DE19907654A1 - Schließzylinder mit elektromagnetisch betätigbarem Sperrstift - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder (1) mit einem von einer elektronischen Schlüsselabfragevorrichtung (2 bis 5) elektromagnetisch freigebbaren Sperrstift (11), wobei die Schlüsselabfragevorrichtung (2 bis 5) durch einen von der Bewegung einer Stiftzuhaltung (8 bis 10) beim Einschub des Schlüssels betätigten Schalter (12) aktiviert wird, und schlägt zur Erzielung einer verbesserten Aktivierung der Schlüsselabfragevorrichtung beim Schlüsseleinschub vor, dass der Schalter ein die Gehäusefeder (10) der Stiftzuhaltung widerlagender Drucksensor (12) ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem von einer elektronischen Schlüsselabfragevorrichtung elektromagnetisch freigebbaren Sperrstift, wobei die Schlüsselabfragevorrichtung durch einen von der Bewe­ gung einer Stiftzuhaltung beim Einschub des Schlüssels betätigten Schalter aktiviert wird. Einen solchen Schließzylinder beschreibt die Offenlegungsschrift 195 39 235. Benachbart zu der der Öffnung des Schlüsselka­ nales nächstliegenden Zuhaltungsstiftanordnung befindet sich ein mangetfeldsensitiver Schalter, mit welchem die Bewegung des magnetischen Gehäusestiftes der ersten Stiftzuhaltung selektierbar ist, wenn der Schlüssel eingeschoben wird. Die Aktivierung dieses Schalters bewirkt eine Aktivierung der Schlüsselabfragevorrich­ tung. Die Schlüsselabfragevorrichtung besitzt eine Antenne, diese sendet ein elektromagnetisches Träger- und Informationssignal aus, welches von einem in der Schlüsselreide befindlichen Transponder empfangen wird. Der Transponder sendet daraufhin ein Identifikationssi­ gnal zurück, welches von der Antenne empfangen wird und von der Schlüsselabfragevorrichtung ausgewertet wird. Bei richtiger Kennung wird von einem Elektromagneten ein Anker verlagert, der einen Sperrstift in eine Frei­ gabestellung verlagert, so daß bei zusätzlich richtiger Schlüsselprofilierung der Kern des Schließzylinders gedreht werden kann.

Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung dieses an sich bewehrten Schließzylinders. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde die Aktivierung der Schlüsselabfragevorrich­ tung beim Schlüsseleinschub zu verbessern.

Gelöst wird die Aufgabe zunächst und im wesentlichen durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung, wobei dort im wesentlichen darauf abgestellt ist, daß der Schalter ein die Gehäusefeder der Stiftzuhaltung wider­ lagernder Drucksensor ist. Der Drucksensor, bei dem es sich um ein Piezzoelement oder um einen Filmdruckschal­ ter handeln kann, bildet den Boden der Gehäusestiftboh­ rung, so daß sich die Feder auf diesem Drucksensor abstützt. Wird der Schlüssel eingeschoben, so werden die Stifte aus ihrer Position herausverlagert, was mit einer Spannung der Feder verbunden ist, so daß sich der Druck, den die Feder auf den Drucksensor ausübt, beim Schlüsseleinschub vergrößert und insbesondere variiert. Aus dieser Druckvergrößerung bzw. aus dieser Druckvaria­ tion erkennt die Schlüsselabfragevorrichtung, daß ein Schlüssel eingeschoben wird bzw. eingeschoben ist und beginnt damit, das Identifikationsabfragesignal an den Schlüssel abzusenden. Hinsichtlich der weiteren Wir­ kungsweise und des grundsätzlichen Aufbaus des erfin­ dungsgemäßen Schließzylinders wird auf den Inhalt der OS 195 39 235 verwiesen. Der Inhalt dieser Offenlegungs­ schrift wird vollinhaltlich in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung eingeschlossen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Drucksensor als Filmdruckschalter ausgebildet und wird von einem Träger­ streifen gehalten, der gleichzeitig die Böden der Gehäu­ sestiftbohrungen bildet. Die Leitungsverbindung aus dem Schließzylinder heraus erfolgt bevorzugt durch den im Stand der Technik bekannten flexiblen Leiter. Dieser verläuft parallel zum Trägerstreifen. Bevorzugt weist der Trägerstreifen zwei Kontakte auf, die auf Gegenkon­ takten liegen, die der flexiblen Leiterbahn zugeordnet sind. Der Trägerstreifen kann so ausgebildet sein, daß er eine Schutz-/Abdeckfolie für die flexible Leiterbahn ausbildet. Auf dem Trägerstreifen können sich insbeson­ dere alle oder die meisten der Zuhaltungsfedern abstüt­ zen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Darstellung eines erfindungsgemäßen Schließzylinders;

Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2;

Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit eingesteck­ tem Schlüssel;

Fig. 5 eine Darstellung des Einsteckmoduls, welches die Schlüsselabfragevorrichtung aufnimmt, von oben,

Fig. 6 eine Darstellung des Einsteckmoduls mit abge­ nommenem Trägerstreifen und

Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des Einsteck­ moduls mit Trägerstreifen.

Der Schließzylinder 1 besitzt in bekannter Weise einen Zylinderkern 23 mit Schlüsselkanal 24, in welchen der Schaft eines Schlüssels 6 einschiebbar ist, in dessen Schlüsselreide ein Transponder 7 angeordnet ist. Im Zylinderkern liegen hintereinander eine Vielzahl von Kernstiften 8, die unterschiedliche Länge besitzen und zufolge unterschiedlich tiefer Einschnitte im Schlüssel­ schaft derartig einsortiert werden können, daß ihre Stirnfläche mit der Trennfuge zwischen Zylinderkern 23 und Zylinderkernhöhlung fluchten, damit der Zylinder­ kern 23 gedreht werden kann zusätzlich besitzt der Schließzylinder 1 einen Sperrstift 11, der in einer Art und Weise, wie sie die DE 195 39 235 beschreibt, eine Sperrwirkung der Drehbarkeit des Zylinderkernes bewir­ ken kann, wenn er mit seinem Ende aus dem Gehäuse, die Drehfuge kreuzend in den Zylinderkern 23 ragt. Der Kopf des Sperrstiftes 11 ist mittels Feder abgefedert und sützt sich auf einem Magnetanker 3 ab, der zwei Stufen besitzt. In der in den Figuren dargestellten Stellung liegt der Sperrstift 11 auf einer erhöhten Stufe auf, so daß sein Sperrende in den Zylinderkern 23 ragt. Wird der Magnetanker 3 zufolge einer Bestromung des Elektro­ magneten 4 in den Elektromagneten 4 hineingezogen, so­ kann sich der Sperrstift 11 aus dem Zylinderkern 23 verlagern und stützt sich auf der niederen Stufe des Magnetankers 3 ab. In dieser Position kann bei einsor­ tierten Kernstiften der Zylinderkern 23 gedreht werden.

Die Kernstifte 8 stützen sich auf Gehäusestiften 9 ab, diese wiederum sind mittels Federn 10, die sich auf dem Boden der Gehäusestiftbohrungen abstützen, abgefedert.

Die Gehäusestiftbohrungen werden von einem Trägerstrei­ fen 13 abgestützt. Dieser Trägerstreifen 13 besitzt seitlich abragende Flügel 18 und einen Druckschalter 12 in Form eines Filmdruckschalters. Der Druckschalter 12 ist so ausgelegt, daß bei Überschreiten eines vorbe­ stimmten Grenzdruckes zwei auf den Flügeln 18 angeordne­ te Kontakte 16 miteinander leitverbunden sind. Wird der Druckschalter mit einem Druck beaufschlagt, der unter­ halb des Grenzdruckes ist, sind die beiden Kontakte 16 nicht miteinander leitverbunden. Die Strecke zwischen den beiden Kontakten 16 eignet sich demzufolge als Kontaktstrecke, um die Schlüsselabfragevorrichtung 4, 5 mit Strom zu versorgen.

Im Ausführungsbeispiel befindet sich der Druckschalter 12 am Boden der von der Einschubseite her gesehen zwei­ ten Gehäusestiftbohrung.

Der gerundete Endabschnitt des Flanschabschnittes des Profilzylinders 1 wird von einem Einsteckmodul 2 ausge­ bildet. Das Einsteckmodul 2 kann in bekannter Weise in radialer Richtung in eine entsprechende Aussparung des Schließzylindergehäuses eingesteckt werden, wozu Befe­ stigungsstifte 21 in entsprechende Öffnungen des Gehäu­ ses eintauchen. Das Einsteckmodul 2 besitzt ferner eine Schraubendurchstecköffnung 20, durch die eine Befesti­ gungsschraube ragen kann, die in ein entsprechendes Gewinde des Gehäuses eingeschraubt werden kann. Auf seiner Berührungsfläche zum Schließzylindergehäuse besitzt das Einsteckmodul 2 eine Aussparung, in welcher ein flexibler Leiterstreifen 15 einliegt, der auch eine Anschlußfahne 22 bildet. Die flexible Leiterbahn 15 besitzt zum Trägerstreifen 13 kongruente Flügel, die mit Gegenkontakten 17 verbunden ist. Der Trägerstreifen 13 kann über die flexible Leiterbahn 15 so in die Öff­ nung eingelegt werden, daß die Kontakte 16 in elektri­ scher Leitverbindung auf den Kontakten 17 liegen. Mit einer Kontaktfahne 19 wird eine Leitverbindung der flexiblen Leiterbahn zum Gehäuse hergestellt.

An seiner Stirnseite besitzt das Einsteckmodul 2 eine Antenne. Im Zentralkörper besitzt das Einsteckmodul 2 den bereits erwähnten Elektromagneten 4.

Der Schließzylinder kann durch die vom Trägerstreifen 13 verschlossene Öffnungen bestiftet werden durch die Montage des Einsteckmodules 2 sind diese Öffnungen dann verschlossen, können aber im Bedarfsfall wieder geöff­ net werden. Als Druckschalter eignet sich ein Piezzoele­ ment. Bevorzugt wird aber ein Filmdruckschalter verwen­ det, der aus zwei mit Abstand zueinanderliegenden elek­ trisch leitenden Flächen besteht, die so verformbar oder verlagerbar sind, daß sie durch Beaufschlagung mit einem bestimmten Druck in Leitverbindung zueinander gebracht werden können. Zufolge dieser Ausgestaltung ist sichergestellt, daß unabhängig von der Länge des zugeordneten Kernstiftes beim Einschub des Schlüssels immer zumindest eine Schalterbetätigung beim Überfahren des zugeordneten Kernstiftes mit einer Zacke des Schlüs­ selprofils eine Druckschalterbetätigung erfolgt. Eine Anpassung der Lage eines Magnetschalters an die Ruhela­ ge eines Gehäusestiftes, wie es bei der DE 195 39 235 von Nöten ist, entfällt. Ansonsten kann aber der gesam­ te Aufbau, wie er in dieser Schrift beschrieben ist, unverändert übernommen werden.

Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori­ tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt­ lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (6)

1. Schließzylinder (1) mit einem von einer elektroni­ schen Schlüsselabfragevorrichtung (2 bis 5) elektroma­ gnetisch freiggebbaren Sperrstift (11), wobei die Schlüsselabfragevorrichtung (2 bis 5) durch einen von der Bewegung einer Stiftzuhaltung (8 bis 10) beim Ein­ schub des schlüsselbetätigten Schalter (12) aktiviert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter ein die Gehäusefeder (10) der Stiftzuhaltung widerlagernder Drucksensor (12) ist.

2. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucksensor (12) von einem Piezzoelement oder einem Firmdruckschal­ ter ausgebildet ist.

3. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Filmdruckschalter (12) tragender Trägerstreifen (13) die Böden (14) der Gehäu­ sestiftbohrungen bildet.

4. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstreifen (13) auf einer flexiblen Leiterbahn (15) aufliegt und mit dieser kon­ taktverbunden ist.

5. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstreifen (13) seitwärts abragende Flügel (18) ausbildet, welche Kontakte (16) ausbilden, welche in elektrisch leitende Auflage treten zu Kontakten (17) kongruenter Flügel der Leiterbahn (15).

6. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstreifen (13) eine Schutz-/Abdeckplatte oder -folie für die flexible Lei­ terbahn (15) bildet.