration des Diäthanolaminsalzes (180μg/ml) in Berührung mit dem isolierten Organ
(Krummdarm des Meerschweinchens) inhibiert die durch Kaliumchlorid hervorgerufene Kontraktion um
10 Prozent (dies entspricht im vorliegenden Experiment 606 μg/ml). Es gelten die gleichen Feststellungen wie
unter (a). Die spasmolytische Wirkung hört auf, wenn das Produkt nicht mehr in Berührung mit dem Organ
steht; die Wirkung ist somit reversibel.
2. Wirkung des Diäthanolaminsalzes
auf die Bronchomotrizität und den durch Histamin
verursachten Bronchospasmus beim anästhesierten
Meerschweinchen
Es wird die Verfahrensweise von Konzett und
R ο s s I e r (»Versuchsanordnung zu Untersuchungen an der Bronchialmuskulatur«, Arch. Exp. Pathol, Pharmakol.,
195 [1940] 71 - 74), modifiziert von G u i 11 e r m und
Mitarb. (»Action de la fumee de cigarette et de quelquesuns de ses constituants sur les resistances
ventilatoires chez Ie cobaye«, Arch. int. Phannacodyn.,
167 [1967] 101-114), angewendet. Hierbei geht man so
vor, daß man alle 6 Minuten eine Dosis Histamindihydrochlorid injiziert, die beim Tier aus Erfahrung einen
Bronchospasmus von konstantem Wert hervorruft, der 100 Prozent Aktivität repräsentiert.
Das Diäthanolaminsalz, intravenös injiziert in einer Dosis von 17 mg/kg Körpergewicht des Tieres, ruft eine
Verminderung des Bronchospasmus hervor, die nahezu 80 Prozent ab der 6. Minute erreicht und sich während
über 20 Minuten auf diesem Wert hält Die Wirkung ist auch nach 60 Minuten noch nicht erschöpft; sie beträgt
hier noch 40 Prozent
Die Berechnung der Wirkungsgebiete zeigt daß die Aktivität von 183μg des Diäthanolaminsalzes einer
Inhibierung von 12 205μg Histamindihydrochlorid
entspricht wobei diese Aktivität über 60 Minuten verteilt ist.
Hinsichtlich der Titer-Kennziffer ist festzustellen, daß die dem Papaverin-hydrochlorid entsprechende Menge,
d.h., die zu Papaverin stöchiometrische Menge, eine Inhibierung hervorruft, die 4600 μg Histamindihydrochlorid
unter den gleichen Bedingungen entspricht
Indessen beträgt die Inhibierung des Papaverinhydrochlorids zwar nach 6 Minuten 100 Prozent nach 9
Minuten jedoch nicht mehr als 40 Prozent Nach 27 Minuten ist die Inhibierung praktisch gleich 0.
Das Diäthanolaminsalz besitzt mit anderen Worten eine zeitlich sehr breite und sehr konstante Wirkung.
3. Toxizität des Diäthanolaminsalzes
Die akute Toxizität ist sehr schwach:
DL50 = 4,16 g/kg.
DL50 = 4,16 g/kg.
Die Untersuchung der chronischen Toxizität zeigt,
daß unter Bedingungen, bei denen der Zeitabstand bei wiederholter Verabreichung mindestens 24 Stunden
beträgt, keine Akkumulation der Verbindung eintritt
Stand der Technik: | 80 | 1 |
Papaverinhydrochlorid | ||
erfindungsgemäß: | 1500 | 40 |
R = Na | 1500 | 40 |
= K | 1800 | 30 |
= H3N-CH2CH2OH | 2080 | 20 |
= H2N-(CH2CH2OH)2 | 1600 | 30 |
= HN-(CH2CH2OH)J | 2000 | 70 |
= h,n' o | ||
Behandlung der Hypertonie, Ischämie, von Ödemen Tabelle der Verglcichsvcrsuche
und Asthma.
Pharmazeutische Untersuchungen s
Die Arzneipräparate, die als Wirkstoff mindestens eine dieser Verbindungen enthalten, können in allen, für
die orale oder parenterale Verabreichung üblichen Anwendungsformen, wie Tabletten, Granulate, trinkbare
Lösungen oder Suspensionen bzw. injizierbare Lösungen oder Suppositorien, verabreicht werden.
Klinische Untersuchungen
Diese sind insbesondere mit dem Diäthanolaminsalz wie folgt durchgeführt worden:
1. bei Hypertonie in ihrer Eigenschaft als Vasodilatatcren.
2. bei zerebralen Arteriospasmen (Ischämie), wobei die Ergebnisse nicht besser sind als bei Papaverin,
sowohl was die Dauer der Wirkung als auch die Konstanz des erzielten Effekts angeht.
Darüber hinaus besitzt diese Verbindung eine angioprotektische Wirkung gegenüber Mikrogefäßen
und eine antiphlogistische Aktivität im Fall von Ödemen.
3. Diese Verbindung ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel bei der Behandlung von Asthma wegen ihrer
spasmolytischen Wirkung, insbesondere bei akuten Krisenfällen.
Es wurden Vergleichsversuche mit Papaverin als bekanntem Spasmolytikum einerseits und mit einigen
der erfindungsgemäßen Verbindungen durchgeführt.
Es wurden die LD50- und EDso-Werte in mg/kg
Körpergewicht bestimmt, wobei sich diese Werte auf die stöchiometrischen Werte beziehen, in denen das
Verhältnis der Molekulargewichte des Papaverinhydrochlorides und der entsprechenden, erfindungsgemäßen
Vergleichsverbindung berücksichtigt wurde. Daher sind bei den in der folgenden Tabelle angegebenen
Ergebnissen der Vergleichsversuche die LDso-Werte der erfindungsgemäßen Verbindungen um etwa die
Hälfte niedriger, da das Molekulargewichtsverhältnis von Papaverinhydrochlorid und der erfindungsgemäßen
Verbindungen ungefähr '/2 beträgt, d. h. einem Wert der absoluten LD50 von 4160 mg/kg für das Diäthanolaminsalz
entspricht in der Tabelle der Vergleichsversuche ein Wert für die LD50 von 2080 mg/kg.
Die Toxizität wurde bei oraler Applikation an der Ratte bestimmt, wobei eine Klassifizierungsmethode
zur Bestimmung der Werte dieser Tabelle angewandt wurde.
1-Πμι
Hieraus ergibt sich, daß alle erfindungsgemäßen Verbindungen weniger toxisch als Papaverinhydrochlorid
sind, selbst bei diesen stöchiometrischen Werten. Weiter ergibt sich aus der Tabelle, daß insbesondere das
Diäthanolaminsalz besonders günstige Ergebnisse ergab, da es 25mal weniger toxisch als das bekannte
Spasmolytikum ist, wobei der therapeutische Index 104
gegenüber 80 für das vorbekannte Spasmolytikum ist und die Gesamtaktivität ungefähr das 3fache dieses
Spasmolytikums beträgt Unter »Gesamtaktivität« ist die Integrationsfläche der Kurve der Wirkintensität als
Funktion der Zeit zu verstehen. Während das zum Vergleich verwendete Papaverinhydrochlorid sehr
stark einwirkt und seine Wirkung nicht von Dauer ist, weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere
das Diäthanolaminsalz, eine sanfte, jedoch lang andauernde Wirkung auf, die zur Erzeugung der
Erscheinung der Akkumulation jedoch nicht ausreicht. Hieraus ergibt sich, daß die »Gesamtaktivität« dreimal
besser ist, wie bereits zuvor angegeben.
Weiterhin ist hinsichtlich des therapeutischen Fortschrittes darauf hinzuweisen, daß alle erfindungsgemäßen
Verbindungen die wichtige Eigenschaft der Verstärkung der Widerstandsfähigkeit der Mikrogefäße,
welche sie erweitern, besitzen, während das Vergleichspräparat Papaverinhydrochlorid hierzu nicht
in der Lage ist und wogegen diese bekannte Substanz die Gefäße durch Erweiterung brüchig macht.
Auch hieraus ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen durch diese doppelte Wirkung gegenüber
dem vorbekannten Produkt therapeutisch fortschrittlich sind.
Claims (2)
1. Salze des N-[(5-Carboxymethoxy-2-phenyl-;--benzopyron-7-yl)-oxyacetyl]-tetrahydropapaverins der
aligemeinen Formel 1
N-CO-CH,-O
OCH3
OCH,
R'1
in der R® das Äquivalent eines Na-, K-, Äthanoiamin-,
Diäthanolamin-, Triäthanolamin- oder eines 2s Morpholin-Kations bedeutet
2. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch 1
definierten Verbindungen der allgemeinen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich
bekannter Weise Tetrahydropapaverin mit einem halogenieren, aliphatischen Säurechlorid der allgemeinen
Formel IHa
X1 -C-CH2-X
O
O
(lila)
in der X1 und X Halogenatome bedeuten, zu einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
CH2-X
(IV)
OCH3
umsetzt, in der X ein Halogenatom bedeutet, und daß man die Verbindung IV mit 5,7-Dihydroxy-2-phenyl-
-/-benzopyron unter Bildung des N-CS-Hydroxy-flavon-T-ylJ-oxyacetyll-tetrahydropapaverinsder Formel VII
OH O
(VII)
OCH,
OCH3
umsetzt, und daß man diese Verbindung VII mit einem Λ-halogenierten Essigsäureester der allgemeinen
Formel VIII
X-CH2 -COOR" (VIII)
in der R" einen CH3-, C2H5- oder CjH7-Rest darstellt und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, zu einem Ester
der allgemeinen Formel IX
N-CO-CH7-O
QH5
(IX)
OCH3
OCH3
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