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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Lage aus Fäden auf zwei im Abstand parallel zueinander verlaufende Förderketten, die auf einem Maschinengestell angeordnet sind, die Verlegungsebene definieren und in ihrer Laufrichtung die innen zwischen den Förderketten entstehende Lage der Weiterverarbeitung zuführen, mit den Merkmalen a bis d gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In dem Anspruch 1 bedeutet das Wort „quer” in dem Merkmal b, dass sich der Fadenführer senkrecht, aber auch schräg zu der Laufrichtung der Förderketten bewegen kann. Ein „Versatzrechen” soll stets ein beweglicher Versatzrechen sein, der parallel zu der zugehörigen Förderkette hin- und her bewegt wird. Versatzrechen der hier gemeinten grundsätzlichen Bauart sind beispielsweise in der
DE 33 43 048 A1 gezeigt. Diese Versatzrechen übernehmen mit ihren Aufnahmeeinrichtungen, die beispielsweise Befestigungshaken sein können, vorübergehend die Fäden einer Fadenschar, wenn der Fadenführer bei seiner Querbewegung die Förderkette erreicht und die Fäden durch die Befestigungshaken der Förderkette hindurchgeführt hat. Im Zuge der dann einsetzenden Umkehrbewegung des Fadenführers beginnt der Versatzrechen eine taktweise Hin- und Herbewegung, durch die die zunächst festgehaltene Fadenschar entgegen der Laufrichtung der Förderketten versetzt und sodann freigegeben wird, wenn die für die Versatzstrecke maßgebliche Gruppe der Befestigungshaken auf der zugehörigen Förderkette erreicht ist. Wie groß diese Versatzstrecke ist, richtet sich nach der Beschaffenheit der herzustellenden Fadenlage. Wenn eine übliche unidirektionale Lage entstehen soll, ist die Versatzstrecke gleich der Verlegebreite, also der Breite der Fadenschar, die von dem Fadenführer verlegt wird. Die einzelnen Fadenscharen sind dann auf Stoß verlegt. Wenn die Versatzstrecke größer oder kleiner als die Verlegebreite ist, ergibt sich ein Verlegen auf Lücke oder ein überlappendes Verlegen. Ebenso lässt sich schon mit den normalen Vorrichtungen zum horizontalen Schusseintrag ein Kreuzschuss erzielen, indem nach der Ankunft der Fadenschar in der Förderkette der Kettenvorlauf abgewartet wird und der Versatzrechen an beiden Kettenführungsseiten nur um die halbe Anzahl von Schussfäden versetzt wird. In allen diesen Fällen müssen die von dem Versatzrechen mitgeführten Fäden in die Lücken zwischen exakt vorbestimmte Befestigungshaken der Förderketten gleiten. Dieser Gleitvorgang hängt von zahlreichen mechanischen Einflüssen ab, die nicht exakt zu beherrschen sind. Eine ungleichmäßige mechanische Fadenspannung der Fäden innerhalb der Fadenschar kann die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann das so weit führen, dass Fäden in die falsche Lücke abgeworfen werden. Es wurden daher Versuche unternommen, den Vorgang des Haltens und Freigebens durch zusätzliche bauliche Maßnahmen genauer zu steuern.
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Hierzu dient eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die aus der
DE 198 54 153 C1 bekannt ist. Die an dem Versatzrechen angeordnete Aufnahmeeinrichtung, welche die Fadenscharen bei dem Versatzvorgang vorübergehend übernimmt, besteht dabei aus einer Reihe von Befestigungshaken, die schwenkbar in den Versatzrechen gelagert sind. Durch einen steuerbaren gemeinsamen Schwenkantrieb werden alle Befestigungshaken im Takt der Versatzbewegung gemeinsam um ihre Schäfte geschwenkt. Die Schwenkstellung der Befestigungshaken wechselt dadurch von einer Versatz- oder Halteposition, in der die Fäden an dem Versatzrechen festgehalten sind, in eine Freigabeposition und umgekehrt. Die schwenkbare Anordnung der an den Versatzrechen befindlichen Befestigungshaken bewirkt, dass die mechanische Spannung der Fäden bei der Versatzbewegung aufrechterhalten und in genau definierter Weise eingestellt wird. Mit dieser Ausbildung soll insbesondere die Übergabe der von dem Versatzrechen gehaltenen Fäden an die Befestigungshaken der Transportkette verbessert werden. Als kritischer Einwand lässt sich geltend machen, dass die schwenkbaren Befestigungshaken und die Einrichtung zu ihrer Steuerung die Versatzrechen zu einer komplizierten und aufwendigen Baueinheit machen.
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Nach einem Vorschlag gemäß der
DE 10 2009 022 163 B4 wird die Versatzbewegung durch den Fadenführer selbst durchgeführt, der über den Förderketten hin und her fährt. Wenn der Fadenführer die jeweilige Förderkette erreicht und überschritten hat, d. h. am Ende einer jeden Verlegebewegung, muss der Fadenführer entgegen der Laufrichtung der Förderketten um eine Verlegebreite zurückbewegt werden. Zum reibungslosen, schnellen und schonenden Verlauf der Versatzbewegung sind Niederhalterechen vorgesehen, an denen sich Zähne befinden. Die Niederhalterechen sind quer zu der Laufrichtung der Förderketten hin und her beweglich angeordnet. In seiner aktiven Stellung greifen die Zähne des Niederhalterechens zwischen die Fadenabschnitte ein, die sich zwischen dem Fadenführer und den Befestigungshaken befinden, die auf der Förderkette angeordnet sind. Der Niederhalterechen bewegt sich zum Versatz parallel zu der Förderkette und mit derselben Geschwindigkeit wie diese. Die Zähne des Niederhalterechens drücken die Fäden nieder und halten sie dadurch mit Sicherheit hinter den Befestigungshaken, bis der Versatzvorgang beendet ist. Dann kehrt der betreffende Niederhalterechen in seine Ausgangs- oder Ruhestellung zurück. Der Vorschlag gemäß der
DE 10 2009 022 163 B4 hat zunächst den grundsätzlichen Nachteil, dass die Versatzbewegung mittels des Fadenführers die Bewegung größerer Massen bedeutet und der Fadenführer zur Rückkehr in die nächste Verlegebewegung mehr Zeit braucht, als wenn der Versatz mittels beweglicher Versatzrechen durchgeführt wird. Außerdem ist dabei die Freigabe der Fäden aus der niedergedrückten Position nicht so exakt gesteuert, wie es zum Zwecke einer gleichmäßigen Fadenspannung innerhalb einer Fadenschar wünschenswert ist.
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Schließlich ist es aus der
DE 42 12 538 A1 bekannt, die üblichen, parallel zu den Förderketten bewegten Versatzrechen durch Führungsrechen zu ersetzen, die fest mit dem Maschinengestell verbunden sind. Es handelt sich also eher um ortsfeste Haltevorrichtungen. Ein Versatz kommt zustande, indem der Schussfadenleger (Fadenführer) wieder bis zu der gegenüberliegenden Förderkette bewegt wird, während die Fadenschar noch in dem bei der Ausgangs-Förderkette befindlichen Führungsrechen gehalten wird. Damit die Fadenschar nicht vorzeitig aus diesem Führungsrechen gleitet, ist über jedem Führungsrechen ein Rückhalterechen angeordnet, der mittels Rückhalteplatinen die Fadenschar in dem Führungsrechen festhält. Die Rückhalteplatinen bilden ein Funktionsteil einer schaltbaren Aufnahmeeinrichtung. Die Rückhalteplatinen können z. B. als abgebogene Drähte ausgebildet sein, die nach Art von Querriegeln wirken. Kurz bevor der Schussfadenleger (Fadenführer) seine gegenüberliegende Endlage erreicht, werden die Rückhalteplatinen in ihre Freigabestellung bewegt, und die Fadenschar gleitet in die an der Ausgangs-Förderkette befindlichen freien Befestigungshaken, die zu diesem Zeitpunkt die Stelle hinter dem Führungsrechen erreicht haben. Bei dem Verfahren gemäß der
DE 42 12 538 A1 können dadurch Schwierigkeiten entstehen, dass die Fäden der Fadenschar gewissermaßen ruckartig aus dem ortsfesten Führungsrechen freigegeben werden und dass damit gleichzeitig ein Spannungsverlust der Fäden verbunden ist.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der aus der
DE 198 54 153 C1 bekannten Art, bei der also bewegte Versatzrechen schon mit einer schaltbaren Aufnahmeeinrichtung zur vorübergehenden Aufnahme einer Fadenschar ausgestattet sind, noch weiter zu verbessern. Es soll vor allem erreicht werden, dass die verbesserte Vorrichtung exakt den Vorgang steuert, durch den die Fäden abwechselnd in dem Versatzrechen gehalten und aus ihm freigegeben werden, und die dennoch vergleichsweise einfach aufgebaut ist und zuverlässig arbeitet.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1.
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Gemäß der Erfindung wird der Aufenthalt der Fadenschar in dem Versatzrechen, also die Aufnahme, das Festhalten und die Freigabe der Fadenschar, durch einen Steuerkamm gesteuert, der synchron mit dem Versatzrechen bewegt wird, dabei aber periodisch zwischen einer ersten und einer zweiten Schaltstellung wechselt. Der Wechsel zwischen den beiden Schaltstellungen erfolgt auf einer Bewegungsbahn des Steuerkamms, die ebenfalls parallel zu der Bewegungsbahn des Versatzrechens verläuft. Damit werden grundsätzlich nur Steuerbewegungen benötigt, die parallel zu der Förderkette verlaufen, zu der der Versatzrechen gehört. Es bestehen somit die besten Voraussetzungen für eine einfach aufgebaute und exakt arbeitende Steuereinrichtung.
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Die Fäden der Fadenschar werden von den Zinken des Versatzrechens und den Zähnen des Steuerkamms geführt und gehalten. Dabei unterteilen die über den Zinken verlaufenden Zähne des Steuerkamms die Lücken zwischen den Zinken in unterschiedliche Bereiche, die entweder abgeschlossen oder zu den Befestigungshaken der Förderkette hin offen sind. Durch die Steuerbewegung des Steuerkamms geraten die Fäden wechselnd in offene und geschlossene Bereiche. Wenn der Fadenführer bereits wieder auf dem Weg zu der gegenüberliegenden zweiten Förderkette ist, übt er auf die noch in dem Versatzrechen der ersten Förderkette befindlichen Fäden eine Zugwirkung aus; diese bewirkt, dass die Fäden von den Zinken des Versatzrechens abgleiten und zwischen die Befestigungshaken der ersten Förderkette gelangen, sobald der Lückenbereich, in dem die Fäden sich befinden, durch den Übergang des Steuerkamms in die zweite Schaltstellung zu einem offenen Bereich wird. Der Zeitpunkt des Übergangs kann genau eingestellt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
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Anspruch 2 enthält eine vorteilhafte Vorschrift zur Ausführung der Schaltbewegung zwischen der ersten Schaltstellung und der zweiten Schaltstellung. Der Hub der Schaltbewegung, die der Steuerkamm gegenüber dem Versatzrechen ausführt, sollte mindestens eine Teilungseinheit betragen, die gleich dem Abstand der Befestigungshaken auf den Förderketten ist.
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Der Anspruch 3 gibt eine quantifizierte Vorschrift für die Schrägstellung, welche die Zähne des Steuerkamms gegenüber den Zinken des Versatzrechens einnehmen müssen. Bei der im Anspruch 3 gegebenen Vorschrift ergibt sich der richtige Kompromiss zwischen einer sicheren Haltewirkung, welche die Zähne des Steuerkamms zeitweise ausüben müssen, und der Notwendigkeit, dass die Fäden der Fadenschar beim Verlassen des Versatzrechens leicht von den Zähnen und Zinken abgleiten können.
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Mit dem Anspruch 4 wird eine vorteilhafte Möglichkeit aufgezeigt, sowohl den Einlauf der Fäden zwischen die Zinken des Versatzrechens als auch deren Abgleiten aus dem Versatzrechen zu fördern. Indern die Zähne und Zinken um einen leichten Winkel nach unten weisen, können die Fäden zunächst leicht zwischen beide eingeführt werden, ohne dass vorschnell ein Sperren durch seitlich heranrückende Zähne des Steuerkamms erfolgt. Die leichte Schrägstellung erleichtert aber ebenso das Abgleiten von den Zähnen und Zinken, wenn die Fäden den Versatzrechen verlassen.
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Der Anspruch 5 ist auf eine vorteilhafte Ausgestaltung der Zinken gerichtet, die sich an dem Versatzrechen befinden. Ein nach oben ragender Stift am freien Ende der Zinken ermöglicht eine besonders exakte Fadenführung, die zugleich den richtigen Kompromiss zwischen einer gewissen Klemmwirkung und einer dennoch vorhandenen Gleitfähigkeit ermöglicht. Der nach unten ragende Sporn kann im Zusammenwirken mit dem aufrechten Teil der an den Förderketten befindlichen Befestigungshaken die Fadenführung nach unten beim Abgleiten aus dem Versatzrechen erleichtern. Wenn in dem Anspruch 5 gesagt ist, dass die Länge der Zähne des Steuerkamms der Entfernung zu den unteren Enden der Stifte entspricht, so ist damit gesagt, dass die Zähne auf die Stifte ausgerichtet sein können und diese möglichst dicht erreichen; damit verbunden ist auch eine Stellung der Zähne, die fast bis zu einem Aufliegen der Zähne auf den Zinken führen kann. Alle diese Einzelheiten ergänzen die exakte Fadenführung.
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Eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsweise wird auch durch die gemäß Anspruch 6 beanspruchten Niederdrücker erzielt, die das Einführen der Fäden schon unten zwischen den Befestigungshaken an den Förderketten erleichtern.
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Die 1 bis 5 zeigen anhand eines Ausführungsbeispiels, wie eine erfindungsgemäße Vorrichtung aufgebaut ist und arbeitet. Dabei sind die 1 bis 5 gewissermaßen Momentaufnahmen eines Versatzvorganges in zeitlich exakter Reihenfolge. In jeder Figur ist die obere Darstellung eine Ansicht in Richtung der linken Förderkette 1 und der rechten Förderkette 2, und zwar entgegen von deren Laufrichtung 3; die beiden Förderketten 1, 2 kommen gewissermaßen auf den Betrachter der oberen Darstellungen zu. Die unteren Darstellungen zeigen die zugehörige Bewegungsphase in einer Blickrichtung von oben; hierbei verläuft die Laufrichtung 3 der beiden Förderketten 1, 2 in der Bildebene stets von oben nach unten. Die Darstellung ist schematisiert und vereinfacht, weil der grundsätzliche Vorgang, wie Fadenlagen abgelegt werden, längst jedem Fachmann geläufig ist.
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Sämtliche Figuren zeigen demnach in der oberen Darstellung eine Schnittdarstellung durch die linke Förderkette 1 und die rechte Förderkette 2. Die beiden Förderketten 1, 2 tragen Befestigungshaken 4, 5, deren aufrecht verlaufende Hakenteile leicht zu den Förderketten 1, 2 hin zurückgebogen sind. In den unteren Darstellungen sind die Förderketten 1, 2 nur durch ihre Befestigungshaken 4, 5 angedeutet. Über den beiden Förderketten 1, 2 sind Versatzrechen 6 angeordnet. Da die Versatzrechen 6 über den beiden Förderketten 1, 2 spiegelbildlich gleich ausgebildet sind und dieselbe Funktion haben, wird für beide die gemeinsame Bezugsziffer 6 eingeführt und nur derjenige über der rechten Förderkette 2 beschrieben. Jeder Versatzrechen 6 besteht aus einem plattenförmigen Grundkörper 7, von dem Zinken 8 ausgehen. In der Ansicht von oben, vgl. 1 unten, sind die Zinken 8 senkrecht zu der rechten Förderkette 2 gerichtet. Die Lücken 9 zwischen den Zinken 8 sind nach innen hin, also zu der Fläche zwischen den Förderketten 1, 2 hin offen. Jeder Zinken 8 weist an seinem freien, nach innen gerichteten Ende einen nach oben weisenden Stift 10 und – etwas nach außen hin zurückgesetzt – einen nach unten weisenden Sporn 11 auf. Der plattenförmige Grundkörper 7 des Versatzrechens ist an dem nicht gezeichneten Maschinengestell parallel zu der Verlegungsebene gelagert, die in 1 oben durch die beiden Förderketten 1, 2 definiert und an dem eingezeichneten Faden 21, der als Musterfaden dient, erkennbar ist. Demgegenüber sind die Zinken 8 des Versatzrechens 6 nach innen hin leicht abwärts geneigt; der Winkel mit der Verlegungsebene beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 10°.
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Oberhalb des Versatzrechens 6 ist ein Steuerkamm 12 für sich beweglich gelagert. Auch dieser hat einen plattenförmigen Grundkörper 13, von dem Zähne 14 ausgehen. Die Zähne 14 sind ebenfalls nach innen, zu der Verlegungsebene hin gerichtet und erstrecken sich in einem geringen Abstand oberhalb der Zinken 8. Die gemeinsame Ebene, in der die Schar der Zähne 14 liegt, verläuft zwar parallel zu der Schar der Zinken 8, ist also ebenfalls in einem Winkel von etwa 10° abwärts geneigt. Aber die Zähne 14 des Steuerkamms 12 verlaufen nicht parallel zu den Zinken 8 des Versatzrechens 7; vielmehr sind die Zähne 14 in ihrer gemeinsamen Ebene um einen Winkel β von etwa 35° gegenüber einer senkrecht zu den Förderketten 1, 2 verlaufenden Richtung schräg gestellt, und zwar entgegen der Laufrichtung 3 der beiden Förderketten 1, 2.
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Die auf den beiden Förderketten 1, 2 befindlichen Befestigungshaken 4, 5 und die Zinken 8 des Versatzrechens 6 und haben dieselbe Teilung. Das ist eine Voraussetzung für die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Nur im Falle des Ausführungsbeispiels haben auch die Zähne 14 des Steuerkamms 12 dieselbe Teilung und sind die Zähne 14 des Steuerkamms 12 in jeder ihrer Schaltstellungen auf die Enden der Zinken 8 ausgerichtet. Es ist klar, dass dadurch unterschiedliche Führungskanäle für die Fäden gebildet werden, wenn sich Befestigungshaken 4, 5, Zinken 8 und Zähne 14 in diesem Sinne gesteuert gegenüberstehen. Das gilt auch für die senkrechte Richtung, weil der Sporn 11, der sich von jedem Zinken 8 nach unten erstreckt, bei entsprechender Stellung zu der Förderkette 2 über einem Befestigungshaken 5 zu stehen kommt, vgl. 1 oben.
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Der Versatzrechen 6 wird in bekannter Weise parallel zu seiner zugehörigen rechten Förderkette 2 bewegt, und zwar zunächst in einer schnellen Versatzbewegung entgegen der Laufrichtung 3, vgl. hierzu die 2 bis 4 (Richtungspfeil 15) und sodann in einer langsamen Rückwärtsbewegung, die synchron mit der Bewegung der rechten Förderkette 2 erfolgt und gemäß 5 endet, dort aber noch eingezeichnet und mit dem Richtungspfeil 16 bezeichnet ist. Der Steuerkamm 12 bewegt sich synchron mit dem Versatzrechen 6, kann dabei aber zwei unterschiedliche Schaltstellungen annehmen. Der Unterschied zwischen den beiden Schaltstellungen tritt bei einem Vergleich der unteren Darstellungen der 1 und 2 hervor. Gemäß 1 unten hat der Steuerkamm 12 seine zweite Schaltstellung, in der er zulässt, dass Schussfäden 21 von dem Versatzrechen 6 aufgenommen und freigegeben werden; dabei ist er auf dem Versatzrechen 6 in der Richtung der Ketten-Laufrichtung 3 versetzt, in der Darstellung nach 1 also nach unten. Gemäß 2 unten nimmt der Steuerkamm 12 seine entgegengesetzte erste Schaltstellung ein, in der er auf dem Versatzrechen 6 entgegen der Ketten-Laufrichtung 3 versetzt ist. Der Hub der Schaltbewegung beträgt in diesem Ausführungsbeispiel zwei Teilungseinheiten. Eine Teilungseinheit bedeutet den stets gleichen Abstand, in dem die Mitten der Befestigungshaken 4, 5 auf den Förderketten 1, 2 angebracht sind, d. h. das gemeinsame Maß der Teilung, in dem die Befestigungshaken 4, 5 und damit auch die Zinken 8 und die Zähne 14 angeordnet sind. Wie schon gesagt, hat die Vorschrift, dass die Teilung der Zähne 14 gleich der Teilung der Befestigungshaken 5, 6 sein muss, nur im Falle des Ausführungsbeispiels Geltung; dasselbe gilt für den Hub der Schaltbewegung von zwei Teilungseinheiten. Im Sinne einer allgemeinen Vorschrift muss der Hub der Schaltbewegung mindestens eine Teilungseinheit betragen. Die Teilung der Zähne 14 an dem Versatzrechen 12 ist grundsätzlich keine kritische Größe. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass mit dem Wechsel der Schaltstellung auch ein Wechsel in den Bereichen der Lücken 9 von „offen” nach „geschlossen” oder umgekehrt erfolgt.
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Der Steuerkamm 12 kann unmittelbar auf dem Versatzrechen 6 gleitfähig angeordnet sein oder gänzlich für sich auf dem Maschinengestell angebracht sein und gesteuert werden. Entscheidend ist allein, dass der Steuerkamm 12 in jeder seiner Schaltstellungen synchron den wechselnden Bewegungen des Versatzrechens 6 folgt.
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Zwischen der ersten Förderkette 1 und der zweiten Förderkette 2 und in Querrichtung zu diesen wird der Fadenführer 17 hin- und herbewegt. Das Wort „quer” kann dabei senkrecht oder schräg bedeuten. Der Fadenführer 17 kann auf einem brückenartigen Portal über der Verlegungsebene geführt sein; das Portal ist an dem Maschinengestell angebracht und überbrückt die beiden Förderketten 1, 2. Die Fäden 21 verlassen den Fadenführer 17 über ein Riet 20. Diese Ausführung gehört zum Stand der Technik und wird daher hier nicht weiter beschrieben. An dem Fadenführer 17 befinden sich ein erster Niederdrücker 18 und ein zweiter Niederdrücker 19, die sich in der Breitenrichtung des Fadenführers 17 erstrecken also in der Bewegungsrichtung des Fadenführers 17 vor und hinter diesem und parallel zu dem Riet 20. Bei der Betätigung des Niederdrückers 18 oder 19 wird die Fadenschar, welche das Riet 20 verlässt, nach unten abgesenkt und liegt dann auf dem Niveau der Förderkette 1 oder 2. In dem dargestellten Beispiel sind die Niederdrücker 18, 19 für sich schwenkbar an dem Fadenführer 17 angebracht. Eine andere mögliche Ausführung besteht darin, dass zusammen mit den Niederdrückern 18, 19 der ganze Fadenführer 17 geschwenkt wird. Die Fadenschar wird wie üblich von einem Spulengatter abgezogen und dem Fadenführer 17 zugeführt, wobei üblicherweise ein Fadenspeicher in der Form einer variablen Schleife zwischengeschaltet wird. Die Fäden 21 der Fadenschar verlassen den Fadenführer 17 bereits in geordneter, parallel gerichteter Form über das Riet 20.
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Im Folgenden wird die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim Richtungswechsel des Fadenführers 17 beschrieben, wenn dieser die rechte Förderkette 2 erreicht und überschreitet. Der Vorgang wird am Beispiel des einzelnen Fadens 21 beschrieben, der als Musterfaden dient. Damit die Darstellung in den unteren Bildhälften der 1 bis 5 nicht zu unübersichtlich wird, erhalten die einzelnen Befestigungshaken 4, 5, die einzelnen Zinken 8 und die einzelnen Zähne 14 keine unterschiedlichen Bezugsziffern, sondern sie werden von unten ansteigend als der erste, zweite dritte usw. bezeichnet. Der in den Figuren untere Befestigungshaken 4 wird also als der erste bezeichnet, der folgende als der zweite, und der nächste, den Faden 21 haltende Befestigungshaken 4 als der dritte und so auch bei den Zinken 8 und Zähnen 14.
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Der in den 1 bis 5 sichtbare Abschnitt des Fadens 21 hat einen Anfangspunkt A, nämlich an dem dritten Befestigungshaken 4. Dieser bleibt für die folgende Betrachtung sein Fixpunkt, auch wenn sich die beiden Förderketten 1, 2 und der Fadenführer 17 dauernd bewegen. Der Endpunkt B des Fadenabschnitts ist die Austrittsstelle aus dem Riet 20. Indem sich die Entfernung zwischen dem Anfangspunkt A und dem Endpunkt B ständig vergrößert, wird ständig eine weitere Fadenlänge aus dem Riet 20 abgezogen und/oder durch einen aktiven Antrieb nachgeführt. In den unteren Darstellungen der 1 bis 5 tritt der Faden 20 am Endpunkt B von oben in die Zeichnungsebene ein.
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Gemäß 1 ist der Fadenführer 17 kurz vor dem Ende seiner Bewegungsrichtung 22. Der Steuerkamm 12 befindet sich in seiner zweiten Schaltstellung. Der erste Niederdrücker 18 ist abgesenkt und der Faden 21 nach unten gedrückt. Der Faden 21 ist deshalb durch den zweiten und dritten Befestigungshaken 5 der rechten Förderkette 2 hindurchgeführt, zugleich auch schon in die Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Zinken 8 eingeführt. Der Steuerkamm 12 befindet sich in seiner zweiten Schaltstellung. Da der Faden 21 von oben über die Schar der Zähne 14 und Zinken 8 zugeführt wird, kommt er auf den zweiten Zahn 14 des Steuerkamms 12 zu liegen.
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Beim Übergang von 1 zu 2 ist der Fadenführer 17 zum Stillstand gekommen. Zugleich hat der Steuerkamm 12 von der zweiten Schaltstellung zu der ersten Schaltstellung gewechselt, wobei er auf dem Versatzrechen 6 entgegen der Ketten-Laufrichtung 3 parallel zu der rechten Förderkette verschoben worden ist. Infolgedessen ist der erste Zahn 14 des Steuerkamms 12 seitlich gegen den Faden 21 gestoßen und nimmt diesen in seiner Richtung und damit in der Versatzrichtung mit. Das rechte Ende des Fadens 21 wird jetzt zwischen dem dritten Befestigungshaken 5 und dem ersten Zahn 14 gleitend verspannt.
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Gemäß 3 bleibt zwar der Steuerkamm 12 in seiner ersten Schaltstellung; aber der Versatzrechen 6 führt jetzt seine schnelle Versatzbewegung (Richtungspfeil 15) aus und nimmt dabei den Steuerkamm 12 mit. Zugleich bewegt sich die rechte Förderkette 2 in ihrer Laufrichtung 3 und zieht in dieser Richtung mittels des dritten Befestigungshakens 5 an dem Faden 21. Ferner hat der Fadenführer 17 seine Rückwärtsbewegung (Richtungspfeil 23) in Richtung auf die linke Förderkette 1 angetreten. Das rechte Ende des Fadens 21 liegt jetzt auf dem zweiten Zinken 8 auf und ist gleitend verspannt zwischen dem dritten Befestigungshaken 5, dem ersten Zahn 14 und dem Stift 10, der sich auf dem zweiten Zinken 8 befindet.
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In der Darstellung der 4 hat sich die Situation weiter verschärft. Der Fadenführer 17 zwingt dem nach Verlassen der rechten Förderkette 2 verlegten Abschnitt in etwa horizontaler Richtung eine starke Schräglage auf, vgl. 4 unten. Folglich ist der im Versatzrechen 6 verbliebene Fadenabschnitt fest eingespannt, insbesondere durch den ersten Zahn 14 und den auf dem zweiten Zinken vorhandenen Stift 10 fest eingeschlossen, so dass er den Versatzrechen 6 nicht verlassen kann. In 4 unten ist gut erkennbar, dass der erste Zahn 14 mit seiner Spitze auf dem dritten Zinken 8 fast oder tatsächlich aufliegt und sich nahe bei dem dritten Stift 10 befindet. Dadurch ist eine Sperre gebildet, die der Faden 21 nicht überwinden kann.
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Die Voraussetzungen für ein Abgleiten des Fadens 21 von dem zweiten Zinken 8 werden günstiger, wenn der Fadenführer 17 näher an die gegenüberliegende erste Förderkette 1 herangekommen ist. Die Richtung des neu verlegten Abschnitts des Fadens 21 nähert sich dann schon einer Lage an, die waagerecht und parallel zu dem ersten verlegten Abschnitt verläuft. Jetzt erhält der Steuerkamm 12 das Kommando, in die zweite Schaltstellung zurückzukehren. Das Ergebnis ist in 5 zu sehen. Indem die Reihe der Zungen 14 gegenüber der Reihe der Zinken 8 um zwei Teilungseinheiten parallel zu der Laufrichtung 3 der Förderketten 1, 2 verschoben wird, gelangt der Faden 21 in die freie Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Zinken 8; der Faden 21 rutscht somit nach unten durch, wobei der an jedem Zinken 8 vorhandene Sporn 11 sich mit dem jeweiligen Befestigungshaken 5 zu einer senkrechten Führung ergänzt; denn die Steuerung ist derart ausgebildet, dass die erste Lücke 9 in diesem Augenblick der Lücke zwischen dem 6. und dem 7. Befestigungshaken 5 gegenübersteht. Der Faden 21 legt sich somit um den 6. Befestigungshaken 5 und ist um drei Teilungseinheiten versetzt worden. Das an dem einzelnen Faden 21 gezeigte Beispiel ist für die Praxis auf eine Fadenschar mit einer größeren Versatzbreite zu übertragen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- linke Förderkette
- 2
- rechte Förderkette
- 3
- Laufrichtung der Förderketten
- 4
- Befestigungshaken (linke Förderkette)
- 5
- Befestigungshaken (rechte Förderkette)
- 6
- Versatzrechen
- 7
- plattenförmiger Grundkörper
- 8
- Zinken
- 9
- Lücken
- 10
- Stift
- 11
- Sporn
- 12
- Steuerkamm
- 13
- Grundkörper
- 14
- Zähne des Steuerkamms
- 15
- Richtungspfeil für die schnelle Versatzbewegung
- 16
- Richtungspfeil für die langsame Rückwärtsbewegung
- 17
- Fadenführer
- 18
- erster Niederdrücker
- 19
- zweiter Niederdrücker
- 20
- Riet
- 21
- Faden
- 22
- Richtungspfeil für die Bewegung des Fadenführers
- 23
- desgl.
- A
- Anfangspunkt des Fadens
- B
- Endpunkt des Fadens
- α
- Neigungswinkel der Zinken und Zähne
- β
- Winkel, um den die Zähne des Steuerkamms schräg gestellt sind