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Diese Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
Textilindustrie, insbesondere auf den Bereich, der sich auf die
Herstellung von Garn unter Verwendung von Zwirnmaschinen
bezieht.
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Eine Zwirnmaschine, wie sie den Fachleuten bekannt ist,
ist eine Vorrichtung, die eine Anzahl von Einzelzwirn-,
Doppelzwirn- und/oder Aufwicklungsspindeln besitzt, wovon
jede normalerweise koaxial mit einer Spule verbunden ist,
auf die ein Faden gewickelt ist, der während der
Herstellung mit anderen Fäden gepaart werden kann oder nicht, um
das gewünschte Endprodukt des "Zier"-Typs oder eines
weiteren Typs zu erzeugen, das dann durch Zug über eine
Sammelspinndüse aufgenommen wird.
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Um einen "Zier"-Faden zu erzeugen - was durch Kombinieren
einer Anzahl verschiedener Fäden geschieht, die Kern-
oder Abschlußfäden genannt werden, die mit
unterschiedlichen, vorgegebenen Spannungen in eine Anordnung aus einem
Blindzwirn eingeführt werden und mit einem sogenannten
Bindfaden kombiniert werden - wird eine sogenannte
aufgebohrte Spindel, d. h. eine Spindel mit Hohlwelle,
verwendet.
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US-A-4 157 645 beschreibt zum Beispiel eine Vorrichtung
zur Herstellung von Ziergarn, die nach dem oben
beschriebenen Verfahren arbeitet.
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Der Erfinder dieser Erfindung hat ein Verfahren
geschaffen, mit dem es möglich ist, einen "Zier"-Faden" unter
Verwendung normaler Doppeizwirn- und/oder
Aufwicklungsspindeln herzustellen, um so eine Zwirnmaschine
vielseitiger und flexibler zu machen und die Notwendigkeit einer
Ersetzung der Spindeln zu vermeiden, wenn von der
Herstellung von Ziergarnen zu Garnen eines anderen Typs und
umgekehrt geschaltet wird.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum
Herstellen von "Zier"-Fäden in einer Zwirnmaschine durch
Kombinieren eines Bindfadens, der von einer rotierenden
Doppelzwirnspindel mit einer Reserve aus einem oder
mehreren Kern- oder Abschlußfäden, die in einer
Blindzwirnanordnung gepaart sind, gezwirnt wird, wobei unter
Verwendung geeigneter Vorschubeinrichtungen oder anderer
Einrichtungen die Kern- oder Abschlußfäden von unten
axial in die rotierende Spindel eingeführt werden und
dann dazu veranlaßt werden, diese Spindel in einer zu
ihrer Achse senkrechten Richtung zu verlassen, und
parallel zum Bindfaden gezogen werden; wobei der Bindfaden
sowie die Kern- und Abschlußfäden über einen bestimmten
Windungsbogen auf der Reserve gleiten, miteinander
gezwirnt und verschränkt werden, um den Zierfaden zu
bilden, nachdem sie von der Oberfläche dieser Reserve
abgelöst worden sind, um den rotationssymmetrischen Körper um
diese Achse zu erzeugen, wobei dieser "Ballon" durch
Einhüllen der Positionen gebildet wird, die von
sämtlichen Fäden eingenommen werden, wenn sie sich - durch
Drehung um diese Achse - zwischen der Reserve und der
Sammelspinndüse der Zwirnmaschine bewegen.
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Nun folgt eine genauere Beschreibung des Verfahrens, der
den Gegenstand der Erfindung bildet, mit Bezug auf die
beigefügte Zeichnung, worin:
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Fig. 1 eine Spindel mit einer Hohlwelle des bekannten
Typs zeigt, die für die Erzeugung eines Garns des "Zier"-
Typs verwendet wird;
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Fig. 2 eine Doppelzwirn- und/oder Aufwicklungsspindel
zeigt, die für die Herstellung eines "Zier"-Garns mittels
des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet wird.
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Fig. 1 zeigt ein Ziergarn, das über eine Spindel 6 mit
Hohlwelle 10 hergestellt wird, die koaxial in eine Spule
7 eingesetzt wird, wovon der Bindfaden 3 abgezogen wird.
An diesem Bindfaden wird durch Drehen der Spule 7 mittels
der Spindel 6 ein Zwirnvorgang ausgeführt. Über eine
geeignete Blindzwirnanordnung 11, die mit der Hohlwelle
10 der Spindel 6 einteilig ausgebildet ist, verläßt der
Bindfaden 3 die Anordnung 11 ungezwirnt und parallel zu
einem oder mehreren Kernfäden 2 und/oder Abschlußfäden 1
(zwei in der Figur), die durch diesen sogenannten
Blindzwirn unter Verwendung von den Fachleuten bekannten
Verfahren kombiniert und um die Fäden 1 und 2 gedreht
werden, wenn sie die Anordnung 11 in der Weise verlassen,
daß sie die geometrische Konfiguration, die von diesen
Fäden infolge dieses Blindzwirns eingenommen wird,
blockieren und binden, wodurch ein Garn mit der gewünschten
ästhetischen Qualität erhalten wird, das als Gewebe aus
einer Anzahl von Fäden, die sämtlich wirksam gezwirnt
sind, erscheint.
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Die Bezugszeichen 18, 9 und 8 beziehen sich auf die
Vorschubeinrichtung oder eine andere Zugeinrichtung des
Kernfadens 2, die Öffnung für die Einführung des
Abschlußfadens 1 bzw. die Vorschubeinrichtung des
Abschlußfadens 1.
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Durch Ändern beispielsweise der Vorschubgeschwindigkeit
der Vorrichtung 8 gegenüber jener der Vorrichtung 18
ergibt sich eine Überlagerung der Fäden mit
unterschiedlichen longitudinalen Formen, jedoch mit derselben Bahn,
wodurch die gewünschte ästhetische und/oder farbige
Wirkung des Endprodukts erzeugt wird.
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Wie oben erwähnt worden ist, ist dieser Typ einer Spindel
6 für die Erzeugung von Garnen leider nur mittels der
obenbeschriebenen Verfahren geeignet, er kann jedoch für
die Herstellung anderer Garntypen nicht verwendet werden,
die derzeit unter Verwendung von Doppelzwirn- und/oder
Aufwicklungsspindeln des bekannten Typs hergestellt
werden, wovon eine in Fig. 2 bei 12 gezeigt ist.
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Die Spindel 12, die mit der Vorrichtung 19 ausgerüstet
ist, die im technischen Sprachgebrauch die "Reserve"
genannt wird, ist ebenfalls koaxial an einer Spindel 17
angebracht.
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Der Faden 3', der von der Spindel 17 abgewickelt wird,
die sich nicht zusammen mit der Spindel 12 dreht, bewegt
sich durch einen axialen Hohlraum 16 der Spindel, in dem
er mit einem ersten Zwirnvorgang beaufschlagt wird, und
verläßt dann die Spindel in einer hierzu senkrechten
Richtung durch eine Öffnung 14, wobei er längs eines
Windungsbogens um diese Reserve 19 gewunden wird und
gleitet, bevor er unter ständiger Drehung durch die
geeignet geformte Spindel 12 zur Sammelspinndüse 21 der
(nicht gezeigten) Zwirnmaschine gezogen wird. Während er
sich von der Reserve 19 zur Düse 21 bewegt, wird der
Faden einem weiteren Zwirnvorgang unterworfen, wodurch
(durch Einhüllen seiner aufeinanderfolgenden Positionen)
ein rotationssymmetrischer Körper α beschrieben wird, der
auch "Ballon" genannt wird, dessen Achse die Achse K-K
der Spindel 12 ist.
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Der Erfinder hat erkannt, daß es mit diesem Typ einer
Spindel 12 möglich wäre, ein Ziergarn 15 zu erhalten,
wenn unter Verwendung des Fadens 3' als Bindfaden ein
oder mehrere Fäden, die als Kernfäden 2' und/oder als
Abschlußfäden 1' verwendet werden, axial in die Spindel
12 von unten nach oben durch den Hohlraum 13 eingeführt
würden; der Fadenvorschub würde wie im vorangehenden Fall
durch geeignete Vorschubeinrichtungen 20, 22 oder andere
Einrichtungen gesteuert werden (es wäre eine unbegrenzte
Anzahl ≥ 1 der Fäden möglich). Wenn dann eine Folge aus
zwei effektiven Zwirnvorgängen auf den Bindfaden 3'
angewendet wird, einer innerhalb der Spindel und einer
entlang des Ballons, würde ein Blindzwirn auf die
Abschlußfäden 2' und/oder die Kernfäden 1' aufgebracht
werden, wie im vorangehenden Fall beschrieben wurde, so
daß sie aus der Öffnung 14 austreten, aus der auch der
Bindfaden 3' austreten kann; diese Bindfäden werden dann
nebeneinander angeordnet (der Faden 3' kann auch aus
einer anderen Öffnung der Reserve 19 austreten). Nach dem
Durchgang durch einen Teil der Reserve 19 unter der
Wirkung der über die Sammelspinndüse 21 ausgeübten
Spannung trennen sie sich, indem sie getrennt gezogen werden,
für eine kurze Dehnung und beginnen, den Bindfaden 3 zu
binden, woraufhin sie blockiert werden und in ihrer
geometrischen Position des Blindzwirns durch den
Bindfaden 3' gebunden werden, der mit ihnen den "Ballon"
beschreibt und auf sie gezwirnt wird, wobei er sie aufgrund
der. Wirkung der Zwirne, die der Faden 3' (der bereits
getrennt einmal gezwirnt ist) in einem zweiten
Zwirnvorgang annimmt, blockiert.
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Es sollte erwähnt werden, daß der Windungsbogen auf der
Reserve 19 in den beiden obenbeschriebenen Fällen in den
Figuren nicht gezeigt ist, um eine Verwirrung zu
vermeiden; der Fachmann kann ihn sich jedoch leicht vorstellen
oder ihn anhand der bis hierher gegebenen Interpretation
ableiten.
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Das Endergebnis besteht daher entsprechend dem Wunsch des
Erfinders in einem Garn 15 des Ziertyps, dessen
Eigenschaften ähnlich jenen sind, die durch eine Spindel mit
Hohlwelle erhalten werden können, indem eine übliche
Doppelzwirn- und/oder Aufwicklungsspindel 12 erhalten
wird, die auch für andere Arbeitstypen geeignet ist.
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Die beschriebene und dargestellte Ausführung ist
offensichtlich nicht in bezug auf sämtliche möglichen
Varianten erschöpfend, die der Fachmann durch Ändern der Form,
der Abmessungen und der Positionierung der einzelnen
Komponenten erhalten kann; es besteht außerdem die
Möglichkeit, daß die Zierfäden bei 14 austreten könnten und
daß der Bindfaden von einem weiteren Loch in dieser
Spindelreserve austreten könnte. Diese anderen möglichen
Ausführungen liegen innerhalb des durch dieses Patent
gewährten Schutzumfangs, sofern sie dem Inhalt der
beigefügten Ansprüche entsprechen.