DE1963566A1 - Verfahren zum Warmwalzen von Aluminium-Magnesium-Legierungen - Google Patents
Verfahren zum Warmwalzen von Aluminium-Magnesium-LegierungenInfo
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Description
DB. ELISABETH JUNG, DR. VOLKER VOSSIUS, DIPU-ING. GERHARD COLDEWEY
a MDNCHEN 23 · CLEMENSSTRASSE 30 . TELEFON 345067 · TELEGRAMM-ADRESSE; INVENT/MDNCHEN · TELEX 5-29Θ86
\8.0ez.l969
U0Z-. E 851 (Pi/Vo/kä)
Oase 788 949 - 1
New Haven, Connecticut, V.St.A.
" Verfahren zum Warmwalzen von Aluminium-Magnesium-Legierungen "
Prioritätί 3. Januar 1969, V.St.Ao, Hr· 7Ö8 949
Die Vorteile magnesiumhaltiger Legierungen auf Aluminiumgrundlage
sind seit langem bekannt, und Aluminium-Magnesium-Legierungen
gehören daher au den ältesten technisch benutzten Legierungen.
Aluminiumlegierungen mit hoher Festigkeit enthalten etwa 6,0 bis etwa 10 $>
Magnesium, sowie die verschiedensten anderen Legierungsbestandteile.
Bekanntlich sind solche Legierungen jedoch in heissem Zustand we^en ihres Verformungswiäeriatands scnwer. verarbeitbar·
Sie miles en daher häufig zwischengeglüht oder wiedererhitzt
v»erden, wodurch die Stärkenverminderung, d.he die Quer-"
schnittsabnahme der Legierung zwischen den Wiedererhitzung^-
cyclen auf einen Wert von etwa 40 bis 60 # begrenzt wird■>
Obwohl die vorgenannten Legierungen im allgemeinen in heissem Zustand schwer verarbeitbar sind, kann man den Verformungswiderstand der Legierungen durch Anwendung hoher Arbeitstemperaturen
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(oberhalb etwa 4(X)0C) verringern und die vorgenannte Schwierig
keit damit teilweise beheben» Bei diesen hohen Arbeitetempera
turen werden die Legierungen, jedoch anfällig gegenüber Warmbrüchigkeit,
wodurch die verschiedensten Arten von Metallfehlerbil dungen, wie Knickbildung an den Kanten und Rissbildung während
des Warmwalzens oder Rissbildung an der Oberfläche beim Strangpressen bewirkt werden«
Aufgabe der Erfindung war es, ein neues, einfach und rasch durchführbares Verfahren mit niedrigen Betriebskosten zum Warmwalzen
von Aluminium-Magnesium-Legierungen zur Verfügung zu stellen, gelüäss
dem nach Möglichkeit ohne Wiedererhitzen auf die beim Warmwalzen erforderliche Arbeitetemperatur eine bisher nicht
erreichbare Stärkenverminderung erzielt werden kann» Diese Aufgabe
wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Warmwalzen
von Aluminiiua-Magnesium-Legierungen, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass man . . "
a) eine Aluminium-Magnesium-Legierung, die 6,C bis 10,0 j6 Magnesium
und als Rest im wesentlichen Aluminium enthält, auf
eine Temperatur von mindestens 427 C erhitzt,
b) diese legierung 4 bis 48 Stunden bei dieser Temperatur hält j
und - · . / ,
c) die Legierung bei Temperaturen von 329 bis 4040C bis zu einer;
Stärkenverminderung von 95 0A warmwalzt.
Bei Anwendung des Verfahrens der Jirfindung wird die vorgenannte j
- Aufgabe in einfacher Weise gelöst. Die Homogenisierung der Legierung
in Stufe a) des Verfaiirena der Erfindung kann bei iemper
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raturen yon 427°C bis zur Solidus-Temperatur der betreffenden
Legierung durchgeführt werden.
Nach der Stufe b) des Verfahrens der Erfindung kann man die Legierung auf Raumtemperatur abkühlen und neuerlich auf die Temperaturen dee Bereichs von 329 bia 4040C erhitzen0 Man kann die Legierung aber auch direkt auf eine Temperatur, die innerhalb des
vorgenannten Bereichs liegt, sich abkühlen lassen, und anschliessend gemäße Stufe c) warmwalzen.
• Es wurde festgestellt, dass durch die vorgenannte Homogehieierungs-Behandlung des gegossenen Walzbarrens dessen Zonen, die
nicht im Gleichgewicht stehende niedrigschmelzende Phasen enthalten, entfernt, v^A dass die Legierungsbestandteile, insbesondere das Magnesium, in Grundmaterial gleichmäßig verteilt werden0
Durch die Homogenisierung wird ferner das Ineinanderfliessen und/
oder eine Formveränderung der gegebenenfalls in der Legierung
enthaltenen unlöslichen Teilchen bewirkt.
Es ist wichtig, dass die niedrigschmelzenden Verunreinigungen aus
der Schmelze entfernt werden, da z«B. bereits ein Natriunanteil
von 0,COl $> des Heisewalzen unmöglich macht.
Sie Aluminium-Magnesium-Legierungen können als Legierungsbestandteile oder Verunreinigungen weitere Elemente enthaltene Beispiele
für Legierungsbestandteile sind Bor in einem Anteil von 0,001 bis
0,55 f»t Chrom in einem Anteil von 0,05 bis 0,3 %, Gallium in
einem Anteil von 0,01 bis 0,5 i>% Cadmium in einem Anteil von
0,03 bis 0,5 #, Thorium in einem Anteil von 0,005 bis 0,35 $» '
Cermißchm«stall (50 i> Cer? 40 $ Lanthan., 3 f>
andere seltene Erdmetalle, T io Eisen) in einem Anteil von 0,005 bis Gf3 #, .Tellur
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In einem Anteil TOa 0,005 bis 0,5 $9 Germanium in einem Anteil
von O1Ol bis 0,55 #P Kobalt, in einem Anteil von 0,1 bis 0,8 i» und.
Kupfer in einem Anteil von 0,1 bis 0,6 ^0
Die erfiaduagsgemäse verarbeitbaren legierungen können ferner,
wie erwähnt, den bei handelsüblichen Aluminiumlegierungen allge*-
mein auftretenden Gehalt an "Verunreinigungen aufweisen. Beispiele
für solche Verunreinigungen sind Eisen (bis 0,5 #)» Silicium
(bis 0,5 $), Kupfer (bis 0,25 c£)? Mangan (bis 0,35 #),Zink
* (bis O112 $)g Titan (bis 0,15 $)? Beryllium (bis 0„Ö2 jfi) und weitere Elemente in einem Gesamtanteil bis 0,2 °/>.
Die vorgenannten Aluminium-Magnesium-Legierungen", die 6 bis 10 $ Magnesium
und als Rest im wesentlichen Aluminium enthalten, können erfindungsgemäss überraschenderweise bis zu einer Gesaiirfc-Stärkenvertn.inderung
ron 95 i« warm gewalzt werden, wenn sie, wie
vorstehend bescnrieben wurde, homogenisiert werden» und wenn die
Temperatur während des Warmv/alzens auf einen Wert von höchstens
4040C eingestellt wird. Im allgemeinen arbeitet man beim WarmWal-
W zen bei Temperaturen von etwa 329 bis 404^'CV
Die Temperatur der Tafeln muss beim Warmwalzen ständig geregelt
werden«, Natürlich ist es auch wichtig, dass die Anfangstempera- ■;.*.
tür des Walzbarrene bei dessen Einführung in die Walzvorrichtüög
eingestellt wird, Jis wurde festgestellts. dass die Temperatur der
Legierung während des Walzens ansteigt. Dieser Teraperaturanstieg
kann während des V/alzens jedoch leicht durch Spritzkühlen, Begrenzung der Stärkenverminderung pro Stich t Abkühlenlassen der ."
Legierung zv/ischen den Stichen auf eine etv/as niedrigere,., Temperatur auf dem Walaentiseh oder durch g'ede bäliehiqe iCqpibjyiati nn der
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vorgenannten Massnahmen unter Kontrolle gehalten werdend Die .
-Temperaturregelung ist wichtig, da die Legierung bei einem Anstieg
der Temperatur der !legierung auf oberhalb etwa 4040G daau
neigt, während der ansehliessenden Stärkenverminderung in der
Mittelebene eine Spalt- oder Rissbildung zu erleiden,,
Die untere Temperaturgrenze, bei der das Warmwalzen noch ererfolgreich
durchgeführt werden kann, hängt vom Verhältnis der Leistung und Trennkraft der '.falzvorrichtung zu den Abmessungen
des Walzbärrens und zum Grad der gewünschten Stärkenvermin- "...
derung abo· Trotzdem ie-t es nicht zweckmässig, das Walzen unterhalb jener Temperatur durchzuführen, bei der spontane Rekristallisation erfolgt, da die Verarbeitung der Legierung in
diesem Fall zu schwierig wird. Dementsprechend .beträgt die untere Temperaturgrenze beim Walzen der Legierungen etwa 3290O0
Es ist ersichtlich s dass das Verfahren der Erfindung beim Yiarmwalzen
von Äluminium-Magnesium-°Legierungenp die etwa 6,0 bis
10 $> Magnesium und als Rest im wesentlichen Aluminium enthaltent
eine erhöhte Gesanit-Stärkenveriiiinderung gewährleistet 9 ohne dass
ein Zwischenglühen oder Wiedererhitzen erforderlich ist* Das Verfahren der Erfindung gewährleister somit eine höhere Verarbeitungskapazität der Walζvorrichtung und verursacht geringere
Kosten als die bekannten Verfahrene
Die Beispiele erläutern die Erfindung.,
Es werden Legierungen der in Tabelle I angegebenen Zusammenset'-zung
aus handelsüblichem reinem Aluminium 9 Grundlegierungen aus
Eisen und Aluminiump Chrom und Aluminium, Bor und Aluminiumf
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unlegierte
Beryllium und Aluminium und weiteren, als / Metalle eingesetzten Legierungsbestandteilen hergestellt. Die Legierungen werden
zu Walzbarren mit den Abmessungen 40,64 cm χ 114,3 cm χ
243,84 cm bzw. 35,56 cm χ 144,78 cm χ -304 »8 cm gegossen0
Walzbarren | 2 | 5 |
ly | 4* | 8 |
3, | 7, | 11 |
6. | 10, | |
9p | , 13 | |
12, | ||
14 |
Cr
Anteile, Pe Si
Cu
Be
7,47 0,19 0,26 0,10 0,06 0,005 0,0070
7,25 0,16 0,25 0,10 0*057 0,005 0,OC76
7,05 O919 0,22 OjIO 0,08 0,006 0r0C68
6,95 0,15 0,22 0,09 0,06 0,004 0,0111
7,216 0,15 OB23 0,10 0,06 0,004 0,0088
6,97 0,136 0,235 0,115 0,06 0,006 Op0154
Hach dem Gieasen werden die vorgenannten Legierungen während 16
Stunden bei 510 C homogenisierte Die Aufheizgeschwindigkeit auf die Homogenieierungstemperatur beträgt im Temperaturbereich von
399 bis 5100C weniger als etwa 27*8°C/Std., Nach der Homogenisierung wird von der Oberfläche der Walzbarren mit den Abmessungen
40,64 cm. χ 114,3 cm χ 243 3 84 cm an jeder Seite eine Schicht
von etwa 0,635 cm, von der Oberfläche der Walzbarren mit den Abmessungen 35,56 cm χ 144,78 cm χ 304,8 cm an jeder Seite eine f ,
solche Schicht von 1,27 cm abgefräst.
Die homogenisierten und bearbeiteten Walzbarren von Beispiel 1
werden für das Warmwalzen in.einem Förderofen 1 "bis 3 Stunden auf
Temperaturen von 399 bis 4740C erhitzt* Tabslie II zeigt die
Ergebnisse der Warmwals-Versuche0
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Walzbarren- Anfange-Abmessungen des
Walzbarrens
Oberflächen- Regelung der Endtemperatur Temperatur ■ stärke,
während des während des cm
Walzens. C Walzens .
während des während des cm
Walzens. C Walzens .
JSrgebnis
4*#) 39,370» χ Il4,5om ac 2*3,84 cn
11
14
11
10
12
13
33,02cm χ 144,780» χ 304,8 cm
It If
ti
Il
M ti ti
450 - 460 | keine | 6,35 |
410 - 416 | keine | 0,61o |
427 - 449 | keine | 7,11 |
377 - 418 | keine | 0,533 |
382 - 404 | keine | 0,508 |
349 - 404 | ·) | 0,635 |
354 - 404 | ·)■ | 0,635 |
343 - 388 | keine | 0,635 |
349 - 399 | keine | 0,508 |
343 - 388 | keine | 0,508 |
352 -393 | keine | 0,508 |
349 - 382 | keine | 0,635 |
338 - 404 | keine | 0,508 |
341 - 382 | keine | 0,508 |
Versagen wegen Rissbildung
teilweiseβ Versagen
wegen Rissbildung
Versagen wegen Rissbildung
Versagen wegen Rissbildung
befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf
befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf
befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf befriedigender Verlauf <o
*) mit Wasser auf 3880C abgeschreckt (bei einer Stärke von 1O816
**')■ nicht erfindungsgemäss
5,08 cm/4040C)
Aue Tabelle XX ist ersichtlich, dass der Versuch bis zur Erreichung der Endstärke befriedigend verläuft, wenn die Temperatur
der Legierung während deβ Warmwalzens höchstens 4040C beträgt« Bei Temperaturen oberhalb 404°G tritt entweder teilweises
oder völliges Versagen ein, Der Valzbarren Hr0 5 z«B0 erleidet
bei 4100C ein teilweises, bei höheren Temperaturen ein völliges
Versagenο
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Claims (1)
- Patentanspruch eVerfahren zum 'Warmwalzen von Aluininium-Magnesium-lLegierimgens dadurch gekennzeichnet, dass mana) eine Aluminium-Magnesium-Legierung, die 6,0 bis 10,0 fi Hag» nesium und als Rest im wesentlichen Aluminium enthält/ auf eine Temperatur von mindestens 427°C ernltzt,b) diese Legierung 4 Ms 48 Stunden bei dieser Temperatur hält und · .c) die Legierung bei Temperaturen von 329 bis 4040C bis zu einer Stärkenverminderung von 95 "h warmwalzto2 ο Verfahren nach Anspruch I9 dadurch g e .k e η η zeichnet, dass man die Legierung nach der Stufe (b) auf Raumtemperatur abkühlt und vor der Stufe (c) wieder auf die Temperaturen des Bereichs von 329 bis 4040C erhitzte3. Verfahren nach Anspruch 1 1 dadurch g e k e η η « zeichnet, dass man die Legierung nach der Stufe (b) direkt auf die Temperaturen des Bereichs von 329 bis 4040G abkühlt.4ο Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e kennzeichnet^ dass man eine Legierung verwendet, die 0,05 bis C,3 $> Chrom enthält,5« Verfahren naari Anspruch 1 bis 4» d&duroh -gekennzeichnet, dass man eine Legierung verwendet, die O1OOl bis 0*35 $ Bor enthält,00983071142
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