DE9215521U1 - Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines Gebäudes - Google Patents
Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines GebäudesInfo
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Description
DipL-Ing. LUDWIG MlJNK
PATENTANWALT
EUROPEAN PATENT ATTORNEY beim Europäischen Patentamt zügel. Vertreter
8900 AUGSBURG Prinzregentenstraße 1
Telefon 0821-519622 Telefax 08 21-514242 Telex 53 3761 (Verteiler: für PA Munk)
[FJ Parkhaus Schaezlerstraße
Dipl.-Ing. Ludwig Munk · Prinzregentenstraße 1, 8900 Augsburg
Bankverbindungen: Deutsche Bank Augsburg (BLZ 72070001)
Konto-Nr. 4156790
Dresdner Bank Augsburg (BLZ 72080101) Konto-Nr. 107001000
Postscheckamt München (BLZ 70010080)
Konto-Nr. 488 20-808
Anmelder: Klaus Bau GmbH, 8901 Kissing
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten
Geschoßdecke eines Gebäudes.
Der nachträgliche Dachbodenausbau erfordert häufig eine Erhöhung des Dachgeschoßes. Hierzu war es bisher erfor-
derlieh, den alten Dachstuhl zu entfernen und nach Einziehen
eines sogenannten Kniestocks durch einen neuen Dachstuhl zu ersetzen. Dies ist zeit- und materialaufwendig
und wirkt sich daher ungünstig auf die erzielbare Wirtschaftlichkeit aus.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Beibehaltung eines vorhandenen Dachstuhls
eine Vergrößerung der Dachgeschoßhöhe zu ermöglichen.
Zur Lösung deren Aufgabe sind mehrere, unabhängig voneinander aufstellbare, mobile Ausfahraggregat
vorgesehen, die teilweise als gebäudeseitig abstützbare, zum Eingriff mit dem Dachstuhl bringbare Hubaggregate,
die zum Anheben des Dachstuhls gemeinsam und zum Justieren einzeln antreibbar sind, und teilweise als
antriebslose, am Dachstuhl und am Gebäude festlegbare Führungsaggregate ausgebildet sind.
Diese Maßnahmen ermöglichen es, einen ganzen Dachstuhl nach lösen seiner Verankerung am Gebäude im
zusammengefügten Zusatnd anzuheben, wobei infolge der Führungsaggregate eine seitliche Verlagerung zuverlässig
verhindert wird. Der aufgehobene dachstuhl kann einfach unterfangen werden. Der Abbruch und die Neuerstellung
eines Dachstuhls werden dementsprechend überflüssig, was Zeit und Material einspart. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung erweist sich als robust und bedienungsfreundlich und ergibt eine hohe Sicherheit und
Genauigkeit. Insgesamt läßt sich mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Maßnahmen im Falle eines Dachbodenausbaus
eine hohe Wirtschaftlichkeit erreichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßig Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
angegeben. So können die Hubaggregate zweckmäßig als hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate ausgebildet sein. Anordnungen
dieser Art sind höchst einfach aufgebaut und daher kostengünstig erhältlich und gewährleisten dennoch
eine hohe Hubkraft und Hubgenauigkeit.
Vorteilhaft können zusätzlich starre Stützen Verwendung finden, mittels welcher der angehobene Dachstuhl unterfangen
und dementsprechend die Hubaggregate entlastet werden können. Diese können dementsprechend nach Anbringung
der Stützen abgenommen werden, was eine Dauerbeanspruchung vermeidet und eine weitere Verwendung ermöglicht.
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Führungsaggregate als ausfahrbare Teleskope ausgebildet
sein. Dies ermöglicht eine besonders stabile Führung quer zur Hubrichtung. Auch bei angehobenem Dachstuhl
können die Führungsaggregate eine Verlagerung des Dachstuhls quer zur Hubrichtung verhindern. Diese bleiben
daher nach erfolgtem Anheben des Dachstuhls als statische Elemente im Bau und können dementsprechend zweckmäßig im
ausgefahrenen Zustand blockiert werden, wodurch sich eine zusätzliche Stützfunktion ergibt.
-A-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige
Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den
weiteren Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung entnehmbar.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese enthält einen
schematischen Schnitt durch einen oberen Gebäudebereich mit in Stellung gebrachter Dachstuhl-Liftvorrichtung in
zwei Positionen.
Der Aufbau und die Anordnung eines Dachstuhls auf einem Gebäude sind an sich bekannt und bedürfen daher im vorliegenden
Zusammenhang keiner näheren Erläuterung mehr.
Der der Zeichnung zugrundeliegende Dachstuhl 1 ruht ursprünglich, wie in der Zeichnung links angedeutet ist,
auf einem die oberste Geschoßdecke 2 eines zugeordneten Gebäudes nicht oder nur wenig überragenden Geschoßansatz
3. Dieser soll im Zuge eines Dachbodenausbaus erhöht werden, wie in der Zeichnung rechts durch einen mit unterbrochenen
Linien angedeuteten Kniestock 4 angedeutet ist. Hierzu wird der vorhandene Dachstuhl 1 vom Geschoßansatz
3 um ein entsprechendes Maß abgehoben.
Der Dachstuhl 1 ist in der Regel durch Schrauben 5 am Gebäude, hier am Geschoßansatz 3 verankert. Diese Verankerung
wird zunächst gelöst. Anschließend wird der Dachstuhl 1 im zusammengefügten Zustand als ein Teil insgesamt
angehoben und in der angehobenen Stellung gehalten, bis der Kniestock 4 hochgezogen ist und er hiervon aufge-
nommen wird. Danach erfolgt eine Verankerung am Kniestock 4. Um während des Anhebvorgangs bzw. in der angehobenen
Stellung eine Verlagerung des Dachstuhls 1 quer zur Hubrichtung zu vermeiden, wird der Dachstuhl 1 in der gewünschten,
lotrechten Hubrichtung geführt und solange mit der Führung im Eingriff gelassen, bis er auf dem hochgezogenen
Kniestock 4 aufgenommen wird.
Zum Anheben des Dachstuhls 1 findet eine Liftvorrichtung Verwendung. Diese enthält mehrere, unabhängig voneinander
auf der obersten Geschoßdecke 2 aufstellbare, hydraulische
Zylinder-Kolbenaggregate 6, deren ausfahrbare Kolbenstangen zum Eingriff mit dem Dachstuhl 1 bringbar
sind. Die Anzahl der Verwendung findenden Hubaggregate in Form der hier vorgesehenen Zylinder-Kolbenaggregate 6
richtet sich nach der Art und Größe des Dachstuhls. In jedem Falle ist eine solche Anzahl vorgesehe, daß hiermit
der Dachstuhl 1 im zusammengefügten Zustand gleichmäßig angehoben werden kann. Dementsprechend ist die gemeinsame
Hubkraft aller Huborgane größer als das Dachstuhlgewicht und ist die auf das einzelnen Huborgan treffende Hubkraft
kleiner als die von der Dachstuhlkonstruktion übertragbare Kraft.
Die Plazierung der hier durch einzelne Zylinder-Kolbenaggregate 6 gebildeten Hubaggregate erfolgt so, daß sich
eine möglichst gleichmäßige Beanspruchung des Dachstuhls 1 ergibt. Bei Dachstühlen normaler Bauart ist es ausreichend,
wenn die genannten Hubaggregate im Abstand von drei bis fünf Sparren plaziert werden. Zweckmäßig können
die Hubaggregate dabei an dem quer zu den Sparren verlau-
fenden Gebälk angreifen, wie hier am Firstbalken la bzw. den hierzu parallel verlaufenden Sparrenlagern Ib. Auch
ein direkter Angriff an einzelnen Sparren ist denkbar. In diesen Fällen kann eine keilartige Angriffskonsole 7 angebracht
werden.
Die zur Bildung der Hubaggregate hier vorgesehenen, hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregate 6 sind durch Druckleitungen
8 mit einer zugeordneten Druckwelle verbunden. Diese enthält eine einer mittels eines Motors 9 antreibbaren
Pumpe 10 nachgeordnete Verteilstation 11. Der Pumpe 10 ist ein Tank 12 für die Hydraulikflüssigkeit zugeordnet.
Die gesamte Druckerzeugungseinrichtung dieser Art kann auf dem obersten Geschoßdecke 2 plaziert werden. Es
wäre aber auch eine andere Plazierung, beispielsweise außerhalb des Gebäudes, denkbar. In diesem Falle müßten
lediglich die Druckleitungen 8, die durch Druckschläuche gebildet werden können, entsprechend lang sein. Der Plazierung
auf der obersten Geschoßdecke 2, also in der Nähe der zugeordneten Zylinder-Kolbenaggregate 6 ist jedoch
der Vorzug zu geben. Im dargestellten Beispiel ist die Druckerzeugungseinrichtung lediglich der Übersichtlichkeit
halber anders plaziert.
Der gesamte Anhebvorgang wird mehrstufig durchgeführt. Zunächst wird der Dachstuhl 1 im Rahmen eines Grobhubs in
etwa auf die gewünschte Höhe gebracht. Zur Durchführung des Grobhubs werden alle Hubaggregate gemeinsam in Betrieb
gesetzt, was durch eine der Verteilerstation 11 zugeordnete Steuereinrichtung 13 bewerkstelligt wird. Anschließend
wird der Dachstuhl 1 ausgerichtet, was durch
Inbetriebnahme einzelner Hubaggregate bzw. Hubaggregatgruppen bewerkstelligt wird. Hierzu können hier im Bereich
der Druckleitungen 8 angeordnete, manuell betätigbare Schaltventile 14 vorgesehen sein. Die Justierbewegung
erfolgt zweckmäßigerweise in einem langsameren Gang als die grobe Hubbewegung. Die Grundstellung der Hubaggregate
mit eingefahrenen Kolbenstangen ist in der linken Zeichnungshälfte, die Endstellung mit ausgefahrenen Kolbenstangen
in der rechten Zeichnungshälfte dargestellt.
Um quer zur Hubrichtung gerichtete Kräfte aufzunehmen und damit eine entsprechende Verlagerung des Dachstuhls 1 zu
vermeiden, sind mit in Hubrichtung verlaufenden Führungsflächen versehene Führungsaggregate 15 vorgesehen. Diese
sind hier als ausfahrbare Teleskope ausgebildet, deren stationäres Unterteil am Gebäude, hier an der obersten
Geschoßdecke 2, festlegbar ist, wie durch Schrauben 16 angedeutet ist, und deren im Unterteil geführtes Oberteil
mit seinem oberen Ende am Dachstuhl 1 festlegbar ist, wie hier durch einen in formschlüssigen Eingriff mit dem
Dachstuhl 1 bringbaren, notfalls hiermit verschraubbaren Halteschuh 17 angedeutet ist. Die Führungsaggregate 15
sind ohne Antrieb. Ihre Oberteile werden durch den Hub des Dachstuhls 1 aus dem jeweils zugeordneten Unterteil
ausgefahren.
Die unabhängig voneinander aufstellbaren Führungsaggregate 15 sind in einer solchen Anzahl vorhanden, daß die
auftretenden Querkräfte aufgenommen werden können. Üblicherweise ist es hierzu ausreichend, wenn im Bereich je-
des zweiten Sparrens entsprechende Führungsaggregate vorgesehen sind.
Wenn beim Hubvorgang die erwünschte Höhe erreicht ist,
werden neben den Hubaggregaten starre Stahlstützen 18 eingesetzt. Hierbei kann es sich um einteilige Stützen
oder um zweiteilige, in an sich bekannter Weise mit einem Einstellgewinde versehene Stützen handeln. Sobald eine
ausreichende Anzahl derartige Stützen 18 in Stellung gebracht ist, können die als Hubaggregate fungierenden Zylinder-Kolbenaggregate
6 eingefahren und abgenommen werden. Der Dachstuhl 1 ruht dann auf den Stützen 18. Die
Führungsaggegate 15 bleiben zweckmäßig in Stellung, um zu verhindern, daß der auf den Stützen 18 ruhende Dachstuhl
1 sich quer zur Hubrichtung verschieben kann. Es wäre denkbar, die Ober- und Unterteile der Führungsaggregate
15 in diesem Zustand gegeneinander zu verriegeln, beispielsweise durch Steckstifte etc., so daß die Führungsaggregate 15 eine zusätzliche Stützfunktion ausüben können.
Die abgenommenen Hubaggregate können zusammen mit der zugehörigen Druckerzeugungseinrichtung nach ihrem Abbau
einer weiteren Verwendung auf einer neuen Baustelle zugeführt werden. Die Stützen 18 und die Führungsorgane
15 bleiben in Stellung, bis der Kniestock 4 hochgezogen ist. Danach wird der Dachstuhl 1 hierauf verankert. Anschließend
können auch die Stützen 18 und die Führungsaggregate 15 abgenommen werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines Gebäudes,
gekennzeichnet durch mehrere, unabhängig voneinander aufstellbare, mobile Ausfahraggregate,
die teilweise als gebäudeseitig abstützbare, zum Eingriff mit dem Dachstuhl (1) bringbare
Hubaggregate (6), die zum Anheben des Dachstuhls (1) gemeinsam und zum Einstellen einzeln antreibbar
sind, und teilweise als antriebslose, am Dachstuhl (1) und am Gebäude festlegbare Führungsaggregate
(15) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubaggregate (6) als hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubaggregate (6) an eine gemeinsame Druckerzeugungseinrichtung
anschließbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsaggregate
(15) als verlängerbare Teleskope mit in Hubrichtung verlaufenden Führungsflächen ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsaggregate (15) im ausgefahrenen Zustand blockierbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch nachträglich anbringbare
Stützen (18), mittels welcher die Hubaggregate (6) bei angehobenem Dachstuhl (1) entlastbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9215521U DE9215521U1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines Gebäudes |
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DE9215521U DE9215521U1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines Gebäudes |
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DE9215521U1 true DE9215521U1 (de) | 1993-03-25 |
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ID=6886035
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DE9215521U Expired - Lifetime DE9215521U1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Vorrichtung zum Vergrößern des Höhenabstands eines Dachstuhls von der obersten Geschoßdecke eines Gebäudes |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE9215521U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321415A1 (de) * | 1992-11-14 | 1995-01-05 | Klaus Bau Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Verändern der Höhenposition eines Dachstuhls |
-
1992
- 1992-11-14 DE DE9215521U patent/DE9215521U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321415A1 (de) * | 1992-11-14 | 1995-01-05 | Klaus Bau Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Verändern der Höhenposition eines Dachstuhls |
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