DE102009004920A1 - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Radial-Axialwälzlager zur Lagerung eines Rotationskörpers im Bereich einer Durchmesserabstufung zwischen einem größeren und einem kleineren Durchmesser, umfassend eine einer Umfangsfläche des Rotationskörpers zugeordnete Radiallagereinheit, zumindest mit einem Radiallagerring, sowie eine einer Axialfläche des Rotationskörpers zugeordnete Axiallagereinheit, zumindest mit einem Axiallagerring. Ein typischer Anwendungsbereich derartiger kombinierter Radial-Axialwälzlager liegt beispielsweise bei in einem Getriebegehäuse angeordneten Getriebewellen mit abgestuftem Durchmesser, die radialen und axialen Belastungen ausgesetzt sind.
- Hintergrund der Erfindung
- Es sind bereits Wälzlager bekannt, die sowohl Radialkräfte als auch Axialkräfte aufnehmen können. Diese sind beispielsweise als Schrägkugellager oder Schrägrollenlager ausgebildet, wobei die jeweiligen Wälzkörper zwischen einem Lagerinnenring und einem Lageraußenring angeordnet sind, die aus die sem Grund verhältnismäßig große radiale Abmessungen aufweisen. Ein weiterer Nachteil insbesondere von Schrägrollenlagern wird darin gesehen, dass die Axialkräfte zwischen den Lagerringen und den Rollen über an den Lagerringen ausgebildete Borde übertragen werden, so dass derartige Lager eine verhältnismäßige große innere Lagerreibung aufweisen. Außerdem sind die Funktionen der Radiallagerung einerseits und der Axiallagerung andererseits nicht voneinander zu trennen, so dass beispielsweise das Auftreten eines Axialspiels infolge einer Wärmedehnung des Lagers bzw. der mit diesem verbundenen Bauteile sich immer auch auf das Radialspiel auswirkt.
- Es sind auch bereits kombinierte Radial-Axialwälzlager der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art bekannt, die jeweils eine Radiallagereinheit und eine mit dieser verbundene, funktional jedoch getrennte Axiallagereinheit umfassen. Die
DE 691 14 224 T2 zeigt ein derartiges Radial-Axialwälzlager zur Lagerung einer radial abgestuften Welle, bei welchem die Radiallagereinheit als Nadellager ausgebildet und dem Umfang kleineren Durchmessers zugeordnet ist, und bei welchem die der Axialfläche zugeordnete Axiallagereinheit als Kugellager ausgebildet ist, dessen Laufbahnen einerseits durch einen an der Axialfläche der Welle anliegenden Axiallagerring und andererseits durch einen an einer Axialfläche des Gehäuses anliegenden gesonderten Laufbahnring gebildet sind. Der Axiallagerring und der Radiallagerring sind nicht direkt miteinander und mit dem für die Funktion des Lagers notwendigen Laufbahnring verbunden, so dass dieses Lager keine Baueinheit bildet und beispielsweise nicht in einem Arbeitsgang montiert werden kann. Außerdem ist das bekannte Lager nicht für Wellen-Gehäuseformen geeignet, bei denen die Radiallagereinheit dem jeweils größeren Durchmesser zugeordnet werden soll. - Ein ähnliches Radial- und Axiallager, bei welchem ebenfalls die Radiallagereinheit der Umfangsfläche mit kleinerem Durchmesser zugeordnet ist, zeigt beispielsweise die
DE 2 600 955 . - Aus der Patentschrift
AT 310 510 6 , ist zwar bereits ein kombiniertes Radial-Axiallager bekannt, bei welchem die Radiallagereinheit der Umfangsfläche größeren Durchmessers zugeordnet ist. Dabei sind jedoch die Radiallagereinheit und die Axiallagereinheit in einer einzigen, beiden Lagereinheiten gemeinsamen Lagerschale angeordnet, so dass auch hier eine vollständige Trennung der Radiallagerfunktion und der Axiallagerfunktion nicht gegeben ist. - Aufgabe der Erfindung
- Ausgehend von den dargelegten Nachteilen des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein kombiniertes Radial-Axialwälzlager der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, bei welchem die Radiallagerfunktion und die Axiallagerfunktion vollständig voneinander getrennt sind, welches eine Baueinheit bildet sowie in einem Arbeitsgang montiert werden kann, und bei welchem das zu lagernde Bauteil über die Umfangsfläche mit größerem Durchmesser gelagert werden kann.
- Beschreibung der Erfindung
- Die Erfindung geht aus von einem kombinierten Radial-Axialwälzlager zur Drehlagerung eines Rotationskörpers im Bereich einer Durchmesserabstufung, umfassend eine einer Umfangsfläche des Rotationskörpers zugeordnete Radiallagereinheit, zumindest mit einem Radiallagerring, sowie eine einer Axialfläche des Rotationskörpers zugeordnete Axiallagereinheit, zumindest mit einem Axiallagerring. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Radiallagereinheit der Umfangsfläche mit größerem Durchmesser zugeordnet ist, wobei der radial äußere Rand des Axiallagerringes mit dem diesem zugewandten Rand des Radiallagerringes verrastet ist.
- Die Verbindung der beiden Lagerringe über Rastmittel macht aus den beiden Lagereinheiten eine Baueinheit, die mit einem einzigen Arbeitsgang montiert werden kann, indem die Radiallagereinheit auf eine äußere Umfangsfläche des zu lagernden Rotationskörpers aufgesetzt bzw. in eine innere Umfangsfläche eingesetzt wird, wobei sich die Axiallagereinheit an die Axialfläche dieses Um fangskörpers anlegt. Die Rastverbindung ermöglicht es andererseits, dass die beiden Lagereinheiten funktionsmäßig getrennt bleiben, so dass beispielsweise ein Radialspiel und ein Axialspiel unabhängig voneinander eingestellt werden können bzw. sich nicht gegenseitig beeinflussen. Der Aufbau des Radial-Axialwälzlagers bleibt einfach und ermöglicht es insbesondere, die Radiallagerung des Rotationskörpers über die Umfangsfläche mit größerem Durchmesser zu bewerkstelligen und damit eine größtmögliche Tragzahl zu erreichen.
- Eine Ausgestaltung des Radial-Axialwälzlagers sieht vor, dass die Radiallagereinheit einen als Innenring ausgebildeten Radiallagerring und einen an dessen Außenseite angeordneten, die Wälzkörper haltenden Radiallagerkäfig umfasst. Der als Innenring ausgebildete Radiallagerring sitzt auf einer äußeren Umfangsfläche eines ersten Bauteils. Die Wälzkörper des Radiallagers wälzen sich demnach einerseits an diesem Innenring ab, andererseits an einer die Radiallagereinheit umgebenden inneren Umfangsfläche eines zweiten Bauteils, die entsprechend ausgebildet und bearbeitet ist.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Axiallagereinheit einen an der Axialfläche anliegenden Axiallagerring und einen an dessen der Axialfläche abgewandten Seite angeordneten, die Wälzkörper haltenden Axiallagerkäfig. In diesem Fall wälzen sich die Wälzkörper einerseits an dem an der Axialfläche des ersten Bauteils anliegenden Axiallagerring und andererseits an einer diesem gegenüberliegenden, entsprechend ausgebildeten Axialfläche des zweiten Bauteils ab. Auf diese Weise sind beide Abwälzflächen, die nicht durch die Lagerringe gebildet sind, dem gleichen Bauteil zugeordnet, welches aus einem für die Ausbildung von Abwälzflächen geeignetem Material besteht und beispielsweise in einer Fertigungs-Aufspannung bearbeitet werden kann.
- Um die beiden Lagerringe miteinander zu verrasten, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an wenigstem einem der einander zugewandten Ränder des Radiallagerringes einerseits bzw. des Axiallagerringes andererseits Rastmittel angeordnet sind, in die der jeweils andere der Ränder eingerastet ist. Diese Rastmittel können beispielsweise als über den zugeordneten Rand verteilt angeordnete Rastnasen ausgebildet sein. Die Wälzkörper der Radiallagereinheit und/oder der Axiallagereinheit sind vorzugsweise als Rollen oder Nadeln ausgebildet, die gegenüber Kugeln wesentlich bessere Tragzahlen erreichen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind der Radiallagerring und/oder der Axiallagerring jeweils als spanlos geformter Blechring ausgebildet. Eine derartige Ausbildung der Lagerringe ist herstellungstechnisch einfach und damit preiswert zur bewerkstelligen.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 einen Teil-Längsschnitt durch ein kombiniertes Radial-Axialnadellager mit am Radiallagerring ausgebildeten Rastmitteln; -
2 eine Ansicht ähnlich der1 , jedoch mit am Axiallagerring ausgebildeten Rastmitteln. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt demnach ein kombiniertes Radial-Axialnadellager2 in einer Teilschnittansicht. Es dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel dazu, eine Welle4 drehbar in einem feststehenden Gehäuse6 zu lagern. Mit der gleichen Lageranordnung wäre es in einfacher kinematischer Umkehr auch möglich, ein eine Nabe bildendes Gehäuse6 drehbar auf einer drehfesten, in diesem Fall als Achse dienenden Welle4 zu lagern, wie jedoch nicht im einzelnen ausgeführt zu werden braucht. Die Welle4 weist in dem in1 dargestellten Bereich eine Durchmesserabstufung von einem größeren Durchmesser D zu einem kleineren Durchmesser d auf. - Das Radial-Axialwälzlager
2 umfasst eine Radiallagereinheit8 zur Aufnahme von Radialkräften sowie eine damit kombinierte Axiallagereinheit10 zur Aufnahme von Axialkräften. - Die Radiallagereinheit
8 besteht im Wesentlichen aus einem Radiallagerring12 , einem Radiallagerkäfig14 und einer Reihe von im Radiallagerkäfig14 angeordneten, als Rollen bzw. Nadeln ausgebildeten Wälzkörpern16 . - Die Axiallagereinheit
10 besteht im Wesentlichen aus einem Axiallagerring18 , einem Axiallagerkäfig20 und einer Reihe von in diesem angeordneten, ebenfalls als Rollen oder Nadeln ausgebildeten Wälzkörpern22 . - Wie die
1 erkennen lässt, ist die Radiallagereinheit8 der Umfangsfläche24 mit größerem Durchmesser D zugeordnet, und zwar in der Weise, dass der Radiallagerring12 einen Innenring und damit die radial innere Abwälzfläche für die Wälzkörper16 bildet. Die äußere Abwälzfläche für die Wälzkörper16 ist an einer zur Umfangsfläche24 koaxialen inneren Umfangsfläche26 des Gehäuses6 ausgebildet. - Der Axiallagerring
18 der Axiallagereinheit10 liegt an der den Übergang vom größeren Durchmesser D zum kleineren Durchmesser d bildenden Axialfläche28 an und bildet eine erste Abwälzfläche für die Wälzkörper22 . Die andere Abwälzfläche wird durch eine dem Axiallagerring18 gegenüberliegende, am Gehäuse6 ausgebildete Axialfläche30 gebildet. - Der radial äußere Rand
32 des Axiallagerringes18 ist mit dem diesem zugewandten Rand34 des Radiallagerringes12 verrastet, so dass die Radiallagereinheit8 einerseits und die Axiallagereinheit10 andererseits eine Baueinheit bilden, jedoch funktional getrennt bleiben. Zu diesem Zweck sind an dem Rand34 des Radiallagerringes12 Rastmittel36 ausgebildet, in die der Axiallagerring18 eingerastet bzw. eingeklipst wird. Die Rastmittel36 können beispielsweise so ausgebildet sein, dass, wie1 zeigt, die Randkante leicht nach unten gebogen ist. Um die Elastizität der Rastmittel36 zu vergrößern und damit ein Einrasten bzw. Ausrasten des Axiallagerringes zu erleichtern, kann die Randkante unterbrochen sein, so dass sie einzelne über den Umfang verteilte Rastnasen bildet, wie nicht im einzelnen dargestellt zu werden braucht. - In ähnlicher Weise sind am radial inneren Rand des Axiallagerringes
18 Rastmittel38 ausgebildet, die den Axiallagerkäfig20 halten. - Im verrasteten Zustand des Radiallagerringes
12 bzw. Axiallagerringes18 bilden diese eine Baueinheit, so dass das Radial-Axialwälzlager in einem Arbeitsgang montiert werden kann. -
2 zeigt eine Anordnung ähnlich der1 , die sich von dieser nur in der Art der Verrastung des Radiallagerringes112 mit dem Axiallagerring118 unterscheidet. In diesem Fall sind am radial äußeren Rand132 des Axiallagerringes118 , genauer an dessen Randkante die Rastmittel138 ausgebildet, in die der dem Rand132 zugewandte, flanschartig nach radial außen abgebogene Rand134 des Radiallagerringes112 eingerastet bzw. eingeklipst ist. Die Rastmittel138 sind wiederum vorzugsweise als über den Umfang verteilte Rastnasen ausgebildet. - Wie die
1 und2 zeigen, sind die Radiallagerringe12 bzw.112 und die Axiallagerringe18 bzw.118 jeweils als spanlos geformte Blechringe ausgebildet. -
- 2
- Radial-Axialnadellager
- 4
- Welle
- 6
- Gehäuse
- 8
- Radiallagereinheit
- 10
- Axiallagereinheit
- 12
- Radiallagerring
- 14
- Radiallagerkäfig
- 16
- Wälzkörper
- 18
- Axiallagerring
- 20
- Axiallagerkäfig
- 22
- Wälzkörper
- 24
- Äußere Umfangsfläche
- 26
- Innere Umfangsfläche
- 28
- Axialfläche
- 30
- Axialfläche
- 32
- Radial äußerer Rand
- 34
- Rand
- 36
- Rastmittel
- 38
- Rastmittel
- 112
- Radiallagerring
- 118
- Axiallagerring
- 132
- Radial äußerer Rand
- 134
- Rand
- 138
- Rastmittel
- D
- Größerer Durchmesser
- d
- Kleinerer Durchmesser
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- - AT 310510 [0005]
Claims (7)
- Kombiniertes Radial-Axialwälzlager zur Drehlagerung eines Rotationskörpers im Bereich einer Durchmesserabstufung, umfassend eine einer Umfangsfläche des Rotationskörpers zugeordnete Radiallagereinheit, zumindest mit einem Radiallagerring, sowie eine einer Axialfläche des Rotationskörpers zugeordnete Axiallagereinheit, zumindest mit einem Axiallagerring, dadurch gekennzeichnet, dass die Radiallagereinheit (
8 ) der Umfangsfläche (24 ) mit größerem Durchmesser (D) zugeordnet ist, wobei der radial äußere Rand (32 ) des Axiallagerringes (18 ) mit dem diesem zugewandten Rand (34 ) des Radiallagerringes (12 ) verrastet ist. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Radiallagereinheit (
8 ) einen als Innenring ausgebildeten Radiallagerring (12 ) und einen an dessen Außenseite angeordneten, die Wälzkörper (16 ) haltenden Radiallagerkäfig (14 ) umfasst. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Axiallagereinheit (
10 ) einen an der Axialfläche (28 ) anliegenden Axiallagerring (18 ) und einen an dessen der Axialfläche (28 ) abgewandten Seite angeordneten, die Wälzkörper (22 ) haltenden Axiallagerkäfig (20 ) umfasst. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstem einem (
34 ) der einander zugewandten Ränder des Radiallagerringes (12 ) bzw. des Axiallagerringes (18 ) Rastmittel (36 ) angeordnet sind, in die der jeweils andere (32 ) der Ränder eingerastet ist. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastmittel (
36 ) als über den zugeordneten Rand (34 ) verteilt angeordnete Rastnasen ausgebildet sind. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
16 ,22 ) der Radiallagereinheit (8 ) und/oder der Axiallagereinheit (10 ) als Rollen oder Nadeln ausgebildet sind. - Kombiniertes Radial-Axialwälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Radiallagerring (
12 ) und/oder der Axiallagerring (18 ) als spanlos geformter Blechring ausgebildet ist.
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R081 | Change of applicant/patentee |
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