DE1096358B - Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-oestra-1, 3, 5(10)-trienen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-oestra-1, 3, 5(10)-trienenInfo
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Description
DEUTSCHES
Aminoverbindungen der Östranreihe mit aromatischer Aminogruppe, d. h. also mit einer Aminogruppe, die an
einem Kohlenstoffatom eines aromatischen Ringes von Verbindungen der genannten Reihe haftet, sind bisher
nicht beschrieben. Insbesondere kennt man noch keine Abkömmlinge des Östradiols oder des Östrons, in denen
die 3-ständige phenolische Hydroxylgruppe durch die Aminogruppe ersetzt ist.
Es wurde nun gefunden, daß man Aminoverbindungen der letztgenannten Art in technisch brauchbarer Weise
erhalten kann, wenn man Chinole der Östranreihe, die unter anderem nach dem Verfahren der deutschen
Patentschrift 1015802 oder nach der Methode von Gold
und Schwenk, Journ. Amer. Chem. Soc, Bd. 80 (1958), S. 5683, aus den entsprechenden Verbindungen der Östranreihe
mit phenolischem Hydroxyl in 3-SteUung neuerdings leicht zugänglich geworden sind, in an sich bekannter
Weise mit Hydrazinabkömmlingen umsetzt und die dabei erhaltenen Azofarbstoffe reduktiv spaltet.
Verfahren zur Herstellung
von 3-Amino-östra-1,3,5(10) -trienen
von 3-Amino-östra-1,3,5(10) -trienen
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
Berlin N 65, Müllerstr. 170-172
Berlin N 65, Müllerstr. 170-172
Dr. Erich Hecker, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft nach folgendem allgemeinem Reaktionsschema:
Hierin bedeutet R' Wasserstoff oder Acyl, insbesondere Acetyl, und R vorzugsweise 2,4-Dinitrophenyl, aber z. B.
auch Phenyl oder H2N · CO —■. Das Steroidsystem kann
im nichtaromatischen Teil beliebige Substituenten tragen. Insbesondere kann in 17-Stellung eine freie oder
funktionell abgewandelte Hydroxylgruppe oder eine freie oder geschützte Ketogruppe stehen.
Die Umsetzung der Chinole mitHydrazinabkömmlingen wird durch Säuren katalysiert. Die Umsetzung erfolgt
zweckmäßig in einem passend gewählten organischen Lösungsmittel. Zur reduktiven Spaltung der Azofarbstoffe
eignet sich als Reduktionsmittel besonders Natriumdithionit, oder man bedient sich der katalytischen
Hydrierung in Gegenwart von Katalysatoren, vorzugsweise Nickelkatalysatoren, wie Raney-Nickel, in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel.
Die neuen Amine sollen als Heilmittel oder als Ausgangsstoffe zur Herstellung von solchen Verwendung
finden.
a) α) 0,5 m Mol 17/9-Acetoxy-östra-p-chinol vom F. 176
bis 178° C oder seines 10£-Acetats vom F. 215 bis 217° C werden in Eisessig gelöst und mit 10 ecm DNPH-Reagenz
(gesättigte Lösung von 2,4-Dinitrophenylhydrazin in Glykolmonomethyläther; 20 mg/ccm) versetzt. Der Azofarbstoff
scheidet sich innerhalb 24 Stunden mehr oder minder quantitativ aus. Aus dem Trockenrückstand der
Mutterlauge läßt sich durch Chromatographieren über Aluminiumoxyd noch ein kleiner Rest der Ausbeute gewinnen.
F. 212 bis 213° C (aus Glykolmonomethyläther + Aceton). Bruttozusammensetzung C26H28N4O6.
ß) 0,5 m Mol 17/e-Acetoxy-östra-p-chinolacetat-(10 ξ)
werden in 10 ecm DNPH-Reagenz gelöst und 1 m Mol p-Toluolsulfosäure, gelöst in 1 ecm Methanol, hinzugefügt.
Nach 2 Stunden setzt die Abscheidung des Azofarbstoffes ein, nach 24 Stunden wird abgesaugt. Die Mutterlauge
wird nach Verdünnen mit Wasser mit Chloroform ausgeschüttelt. Der beim Eindampfen der Chloroformlösung
verbleibende Trockenrückstand liefert beim Chromatographieren über Aluminiumoxyd den restlichen Teil der
Ausbeute. F. 212 bis 213° C.
b) α) 0,5 m Mol des gemäß a) α) oder ß) hergestellten
Azofarbstoffes werden in Glykolmonomethyläther bei etwa 80° C gelöst. Zur warmen Lösung werden 4 ecm
einer frisch hergestellten gesättigten Lösung von Natriumdithionit in Wasser und anschließend 4 ecm 2n-Sodalösung
hinzugefügt. Die anfänglich rote Lösung wird innerhalb weniger Minuten farblos. Man hält etwa
20 Minuten bei 80° C. Nach Abkühlen wird mit Äther aufgearbeitet. Der Trockenrückstand der Ätherlösung
wird über Aluminiumoxyd chromatographiert. Ausbeute
009 697/518
70 bis 80% der Theorie an reinem 3-Amino-17/?-acetoxy-41>3-5(1°)-östratrien
vom F. 182 bis 183° C (aus Methanol + Tetrachlorkohlenstoff).
ß) 1 m Mol des nach α) erhältlichen Azofarbstoffes wird
in 40 ecm Tetrahydrofuran gelöst und unter Zusatz von 4 g wasserfeuchtem Raney-Nickel bei Normaldruck
hydriert. Die Wasserstoffaufnahme ist nach etwa 1,5 Stunden beendet und die Lösung farblos. Das
Reaktionsgernisch wird nach Abfiltrieren des Katalysators in Methylenchlorid aufgenommen, mit Wasser gewaschen
und über Natriumsulfat getrocknet. Der Trockenrückstand wird über Aluminiumoxyd chromatographiert.
Ausbeute an reinem S-Aniino-^jS-acetoxy-Zl1'3·5*10)-östratrien
vom F. 182 bis 183° C etwa 80% der Theorie. Bruttozusammensetzung C20H27O2N.
In analoger Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält man aus 17ß-Hydroxy-östra-p-chinol vom F, 218
bis 221° C aus seinem 10f-Acetat vom F. 181 bis 183° C
auf dem Wege über den entsprechenden Azofarbstoff C24H26N4O5 das 3-Amino-17|5-hydroxy-Zl1.3.5(10)-östratrien
vom F. 138 bis 139° C (aus Methanol). Bruttozusammensetzung C18H25ON.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-östral,3,5(10)-trienen, dadurch gekennzeichnet, daß man
ein entsprechendesl^-Östradien-lO-ol-S-onoder dessen
10-Acylate, insbesondere die durch Oxydation von Verbindungen der Östranreihe mit phenolischem
Hydroxyl in 3-Stellung, in bekannter Weise erhältliehen
p-Chinole, welche im nichtaromatischen Teil ihres Moleküls beliebige Substituenten, insbesondere
in 17-Stellung stehende freie oder funktionell abgewandelte
Hydroxylgruppen oder freie oder geschützte Ketogruppen tragen können, nach an sich bekannten
Methoden mit Hydrazinabkömnuingen, insbesondere Phenylhydrazin, Semicarbazid oder vorzugsweise
2,4-Dinitrophenylhydrazin, umsetzt und die dabei
erhaltenen Azof arbstoffe anschließend reduktiv spaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit den HydrazinabkömmHngen
in Anwesenheit von katalytischen Mengen einer Säure durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reduktive Spaltung des Azofarbstoffes
mit Dithioniten, insbesondere Natriumdithionit, oder durch katalytische Hydrierung, vorzugsweise
in Gegenwart von Nickelkatalysatoren, insbesondere Raney-Nickel, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungen in geeigneten
organischen Lösungsmitteln, und zwar die Umsetzung mit den Hydrazinabkömmlingen vorzugsweise in
Eisessig oder Methanol und Glykolmonomethyläther und die Reduktion der Azofarbstoffe vorzugsweise in
Glykohnonomethyläther oder Tetrahydrofuran, durchgeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe die von Östradiol
und seinen 17-Estern oder von Östron und seinen 17-Ketoderivaten abgeleiteten p-Chinole verwendet
werden.
© 009 697/518 12.60
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