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Hintergrund
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1. Hinweis auf verwandte Anmeldungen
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Dieses
Patent beansprucht die Priorität
der vorläufigen
Patentanmeldung Nr. 60/393,904, eingereicht am 3. Juli 2002, und
der vorläufigen
Patentanmeldung Nr. 60/445,944, eingereicht am 7. Februar 2003.
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2. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Herstellung
von Partikeln durch Lösungsmittelextraktion
unter Verwendung eines überkritischen
Fluids, wobei ein gelöster
Stoff in einem Lösungsmittel
unter Bildung einer Lösung
gelöst,
die Lösung
in einer nicht mischbaren oder partiell mischbaren Flüssigkeit
unter Bildung einer Emulsion dispergiert und das Lösungsmittel
aus der Emulsion extrahiert wird.
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3. Beschreibung des Standes
der Technik
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Partikel
werden üblich
durch Bildung einer Lösung
des gewünschten
Materials in einem organischen Lösungsmittel
hergestellt, welches anschließend
mit großen
Mengen an Wasser emulgiert wird. Das gewünschte Material wird anschließend in
Form von feinen Partikeln entweder durch Verdampfen des Lösungsmittels
oder durch Extraktion unter Verwendung eines anderen organischen
Lösungsmittels
aus der Emulsion gefällt.
Das Entfernen des organischen Lösungsmittels
aus den Micellen der Emulsion führt
zu einer Übersättigung,
welche wiederum zur Ausfällung
des gewünschten
Materials in Form von feinen Partikeln führt.
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Dieses
Verfahren hat einige Nachteile. Erstens verläuft das Verfahren mit einer
sehr geringen Geschwindigkeit, wobei in den meisten Fällen mehr
als einige Stunden benötigt
werden. Zum Erzielen eines geringen Restlösungsmittelgehalts sind unerwünscht lange
Verdampfungszeiten notwendig. Zweitens ist das Durchführen von
Extraktionsverfahren mit organischen Lösungsmitteln in großem Maßstab schwierig,
wobei große
Mengen an Lösungsmitteln
eingesetzt werden müssen,
so dass große
Abfallströme
entstehen. Darüber hinaus
traten in den vergangenen Jahren Bedenken über mögliche Wirkungen auf die Umwelt
und Gesundheit auf, die mit der Verwendung von bestimmten Lösungsmitteln
einhergehen, die nur sehr schwer vollständig entfernt werden können und
manchmal als Reststoff im Endprodukt verbleiben.
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US 6,183,783 betrifft die
Mikroverkapselung von Wirkstoffen. Dieses betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Mikrokapseln, die einen mit einer Polymerschicht
beschichteten Wirkstoff aufweisen, mit der so genannten Überkritische-Fluid-Technik.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von Partikeln
eines löslichen
Stoffes durch Lösungsmittelextraktion
unter Verwendung eines überkritischen
Fluids aus Emulsionströpfchen
gemäß Anspruch
1 zur Verfügung.
Das im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzte Lösungsmittel kann
wiedergewonnen und wiederverwendet werden.
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Diese
und weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend ausführlicher
in der folgenden Beschreibung dargestellt, in welcher detailliert
bestimmte, beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichend darlegt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß der Erfindung;
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2 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von Polystyrolpartikeln, die unter Verwendung eines
in Beispiel 1(a) beschriebenen Verfahrens erhalten wurden;
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3 ist
eine TEM-Aufnahme von EUDRAGIT RS (EU) Partikeln, die in Beispiel
2(a) hergestellt wurden;
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4 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von EU-Partikeln, die in Beispiel 2(f) hergestellt
wurden;
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5 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von EU-Partikeln, die in Beispiel 2(h) hergestellt
wurden;
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6 ist
eine REM-Aufnahme von Poly(milchsäure-co-glycolsäure)-Partikeln
(PLGA), die in Beispiel 3(a) hergestellt wurden;
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7 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(e) hergestellt
wurden;
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8 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(f) hergestellt
wurden;
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9 ist
eine REM-Aufnahme von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(h) hergestellt
wurden;
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10 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(i) hergestellt
wurden;
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11 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Cholesterinacetat-Partikeln (CA), die in
Beispiel 4(a) hergestellt wurden;
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12 ist
eine Auftragung der Partikelgröße gegen
die Konzentration von CA;
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13 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von CA-Partikeln, die in Beispiel 4(a) hergestellt
wurden;
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14(a), 14(b) und 14(c) sind multidimensionale Auftragungen der
mittleren Partikelgröße gegen
die Konzentration von CA und Ethylacetat;
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15 ist
eine REM-Aufnahme von CA-Nanopartikeln, die in Beispiel 4(j) hergestellt
wurden;
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16 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Zahlenmittels von Tripalmitin-Partikeln, die in Beispiel 5(a) hergestellt
wurden und
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17 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumenmittels von Tripalmitin-Partikeln, die in Beispiel 5(a) hergestellt
wurden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von Partikeln
durch überkritische
Fluidextraktion aus Emulsionen („PSFEE") zur Verfügung. Zur Bildung der Partikeln
wird ein löslicher
Stoff in einem geeigneten organischen Lösungsmittel unter Bildung einer
Lösung
gelöst.
Die Lösung
wird anschließend
in einer wässrigen Flüssigkeit
unter Bildung einer Emulsion dispergiert. Der gelöste Stoff
ist nicht in der wässrigen. Flüssigkeit
löslich.
Die Emulsion umfasst dementsprechend eine diskontinuierliche Phase,
die den gelösten Stoff
(Lösung)
enthält,
und eine kontinuierliche wässrige
Phase. Das Lösungsmittel
wird aus der diskontinuierlichen Phase extrahiert, wobei der gelöste Stoff
in dem Fluid unter Bildung einer Partikelsuspension in der kontinuierlichen
Phase (d.h., im nichtmischbaren Fluid) ausfällt.
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird eine Vorrichtung 100 zur
Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
dargestellt. Die Vorrichtung 100 umfasst ein Gefäß 110,
eine Quelle für
ein überkritisches
Fluid 112, eine Emulsionsquelle 114 und einen
ersten und zweiten Auslass 120, 122. Das Gefäß 110 ist
vorzugsweise zylindrisch, wodurch eine Achse 128 festgelegt
wird, und hat Seitenwände 130 und
einen ersten und zweiten Abschluss 132, 134. Die
Achse 128 ist vorzugsweise vertikal und die Abschlüsse 132, 134 sind
in Bezug zueinander so ausgerichtet, dass der erste Abschluss 132 unten
und der zweite Abschluss 134 oben ist. Die Seitenwände 130 und
die Abschlüsse 132, 134 haben
eine durchgehende innere Oberfläche 136,
die eine Extraktionskammer 138 definiert.
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Eine
Fritte 144, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl mit einer
Porengröße von weniger
als 0,5 μm,
ist innerhalb der Kammer 138 angeordnet und überdeckt
die innere Oberfläche
des ersten Abschlusses 132. Die Quelle für ein überkritisches
Fluid 112 steht über
die Fritte 144 mit der Kammer 138 in Verbindung
und führt hierüber überkritisches
Fluid zu. Die Fritte 144 ermöglicht, dass das überkritische
Fluid durch die Emulsion in Form von feinen Tröpfchen durch geperlt wird,
wodurch der Kontakt zwischen dem überkritischen Fluid und der
Emulsion maximiert wird.
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Die
Emulsionsquelle 114 steht mit der Kammer 138 über einen
Einlass 146 in Verbindung. In alternativen Ausführungsformen
steht ein Einlass mit einer Düse
durch die Seitenwand 130 in Verbindung. Die Düse hat vorzugsweise
eine oder mehrere Öffnungen
mit einem kleinen Durchmesser. Die Düse sprüht die Emulsion in einen oberen
Bereich 142, um im Vergleich zum reinen Pumpen eines Emulsionsstromes
durch den Einlass 146 relativ kleine Emulsionströpfchen zu
bilden. Alternativ kann ein Festbett innerhalb der Extraktionskammer 138 vorgesehen sein,
vorzugsweise in der Nähe
des ersten Abschlusses 132, so dass eine Auflage gebildet wird.
Falls vorhanden, verbessert das Festbett das Mischen der Emulsion
und des überkritischen
Fluids. Die Kammer weist ein freies Volumen oder einen oberen Bereich 142 auf,
der im Wesentlichen ohne Einbauten ist.
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Ein
Gegendruckventil 162 steht mit dem ersten Auslass 120 in
Verbindung und ein Auslassventil 168 steht mit dem zweiten
Auslass 122 in Verbindung. Das Gegendruckventil 162 ist
vorzugsweise ein Ventil vom Typ 26-1700, welches kommerziell von
Tescom, USA (Elk River, MN) erhältlich
ist. Das Gegendruckventil 162 steuert die Flussgeschwindigkeit des
mit Lösungsmittel
beladenen überkritischen
Fluids beim Verlassen der Extraktionskammer 138, wobei
es ein Druck P1 in der Extraktionskammer 138 in einem vorbestimmten
Druckbereich aufrechterhält.
Das Auslassventil 168 dient zur Sicherheit und ist ein
kommerziell erhältliches
Standardventil, welches mit anderen kommerziell erhältlichen
Ventilen austauschbar ist.
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Der
lösliche
Stoff ist vorzugsweise eine Substanz, die in Wasser unlöslich oder
nur gering löslich
ist. Daher ist das Verfahren insbesondere zur Herstellung von vielen
pharmazeutischen Zusammensetzungen geeignet, die vielfach in Wasser
entweder unlöslich
oder nur gering löslich
sind, und die den Patienten als wässrige kolloidale Suspension
verabreicht werden. Es wird geschätzt, dass etwa 40% aller pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die kommerziell erhältlich sind, in Wasser unlöslich oder
nur gering löslich
sind. Diese können
bevorzugt mit einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden. Alternativ können feuchte,
konzentrierte Partikel dadurch erhalten werden, dass die kolloidale
Suspension durch einen Hochdruckfilter geleitet wird, der in Verbindung
mit der Extraktionskammer 138 steht. Die konzentrierten,
feuchten Partikel können
anschließend
durch Gefriertrocknung oder Vakuumtrocknung getrocknet werden, um
ein trockenes Pulver zu halten.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die Herstellung von Pharmazeutika
begrenzt, sondern kann zweckmäßig auch
in anderen Industriezweigen angewendet werden. Gemäß zweckmäßigen Alternativen
umfassen gelöste
Stoffe beispielsweise biologisch aktive Materialien, medizinische
Wirkstoffe, Nahrungsmittel, Proteine, Peptide, Alkaloide, Alkyloide,
tierische und/oder pflanzliche Extrakte, Antigene, Nukleinsäuren, Vitamine,
Lipide, Polymere, Polymervorstufen, Pigmente, Toxine, Insektizide,
virale Stoffe, Diagnostika, landwirtschaftliche Chemikalien, Farbstoffe,
explosive Stoffe, Farben, Kosmetika, Enzyme und Katalysatoren.
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Das
in dem überkritischen
Fluid lösliche
Lösungsmittel
oder die Flüssigkeit,
die die diskontinuierliche Phase bildet, ist ein organisches Lösungsmittel.
Das Lösungsmittel
ist daher entweder nicht oder nur partiell mit Wasser mischbar.
Bevorzugte organische Lösungsmittel,
die mit Wasser nicht mischbar sind, umfassen zum Beispiel Toluol,
Cyclohexan und höhere
Alkane. Organische Lösungsmittel,
die partiell mit Wasser mischbar sind, umfassen zum Beispiel Ethylacetat,
Propylacetat und 2-Butanon.
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Die
in dem überkritischen
Fluid unlösliche
Flüssigkeit,
die die kontinuierliche Phase bildet, ist vorzugsweise Wasser. Dies
ist selbstverständlich
so zu verstehen, dass wasserlöslich,
Wasser und wässrig
Begriffe sind, die exemplarisch für ein polares Lösungsfluid
stehen. Ebenso stehen wasserunlöslich,
organisches Lösungsmittel, Öl und ähnliche
für Begriffe,
die beispielhaft für
unpolare Lösungsfluide
verwendet werden. Daher kann erfindungsgemäß ein polares Fluid durch Wasser
oder wasserlöslich
und ein unpolares Fluid durch Öl oder
wasserunlöslich
ersetzt werden.
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Wie
hierin zuvor dargelegt wird vorzugsweise ein Tensid zur Bildung
einer stabilen Emulsion eingesetzt. Das entsprechend der Erfindung
einsetzbare Tensid unterliegt keiner besonderen Beschränkung, so dass
jedes übliche
Tensid zur Bildung von Öl-in-Wasser(o/w)-, Öl-in-Öl (o/o)-,
Wasser-in-Öl(w/o)-Emulsionen, insbesondere
Mikroemulsionen und Makroemulsionen, oder entsprechenden Emulsionen
mit multiplen Phasen (z.B. w/o/w, usw.) eingesetzt werden kann.
Ein besonders zweckmäßiges Tensid
ist Polyoxyethylensorbitmonooleat, wie zum Beispiel TWEEN-80, welches kommerziell
von ICI Americas, Inc. (Bridgewater, NJ) erhältlich ist. Vorzugsweise weist
das erfindungsgemäß einsetzbare
Tensid einen HLB-Wert auf, der zur Herstellung einer stabilen Emulsion
geeignet ist.
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Die
Größe der Micellen
der Emulsion kann von der Geschwindigkeit des Rührers oder der Wirkung der Homogenisierung
bei der Emulsionsbildung und von der Konzentration des Tensids,
des Lösungsmittels
oder des löslichen
Stoffes abhängen.
Im Allgemeinen führen
eine hohe Homogenisierungswirkung, eine hohe Konzentration des Tensids
und eine geringe Konzentration des löslichen Stoffes und des Lösungsmittels
zu kleineren Micellen. Die Bildung der Emulsion erfolgt vorzugsweise
mit einem Dispergator, einem Ultraschallgerät, einem Microfluidizer, einem
statischen Mischer, einer Kolloidmühle, einer Strahlmühlen, eines
Turbinenmischers oder einem Verfahrens zur spontanen Emulsionsbildung.
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Vorzugsweise
wird ein Tensid zur Bildung eines thermodynamischen Gleichgewichts
zwischen dem Lösungsmittel
in den Emulsionströpfchen
und der suspendierenden wässrigen
Phase eingesetzt. Ein überkritisches
Fluid extrahiert das Lösungsmittel
aus den Emulsionströpfchen,
wodurch ein Ausfällen
des gelösten Stoffes
in Form von feinen Partikeln erzielt wird. Die Partikel werden aufgrund
von Übersättigung
gebildet, da das überkritische
Fluid das Lösungsmittel
aus der Emulsion extrahiert. Das in der Emulsion enthaltene Tensid stabilisiert
die Partikel kurz nach deren Bildung, so dass ein Partikelwachstum
aufgrund von Agglomerationen verhindert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Emulsion einen löslichen Stoff, der in Wasser
unlöslich
ist, beispielsweise ein Arzneimittel. Der lösliche Stoff wird in einem
wasserunlöslichen
oder nur partiell in Wasser löslichen
organischen Lösungsmittel
gelöst.
Die Lösung,
welche ein organisches Lösungsmittel
und den Wirkstoff umfasst, wird anschließend in einem wässrigen
Medium mit einem oder mehreren Stabilisatoren oder Tensiden emulgiert.
Die Stabilisatoren können
zur Phase des organischen Lösungsmittels
oder alternativ zur wässrigen
Phase oder zu beiden Phasen zugefügt werden, um die Stabilität der Emulsion
zu erhöhen.
Zur Verbesserung der Einheitlichkeit der durch das Verfahren gebildeten
Partikel, wird bevorzugt eine Emulsion eingesetzt, die bei der Verarbeitung
stabil ist. Jedoch kann das Ausfällen
der Partikel sowohl bei Verwendung einer stabilen als auch einer
instabilen Emulsion durchgeführt
werden. Die Verwendung von Tensiden ist daher optional und dient
zur Verbesserung der Stabilität
und der Partikeleinheitlichkeit. Das Tensid kann auch eingesetzt
werden, um eine Agglomeration zwischen den Partikeln während der
Partikelbildung, nach der Partikelbildung oder sowohl während als
auch nach der Partikelbildung zu verhindern.
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Das überkritische
Fluid ist vorzugsweise überkritisches
Kohlendioxid („CO2").
Jedoch können
alternativ vorzugsweise Wasser, Trifluormethan, Distickstoffmonoxid,
Dimethylether, unverzweigte oder verzweigte C1-C6-Alkane, Alkohole
oder Mischungen dieser als überkritisches
Fluid eingesetzt werden. Bevorzugte Alkane und Alkohol umfassen
Ethan, Propan, Propanol, Butan, Butanol, Isopropan, Isopropanol,
und ähnliche.
In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das überkritische Fluid Materialien nahe
dem überkritischen
Zustand, zum Beispiel komprimierte oder verflüssigte Gase.
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Während des
Betriebs wird die Emulsion in die Extraktionskammer 138 eingeleitet. Überkritisches
Fluid wird durch die Extraktionskammer geperlt und so mit der Emulsion
in Kontakt gebracht. Das überkritische Fluid
entfernt oder löst
das Lösungsmittel
aus den Micellen/Tröpfchen
der Emulsion. Das Entfernen des Lösungsmittels aus den Micellen
bewirkt eine Übersättigung,
so dass der gelöste
Stoff in der kontinuierlichen Phase, beispielsweise Wasser, ausgefällt wird.
Das Lösungsmittel
und das überkritische
Fluid werden getrennt und aus dem Kopfprodukt wiedergewonnen, wobei
der gelöste
Stoff in der wässrigen
Phase als diskreter Feststoff eingeschlossen oder suspendiert wird.
Die wässrige
Suspension der Partikel des gelösten
Stoffes in Wasser kann nach einem Abbau des Druckes der Extraktionskammer
nach dem Entfernen des Lösungsmittels
aus der Emulsion isoliert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Emulsion in die Extraktionskammer unter Verwendung einer
Kapillardüse
unter Bildung von Emulsionströpfchen
in den oberen Bereich gesprüht.
In alternativen Ausführungsformen
ist die in dem Sprühverfahren
eingesetzte Düse
eine Koaxialdüse,
eine Ultraschalldüse
oder ein kommerziell bekanntes Äquivalent
hiervon. Das überkritische
Fluid wird in die Extraktionskammer eingeleitet und mit den Emulsionströpfchen in
Kontakt gebracht. Eine vibrierende Oberfläche oder ein Mischer (zum Beispiel
ein Propellermischer) kann in der Extraktionskammer angeordnet und
betrieben werden, um die Kontaktfläche zwischen der Emulsion und
dem überkritischen
Fluid zu vergrößern oder
zu erhöhen.
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Während des
Betriebs entfernt oder löst
das überkritische
Fluid das Lösungsmittel
aus den Tröpfchen. Das
Entfernen des Lösungsmittels
aus den Tröpfchen
bewirkt eine Übersättigung
des im Lösungsmittel
gelösten
Stoffs, so dass der gelöste
Stoff in der kontinuierlichen Phase ausgefällt wird. Jedes Emulsionströpfchen kann
ein oder mehrere Partikel ergeben. Die Anzahl an Partikel pro Emulsionströpfchen kann
durch Steuerung von Parametern, wie z.B. Tröpfchengröße, Emulsionskonzentration
und Konzentration des gelösten
Stoffes sowie durch das Einstellen der Betriebsbedingungen und die
Auswahl der Art des Lösungsmittels,
des gelösten
Stoffes und des überkritischen
Fluids eingestellt werden.
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Vorzugsweise
werden das Lösungsmittel
und das überkritische
Fluid getrennt und aus dem Kopfprodukt gewonnen, während der
gelöste
Stoff in der kontinuierlichen oder wässrigen Phase als diskrete
Feststoffpartikel eingeschlossen oder suspendiert wird. Restliches
Lösungsmittel,
das im überkritischen
Fluid gelöst
ist, kann aus der Kammer durch Reinigen mit sauberen CO2 entfernt
werden. Nachdem das restliche Lösungsmittel
entfernt ist, wird der Druck der Kammer abgebaut, so dass die wässrige Partikelsuspension
eingesammelt werden kann.
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Es
wird angenommen, dass der Massentransfer zwischen der Lösungsmittelphase
in den Tröpfchen und
der überkritischen
Phase eine Übersättigung
des gelösten
Stoffes in dem Lösungsmittel
verursacht. Die Übersättigung
führt zu
einer Ausfällung
des gelösten
Stoffes in Form von feinen Partikeln in die kontinuierliche Phase.
Die Transfergeschwindigkeit zwischen der organischen Phase und der überkritischen
Phase kann so eingestellt werden, dass der Transfer sehr schnell
ist. In Fällen,
bei denen die Emulsion in das überkritische Fluid
eingespritzt wird, wird die Massentransferrate aufgrund der Bewegung
der kleinen Tröpfchen
innerhalb des überkritischen
Fluids erhöht.
Zusätzlich
können
Tensidmoleküle
zugegeben werden, um das Partikelwachstum nach dem Ausfällen durch
Stabilisierung der kleinen gebildeten Kerne zu verhindern. Die durch
ein solches Verfahren erhaltenen Partikel zeigen typisch einen mittleren
Durchmesser im Bereich von Nanometern bis wenigen Mikrometern.
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Partikel
mit hoher Reinheit werden durch Filtern der wässrige Suspension unter Verwendung
von Ultrafiltration oder Hochgeschwindigkeitszentrifugation erhalten.
Diese alternative Ausführungsform
der Erfindung kann zu Ausfällung
einer großen
Vielfalt von Materialien eingesetzt werden, die im Wesentlichen
in der kontinuierlichen Phase, beispielsweise Wasser, unlöslich sind.
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In
einer bevorzugten alternativen Ausführungsform wird die Emulsion
unter Verwendung einer Lösung hergestellt,
die ein partiell wasserlösliches
Lösungsmittel
und Wasser umfasst. Das Lösungsmittel
wird mit Wasser gesättigt
und das Wasser wird mit dem Lösungsmittel
gesättigt.
Ein thermodynamisches Gleichgewicht wird zwischen Lösungsmittel
in den Emulsionströpfchen
und der suspendierenden wässrigen
Phase gebildet. Abgesehen davon, dass das überkritische Fluid als ein
Anti-Solvent wirkt, extrahiert das überkritische Fluid das in der
wässrigen
Phase gelöste
Lösungsmittel.
Die Extraktion stört
das thermodynamische Gleichgewicht zwischen dem organischen Lösungsmittel
in den Tröpfchen
und der wässrigen
Phase, wodurch ein schneller Massentransfer des organischen Lösungsmittels
aus den Tröpfchen
in die wässrige
Phase erzielt wird. Die Partikel werden aufgrund von Übersättigung
gebildet, weil das überkritische
Fluid das Lösungsmittel aus
der Emulsion extrahiert.
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Die
Geschwindigkeit der Lösungsmittelextraktion
kann die Größe der gebildeten
Partikel beeinflussen. Je höher
die Extraktionsgeschwindigkeit, desto kleiner sind im Allgemeinen
die gebildeten Partikel. Im Allgemeinen weist die Extraktion mit überkritischem
Kohlendioxid eine Extraktionsgeschwindigkeit auf, die im Vergleich
zu den Extraktionsgeschwindigkeiten anderer üblicher Techniken höher ist,
so dass dies zur Bildung von relativ kleinen Partikeln beiträgt. Die
Durchmesser der Partikel, die mit einem Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhalten werden, liegen im allgemeinen Nanometerbereich
oder im einstelligen Mikrometerbereich, wobei eine enge Partikelgrößenverteilung
erzielt wird. Vorzugsweise zeigen die hergestellten Partikel eine Größe im Bereich
von 0,1 nm bis 1,0 mm. Besonders bevorzugt zeigen die hergestellten
Partikel eine Größe im Bereich
von 0,1 μm
bis 4 μm
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 1 nm bis 500 nm. Durch
Auswahl von Parametern, wie z.B. Lösungsmittel, löslicher
Stoff und überkritisches
Fluid, sowie anderen Verfahrensparametern kann die Partikelgröße festgelegt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere zur Herstellung von Nano-
oder Mikropartikel eines löslichen
Stoffes geeignet, der im wesentlichen in Wasser unlöslich ist,
jedoch in einem geeigneten organischen Lösungsmittel gelöst werden
kann, das im allgemeinen mit Wasser nicht mischbar ist. Diese Partikel
sind in unterschiedlichen Anwendungsbereichen, z.B. der pharmazeutischen
Industrie zur Wirkstoffpartikelbearbeitung und -Zerkleinerung, Wirkstoffverkapselung
und Herstellung von Formulierungen; in der Farbenindustrie zur Herstellung
von Pigmentnanopartikeln und ebenfalls zur Beschichtung von Partikeln;
und in der Elektronikindustrie zur Herstellung von Nanopartikeln
von anorganischen oder organischen Materialien zweckmäßig.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
als Chargenverfahren oder als kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden.
In einem kontinuierlichen Verfahren wird die erhaltende flüssige Suspension
der festen Partikel aus der Extraktionskammer mit der gleichen Geschwindigkeit
entnommen, wie die Emulsion in die Extraktionskammer eingeleitet
wird. Das überkritische
Fluid, welches das Lösungsmittel
umfasst, wird mit etwa der gleichen Geschwindigkeit entnommen, wie
das überkritische
Fluid in die Extraktionskammer eingeleitet wird. Der Druck in der
Extraktionskammer wird vorzugsweise in etwa konstant oder in einem
engen Wertbereich gehalten.
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Beispiele
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Die
Verfahren und Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
sollen anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden, ohne dass hierdurch
eine Beschränkung
der Ansprüche
erfolgen soll. Falls keine gegenteiligen Angaben dargelegt sind,
sind alle Ausgangsstoffe kommerziell von üblichen Chemikalienlieferanten
erhältlich,
wie z.B. Sigma Aldrich Inc. (St. Louis, MO) und/oder Fisher Scientific
International, Inc. (Hanover Park, IL).
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Beispiel 1
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Beispiel 1(a) – Herstellung von Polystyrolpartikeln
durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung eines wasserunlöslichen organischen Lösungsmittels.
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Herstellung der Polystyrolemulsion (PS):
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Zur
Bildung einer Lösung
wurden zunächst
0,25 g Polystyrol (PS) und 0,2 g SPAN-80 (Tensid) in 20 g Toluol gelöst. Diese
Lösung
wurde anschließend
zu 200 g Wasser gegeben, welches 0,3 g TWEEN-80 (Tensid) umfasste,
um eine Mischung zu bilden. Die Mischung wurde unter Verwendung
eines Dispergators 10 Minuten bei 6000 U/min emulgiert, um die Emulsion
1(a) zu bilden.
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Herstellung von PS-Partikeln:
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In
Beispiel 1(a) wurden 4,0 ml Aliquot der Emulsion 1(a) in eine Extraktionskammer
mit einem Volumen von 10 ml gegeben. Glaswolle und Glasperlen wurden
in das Todvolumen der Extraktionskammer gegeben, um das Mitführen von
Flüssigkeit
während
der Extraktion zu verhindern und eine Rückabscheidung von restlichem
Toluol während
des Druckabbaus zu minimieren. Überkritisches
CO2 wurde anschließend durch die Extraktionskammer über eine
0,5 μm Fritte
aus rostfreiem Stahl, die am Boden der Extraktionskammer vorgesehen
war, geperlt. Die Extraktionskammer wurde mit einem Druck von 80
bar und einer Temperatur von 45 Grad Celsius (°C) bei einer Flussgeschwindigkeit
von 0,7 Milliliter pro Minute (ml/min) CO2 betrieben.
Die aus der Extraktionskammer extrahierte Menge an Toluol wurde
mit einem Fotodiodenfelddetektor (UV/VIS) gemessen. Das Toluol wurde
innerhalb von 90 Minuten fast vollständig aus der Emulsion 1(a)
extrahiert (die gemessene Restmenge an Toluol betrug 20 Parts per
million (ppm)). Der Druck in der Extraktionskammer wurde abgebaut. Eine
wässrige
kolloidale Partikelsuspension wurde erhalten.
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Analyse der PS-Partikel:
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Die
Morphologie der PS-Partikel in der wässrigen kolloidalen Suspension
wurde mit Transmissionselektronenmikroskopie analysiert. Eine Untersuchung
der Größenverteilung
wurde mit dynamischer Lichtstreuung (DLS) durchgeführt. Aus
der Aufnahme der Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) wurde
festgestellt, dass in allen Fällen
Polystyrolpartikel in Form von isolierten sphärischen Partikeln mit einer
nahezu gleichen Größe im Nanometerbereich
vorlagen. Die DLS ergab, dass die mittlere Größe der in Beispiel 1(a) hergestellten
Partikel ein Volumenmittel von 276 Nanometer (nm) und ein Zahlenmittel
von 145 nm mit einer Polydispersität von 0,26 aufwiesen. Die Darstellung
in 2 beschreibt beispielhaft die Verteilung der Volumengröße in Nanometern
der in Beispiel 1(a) hergestellten Polystyrolpartikel.
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Beispiele 1(b) bis 1(f) Wirkung des Drucks
und der Temperatur auf die PS-Partikelgröße.
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Zur
Bestimmung der Einflusses von Druck und Temperatur auf die Größe der Polystyrolpartikel,
die gemäß einem
Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, wurden
die Beispiele 1(b) bis 1(f) durchgeführt. Insbesondere wurden die
Beispiele 1(b) bis 1(f) bei unterschiedlichen Druck- und Temperaturwerten
unter Verwendung der Emulsion 1(b) gemäß der nachfolgenden Tabelle
1 hergestellt.
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Herstellung der PS-Emulsion:
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Abgesehen
von den nachfolgenden Einzelheiten, wurde die Emulsion 1(b) gleich
wie die Emulsion 1(a) hergestellt. Zu Beginn wurden 0,21 g Polystyrol
und 0,2 g SPAN-80
(Tensid) in 20 g Toluol gelöst,
um eine Lösung
zu bilden. Diese Lösung
wurde anschließend
in 200 g Wasser gegeben, das 0,3 g TWEEN-80 (Tensid) enthielt, um
eine Mischung zu bilden. Diese Mischung wurde unter Verwendung eines
kommerziell erhältlichen Homogenisators
(Typ MY110) mit einem Druck von 12000 psi (3 Durchgänge) emulgiert,
um die Emulsion 1(b) zu bilden. Die Größenverteilung der Tröpfchengröße wurde
unter Verwendung von DLS erhalten. Die mittlere Tröpfchengröße der Emulsion
betrug 184 nm mit einer Standardabweichung von 34 nm.
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Herstellung der PS-Partikel:
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Die
PS-Partikel der Beispiele 1(b) bis 1(f) wurden auf die gleiche Weise
hergestellt, wie die Partikel des Beispiels 1(a), abgesehen von
den Angaben in Tab. 1. Der Druck und die Temperatur wurden geändert, um
die Wirkung des Drucks und der Temperatur auf die Größe der PS-Partikel
zu bestimmen (vergleiche Tab. 1).
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Analyse der PS Partikel:
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Die
Analyse der Größenverteilung
der Partikel, die aus diesen Experimenten erhalten wurden, wurde unter
Verwendung von DLS durchgeführt.
Die Ergebnisse der DLS-Analyse
sind in Tab. 1 dargestellt. Die Tab. 1 zeigt, dass sich die Partikelgrößen der
Beispiele 1(b) bis 1(f) im Vergleich zum Beispiel 1(a) verringerten. Eine
Zunahme des Homogenisierungsgrades in Beispiel 1(b) führt zu kleineren
Emulsionströpfchen,
welche wiederum zu geringeren Partikelgrößen nach der Ausfällung führen. Tab. 1: Mittlere Größe der PS-Partikel erhalten
bei unterschiedlichen Druck- und Temperaturwerten der Beispiele
1(b) bis 1(f) unter Verwendung der Emulsion 1(b).
Bsp.- Nr. | Druck [bar] | Temperatur [°C] | Mittlere
Partikelgröße [nm] |
Zahlenmittel
(% Abw.) | Volumenmittel
(% Abw.) |
1(b) | 80 | 45 | 33,3
(59,5%) | 95,5
(59,5%) |
1(c) | 80 | 55 | 53,7
(44,6%) | 111,1
(44,6%) |
1(d) | 90 | 45 | 39,6
(52,3%) | 102,9
(52,3%) |
1(e) | 100 | 45 | 36,8
(55,9%) | 104,4
(55,9%) |
1(f) | 80 | 35 | 49,4
(44,8%) | 100,2
(44,8%) |
-
Beispiel 2
-
Die
Beispiele 2(a) bis 2(m) veranschaulichen allgemein die Herstellung
von EUDRAGIT RS-Partikeln (EU) durch ein Verfahren gemäß der Erfindung
unter Verwendung von einem partiell wasserlöslichen organischen Lösungsmittel.
Konkret veranschaulichen die Beispiele 2(a) bis 2(d) die Wirkung
der Tensidkonzentration auf die EU-Partikelgröße, die Beispiele 2(e) bis
2(h) die Wirkung der Lösungsmittelkonzentration
auf die EU-Partikelgröße, die
Beispiele 2(i) bis 2(m) die Wirkung der Konzentration des gelösten Stoffes
in der Lösung auf
die EU-Partikelgröße.
-
Beispiele 2(a) bis 2(d): Wirkung der Tensidkonzentration
auf die EU-Partikelgröße.
-
Herstellung der EUDRAGIT-Emulsion (EU):
-
Zunächst wurde
eine EU-Emulsion durch Lösen
von 5% (w/wEA) EUDRAGIT RS (EU) in einen
ersten Teil (20 g) wassergesättigtes
Ethylacetat (EA) gelöst,
um eine EU-Lösung zu
bilden. Diese EU Lösung
wurde anschließend
in einen zweiten Teil (180 g) wassergesättigte EA-Lösung gegeben, die Polyvinylalkoholtensid (PVA)
umfasste, um eine Mischung zu bilden. Dementsprechend betrugen die
sich ergebenden Konzentrationen an EA 10% (w/w gesamt), an Wasser
90% (w/w gesamt), an EU 5% (w/w EA) und an PVA 1% (w/w Wasser).
Die Mischung wurde unter Verwendung eines Dispergators 2 Minuten
bei 3000 Upm emulgiert, um die Emulsion 2 zu bilden.
-
Die
Emulsion 2 ist die Standardemulsion, die in Beispiel 2 eingesetzt
wurde, wobei jedoch die PVA-Konzentration in den Beispielen 2(a)
bis 2(d) verändert
wurde, vergleiche Tab. 2. Die Lösungsmittelkonzentration
wurde in den Beispielen 2(e) bis 2(h) verändert, vergleiche Tab. 3. Die
EU-Konzentration der Lösung wurde
in Beispielen 2(i) bis 2(m) verändert,
vergleiche Tab. 4. Alle weiteren Parameter wurden konstant gehalten.
-
Herstellung der EUDRAGIT-Partikel:
-
In
den Beispielen 2(a) bis 2(d) wurden Aliquote von 4,0 ml der Emulsion
2, die unterschiedliche Tensid konzentrationen aufwiesen, in eine
Extraktionskammer mit einem Volumen von 10 ml gegeben. Glaswolle
und Glasperlen wurden in das Todvolumen der Extraktionskammer gegeben,
um das Mitführen
von Flüssigkeit während der
Extraktion zu verhindern und eine Rückabscheidung von restlichem
Toluol während
des Druckabbaus zu minimieren.
-
Überkritisches
CO2 wurde anschließend durch die Extraktionskammer über eine
0,5 μm Fritte
aus rostfreien Stahl, die am Boden der Extraktionskammer vorgesehen
war, geperlt. Die Flussgeschwindigkeit des Kohlendioxids betrug
1 ml/min. Die Temperatur und der Druck wurden bei 80 bar bzw. 35°C konstant
gehalten.
-
Die
aus der Extraktionskammer extrahierte Menge an EA wurde mit einem
Fotodiodenfelddetektor (UV/VIS) gemessen. Das EA wurde fast vollständig aus
der Emulsion innerhalb von 30 bis 40 Minuten extrahiert. Der Druck
in der Extraktionskammer wurde abgebaut. Eine wässrige kolloidale EU-Partikelsuspension wurde
erhalten.
-
Analyse der EUDRAGIT-Partikel (EU):
-
Die
Morphologie der Partikel in der wässrigen kolloidalen Suspension,
die gemäß der Beispiele
2(a) bis 2(d) erhalten wurden, wurde mit Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) analysiert. Eine Untersuchung der Größenverteilung wurde gegebenenfalls
mit einem Gerät
zur dynamischen Lichtstreuung (DLS) durchgeführt. 3 ist eine
TEM-Aufnahme der in Beispiel 2(a) hergestellten EUDRAGIT-Partikel.
Die Verstärkung
der TEM-Aufnahme in 3 beträgt etwa 200.000, wobei die
Partikel einen Durchmesser im Nanometerbereich haben.
-
Die
Zunahme der Tensidkonzentration führte unerwartet zu einer Zunahme
des Zahlenmittels der EU-Partikel. Die Ergebnisse sind in der Tab.
2 dargestellt: Tab. 2: Wirkung der Tensidkonzentration
auf die EU-Partikelgröße
Bsp.-Nr. | Tensid
% (w/w Öl) | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
2(a) | 0,5 | 72 | 52 | 633 | 451 |
2(b) | 1 | 40 | 25 | 247 | 151 |
2(c) | 2 | 66 | 40 | 400 | 242 |
2(d) | 5 | 151 | 58 | 309 | 118 |
-
Beispiele 2(e) bis 2(h) – Wirkung
der Lösungsmittelkonzentration
auf die Partikelgröße.
-
Herstellung der EUDRAGIT-Emulsion (EU)
und der EU-Partikel:
-
Die
Beispiele 2(e) bis 2(h) wurden auf die gleiche Weise wie die Beispiele
2(a) bis 2(d) hergestellt, abgesehen von den Angaben in Tab. 3.
Das Verhältnis
von Lösung
zu Wasser, oder die Emulsionskonzentration, wurde zur Bestimmung
der Wirkung der Konzentration der Lösung im Wasser auf die Partikelgröße verändert. Die
Herstellung der Partikel wurde auf die gleiche Weise wie in den
Beispielen 2(a) bis 2(d) durchgeführt.
-
Analyse der EU-Partikel
-
Die
Analyse der Größe und der
Morphologie der Partikel, die in den Beispielen 2(e) bis 2(h) hergestellt wurden,
wurde auf die gleiche Weise durchgeführt, wie in den Beispielen
2(a) bis 2(d) beschrieben, dass heißt unter Verwendung von TEM
beziehungsweise DLS. Mit steigender Ölkonzentration (EU-Lösung) in
der Emulsion nimmt die EU-Partikelgröße zu. Dies ergibt sich aus
den Ergebnissen, die in Tab. 3 aufgeführt sind. Die
4 und
5 sind
Auftragungen der Größenverteilung
des Volumens von EU-Partikeln, die in Beispiel 2(f) bzw. 2(h) hergestellt
wurden. Tab. 3: Wirkung der Ölkonzentration in der Emulsion
auf die EU-Partikelgröße
Bsp. 2 | Öl % (w/w) | Wasser
% (w/w) | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] |
2(e) | 10 | 90 | 40 | 25 | 147 | 90 |
2(f) | 20 | 80 | 99 | 52 | 456 | 240 |
2(g) | 30 | 70 | 74 | 43 | 436 | 254 |
2(h) | 40 | 60 | 70 | 42 | 416 | 244 |
-
Beispiele 2(i) bis 2(m) – Wirkung
der Polymerkonzentration auf die Partikelgröße.
-
Herstellung der EU-Emulsion und der EU-Partikel:
-
Die
Beispiele 2(i) bis 2(m) wurden auf die gleiche Weise wie die Beispiele
2(e) bis 2(h) hergestellt, abgesehen von den Angaben in Tab. 4.
Der Anteil an EU in der Lösung
wurde zur Bestimmung der Wirkung der EU-Konzentration in der Lösung auf
die Partikelgröße verändert. Die
Herstellung der Partikel wurde auf die gleiche Weise wie in den
Beispielen 2(a) bis 2(d) durchgeführt.
-
Analyse der EU-Partikel:
-
Die
Analyse der Größe und der
Morphologie der Partikel wurde unter Verwendung von TEM beziehungsweise
DLS auf die gleiche Weise durchgeführt, wie in den Beispielen
2(a) bis 2(d) beschrieben. Die Ergebnisse der Fällungsexperimente bei Verwendung
von Emulsionen mit unterschiedlichen EUDRAGIT RS-Konzentrationen
sind in Tabelle 4 dargestellt. Die Zunahme des Polymeranteils in
der Lösung
führte
unerwartet zu einer Abnahme der Größe der EUDRAGIT RS-Partikel. Tab. 4: Wirkung der EU-Konzentration in
der Lösung
auf die EU-Partikelgröße
Bsp.
2 | Polymer
% (w/w) | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
2(i) | 1,5 | 48 | 29 | 205 | 121 |
2(j) | 5 | 40 | 25 | 147 | 90 |
2(k) | 10 | 35 | 20 | 101 | 57 |
2(l) | 20 | 53 | 34 | 294 | 187 |
2(m) | 30 | 36 | 21 | 115 | 65 |
-
Beispiel 3
-
In
Beispiel 3 werden die Eigenschaften von gefällten Poly(milchsäure-co-glycolsäure)-Mikro-
und Nanopartikeln (PLGA) unter Verwendung von partiell wasserlöslichen
organischen Lösungsmitteln
gemäß der vorliegenden
Erfindung bestimmt. PLGA wird allgemein als bioabbaubares Polymer
anerkannt. Insbesondere veranschaulichen die Beispiele 3(a) bis
3(d) die Wirkung der Variation der Lösungsmittelkonzentration in
einer Emulsion auf die Partikelgröße. Die Beispiele 3(e) bis
3(g) veranschaulichen die Wirkung der Polymerkonzentration in einer
Emulsion auf die. Partikelgröße. Beispiel
3(h) veranschaulicht das Fällen
von Polymernanopartikeln und Beispiel 3(i) den Einfluss eines Ausfällens von
Partikeln, ohne dass durch die Emulsion CO2 hindurch geperlt
wird.
-
Beispiele 3(a) bis 3(d) – Wirkung
der Veränderung
der Lösungsmittelkonzentration.
-
Herstellung der PLGA-Emulsion:
-
Die
Emulsionen 3(a) bis 3(d) wurden bei verschiedenen EA-Konzentrationen
und konstanten PVA- und PLGA-Konzentrationen hergestellt, wie in
Tab. 5 aufgeführt.
Polymilchsäure-co-glycolsäure) (PLGA)
wurde in Wasser gelöst,
welches mit Ethylacetat gesättigt
war, um eine Lösung
mit den in Tabelle 5 dargelegten Anteilen zu bilden. Die Lösung wurde
zu einer abgemessenen Menge an 0,5% (w/w) Polyvinylalkohollösung (PVA)
zugegeben, um eine Mischung zu bilden. Die Mischung wurde unter
Verwendung eines Dispergators 3 Minuten bei 5000 U/min emulgiert,
um jeweils die Emulsionen 3(a) bis 3(d) zu bilden.
-
Herstellung der PLGA-Partikel:
-
Die
Partikel der Beispiele 3(a) bis 3(d) wurden wie folgt hergestellt.
Aliquote von 4 ml der Emulsionen 3(a) bis 3(d) wurden jeweils in
eine Extraktionskammer gegeben. PLGA-Partikel wurden auf ähnliche
Weise hergestellt wie die Partikel, die in Beispiel 2 erzeugt wurden,
mit Ausnahme der folgenden Änderungen.
Die Extraktionskammer wurde bei konstantem Druck und konstanter
Temperatur betrieben. Die Flussrate, mit der das CO2 durch
die Extraktionskammer geleitet wurde, wurde auf eine konstante Geschwindigkeit
eingestellt. Insbesondere wurde ein Druck von 80 bar, eine Temperatur
von 45°C
und eine CO2-Flussrate von 1 ml/min verwendet.
Die aus der Extraktionskammer extrahierte Menge an Lösungsmitteln
wurde mit einem Fotodiodenfelddetektor (UV/VIS) gemessen. Nach vollständiger Extraktion
des EA wurde der Druck in der Extraktionskammer abgebaut. Eine wässrige kolloidale
Partikelsuspension wurde erhalten.
-
Analyse der PLGA-Partikel:
-
In
sämtlichen
Beispielen wurde innerhalb von 60 Minuten fast das gesamte EA aus
den Emulsionen extrahiert, wobei festgestellt wurde, dass die Restmenge
an EA in allen Fällen
weniger als 100 ppm betrug. Die Partikel wurden gewaschen und gefiltert,
um das PVA vor der Analyse aus der wässrigen Lösung zu entfernen.
-
Die
Morphologie der PLGA-Partikel in der erhaltenen wässrigen
kolloidalen Suspension wurde mit Rastereletronenmikroskopie (REM)
analysiert.
6 ist eine REM-Aufnahme von
PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(a) erhalten wurden. Der Maßstab ist
1 μm, daher
sind die Partikel kleiner als 1 μm
und nicht aggregiert, wobei sie eine sphärische Form und eine enge Größenverteilung
haben. Die Analyse der Größenverteilung wurde
unter Verwendung von dynamischer Lichtstreuung (DLS) durchgeführt. Die
Ergebnisse von Fällungsexperimenten
unter Verwendung von Emulsionen mit unterschiedlichen Lösungsmittel-
oder EA-Konzentrationen sind in Tab. 5 dargestellt. Die Zunahme
des relativen Prozentsatzes an EA führte unerwartet zu einer Abnahme des
Zahlen- und des Volumenmittels der PLGA-Partikel. Tabelle 5: Größe der PLGA-Partikel, die aus
Emulsionen mit unterschiedlichen EA-Konzentrationen erhalten wurden.
Bsp.-Nr. | EA
% (w/w) | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
3(a) | 10 | 408 | 222 | 1178 | 642 |
3(b) | 20 | 234 | 141 | 1088 | 653 |
3(c) | 30 | 263 | 138 | 857 | 451 |
3(d) | 40 | 303 | 142 | 725 | 339 |
-
Beispiele 3(e) bis 3(g) – Wirkung
der Veränderung
der PLGA-Polymerkonzentration
-
Herstellung der PLGA-Emulsion:
-
Die
Beispiele 3(e) bis 3(g) wurden auf die gleiche Weise wie die Beispiele
3(a) bis 3(d) hergestellt, abgesehen davon, dass die folgenden Emulsionen
mit unterschiedlichen PLGA-Konzentrationen und konstanten PVA- und
EA-Konzentrationen,
wie in Tab. 6 aufgeführt,
hergestellt wurden.
-
Herstellung der PLGA-Partikel:
-
Die
Herstellung der Partikel in den Beispielen 3(e) bis 3(g) wurde auf ähnliche
Weise durchgeführt,
die auch in den Beispielen 3(a) bis 3(d) verwendet wurde.
-
Analyse der PLGA-Partikel:
-
Die
Analyse der Größe und der
Morphologie der Partikel wurde unter Verwendung von DLS beziehungsweise
REM auf die gleiche Weise durchgeführt, wie in den Beispielen
3(a) bis 3(d) beschrieben. Die Ergebnisse der Fällungsexperimente bei Verwendung
von Emulsionen mit unterschiedlichen PLGA-Konzentrationen sind in
Tabelle 6 dargestellt. Die
7 und
8 sind
Auftragungen der Größenverteilung
des Volumens von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(e) bzw. 3(f)
hergestellt wurden. Die Durchmesser liegen im Nanometerbereich. Tab. 6: Wirkung einer Variation der PLGA-Konzentration
auf die Partikelgröße
Bsp.-Nr. | PLGA w% EA | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
3(e) | 5 | 408 | 222 | 1178 | 642 |
3(f) | 10 | 723 | 444 | 2279 | 1399 |
3(g) | 20 | 467 | 207 | 1848 | 1324 |
-
Beispiel 3(h): Wirkung der Emulsionshomogenisierung
auf die Partikelgröße
-
Herstellung der Poly(milchsäure-co-glycolsäure)-Emulsionen
(PLGA):
-
4,01
g Polymilchsäure-co-glycolsäure) (PLGA)
wurde in 40,1 g Wasser gelöst,
welches mit Ethylacetat (EA) gesättigt
war. Die Lösung
wurde zu 160 g einer wässrigen
0,5% (w/w) Polyvinylalkohollösung
(PVA) zugegeben, um eine Mischung zu bilden. Die Mischung wurde
unter Verwendung eines Dispergators 3 Minuten bei 5000 U/min emulgiert
und anschließend
unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Microfluidizers (Typ
M1101) mit einem Druck von 14000 psi (3 Durchgänge) homogenisiert, um die
Emulsion 3(h) zu bilden.
-
Herstellung der PLGA-Partikel:
-
Ein
Aliquot von 4 ml der Emulsion 3(h) wurde in eine Extraktionskammer
gegeben. PLGA-Partikel wurden auf ähnliche Weise hergestellt wie
die Partikel, die in Beispiel 3(a) erzeugt wurden. Die Extraktionskammer wurde
bei konstantem Druck und konstanter Temperatur betrieben. Die Flussrate,
mit der das CO2 durch die Extraktionskammer
geleitet wurde, wurde auf eine konstante Geschwindigkeit eingestellt.
Insbesondere wurde ein Druck von 80 bar, eine Temperatur von 45°C und eine
CO2-Flussrate von 1 ml/min verwendet. Die
aus der Extraktionskammer extrahierte Menge an Lösungsmitteln wurde mit einem
Fotodiodenfelddetektor (UV/VIS) gemessen. Nach vollständiger Extraktion
des EA wurde der Druck in der Extraktionskammer abgebaut. Eine wässrige kolloidale
Partikelsuspension wurde erhalten.
-
Analyse der PLGA-Partikel:
-
Die
Größe und die
Morphologie der PLGA-Partikel in der erhaltenen wässrigen
kolloidalen Suspension wurde mit Rastereletronenmikroskopie (REM)
analysiert. Der hydrodynamische Durchmesser der PLGA-Partikel wurde
unter Verwendung eines Geräts
zur dynamischen Lichtstreuung (DLS) bestimmt. Die DLS-Analyse der
in Beispiel 3(h) erhaltenen Partikel ergab, dass die erhaltenen
Partikel ein Volumenmittel und ein Zahlenmittel des Durchmessers
von 217 nm bzw. 117 nm aufwiesen. 9 ist eine
Aufnahme von Nonapartikeln, die in Beispiel 3(h) erhalten wurden.
-
Die
Ergebnisse veranschaulichen, dass die Homogenisierung und die Tröpfchengröße einen
Einfluss auf die Größe der erhaltenen
Partikel haben. Daher kann die erhaltene Partikelgröße durch
Auswahl der Parameter, wie Geschwindigkeit des Rührers, Scherkraft. Scherart,
Homogenisierungszeit, verschiedenen Permutationen dieser Parameter
und ähnliches
beeinflusst werden.
-
Beispiel 3(l) – Wirkung einer einzelnen oder
einer verkleinerten Grenzfläche
auf die PLGA-Partikelgröße:
-
Das
Beispiel 3(i) wurde gleich wie das Beispiel 3(g) und Verwendung
der Emulsion 3(g) durchgeführt. Jedoch
wurde kein CO2 in die Extraktionskammer
durch eine Fritte und anschließend
durch die Emulsion geperlt, sondern überkritisches CO2 wurde
in den oberen Bereich der Extraktionskammer eingeleitet und ebenfalls
aus dem oberen Bereich abgeleitet, ohne dass es durch die Emulsion
geleitet wurde. Dementsprechend wurde das überkritische CO2 mit
der Emulsion nur an einer einzigen oder einer verringerten Grenzfläche in Kontakt
gebracht, wobei es nicht durch die Emulsion durchgeperlt oder in
der Emulsion gelöst
wurde.
-
Analyse der PLGA-Partikel:
-
Die
Analyse der PLGA-Partikel wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel
3(h) durchgeführt.
Der Mittelwert des Volumenmittels der PLGA-Partikel betrug 2408
Nanometer (nm) und der Zahlenmittelwert betrug 656 Nanometer (nm). 10 ist
eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von PLGA-Partikeln, die in Beispiel 3(i) hergestellt
wurden. Der mittlere Durchmesser liegt im Nanometerbereich.
-
Beispiel 4
-
Cholesterinacetat-Nanopartikel
(ein wasserunlösliches
Steroid) werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gefällt.
In den folgenden Beispielen wird eine CA-Emulsion in eine überkritisches
CO2 enthaltende Extraktionskammer mit einer
feinen Düse
gesprüht.
-
Herstellung der Cholesterinacetat-Emulsion
(CA):
-
In
den Beispielen 4(a) bis 4(c) wurde eine abgemessene Menge an Cholesterinacetat
in 10,0 g Wasser gegeben, welches mit EA gesättigt war, um eine Lösung zu
bilden. Die Lösung
wurde anschließend
zu 90 g einer wässrigen
1% (w/w Wasser) Polyvinylalkohollösung (PVA) zugegeben, welche
mit EA gesättigt
war, um eine Mischung zu bilden. Die Mischung wurde unter Verwendung
eines Dispergators 3 Minuten bei 5000 U/min emulgiert, um jeweils
die Emulsionen 4(a) bis 4(c) zu bilden, wie in Tabelle 7 dargelegt.
-
Herstellung der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Die
CA-Nanopartikel wurden unter Verwendung einer Vorrichtung hergestellt,
die der in 1 dargestellten Vorrichtung
100 ähnlich
war. Ein Unterschied bestand jedoch darin, dass die Emulsion durch
eine Düse,
die in der Seitenwand vorgesehen war, in die Kammer gesprüht wurde,
anstatt durch den Einlass 146. Ein Bauteil der verwendeten Vorrichtung
bestand aus einer Fällungskammer
mit einem Volumen von 100 ml. Die Emulsionen 4(a)–4(c) wurden
in die Fällungskammer
unter Verwendung einer HPLC-Pumpe eingespritzt. Die Fällungskammer
wurde bei einer konstanten Temperatur unter Verwendung eines Heizmantels
betrieben. Die Druck- und
Temperaturparameter betrugen 100 bar beziehungsweise 40°C.
-
Das
Verfahren der Beispiele 4(a) bis 4(c) wurden kontinuierlich durchgeführt. Die
Fällungskammer wurde
mit überkritischem
Kohlendioxid bei der gewünschten
Betriebstemperatur auf den vorgesehenen Betriebsdruck gebracht.
Die Flussrate des Kohlendioxids durch die Fällungskammer wurde bei 16 ml/min
konstant gehalten. Die in Beispiel 1 hergestellte Emulsion wurde
in die Fällungskammer
mit einer konstanten Flussrate von 1,0 ml/min durch eine 50 μm Düse gespritzt.
Durch das Einspritzender Emulsion in die Fällungskammer wurden feine Tröpfchen erzeugt.
Aus den Tröpfchen
wurde kontinuierlich EA durch überkritisches Kohlendioxid extrahiert.
Aufgrund der Extraktion des EA fielen Partikel des gelösten Stoffes
aus der Lösung aus.
-
Der
Emulsionsfluss in die Fällungskammer
wurde 10 Minuten aufrechterhalten, wonach 120 bis 180 Minuten der überschüssige Rest
an EA aus der Fällungskammer
durch Reinigen mit frischem Kohlendioxid ausgewaschen wurde.
-
Der
Druck in der Fällungskammer
wurde anschließend
langsam auf Umgebungsdruck abgesenkt. Die wässrige CA-Partikelsuspension
wurde isoliert und analysiert.
-
Analyse der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Die
Größe der in
den Beispielen 4(a) bis 4(c) erhaltenen Partikel wurde unter Verwendung
von dynamischer Lichtstreuung (DLS) bestimmt. Die Bestimmung der
Morphologie der PLGA-Partikel wurde mit REM durchgeführt, wie
durch die REM-Aufnahme
der
11 dargestellt. Die Partikel erscheinen einheitlich
und haben eine kleine, sphärische
oder zylindrische Form. Die CA-Partikel haben eine enge Partikelgrößenverteilung. Bei
einer Vergrößerung der
CA-Konzentration in der Emulsion tritt eine Zunahme der CA-Partikelgröße auf. Die
Beziehung zwischen der mittleren Partikelgröße und dem CA-Gehalt, der sich
aus den Beispielen 4(a) bis 4(c) ergibt, ist graphisch in
12 dargestellt,
wobei die Ergebnisse in Tabelle 7 aufgeführt sind.
13 ist eine
Auftragung der Größenverteilung
des Volumens von CA-Partikeln, die in Beispiel 4(a) hergestellt
wurden. Tabelle 7: Parameter der CA-Partikelherstellung,
wobei die CA-Konzentration verändert
wurde.
Bsp.-Nr. | CA
% (w/w EA) | EA
% (w/w Gesamt) | PVA
% (w/w H2O) | Zahlenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] | Volumenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] |
4(a) | 0,7 | 10 | 1,0 | 313 | 137 | 116 | 51 |
4(b) | 2 | 10 | 1,0 | 617 | 339 | 125 | 69 |
4(c) | 5 | 10 | 1,0 | 1344 | 948 | 176 | 124 |
-
Beispiele 4(d) bis 4(f) – Einfluss
von der Veränderung
der CO2-Dichte.
-
Herstellung der CA-Emulsion:
-
Die
Emulsionen 4(d) bis 4(f) wurden auf die gleiche Weise wie die Emulsion
4(b) hergestellt.
-
Herstellung der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Die
Partikel der Beispiele 4(d) bis 4(f) wurden auf die gleiche Weise
wie die Partikel der Beispiele 4(a) bis 4(c) hergestellt, abgesehen
von unterschiedlichen Kohlendioxiddichten, wie in Tabelle 8 dargelegt.
-
Analyse der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Im
Allgemeinen wurde eine einheitliche Partikelgröße erzielt, unabhängig von
der Dichte des überkritischen
Kohlendioxids. Dementsprechend kann eine Partikeleinheitlichkeit
ohne übermäßige Kontrolle
der Dichte des überkritischen
Fluids erzielt und aufrechterhalten werden. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 8 dargelegt. Tabelle 8: Parameter der CA-Partikelherstellung,
wobei die CO
2-Dichte verändert wurde.
Bsp.-Nr. | CO2-Dichte [g/ml] | Volumenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
4(d) | 0,628 | 617 | 339 | 125 | 69 |
4(e) | 0,839 | 641 | 358 | 124 | 69 |
4(f) | 0,485 | 631 | 332 | 151 | 80 |
-
Beispiele 4(g) bis 4(k) – Einfluss
der Lösungsmittelkonzentration
und der Konzentration des gelösten
Stoffes auf die Partikelgröße:
-
Herstellung der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Die
Beispiele 4(g) bis 4(k) wurden auf die gleiche Weise wie das Beispiel
3(a) hergestellt, abgesehen von den nachfolgenden Darlegungen. In
den Beispielen 4(g) bis 4(k) wurden die Emulsionen 4(g) bis 4(k),
wie in Tab. 9 dargelegt, hergestellt. Die CA-Konzentration und die
EA-Konzentration wurden verändert,
um die Wirkung der Lösungsmittelkonzentration
und der Konzentration des gelösten
Stoffes auf die Partikelgröße zu bestimmen.
Die Emulsionen 4(g) bis 4(k) wurden unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
Microfluidizers (Typ M110L) mit einem Druck von 14,5 kpsi mit 3
Durchgängen
homogenisiert. PVA wurde mit einer Konzentration von 0,5% w/w Wasser
zugegeben. In den Beispielen 4(g) bis 4(k) wurden die entsprechenden
Emulsionen 4(g) bis 4(k) verwendet.
-
Analyse der Cholesterinacetat-Partikel
(CA):
-
Die
Größe der CA-Partikel
der Beispiele 4(g) bis 4(k) sind in Tab. 9 aufgeführt.
14(a),
14(b) und
14(c) sind multidimensionale Auftragungen der
(mittleren oder gemittelten) Partikelvolumengröße (in Nanometer) gegen die
Konzentration (in Prozent w/w Gesamt) von CA und EA der Beispiele
4(g) bis 4(k). Tab. 9: Konzentration der Bestandteile
der Beispiele 4(g) bis 4(k).
Bsp.-Nr. | Cholesterinacetat
(w/w EA) | EA
% (w/w Gesamt) | Volumenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] | Zahlenmittel [nm] | Std.
Abw. [nm] |
4(g) | 2 | 20 | 315 | 78 | 249 | 61 |
4(h) | 3 | 30 | 404 | 167 | 176 | 72 |
4(i) | 1 | 30 | 253 | 55 | 210 | 46 |
4(j) | 3 | 10 | 179 | 73 | 88 | 36 |
4(k) | 1 | 10 | 177 | 95 | 52 | 28 |
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Beispiel 5
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Herstellung der Tripalmitin-Emulsion:
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In
Beispiel 5(a) wurden 5% w/w Tripalmitin (Lipid) in 20,0 g Chloroform
gelöst.
5% w/w Phosphatidylcholin wurden als Tensid eingesetzt und in Chloroform
gelöst.
Die Tripalmitinlösung
wurde anschließend
in 180,0 g Wassergegeben, welches 0,25 g Natriumglycocholat enthielt,
um eine Mischung zu bilden. Die Mischung wurde unter Verwendung
eines Dispergators bei 5000 U/min mit einem Durchgang bei 500 bar
und anschließend
unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Microfluidizers (Typ
M110L) bei einem Druck von 1300 bar mit 3 Durchgängen homogenisiert, um die
Emulsion 5(a) zu bilden.
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Herstellung der Tripalmitin-Partikel:
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Die
Emulsion 5(a) wurde im Wesentlichen auf die gleiche Weise wie in
den vorhergehenden Beispielen verarbeitet. Der Betriebsdruck betrug
80 bar und die Betriebstemperatur 35°C. Die Flussrate des Kohlendioxids
betrug 1 ml/min.
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Analyse der Tripalmitin-Partikel:
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Die
Partikel wurden im Wesentlichen auf die gleiche Weise wie in den
vorhergehenden Beispielen hergestellt, isoliert und analysiert.
Die Ergebnisse sind in Tab. 10 aufgeführt.
15 ist
eine REM-Aufnahme von CA-Nanopartikeln, die in Beispiel 5(a) hergestellt
wurden.
16 ist eine Auftragung der Größenverteilung
des Zahlenmittels von Tripalmitin-Partikeln, die in Beispiel 5(a)
hergestellt wurden.
17 ist eine Auftragung der Größenverteilung
des Volumenmittels dieser Partikel. Die
16 und
17 zeigen,
dass sowohl die Verteilung des Zahlenmittels als auch die des Volumenmittels
in einem Bereich liegen, der kleiner als 50 nm ist. Tab. 10: Ergebnisse der Tripalmitin-Partikelherstellung.
Bsp.-Nr. | Volumenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] | Zahlenmittel
[nm] | Std.
Abw. [nm] |
5(a) | 39,6 | 31,5 | 20,4 | 16,3 |
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Die
hierin beschriebenen Prozesse und Ausführungsformen sind Beispiele
für Strukturen,
Systeme und Verfahren, die Elemente aufweisen, die den Elementen
der Erfindung entsprechen, die in den Ansprüchen wiedergegeben ist. Diese
schriftliche Beschreibung wird Fachleuten das Nacharbeiten und das
Verwenden von Ausführungsformen
mit alternativen Elementen ermöglichen,
die jenen Elementen der Erfindung, die den Ansprüchen wiedergegeben ist, entsprechen.
Der Schutzbereich der Erfindung umfasst dementsprechend weitere
Strukturen, Systeme und Verfahren, die sich nicht vom Wortsinn der
Ansprüche
unterscheiden und umfasst des Weiteren andere Strukturen, Systeme
und Verfahren, die sich unwesentlich vom Wortsinn der Ansprüche unterscheiden.