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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen zur Verhinderung oder
Linderung von Neurotoxizität.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen umfassen als Wirkstoff
die stereospezifischen (+)-Enantiomere, mit (3S,4S)-Konfiguration,
von Δ6-Tetrahydrocannabinol
(THC)-artigen Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wie unten
definiert.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Chronische degenerative Veränderungen
sowie verzögerte
oder sekundäre
neuronale Schädigung, die
auf eine direkte Schädigung
des zentralen Nervensystems (ZNS) folgen, können durch pathologische Veränderungen
der endogenen neurochemischen Systeme des Gehirns veursacht sein.
Obwohl die genauen Mechanismen, die eine sekundäre Schädigung vermitteln, nur schlecht
verstanden werden, können
posttraumatische neurochemische Veränderungen eine Überaktivierung
einer Neutrotransmitter-Freisetzung oder -Wiederaufnahme, Veränderungen
einer präsynaptischen
oder postsynaptischen Rezeptorbindung oder die pathologische Freisetzung
oder Synthese endogener Faktoren einschließen. Die Identifizierung und
Charakterisierung dieser Faktoren und des Timings der neurochemischen
Kaskade nach einer ZNS-Schädigung
stellt ein Möglichkeitsfenster
zur Behandlung mit pharmakologischen Mitteln bereit, die die Synthese,
Freisetzung, Rezeptorbindung oder physiologische Aktivität mit folgender
Abschwächung
neuronaler Schädigung
und Verbesserung des Folgezustands modifizieren. In einer Vielzahl
von Studien wurde vorgeschlagen, dass die Modifikation der Ereignisse
nach einer Schädigung
durch eine pharmakologische Maßnahme
die funktionale Wiederherstellung sowohl in einer Vielfalt von Tiermodellen
als auch bei einer klinischen ZNS-Schädigung fördern kann. Von einer pharmakologischen
Manipulation der endogenen Systeme durch solche diversen pharmakologischen
Mittel wie Anticholinergika, Antagonisten exzitatorischer Aminosäuren, Antagonisten
von endogenem Opioid, Katecholamine, Serotoninantagonisten, Modulatoren
von Arachidonsäure,
Antioxidantien, Radikalfänger,
Steroid- und Lipidperoxidationsinhibitoren, Antagonisten des Plättchen-aktivierenden
Faktors, Anionenaustauschinhibitoren, Magnesium, Ganglioside und
Calciumkanal-Antagonisten wurde vorgeschlagen, dass sie den funktionalen
Folgezustand nach einer Gehirnschädigung potenziell verbessert
(McIntosh, J. Neurotrauma 10: 215–243, 1993).
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Die Pathogenese einer vielfältigen Gruppe
neurologischer Störungen
wurde mit einer übermäßigen Aktivierung
von Rezeptoren exzitatorischer Aminosäuren in Zusammenhang gebracht.
Diese Störungen schließen Epilepsie,
fokale und globale Ischämie,
ZNS-Trauma und verschiedene Formen der Neurodegeneration einschließlich der
Chorea Huntington, Parkinsonschen Krankheit und Alzheimer Krankheit
ein. Es wurden viele Bemühungen
in die Entwicklung von Rezeptorantagonisten exzitatorischer Aminosäuren als
therapeutische Mittel investiert (Rogawski, M. A., Trends in Pharmacol
Sci. 14: 325–331,
19931.
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Da bislang keine bewiesene effektive
Therapie für
eine neuronale Schädigung
oder Degenerierung bekannt ist und zum Beispiel der Schlaganfall
alleine eine der führenden
Todesursachen in vielen Ländern
ist, ist die Wichtigkeit des Auffindens solcher therapeutischen
NMDA-Antagonisten selbsterklärend.
Es wird wichtig sein, zu bestimmen, ob bestimmte NMDA-Antagonisten
in bestimmten Krankheitszuständen
wirksamer sind als andere oder weniger Nebenwirkungen aufweisen.
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Manche der Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind in den U.S.-Patenten 4,179,517 und 4,876,276 offenbart.
Wie in diesen U.S.-Patenten offenbart wird, weisen diese im Wesentlichen
reinen synthetischen (+)-(3S,4S)-THC-Derivate und -Analoga keine unerwünschten
cannabimimetischen psychotropen Nebenwirkungen auf. Von diesen bekannten
Verbindungen wurde beschrieben, dass sie analgetische, antiemetische
und Antiglaukom-Wirksamkeit
besitzen.
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Die Erfinder haben nun gefunden,
dass diese bekannten Verbindungen sowie manche neue Verbindungen
zusätzlich
zu der analgetischen, antiemetischen und Antiglaukom-Wirksamkeit
auch wirksam gegen die oben erwähnten
Krankheiten und Bedingungen sind, möglicherweise als Blocker von
Rezeptoren exzitatorischer Aminosäuren, z. B. NMDA- oder Glutamat-Blocker,
oder durch Wechselwirkung mit dem Glycinrezeptor, und wirksam sind
bei der Linderung und Behandlung vieler abnormer Zustände, einschließlich der
Neutrotransmitter-vermittelten Toxizität. Siehe U.S.-Patent Nr. 5,284,867
und die unten angegebene Offenbarung.
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FR-A-2,394,541 offenbart Verbindungen
der allgemeinen Formel
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Diese Verbindungen weisen die entgegengesetzte
Stereospezifität
im Vergleich zu den Verbindungen der vorliegenden Erfindung auf,
d. h. sie sind die (–)-Enantiomere.
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GB-A-1,464,695 offenbart Verbindungen
der allgemeinen Formel
in welchen: Ring A ein Benzolring,
ein Cyclohexanring oder ein Cyclohexenring ist, bei dem die Doppelbindung an
Position 6a-10 ist; R, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist; R
2 Wasserstoff oder Alkanoyl mit zwei bis
fünf Kohlenstoffatomen
ist; R
3 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und
R
4 und R
5 Wasserstoff
oder Methyl sind, wobei mindestens einer von R
3,
R
4 und R
5 nicht
Wasserstoff ist; R
6 Alkyl mit vier bis acht
Kohlenstoffatomen ist; und R, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist.
Wenn der Ring A Cyclohexan ist, wird ein Racemat von (+)- und (–)-Enantiomeren
erhalten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung sind insbesondere wirksam zur Linderung und sogar zum
Verhindern von Glutamat-Neurotoxizität aufgrund akuter Schädigungen
des zentralen Nervensystems (ZNS), wie Schädigungen aufgrund längerer Anfälle, beeinträchtigter
oder verringerter Blutversorgung, von Glucose-Versorgungsmangel
und mechanischem Trauma. Die vorliegenden Zusammensetzungen sind auch
wirksam zur Linderung anderer Schädigungen des ZNS, wie Gift-induzierte
Konvulsionen, von denen angenommen wird, dass sie mit anderen Aminosäurerezeptoren
als dem von Glutamat assoziiert sind, z. B. Glycin.
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
auch wirksam sein bei der Behandlung bestimmter chronischer degenerativer
Krankheiten, die durch einen allmählichen selektiven neuronalen
Verlust gekennzeichnet sind. In diesem Zusammenhang werden die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auch als therapeutisch wirksam bei der
Behandlung der Alzheimer-Krankheit
betrachtet.
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Die vorliegenden Zusammensetzungen
sind bei Grand-Mal-Anfällen,
globalen hypoxischen ischämischen
Anfällen,
bei Hypoxie, alleine oder in Kombination mit einer Blutflussverringerung
(Ischämie)
sowie in Fällen
von Herzstillstand und in Fällen
einer plötzlichen
Okklusion von Hirnarterien (Schlaganfall) von speziellem Wert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, um Neurotoxizität exzitatorischer
Aminosäuren
aufgrund einer akuten Schädigung
oder Vergiftung des ZNS zu verringern oder zu verhindern, wie Schädigungen
aufgrund längerer
Anfälle,
beeinträchtigte
oder verringerte Blutversorgung, Glucose-Versorgungsmangel und mechanisches
Trauma und Vergiftungen durch z. B. Strychnin, Pikrotoxin oder Organophosphorverbindungen.
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
auch wirksam sein bei der Behandlung bestimmter chronischer degenerativer
Krankheiten, die durch einen allmählichen selektiven neuronalen
Verlust gekennzeichnet sind. In diesem Zusammenhang werden die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung bei der Behandlung von Chorea Huntington,
Parkinson'scher
Krankheit und der Alzheimer-Krankheit als therapeutisch wirksam
angesehen.
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Wie oben angegeben, sind die vorliegenden
Zusammensetzungen bei Anfällen,
globalen hypoxischen ischämischen
Schädigungen,
bei Hypoxie, alleine oder in Kombination mit einer Blutflussverringerung
(Ischämie)
sowie in Fällen
von Herzstillstand und in Fällen
einer plötzlichen
Okklusion von Hirnarterien (Schlaganfall) von besonderem Wert.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen für die oben
genannten Zwecke, in welchen der Wirkstoff eine Verbindung der allgemeinen
Formel:
mit (3S,4S)-Konfiguration
und im Wesentlichen ohne das (3R,4R)-Enantiomer, wobei A-----B eine
optionale 1(2)- oder 6(1)-Doppelbindung darstellt, R ist: (a) -Q,
wobei Q eine heterocyclische Einheit mit einem labilen Wasserstoffatom
ist, so dass die Einheit als ein Carbonsäureanalogon fungiert, (b) -R
3X, wobei R
3 C1-C5-Alkyl ist und X ist:
Halogen, -OR', wobei
R'' C1-C5-Alkyl ist,
oder -OC(O)R''', wobei R''' Wasserstoff oder
C1-C5-Alkyl ist, (c) -R
3N(R'')
2, wobei R
3 wie oben definiert ist und jeder der R'', die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff
oder C1-C5-Alkyl ist, das gegebenenfalls eine terminale -OR'''-
oder -OC(O)R'''-Einheit
enthalten kann, wobei R''' wie oben definiert ist, (d) -R
5, wobei R
5 C2-C5-Alkyl
ist, oder, wenn keine A-----B vorhanden ist, (e) -R
3OR''',
wobei R
3 und R''' wie oben definiert
sind, G ist: (a) ein Halogen, (b) C1-C5-Alkyl, (c) -OR'', wobei R'' wie
zuvor definiert ist, oder (d) -OC(O)R''', wobei R''' wie
zuvor definiert ist, und R
2 ist: (a) C1-C12-Alkyl,
(b) OR'''',
worin R'''' ein
geradkettiges oder verzweigtes C2-C9-Alkyl ist, das am terminalen
Kohlenstoffatom mit einer Phenylgruppe substituiert sein kann, oder
(c) -(CH
2)OR''', wobei n eine ganze
Zahl von 1 bis 7 ist und R''' wie oben definiert ist; mit der Maßgabe, dass
G, R und R
2 nicht OH, CH
2OC(O)C(CH
3)
3 bzw. 1,1-Dimethylheptyl sein
dürfen,
wenn A-----B eine 6(1)-Doppelbindung ist, und pharmazeutisch annehmbare
Salze oder quaternäre
Ammoniumderivate davon, ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen für die oben
genannten Zwecke, in welchen der Wirkstoff eine Verbindung der gleichen
allgemeinen Formel
mit (3S,4S)-Konfiguration
und im Wesentlichen ohne das (3R,4R)-Enantiomer, wobei A-----B eine
optionale 1(2)- oder 6(1)-Doppelbindung darstellt. In dieser Ausführungsform
ist jedoch: R: -R
3X, wobei R
3 C1-C5-Alkyl ist
und X: (a) -OC(O)-R
4Y, wobei R
4 ein
linearer oder verzweigter Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl-,
Arylalkyl-, Alkylaryl- oder Heterocyclylrest oder ein mono- oder
polyhydroxyliertes oder -halogeniertes Derivat der Reste ist und
Y ist -H, -ON, -C(O)O
–B
+,
-SO
3
–B
+ oder
-OPO
3
2–(B
+)
2, wobei B
+ ist:
ein Kation eines Alkalimetalls oder von Ammoniak oder ein organisches
Ammoniumkation, -N(R''')
2·AH, -N(R''')
3
+A
– oder
ein cyclischer Stickstoffrest, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus
wobei R''' wie oben definiert
ist, D CH
2, O oder NR''' ist, (B
+)
2 zusätzlich
ein Erdalkalimetallkation sein kann und A ein pharmazeutisch annehmbares
anorganisches oder organisches Anion ist, (b) -OC(O)O-R
4Y,
wobei R
4 und Y wie oben definiert sind,
(c) -OC(O)NH-R
4Y, wobei R
4 und
Y wie oben definiert sind, (d) -OC(O)-R
4ZR
4Y, wobei R
4 und
Y wie oben definiert sind und Z O, S, SO, SO
2 oder
NH ist, (e) -C(NH
2
+)-R
4A
–, wobei R
4 und
A wie oben definiert sind, (f)-OPO3
2–(B
+)
2, wobei B
+ wie oben definiert ist, oder (g) -ON, G:
(a) ein Halogen, (b) C1-C5-Alkyl oder (c) OR'',
wobei R''' wie zuvor definiert ist, (d) -OC(O)R''',
wobei R''' wie zuvor definiert ist, oder (e) -OR
3X, wobei R
3 und
X wie oben definiert sind, mit der Maßgabe, dass X in der Definition
von G nicht -OH sein darf, wenn X in der Definition von R -OH ist,
und R
2 ist wie oben definiert, und pharmazeutisch
annehmbare Salze oder quaternäre
Ammoniumderivate davon, ist.
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Dem Fachmann wird die breite Vielfalt
organischer und anorganischer Säuren
und Basen wohlbekannt sein, die verwendet werden kann, um pharmazeutisch
annehmbare Salze von pharmakologisch wirksamen Verbindungen herzustellen.
Solche Säuren
schließen
ohne Einschränkung
Fuorwasserstoff-, Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Iodwasserstoff-,
Schwefel-, Salpeter-, Phosphor-, Zitronen-, Succin-, Malein- und
Palmitinsäuren
ein. Die Basen schließen
solche Verbindungen wie Natrium- und Ammoniumhydroxide ein. Ebenso
sind dem Fachmann Quaternierungsmittel bekannt, die verwendet werden
können,
um pharmazeutisch annehmbare quaternäre Ammoniumderivate von pharmakologisch
wirksamen Verbindungen herzustellen. Diese schließen ohne
Einschränkung
Methyl- und Ethyliodide und -sulfate ein.
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In einer gegenwärtig bevorzugten Gruppe von
Verbindungen stellt R2 einen 1,1-Dimethylalkylrest
oder einen 1,2-Dimethylalkylrest mit insgesamt mindestens 7 Kohlenstoffatomen
dar. Auch Vorläufer
solcher Verbindungen sind bevorzugt. Insbesondere bevorzugte Verbindungen
sind solche, worin R2 1,1-Dimethylheptyl oder
1,2-Dimethylheptyl ist. Diese Ausführungsformen von R2 wurden
in THC und den Analoga davon gefunden. Jedoch wird in Bezug auf
die neuroprotektive Wirksamkeit, die die vorliegende Erfindung kennzeichnet, angenommen,
dass jeder niedere oder mittlere Alkylsubstituent an dieser Position
geeignet sein wird.
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Eine Gruppe bevorzugter spezifischer
Verbindungen, die in den Bereich der vorliegenden Erfindung fallen,
ist die Gruppe von Verbindungen der Formel (I), worin R2 1,1-Dimethylheptyl
ist, G -OH ist und R R3X ist, wobei R3 Methylen ist und X -OC(O)CH2NH2·HCl,
-OC(O)CH2N(CH3)2·HCl,
-OC(O)CH2N(C2H5)2·HCl, -OC(O)CH2N(CH3)3
+B–, -OC(O)CH2N(C2H5)3
+Br–, Morpholinoacetyloxy
(Hydrobromid), mit Methyliodid quatemisiertes Morpholinoacetyloxy, ω-Morpholinobutyroyloxy
(Hydrobromid), mit Methyliodid quaternisiertes ω-Morpholinobutyroyloxy, N-Methylpiperazinoacetyloxy
(Dihydrobromid), zweifach mit Methyliodid quaternisiertes N-Methylpiperazinoacetyloxy, ω-(N-Methylpiperazino)butyroyloxy
(Dihydrobromid), Nicotinoyloxy (Hydrochlorid), mit Methylchlorat
quaternisiertes Nicotinoyloxy, Succinoyloxy (Monoammoniumsalz),
Maleoyloxy (Monoammoniumsalz), Phthaloyloxy (Monoammoniumsalz),
2-Quinolinoyloxy
(Monoammoniumsalz), Acetyloxy, Bromacetyloxy, Trifluoracetyloxy
oder Dinatriumphosphoroyloxy ist. Eine weitere Gruppe bevorzugter spezifischer
Verbindungen, die in den Bereich der vorliegenden Erfindung fallen,
ist die Gruppe von Verbindungen der Formel (I), worin R2 1,1-Dimethylheptyl
ist, R -CH2OH ist und G ω-Morpholinobutyroyloxy (Hydrobromid),
N-Methylpiperazinoacetyloxy
(Dihydrobromid), zweifach mit Methyliodid quaternisiertes N-Methylpiperazinoacetyloxy
oder Dinatriumphosphoryloxy ist. Gegenwärtig die am meisten bevorzugten
Verbindungen sind die, die in den Synthesebeispielen hierin beschrieben
sind.
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Eine archetypische Verbindung, mit
welcher viele physiologische Experimente durchgeführt wurden, ist
die Verbindung, die als das (+)-(3S,4S1-1,1-Dimethylheptyl-Homolog von 7-Hydroxy-Δ6-tetrahydrocannabinol
bezeichnet werden kann. Diese Verbindung, die früher als HU-211 bezeichnet wurde,
wird hiernach mit dem chemischen Trivialnamen "Dexanabinol" bezeichnet.
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Es wird betont, dass alle die Verbindungen,
die in der (+)-(3S,4S)-Konfiguration
vorliegen, im Wesentlichen frei von dem (–)-(3R,4R)-Enantiomer sind,
wobei vom Letzteren bekannt ist, dass es die unerwünschten psychotropen
Nebenwirkungen besitzt. So wurden die Enantiomere des 1,1-Dimethyl-Homologs
des synthetischen Cannabinoids 7-Hydroxy-Δ6-tetrahydrocannabinol
beschrieben [Mechoulam, R., et al., Tetrahedron: Asymmetry 1: 315–319, 1990;
Mechoulam, R., et al., Experientia 44: 762-764, 1988]. Das (–)-(3R,4R)-Enantiomer, das
hierin als HU-210 bezeichnet wird, ist eine hochwirksame cannabimimetische
Verbindung (nahezu 100 Mal wirksamer als -1-Tetrahydrocannabinol,
die wirksame Komponente von Haschisch). Das (+)-(3S,4S)-Enantiomer,
das hierin als Dexanabinol bezeichnet wird, ist, während bekannt
ist, dass es analgetisch und antiemetisch wirksam ist, selbst bei
Dosen, die mehrere Tausend Mal höher
sind als die ED50 von HU-210 nicht wirksam als Cannabimimetikum
(Mechoulam, R. et al., Experientia 44: 762–764, 1988).
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Wie oben erwähnt, sind die hierin definierten
Verbindungen der allgemeinen Formel (I außerdem im Wesentlichen frei
von einer cannabimimetischen Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
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Pharmakologie Die neuen Zusammensetzungen
enthalten zusätzlich
zu dem wirksamen Bestandteil konventionelle pharmazeutisch annehmbare Träger, Verdünnungsmittel
und dgl. Feste Zusammensetzung zur oralen Verabreichung, wie Tabletten,
Pillen, Kapseln oder dgl. können
hergestellt werden, indem der Wirkstoff mit konventionellen, pharmazeutisch
annehmbaren Zusatzstoffen, wie Maisstärke, Lactose, Saccharose, Sorbit,
Talk, Stearinsäure,
Magnesiumstearat, Dicalciumphosphat und Gummi mit pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmitteln
gemischt wird. Die Tabletten oder Pillen können beschichtet oder auf andere
Weise mit pharmazeutisch annehmbaren Materialien, die im Fachgebiet
bekannt sind, gemischt werden, um eine Dosierungsform bereitzustellen,
die eine verlängerte
Wirkung oder eine anhaltende Freigabe bietet.
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Andere feste Zusammensetzungen können als
Zäpfchen
für eine
rektale Verabreichung hergestellt werden. Flüssige Formen können für eine orale
Verabreichung oder für
eine Injektion hergestellt werden, wobei der Ausdruck subkutan,
transdermal, intravenös,
intrathekal und andere parenterale Wege der Verabreichung einschließt. Die
flüssigen
Zusammensetzungen schließen
wässrige
Lösungen,
mit oder ohne organische Colösungsmittel,
wässrige
oder ölige
Suspensionen, mit Geschmack versetzte Emulsionen mit essbaren Ölen, sowie
Elixiere und ähnliche
pharmazeutische Vehikel ein. Außerdem
können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als Aerosole für eine intranasale
und ähnliche
Verabreichung vorliegen.
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Die wirksame Dosis für Menschen
ist im Allgemeinen im Bereich von 0,05 mg bis ungefähr 50 mg
pro kg Körpergewicht,
bei einer Verordnung von 1–4
Mal am Tag. Jedoch ist auch eine Verabreichung alle zwei Tage möglich, da
der Wirkstoff eine ziemlich anhaltende Wirkung besitzt. Der bevorzugte
Bereich der Dosierung ist von 0,1 mg bis ungefähr 20 mg pro kg Körpergewicht.
Jedoch ist es für
den Fachmann offensichtlich, dass die Dosierungen von dem behandelnden
Arzt abhängig
von der zu behandelnden Krankheit, dem Verfahren der Verabreichung,
dem Alter, dem Gewicht des Patienten, Kontraindikationen und dgl.
bestimmt werden wird.
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Alle oben definierten Verbindungen
sind wirksame NMDA-Rezeptorblocker und können als Wirkstoffe von pharmazeutischen
Zusammensetzungen zur Behandlung eines oder gleichzeitig mehrerer
Symptome der oben definierten Störungen
verwendet werden. Die wirksamen Dosierungen sind im Wesentlichen ähnlich und zusätzlich zu
den bekannten charakteristischen Eigenschaften dieser Verbindungen
ist die herausgestelltere Wirkung die der NMDA-Rezeptorblockierung.
Jedoch ist es wichtig zu bemerken, dass die Verbindungen und Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auch gegen Konvulsiva, die nicht notwendigerweise NMDA-Rezeptormediatoren
sind, eine gute Blockierungswirksamkeit zeigen können. Z. B. können die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung einer Vergiftung aufgrund
von Strychnin, Organophosphorverbindungen und Distickstoffmonoxid
vorbeugen oder diese zumindest lindern.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung werden für
die oben definierten Zwecke in herkömmlichen pharmazeutischen Formen
mit den erforderlichen Lösungsmitteln,
Verdünnungsmitteln,
Hilfsstoffen etc. verabreicht, um eine physiologisch annehmbare
Formulierung zu erzeugen. Sie können über die
konventionellen Wege der Verabreichung verabreicht werden. Die erforderliche
Dosis für
Menschen reicht von 0,005 mg/kg bis ungefähr 50 mg/kg pro Dosiseinheitsform.
Der am meisten bevorzugte Dosisbereich ist von ungefähr 0,1 mg/kg
bis ungefähr
20 mg/kg Körpergewicht.
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Es wird verstanden werden, dass die
meisten geeigneten Verabreichungen der pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung von der Art der zu behandelnden Schädigung oder
Krankheit abhängen
wird. Somit wird die Behandlung eines akuten Kopftraumas, von Schlaganfall
oder einer ischämischen
Hirnschädigung
aufgrund von Herzstillstand eine systemische Verabreichung des Wirkstoffes
so schnell nach der Auslösung
der Schädigung
wie möglich
erfordern. Andererseits wird eine Verringerung oder eine Prophylaxe
chronischer degenerativer Schädigungen
eine Verordnung mit anhaltender Dosis erfordern.
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Dexanabinol fördert eine beträchtliche
Neuroprotektion in verschiedenen Modellen von Kopftrauma, globaler
Hirnischämie
und gequetschtem Sehnerv. Dies weist auf das neuroprotektive Potenzial
in einem breiten Spektrum von ZNS-Krankheiten, Vergiftungen oder
Schädigungen,
wie es oben detailliert ausgeführt
ist, einschließlich
von Bedingungen, die eine axonale Schädigung, wie die, die bei einer
Rückenmarksverletzung davongetragen
werden, hin. Dexanabinol ist auch insbesondere nützlich bei der Behandlung eines
Neuralödems,
das mit einem Trauma, Infektion, Tumoren oder chirurgischen Verfahren
einschließlich
Kraniotomien und Rückenmarksbehandlungen
im Zusammenhang steht.
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Darüber hinaus führen die
kombinierten neuroprotektiven Eigenschaften von Dexanabinol sowie
die bekannten Anti-Glaukom-Eigenschaften dieser Klasse von Verbindungen
zu einer besonderen Berücksichtigung
von retinalen Augenkrankheiten, insbesondere solchen, die mit einer
ischämischen
Schädigung
oder einer widrigen biochemischen Umgebung im Zusammenhang stehen.
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Die folgenden sind einige hauptsächliche
Okularkrankheitsgruppen, die als Kandidaten für eine Dexanabinol-Therapie
in Betracht gezogen werden sollen:
- (1) Diabetische Retinopathie,
die hauptsächlich
von einer veränderten
retinalen Kapillarzirkulation herrührt, welche die Retina ischämisch macht.
- (2) Altersbedingte Makuladegeneration, welche mit einer langsamen
Verschlechterung des retinalen Pigmentepitheliums im Zusammenhang
steht, welche schließlich
zu retinalem Zelltod und Gewebeveränderungen führt.
- (3) Retinale Gefäßokklusionen,
die ziemlich häufig
sind und eine beträchtliche
ischämische
Schädigung
verursachen können.
Alle retinalen Okklusionen, venös
und arteriell, einschließlich
des Sehnervs (ischämische Augenneuropathie)
sowie Frühgeborenenretinopathie
(Sauerstofftoxizität
bei frühgeborenen
Babys), können in
dieser Kategorie enthalten sein.
- (4) Jede Wunde, die zu einer sekundären neuralen Schädigung führt, welche
einem direkten retinalen Zelltod folgt, z. B. Trauma, einschließlich chirurgischen
Traumas, wie Laserverbrennungen, Entzündungen, Infektionen und degenerative
Prozesse.
- (5) Chronische ischämische
Schädigung,
einschließlich
glaukomatöser
Sehnervschädigung.
- (6) Toxische Schädigung
(z. B. Chloroquin-Toxizität)
und chronische Fehlernährung.
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Die Erfinder haben gefunden, dass
Dexanabinol und die Verbindungen der Formel (I) sowie die neuen Monoester,
welche bevorzugte Wirkstoffe der hierin beanspruchten Zusammensetzungen
sind, bei Dosen oberhalb von 25 mg/kg Körpergewicht Stereotypie, lokomotorische
Hyperaktivität
und Tachykardie-Auswirkungen, die typischerweise durch NMDA-Rezeptorantagonisten
verursacht werden, induzieren. Bei beträchtlich niedrigeren Dosen von
ungefähr
2,5 mg/kg Körpergewicht
stellen sie wirksame Blocker von NMDA-induziertem Tremor, Anfall
und Lethalität
dar (Feigenbaum et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S., 86: 9584–9587, 1989). Somit
wurde eine gute Trennung zwischen den therapeutischen Wirkungen
(NMDA-Antagonismus)
und möglichen
Nebenwirkungen (wie Tachykardie) erreicht. Bindungsstudien zeigen,
dass Dexanabinol NMDA-Rezeptoren auf stereospezifische Weise blockiert,
und dass die Wechselwirkung an Bindungsstelle(n) auftritt, die unterschiedlich
ist/sind von denen mancher anderer nicht-kompetitiver NMDA-Antagonisten
oder von Glutamat und Glycin. Diese und die anderen Verbindungen
gemäß der Formel
(I) können
sich daher als nicht-psychotrope Substanzen, die vor einer NMDA-Rezeptor-vermittelten
Neurotoxizität
schützen,
erweisen.
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Es wurde kürzlich gezeigt, dass das pharmakologische
Profil von Dexanabinol und manchen anderen Verbindungen, die die
Wirkstoffe der vorliegenden Zusammensetzungen darstellen, die Induktion
von Stereotypie, lokomotorischer Hyperaktivität und Tachykardie in Mäusen einschließt (Feigenbaum
et al., 1989 ibid.). Diese Eigenschaften stimmen mit denen von nicht-kompetitiven
Antagonisten der NMDA-Unterklasse von Glutamatrezeptoren überein und
legen nahe, dass diese Verbindungen wirksame NMDA-Rezeptorantagonisten sind.
Diese Möglichkeit
wurde erforscht, indem die Wirksamkeit der Verbindungen für einen
Schutz gegen Tremor-, konvulsive und lethale Wirkungen von NMDA
und NMDA-Agonisten in Mäusen
untersucht wurden. Solchen Wirkungen wird praktisch durch alle NMDA-Antagonisten
entgegengewirkt und wie erwartet wurde durch Dexanabinol tatsächlich eine
NMDA-Neurotoxizität
blockiert (Feigenbaum et al., 1989, ibid.).
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Testsysteme Die Bewertung der therapeutischen
Wirkungen von Dexanabinol und seinen Analoga wurde nun in einer
Reihe von experimentellen Systemen mit zunehmender Verfeinerung
durchgeführt,
um die Nützlichkeit
dieser Wirkstoffe als Neuroprotektoren zu stützen. Die neuroprotektiven
Wirkungen wurden sowohl in vitro als auch in vivo untersucht. Diese
neuroprotektiven Wirkungen wurden in den folgenden Systemen bestätigt:
- (a)
Bindung an den NMDA-Rezeptor-verbundenen Kanal: Nicht-kompetitive
Antagonisten von NMDA, wovon das Hauptbeispiel die Verbindung MK-801
ist, binden an eine Stelle innerhalb des NMDA-Rezeptorkanals, wobei
die Aktivierung des Rezeptorkanalkomplexes und die folgende Neurotoxizität verhindert
werden. Die Fähigkeit
verschiedener Verbindungen, mit der Bindung von Tritium-markiertem
MK-801 an Gehirnmembranen zu konkurrieren, wird als Maß ihrer
Wirksamkeit als nicht-kompetitive NMDA-Antagonisten angesehen.
- (b) Blockierung von NMDA-Toxizität in einer Gewebekultur: Neuronen
können
in Kultur wachsen und für
mehrere Wochen überleben.
Die Anwendung von NMDA auf neuronale Kulturen führt zu einer Toxizität gegenüber den
Neuronen: Mikroskopisches Betrachten der Kulturen zeigt eine verringerte
Zelldichte und Veränderungen in
der Form und den Färbeeigenschaften überlebender
Neuronen, und die metabolische Aktivität in den Kulturen wird stark
verringert, wie es durch eine Verringerung der Bildung eines durch
Chemikalien, die gegenüber den
mitochondrialen metabolischen Enzymen empfindlich sind, gefärbten Produktes
bestimmt wird. Die Fähigkeit
verschiedener Verbindungen, die durch NMDA induzierten morphologischen
und metabolischen Veränderungen
zu verhindern, wird als Maß ihrer
neuroprotektiven Wirksamkeit in Kultur angesehen.
- (c) Schutz gegen hypobare Anoxie in Mäusen: Das Aussetzen von Mäusen einer
hypobarischen (200 mmHg)-Atmosphäre
verringert die Menge an Sauerstoff, die den Tieren zur Verfügung steht
und führt
bei unbehandelten Mäusen
innerhalb von 1–2
Minuten zum Tod. Eine Vorbehandlung mit Verbindungen, die den Wirkungen
eines Sauerstoffmangels entgegenwirken können, verlängern (verdoppeln oder mehr)
die Überlebenszeit
der dieser Behandlung unterworfenen Mäuse. Die Erhöhung der Überlebenszeit
ist ein Maß für die Wirksamkeit
der Verbindungen, der anoxischen Schädigung in vivo entgegenzuwirken.
- (d) Verbesserte klinische Ergebnisse nach einer geschlossenen
Kopfverletzung in Ratten: Eine ernste Kopfverletzung ist mit einer
hohen Sterblichkeit und ernster neurologischer Beeinträchtigung
verbunden. Tiere, die auf kontrollierte Weise einem Kopftrauma ausgesetzt
werden, dienen als Modelle, in welchen die Wirkstoffe mit therapeutischem
Potenzial getestet werden. Testverbindungen können sowohl für ein verbessertes
klinisches Ergebnis als auch für
eine Verringerung eines durch eine geschlossene Kopfverletzung induzierten Ödems untersucht
werden. Die Fähigkeit
von Verbindungen, die Schwere neurologischer Symptome zu verringern
und Hirnödeme
zu verringern, wird als Maß ihrer
Wirksamkeit bei der Verringerung einer Hirnschädigung angesehen.
- (e) Inhibierung ischämischer
neuronaler Schädigung
in Wüstenspringmäusen: Eine
temporäre
Blockierung der Blutversorgung zum Gehirn einer Wüstenspringmaus
durch eine operative Ligatur der zwei Hauptarterien (gemeinsame
Kopfschlagadern) führt
zu einer transienten globalen Vorderhirnischämie. Eine temporäre globale Ischämie erzeugt
eine verzögerte
selektive Degeneration von Neuronen im Hippokampus, welcher eine
für die Gedächtnisbildung
wesentliche Gehirnstruktur darstellt. Die Fähigkeit verschiedener Verbindungen,
den hippocampalen Zellverlust und die begleitenden Gedächtnisdefizite
zu verhindern, wird als Maß ihrer
Wirksamkeit als Neuroprotektoren bei ischämischen Bedingungen betrachtet.
- (f) Sehnervquetschung: Die Anwendung von mechanischem Druck
auf den Sehnerv führt
zu einer Druckverletzung der Axone, was durch plötzliche Veränderungen im oxidativen Metabolismus
und einen verzögerten axonalen
Tod begleitet ist, was sich wiederum in einer Verringerung des Verbindungsaktionspotenzials,
welches von dem Nerv messbar ist, und in einem Verlust der Reaktion
auf visuelle Stimuli (Blindheit) ausdrückt. Die Fähigkeit verschiedener Verbindungen,
den Verlust von metabolischer Aktivität, Verbindungsaktionspotenzial
und visuell hervorgerufenem Potenzial zu verhindern, wird als Maß ihrer
Wirksamkeit bei der Verhinderung der Folgen einer traumatischen
Schädigung
der Axone betrachtet.
- (g) Okklusion der mittleren Gehirnarterien (MCAO): Die mittlere
Gehirnarterie ist das zerebrale Blutgefäß, welches bei Menschen am
anfälligsten
für einen
Schlaganfall ist. In Tieren erzeugt eine Koagulation, permanente Ligation
oder permanente Anbringung eines Verschlussfadens in der Arterie
einen permanenten fokalen Schlag, welcher das MCA-Gebiet beeinträchtigt.
Eine transiente Ligation oder Okklusion führt zu einem transienten fokalen
Schlaganfall. Sowohl die transienten als auch permanenten fokalen
Schlaganfälle
führen
zu variierenden Graden an Ödemen
und Infarktbildung in den betroffenen Hirnregionen. Die Fähigkeit
von Verbindungen, die Volumina von Ödemen und von Infarktbildung
zu verringern, wird als Maß ihrer
Wirksamkeit als Anti-Schlaganfallbehandlung betrachtet.
- (h) Viergefäßokklusion
(4VO) in Ratten: Die Blutversorgung zum Rattengehirn kommt über die
zwei vertebralen und zwei gemeinsamen Kopfschlagadern an. Eine transiente
Okklusion aller vier Gefäße führt zu einer
globalen Ischämie,
wie sie während
eines Herzstillstands in Menschen auftreten würde. Globale Ischämie führt zu neurologischen
Defiziten, einschließlich
Kurzgedächtnisdefiziten,
und zu einem selektiven Verlust von Neuronen in dem CA1-Feld des
Hippokampus. Die Fähigkeit
von Verbindungen, die neurologischen Defizite in diesem Modell zu
verringern und ein neuronales Überleben
zu erhöhen,
wird als hinweisend auf ihre Wirksamkeit bei der Verhinderung einer
mit einem Herzstillstand verbundenen Gehirnschädigung betrachtet.
-
Jedes dieser Systeme stellt einen
Aspekt der Neurotoxizität
dar, welcher für
eine Wechselwirkung mit pharmazeutischen Mitteln, die an den NMDA-Rezeptor binden,
zugänglich
ist. Es ist wahrscheinlich, dass die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung ihre gezeigten neuroprotektiven Wirkungen aufgrund ihrer
Fähigkeit,
an den NMDA-Rezeptor zu binden, ausüben. Nichtsdestotrotz kann
nicht ausgeschlossen werden, dass ihre Wirksamkeit durch andere
Rezeptoren oder zusätzliche
Mechanismen vermittelt wird.
-
Der Wirkstoff-Prototyp, der für die Untersuchung
der NMDA-Blockierungswirksamkeit
verwendet wird, ist die Verbindung MK-801, welche ein wirksamer
und selektiver NMDA-Antagonist ist, der aufgrund seiner Toxizität nicht
als therapeutisches Mittel für
den Menschen verwendet werden kann. Wir haben die Ähnlichkeiten und
Unterschiede zwischen den biologischen Wirksamkeiten von MK-801
und Dexanabinol untersucht, wie es in Tabelle 1 zusammengefasst
ist. Diese Untersuchung stützt
deutlich das Konzept, dass Dexanabinol nicht alleine als NMDA-Antagonist
wirkt. Vielmehr können
die therapeutischen Wirkungen von Dexanabinol zusätzlichen
Mechanismen zugeschrieben werden, Antioxidans- und Radikalfänger-Eigenschaften, anticholinerge Wirkung,
Plättchen-aktivierender
Faktor-Antagonismus,
Modulation von Arachidonsäure
oder Inhibierung von Lipidperoxidation, u. a. eingeschlossen. Von
allen diesen Arten pharmakologischer Mittel wurde vorgeschlagen,
dass sie den funktionalen Folgezustand nach einer Hirnverletzung
potenziell verbessern. Alle diese Mechanismen können an einer verzögerten,
sekundären
oder chronischen neuronalen Schädigung,
die auf eine Schädigung
des ZNS folgt, beteiligt sein (McIntosh, J. Neurotrauma 20: 215–243, 1993).
-
TABELLE
1: Eigenschaften von Dexanabinol und MK-801: Ähnlichkeiten und Unterschiede
-
Verbindungen Experimente haben gezeigt,
dass die (+)-(3S,4S)-Verbindung
der Formel (I), worin A-----B eine 6(1)-Doppelbindung bedeutet,
R Methyl ist, R1 Wasserstoff ist und R2 1,1-Dimethylheptyl
ist, und die Verbindung der Formel (I), worin A-----B eine 1(2)-Doppelbindung
bedeutet, R Methyl ist, R1 Wasserstoff ist und R2 1,1-Dimethylheptyl
ist, wobei beide Verbindungen im Wesentlichen frei von dem (–)-(3R,4R)-Enantiomer
sind, praktisch die gleiche Wirksamkeit aufweisen, wie die Verbindung,
die Dexanabinol genannt wird. Die erstere Verbindung wird im U.S.
Patent Nr. 4,179,517 Verbindung Vb genannt; die letztere Verbindung
darin ist XIb.
-
Zusätzlich wurde gefunden, dass
manche neue Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R CH2OR' bedeutet
und R' eine Acylgruppe
bedeutet, auch die gewünschte
Anti-Glutamat- oder Glycin-verbundene Wirksamkeit aufweisen. Diese
neuen Verbindungen können
z. B. durch Veresterung von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I), worin R CH2OH bedeutet und R1 Wasserstoff
ist, unter Bedingungen hergestellt werden, die die Bildung des gewünschten
Monoesters mit relativ hoher Ausbeute bevorzugen.
-
Unter den neuen getesteten Verbindungen
sind Monoester, einschließlich
Nicotinat, Succinat und Maleat, bevorzugt. Am meisten bevorzugte
Verbindungen schließen
den Glycinatester und N-substituierte Glycinatestersalze wie die
Trimethyl- und Triethylammoniumacetatderivate von Dexanabinol ein.
Diese neuen Verbindungen weisen den zusätzlichen Vorteil auf, dass
sie in manchen wässrigen
Lösungen
löslich
sind, wohingegen die Stammverbindungen extrem hydrophob sind.
-
Der stark lipophile Charakter von
Dexanabinol ermöglicht
der Verbindung, in das zentrale Nervensystem einzudringen, da es
die Blut-Hirn-Schranke leicht passiert. Jedoch ist die hohe Fettlöslichkeit
auch mit einer sehr geringen Löslichkeit
in Wasser verbunden. Dies erschwert die Entwicklung von Formulierungen,
die für
eine intravenöse
Verabreichung von Dexanabinol geeignet sind, was die klinische Anwendung
behindert. Wasserlösliche Derivate
von Dexanabinol, die so gestaltet sind, dass sie den Wirkstoff nach
einer i.v.-Verabreichung durch Hydrolyse leicht freisetzen, könnten dieses
Problem beseitigen und werden als Prodrugs verwendet werden. Andererseits,
wenn die erhaltenen Derivate hydrolytisch stabil sind, aber eine
ihnen innewohnende biologische Wirksamkeit aufweisen, können sie
als leicht formulierbare Analoga (Artgenossen) verwendet werden,
die eine beachtliche NMDA-Antagonisten-Wirksamkeit besitzen.
-
Die neuen Derivate werden erhalten,
indem an die allylischen (C-7)- oder phenolischen (C-3')-Hydroxylfunktionalitäten von
Dexanabinol, die zwei Stellen, die für eine reversible strukturelle
Modifikation geeignet sind, über
eine Carbonsäureester-
oder Phosphat-Bindung polare oder permanente Ladung-tragende Gruppen
angebracht werden.
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Die allylische Hydroxylgruppe an
der C-7-Position von Dexanabinol ist reaktiver als die sterisch
gehinderte phenolische C-3'-Gruppe.
Aufgrund dieses Unterschieds der Reaktivität trat die Acylierung von Dexanabinol
bevorzugt an der allylischen Hydroxylgruppe auf, obwohl die Produkte
im Allgemeinen durch kleine Mengen an Phenolestern kontaminiert
waren. Die Reaktion von Dexanabinol mit N-geschütztem (t-BOC)-Glycin in einer
Mischung von Acetonitrildimethylformamid in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) und 4-(Dimethylamino)pyridin (DMAP) ergab den 7'-(N-t-BOC)-Glycylester
von Dexanabinol, welcher mittels Säulenchromatographie aufgereinigt
wurde. Die t-BOC-Schutzgruppe wurde mit Chlorwasserstoffsäure in Ethylacetatlösung entfernt,
was zu dem HCl-Salz des Glycylesters von Dexanabinol in reiner Form
führte
(Schema I).
-
-
Mehrere N,N-disubstituierte Derivate
von 3 wurden über
das 7-Bromacetyldexanabinol
synthetisiert, welches durch Acylierung von Dexanabinol mit Bromessigsäureanhydrid
in Toluol gefolgt von einer säulenchromatographischen
Aufreinigung erhalten wurde (Schema II).
-
-
Die Reaktion von 7-Bromacetyldexanabinol
mit Dimethylamin in Hexan erzeugte das N,N-Dimethylglycinat. Das
Hydrochloridsalz davon wurde durch Behandlung der freien Base mit
ethanolischer HCl erhalten. Auf ähnliche
Weise wurden das N,N-Diethylglycyldexanabinol und sein Hydrochloridsalz
hergestellt. Zwei Dexanabinolester mit permanenten Ladungen, das
Trimethylammoniumacetylbromid und das Triethylammoniumacetylbromid
wurden erhalten, indem das 7-Bromacetylderivat mit Trimethylamin
bzw. Triethylamin in Pyridin umgesetzt wurde.
-
BEISPIELE
-
Die folgenden Beispiele sind dazu
gedacht, die vorliegende Erfindung auf nicht beschränkende Weise zu
veranschaulichen.
-
Synthesebeispiel 1
-
(6aS-trans)-6,6-dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methylhemisuccinat
-
1a. Dexanabinolhemisuccinattriethylammoniumsalz
-
1,95 g Dexanabinol (0,005 mol) wurden
in 50 ml trockenem Toluol gelöst,
und es wurden 0,51 g Succinsäureanhydrid
(0,005 mol), gelöst
in 50 ml Toluol, zu der Dexanabinollösung zugegeben. Die Mischung
wurde in einen Rundkolben eingebracht, der mit einem Rückflusskühler ausgerüstet war,
und für
6 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Es wurden 700 ml (0,5 g, 0,005 mol) Triethylamin zugegeben,
und die Mischung wurde über
Nacht unter Rückfluss
gehalten. Die Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatographie (DC)
auf Fluoreszenz-markierten Silikagelplatten kontrolliert, mobile
Phase-Toluol : Aceton
1 : 3. Nachdem kein Dexanabinol (Rf = 0,86) mehr in der Reaktionsmischung
vorhanden war, wurde das organische Lösungsmittel mithilfe eines
Rotationsverdampfers vollständig
abgedampft (50 mmHg, 60°C).
Der Rückstand
wurde in 20 ml Diethylether und 20 ml n-Heptan gelöst und wieder
zur Trockene eingedampft, wobei diese Stufe zur vollständigen Entfernung
von Toluol zwei Mal wiederholt wurde. Das Triethylammoniumsalz von
Dexanabinolhemisuccinat wurde als leicht gelbliches viskoses Öl erhalten,
die Ausbeute beträgt
ungefähr
98%.
-
1b. Freie Säure von
Dexanabinolhemisuccinat
-
Das Triethylammoniumsalz von Dexanabinolhemisuccinat
wurde in 100 ml einer 2%igen wässrigen Lösung von
Tris(hydroxymethyl)aminomethan mithilfe von Ultraschall (30 Minuten)
oder eines Gelenkschüttlers
(2 Stunden) gelöst
und unter starkem Rühren
in 500 ml kalte Lösung
von 2% HCl in Wasser gegossen. Sedimentierte freie Säure von
Dexanabinolhemisuccinat wurde gesammelt, 3–5 Mal mit reinem Wasser gewaschen,
bis der pH-Wert der Waschlösung
auf pH 4–5
gestiegen war. Das viskose Produkt (Wassergehalt ungefähr 60%)
wurde gesammelt und in 300 ml Diethylether gelöst. Die Lösung wurde dann für 24 Stunden
unter Verwendung von großen
Mengen von wasserfreiem Na2SO4 oder
MgSO4 lichtgeschützt getrocknet. Nach dem Abdampfen
des organischen Lösungsmittels
mittels eines Rotationsverdampfers wurde eine gelblich-orangene
trockene freie Säure
von Dexanabinolhemisuccinat erhalten (Ausbeute ungefähr 65%).
Sie ist hygroskopisch und muss in einem gut verschlossenen Gefäß kalt aufbewahrt
werden.
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Dexanabinolhemisuccinat ist ein orange-gelbes
festes Material, welches in Methanol, Acetonitril und teilweise
in Wasser löslich
ist. Für
Dexanabinolhemisuccinat wurde unter Verwendung einer Haake-Buchler-Schmelzpunktvorrichtung
(S/N 17681B-77) ein mittlerer (n = 5) Schmelzpunktbereich von 50,3–62,7°C beobachtet.
-
Auf einem Perkin-Elmer Modell 1600
FTIR (SN 134707) wurde ein Infrarotspektrum von Dexanabinolhemisuccinat
(zubereitet als KBr-Pressling) aufgenommen. Das Infrarotspektrum
stimmt mit der zugewiesenen Struktur überein. Interpretation des
FTIR-Spektrums von Dexanabinolhemisuccinat: IR (KBr,v,cm–1):
3424 und 3226 (2 × OH),
2961 (vas CH3), 2826 (vas CH2),
2894 (vs CH3), 2868 (vs CH2),
1736 (vs C = O), 1719 (vs C = O), 1625 (v C = C, Olefin), 1578 (Phenylkern),
1459 (d CH3), 1415, 1384 und 1371 (gem.
Dimethyl), 1267 (vas C-O-C), 1186 (vs C-O-C), 1085 (v C-O Phenol),
968 (g CH, Ar), 839 (g CH, Olefin). Das UV-Spektrum von Dexanabinolhemisuccinat
wurde (als eine 2,58 × 10–4 M
Lösung
in Methanol) auf einem Shimadzu UV-160 Spektrophotometer (S/N 1235621)
aufgenommen. Das UV-Spektrum der Dexanabinolhemisuccinat-Probe,
die in Methanol hergestellt wurde, stimmt mit der zugewiesenen Struktur überein (log
e276,0 = 3,09 und log e282,0 = 3,10).
-
Synthesebeispiel 2
-
7-(N-t-BOC-Glycyl)dexanabinol
-
Zu einer Lösung von Dexanabinol (1,00
g, 2,59 mmol) in Acetonitril (20 ml) und Dimethylformamid (5 ml)
wurden N-t-BOC-Glycin (0,544 g, 3,10 mmol), Dicyclohexylcarbodiimid
(0,64 g, 3,10 mmol) und Dimethylaminopyridin (0,025 g, 0,2 mmol)
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde für 3 Tage unter wasserfreien
Bedingungen bei 22–25°C gerührt. Der
präzipitierte
Dicyclohexylharnstoff wurde abfiltriert, die Lösung wurde im Vakuum abgedampft,
und der Rückstand
wurde durch Chromatographie gereinigt. Silikagel: Aldrich, 200–425 mesh,
40/3 cm: Elution nacheinander mit Hexan, 2% und 4% Ethylacetat in
Hexan (jeweils 200 ml) und 6% Ethylacetat in Hexan (1500 ml), um
0,55 g (40%) der Titelverbindung zu ergeben (Reinheit gemäß HPLC-Peakbereich:
99,3%). Durch Umkristallisation (Nitromethan) einer zweiten Fraktion
(91% Reinheit) wurde eine Gesamtausbeute von 70% reiner Verbindung
(>99%), Schmelzpunkt
110–112°C erhalten.
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Synthesebeispiel 3
-
7-Glycyldexanabinol-Hydrochlorid
-
Eine Lösung der Verbindung von Synthesebeispiel
2 (0,35 g, 0,64 mmol) in 2N Chlorwasserstoffsäure in Ethylacetat (3 ml) wurde
für 10
Minuten bei 20-25°C gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, und der Rückstand wurde mit Ethylether
aufgeschlämmt
(5 ml) und getrocknet, was zu 0,28 g (90% Ausbeute) der Titelverbindung
als schmutzigweißen
Feststoff führte;
(HPLC-Peakbereich): 97,7%.
-
Synthesebeispiel 4
-
7-Bromacetyldexanabinol
-
Zu einer Lösung von Dexanabinol (0,100
g, 0,26 mmol) in Toluol (6 ml) wurde Bromessigsäureanhydrid (0,118 g, 0,45
mmol) zugegeben, und die resultierende Mischung wurde bei 20-25°C für 48 Stunden
gerührt. Die
organische Lösung
wurde mit Wasser (2 × 2
ml) extrahiert, dann über
Na2SO4 getrocknet
und abgedampft. Der Rückstand
wurde mittels Chromatographie aufgereinigt (Silikagel: Aldrich,
Merck Qualität
60, 230–400
mesh, 32/2 cm; Elution mit Hexan, dann mit Hexan und stufenweise
erhöhten
Konzentrationen von Ethylacetat von 0 bis 6%), was eine Ausbeute
von 0,123 g (93,4% Ausbeute) der Titelverbindung als Öl ergab.
Die Reinheit gemäß HPLC-Peakbereich: 96,8%.
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Synthesebeispiel 5
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7-Dimethylaminoacetyldexanabinol
(5)
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Zu einer Lösung von 7-Bromacetyldexanabinol
(0,119 g, 0,24 mmol) in Hexan (6 ml) unter Argon wurde Dimethylamin
(Gas) zugegeben, und die Mischung wurde für 2 Stunden bei 20-25°C gerührt. Das
präzipitierte
Dimethylaminbromid wurde abfiltriert, und die Lösung wurde bis zur Trockene
eingedampft und der resultierende Rückstand mit Hexan aufgeschlämmt (3 × 2 ml).
Nach dem Trocknen wurden 0,01 g (Ausbeute 90%) von 7-Dimethylaminoacetyldexanabinol
erhalten, Schmelzpunkt 110–112°C; Reinheit
(HPLC-Peakbereich): 99,6%.
-
Das Hydrochloridsalz von 7-Dimethylaminoacetyldexanabinol
wurde hergestellt, indem eine Lösung von
HCl in Ether zu einer Lösung
dieser Verbindung in Ether gegeben wurde, gefolgt von Abfiltrieren
und Spülen
des resultierenden Feststoffes mit Ether.
-
Synthesebeispiel 6
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7-Diethylaminoacetyldexanabinol
(6)
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Zu einer Lösung von 7-Bromacetyldexanabinol
(0,178 g, 0,34 mmol) in Hexan (6 ml) unter Argon wurde Diethylamin
(2 ml, 1,41 g, 1,9 mmol) zugegeben, und die Mischung wurde für 4 Stunden
bei 20–25°C gerührt. Das
präzipitierte
Diethylaminohydrobromid wurde abfiltriert, die Lösung wurde zur Trockene eingedampft und
der Rückstand
wurde mit Hexan aufgeschlämmt
(3 × 2
ml). Nach dem Trocknen (Temperatur unterhalb 50°C) erhielt man 0,160 g von 7-Diethylaminoacetyldexanabinol
(Ausbeute 94%) als schmutzigweißen
Feststoff, Schmelzpunkt 128–130°C; Reinheit
(HPLC-Peakbereich); 98,4%.
-
Das Hydrochloridsalz von 7-Diethylaminoacetyldexanabinol
wurde hergestellt, indem eine Lösung
von HCl in Ether zu einer Lösung
dieser Verbindung in Ether zugegeben wurde, gefolgt von Abfiltrieren
und Spülen des
resultierenden Feststoffes mit Ether.
-
Synthesebeispiel 7
-
Dexanabinol-7-acetyltrimethylammoniumbromid
(7)
-
Zu einer Lösung von 7-Bromacetyldexanabinol
(0,81 g, 1,60 mmol) in Hexan (15 ml), eingebracht in ein geschlossenes
System unter Argon, wurde bei 20-25°C Trimethylamin
(Gas) zugegeben. Die resultierende Mischung wurde für 18 Stunden
bei 20–25°C gerührt, dann
wurde das Präzipitat
abfiltriert und mit Hexan gewaschen. Nach dem Trocknen im Vakuum
wurden 0,89 g (Ausbeute 89%) des rohen Dexanabinol-7-acetyltrimethylammonium-bromids
erhalten. Die Aufreinigung (Aufschlämmung mit 3 × 15 ml
kaltem Ether) führte
zu 0,49 g (54,3%) der reinen Verbindung. Reinheit (HPLC-Peakbereichl:
98,1%, Schmelzpunkt 178–180°C.
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Synthesebeispiel 8
-
Dexanabinol-7-acetyltriethylammoniumbromid
(8)
-
Zu einer Lösung von 7-Bromacetyldexanabinol
(0,081 g, 0,16 mmol) in Toluol (45 ml) wurde Triethylamin (5 ml,
3,6 g, 0,035 mmol) zugegeben, und die Mischung wurde in Argonatmosphäre für 3 Tage
bei 20-25°C
gerührt.
Das präzipitierte
Salz wurde abfiltriert, und die Lösung wurde zur Trockene eingedampft.
Der Rückstand
wurde mit Toluol (3 × 5
ml) aufgeschlämmt,
um 0,92 g (95% Ausbeute) von Dexanabinol-7-acetyltriethylammoniumbromid
zu erhalten. Reinheit (HPLC): 94%.
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Synthesebeispiel 9
-
Dexanabinol-7-wasserstoffmaleat
-
Eine Lösung von Dexanabinol (100,0
mg, 0,26 mmol), Maleinsäureanhydrid
(29,4 mg, 0,30 mmol) und Pyridin (24,3 ml, 0,30 mmol) in Toluol
(1,0 ml) wurde für
24 Stunden unter Argon bei 25°C
gerührt.
Die Lösung wurde
in Eiswasser (20 g) gegossen, mit Essigsäure auf pH 5 angesäuert und
mit Toluol/Ethylacetat (10 + 10 ml) extrahiert. Das Extrakt wurde
mit eiskaltem Wasser (10 ml) gewaschen, über Na2SO4 (20 g) getrocknet und unter verringertem
Druck eingedampft. Der Rückstand
wurde einer Säulenchromatographie
(Silikagel) unter Verwendung von Toluol/Ethylacetat/Dioxan/Ethanol
(1 : 1 : 1 : 1) als Eluent unterzogen. Es wurde reines Dexanabinol-7-hydrogenmaleat
(71,8 mg, 57%) als ölige
Substanz erhalten.
-
Synthesebeispiel 10
-
Dexanabinolammoniummaleat
-
Eine Mischung von Dexanabinol (103,7
mg, 0,27 mmol), Maleinsäureanhydrid
(132,1 mg, 1,35 mmol), Pyridin (1,62 ml, 2,0 mmol) und Toluol (2,0
ml) wurde unter Argon für
6 Stunden bei 25°C
gerührt.
5%ige NaHCO3 (6,0 ml, 3,57 mmol) wurde zugegeben,
und das Rühren
bei 25°C
wurde für
zusätzliche
30 Minuten weitergeführt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Ether (30 ml) extrahiert. Das Extrakt
wurde mit 5%igem NaHCO3 (5 ml) gefolgt von
Wasser (10 ml), dann mit sehr verdünnter N2SO4 (pH 3, 5 ml) und wieder mit Wasser (10
ml) gewaschen. Schließlich
wurde das Extrakt über
MgSO4 (0,50 g) getrocknet und unter verringertem Druck
eingedampft. Der Rückstand
wurde in Ether (2,0 ml) gelöst,
und die Lösung
wurde mit gasförmigem
NH3 gesättigt.
Das Lösungsmittel
und überschüssiger NH3 wurden abgedampft. Triturieren mit Hexan überführte den
klebrigen Rückstand
in ein gelbliches Pulver. Der Feststoff wurde durch Dekantieren
abgetrennt und bei 50°C
unter verringertem Druck (0,5 Torr) getrocknet, um analytisch reines
Dexanabinolammoniummaleat (87,6 mg, 65%) zu ergeben. Schmelzpunkt
90-100°C. Analyse:
berechnet: C, 69,43; N, 8,64; N, 2,79; gefunden: C, 69,16; H, 8,54;
N, 2,54.
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Synthesebeispiel 11
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Dexanabinolhydrogenphthalat
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Eine Mischung von Dexanabinol (196,6
mg, 0,51 mmol), Phthalsäureanhydrid
(110,9 mg, 0,75 mmol), Pyridin (81 ml, 1,00 mmol) und Toluol (2,0
ml) wurde für
24 Stunden bei 25°C
unter Argon gerührt.
5%iges Natriumbicarbonat (6 ml, 3,57 mmol) wurde zugegeben, und
das Rühren
bei 25°C
wurde für
zusätzliche
30 Minuten weitergeführt.
Durch tropfenweise Zugabe von Essigsäure wurde der pH-Wert der Mischung
von 8,0 auf 7,0 erniedrigt. Die Mischung wurde mit Wasser (20 ml)
verdünnt
und mit Ether (30 ml) extrahiert. Die ätherische Lösung wurde mit Wasser (20 ml),
gefolgt von 10% Essigsäure
(20 ml) gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach dem Abdampfen des
Ethers wurde der Rückstand
in Toluol (20 ml) gelöst
und wieder unter verringertem Druck (20 Torr, 50°C) abgedampft, um Essigsäure vollständig zu
entfernen. Der feste Rückstand
wurde im Vakuumofen (0,5 Torr, 50°C)
getrocknet, um reines 1 zu ergeben (191,4 mg, 70%), weißes Pulver,
Schmelzpunkt 88–89°C C33H42O6 Analyse:
berechnet: C, 74,13; H 7,92; gefunden: C, 73,91, H 8,08.
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Synthesebeispiel 12
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Dexanabinol-3-carboxy-2-pyridincarboxylat
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Pyridin (81 ml, 1,00 mmol) wurde
einer Suspension von Dexanabinol (208,8 mg, 0,54 mmol) und 2,3-Pyridindicarbonsäureanhydrid
(198,1 mg, 1,33 mmol) in Toluol (2 ml) zugegeben, und die erhaltene
Mischung wurde unter Argon für
25 Stunden bei 25°C
gerührt.
DC-Kontrolle zeigte kein Vorhandensein von Dexanabinol an. Die Reaktionsmischung
wurde in Eiswasser (25 g) gegossen und mit Ether (30 ml) extrahiert. Die ätherische
Schicht wurde mit Wasser (20 ml) gewaschen, über MgSO4 getrocknet
und eingedampft. Der erhaltene Rückstand
wurde einer Säulenchromatographie
unter Verwendung von Silikagel und AcOEt/EtOH/Et3N
(7 : 2 : 1) als Eluent unterzogen. Der nach dem Abdampfen der ersten
Fraktion erhaltene Rückstand
wurde in Ether (30 ml) gelöst,
und die ätherische
Lösung
wurde mit eiskalter verdünnter
Schwefelsäure mit
pH 3,0 (2 × 20
ml) gefolgt von Wasser (20 ml) gewaschen und über MgSO4 getrocknet.
Das Abdampfen des Ethers und Trocknen des Rückstands im Vakuumofen (0,5
Torr, 50°C)
führte
zu einem reinen Produkt als weißen
Feststoff (176,3 mg, 61%), Schmelzpunkt 150–153°C (Zersetzung).
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C32H41NO6 berechnet:
C, 71,75, H 7,71, N 2,61; gefunden: C, 71,56, H 7,86, N 2,66.
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Synthesebeispiel 13
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
-
1-(Dimethylphosphat)
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Zu einer Lösung von 0,231 g (0,48 mmol)
Dexanabinol-7-trifluoracetat in 1 ml trockenem Pyridin bei Eiskühlung wurden
0,075 ml (0,80 mmol) frisch destilliertes Phosphoroxychlorid zugegeben
und für
20 Stunden bei +3°C
aufbewahrt. Zu der Mischung wurden 0,20 ml (5,0 mmol) trockenes
Methanol zugegeben und für 5
Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Es wurde bei Raumtemperatur
im Vakuum (1 Hgmm) abgedampft, es wurden 3 ml trockenes Toluol zugegeben
und abdestilliert. Der Rückstand
wurde mit 3 ml trockenem Toluol behandelt, filtriert, mit 3 × 1 ml trockenem
Toluol gewaschen und die vereinigten Lösungen wurden im Vakuum (1
Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand (0,326 g) wurde auf
25 g Silikagel mit Acetonitril-Dichlormethan (7-3 v/v) chromatographiert,
was zu 0,098 g (41%) der reinen Titelverbindung als leicht braunes,
dickes Öl
führte.
Rf = 0,61 (Acetonitril-Dichlormethan, 7-3 v/v).
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Synthesebeispiel 14
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(6aS-trans)12tyl)-1-Hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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1-(Dihydrogenphosphat)
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Zu einer Lösung von 0,405 g (0,84 mmol)
Dexanabinol-7-trifluoracetat in 2 ml trockenem Pyridin bei –20°C wurden
0,14 ml (1,5 mmol) frisch destilliertes Phosphoroxychlorid zugegeben
und für
20 Stunden bei +3°C
aufbewahrt. Es wurde bei Raumtemperatur im Vakuum (1 Hgmm) abgedampft,
der Rückstand
wurde mit 3 × 3
ml trockenem Benzol extrahiert, und die vereinigten Benzollösungen wurden
im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand
wurde mit 2 × 10
ml trockenem Ether extrahiert, und die vereinigten Lösungen wurden
im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand
(0,485 g) wurde in 50 ml trockenem Ether gelöst, es wurden unter Eiskühlung 30
ml entionisiertes Wasser zugegeben, und es wurde bei Eiskühlung für 18 Stunden
gerührt.
Zu der Mischung wurden 10 ml 20%ige Natriumchlorid-Lösung zugegeben,
getrennt, die ätherische
Lösung
wurde mit 3 × 10
ml 20%igen Natriumchlorid-Lösungen gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft.
Der Rückstand
wurde in 20 ml Ether gelöst,
es wurden 10 ml 5%ige Natriumhydrogencarbonat-Lösung zugegeben und über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Es wurde aufgetrennt, die organische Lösung wurde mit 3 × 5 ml 20%iger
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur
abgedampft. Der Rückstand
(0,309 g) wurde mit Methylacetat-Essigsäure-Wasser (85-10-5 v/v) an
25 g Silikagel chromatographiert. Die vereinigten Fraktionen wurden
abgedampft, der Rückstand
wurde in 10 ml Ether gelöst,
mit 3 × 5
ml 5%iger Natriumhydrogencarbonat- und 3 × 5 ml 20%igen Natriumchloridlösungen gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft,
was zu 0,141 g (36%) reiner Titelverbindung als dickes Öl führte. Rf
= 0,43 (Methylacetat-Essigsäure-Wasser,
85-10-5 v/v).
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Synthesebeispiel 15
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydyro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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1-(Dihydrogenphosphat)-Dinatriumsalz
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Zu einer Lösung von 0,047 g (0,10 mmol)
Dexanabinol-3'-phosphat
in 5 ml trockenem Ethanol unter Argonatmosphäre wurden 1,07 ml (0,20 mmol)
0,187 M Natriumhydroxidlösung
in trockenem Ethanol zugegeben (pH–8),
und dann wurde die Lösung
im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand
wurde mit 20 ml entionisiertem Wasser unter Argonatmosphäre für 2 Stunden
gerührt.
Es wurde abfiltriert, mit 2 × 10
ml, Wasser gewaschen und die klare Lösung wurde über Nacht gefriertgetrocknet, was
zu 0,32 g (63%) reiner Titelverbindung als hygroskopisches weißes Material
führte.
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Synthesebeispiel 16
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydyroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(Di-t-butylphosphat)
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Zu einer gerührten Lösung von 3,22 g (8,33 mmol)
Dexanabinol in einer Mischung aus 16 ml trockenem Ppyridin und 3,49
ml (25,0 mmol) trockenem Triethylamin wurde eine Lösung von
5,72 g (25,0 mmol) Di-t-butylphosphorchloridat
in 80 ml trockenem Dichlormethan bei –40°C zugegeben und bei –15°C für 3 Tage aufbewahrt.
Es wurde bei Raumtemperatur im Vakuum (1 Hgmm) abgedampft, der Rückstand
wurde in 75 ml Dichlormethan gelöst
und mit 1 × 40
ml 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung und 1 × 40 ml 20%iger Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft.
Der Rückstand
(8,75 g) wurde mit Dichlormethan-Methanol (95-5 v/v) an Silikagel
(500 g) chromatographiert, um 3,41 g (71%) der reinen Titelverbindung
als blassgelbes dickes Öl
zu ergeben. Rf = 0,54 (Dichlormethan-Methanol, 95-5 v/v); Analyse:
berechnet für
C33HP55O6 (578,77): C: 68,48, H. 9,58%; gefunden:
C: 68,28, H: 9,53%.
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Synthesebeispiel 17
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(Dihydrogenphosphat)
-
Zu einer Lösung von 1,45 g (2,5 mmol)
Dexanabinol-7-(di-t-butyl-phosphat) in 40 ml trockenem Chloroform
bei Raumtemperatur wurden 1,93 ml (25 mmol) Trifluoressigsäure zugegeben
und für
40 Minuten gerührt.
Es wurde mit 20 ml Chloroform verdünnt, mit 1 × 50 ml 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung, gesättigt mit
Natriumchlorid, und 2 × 25
ml 20%igen Natriumchlorid-Lösungen
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur
abgedampft. Der Rückstand
(1,045 g) wurde 2 × mit
Methylacetat-Essigsäure-Wasser
(85-10-5 v/v) an 100 g Silikagel chromatographiert. Die vereinigten
Fraktionen wurden im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft,
in 25 ml Chloroform gelöst,
mit 2 × 25 ml
5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung,
gesättigt
mit Natriumchlorid, und 1 × 25
ml 20%iger Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft,
um 0,171 g (15%) reine Titelverbindung als glasartiges Material
zu erhalten.
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Synthesebeispiel 18
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(Dihydrogenphosphat)biscyclohexylaminsalz
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Zu einer Lösung von 0,971 g (2,1 mmol)
Dexanabinol-7-phosphat in 15 ml trockenem Methanol wurden 0,48 ml
(4,2 mmol) Cyclohexylamin zugegeben und auf 5 ml abgedampft. Diese
Lösung
ließ man
bei 0°C für 10 Tage
kristallisieren. Die abgetrennten Kristalle wurden filtriert, mit
4 × 2
ml trockenem Methanol gewaschen und im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur
getrocknet, um 0,467 g Salz zu ergeben. Es wurde aus 6 ml trockenem
1-Propanol umkristallisiert, was zu 0,394 g (28%) reiner Verbindung
als weiße
Nadeln führte; Schmelzpunkt:
176–180°C; Analyse:
berechnet für
C37H65N2O6P (664,91): C; 66,84, H: 9,85, N: 4,21 %;
gefunden: C: 66,62, H: 9,84, N: 4,17%.
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Synthesebeispiel 19
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(Dihydrogenphosphat)-Dinatriumsalz
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Zu einer Lösung von 0,052 g (0,11 mmol)
Dexanabinol-7-phosphat in 2 ml trockenem Ethanol wurden 0,83 ml
(0,22 mmol) einer 0,268 M Natriumhydyroxid-Lösung in trockenem Ethanol bei
Raumtemperatur zugegeben (pH–7–8). Die Lösung wurde im Vakuum (1 Hgmm)
bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand (0,055 g) wurde mit
40 ml entionisiertem Wasser gerührt,
filtriert und mit 2 × 20
ml Wasser gewaschen. Die vereinigten wässrigen Lösungen wurden über Nacht
gefriergetrocknet, was zu 0,044 g (78%) der Titelverbindung als
sehr hygroskopisches weißes
Material führte;
Schmelzpunkt: über
200°C beginnt
es, zu verkohlen.
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Synthesebeispiel 20
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(4-Morpholinyl)acetat
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Zu einer Mischung von 0,194 g (0,50
mmol) Dexanabinol, 1,2 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator, 0,091
g (0,50 mmol) (4-Morpholinyl)essigsäure-Hydrochlorid
und 8 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,103 g (0,50 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben und für
113 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das gebildete Dicyclohexylcarbamid
wurde abfiltriert, drei Mal mit Dichlormethan gewaschen, die vereinigten
Lösungen
wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 25 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C
abgedampft. Der Rückstand
(0,319 g) wurde mit Cyclohexan-Diethylamin (8-2 v/v) an Silikagel
(30 g) chromatographiert, um 0,154 g (60%) reine Titelverbindung
als leicht braunes klebriges Material zu erhalten. Rf = 0,44 (Cyclohexan- Diethylamin, 8-2
v/v); Analyse: berechnet für
C31H47NO5 (513,721: C: 72,48, H: 9,22, N: 2,73%;
gefunden: C: 72,51, H: 9,25, N: 2,92%.
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Synthesebeispiel 21
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-[4-(4-Morpholinyl)butyrat]
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Zu einer Mischung von 0,194 g (0,50
mmol) Dexanabinol, 1,2 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator, 0,105
g (0,50 mmol) 4-Morpholinobuttersäure-Hydrochlorid
und 8 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,103 g (0,50 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das gebildete Dicyclohexylcarbamid wurde abfiltriert, drei Mal mit
Dichlormethan gewaschen, die vereinigten Lösungen wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 5 ml)
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C abgedampft.
Der Rückstand
(0,281 g) wurde mit Cyclohexan-Diethylamin
(8-2, v/v) an Silikagel (25 g) chromatographiert, um 0,221 g (82%)
reine Titelverbindung als blassgelbes sehr dickes Öl zu erhalten.
Rf = 0,42 (Cyclohexan-Diethylamin, 8-2 v/v), IR (Film, v, cm–1):
3358 (n OH), 2927 (nas CH2,
3), 2852 (ns CH2,
3), 1736 (n C =
O, aliphatischer Ester), 1621 (n C = C, Olefin), 1576 (Phenylkern), 1450
(d CH3), 1266 (nas C-O-C),
1185 (ns C-O-C), 1118 (n C-O), 967 (g C-H,
Aromaten), 859 (g C-H, Olefin); Analyse: berechnet für C31H51NO5 (541,77):
C: 73,16, H: 9,49, N: 2,59%; gefunden: C: 72,92, H: 9,53, N: 2,62%.
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Synthesebeispiel 22
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-[4-(4-Methylmorpholinium-4-yl)butyrat]iodid
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Zu einer Lösung von 0,092 g (0,17 mmol)
Dexanabinol-7-morpholinobutyrat in 1 ml trockenem Aceton wurden
0,053 ml (0,85 mmol) Methyliodid zugegeben und bei Raumtemperatur
für 2 Tage
aufbewahrt. Nach dem Abdampfen wurde der Rückstand in trockenem Ether
(4 ml) gelöst,
filtriert und für
5 Tage im Dunkeln aufbewahrt. Das abgetrennte klebrige Material
wurde filtriert, drei Mal mit trockenem Ether gewaschen und im Vakuum
(1 Hgmm) bei 35°C
getrocknet, was zu 0,043 g (37%) reiner Titelverbindung als fast
weißes
klebriges Material führte.
Ihre Reinheit betrug 98,5%, bestimmt durch HPLC.
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Synthesebeispiel 23
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(4-Methyl-1-piperazinyl)acetat
-
Zu einer Mischung von 0,194 g (0,50
mmol) Dexanabinol, 1,2 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator, 0,079
g (0,50 mmol) (4-Methyl-1-piperazinyl)essigsäure und
8 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,103 g (0,50 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben und für
113 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das gebildete Dicyclohexylcarbamid
wurde abfiltriert, drei Mal mit Dichlormethan gewaschen, die vereinigten
Lösungen
wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 25 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C
abgedampft. Der Rückstand
(0,345 g) wurde mit Cyclohexan-Diethylamin (8-2 v/v) an Silikagel
(30 g) chromatographiert, um 0,137 g (52%) reine Titelverbindung
als blassgelbes, sehr dickes Öl
zu erhalten. Rf = 0,37 (Cyclohexan-Diethylamin, 8-2 v/v).
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Synthesebeispiel 24
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-[(4-Methyl-1-piperazinyl)acetat]-Bishydrobromid
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Zu einer Lösung von 0,052 g (0,10 mmol)
Dexanabinol-7-(N-methylpiperazinoacetat)
in 1 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,56 ml (0,23 mmol) einer
0,40 M Bromwasserstoff-Lösung
in trockenem Dichlormethan unter Eiskühlung zugegeben, und die Lösung wurde
im Vakuum (20 Hgmm) bei Raumtemperatur auf einmal abgedampft. Zu
dem Rückstand
(0,067 g) wurden 25 ml entionisiertes Wasser zugegeben, es wurde für 2 Minuten
gerührt,
filtriert, mit 5 ml entionisiertem Wasser gewaschen, und die vereinigten
wässrigen
Lösungen
wurden über
Nacht gefriergetrocknet, um 0,060 g (87%) reine Titelverbindung
als hygroskopisches weißes
Material zu erhalten.
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Synthesebeispiel 25
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-[4-(4-Methyl-1-piperazinyl)butyrat]
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Zu einer Mischung von 0,194 g (0,50
mmol) Dexanabinol, 1,2 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator, 0,144
g (0,50 mmol) 4-(4-Methyl-1-piperazinyl)buttersäure-Bishydrochlorid
und 15 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,103 g (0,50 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben, und es wurde für
65 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das gebildete Dicyclohexylcarbamid
wurde abfiltriert, drei Mal mit Dichlormethan gewaschen, die vereinigten
Lösungen
wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 25 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C abgedampft. Der Rückstand (0,329
g) wurde mit Cyclohexan-Diethylamin (8-2 v/v) an Silikagel (50 g)
chromatographiert, um 0,142 g (51%) reine Titelverbindung als blassgelbes,
sehr klebriges Material zu erhalten. Rf = 0,43 (Cyclohexan-Diethylamin, 8-2
v/v), IR (Film, v, cm–1): 3000 (sehr breit,
n OH), 2930 (n CH2,
3),
1734 (n C = O, aliphatischer Ester), 1620 (n C = C, Olefin), 1575
(Phenylkern), 1461 (d CH3), 1371 (geminales
Dimethyl), 1283 und 1186 (n C-O-C),
1087 (n C-O, Phenol), 968 (g C-H, Aromaten), 816 (9 C-H, Olefin);
Analyse: berechnet für
C34H54N2O4 (554,82 + 1% Dichlormethan + 3% Diethylamin):
C: 72,78, H: 9,90, N: 5,42%; gefunden: C: 72,78, H: 9,96, N: 5,36%.
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Synthesebeispiel 26
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-[4-(4-Methyl-1-piperazinyl)butyrat]-Bishydrobromid
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Zu einer Lösung von 0,060 g (0,11 mmol)
Dexanabinol-7-(N-methylpiperazinobutyrat)
in 1 ml trockenem Dichlormethan wurden 2,45 ml (0,27 mmol) 0,11
M Bromwasserstofflösung
in trockenem Dichlormethan bei Raumtemperatur zugegeben. Nach 10
Minuten wurde im Vakuum (1 Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft,
und zu dem Rückstand
wurden 30 ml entionisiertes Wasser zugegeben und für 5 Minuten
gerührt.
Es wurde filtriert, und die wässrige
Lösung
wurde über
Nacht gefriergetrocknet, um 0,071 g (90%) der reinen Titelverbindung
als hygroskopisches weißes
Material zu erhalten.
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Synthesebeispiel 27
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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α-(Trifluoracetat)
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Zu einer Lösung von 1,160 g (3,0 mmol)
Dexanabinol in 60 ml trockenem Chloroform wurden 2,3 ml (30 mmol)
Trifluoressigsäure
und 9 g Molekularsiebe (3 ü,
4–8 mesh)
zugegeben und für
22 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Es wurde filtriert, mit
trockenem Chloroform (3 × 10
ml) gewaschen, und die vereinigten Lösungen wurden im Vakuum bei
Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand
wurde mit 12 ml trockenem n-Pentan
behandelt, die kleine Menge an unlöslichem Material wurde abfiltriert
und mit trockenem n-Pentan (3 × 1
ml) gewaschen, und die vereinigten Pentanlösungen wurden im Vakuum (1
Hgmm) bei Raumtemperatur abgedampft, um 1,424 g (98%) der reinen
Titelverbindung als farbloses, klebriges Material zu erhalten. Rf
= 0,71 (Benzol-Isopropanol 9-1 ); IR (Film, v, cm–1):
3392 (n OH), 2960 (nas CH3),
2930 (nas CH2) 2858 (ns CH2), 1785 (n C
= O, -Halogenester), 1623 (n C = C, Olefin), 1575 (Phenylkern),
1459 (d CH3), 1168 (n C-O-C), 1082 (n C-O
Phenol), 966 (g C-H, Aromaten), 837 (g C-H, Olefin); Analyse: berechnet
für C27H37F3O4 (482,58): C: 67,20, H: 7,73%; gefunden:
C: 67,17, H: 7,77%.
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Synthesebeispiel 28
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
-
1-[4-(4-Morpholinyl)butyrat]
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Zu einer Mischung von 0,241 g (0,50
mmol) Dexanabinol-7-trifluoracetat, 1,2 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator,
0,105 g (0,50 mmol) 4-Morpholinobuttersäure-Hydrochlorid
und 8 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,103 g (0,50 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben und bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Das
gebildete Dicyclohexylcarbamid wurde abfiltriert, drei Mal mit Dichlormethan
gewaschen, die vereinigten Lösungen
wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 5 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C abgedampft. Der Rückstand
(0,330 g) wurde mit Toluol-Diethylamin (9-1 v/v) an Silikagel (25
g) chromatographiert, um 0,134 g (71%) der reinen Titelverbindung
als blassgelbes, sehr dickes Öl
zu erhalten. Rf = 0,45 (Toluol-Diethylamin,
9-1 v/v), IR (Film, v, cm–1): 3408 (n OH), 2929
(nas CH2,
3); 2856 (ns CH2,
3), 1757 (n C =
O, Phenolester), 1624 (n C = C, Olefin), 1563 (Phenylkern), 1459
(d CH3), 1370 (geminales Dimethyl), 1119
(n C-O), 864 (g C-H, Olefin); Analyse: berechnet für C31H51NO5 (541,77):
C: 73,16, H: 9,49, N: 2,59%; gefunden: C: 72,93, H: 9,50, N: 2,60%.
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Synthesebeispiel 29
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(6aS-trans)-6,6-Dimethyl-3-(1,1-dimethylheptyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
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1-[4-(4-Methylmorpholinium-4-yl)butyrat]iodid
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Zu einer Lösung von 0,059 g (0,11 mmol)
Dexanabinol-4-morpholinobutyrat in 1 ml trockenem Aceton wurden
0,034 ml (0,55 mmol) Methyliodid zugegeben und für 2 Tage bei Raumtemperatur
aufbewahrt. Nach dem Abdampfen wurde der Rückstand für 2 Stunden mit kochendem n-Hexan
kontinuierlich extrahiert. Der unlösliche Teil wurde im Vakuum
(1 Hgmm) bei 40°C
getrocknet, um 0,031 (41%) der reinen Titelverbindung als blassgelbes
glasartiges Material zu erhalten. Seine Reinheit betrug 96,0%, bestimmt
durch HPLC.
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Synthesebeispiel 30
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(6aS-trans)11tyl)-1-hydroxy-6a,7,10,10a-tetrahydro-6H-dibenzo[b,d]pyran-9-methanol
-
1-[4-(4-Methyl-1-piperazinyl)butyrat]
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Zu einer Mischung von 0,407 g (0,843
mmol) Dexanabinol-7-trifluoracetat, 2,5 mg Dimethylaminopyridin-Katalysator,
0,172 g (0,93 mmol) 4-(4-Methyl-1-piperazinyl)buttersäure und
25 ml trockenem Dichlormethan wurden 0,209 g (1,01 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben und für
305 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das gebildete Dicyclohexylcarbamid
wurde abfiltriert, mit 3 × 1,5
ml Dichlormethan gewaschen, die vereinigten Lösungen wurden mit 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 × 50 ml)
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C abgedampft.
Der Rückstand (0,495
g) wurde an Silikagel (50 g) zuerst mit Benzol-Triethylamin (8-2
v/v) und wieder an Silikagel (25 g) mit Benzol- Isopropanol-Triethylamin (8-1-1 v/v)
chromatographiert, um 0,213 g (46%) Titelverbindung als leicht gelbes
klebriges Material zu erhalten. Die analytische Probe wurde weiter
durch Säulenchromatographie
an Silikagel mit Cyclohexan-Diethylamin
(8-2 v/v) aufgereinigt, die vereinigten Fraktionen wurden in Dichlorethan gelöst, abfiltriert
und im Vakuum (1 Hgmm) bei 40°C
abgedampft. Rf = 0,26 (Cyclohexan-Diethylamin, 8-2 v/v), Rf = 0,17
(Benzol-Triethylamin,
8-2 v/v), Rf = 0,31 (Benzol-Isopropanol-Triethylamin, 8-1-1 v/v),
IR (Film, v, cm–1): 3193 (n OH), 2930
(n CH2,
3), 1757
(n C = O, Phenolester), 1624 (n C = C, Olefin), 1566 (Phenylkern), 1462
(d CH3), 1371 (geminales Dimethyl), 1283
(n C-O-C), 867 (g C-H, Olefin); Analyse: berechnet für C34H54N2O4 (554,82 + 1% Dichlormethan + 2% Diethylamin):
C: 72,86, H: 9,84, N: 5,28%; gefunden: C: 72,74, H: 9,87, N: 5,20%.
-
Synthesebeispiel 31
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Dexanabinol-7-acetat
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Essigsäureanhydrid (0,48 ml, 5,0 mmol)
wurde zu einer Suspension von Dexanabinol (2,00 g, 5,2 mmol) in
wasserfreiem Chloroform (6,0 ml) zugegeben, und die erhaltene Mischung
wurde unter Argon bei 24°C
für 22
Stunden gerührt.
Die erhaltene Lösung
wurde einer Säulenchromatographie
(Silikagel) unter Verwendung von Toluol/Ethylacetat (19 : 1) als
Eluent unterzogen. Fraktionen, die Dexanabinol-7-acetat enthielten,
wurden vereinigt und abgedampft, um analytisch reines Produkt (0,73
g, 34%) als klebriges Öl
zu erhalten. Analyse: berechnet: C, 75,66; H 9,41; gefunden: C,
75,56, H 9,46.
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Aus der zweiten Fraktion der Säulenchromatographie
wurde das unumgesetzte Dexanabinol zurückgewonnen (1,30 g, 65%).
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Physiologisches Beispiel
1
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Neuroprotektive Wirksamkeit
gegen Toxizität
in kortikalen Kulturen, die über
Glutamat-Rezeptoren vermittelt wird.
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Die neuroprotektiven Wirksamkeiten
der Verbindungen der Erfindung wurden an Neuronen getestet, die
verschiedenen Exzitotoxinen in Kultur ausgesetzt waren. Die getesteten
Verbindungen schlossen Dexanabinol und Dexanabinolacetat ein, von
welchen kürzlich
gezeigt wurde, dass sie NMDA-Antagonisteneigenschaften
in Mäusen
besitzen (U.S.-Patent Nr. 5,284,867 und Dexanabinolsuccinat).
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Quantitative Neurotoxizitätstudien.
Die Testwirkstoffe wurden auf ihre Fähigkeit hin untersucht, Neuronen
in Kultur vor toxischen Wirkungen von Agonisten der verschiedenen
Gluatamatrezeptor-Subtypen (Agonisten von ionotropen und/oder metabotropen
Glutamatrezeptoren), z. B. NMDA, AMPA, Kainat und Quisqualat, zu
schützen.
Die Kulturbedingungen und Assaybedingungen wurden alle so durchgeführt, wie
es in Eshar et al., NeuroReport 5, 237–240 (1993) beschrieben ist.
Kurz beschrieben, wurden primäre
Hirnrindenzellkulturen aus 18–20
Tage alten Rattenföten
durch enzymatische Dissoziation hergestellt. Die resultierenden
Zellsuspensionen wurden auf einer konfluenten Feederschicht mit
kortikalen Glialzellen (hergestellt 2 Wochen vorher durch ein ähnliches
Verfahren) plattiert. Die Neuronen wurden in MEM-Medium enthaltend
0,6% Glucose, FUDR/Uridin-Mischung
und N2-Zusatz (Insulin, Progesteron, Putrescin, Selen und Transferrin)
kultiviert. Nach 10 Tagen in Kultur wurden die Zellen den verschiedenen
Toxinen entweder alleine oder in Gegenwart der getesteten Verbindungen
ausgesetzt. Alle Behandlungen wurden bei 37°C für 20–24 Stunden durchgeführt, bevor die
Schädigung
neuronaler Zellen und die neuroprotektive Wirksamkeit bestimmt wurden.
Die Zelllebensfähigkeit
wurde nach einer Neuron-spezifischen Enolaseimmunoanfärbung der
Zellen unter Verwendung des ABC-Biotin-Avidin-Komplexverfahrens
morphologisch und durch Messen des Ausmaßes an mitochondrialer Wirksamkeit
in lebenden Zellen unter Verwendung des XTT-basierenden Assays quantitativ
bestimmt. XTT (2,3-Bis[2-methoxy-4-nitro-5-sulfophenyl]-2H-tetrazolium-5-carboxanilid-Salz) wird durch
mitochondriale Dehydrogenase zu einem löslichen gefärbten Formazan reduziert. Die
Dichte der Farbbildung (O.D.), welche proportional ist zur mitochondrialen
Aktivität,
wurde durch ein Platten-ELISA-Lesegerät gemessen. Das Ausmaß an neuroprotektiver
Wirksamkeit wird als % an Zellen, die durch die getesteten Wirkstoffe
gerettet werden, ausgedrückt.
-
Vorderhirnmembran-Präparation:
Die Gehirne wurden von Sprague-Dawley-Ratten
nicht länger
als 5 Minuten nach der Dekapitation entfernt. Die Membran-Präparationen
wurden gemäß einer
kürzlich
beschriebenen Vorgehensweise isoliert (Eshhar et al., Brain Res.
476: 57, 1989). Vor den Radioligandenbindungs-Messungen wurde in
den Membranen vorhandenes endogenes Glutamat von der Präparation
entfernt, indem die Membranen 3–4
aufeinanderfolgenden Waschungen in 10 mM Tris HHI pH 7,2, durchgeführt bei
4°C, unterzogen
wurden.
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Radioligandenbindungsstudien. Die
Bindung von [3H]MK-801 an Membranen wurde in Gegenwart von 30 mM
Glycin und 10 mM L-Glutamat durchgeführt. Die Membranen (250 mg
Protein) wurden in 50 mM Tris-Acetat pH 7,4-Puffer, resuspendiert
und mit 10 nM (3H]MK-801, entweder alleine oder in Gegenwart von Dexanabinol
bei Konzentrationen von 0,195–100
mM für
drei Stunden bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Die in den verschiedenen
Radioligandenbindungsstudien verwendeten Reaktionspuffer enthielten
10% einer Mischung aus Ethanol/Emulphor620/entionisiertem Wasser.
Das Verhältnis
(Volumen) der betreffenden Komponenten in der Mischung war 20/3/57.
Diese Mischung ist erforderlich, um Dexanabinol bei Konzentrationen oberhalb
von 30 mM zu solubilisieren. Das Reaktionsvolumen betrug 1 ml. Die
nicht-spezifische [3H]MK-801-Bindung wurde in Gegenwart von 100
mM unmarkiertem MK-801 bestimmt. Die Bindung von [3H]AMPA und [3H]Vinylidenkainsäure an Membranen
wurde wie in Eshhar et al., 1993 (ibid.) durchgeführt.
-
Neutroprotektive Wirksamkeit von
Dexanabinol: Die Coanwendung von 1000 mM NMDA und 10 mM Dexanabinol
bei Zellkulturen führte
zu einer vollständigen
Bewahrung der Neuronen vor NMDA-induzierter Toxizität. Die morphologischen
Merkmale von Dexanabinol-behandelten Zellen ähnelten denen von unbehandelten
Schwesterkulturen. Dexanabinol verhinderte sowohl das Schwellen
von neuronalen Zellkörpern
als auch den durch das Toxin verursachten dendritischen und axonalen
Degenerationsprozess. Die neuroprotektive Wirkung von 10 mM Dexanabinol
gegen NMDA-induzierte Toxizität
war vergleichbar mit der, die von 30 mM MK-801 hervorgerufen wird.
Ein Enzym-verbundenes Immunoanfärben
mit Antikörpern
zu Enolase führte
zu einem dichten Färben
in Nervenzellkörpern
und Prozessen von MK-801-
und Dexanabinol-behandelten Zellen. Die Färbeintensität war ähnlich der, die durch Kontrollzellen
von Schwesterkulturen erzeugt wurde. Diese morphologischen Beobachtungen
wurden bestätigt,
indem die mitochondriale Aktivität
in Zellen aufgrund einer Schädigung
und/oder der Schutz unter Verwendung des XTT-basierenden Assays
gemessen wurden. Die Dosis-Reaktion-Beziehung
von Dexanabinol, die erforderlich ist, um vor einer NMDA- und Quisqualat-Neurotoxizität zu schützen, wurde
untersucht. NMDA-hervorgerufene
neurotoxische Wirkungen wurden durch Dexanabinol auf konzentrationsabhängige Weise
abgeschwächt.
Bei 3,8 ± 0,9mM
Dexanabinol (Mittel ± s.d.;
n = 3) wurde eine halbmaximale Neuroprotektion gegen NMDA-vermittelte Toxizität (EC50)
beobachtet. Die Neurotoxizität,
die hervorgerufen wird, wenn die Zellen 1000 Quisqualat ausgesetzt
werden, wurde durch Dexanabinol abgeschwächt, obwohl dies zu einem geringeren
Ausmaß der
Fall war. Der Prozentanteil von Zellen, die durch 10 mM Dexanabinol
gerettet wurden, wurde auf 28,2 ± 8% bestimmt. Im Gegensatz
dazu schützte
Dexanabinol Neuronen nicht vor der Schädigung durch die Nicht-NMDA-Agonisten – Kainat
oder AMPA.
-
Wirkungsmechanismus von Dexanabinol,
analysiert durch Radioligandenbindungsstudien: Die Identifikation
von möglichen
Erkennungsstellen für
Dexanabinol bei verschiedenen Glutamatrezeptor- Subtypen wurde durchgeführt, indem
die Fähigkeit
von Dexanabinol, die Bindung von entweder MK-801, Kainsäure oder AMPA
an Rattenvorderhirnmembranen zu inhibieren. Radioligandenbindungsstudien
zeigten, dass Dexanabinol mit der Bindung von MK-801 an Membranen
konkurriert, während
es eine AMPA- oder Kainsäure-Bindung nicht
inhibieren kann. Es wurde der Inhibierungskonstantenä(KI)-Wert,
der von Dexanabinol gezeigt wird, gemessen, und es wurde festgestellt,
dass er 11,0 ± 1,3
mM betrug. Wie aus Scatchard-Analysen gefolgert wurde, beeinträchtigte
Dexanabinol stark die Affinität
von (3H]MK-801 für
Rattenvorderhirnmembranen. Es wurden bemerkenswerte Erhöhungen der
Affinität
(erhöhte
KD-Werte) beobachtet. Der KD für
die [3H]MK-801-Bindung betrug 40,5 ± 2,5 nM und 74,7 ± 2,2 nM,
wenn dem System Dexanabinol zugegeben wurde. Die offensichtlichen
berechneten BMAX-Werte für
[3H]MK-801 waren
0,290 ± 0,012
bzw. 0,273 ± 0,007 pmol/mg
Protein. Die betreffenden nN-Werte wurden auf 1,011 ± 0,027
und 1,008 ± 0,009
bestimmt. Diese Daten weisen darauf hin, dass Dexanabinol die MK-801-Bindung
auf kompetitive Weise verdrängt.
-
Physiologisches Beispiel
2
-
Neurotoxische
Wirkungen von Natriumnitroprussid in kortikalen Kulturen von Ratten
werden durch Dexanabinol abgeschwächt
-
Die Fähigkeit von Dexanabinol, einen
neuronalen Zelltod, der durch den Stickstoffoxid-(NO)-Donor Natriumnitroprussid
(SNP) induziert wird, zu verhindern, wurde in kortikalen Zellkulturen
von Ratten untersucht. Die neurotoxischen Wirkungen von SNP können NO,
welches spontan durch die Verbindung freigesetzt wird, oder möglicherweise
freigesetztem Cyanid zugeschrieben werden. NO ist ein aktives Mittel
bei Neurotoxizität
und stellt einen wichtigen Neurotransmitter im zentralen und peripheren
Nervensystem dar (Garthwaite, TINS 14: 60–67, 1991). Es wurde auch vermutet,
dass NO ein Mediator neuronaler Schädigung während Ischämie ist (Nowicki et al, J.
Pharmacol., 204: 339, 1991) und es wurde als chemischer Mediator vorgeschlagen,
der exzitatorische Neurotransmission mit exzitotoxischem Zelltod
koppelt (Dawson et al., PNAS 88: 6368, 1991). Es wurden mehrere
Beweisketten dafür
vorgeschlagen, dass die toxischen Wirkungen von SNP nicht nur aus
der Freisetzung von NO resultiert. Wie von Izumi et al. (Exp. Neurol.
121: 14, 1993) gezeigt, wurde eine in hippokampalen Schnitten von
Ratten erzeugte SNP-Neurotoxizität
nicht durch MK-801 abgeschwächt. Darüber hinaus
hat diese Studie vorgeschlagen, dass SNP eine Zellschädigung induziert,
die sich von der unterscheidet, die von NMDA oder Cyanid verursacht
wird.
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METHODEN
-
Präparation von kortikalen Zellkulturen:
Die Kulturen wurden gemäß der oben
in Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise präpariert.
-
Behandeln der Zellen mit SNP und
Toxizitätsbestimmungen:
Die Zellen, die 10–14
Tage in Kultur waren, wurden 0,5–10 mM SNP, entweder alleine
oder zusammen mit 10 mM Dexanabinol (HPCD-Präparation) oder 30 mM MK-801
ausgesetzt. Alle Behandlungen wurden für 20–24 Stunden bei 37°C durchgeführt, bevor der
neuronale Zelltod bestimmt wurde. Zellen von Schwesterkulturen wurden
parallel nur dem Vehikel ausgesetzt und wurden als Kontrollen bezeichnet.
Der Zelltod wurde nach einer immunozytochemischen Lokalisierung
von neuronenspezifischer Enolase morphologisch analysiert und quantitativ
bestimmt, indem der XTT-basierende Assay, wie es in Physiologischem
Beispiel 1 beschrieben ist, verwendet wurde.
-
ERGEBNISSE
-
Die Inkubation von Zellen mit SNP
führte
zu einer massiven Neuronal- und Glialzellenschädigung. Eine dramatische Abschwächung des
Zelltods wurde beobachtet, wenn die Zellen mit Dexanabinol und SNP, Konzentrationen
bis zu 5 mM, coinkubiert wurden. Dexanabinol war nicht wirksam,
wenn es zusammen mit SNP bei einer Konzentration von 10 mM verabreicht
wurde. Quantitative Bestimmungen der mitochondrialen Aktivität in Zellen
haben gezeigt, dass Dexanabinol in der Lage war, 75% der Zellen
vor einer Schädigung
aufgrund von 500 mM SNP zu retten. Es wurde keine Zellrettung beobachtet
und gemessen, wenn die Zellen mit MK-801 coinkubiert wurden. Die
Ergebnisse sind Mittelwerte ± S.E.M.
von 3 Experimenten, die sechsfach durchgeführt wurden. Wie oben diskutiert
und in Beispiel 1 gezeigt, zeigen die Ergebnisse, dass Dexanabinol neuroprotektive
Wirksamkeiten hervorruft, die nicht für MK-801 gezeigt werden konnten,
obwohl beide Wirkstoffe nichtkompetitive NMDA-Antagonisten sind
und Neuronen über
eine Bindung an gleiche Stellen, die in dem NMDA-verbundenen Ionenkanal
lokalisiert sind, vor einer Exzitotoxizität schützen können. Es ist offensichtlich,
dass Dexanabinol Neuronen vermutlich über mehr als einen Wirkungsmechanismus
vor einer Schädigung,
die durch eine Vielzahl von Wirkstoffen induziert wird, schützen kann.
Das breitere Spektrum der von Dexanabinol gezeigten neuroprotektiven
Wirksamkeit ist offensichtlich von großem Vorteil.
-
Physiologisches Beispiel
3
-
Die neuroprotektive Wirkung
von Dexanabinol auf permanente fokale Ischämie (Ratten MCAo)
-
Die neuroprotektive Wirkung von Dexanabinol
wurde in einem Modell für
permanente fokale Ischämie bestimmt,
wobei Ratten verwendet wurden, in welchen die mittlere Hirnarterie
elektrisch koaguliert wurde. In diesem Modell ist die verursachte
primäre
Schädigung
nicht durch eine pharmakologische Maßnahme behandelbar. Die Verbesserung
des Ergebnisses wird aufgrund der Verringerung bei der Penumbra
sekundärer Schädigung,
die in der unmittelbaren Nachbarschaft von MCA vorhanden sein kann,
erwartet. Somit wird eine erfolgreiche Maßnahme das gesamte Volumen
des Infarkts verringern.
-
VORGEHENSWEISEN
-
Man ließ die Tiere (Sprague-Dawley-Ratten
mit einem Gewicht von 300–400
g) über
Nacht fasten, ließ ihnen
aber freien Zugang zu Wasser. Es wurde mit 4% Halothan, 70% Stickstoffoxid
und einem Rest von Sauerstoff eine Anästhie induziert und während der
chirurgischen Verfahren mit 2% Halothan und 70% Stickstoffoxid aufrechterhalten.
Es wurde Atropinsulfat (0,04 mg, i.p.) injiziert. Die rechte Oberschenkelarterie
und -vene wurden mit PE-50 Polyethylenkathetern kanüliert, um
den arteriellen Blutdruck und Blutgase zu kontrollieren und um Wirkstoffe
zu verabreichen. Die Ratten wurden dann intratracheal intubiert,
mit Pancuroniumbromid immobilisiert (Anfangsdosis 0,6 mg/kg; zusätzliche
Dosis 0,2 mg/kg, i.v.) und mechanisch beatmet. Die Tiere wurden
in einem Stereotaxisgerüst
(Stoelting, Illinois) fixiert. Die Blutgase (ABL 30 System, Radiometer,
Kopenhagen), Plasmaglucose und Lactat (Glucose/Lactat Analyzer Modell
2300 STAT, YSI, Ohio) wurden 30 Minuten vor der Verabreichung von
Dexanabinol oder eines Vehikels während der Ischämie (30
Minuten nach MCAo, d. h. 60 Minuten nach der Wirkstoffverabreichung)
kontrolliert. Die physiologischen Variablen wurden innerhalb normaler
Grenzen gehalten.
-
MCA-Behandlung, Gehirntemperatur-Kontrolle
und CBF-Kontrolle.
-
Die rechte MCA wurde dem Verfahren
von Tamura et al. ausgesetzt (Tamura et al., J. Cereb. Blood Flow
Metab., 1: 53–60,
1981). Kurz gesagt, wurden das Schädeldach und die rechte seitliche
Fläche
des Schädels
mittels eines longitudinalen Hautschnitts zwischen dem Auge und
dem Ohr freigelegt. Der Jochbogen wurde entfernt. Ein Bohrerloch
(Durchmesser 1,5 mm) für
die Gehirntemperatursonde wurde oberhalb des rechten Parietalkortex
mittels eines Hochgeschwindigkeit-Minibohrers (Nihon-Seimitsu Kikai
Kogyo K. K., Japan) unter einem Operationsmikroskop (Carl Zeiss,
Deutschland) erzeugt; der Bereich wurde häufig mit kalter Saline gespült, um eine
thermische Schädigung
zu vermeiden. Die Gehirntemperatur wurde mit einer Thermoelementsonde
(CN 9000, Omega) kontrolliert, welche in den Kortex insertiert wurde
(ungefähre
Koordinaten, 4 mm lateral zum Bregma, 2 mm Tiefe von der Gehirnfläche). Die
Gehirntemperatur wurde mittels einer kleinen Heizlampe, die 20 cm
oberhalb des Kopfes platziert war, zwischen 35–36°C gehalten. Ein anderes Bohrerloch
(2 mm lateral zum Bohrerloch für
die Temperatursonde, 2 mm Durchmesser) wurde in die laterale Fläche des Schläfenbeins
gebohrt, um eine kontinuierliche CBF-Messung mittels Laser-Dopplerflussmetrie
(P433-3, Vasamedics) zu erlauben. Diese Sonde wurde mit einem Perfusionsmonitor
(LaserFlo BPM 403A, Vasamedics) verbunden. Diese Position der Sonde
wurde basierend auf vorherigen Studien bestimmt (Duverger und MacKenzie,
J. Cereb. Blood Flow Metab. 8: 449–461, 1988; Shiraishi, Sharp & Simon, J. Cereb.
Blood Flow Metab. 9: 675–773,
1989; Tyson et al., Ann. Neurol. 15: 559–567, 1984), wobei das gleiche
proximate MCA-Okklusionsmodell in Sprague-Dawley-Ratten verwendet
wurde. Dann wurde ein Schläfenbeinbohrerloch
in die retroorbitale Region gebohrt, um ein Klemmen der MCA zu erlauben,
und die Dura Mater, die die MCA bedeckt, wurde geöffnet.
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Steady State-Kontrolle,
Wirkstoffverabreichung und MCAo.
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Nach diesen chirurgischen Vorgehensweisen
wurde das eingeatmete Halothan unterbrochen, um die Wirkung von
Halothan auf den systemischen Blutdruck und CBF zu vermeiden. Die
Anästhesie
wurde mit 70% Stickstoffoxid und 30% Sauerstoff aufrechterhalten.
30 Minuten nach der Unterbrechung von Halothan wurde mit der Messung
präischämischer
physiologischer Variablen, CBF, MAP und Pulsfrequenz begonnen. Die Steady
State-Basisniveau-Werte wurden vor der Verabreichung von Dexanabinol
oder dem Vehikel aufgenommen, und CBF wurde als Prozentanteil des
Mittelwertes von 6 Basisniveau-Messungen, die alle 5 Minuten vor der
Verabreichung genommen wurden, ausgedrückt. Da Umgebungslicht das
Auslesen des Flusses stört,
wurde die Heizlampe während
jeder CBF-Aufnahme für
30 Sekunden ausgestellt. Die Gehirntemperatur erniedrigte sich während dieser
Zeit nicht unter 35°C.
Um die Wirkung von Dexanabinol auf CBF und MAP zu detektieren, wurden
diese Variablen alle 15 Minuten nach der Verarbeichung von Dexanabinol
oder dem Vehikel gemessen.
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Nach 30 Minuten der präischämischen
Datenaufnahme wurden Dexanabinol (11 mg/ml, 20 mg/kg i.p.) oder
die gleiche Menge an Vehikel verabreicht. 30 Minuten nach der Wirkstoff-Verabreichung
wurde der proximale Teil der rechten MCA elektrokoaguliert und durchtrennt.
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Hirnperfusion, pathologische Studie:
Die Gehirne wurden 3 Tage nach dem ischämischen Trauma für eine pathologische
Untersuchung Perfusion-fixiert. Die Ratten wurden mit Pentobarbital
stark anästhesiert
und transkardial mit physiologischer Saline (5 Minuten) und dann
mit FAM (einer Mischung aus 40% Formaldehyd : Eisessig : Methanol,
1 : 1 : 8 in Volumen, 20 Minuten) bei einem Druck von 120 mmHg perfundiert.
Der Kopf wurde für
mindestens 24 Stunden in FAM getaucht; das Hirn wurde dann entfernt
und für
7 Tage in dem gleichen Fixativ gehalten. Die Gehirne wurden koronal
geschnitten und in Paraffin eingebettet. In 200 mm Intervallen wurden
10 mm dicke Gehirnscheiben präpariert
und mit Hämatoxylin
und Eosin angefärbt.
Für eine
morphometrische Studie wurden 10 koronale Schnitte bei definierten
anatomischen Levels selektiert (Osborne et al., 1987). Jeder Schnitt
wurde bei geringer Leistung (10 ×) angesehen und der kortikale
Infarkt wurde auf Papier aufgezeichnet, indem eine Camera Lucida-Mikroskopeinrichtung
verwendet wurde. Jede Zeichnung wurde dann auf einem Digitalisiertablett
nachgezogen, welches mit einem Computer verbunden war, der Infarktbereiche
bei jedem koronalen Level berechnete. Das Infarkt-Volumen wurde
durch rechnerische Integration sequenzieller Infarktbereiche berechnet.
-
Stereotaxiskoordinaten (mm) der Level
1–10 sind:
1 = 12,13; 2 = 10,05; 3 = 8, 92; 4 = 7,19; 5 = 6,06; 6 = 5,15 7
= 3, 75; 8 = 2,18; 9 = 1,02; 10 = –0,48 hinter der Interaurallinie.
-
ERGEBNISSE
-
Die Tiere, deren physiologische Variablen
nicht innerhalb normaler Grenzen gehalten werden konnten, oder welche
unkontrollierbare Blutungen aufwiesen, wurden von der Analyse ausgeschlossen.
Es wurde eine Gesamtzahl von neunundzwanzig Ratten verwendet. Es
wurden zwanzig Ratten ohne unkontrollierbare Blutung, und die die
physiologischen Kriterien erfüllten,
behandelt. Eine Ratte von zwanzig wurde entsorgt, da die pathologische
Untersuchung keinen Hirninfarkt zeigte. Die Abwesenheit eines Infarkts
bedeutet das Versagen von MCAo.
-
Die neurologischen Werte bei 1d,
2d und 3d nach der MCAo waren verglichen mit dem neurologischen Wert
bei 2h in der Dexanabinol-behandelten Gruppe deutlich verbessert.
Die Verbesserung der Dexanabinol-behandelten Gruppe war verglichen
mit Vehikel-behandelten Kontrollen wesentlich verbessert. Aufschlussreicher
ist die Analyse des Infarktbereichs. Bei Levels zwischen 4 und 8
war das Infarktvolumen von Dexanabinol-behandelten Tieren signifikant
verringert. Dies zeigt, dass Dexanabinol bei der wesentlichen Verringerung
von penumbraler Schädigung,
welche außerhalb
der Region auftritt, die regelmäßig an einer
direkten Schädigung
aufgrund der MCA-Okklusion beteiligt ist, wirksam ist.
-
Physiologisches Beispiel
4
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Die Wirkung
von Dexanabinol auf zerebrales Ödem
in einem Rattenmodell für
Kopftrauma
-
Die zerebroprotektive Wirkung von
Dexanabinol wurde in einem Modell für Kopftrauma (HT) in Ratten bestimmt.
In anästhesierten
Ratten wurde eine Verletzung durch eine Gewichtfallvorrichtung,
gefolgt von einer Erholungsphase von bis zu 48 Stunden eine Verletzung
induziert. Eine solche Art von Trauma führt zu einem Gehirnödem (d.
h. Erhöhung
des Wassergehalts, Abnahme des spezifischen Gewichts des Gehirns), Zusammenbruch
der Blut-Gehirn-Schranke (BBB) und einer klinischen Dysfunktion.
Der klinische Status der Ratten wurde 1, 24 und 48 Stunden nach
der Verletzung zusammen mit der Messung des Ausmaßes an zerebralem Ödem bewertet.
Das neurologische Defizit, bestimmt durch ein Set von Kriterien,
die Neurological Severity Score (NSS, Skala neurologischer Heftigkeit)
genannt wird, ist 1 Stunde nach der Initiierung des Kopftraumas maximal.
Die NSS nimmt ausgehend von der Initiierung von HT mit der Zeit
ab, wobei sich die Ratten allmählich
spontan erholen.
-
Dexanabinol verringert die Ödembildung
und die BBB-Zerstörung
wesentlich, wenn es davor (30 Minuten), direkt nach dem HT (0 Minuten)
oder selbst 1 und 2 Stunden nach dem HT verabreicht wird. Diese
Wirkung war ähnlich,
gleichgültig,
ob der Wirkstoff in das Gehirn (i.c.v.) oder parenteral (i.p. oder
i.v.) verabreicht wurde. Die erforderliche Dosis für eine wesentliche
Neuroprotektion hängt
von der Art der Verabreichung ab und reicht von 0,5-20 mg/kg. Es ist
auch wichtig anzumerken, dass die NSS, hauptsächlich die spezifische motorische
Funktion (z. B. Laufen auf einem Balken und Balance) bei der Verabreichung
von Dexanabinol wesentlich verbessert wurde. In der Tat verringerte
selbst eine Dosis von Dexanabinol, die 1 Stunde nach dem Schlag
verabreicht wurde, das Ödem
effektiv und verbesserte das klinische Ergebnis, das 48 Stunden
nach dem HT gemessen wurde (Shohami et al., J. Neurotrauma 10: 109,
1993).
-
EXPERIMENTELLE
VORGEHENSWEISE
-
Das Modell wurde detailliert bei
Shapira et al., Crit. Care Med. 16: 258–265, 1988 beschrieben. Die Ratten
wurden mittels einer Gewichtfallvorrichtung einem Kopftrauma (HT)
unterzogen, und überlebende
Ratten wurden nach einer Woche nachbehandelt. Während dieser Zeitdauer hatten
sie freien Zugang zu Nahrung und Wasser, und es wurden 2–3 Ratten
pro Käfig
gehalten. Zu vorbestimmter Zeit (15 Minuten, 1, 4, 24, 48 Stunden,
4, 7 Tage) wurden die Ratten getötet.
Ihre Gehirne wurden dann schnell entfernt, und es wurde kortikales
Gewebe entnommen, um den Wassergehalt, Ionen und die Metaboliten
von Interesse bei jeder speziellen untersuchten metabolischen Kaskade
zu bestimmen. Während
der Erholungszeit wurde der klinische Status durch ein Set von Kriterien
(NSS) bewertet.
-
Das Trauma induzierte eine beträchtliche
Abnahme des spezifischen Gewichts (SG) von Gehirngewebe und eine
Erhöhung
des Wassergehalts aufgrund der Kopfverletzung. Es entwickelten sich Ödeme, da
sich entweder in den extrazellulären
(vasogenen) oder intrazellulären
(cytotoxischen) Bereichen mehr Wasser ansammelte. Die zur Bestimmung
von Ödemen
verwendeten Verfahren basieren auf linearen Gradientensäulen von
Brombenzol und Kerosin (für
SG) und für
den Wassergehalt auf dem Trocknen des Gewebes in einem Trockenofen.
Gewebeteile (jeweils 20 mg) wurden am oberen Teil der Säule platziert,
und das SG wurde ausgehend von der Gleichgewichtsposition in der
Säule unter
Verwendung einer Standardkurve berechnet.
-
Den Tieren wurde Chloralhydrat (350
mg/kg i.p.) verabreicht und sie wurden 30 Minuten nach dem Trauma
für einen
10-minütigen
T2-gewichteten Scan (TR = 2,5 Sekunden), TE = 55 mSekunden, Scheibendicke
= 1 mm, Zentrum zu Zentrum-Scheibenseparation = 1,2 mm, 128 × 256 Matrix,
FOV = 5 cm) in einen 4,7 Tesla = Magnet platziert. Eine Stunde nach
dem Trauma erhielten die Ratten eine i.v.-Injektion von Dexanabinol
5 mg/kg in Emulsion (N = 9) oder das entsprechende Vehikel (N =
11). Der Scan wurde 24 Stunden nach dem Trauma wiederholt. Das Ausmaß (Volumen)
der anfänglichen
Schädigung
des Gehirns wurde aus der Volumendifferenz zwischen den rechten
und linken Hemisphären
berechnet. Das Volumen des Ödems
24 Stunden später
wurde aus der Fläche
hyperintensiver Regionen (außer
Ventrikeln) an allen den Scheiben berechnet, bei welchen solche
Regionen vom Schwellwert ab beobachtet wurden, multipliziert mit
1,2 mm. Für
jedes einzelne Tier wurde das Verhältnis zwischen dem Volumen
der anfänglichen
Schädigung
und dem Ödem-Volumen
berechnet, um Variationen der anfänglichen Schädigung zu
berücksichtigen.
-
ERGEBNISSE
-
In Tabelle 2 werden die Ergebnisse
in zwei Sets von Experimenten zusammengefasst. In dem ersten wurde
Dexanabinol in niedriger Dosis (1,6 mg/kg) direkt in die zerebralen
Ventrikel verabreicht. In dem zweiten wurde es i.p. Mit 20–30 mg/kg
injiziert. In beiden Sets von Experimenten wurde der Wirkstoff eine
halbe Stunde vor und genau nach der Induktion des Traumas verabreicht,
und seine Wirkung auf das Ödem
und das klinische Resultat wurden 24 und 48 Stunden später bewertet.
Das Ergebnis zeigt eine beträchtliche
(p < 0,5) Erniedrigung
des Ausmaßes
des nach einem Kopftrauma (HT) entwickelten Ödems. Als Ergebnis der Dexanabinol-Behandlung
von traumatisierten Ratten sammelten sich ungefähr 50% weniger Wasser im Gehirn
an.
-
TABELLE
2: Die Wirkung von Dexanabinol bei der Verbesserung von zerebralem Ödem nach
einem Kopftrauma
-
Die Wirkung von Dexanabinol wurde
durch den Prozentanteil der Ödembildung
berechnet, wobei 100% als das Ödem
bei nichtbehandelten Kontroll-Ratten genommen wurde. Somit wurde
das SG wie folgt berechnet:
SG (Schein(sham))-SG (Wirkstoff)/SG
(Schein)-SG/Kontrolle × 100.
-
Die Erhöhung des Wassergehalts wurde
wie folgt berechnet:
% H2O (Wirkstoff-%
H2O (Schein)/% H2O
(Kontrolle)-H2O (Schein) × 100.
-
Alle in der Tabelle dargestellten
Ergebnisse sind statistisch unterschiedlich (p < 0,05) von den Kontroll-traumatisierten
Vehikel-behandelten Ratten.
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Nachdem wir die Wirkung auf das Ödem bestimmt
haben, wenn es 30 Minuten vor oder gleich nach dem HT verabreicht
wurde, untersuchten wird das "therapeutische
Fenster", wobei
Dexanabinol 25 mg/kg i.p. eine, zwei oder drei Stunden nach dem
HT verabreicht wurde. Es wurde seine Wirkung auf NSS (und auf eine spezifische
motorische Funktion) sowie die Wirkung auf ein Ödem und die BBB-Integrität bestimmt.
Dexanabinol war voll wirksam, auch wenn es bis zu 2 Stunden nach
der Verletzung verabreicht wurde; bei 3 Stunden nach dem Trauma
war die Wirkung weniger stark.
-
MRI-Analyse von Ödemen. MRI (magnetische Resonanzabbildungs)-Analyse der Ergebnisse
des Kopftraumas ermöglichten
uns, die Wirkung von Dexanabinol auf die Verteilung des Ödems relativ
zu der Stelle und der Größe der anfänglichen
Schädigung
zu untersuchen: Die Tiere wurden 30 Minuten nach dem Trauma gescannt,
ihnen wurde 30 Minuten später
Dexanabinol oder ein Vehikel injiziert, und sie wurden 24 Stunden
nach dem Trauma wieder gescannt. Das Volumen der anfänglichen
Schädigung
wurde aus der Differenz zwischen der rechten (ungequetscht) und
linken Hemisphäre
berechnet und das Volumen des Ödems
wurde durch Messen der hyperintensiven Regionen an den Gehirnscheiben
gemessen. Dexanabinol verringerte das Verhältnis von dem Ödem-Volumen
zu dem Volumen der anfänglichen
Schädigung
beträchtlich,
was widerspiegelt, dass sich die Verteilung des Ödems auf die Schwere der anfänglichen
Verletzung normalisierte.
-
Das Volumen der Gehirngewebeschädigung in
den Versuchstieren variierte von 15 bis 60 ml. Das mittlere Volumen
der anfänglichen
Schädigung
war in den Dexanabinol-behandelten Tieren höher (39 ml vs. 24 ml), da die
Vehikel-behandelten
Ratten mit großen
(>45 ml) Wunden nicht überlebten.
In Vehikel-behandelten Tieren
war das Ödem-Volumen
jedoch höher
(p = 0,05), und das Verhältnis
des Ödems
zur anfänglichen
Schädigung
in einzelnen Ratten war in der Dexanabinol-behandelten Gruppe beträchtlich
niedriger: Mittel ± sem
Vehikel, 5,95 ± 1,6;
Dexanabinol 1,6 ± 0,55;
p < 0,03, Student-t-Test,
zweiteilig.
-
FOLGERUNG
-
Eine ernste Kopfverletzung oder eine
zerebrale Ischämie
ist mit einer hohen Sterblichkeitsrate (oberhalb 50%) und einem
schlechten funktionellen Resultat verbunden. Trotz extensiver klinischer
und experimenteller Forschung gibt es für diese Bedingungen keine wohldefinierten
Therapien. Es gibt heutzutage sehr wenig erhältliche Behandlungen für eine Hirnverletzung,
und die allmählichen
zunehmenden biochemischen Veränderungen,
die nach einem Kopftrauma auftreten, können zur Entwicklung einer
permanenten neuronalen Schädigung
führen.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, d. h. Dexanabinol, zerebroprotektive Eigenschaften in
einem Modell für
geschlossene Kopfverletzung in Ratten besitzen.
-
Physiologisches Beispiel
5
-
Vorteilhafte
Wirkung von Dexanabinol bei verletzten Sehnerven in Ratten
-
Eine Schädigung der Nerven des zentralen
Nervensystems (ZNS) des Säugers
führt zu
einer axonalen Degeneration gefolgt von einem Verlust von Zellkörpern. Eine
anfängliche
Degeneraton des verletzten Nervs resultiert vermutlich aus der direkten
Schädigung.
Die physiologischen und biochemischen Ereignisse, die direkt nach
der Schädigung
in dem Nerv auftreten, sind wahrscheinlich nicht nur für die Degeneration
der direkt verletzten Axone, sondern auch für die verantwortlich, die der
primären
Läsion
entkommen sind. Somit besitzen die primären biochemischen und physiologischen
Ereignisse, die die verschonten Axone zerstören, einen kritischen Einfluss
auf das funktionelle Langzeitresultat.
-
Die vorliegende Studie wurde darauf
ausgerichtet, die mögliche
Fähigkeit
der Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung, insbesondere Dexanabinol,
Defizite, die durch eine frühe
Schädigung
induziert sind, und darauffolgende physiologische Manifestationen
abzuschwächen,
zu bestimmen. Defizite, die durch eine frühe Schädigung induziert sind, wurden
nicht-invasiv unter metabolischen Bedingungen und Langzeitmanifestation wurde
unter physiologischen Bedingungen kontrolliert.
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Die Kontrolle der sofort durch eine
Schädigung
induzierten Veränderungen
bietet optimale Mittel für die
Bestimmung der Fähigkeit
des hierin beanspruchten Wirkstoffes (Dexanabinol) wie für jeden
anderen potenziellen Wirkstoff, die Ursachen einer sekundären Degeneration
eher als ihre Folgen zu verhindern. Dies versetzt einen in die Lage,
herauszufinden, ob der hierin beanspruchte Wirkstoff (Dexanabinol)
oder beliebige andere getestete Wirkstoffe die Rettung von Axonen,
die von der primären
Schädigung
verschont wurden, erleichtern wird. In all diesen Studien wurde
der Sehnerv von Ratten als Modell für das ZNS verwendet. Die Ergebnisse
sind somit auf das ZNS-Trauma im Allgemeinen und den Sehnerv im
Besonderen anwendbar. Darüber
hinaus ist es insbesondere hinweisend für einen Schutz gegen axonale
Schädigung
und ist daher auch relevant für
Rückenmarksverletzungen.
-
METHODEN
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten mit einem Gewicht von 300 bis 400 g wurden
mit Natriumpentobarbiton (35 mg/kg intraperitoneall anästhesiert.
Wenn erforderlich, wurde für
eine künstliche
Beatmung eine Kanüle
in die Trachea eingeführt.
Es wurde eine laterale Kanthotomie unter einem binokularen Operationsmikroskop
durchgeführt,
wobei der Kopf des Tieres durch einen Kopfhalter in Position gehalten
wurde, und die Konjunktiva wurde lateral zur Hornhaut aufgeschnitten.
Nach der Abtrennung der Retraktionsbulbimuskeln wurde der Sehnerv
identifiziert, und es wurde ein 3-3,5 mm langes Stück nahe des Augapfels durch
stumpfe Präparation
freigelegt. Die Dura wurde intakt gelassen, und es wurde aufgepasst,
dass der Nerv nicht verletzt wurde. Der erste Teil eines Lichtwellenleiterhalters
wurde an der Oberfläche
des Sehnervs 1 mm von der Stelle der Verletzung lokalisiert. Dann
wurde der zweite Teil so fixiert, dass der Lichtwellenleiter auf
der Fläche
des Sehnervs, 1 mm von der Stelle der Verletzung lokalisiert war.
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Oberflächenfluorometrie-Reflektometrie:
Die Kontrolle des intramitochondrialen Nicotinaminadenindinukleotid-(NADH)-Redoxzustandes
basiert auf der Tatsache, dass NADH, im Gegensatz zu der oxidierten Form
NAD+, fluoresziert, wenn es mit Licht bei 366 nm bestrahlt wird,
was zur Emission von blauem Licht mit einer Peakemission von 450
nm führt.
Die Quelle des 366 nm-Anregungslichts war eine 100 W luftgekühlte Quecksilberlampe,
ausgerüstet
mit einem starken 366 nm-Filter [Corning 5860 (7–37) plus 9782 (4–96)]. Es wurde
ein flexibles Y-förmiges
Bündel
optischer Fasern (Lichtwellenleiter) verwendet, um das Licht zu
dem und von dem Sehnerv zu leiten, wodurch in vivo-Messungen technisch
durchführbar
werden. Anregungslicht (366 nm) wurde durch das Bündel der
Anregungsfasern zu dem Nerv übertragen.
Das von dem Nerv emittierte Licht wurde, nachdem es durch ein zweites
Bündel
von Fasern geleitet wurde, durch zwei Photovervielfacher, die mit
einem Einkanal-Gleichstrom-Fluorometer-Reflektometer verbunden waren, in ein
Verhältnis
von 90 : 10 für eine
Messung des Fluoeszenzlichts (90%) bei 450 nm und des reflektierten
Lichts (10%) bei 366 nm, aufgespalten. Um die Variationen zwischen
den Tieren zu minimieren, wurde bei Beginn der Aufnahmen ein Standardsignalkalibrierungsverfahren
angewandt, wie es zuvor detailliert beschrieben wurde (Yoles et
al., Invest. Ophthalmol. Vis. Sci., 30: 3586–3591, 1992). Veränderungen
der Fluoreszenz- und Reflektionssignale während des Experiments wurden
relativ zu den kalibrierten Signalen berechnet.
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Veränderungen des reflektierten
Lichts wurden mit Veränderungen
der Gewebeabsorption aufgrund von hämodynamischen Effekten und
Bewegungen des Sehnervs nach Veränderungen
des arteriellen Blutdrucks und des Nervenvolumens korreliert. Es
wurde gefunden, dass die Fluoreszenzmessungen hinsichtlich der NADH-Redoxzustands-Messungen
durch Subtraktion des reflektierten Lichts (366 nm) von dem Fluoreszenzlicht
(1 : 1-Verhältnis)
angemessen korrigiert waren, um das korrigierte Fluoeszenzsignal
zu erhalten.
-
Metabolische Messungen: Man ließ Tiere,
die noch anästhesiert
waren, sich für
30 Minuten von den chirurgischen Verfahren erholen, und dann wurden
sie anoxischen und hyperoxischen Bedingungen ausgesetzt. Ein anoxischer
Zustand wurde erreicht, indem man die Ratte in einer Atmosphäre atmen
ließ,
die durch einen Fluss von 100% Stickstoff für 2 Minuten begast wurde, wonach
sie zurück
an die Luft gesetzt wurde. Wenn die Tiere nicht spontan zu normalem
Atmen zurückfanden,
wurden sie zwei Mal über
die Trachea beatmet. Ein hyperoxischer Zustand wurde induziert,
indem man das Tier für
6–10 Minuten
100% O2 atmen ließ. Um die metabolische Wirksamkeit
des Sehnervs zu bewerten, wurden vor und nach der Quetschungsverletzung
die relativen Veränderungen
der Reflektions- und Fluoreszenzlicht-Intensitäten als Reaktion auf Anoxia und
Hyperoxia gemessen.
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Experimentelles Protokoll für metabolische
Messungen: Unter Verwendung kalibrierter Überkreuzpinzetten (Duvdevani
et al., Res. Neurol. Neurosci. 2: 31-38, 1991) wurde dem Nerv zwischen dem
Auge und dem Lichtwellenleiterhalter eine mittlere Quetschverletzung
bei einem Druck entsprechend 120 g für 30 Sekunden, wie es zuvor
beschrieben wurde (Duvdevani et al., 1991) zugefügt. In Kontrollgruppen (13
Tiere) wurde direkt nach der Verletzung Phosphat-gepufferte Saline
(PBS) injiziert; in den experimentellen Gruppen (6 Tiere) wurde
Dexanabinol (20 mg/kg) injiziert. In allen Nerven wurde die metabolische
Aktivität
vor der Verletzung gemessen.
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ERGEBNISSE
-
Eine einzelne Dexanabinol-Injektion
(interaperitoneal, 20 mg/kg) zur Zeit der Verletzung der metabolischen
Aktivität
der verletzten Nerven verminderte teilweise die Verletzungs-induzierte
Verringerung der metabolischen Aktivität. Die Wirkung war bereits
nach 30 Minuten nach der Verletzung bemerkbar. Diese Verringerung
des Verletzungs-induzierten Defizits dauerte mindestens für die 4
Stunden des Experiments an. Die Wirkung wurde gemäß dem gepaarten
t-Test statistisch signifikant.
-
Um die Nach-Verletzungszeitdauer
zu bestimmen, innerhalb welcher die Behandlung noch nützlich ist, wurde
das Experiment wiederholt, wobei Dexanabinol jedoch 2 Stunden nach
der Verletzung injiziert wurde. In 3 der 6 untersuchten Tiere konnte
noch eine positive Wirkung beobachtet werden.
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Die Dexanabinol-induzierte Verbesserung
der metabolischen Aktivität
könnte
ein Ergebnis der Umgehung jeglicher Ereignisse sein, die in den
verletzten Nerven auftreten und schließlich zum Ca2+-Eintritt
und der axonalen Degeneration führen
können.
Die Gesamtwirkung könnte
eine Verlangsamung der Degeneration oder die Rettung von Axonen
sein, die nicht direkt durch lokale Ereignisse in ihrer Umgebung
geschädigt
sind.
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Die Bestimmung der möglichen
Langzeitwirkung von Dexanabinol wird durch physiologische Mittel
erreicht.
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Physiologische Messungen: Der experimentelle
Aufbau war wie von Assia et al. (1990). Vor der Entfernung der Sehnerven
für eine
elektrophysiologische Messung wurden die Ratten mit 70 mg/kg Pentobarbiton tief
anästhesiert.
Von dem Schädel
wurde die Haut entfernt, und die Sehnerven wurden von den Augäpfeln abgetrennt.
Eine nicht vollständige
Dekapitation wurde durchgeführt,
und der Schädel
wurde mit einer Knochenzange geöffnet.
Das Zerebrum wurde lateral verschoben, wobei der intrakraniale Teil
des Sehnervs freigelegt wurde. Das Zerlegen auf Höhe des Chiasmas
ermöglichte
die Entfernung der gesamten Länge
des Nervs, welcher in Gefäße transferriert
wurde, die frische, kalte Krebs-Lösung bestehend aus (in ml):
NaCl 125, KCl 5, KHP2O4 1,2,
NaHCO3 26, MgSO4 0,6,
CaCl2 24, D-Glucose 11, mit 95% O2 und 5% CO2 begast,
enthielten. Die Nerven wurden in dieser Lösung gehalten, in welcher die
elektrische Aktivität
für mindestens
3–4 Stunden
stabil blieb. Nach 1 Stunde der Erholung wurden die Nerven bei 27°C in die
Krebs-Lösung
getaucht. Es wurden elektrophysiologische Aufzeichnungen von dem
Nerv erhalten, der von der Quetschung entfernt ist, da die Nerven
zu klein waren, um Messungen an beiden Seiten der Quetschung zu
erlauben. Die Nervenenden wurden dann mit zwei Ag-AgCl-Saugelektroden,
eingetaucht in die Badlösung,
verbunden. Der stimulierende Puls wurde durch die Elektrode an dem
nächstgelegenen
Ende angewandt und das Aktionspotenzial wurde an der entfernten
Elektrode aufgenommen. Für
die elektrische Stimulierung (2 V, 50 ms) wurde ein Grass SD9-Stimulator
verwendet. Das Signal wurde zu einem Medelec PA63-Vorverstärker und
dann zu einem Medelec MS7 Elektromyographen und einem AA7T-Verstärker geleitet.
Die Lösung,
der Stimulator und der Verstärker
wiesen eine gemeinsame Erdung auf. Die maximale Amplitude von 8
gemittelten Verbindungsaktionspotenzialen (CAPS = compound action
potential) wurde aufgezeichnet und mit einer Polaroidkamera aufgenommen.
Die linken Nerven (nicht verletzt) wurden verwendet, um die Referenzwerte
normaler Nerven zu messen, und um die Quetschpinzetten zu kalibrieren.
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Langzeitwirkung von Dexanabinol.
Direkt nach der Verletzung wurde Dexanabinol intraperitoneal in verschiedenen
Dosierungen injiziert. Die elektrophysiologische Aktivität wurde
in vitro 2 Wochen nach der Verletzung und der Wirkstoffverabreichung
unter Verwendung von Saugelektroden aufgezeichnet.
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Kontrollen. Verletzte Nerven wurden
von den Tieren entfernt, denen zur Zeit der Verletzung ein Vehikel injiziert
wurde. Bereits bei 3 mg/kg war das Aktionspotenzial höher als
in Kontrollnerven. Eine maximale physiologische Aktivität wurde
bei 7 mg/kg beobachtet. Bei 20 mg/kg gab es keinen Effekt.
-
In allen Tieren wurden die kontralateralen
Nerven, die nicht verletzt waren, als Kontrollen für die physiologischen
Messungen und für
die Behandlung verwendet. Dexanabinol wies keine Wirkung auf nicht
verletzte Nerven auf. Die Untersuchung der Form der Aktionspotenzialkurve
(Mono- oder Multikomponenten) ergab, dass Dexanabinol selektiv schnell-leitende
Fasern zu retten scheint.
-
Nützliche
Wirkung von Dexanabinol als eine Funktion der Schwere der Verletzung.
In allen obigen Experimenten war die zugefügte Quetschverletzung von mittlerer
Schwere. Wir haben die Möglichkeit
betrachtet, dass die vorteilhafte Wirkung von Dexanabinol verstärkt sein
könnte,
wenn die Anzahl an verletzten Fasern am Anfang niedriger ist, wobei
mehr Fasern verbleiben, die einer primären Verletzung entkommen, und
für eine sekundäre Degeneration
anfällig
wären.
Um diese Möglichkeit
zu testen, wurde das Langzeit-Experiment wiederholt, jedoch mit
einer schwächeren
zugefügten
Verletzung. Es wurde gefunden, dass eine einzelne Injektion von
7 mg/kg zu einer beträchtlichen
Verbesserung der Nervenleistung führt.
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Langzeitwirkung von Dexanabinol,
bestimmt durch Aufzeichnung der VEP-Reaktionen. VEP-Reaktionen wurden in
einem Versuch aufgezeichnet, um zu bestimmen, ob Dexanabinol irgend
eine Wirkung auf die Rettung von Fasern und somit auf die Erhaltung
der Funktion besitzt. Alle diese Tiere wiesen Elektroden auf, die
in den Kortex implantiert waren, und dann wurde die funktionelle
Erholung bestimmt, indem auf das Auge mit dem verletzten Nerv Licht
gestrahlt wurde. In zwei der sieben Kontrolltiere wurde eine positive
VEP-Reaktion aufgezeichnet, verglichen mit fünf der acht Dexanabinol-behandelten verletzten
Nerven (Tabelle 3).
-
Von diesen experimentellen Ergebnissen
ist es offensichtlich, dass der Wirkstoff der vorliegenden Erfindung
wirksam ist bei der Behandlung von Verletzungen des zentralen Nervensystems
und folglich bei der Verbesserung des neurologischen Resultats solcher
Verletzungen.
-
TABELLE
3 VEP-Reaktionen in verletzten Nerven, behandelt mit Dexanabinol,
verglichen mit verletzten Kontrollnerven
-
Physiologisches Beispiel
6
-
Neuroprotektion durch
Dexanabinol bei Okklusion mittlerer Hirnarterien
-
In dieser Studie wurden Sprague-Dawley-Ratten
durch Insertion einer intraluminalen Nylonnaht rückläufig durch die externe Halsschalgader
in die interne Halsschalgader und MCA 60 Minuten einer temporären Okklusion
mittlerer Hirnarterien (MCA = middle cerebral artery) ausgesetzt.
Der Wirkstoff (Dexanabinol in Öl, 20
mg/kg i.p.) oder das Vehikel wurden 30 Minuten vor der MCA-Okklusion
auf Blindstudien-Weise verabreicht. Die Tiere erhielten die folgende
physiologische Kontrolle: intermittierende Messung von arteriellem
PCO2, PO2 und pH;
kontinuierliche Messung von arteriellem Blutdruck; intermittierende
Messung von Blutglucose und Kontrolle der Schläfenmuskeltemperatur. Man ließ die Tiere
für drei
Tage überleben.
Die Gehirne wurden mit FAM Perfusions-fixiert. Paraffin-eingebettete
koronale Schnitte wurden mit Hämatoxylin
und Eosin angefärbt. Die
Infarktbereiche wurden bei 11 koronalen Levels gemessen. Bei jedem
dieser Level wurden auch die ipsilateralen und kontralateralen hemisphärischen
Volumina gemessen, und von den letzteren Messungen wurde ein Index
des hemisphärischen Ödems [(ipsi-kontra)
(kontra)] berechnet.
-
Experimentelle
Gestaltung
-
Die anfängliche Ausgestaltung war eine
randomisierte, in welcher der Experimentator nicht wusste, ob der
Wirkstoff oder das Vehikel verabreicht wurde, und es wurde versucht,
ungefähr
eine gleiche Anzahl an Wirkstoff- und Vehikel-behandelten Tieren
zu bilden. Es wurde offensichtlich, dass viele Tiere nicht überlebten, und
dass sie zum größten Teil
Vehikel-behandelte Ratten waren. Somit wurden zusätzliche
Tiere zu den Serien hinzugefügt,
und diese wurden hauptsächlich
mit Wirkstoff behandelt, sodass schließlich für eine statistische Analyse
eine gleiche Anzahl erhalten wurde. Die Endanzahl an untersuchten
Tieren in dieser Serie ist wie folgt:
-
-
ERGEBNISSE
-
Überleben:
Dies ist in Tabelle 4 oben angegeben. Diese Daten wurden mit dem
exakten Wahrscheinlichkeitstest von Fisher analysiert, was einen
p < 0,1 ergab,
was darauf hinweist, dass es einen wesentlichen Trend in Richtung
eines verbesserten Überlebens
in HU-behandelten Tieren gibt.
-
Physiologische Daten: Es gab im Wesentlichen
keine wichtigen Unterschiede in dem Hauptarterienblutdruck oder
den Blutgasen bei den überlebenden
Tieren, die mit Dexanabinol oder dem Vehikel behandelt worden waren,
oder in den nicht-überlebenden
Tieren. Ebenso gab es auch keinen Unterschied bei der Kopftemperatur.
Es sollte bemerkt werden, dass in diesen spontan atmenden Tieren
arterielles PCO2 dazu neigte, in allen Gruppen
etwas erhöht
zu sein.
-
Infarkt- und Ödem-Volumina: Einzelne und
gemittelte Daten sind in Tabelle 5 dargestellt. Es ist offensichtlich,
dass es bei einer 60-Minuten-MCA-Okklusion einen extrem breiten
Infarktbereich gibt. Trotzdem gibt es einen Trend in Richtung einer
18%-Verringerung im gemittelten Infarkt-Volumen mit Dexanabinol,
sowie einer 31%-Verringerung des Ödem-Volumens.
-
Die dargestellten Daten zeigen einen
wesentlichen Trend in Richtung eines verbesserten Tierüberlebens
mit einer Dexanabinol-Behandlung und in Richtung einer moderaten
Verringerung des Infarkt-Volumens bei überlebenden Tieren. Wie oben
angemerkt, könnten,
wenn alle Tiere überlebt
hätten,
und wenn man annehmen würde,
dass die Infarkte in den sterbenden Tieren größer wären als in den überlebenden,
die Daten eine stärkere
Tendenz dafür
zeigen, dass Dexanabinol das Infarkt-Volumen verringert. D. h.,
dass Dexanabinol sowohl das Überleben
von Tieren mit sehr starken Infarkten erhöht als auch gleichzeitig das
Infarkt-Volumen verringert. Diese Ergebnisse zeigen das therapeutische
Potenzial von Dexanabinol bei transienter fokaler Ischämie, welche
als Modell für
den Schlaganfall in Menschen angesehen wird.
-
TABELLE
5 Infarkt- und Ödem-Volumina
-
Physiologisches Beispiel
7
-
Neuroprotektion gegen
zerebrale Ischämie
in Wüstenspringmäusen
-
Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung wurden auf ihre Fähigkeit
hin getestet, eine neurologische Schädigung in Wüstenspringmäusen, die einer bilateralen
Okklusion der gemeinsamen Kopfschlagader ausgesetzt wurden, zu verhindern.
-
Mongolische Wüstenspringmäuse (männlich), 65–70 g (Tumblebrook Farm) unterliefen
die ischämische
Prozedur, während
sie mit Equitisin anästhesiert
waren.
-
Gemeinsame Kopfschlagadern (CCA =
common carotid arteries) wurden isoliert, und es wurde ein 3-O Seidennähmaterial
locker um sie herumgelegt. Die Spitzen jeder Schlaufe wurden verbunden,
und das Nähmaterial
wurde neben die Trachea gesteckt. Dann wurde der ventrale Halsschnitt
genäht.
Am folgenden Tag wurden sie leicht mit Ether anästhesiert, die Halshautwunden
wurden geöffnet,
und beide CCA wurden unter Verwendung kleiner Arterienclips für 10 Minuten
abgeklemmt. Während
der Ischämie
und bis sich die Tiere erholten (Wiedererlangen der Stellreflexel,
wurden sie in warmem Zustand gehalten (36,5–37,5°C Rektaltemperatur). Dreißig Minuten
nach dem Beginn der Ischämie
wurden die Tiere reanästhesiert
(Ether), und es wurde der entsprechende Wirkstoff i.v. über die
Oberschenkelvene verabreicht.
-
Klinische Bewertung. Drei bis 5 Stunden
später
wurden die Tiere unter Verwendung der Rudolphi-Methode auf ihre
klinische Erscheinung hin beobachtet (Rudolphi et al., Cereb. Blood
Flow Metab. 7: 74, 1987). Dies wurde alle 24 Stunden für die gesamte
96-Stunden-Zeitdauer durchgeführt.
Am Ende dieser Zeitdauer wurden die Tiere anästhesiert (Equithisin) und
transkardial mit 10% Formaldehydlösung perfundiert.
-
TABELLE
6 Neuroverhaltensbewertungen im Schlaganfallmodell bei Wüstenspringmäusen (normale
Bewertung 0)
-
Modifikation der klinischen
Bewertungsmethode nach Rudolphi.
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Hisopathologische Bewertung. Die
Gehirne wuren entfernt und für
eine Woche aufbewahrt. Dann wurden von dem Bereich des dorsalen
Hippokampus 5 mm-Schnitte abgeschnitten, mit H&E und Kresylviolett angefärbt, und
gemäß dem folgenden
System bewertet. Die Anzahl an lebensfähigen Pyramidenzellen im medialen,
mittleren und lateralen CA 1-Subbereich des Hippokampus wurden bei × 400 Vergrößerung entlang
0,4 mm nach beiden Seiten gezählt.
-
Das Studienparadigma war (n = 10):
unbehandelte Tiere, Vehikel-behandelte Tiere (SME, 4 ml/kg i.v.) und
Tiere, die mit dem Testwirkstoff behandelt waren (8 mg/kg i.v.).
-
Statistik. Die neuroklinische Erscheinung
wurde unter Verwendung des Rangsummentests nach Wilcoxon analysiert.
Die histopathologische Bewertung wurde unter Verwendung der Einweg-ANOVA
gefolgt von dem Test nach Duncan analysiert.
-
ERGEBNISSE
-
Verhaltensstudie: Wie es aus Tabelle
7 ersichtlich ist, zeigte der klinische Status der Dexanabinol-behandelten
Gruppe ein beträchtlich
besseres Ergebnis (niedrige Bewertung, Mittel 2,1), verglichen mit
der Vehikel-behandelten Gruppe (Mittel 4,0) und der unbehandelten
Gruppe (Mittel 8,6). Die Dexanabinol-Gruppe zeigte weit weniger
ernste Anzeichen (nur ein Tier hatte ernste Symptome, d. h. Symptome
der Bewertung 5–8) verglichen
mit den Kontrollgruppen. Fünf
Tiere der Dexanabinol-behandelten Gruppe zeigten überhaupt
keine Symptome (verglichen zu keinem der unbehandelten Gruppe und
einem von der Vehikel-behandelten Gruppe).
-
Auch zeigte die niedrigere Sterblichkeitsrate
(Tabelle 8) eine starke Tendenz zur Ischämie (Schlaganfalll)-Protektion
in den Dexanabinol-behandelten Tieren verglichen mit den Kontrollgruppen.
-
Histopathologische Bewertung: Die
Ergebnisse zeigen (Tabelle 9) wesentliche Unterschiede in der CA1-Hippokampus-Degeneration
zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen aufgrund des ischämischen
Traumas. Die unbehandelten und die Vehikel-behandelten Gruppen waren
weit ernsthafter geschädigt als
die Dexanabinol-Behandlungsgruppe.
-
Alle Tiere zeigten eine Schädigung verglichen
zu einfachen Kontrollen. Jedoch wurden beträchtlich mehr lebende Zellen
in den Dexanabinol-behandelten Tieren erhalten.
-
TABELLE
7 Wüstenpringmaus-Ischämiemodell,
verbessertes klinisches Resultat nach einer Verabreichung von Dexanabinol
(8 mg/kg i.v., 0,5 Stunden nach dem Trauma)
-
TABELLE
8 Sterblichkeitsrate in verschiedenen Behandlungsgruppen nach 10
Minuten bilateraler CCA-Okklusion in mongolischen Wüstenspringmäusen
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TABELLE
9 Wüstenspringmaus-Ischämiemodell
Verbessertes histopathologisches Resultat nach der Verabreichung
von Dexanabinol (8 mg/kg i.v., 0,5 Stunden nach dem Trauma)
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Wie es aus den obigen Tabellen ersichtlich
ist, wird nach der Behandlung mit dem Wirkstoff der vorliegenden
Erfindung verglichen mit Vehikel- und unbehandelten Kontrollen ein
wesentlich besseres klinisches Ergebnis beobachtet.
-
Der Wirkstoff der vorliegenden Erfindung
verbesserte sowohl die neurologischen als auch histopathologischen
Resultate globaler Ischämie
in dem Modell von mongolischen Wüstenspringmäusen. Die
zwei Kontrollbehandlungen zeigten ein ähnliches Ergebnis: ein ernstes
neurologisches Defizit und eine ähnliche CA1-Hippokampus-Degeneration.
-
Physiologisches Beispiel
8
-
Neuroprotektion durch
Dexanabinol im 4VO-Modell in Ratten
-
Das 4-Gefäßokklusions-(4VO)-Rattenmodell
wird häufig
als Tiermodell für
eine Gehirnischämie
verwendet, da es relativ leicht durchzuführen ist und eine gute Reproduzierbarkeit
zeigt. Transiente, aber ernste globale oder Vorderhirnischämie, welche
klinisch in Patienten auftritt, welche nach einem Herzstillstand
erfolgreich reanimiert wurden, und die experimentell in manchen
Tiermodellen auftritt, führt
zu einer irreversiblen Schädigung
einiger spezifischer Populationen von hochanfälligen Neuronen.
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In unserer Studie schützt Dexanabinol
in Hydroxypropyl-b-cytodextrin (HPCD) vor einer durch eine transiente
ernste Vorderhirnischämie
verursachten neuronalen Schädigung
in Ratten. Das 4VO-Modell ist verglichen mit dem Wüstenspringmaus-Modell
ein Modell der ernsteren Ischämie
und spricht gewöhnlich
nicht auf eine Behandlung an. Die Wirkung von Dexanabinol und Verbindungen
der vorliegenden Erfindung in diesem Modell zeigen die Nützlichkeit
dieser Verbindungen als neuroprotektive Mittel.
-
MATERIALIEN
UND METHODEN
-
In dieser Studie wurden männliche
Sprague-Dawley-Ratten (180–400
g), bereitgestellt von Anilab (Hulda, Israel) verwendet. Sie wurden
zur Induktion unter Verwendung von Pentothal (Abbott, Italien) anästhesiert
und mit Halothan (ICI Pharmaceuticals, England) in einer Mischung
von 70% N2 und 30% O2 zur
Aufrechterhaltung anästhesiert.
-
Es wurden zwei Testmaterialien verwendet:
45% HPCD, in Wasser, für
eine Vehikel-Behandlung (4 ml/kg) und Dexanabinol (8 mg/kg) in 45%
HPCD, in Wasser, hergestellt bei Pharmos Ltd. (Rehovot, Israel).
Die Tiere unterliefen das 4-Gefäßokklusions-Modell
(4VO) gemäß Pulsinelli
et al. (ref) 1982):
-
Es wurde eine Zweistufenoperation
durchgeführt:
- (1) Am ersten Tag wurden die vertebralen Arterien verschlossen.
Oberhalb des Rückenmarks
hinter dem Schädelhinterhauptbein
wurde ein Medianhautschnitt durchgeführt. Die Muskeln wurden separiert
und geschnitten, bis der C1-Wirbel isoliert war. Die Ala foramina
wird lokalisiert und die vertebralen Arterien werden über die
Ala foramina koaguliert. Am selben Tag werden die gemeinsamen Kopfschlagadern
(CCA) über
einen zentralen Halsmedianschnitt isoliert. Um sie herum wird ein
loses Nähmaterial
gelegt und die Haut wird geschlossen.
- (2) Am zweiten Tag werden die CCA verschlossen. Das Tier wird
leicht (Ether) anästhesiert,
die Haut wird geöffnet,
und die CCA werden für
20 Minuten mit Arterienclips verschlossen.
-
Zwischen den zwei Stufen der Studie
ließ man
die Tiere über
Nacht fasten (Wasser war erlaubt).
-
Der Verlust des Stellreflexes ist
das Hauptkriterium, um eine ernste Vorderhirnischämie in dem 4VO-Modell
in der Ratte zu gewährleisten.
Deshalb wurden Tiere, die dieses Symptom nicht zeigten, nicht in die
Studie aufgenommen. Die Tiere wurden am Tag der CCA-Okklusion zufällig einer
Behandlungsgruppe zugewiesen.
-
Das Testmaterial wurde i.v. 15 Minuten
vor dem Beginn der CCA-Okklusion verabreicht. Es wurde Dexanabinol
mit einer Dosis von 8 mg/kg oder das gleiche Volumen an Vehikel
(HPCD) verabreicht (4 ml/kg).
-
Es wurden vier "Behandlungs"-Gruppen verwendet:
- (a) Schein(sham)tiere
wurden einer Okklusion beider vertebralen Arterien ohne eine Okklusion
der gemeinsamen Kopfschlagadern unterzogen.
- (b) Unbehandelte Kontrolltiere – Okklusion von sowohl vertebralen
als auch gemeinsamen Kopfschlagadern.
- (c) HPCD (Vehikel)-behandelte Kontrollen – Okklusion von sowohl vertebralen
als auch gemeinsamen Kopfschlagadern, Tiere wurden 15 Minuten vor
der CCA-Okklusion mit HPCD behandelt.
- (d) Dexanabinol (in HPCD) – Okklusion
von sowohl vertebralen als auch gemeinsamen Kopfschlagadern, die Tiere
wurden 15 Minuten vor der CCA-Okklusion mit HU-211 behandelt.
-
Die Körper (rektal)-Temperatur wurde
zwischen 37–38°C gehalten.
Die Tiere wurden zu den folgenden Zeiten auf ihre klinische Erscheinung
hin kontrolliert:
- (i) vor der vertebralen Okklusion
- (ii) vor der CCA-Okklusion
- (iii) 5 Stunden nach der CCA-Okklusion
- (iv) 24 Stunden nach der CCA-Okklusion
- (v) 48 Stunden nach der CCA-Okklusion
- (vi) 72 Stunden nach der CCA-Okklusion
-
TABELLE
10 Neurologische Untersuchung – Bewertungsskala
für Ratten
(Modell globaler Ischämie
der Viergefäßokklusion)
-
ERGEBNISSE
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Es wurde gefunden, dass das Vehikel
alleine von der Kontroll-(ischämisch
unbehandelt)-Gruppe nicht unterscheidbar ist. Die Dexanabinol-behandelte
Gruppe ist beträchtlich
besser als die ischämisch
unbehandelten oder nur Vehikel-Kontrollgruppen und ist bemerkenswert
ununterscheidbar von Schein- operierten
Tieren 72 Stunden nach dem anfänglichen
Operationstrauma. 48 Stunden nach dem Trauma war die Dexanabinol-behandelte
Gruppe bereits statistisch nicht verschieden von der Schein-operierten
Gruppe. Diese Tests wurden mit 17 Tieren pro Gruppe durchgeführt. Die
gezeigten Daten stellen gesamte neurologische Bewertungsverbesserungsraten
dar (d. h. der Unterschied zwischen der normalen Bewertung, welche
16 ist, und der Bewertung zur Zeit der Untersuchung). Es ist zu
beachten, dass in dem Mehrfachbereichtest (Multiple Range Test)
nach Duncan für
jeden Zeitabschnitt, bei welchem eine Messung aufgenommen wird,
der Unterschied zwischen der Scheingruppe und der HU-Gruppe abnahm,
und schließlich
nach 72 Stunden null erreichte. Daher können Dexanabinol und Verbindungen
der vorliegenden Erfindung bei der Behandlung post-ischämischer Ereignisse
in Patienten, die unter einem neurologischen Trauma leiden, nützlich sein.
Dieses Modell ist insbesondere relevant für globale Ischämie sowie
die, die mit Herzstillstand im Zusammenhang steht.
-
Physiologisches Beispiel
9
-
Anti-hypoxische
Wirkungen von Dexanabinol-Analoga
-
Das Aussetzen von Mäusen einer
hypobarischen Atmosphäre
(200 mmHg) führt
bei normalen, unbehandelten Tieren innerhalb von wenigen Minuten
zum Tod. Nicht nur MK-801, sondern auch Diazepam und Pentobarbital
sind dafür
bekannt, dass sie das Überleben
von Tieren in diesem allgemeineren Modell verlängern. Dexanabinol erhöht die Überlebenszeit
bei so niedrigen Dosen wie 2 und 5 mg/kg i.p. (in MCT-Öl) beträchtlich.
Das reduzierte stereospezifische Analogon von Dexanabinol, HU-521
bezeichnet (Devane et al., J. Exp. Med. 2065–2069, 1992), war in diesem
System so wirksam wie 211.
-
Hypobarische Anoxie wurde als Testsystem
zum Screenen der neuroprotektiven Wirkungen aller neuen Verbindungen
einschließlich
Dexanabinolphosphat und Dexanabinolsuccinat verwendet. Das experimentelle
Paradigma wurde von dem von Gotti beschriebenen abgeleitet (Gotti & Depoortere, Congres
Circ. Zerebrale, Toulouse, 105–107,
1979). Kurz gesagt, wurden Mäuse
in Gruppen von jeweils 5 in eine Kammer eingebracht, die bei einem
atmosphärischen
Druck von 200 mmHg äquilibriert
war (durch Evakuierung mit einer Vakuumpumpe). Die Mäuse wurden
beobachtet, bis sie aufhörten,
zu atmen, und für
jede Maus wurde die Zeit aufgezeichnet. Die Testverbindungen wurden
45 Minuten vor dem Einführen
der Tiere in die Kammer verabreicht. In allen Fällen wurde das Experiment in
einer kontrollierten Studie mit maskiertem Vehikel durchgeführt, um
eine Voreingenommenheit von Seiten des Beobachters zu vermeiden.
Jede Maus erhielt die Testverbindung, gelöst in MCT-Öl, oder eine geeignete gepufferte
wässrige
Lösung
intraperitoneal in einer Dosis von 5 mg/kg, oder das Vehikel alleine.
Die Ergebnisse zeigen deutlich eine statistisch signifikante Erhöhung der Überlebenszeit
in mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung vorbehandelten
Tieren (Tabelle 11).
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TABELLE
11 Antihypoxische Wirksamkeit von Dexanabinol-Analoga 5 mg/kg i.p.
-
Die Gruppen schlossen mindestens
fünf Tiere
pro Testverbindung ein. Keines der Vehikel wies eine signifikante
Wirkung auf das Überleben
auf.
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Physiologisches Beispiel
10
-
Stabilität von Dexanabinolestern
-
Für
die Stabilitätsstudien
wurden Wasser (pH 5,6–5,7)
und Plasma (Ratte, Hund, Mensch) als Medium verwendet.
-
Probenpräparation und Inkubationsbedingungen.
Die Verbindungen wurden in Wasser oder 10% (vol/vol) Ethanol : Wasser
in Konzentrationen von 2,0–7,3
mg/ml gelöst
und 20 ml der resultierenden Lösungen wurden
zu 180 ml Wasser oder frisch gesammeltem Plasma hinzugegeben, um
Endkonzentrationen von 200–730
mg/ml zu erhalten. Die Mischungen wurden bei 37°C für 1 Stunden und 24 Stunden
inkubiert. Die Proben wurden dann durch Zugabe von Acetonitril (3
vol) extrahiert, gefolgt von Vortexbehandlung und sofortiger Zentrifugation
(Eppendorf-Zentrifuge). Aliquoten der organischen (oberen) Phase
wurden durch HPLC analysiert. Die Nullzeit-Bestimmungen wurden durchgeführt, indem
die Lösung
direkt nach dem Lösen
der Proben mit Acetonitril extrahiert wurde. Die Mengen an Dexanabinol,
die durch Hydrolyse der untersuchten Ester (als mg und %) entstanden
sind, wurden unter Verwendung einer Kalibrierungskurve bestimmt.
Es wurden die Mittelwerte für
3 Experimente angezeigt.
-
Analytische Methodik. Für eine quantitative
Analyse von Dexanabinol wurde Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
verwendet. Die HPLC bestand aus einem Kontron-410-Lösungsmitteltransportsystem,
einem Kontron-430 UV-Detektor (variable Wellenlänge: Kanal 1 bei 232 nm; Kanal
2 bei 283 nm), einem Kontron-450-Datensystem. Die Säule war
Econosphere C18 (100 mm × 4,6
mm 3 mm Alltech), ausgerüstet
mit einem Säulenschutz
(Alltech). Die mobile Phase war: Acetonitril : wässriger Phosphatpuffer pH 3 (KHP2O4 HP3O4, 0,01 M): 60 : 40. Flussrate 0,7–1,5 mm/min.
Die Detektion und Quantifizierung wurden parallel bei zwei Wellenlängen (230
und 280 nm) durchgeführt.
Die Retentionszeit von Dexanabinol war im Bereich von 3,5–4,5 Minuten.
-
Assayvalidierung. Der Hauptaspekt
der Assayvalidierung war, zu bestimmen, dass die Linearität durch die
Extraktion aus biologischem Fluid nicht beeinträchtigt wurde, und dass die
Wiederfindung hoch und reproduzierbar ist. Es wurden Spikingexperimente
durchgeführt,
in welchen eine bekannte Menge an Dexanabinol (1) (10 ml der Acetonitrillösung) in
dem gesamten Bereich des Kalibrierungsverlaufs zu Plasma injiziert
wurde. Das Plasma wurde dann wie beschrieben extrahiert. Die Kalibrierungskurven
wurden in Wasser und verschiedenem Plasma durchgeführt. Es
wurde eine 100% Wiederfindung von dem Plasma erhalten.
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Stabilität: Es wurde die Stabilität der Ester
in Wasser und Plasma (Ratte, Hund, Mensch) bestimmt. Dexanabinol,
das durch die Hydrolyse entstand, wurde bei der Nullzeit und nach
1 Stunde und nach 24 Stunden der Inkubation bei 37°C in der
geeigneten Matrix durch HPLC quantifiziert. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 12 zusammengefasst. Die Verbindungen der Synthesebeispiele
3, 7 und 8 sind in Wasser löslich
(mindestens 2–7
mg/ml), während
die Verbindung des Synthesebeispiels 5 und sein Hydrochloridsalz
in 10% (vol/vol) wässrigem
Ethanol löslich
ist. Die Ergebnisse zeigen an, dass das Glycinatsalz (Synthesebeispiel
31 in allen untersuchten Medien relativ stabil ist. In humanem Plasma
wurde weniger als 1% Dexanabinol nach 1 Stunde und ungefähr 22% in
24 Stunden freigesetzt. Die Dialkylglycinat(N,N-Dimethyl, Synthesebeispiel
5 und N,N-Diethyl, Synthesebeispiel 6)-Salze sind in allen Medien
sogar noch stabiler als das Glycinatsalz, wobei das stabilste Produkt
das N,N-Diethylglycinat ist, das in Wasser überhaupt nicht und in humanem
Plasma nur wenig hydrolysiert wurde. Ein unterschiedliches Profil
wurde mit den quaternären
Stickstoff-enthaltenden Verbindungen der Synthesebeispiele 7 und
8 beobachtet (Trimethylammonium- bzw. Triethylammoniumacetylbromide). Während sie
ziemlich stabil in Wasser sind (6–7% Hydrolyse in 24 Stunden),
hydrolysierten diese beiden Verbindungen leicht in Plasma verschiedener
Quellen, humanes Plasma eingeschlossen. Von besonderem Interesse
ist die Verbindung des Synthesebeispiels 7, die in humanem Plasma
leicht hydrolysiert (92% und 100% bei 1 Stunde bzw. 24 Stunden).
Das Triethylammonium-Homolog scheint nach 1 Stunde auch vollständig hydrolysiert
zu sein, da sowohl nach 1 Stunde als auch nach 24 Stunden Inkubation
die gleiche Menge an Dexanabinol (–68%)
gewonnen wurde.
-
TABELLE
12 Stabilität
von Aminosäure-Typ
Estern von Dexanabinol (HU-211)
-
Physiologisches Beispiel
11
-
Wirksamkeit von Dexanabinolestern
-
Prodrugs sind per Definition unwirksame
Kombinationen, die aktiviert werden, um nach einer in vivo Hydrolyse
den Stammwirkstoff freizusetzen. Jedoch war es basierend auf den
zuvor erwähnten Überlegungen von
Interesse, zu bestimmen, ob die wasserlöslichen Ester der Synthesebeispiele
3–8 eine
ihnen innewohnende Wirksamkeit besitzen.
-
Es wurden drei verschiedene Assays
verwendet, um die Wirksamkeit und Toxizität dieser Kombinationen zu bestimmen:
a) NMDA-Rezeptorbindung, wie es durch Agonistenverdrängung gemessen
wird, b) in vitro-Protektion von Neuronen gegenüber NMDA-induzierter Toxizität und c)
Toxizitätspotenzial
für neuronale Zellen.
Wie es im physiologischen Beispiel 1 gezeigt ist, inhibiert Dexanabinol
die Bindung von [3H]-TCP und [3H]-MK-801, welche zwei nicht kompetitive
NMDA-Antagonisten sind, an den aktivierten Zustand des NMDA-Rezeptorkanals und
die Bindung von Tritium-MK-801 an Rattenvorderhirnmembranen. Auch
die Inkubierung mit NMDA (100–1000
mM) in Kulturen von Kortexneuronen aus fötalen Rattenhirnen, die über eine Gliazell-Feederschicht
gewachsen waren, führte
innerhalb von 24 Stunden zum Tod von 50–60% der Zellen. Wenn Dexanabinol
mit einer Konzentration von 1–10
mM mit NMDA-ausgesetzten Neutronen coinkubiert wurde, wurde der
Zelltod auf Dosis-abhängige
Weise verringert oder vollständig
verhindert. Diese Wirkung war ähnlich
der Wirkung und dem Ausmaß der
Wirkung des klassischen nicht-kompetitven NMDA-Antagonisten MK-801.
Gleichzeitig erwies sich Dexanabinol in diesen Assays als nicht
toxisch gegenüber
den Wirtszellen. Die wasserlöslichen
Dexanabinolester der Synthesebeispiele 3–8 wurden diesen Tests unterzogen.
Es wurde nicht erwartet, dass während
der Rezeptorbindungsbestimmungen bei den gegebenen Systemanordnungen eine
Hydrolyse auftreten würde.
Da die Assays b und c eine längere
Inkubationszeit erforderten, war eine Hydrolyse der Ester während der
Experimente möglich.
-
Jedoch konnte in den Kulturen kein
Dexanabinol detektiert werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 13 zusammengefasst.
-
TABELLE
13. Wirksamkeit von wasserlöslichen
Derivaten von Dexanabinol
-
Die Daten zeigen, dass alle Verbindungen
mit Ausnahme von 7-Diethylaminoacetyldexanabinol
relativ gute NMDA-Rezeptorbindungseigenschaften besitzen, wobei
die IC50-Werte zwischen 6,8 und 20 mM verglichen mit 5 mM für Dexanabinol
variieren. Die Inhibierung der [3H]MK-801-Bindung an den NMDA-Rezeptor betrug
80–90%
bei einer Konzentration von 1–100
mM. Die Derivate des quaternären
Ammoniumtyps der Synthesebeispiele 7 und 8 sind die wirksamsten
bei der Protektion gegen NMDA-vermittelten Zelltod, bei gleichzeitigem
Nichtvorhandensein von Zelltoxizität (EC50, 2–5 mM 100% Protektion bei einer
Konzentration von 10 mM). Die Verbindungen der Synthesebeispiele
5 und 6 erwiesen sich als nicht schützend gegenüber einer NMDA-Toxizität; darüber hinaus
war die Letztere in zwei von drei Experimenten toxisch gegenüber Neuronen. Es
ist interessant, dass die Verbindung von Synthesebeispiel 5 die
erste unter den untersuchten Derivaten ist, die ein potenter [3H]MK-801-Bindungsinhibitor
(IC50 15–20
mM) ist, aber die nicht schützend
gegenüber
einer NMDA-Toxiztität
ist (18% Protektion bei einer Konzentration von 10 mM), obwohl sie
selbst nicht toxisch ist (0% Mortalität von neuronalen Zellen, verursacht
durch 10 mM).
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7-Bromacetyldexanabinol wurde getestet,
und es wurde gefunden, dass es gegen NMDA-Toxizität schützt (100%
Protektion) und eine MK-801-Bindung inhibiert (IC50 13–15 mM;
% Inhibierung 83%), dass es aber in manchen Experimenten eine beträchtliche
Zellmortalität
verursachte.
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Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse
dieser Studie, dass die zwei Derivate des quaternären Ammoniumtyps,
die Trimethyl- und Triethylammoniumacetate, die vielversprechendsten
unter den untersuchten Glycinatestern sind. Beide Derivate hydrolysieren
leicht in humanem Plasma und sind reltativ löslich und stabil in Wasser.
Die zwei Verbindungen haben auch gute Rezeptorbindungseigenschaften,
zeigen einen Schutz gegen NMDA-induzierte
Toxizität
und weisen keine neuronale Toxizität auf. Es ist wesentlich, dass
die Wirkungs- und Toxizitätseigenschaften
für Derivate
wie solche der Synthesebeispiele 7 oder 8 nicht relevant sein könnte, da
sie dafür
gedacht sind, als Prodrugs verwendet zu werden, die schnell die
Stammverbindung freisetzen. Jedoch sind die Daten aus Sicht von
QSAR von Interesse. Während
es scheint, dass die Verbindungen der Synthesebeispiele 3, 5 und
6 in humanem Plasma zu stabil sind, um als Prodrugs verwendet zu
werden, und ihr Wirkungs-Toxizitäts-Profil
keine Verbesserung verglichen mit Dexanabinol aufweist, scheinen
die Ester der Synthesebeispiele 7 und 8 vielversprechende Prodrug-Kandidaten
zu sein.