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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist das
Ergebnis eines Verfahrens zur Auffindung von Potentiatoren von Rezeptoren
unter Anwendung eines Screening-Verfahrens, bei welchem der neue
rekombinante Human-Stereoidhormon-Rezeptor verwendet wird, der im
folgenden NER genannt wird. Die Verbindung TOFA (5-(Tetradecyloxy)-2-furancarbonsäure) wurde
mit dem obigen Screening-Verfahren unter Einsatz von NER befunden,
ein Potentiator von Liganden für
andere Rezeptoren, insbesondere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren,
zu sein, ohne irgendeine unabhängige
Wirkung auf die Rezeptoren zu haben.
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Verbindungen, welche den NER-Rezeptor
aktivieren, wie z. B. TOFA, potenzieren die Wirkungen von Nervenwachstumsfaktor
(NGF) und können
zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit
und einer Psychose, insbesondere Schizophrenie, geeignet sein. Ferner
sind Verbindungen, welche den NER-Rezeptor aktivieren, auch zur
Potenzierung der Wirkungen von Dopamin-D1-Antagonisten bei der Behandlung
von Psychosen, insbesondere Schizophrenie, und bei der Behandlung
von Bewegungsstörungen,
wie z. B. Dystonie, Dyskinesia tarda und Gilles-de-la-Tourette-Syndrom,
von Nutzen.
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Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Identifizierung funktioneller Liganden des NER-Rezeptors.
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Hintergrund
der Erfindung
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Retinoide, Steroid- und Schilddrüsenhormone
und möglicherweise
andere Moleküle
entfalten ihre biologischen Wirkungen durch Bindung an Proteine
der Steroid-Rezeptor-Superfamilie.
Diese Rezeptoren wechselwirken mit spezifischen DNA-Sequenzen und
modulieren die Genexpression (hinsichtlich Überblicke siehe J. M. Berg,
Cell 57: 1065–1068
(1989); R. M. Evans, Science 240: 899–895 (1988); M. Beato, Cell
56: 335–344 (1989)).
Sequenzanalyse und funktionelle Studien dieser Rezeptoren offenbarten
zwei wichtige Regionen, welche einen hohen Konservierungsgrad von
Aminosäureresten
aufweisen. Das höchste
Maß an Ähnlichkeit unter
den Rezeptoren wird in einer Region gefunden, welche 9 Cysteinreste
enthält,
die Zinkatome binden, um zwei „Zinkfinger"
zu bilden, welche mit den zugehörigen
Stereoid-Responseelementen von DNA wechselwirken (J. Miller et al.,
EMBO J. 4: 1609–1614
(1985); R. M. Evans, Cell 52: 1–3
81988)). Die zweite Region, welche weniger konserviert ist, ist
die ligandenbindende Domäne,
die für
die Wechselwirkung mit dem Hormon verantwortlich ist. (J. Carlstedt-Duke
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79: 4260– 4264 (1982); J. Carlstedt-Duke
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 4437–4440 (1987)). Kürzliche
Studien haben anderen Domänen
dieser Rezeptoren weitere Funktionen zugeschrieben, wie z. B. Protein-Protein-Wechselwirkung,
welche eine Rolle bei der transkriptionalen Regulation spielt (R.
Scule et al., Cell 62: 1217–1226
(1990); H.F. Yang, Cell 62: 1205–1215 (1990); J. M. Holloway
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8160–8164 (1990)). Die Aminosäurekonservierung
in der DNA-bindenden Domäne
führte
zur Identifizierung neuer Mitglieder der Steroid-Rezeptor-Superfamilie.
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Beispielsweise wurden hER1 und hER2
durch niedrig-stringente Hybridisierung von cDNA-Banken mit einer DNA-Sonde, die für die DNA-bindende
Domäne
des Estrogen-Rezeptors kodiert, kloniert (Giguere et al., Nature
331: 91–94
(1988)). Ähnliche
Vorgehensweisen führten
zur Entdeckung der Retinsäure-Rezeptoren und
des Peroxisom-Proliferator-Aktivator-Rezeptors (PPAR) (I. Issemann et al.,
Nature 347: 645–650
(1990); D. J. Mangelsdorf et al., Nature 345: 224–229 (1990)).
Kürzlich
wurden drei neue Mitglieder der Kernhormon-Rezeptor-Superfamilie
von Xenopus offenbart (C. Dreyer, Cell 68: 879–887 (1992)). Ferner offenbart
das US-Patent Nr. 4,981,784 von Evans et al. die Identifizierung
eines Retinsäure-Rezeptors und die
Verwendung chimärer
Konstrukte, um Hybridrezeptoren zur Identifizierung neuer Liganden
herzustellen. Jedoch offenbaren die obigen Referenzen die vorliegende
Erfindung weder noch legen sie diese nahe.
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TOFA
(5-(Tetradecyloxy)-2-furancarbonsäure)
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Von TOFA (5-Tetradecyloxy)-2-furancarbonsäure) wurde
berichtet, daß sie
die Fettsäuresynthese durch
Inhibierung der Acetyl-CoA-Carboxylase, des geschwindigkeitsbestimmenden
Schritts bei der de novo-Fettsäuresynthese,
in vivo in hohen Dosen, d. h. 0,15% der Diät, hemmt (Siehe z. B. Arbeeny, „Inhibition
of fatty acid synthesis decreases renal low density lipoprotein
secretion in the hamster", J. Lipid Res. 33: 843–851, (1992); Ribeneau-Gyon und Gilles,
FEBS Lett. 62: 309–312,
(1976); Halvorson und McCune, „Inhibition
of fatty acid synthesis in isolated adipocytes by 5-(tetradecyloxy)-2-furoric
acid," Lipids 19(11): 851– 856, (1984);
Otte et al., „Reciprocal
effects of 5-(tetradecyloxy)-2-fuoric acid on fatty acid oxidation,"
Arch. Biochem. Biophys. 242(1): 23–31, (1985); Parker et al., „5-(tetradecyloxy)-2- furancarboxylic acid
und related hypolipidemic fatty acid-like alkyloxyarylcarboxylic
acids," J. Med. Chem. 20: 781–791,
1977). Die vorliegende Erfindung umfaßt in einer Ausführungsform
die Verwendung von niedrig-dosierter TOFA, um die Aktivität von Liganden G-gekoppelter
Rezeptoren zu potenzieren und die Aktivität von endogen gebildeten Hormonen
oder Neurotransmittern zu potenzieren.
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Powell et al. („Dopamin activation of an
orphan of the steroid receptor family", Science 252: 1546–48, (1991),
und „Dopaminergic
and ligand independent activation of steroid hormone receptors",
Science 254: 1636–39,
(1991)) berichteten, daß Dopamin
die durch Steroidhormon-Rezeptoren vermittelte Transkription durch
einen ligandenunabhängigen
Mechanismus aktiviert. Jedoch haben TOFA und Aktivatoren von NER
im Gegensatz zu Dopamin nicht selbst eine dopaminerge Aktivität bei dem
eingesetzten Dosierungsniveau.
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Dopamin-Rezeptoren sind Membranproteine,
die sieben Transmembrandomänen
aufweisen und die Transmembran-Signalübertragung über die heterotrimeren G-Proteine
vermitteln. Die Rezeptoren sind hauptsächlich im Zentralnervensystem
lokalisiert, jedoch sprechen periphere Organe, wie z. B. die Niere,
untere Speiseröhre
und Arterien des Herzens und Mesenteriums ebenfalls über spezifische
Bindungsstellen auf Dopamin an (Strange, „Dopamine receptors: structure
and function", Prog. Brain Res., 99: 167–79, 1993; Strange, „New insights
into dopamine receptors in the central nervous system," Neurochem.
Int. 22(3): 223–236,
1993). Eine molekulare Klonierung offenbarte, daß diese Rezeptorfamilie aus
5 Genen, D1–D5,
besteht, welche die Aktivität
von Adenylatcyclase modulieren. Die D1- und D5-Dopamin-Rezeptoren stimulieren
die Adenylatcyclase-Aktivität,
während
die D2-, D3- und D4-Rezeptoren dieses Enzym inhibieren (Seeman und
Van-Tol, „Dopamine
receptor pharmacology," Curr. Opin. Neurol. Neurosurg. 6(4): 602–608, 1993;
Kebabian, „Multiple
dopamine receptors and their implications in medicine", Curr. Opin.
Neurol. Neurosurg. 5(4): 514–518,
1992; Kebabian, „Brain
dopamine receptors: 20 years of progress", Neurochem. Res. 18(1):
101–104,
1993; Sibley et al., „Molecular
neurobiology of dopaminergic receptors", Int. Rev. Neurobiol. 35:
391–415,
1993.)
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Dopaminerge Agentien und deren Antagonisten
dienen zur Behandlung von Bewegungsstörungen, anderen neuropsychiatrischen
Störungen, Übelkeit
und bestimmten Hormonstörungen.
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Dopamin-D1-Rezeptoren sind an Adenylatcyclase
gekoppelt. Bekannte Dopamin-D1-Antagonisten umfassen
SCH23390 (8-Chlor-2,3,4,5-tetrahydro-3-methyl-5-phenyl-1H-3-benzazepin-7-ol-hemimaleat):
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Dopamin-D1-Antagonisten haben eine
Rolle bei der Behandlung von Alzheimer-Krankheit demonstriert. Bei
dem Test mit einem radial verzweigten Labyrinth, einem Assay, der
zum Testen von gedächtnisstärkenden
Mitteln verwendet wird, ergeben Läsionen des mittleren cholinergen
Signalwegs Hinweise auf Gedächtnisverlust
und eine chronische Behandlung mit SCH23390 stellte die läsions-induziert
beeinträchtigte Leistung
wieder her (McGurk et al. „Dopaminergic
drugs reverse the impairment of radial-arm maze performance caused
by lesions involving the cholinergic medial pathway," Neuroscience,
50(1): 129–135,
1992).
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Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten
eignen sich auch zur Behandlung von Bewegungsstörungen, wie z. B. Gilles-de-la-Tourette-Syndrom,
Dystonie und Dyskinesia tarda. Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten
eignen sich auch zur Behandlung von Psychosen, insbesondere Schizophrenie.
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Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom
oder hereditäre
Krankheitsbild multipler Tics beginnt in der Kindheit mit einfachen
Tics, schreitet jedoch zu multiplen komplexen Bewegungen, einschließlich respiratorischer und
stimmlicher Tics, fort. Bei 50% der Patienten tritt Coprolalie,
unfreiwillige Äußerung von
Fäkalausdrücken, auf.
Die Tics und Coprolalie können
schwer genug sein, um eine physische und soziale Behinderung darzustellen.
Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom
wird im allgemeinen mit Haloperidol, 0,5 bis 40 mg/Tag, behandelt. Die
Dosis an Haloperidol ist durch Nebenwirkungen wie Dysphonie, Parkinsonismus
und Akathisie begrenzt. Clonidin, 0,1 bis 0,6 mg/Tag, kann ebenfalls
bei einigen Patienten wirksam sein, wird jedoch durch die Nebenwirkung
von Hypotonie beschränkt.
Die vorliegende Erfindung erlaubt durch Potenzierung der Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten
die Behandlung des Gilles-de-la-Tourette-Syndroms mit einer verringerten Verabreichung
von Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten.
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Dystonie ist gekennzeichnet durch
anhaltende anomale Körperhaltungen
und Unterbrechungen einer stattfindenden Bewegung, die sich aus Änderungen
des Muskeltonus ergibt. Dystonie wird im allgemeinen mit hoch dosierten
Anticholinergika, wie z. B. Trihexyphenidyl, 6 bis 30 mg/Tag, Benztropin,
3 bis 14 mg/Tag, und Reserpin, einem dopamin-entziehenden Arzneimittel,
0,1 bis 0,6 mg/Tag, behandelt.
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Dyskinesia tarda ist gekennzeichnet
durch choreaähnliche
Bewegungen der buccal-lingualfacialen Muskeln, weniger häufig der
Extremitäten.
Selten ist eine fokale oder sogar allgemeine Dystonie zu beobachten.
Dyskinesia tarda kann durch hohe Dosen von Phenothiazinen verursacht
werden, die über
einen langen Zeitraum gegeben werden, eine häufige Praxis bei jungen Schizophrenen.
Bei älteren
Patienten, insbesondere Frauen und solchen mit einer Gehirnverletzung,
tritt Dyskinesia tarda häufiger
auf. Das Problem scheint nicht zu verschwinden, wenn das Arzneimittel
abgesetzt wird und wiedersteht Standardbehandlungen für Bewegungsstörungen.
Anticholinergika können
Dyskinesia tarda verschlimmern. Die Häufigkeit nahm mit dem allgemeinen
und verlängerten
Einsatz von Phenothiazinen zu. Durch Potenzierung der Wirkung von
verabreichten Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten eignen sich NER-Rezeptor-Aktivatoren
wie TOFA zur Verhütung
von Dyskinesia tarda.
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Bekannte Dopamin-D1-Rezeptor-Agonisten
umfassen SKF 38390 (1-Phenyl-7,8-dihydroxy-2,3,4,5-tetrahydro-1H-3-benzazepin):
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Dopamin D1-Rezeptor-Agonisten eignen
sich zur Behandlung der Parkinson-Krankheit.
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Haloperidol ist ein bevorzugter Blocker
von Dopamin-D2-Rezeptoren. Andere Dopamin-D2-Rezeptor-Modulatoren umfassen Dihydroergocriptin
und Bromocriptin.
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TOFA wurde durch gezieltes Screening
von Verbindungen, die topologisch Fettsäuren ähnlich sind, aus der Merck
Chemical Collection als Ligand des NER-Rezeptors identifiziert.
Die Verbindungen wurden aus der Merck Chemical Structure Database
ausgewählt
unter Verwendung des Programms für
topologische Ähnlichkeit
von Merck (TOPOSIM), welches das Ergebnis unveröffentlichter Arbeit von Simon
Kearsley ist, welche auf den Ähnlichkeitsparametern
basiert, die bei den Lederle Laboratories entwickelt wurden (Raymond
E. Charhart, Dennis H. Smith, R. Venkataraghavan, J. Chem. Inf.
Comg. Science, 1985, 25: 64– 73),
jedoch zusätzliche
Parameter, wie z. B. die Partialladung, einschließt. Etwa
250 Verbindungen wurden zum Test in den Transaktivierungs-Assays
ausgewählt.
TOFA stimulierte die durch die GR/NER-, GR/NUC- und GR/PPAR-Hybridrezeptoren
vermittelte Expression in dosisabhängiger Weise. Im Gegensatz
zu TOFA behielten die Liganden Wy14643 und Ölsäure ihre erwartete Rezeptorspezifität und aktivierten
die Expression, die durch die GR/PPAR- und GR/NUC-, nicht jedoch
die GR/NER-Rezeptoren, vermittelt wurde. Jedoch wirkte TOFA nicht als
allgemeiner Stimulator der Transkription, da sie die Expression
des MMTV-Luciferase-Reportergens nach Cotransfektion der nativen
NUCI- und Glucocorticoid-Rezeptoren
nicht stimulierte. Die spezifische Wirkung von TOFA wurde weiter
durch die Tatsache demonstriert, daß TOFA die Expression von Luciferase
in Zellen, die nur mit dem MMTV-Luciferase-Reportergen transfiziert
worden waren oder mit einem Reportergen, bei dem die Expression
unter der Kontrolle des frühen
Promotors von SV40 stand, nicht stimulierte.
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Diese ligandenabhängigen Transkriptionsassays
und die Bindungsassays für
den NER-Rezeptor
können
dazu verwendet werden, um weitere Verbindungen zu identifizieren,
einschließlich
solcher, welche wirkungsvoller als TOFA sind oder eine bessere Selektivität für die Aktivierung
von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren aufweisen.
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Es wurde festgestellt, daß TOFA die
durch die ligandenbindende Domäne
der nicht verwandten NUC- und NER-Rezeptoren vermittelte Transkription
aktivierte. Es ist somit möglich,
daß TOFA
mit diesen Rezeptoren indirekt in einer ligandenunabhängigen Weise, ähnlich der
Wechselwirkung von Dopamin mit dem COUP-TF-Rezeptor (Power et al.,
Dopamin activation of an orphan of the steroid receptor superfamily,
Science 252 (5012): 1546–48,
1991; Power et al., Dopaminergic and ligand independent activation
of steroid hormone receptors, Science 254 (5038): 1636–39, 1991;
Power et al., New insights into activation of the steroid hormone receptor
superfamily, Trends Pharmacol. Sci. 13(8): 318–323, 1992), wechselwirken
könnte.
Um Informationen hinsichtlich der Wechselwirkung zwischen TOFA und
dem dopaminergen D1-System zu erhalten, testeten wir die in vitro- und in vivo-Wechselwirkung
zwischen dem Dopamin-Rezeptor-Agonisten Dopamin, dem Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten
SCH23390 und TOFA in vivo und in vitro. Im Gegensatz zu den von
Power et al. (oben) offenbarten Berichten, daß die Behandlung von CV1-Zellen mit Dopamin
die durch Steroidhormon-Rezeptoren vermittelte Transkription aktiviert,
stimulierte die Behandlung von CV1-Zellen mit Dopamin, die durch
GR/NER vermittelte Transkription nicht. Darüber hinaus aktivierte TOFA
die durch den chimären GR/NER-Rezeptor vermittelte
Transkription in COS-Zellen, welche den D1-Dopamin-Rezeptor nicht
exprimieren. Ferner unterdrückte
Dopamin die durch GR/NER vermittelte Transkription in CV1-Zellen,
jedoch nicht in COS-Zellen. Die Behandlung mit SCH23390 erhöhte die
Transkription und verringerte die Suppression der Transkription,
die durch Dopamin induziert wurde. Diese Ergebnisse weisen darauf
hin, daß es
eine Kreuzkommunikation zwischen TOFA und dem dopaminergen System
gibt. TOFA aktiviert die Rezeptoren über einen anderen molekularen
Mechanismus als er für
die Stimulierung von Steroidhormon-Rezeptoren durch Dopamin vorgeschlagen
wurde. Um Informationen hinsichtlich der Wechselwirkung zwischen
TOFA und dem dopaminergen D1-System in vivo zu erhalten, testeten
wir die in vivo-Wechselwirkung zwischen dem Dopamin-Rezeptor-Antagonisten
SCH23390 und TOFA unter Verwendung der durch die D1-Antagonisten
in Ratten induzierten Katalepsie. Eine Vorbehandlung mit TOFA erhöhte die
SCH23390-Katalepsie deutlich um mindestens das 25fache. Die durch
Pilocarpin, einen Agonisten des muskarinergen cholinergen Rezeptors,
induzierte Katalepsie wurde durch eine TOFA-Vorbehandlung um etwa das dreifache
potenziert. Jedoch wurde die durch den D2-Dopamin-Rezeptor-Antagonisten Haloperidol
induzierte Katalepsie durch die TOFA-Vorbehandlung nicht beeinflußt.
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Es wird auch ein Verfahren zur Auffindung
von Rezeptor-Potentiatoren, insbesondere Potentiatoren von Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten,
offenbart. Bei diesem Verfahren wird ein Screening-Verfahren unter Verwendung
des neuen rekombinanten Human-Steroidhormon-Rezeptors
NER eingesetzt.
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Der im vorliegenden Verfahren verwendete
Liganden-Screening-Assay ist im folgenden beschrieben:
Ligandenabhängige Transkriptions-Screening-Assays
werden durchgeführt
durch Coexpression des NER-Rezeptors und eines Reportergens, wobei
die Transkription unter der Kontrolle des NER-Rezeptors steht. Ein
solches Reportergen ist vorzugsweise das MMTV-Luciferase-Reportergen, bei dem der
MMTV-Promotor modifiziert ist, um unter der Kontrolle des NER-Rezeptors
zu stehen. Die Plasmide, welche cDNA für den NER-Steroidhormon-Rezeptor und das
geeignete Reportergen enthalten, werden in COS- oder andere geeignete
Zellen transfiziert. Liganden oder Extrakte werden nach der Transfektion
und 18 bis 24 Stunden später
zugesetzt, die Zellen werden gewaschen, Zellextrakte werden präpariert
und einem Assay hinsichtlich Luciferase-Aktivität unterworfen. Alternativ kann
die Transfektion in diskontinuierlichem Modus in großen Gewebekulturschalen durchgeführt werden.
Nach 18 Stunden werden die Zellen gewaschen und damit Platten mit
mehreren Vertiefungen beimpft. Nach dem Absetzen der Zellen werden
die Liganden zugegeben und die Luciferase-Aktivitäten 1 oder 2 Tage später getestet.
Alle Verbindungen oder Extrakte werden getrocknet und in ihrem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. Ethanol oder DMSO, als 100–1000fach konzentrierte Stammlösungen gelöst.
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Ferner betrifft diese Erfindung die
Verwendung von TOFA (5-Tetradecyloxy)-2-furancarbonsäure) und pharmazeutisch
annehmbaren Salzen und Estern davon als Potentiator der Inhibierung
des Dopamin-D1-Rezeptors. TOFA wurde durch das obige Screening-Verfahren
unter Einsatz von NER aufgefunden. TOFA aktiviert NER und ist ein
Potentiator von Liganden für
andere Rezeptoren. Jedoch hat TOFA keine unabhängige Wirkung auf Rezeptoren,
deren Liganden durch TOFA potenziert werden.
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TOFA scheint durch einen neuen Mechanismus
der Wechselwirkung mit Zelloberflächenrezeptor-Mechanismen über deren
intrazelluläre
Signalwege zu wirken. Die Verwendung des Potentiators TOFA bietet
klare klinische Vorteile, da durch die Umgehung direkter Wirkungen
auf die Neutransmitter-Rezeptoren eine Änderung der Herauf- und Herunterregulationen
von Rezeptoren, welche oft die Wirkung von Arzneiwirkstoffen mit
direkter Aktivität
gegenüber
Rezeptoren beeinträchtigen,
vermieden wird.
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TOFA eignet sich besonders zur Behandlung
von Krankheiten, für
die der Dopamin-D1-Antagonist SCH23390
geeignet ist. So eignet sich TOFA zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit oder einer
Psychose, insbesondere Schizophrenie. Beispielsweise verhütet SCH23390
die suchterzeugenden Eigenschaften von Kokain und kann zum Schutz
vor oder zur Verhütung
der toxischen Wirkungen, welche sich aus einer Überdosis von Kokain, Amphetaminen
oder anderen ZNS-Stimulantien ergeben, von Nutzen sein (Lomax und
Daniel, „Cocaine
and body temperature in the rat: effect of dopamine D1 antagonists",
Proc. West Pharmacol. Soc. 34: 5–9, 1991; und Witkin et al., „Interaction
of haloperidol and SCH23390 with cocaine and dopamine receptor subtype-selective
agonists on schedule-controlled
behaviour of squirrel monkeys", Psychopharmacolocty Berl. 104(4):
452–431,
1991.) Ferner kann sich TOFA auch eignen zur Potenzierung der Wirkungen
von SCH23390 bei der Behandlung von Schizophrenie und Bewegungsstörungen,
einschließlich
derjenigen, welche sich während
einer Behandlung mit antipsychotischen Arzneiwirkstoffen entwickeln.
Darüber
hinaus eignet sich TOFA zur Potenzierung der Wirkungen von SCH23390
bei der Verhinderung der Entwicklung eines Augeninnendrucks, der
durch Dopamin-Agonisten bei hydrodynamischen Augenerkrankungen induziert
wird (siehe Virno et al., „Dopamine,
dopaminergic drugs and ocular hypertension", Int. Ophthalmol. 16(4– 5): 349–353, 1992), und
bei Patienten mit einer Erhöhung
des interkranialen Drucks (siehe Boyson und Alexander, „Net Production of
cerebrospinal fluid is decreased by SCH23390", Ann. Neurol. 27(6):
631–635,
1990).
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TOFA eignet sich auch zur Potenzierung
der Wirkungen von SCH 22390 bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
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Nachdem ferner TOFA deutlich die
Differenzierungswirkung von NGF in PC12-Zellen potenziert und die
in vivo-Wirkung des cholinergen Rezeptor-Stimulans (Pilocarpin)
potenziert, kann TOFA auch vorteilhafterweise bei der Behandlung
von Gedächtnisstörungen,
die mit einem cholinergen Defizit assoziiert sind, sowohl dem mit
dem normalen Alterungsprozeß verbundenen
als auch bei altersbezogenen Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit,
eingesetzt werden.
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Obwohl TOFA bekanntermaßen ein
potenter Inhibitor der Fettsäuresynthese
ist, ist es unwahrscheinlich, daß diese Wirkung der gemeinsamen
Mechanismus ist, durch den TOFA diese Rezeptoren aktiviert. Cerulenin,
eine weitere Verbindung, welche ein wirkungsvoller Inhibitor der
Fettsäuresynthese
ist, Kawaguchia, A., et al., J. Biochem. Tokyo, (1982) 92, 7– 12, ahmt
die potenzierenden Wirkungen von TOFA nicht nach und liefert weitere
Hinweise zur Demonstration, daß die
Inhibierung der Fettsäuresynthese
per se nicht für
die Aktivierung der chimären
Rezeptoren und die Kreuzkommunikation mit dem Dopamin-Rezeptor-Signalweg verantwortlich
ist.
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Zusammenfassend, wir haben ein neues
Mitglied der Steroidhormon-Rezeptor-Superfamilie identifiziert.
Die Identifizierung dieser Funktionen kann uns Einsicht in ein neues
hormonell reguliertes System geben.
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Die pharmazeutisch annehmbaren Salze
der Verbindung dieser Erfindung schließen diejenigen ein, die von
Kationen, wie z. B. Natrium, Kalium, Aluminium, Calcium, Lithium,
Magnesium, Zink, und von Basen, wie z. B. Ammonium, Ethylendiamin,
N-Methylglutamin, Lysin, Arginin, Ornithin, Cholin, N,N'-Dibenzylethylendiamin,
Chlorprocain, Diethanolamin, Procain, N-Benzylphenethylamin, Diethylamin,
Piperazin, Tris(hydroxymethyl)aminomethan und Tetramethylammoniumhydroxid,
gebildet werden. Diese Salze können
nach Standardverfahren hergestellt werden, z. B. durch Umsetzung
der freien Säure
mit einer geeigneten organischen oder anorganischen Base.
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Ester von TOFA können hergestellt werden durch
Lösen der
TOFA in einem trockenen organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Tetrahydrofuran
(THF), bei 0–30°C und Behandlung
mit dem geeigneten substituierten Isoharnstoff für 8–24 Stunden, Kühlen auf –15°C und Filtration
des Harnstoffs. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck konzentriert,
um den gewünschten
Ester zu ergeben. Besonders geeignete Ester der vorliegenden Erfindung
schließen
ein:
- (a) C1-5-Alkyl oder
- (b) C1-5-Alkyl, substituiert mit
- (i) Phenyl oder
- (ii) Phenyl, substituiert mit Methyl, Methoxy, Cl, Br, I, F
oder Hydroxy;
jedoch können andere pharmazeutisch
annehmbare Ester eingesetzt werden.
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TOFA kann in solchen oralen Dosierungsformen
wie Tabletten, Kapseln (jeweils einschließlich Formulierungen zur zeitlich
festgelegten Freisetzung und verzögerten Freisetzung), Dragees,
Pulver, Granulat, Elixiere, Tinkturen, Suspensionen, Sirupe und
Emulsionen verabreicht werden. Gleichermaßen können sie auch in intravenöser (sowohl
Bolus als auch Infusion), intraperitonealer, subkutaner oder intramuskulärer Form
verabreicht werden, alles Einsatzformen, die Durchschnittsfachleuten
auf dem Gebiet der Pharmazie wohlbekannt sind.
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Der Dosierungsplan unter Einsatz
von TOFA wird gemäß einer
Vielfalt von Faktoren ausgewählt,
die Typ, Spezies, Alter, Gewicht, Geschlecht und medizinischen Zustand
des Patienten, die Schwere des zu behandelnden Zustands, den Verabreichungsweg,
die Nieren- und Leberfunktion des Patienten und die eingesetzte
spezielle Verbindung oder deren Salz einschließen. Ein durchschnittlicher
Arzt oder Veterinärmediziner kann
die wirksame Menge an TFA, welche erforderlich ist, um die Wirkungen
des Dopamin-D1-Antagonisten zu
potenzieren, unschwer bestimmen und verschreiben.
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Orale Dosierungen der vorliegenden
Erfindung, bei Anwendung für
die angegebenen Wirkungen, werden im Bereich zwischen etwa 0,01
bis 100 mg/kg TOFA, vorzugsweise 0,1 bis 50 mg pro Tag, liegen.
Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise in Form von Tabletten
bereitgestellt, die 0,5, 1,0, 2,5, 5,0, 10,0, 15,0, 25,0 und 50,0
mg aktiven Bestandteil enthalten. Vorteilhafterweise kann TOFA in
einer einzigen Tagesdosis oder weniger häufig verabreicht werden oder
die Gesamttagesdosis kann in aufgeteilten Dosen von zwei-, drei- oder
viermal täglich
verabreicht werden. Ferner kann TOFA in intranasaler Form über die
topische Anwendung geeigneter intranasaler Vehikel oder über transdermale
Routen verabreicht werden, wobei diejenigen Formen von transdermalen
Hautpflastern eingesetzt werden, die Durchschnittsfachleuten auf
dem Gebiet wohlbekannt sind. Zur Verabreichung in Form eines transdermalen
Abgabesystems wird die Verabreichung der Dosierung natürlich eher
kontinuierlich als intermittierend während des Dosierungsplans stattfinden.
Andere bevorzugte topische Präparate
umfassen Cremes, Salben, Lotionen, Aerosol-Sprays und Gele, worin
die Konzentration an aktivem Bestandteil im Bereich von 0,1% bis
15%, Gew./Gew. oder Gew./Vol., liegen würde.
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Bei den Verwendungen der vorliegenden
Erfindung bildet TOFA den aktiven potenzierenden Bestandteil und
wird typischerweise in Mischung mit geeigneten pharmazeutischen
Verdünnungsmitteln,
Exzipienten oder Trägern
(hier zusammen als „Träger"-Materialien
bezeichnet) verabreicht, die in geeigneter Weise hinsichtlich der
vorgesehenen Verabreichungsform, d. h. orale Tabletten, Kapseln,
Elixiere, Sirupe und dgl., ausgewählt sind und in Einklang mit
herkömmlicher
pharmazeutischer Praxis stehen.
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Beispielsweise kann für die orale
Verabreichung in Form einer Tablette oder Kapsel die aktive Wirkstoffkomponente
mit einem oralen, nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren inerten
Träger
wie Ethanol, Glycerin, Wasser und dgl. kombiniert werden. Darüber hinaus
können
gewünschtenfalls
oder erforderlichenfalls geeignete Bindemittel, Gleitmittel, Desintegratoren
und Färbemittel
ebenfalls in die Mischung korporiert werden. Geeignete Bindemittel
umfassen Stärke,
Gelatine, natürliche
Zucker wie Glucose oder Beta-Lactose, Maissüßstoffe, natürliche und
synthetische Gummiarten wie Akaziengummi, Tragant oder Natriumalginat,
Carboxymethylcellulose, Polyethylenglycol, Wachse und dgl. Gleitmittel,
die in diesen Dosierungsformen eingesetzt werden, umfassen Natriumoleat,
Natriumstearat, Magnesiumstearat, Natriumbenzoat, Natriumacetat, Natriumchlorid
und dgl. Desintegratoren umfassen, ohne Beschränkung, Stärke, Methylcellulose, Agar,
Bentonit, Xanthangummi und dgl.
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TOFA kann auch in Form von Liposomen-Abgabesystemen,
wie z. B. kleinen unilamellaren Vesikeln, großen unilamellaren Vesikeln
und multilamellaren Vesikeln, verabreicht werden. Liposomen können von
einer Vielfalt von Phospholipiden gebildet werden, die Cholesterin,
Stearylamin oder Phosphatidylcholine beinhalten.
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TOFA kann auch durch den Einsatz
von monoklonalen Antikörpern
als individuelle Träger,
an welche die Verbindungsmoleküle
gekoppelt sind, verabreicht werden. TOFA kann auch mit löslichen
Polymeren als zielgerichtete Arzneiwirkstoffträger gekoppelt werden. Solche
Polymere können
Polyvinylpryrrolidon, Pyran-Copolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol,
Polyhydroxyethylaspartamidphenol oder Polyethylenoxidpolylysin,
substituiert mit Palmitoylresten, einschließen. Ferner kann das TOFA an
eine Klasse von biologisch abbaubaren Polymeren gekoppelt werden,
die zur Erzielung einer kontrollierten Freisetzung eines Arzneiwirkstoffs
geeignet sind, beispielsweise Polymilchsäure, Polyepsiloncaprolacton,
Polyhydroxybuttersäure,
Polyorthoester, Polyacetale, Polydihydropyrane, Polycyanoacrylate
und vernetzte oder amphipatische Block-Copolymere von Hydrogelen.
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Am meisten bevorzugt wird TOFA in
Kombination mit Verbindungen verabreicht, welche selbst einen Agonismus
oder Antagonismus von G-gekoppelten Rezeptoren zeigen, wie z. B.
Pilocarpin, SCH23390, Dihydroergocriptin, Bromocriptin, Metacholin,
Carbachol, Bethanechol, Arecolin und Oxotremorin, am meisten bevorzugt
Pilocarpin und SCH23390.
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Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff „Verabreichung"
sowohl auf eine gleichzeitige als auch sequentielle Verabreichung
von TOFA und den potenzierten Agentien. Beispielhafte Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten
sind: SCH23390, Dihydroergocriptin und Bromocriptin. Dosierungen
von Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten liegen im Bereich von 0,001
bis 20 mg/kg, am meisten bevorzugt 0,1 bis 5 mg/kg.
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Wie hier verwendet, bezieht sich „Steroidhormon-Rezeptor-Superfamilie"
auf die Klasse verwandter Rezeptoren, die Glucocorticoid-, Mineralocorticoid-,
Progesteron-, Estrogen-, Estrogen-Verwandte-, Vitamin D3-,
Schilddrüsen-,
-v-erb-A-, Retinsäure-
und E75-(Drosophila)
-Rezeptoren einschließt.
Wie hier verwendet, bezieht sich „Steroidhormon-Rezeptor" auf Mitglieder
innerhalb der Steroidhormon-Rezeptor-Superfamilie.
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Wie hier verwendet, bedeutet „Ligand"
einen Inducer, beispielsweise ein Hormon oder eine Wachstumssubstanz.
Innerhalb einer Zelle bindet der Ligand an ein Rezeptorprotein und
bildet dadurch einen Ligand-Rezeptor-Komplex, welcher wiederum ein
geeignetes Hormon-Responseelement
binden kann. Einzelne Liganden können
mehrere Rezeptoren haben.
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Wie hier verwendet, bedeutet der
Begriff „Potentiator"
ein Agens oder einen Mechanismus, welches(r) die Wirkungen eines
zweiten Agens oder Mechanismus verstärkt.
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Der Begriff „potenzierende Menge" bezieht
sich auf die Menge an Potentiator, welche verabreicht werden muß, um die
potenzierende Wirkung bei einem Individuum hervorzurufen.
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Der Begriff „pharmakologisch wirksame
Menge" soll diejenige Menge eines Arzneiwirkstoffs oder eines pharmazeutischen
Agens bedeuten, welche die biologische oder medizinische Reaktion
eines Gewebes, Systems, Tiers oder Menschen hervorrufen wird, die
von einem Forscher oder Kliniker erwünscht ist.
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Wie hier verwendet, bezieht sich „Expressionskonstrukt"
auf ein Plasmid oder einen Vektor, umfassend eine Transkriptionseinheit;
die eine Anordnung von (1) einem genetischen Element oder genetischen
Elementen mit einer regulatorischen Rolle bei der Genexpression,
beispielsweise Promotoren oder Enhancer, (2) einer strukturellen
oder kodierenden Sequenz, welche in mRNA transkribiert und in Protein
translatiert wird, und (3) geeigneten Transkriptionsinitiations-
und -terminationssequenzen umfaßt.
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„Rekombinantes Expressionssystem"
bedeutet eine Kombination eines Expressionskonstrukts und eines
geeigneten Wirtsmikroorganismus. Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff „Rezeptor"
auf eine Bindungs- oder Erkennungsstelle mit einer speziellen Molekülkonfiguration
auf einer Zelloberfläche
oder innerhalb einer Zellstruktur, welche eine physiologische Reaktion
auf Stimulation durch einen Neurotransmitter oder eine andere Chemikalie,
einschließlich
eines Arzneiwirkstoffs oder eines Toxins, verursacht.
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Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff „G-gekoppelter
Rezeptor" auf einen Rezeptor, welcher bei Aktivierung an ein Membranprotein
gekoppelt ist, welches GTP (G-Protein) an dessen zytoplasmatischer Oberfläche bindet
und den aktivierten Rezeptor an Adenylatcyclase koppelt. „Adenylatcyclase-gekoppelter Rezeptor"
bezieht sich auf einen Rezeptor, der bei Aktivierung direkt das
Enzym Adenylatcyclase aktiviert.
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Die folgenden Beispiele werden zur
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung gegeben.
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BEISPIEL 1
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Aktivierung von GR/NER-
GR/NUC- und GR/PPAR-Hybridrezeptoren durch TOFA
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Zur Identifizierung des mutmaßlichen
Liganden für
den NER-Rezeptor wurde das Potential von NER zur Induktion der Transkription
eines Reportergens, welches induzierbare, auf Hormone ansprechbare
Elemente enthält,
untersucht. Es wurden mehrere ansprechbare Elemente getestet: die
Schilddrüsen/Retinsäure-, Estrogen-,
Vitamin D- und Glucocorticoid/Progesteron-Elemente. Die Transfektionsexperimente
in CV-1- und L-Zellen offenbarten keine ligandenabhängige Induktion
des CAT-Reportergens. Zur Erleichterung der Suche nach einem Liganden
wurden Hybrid-Rezeptormoleküle
konstruiert.
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Die ligandenabhängigen Transkriptionsassays
waren wie im folgenden beschrieben:
Ähnliche Hybridrezeptoren, GR/NER,
GR/NUC und GR/PPAR, vor identischen Expressionsplasmid-Hintergründen wurden
im wesentlichen hergestellt wie für die Konstruktion der chimären GR/mPPAR-
und GR/NUC-Rezeptoren in Schmidt et al., „Identification of a new member
of the steroid hormone receptor superfamily that is activated by
a peroxisome proliferator and fatty acids", Mol. Endocrinol., 6(10):
1634–41,
1992, und in Boie et al., „Enantioselective
activation of the peroxisome proliferator-activated receptor", J.
Biol. Chem. 268(8): 5530–4,
1993, beschrieben.
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In Kürze, der aminoterminale Abschnitt
des Maus-Glucocorticoid-Rezeptors (mGR), welcher die DNA-bindende
Domäne
einschließt,
wurde mit den mutmaßlichen
ligandenbindenden Domänen
des nuklearen Rezeptors NER, hNUC-I (Schmidt et al., 1992), mPPAR
(Issenmann und Green, 1990) fusioniert, um die jeweiligen chimären Rezeptoren
GR/NER, GR/NUC und GR/PPAR zu bilden. Der chimäre GR/NER-Rezeptor wurde konstruiert
wie für
die GR/NUC- und GR/PPAR-Hybridrezeptoren (Schmidt et al., 1992;
Boie et al.) beschrieben. Die cDNA-Sequenzen, welche für die Aminosäuren Arg155 und Glu156 des
NER-Rezeptors kodieren, wurden
in die Xhol-Restriktionsstelle überführt, welche
später
für die Ligierung
mit den GR-cDNA-Sequenzen, die für
die DNA-bindende Domäne
kodierten, eingesetzt wurde. So wurden die Aminosäurereste
Arg155 und Glu156 des
NER-Rezeptors in die Aminosäurereste
Ser155 und His156 überführt.
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Die cDNA des Human-NUCI-Rezeptors
(pJ3NUCI) und des nativen Maus-Glucocorticoid-Rezeptors (pSV2wREC) wurden unter der
Kontrolle von Expressionsvektoren auf SV40-Basis (Schmidt et al., 1992; Boie et
al., 1993) exprimiert. Das Reportergen war das Plasmid pJA358, worin
die Expression von Glühwürmchen-Luciferase
durch zwei Tandem-Repeats des Glucocorticoidhormon-Responseelements
(GRE), verknüpft mit
dem MMTV-Promotor (Boie et al., 1993), reguliert wird.
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Eine vorübergehende Transfektion von
COS- und CV1-Zellen erfolgte wie beschrieben (Schmidt, 1992). Zellen
wurden ausplattiert (1,5 × 105 in 1 ml) in 12-Mulden-Schalen in Medium
ohne Phenolrot, das mit aktiviertem, aktivkohle-behandeltem fötalem Kalbsserum
ergänzt
war. Am nächsten
Tag wurden 0,12 ml DNA, 10 μg/ml
(5 μg Rezeptor-DNA
und 5 μg
Reporterplasmid), als Calciumphosphat-Präzipitat den Zellen zugegeben.
Liganden wurden den Zellen 30 Minuten nach der Transfektion zugegeben.
Am nächsten
Tag (18 Stunden) wurden die Zellen gewaschen und frische Liganden
zugegeben. 24 Stunden später
wurden Zellextrakte präpariert
und unter Anwendung des Luciferase-Assay-Systems (Promega Madison,
WI) einem Assay hinsichtlich Luciferase-Enzymaktivität unterworfen.
Jede Transfektion wurde dreifach durchgeführt und die Luciferase-Aktivität einer
jeden Probe als Doppelbestimmung mit Hilfe des AutoClinilumats (Berthold
Nashua, N. H.) gemessen.
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Die transfizierten Zellen wurden
mit TOFA bei 2 μM,
10 μM, 20 μM und 50 μM und Ölsäure bei
50 μM und
300 μM behandelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 unten dargestellt.
-
Tabelle
1
Aktivierung von GR/NUC-, GR/PPAR-, GR/NER-, NUC-I- und GR-Rezeptoren
durch TOFA
-
TOFA stimulierte die durch GR/NUC-,
GR/PPAR- und GR/NER-Hybridrezeptoren vermittelte Expression in dosisabhängiger Weise.
Im Gegensatz zu TOFA behielten die Liganden Wy14643 und Ölsäure ihre
erwartete Rezeptorspezifität
und aktivierten die durch GR/PPAR und GR/NUC, jedoch nicht durch
die GR/NER-Chimäre,
vermittelte Expression. Jedoch wirkte TOFA nicht als allgemeiner
Stimulator der Transkription, da sie nach Cotransfektion von nativem
NUCI, welcher nicht mit dem MMTV-Luciferase-Reportergen wechselwirkt,
und von Glucocorticoid-Rezeptoren nicht die Expression des MMTV-Luciferase-Reportergens stimulierte.
Die spezifische Wirkung von TOFA wurde weiter demonstriert durch
die Tatsache, daß TOFA
nicht die Expression von Luciferase in Zellen stimulierte, die nur
mit dem MMTV-Luciferase-Reportergen oder mit einem Reportergen,
in dem die Expression unter der Kontrolle des Promoters von SV40
stand, transfiziert worden waren.
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BEISPIEL 2
-
Aktivierung von GR/PPAR
durch Fettsäure-Inhibitoren
-
Der Ligand-Transkriptionsassay, vermittelt
durch GR/PPAR in COS-Zellen, wurde wie in Beispiel 4 beschrieben
durchgeführt.
Die Zellen wurden mit TOFA und Cerulenin bei 0,1, 1, 10 und 100 μM behandelt.
Konzentrationen von Cerulenin oberhalb von 10 μM waren für die Zellen toxisch.
-
TOFA wurde ursprünglich als Inhibitor der Fettsäuresynthese
entwickelt (Parker et al., 1977). Wir testeten deshalb, ob Cerulenin,
ein Inhibitor der Fettsäuresynthese,
welcher strukturell nicht mit TOFA verwandt ist, das Transkriptionsaktivierungsprofil,
welches durch TOFA induziert wurde, nachbilden kann. Bei Konzentrationen,
welche die Fettsäuresynthese
inhibieren, stimulierte Cerulenin die durch GR/PPAR vermittelte
Transkription nicht. Diese Ergebnisse legen nahe, daß die Inhibierung
der Fettsäuresynthese
als solche wahrscheinlich nicht für die Wirkung von TOFA auf
diese Rezeptorfamilie verantwortlich ist.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
unten dargestellt.
-
Tabelle
2
Aktivierung des chimären
GR/PPAR-Rezeptors durch Fettsäure-Inhibitoren
-
BEISPIEL 3
-
Aktivierung von GR/NER durch
Dopamin und TOFA in CV1-Zellen
-
TOFA wurde befunden, die durch die
ligandenbindende Domäne
der Mitglieder der PPAR-Familie (NUC-I
und PPAR) und des nicht-verwandten NER-Rezeptors vermittelte Transkription
zu aktivieren. Es ist somit möglich,
daß TOFA
indirekt mit diesen Rezeptoren in einer ligandenunabhängigen Weise
wechselwirken könnte, ähnlich der
Wechselwirkung von Dopamin mit den COUP-TF- und Progesteron-Rezeptoren
(Power et al., 1991, 1991, 1992), welche das Ergebnis einer Stimulation
der durch diese Rezeptoren in CV1-Zellen vermittelten Transkription
ist. Wir testeten deshalb die Aktivierung von GR/NER durch TOFA
und Dopamin in CV1-Zellen, welche funktionelle Dopamin-D1-Rezeptoren
exprimieren, wie gemessen durch die Erhöhung der cAMP-Niveaus als Reaktion
auf die Behandlung mit Dopamin. TOFA stimulierte die Expression
von Luciferase, welche durch die GR/NER-Chimäre
in CV1-Zellen vermittelt wurde.
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Die ligandenabhängigen Transkriptionsassays
wurden durchgeführt
wie in Beispiel 4 beschrieben, wobei CV1-Zellen anstelle von COS-Zellen
verwendet wurden. Die transfizierten CV1-Zellen wurden mit Dopamin,
TOFA oder mit einer Kombination von TOFA und Dopamin in den angegebenen
Konzentrationen behandelt und hinsichtlich Luciferase-Aktivität getestet.
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
unten dargestellt. Die Ergebnisse zeigen an, daß Dopamin die durch GR/NER
vermittelte Transkription nicht stimulierte, wie aufgrund seiner
Wirkungen auf COUP-TF- und Progesteron-Rezeptoren erwartet. Im Gegensatz
dazu finden wir, daß Dopamin
die durch den chimären
GR/NER-Rezeptor vermittelte Transkription unterdrückte. Ferner
inhibierte es teilweise die Stimulation der Transkription durch
TOFA. Diese Suppression wurde nicht beobachtet, wenn GR/NER in COS-7-Zellen
transfiziert wurde, welche keine signifikanten Niveaus der Dopamin-D1-Rezeptoren
exprimieren. Diese Ergebnisse zeigen an, daß es eine Kreuzkomminikation
zwischen dem Dopamin-Rezeptor-Signalweg und dem NER-Rezeptor-Signalweg
gibt.
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Tabelle
3
Aktivierung von GR/NER in CV1-Zellen
-
BEISPIEL 4
-
Aktivierung von GR/NER durch
Dopamin und TOFA in COS-7-Zellen
-
Die ligandenabhängigen Transkriptionsassays
wurden durchgeführt
wie in Beispiel 4 beschrieben. Die transfizierten COS-Zellen wurden
mit Dopamin, TOFA oder mit der Kombination von TOFA und Dopamin
in den angegebenen Konzentrationen behandelt und hinsichtlich Luciferase-Aktivität getestet.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
unten dargestellt.
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Tabelle
4
Aktivierung von GR/NER in COS-7-Zellen
-
BEISPIEL 5
-
Wirkung von SCH23390, einem
Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten, auf die Aktivierung der Luciferase-Expression
in GR/NER
-
Zur weiteren Charakterisierung der
Suppression der Luciferase-Expression durch Dopamin testeten wir,
ob ein D1-Dopamin-Rezeptor-Antagonist, SCH23390, die durch Dopamin
induzierte Suppression verhindern kann. CV1-Zellen wurden mit dem
MMTV-Luciferase-Reportergen
(pJA358) und dem chimären GR/NER-Rezeptor
wie in Beispiel 4 beschrieben cotransfiziert. Die Zellen wurden
mit einer zunehmenden Menge des Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten SCH23390
mit oder ohne 50 μM
Dopamin behandelt.
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Die in Tabelle 5 unten dargestellten
Ergebnisse zeigen, daß die
Behandlung mit SCH23390 die Inhibierung der durch Dopamin verursachten
Luciferase-Expression rückgängig machen
kann. Darüber
hinaus stimulierte der D1-Dopamin-Antagonist SCH23390 die durch
GR/NER vermittelte Transkription. Dies bestätigt weiter die potentielle
Wechselwirkung zwischen den NER-Rezeptor- und Dopamin-Rezeptor-Signalwegen.
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Tabelle
5
Wirkung von SCH23390 auf die durch den chimären GR/NER-Rezeptor
vermittelte Transkription
-
BEISPIEL 6
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Stimulierung der Neuriten-Differenzierung
von PC12-Zellen durch TOFA
-
Zur weiteren Untersuchung des Einflusses
von TOFA auf das Nervensystem testeten wir die Wirkung von TOFA
auf die Differenzierung von PC12-Zellen. PC12-Zellen wurden mit
einer Dichte von etwa 100–200/mm2 auf collagen-beschichteten Platten oder
Schalen in RPMI-Medium,
ergänzt
mit 10% Pferdeserum, 5% fötalem
Kalbsserum, 50 g/ml Streptomycin, 50 E/ml Penicillin, in einer wassergesättigten
Atmosphäre von
95% Luft und 5% CO2 bei 37°C über Nacht
ausplattiert. Das Medium wurde durch frisches RPMI ersetzt, das
1,5% Serum, 100 ng/ml NGF und die angegebene Konzentration von TOFA
oder ein äquivalentes
Volumen an Vehikel (DMSO) enthielt, was eine Endkonzentration von
0,1% DMSO ergab.
-
Zu verschiedenen Zeitpunkten während der
Behandlung wurden die Zellen photographiert oder mit 10%igem Formalin
fixiert. Die Morphologie wurde nach 4 Tagen Behandlung mit TOFA
oder Vehikel (DMSO) untersucht. Die Anzahl der neuriten-tragenden
Zellen und die durchschnittliche Länge der Neuriten wurde mit Hilfe
des Bioquant-Bildgebungssystems bestimmt. Die Behandlung mit TOFA
alleine induzierte keinen Neuriten-Auswuchs in PC12- Zellen (Daten nicht
gezeigt). Jedoch, wie in Tabelle 6 unten gezeigt, induzierte NGF alleine
eine 15%ige Erhöhung
der Anzahl von neuriten-tragenden Zellen und diese Auswüchse erreichten
eine mittlere Länge
von 20 μm.
Die Behandlung mit NGF und TOFA erhöhte den Prozentsatz der neuriten-tragenden
Zellen auf 78%. Maximale Neuritenbildung wird bei einer Konzentration
von 10 μM
TOFA beobachtet. Die Zugabe von TOFA erhöhte auch die Länge der
entwickelten Neuriten in dosisabhängiger Weise.
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Tabelle
6
Wirkung von TOFA auf die Differenzierung von PC-12-Zellen
-
Zellen wurden mit Vehikel (0,1% DMSO)
oder verschiedenen Konzentrationen von TOFA in Gegenwart von 100
ng/ml NGF für
4 Tage behandelt und dann mit 10%igem Formalin fixiert. Mindestens
80 Zellen aus 8 Mulden wurden in jeder Gruppe analysiert. Die Ergebnisse
sind als Mittelwert ±SEM
dargestellt.
ap < 0,01 gegenüber Vehikel gemäß Dunnetts-Test.
-
BEISPIEL 7
-
Wirkung von TOFA auf die
von einem Dopamin-D1-Rezeptor-Antagonisten (SCH23390) induzierte
Katalepsie
-
Ratten wurden mit 0,4 mg/kg TOFA
oder mit Träger
(s.c.) vorbehandelt. 24 Stunden später wurden die Ratten mit 0,5
mg/kg SCH23390, einem Dopamin-D1-Antagonisten, herausgefordert und
die Dauer der Katalepsie wurde überwacht.
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Die Katalepsie wurde durch eine Modifizierung
des Balken-Verfahrens (Undie und Friedman, 1988) bestimmt. Ein Stahlbalken,
1,1 cm Durchmesser und 50 cm Länge,
wurde in einer Höhe
von 10 cm oberhalb der Arbeitsfläche
aufgehängt.
Drei Seiten der Arbeitsbank um den Balken wurden mit braunem Karton
abgeteilt und die Verkleidung der Arbeitsbankoberfläche wurde
so ausgewählt,
daß sie
dieselbe Farbe wie die Kartonwände
hatte. Die hinteren Gliedmaßen
des Tieres wurden frei auf der Arbeitsbank plaziert, der Schwanz zum
Rücken
ausgelegt und die vorderen Gliedmaßen über dem Balken plaziert. Die
Länge der
Zeit, die eine Ratte auf dem Balken blieb, wurde bis zu einem vorgegebenen
Ausschlußzeitpunkt
von 120 Sekunden registriert. Die Zeit wurde nach Beobachtung einer
der folgenden Aktionen gezählt:
(1) das Tier kam herunter, plazierte seine beiden Vorderpfoten auf
der Arbeitsbank, (2) das Tier kletterte auf den Balken oder über den
Balken mit beiden hinteren Gliedmaßen, (3) das Tier begann eine
Bewegung entlang des Balkens oder um den Balken. Anschließend wurden
die Zeitablesungen in Werte übersetzt,
wobei ein Wert von 1 für
alle vollständig beendeten
5 Sekunden auf dem Balken vergeben wurde. Für jede Beobachtungszeit wurden
die Katalepsie-Werte für
alle Tiere in einer Gruppe Bemittelt, um den Mittelwert der Gruppe
bei dieser Beobachtungszeit zu ergeben. Ferner wurden die Werte
für jedes
Tier bei allen Beobachtungszeiten addiert, um die Gesamtbewertung
für dieses
Tier zu ergeben. Der Mittelwert dieser letzten Gruppe von Zahlen
wurde der Mittlere Gesamtwert der Gruppe genannt.
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Katalepsie-Werfe wurden mit einem
Computer gemäß den von
Winer, B. J.: Statistical principles in experimental design, McGraw-Hill,
New York, S. 10–428,
1971, ausgeführten
statistischen Verfahren analysiert. Im allgemeinen wurden für einen
gegebenen Satz von Vergleichen die Beobachtungen einer geeigneten
Varianzanalyse unterworfen, gefolgt von zweiendigen Dunnett- oder
Student's-t-Tests, um Unterschiede zwischen Behandlungsgruppen nachzuweisen.
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Die Daten sind in Tabelle 7 unten
gezeigt:
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TABELLE
7
Wirkung von TOFA auf eine SCH23390-induzierte Katalepsie
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Die oben dargestellten Daten zeigen,
daß die
TOFA-Vorbehandlung die Dauer der SCH23390-induzierten Katalepsie
um mindestens das 25fache erhöhte.
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BEISPIEL 8
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Wirkung von TOFA auf eine
durch einen Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonisten Arzneiwirkstoff (Haloperidol)
induzierte Katalepsie
-
Ratten wurden mit 0,4 mg/kg TOFA
oder mit Träger
vorbehandelt (s.c.). 24 Stunden später wurden die Ratten mit 0,1
mg/kg Haloperidol, einem Antagonisten des Dopamin-D2-Rezeptors,
herausgefordert und die Dauer der Katalepsie wurde wie in Beispiel
10 beschrieben überwacht.
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Die Daten sind in der folgenden Tabelle
8 gezeigt:
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TABELLE
8
Wirkung von TOFA auf eine haloperidol-induzierte Katalepsie
-
Die oben dargestellten Daten zeigen,
daß die
TOFA-Vorbehandlung die haloperidol-induzierte Katalepsie nicht signifikant
beeinflußte.