DE4227559C2 - Insassenrückhaltesystem für Kraftfahrzeuge mit einem Gassack (Airbag) - Google Patents
Insassenrückhaltesystem für Kraftfahrzeuge mit einem Gassack (Airbag)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Insassenrückhaltesystem für Kraft
fahrzeuge, mit einem bei Nichtgebrauch in einem gehäusearti
gen Unterbringungraum zusammengelegt untergebrachten Gassack
(Airbag) welcher bei einem Unfall des Kraftfahrzeuges auto
matisch mittels eines Gasgenerators zu einem den Insassen
schützenden Auffangkissen im Abstandsraum zwischen Unterbrin
gungsraum und Insassen aufgeblasen wird, wobei sich der Gas
sack in Richtung des Insassen, d. h. in Axialrichtung, mit
vergleichsweise langsamer und in Seitswärtsrichtung mit ver
gleichsweise großer Expansionsgeschwindigkeit ausdehnt.
Gassack-Systeme werden bereits seit längerem serienmäßig in
Kraftfahrzeugen eingebaut und haben sich bewährt.
Im Hinblick auf eine sichere Wirksamkeit des Gassackes müssen
vergleichsweise kurze Aufblaszeiten gewährleistet sein, um
sicherzustellen, daß der Gassack bei einem Unfall bereits zu
einem Auffangkissen aufgeblasen worden ist, bevor der Insasse
in Richtung des Kissens geschleudert wird.
In der Regel stellt zwar die kurze Aufblaszeit keinerlei Si
cherheitsproblem für den Insassen dar. Jedoch können in Son
derfällen - wenn auch vergleichsweise harmlose - Verletzungen
des Insassen auftreten, beispielsweise wenn der Insasse zum
Zeitpunkt der Zündung des Gasgenerators, d. h. zu Beginn des
Aufblasvorganges, eine Position dicht vor dem Unterbringungs
raum des Gassackes einnimmt. Dies kann beispielsweise gesche
hen, weil sich der Insasse nach vorne gebeugt hat. Darüber
hinaus besteht grundsätzlich die Möglichkeit, daß das Fahr
zeug bei einem Unfall zunächst einen relativ geringfügigen
Aufprall erleidet, welcher noch nicht zur Zündung des Gasge
nerators führt, gleichwohl den möglicherweise nicht angegur
teten Insassen in Richtung des Unterbringungsraumes des Gas
sackes rutschen bzw. schleudern läßt. Wenn nun der Gasgenera
tor bei einem nachfolgenden stärkeren Aufprall gezündet wird,
befindet sich der Insasse bereits innerhalb des für den auf
geblasenen Gassack vorgesehenen Raumes, d. h. der sich explo
sionsartig ausdehnende Gassack schlägt vergleichsweise heftig
auf den Insassen.
Um dieses Problem zu mildern, ist es aus den US-PS 4,903,986,
5,004,266 und 5,009,452 grundsätzlich bekannt, den Gassack so
anzuordnen, daß er sich zunächst bevorzugt in Seitwärtsrich
tung ausdehnt.
Im Falle der US-PS 4,903,986 ist dazu vorgesehen, den Gassack
unter einer besonders ausgebildeten Abdeckung anzuordnen,
welche zunächst seitlich aufreißt und damit eine sofortige
Seitwärtsausdehnung des Gassackes ermöglicht, während eine
Ausdehnung in Richtung des Insassen zunächst verhindert bzw.
verzögert wird, bis die Abdeckung vollständig aufreißt.
Nach der US-PS 5,004,266 ist vorgesehen, den mittleren Gas
sackbereich, welcher sich in Richtung des Insassen auszudeh
nen sucht, mittels eines Reißbandes aus Federstahl festzuhal
ten und dementsprechend nur eine verzögerte Ausdehnung dieses
Gassackbereiches zu ermöglichen.
In der US-PS 5,009,452 ist vorgesehen, innerhalb des zusam
mengelegten Gassackes eine an stationären Teilen des Unter
bringungsraumes gehalterte Platte anzuordnen, mit der der
mittlere Gassackbereich lösbar verklammert ist, so daß bei
Zündung des Gasgenerators zunächst die seitlichen Gassackbe
reiche aufgeblasen werden.
Die DE-OS 22 51 493 zeigt einen Gassack, welcher im zusammen
gelegten Zustand selbsthemmend eingerollt ist. Beim Aufblasen
des Gassackes werden die eingerollten Gassackteile kontinu
ierlich durch das einströmende Gasmedium freigelegt, wobei
sich ein vergleichsweise pralles, ständig wachsendes Gaskis
sen bildet. Hierbei läßt sich erreichen, daß sich der Gassack
vom Armaturenbrett eines Fahrzeuges aus zunächst über das
fahrerseitige Lenkhandrad hinweg und dann über die dem Fahrer
zugewandte Stirnseite des Lenkhandrades hin erstreckt.
Aus der DE 38 18 185 C1 ist es bekannt, die Expansion eines
Gassackes beim Aufblasen durch Reißnähte zu verlangsamen,
durch welche die Falten in der Gassackhülle zunächst zusam
mengehalten werden.
Die DE 35 44 704 A1 zeigt einen Gassack, der im zusammenge
legten Zustand so gefaltet ist, daß bei Zündung des Gassackes
zunächst der mittlere Gassackbereich aufgeblasen wird, um ei
ne den zusammengefalteten Gassack schützende Abdeckung aufzu
sprengen.
Aus der DE 37 07 370 A1 ist es bekannt, den zur Unterbringung
des Gassackes sowie zur Aufnahme des Gasgenerators dienenden
Unterbringungsraum auf seiner dem Insassen zugewandten Seite
mittels einer Abdeckung abzuschließen, welche bei Zündung des
Gasgenerators durch den sich dabei ausdehnenden Gassack re
produzierbar an einer Sollbruchstelle aufgerissen wird, wel
che in Draufsicht im wesentlichen H-Form besitzt.
Ähnliches wird auch in der DE 41 15 884 A1 dargestellt. Um
die Beweglichkeit der nach dem Aufreißen der Sollbruchstelle
beweglichen Abdeckungsteile zu erhöhen, ist außerdem vorgese
hen, seitliche Abdeckungsbereiche besonders dünnwandig auszu
bilden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine vorteilhafte Konstruk
tion aufzuzeigen, mit der in besonders einfacher Weise unter
schiedliche Expansionsgeschwindigkeiten des Gassackes in
Axial- und Seitwärtsrichtung gewährleistet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Gassack der ein
gangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß mittlere Gassackbe
reiche selbsthemmend gefaltet sind, indem die Faltlagen die
ser in Axialrichtung expandierenden Gassackbereiche zickzack
förmig ineinander eingeschlagen sind. Bei der Erfindung kann
also allein durch eine ohnehin notwendige Faltung des Gassac
kes für den späteren Einbau ins Fahrzeug erreicht werden, daß
der Gassack sich beim Aufblasen mit richtungsabhängig unter
schiedlichen Geschwindigkeiten ausdehnt.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung besonders vorteilhafter Ausführungsformen
verwiesen, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt eines einen zusammengelegten
Gassack sowie dessen Gasgenerator aufnehmenden
Gehäuses sowie der zugehörigen Abdeckung und
Fig. 2 einen entsprechenden Querschnitt gemäß der
Schnittlinie II-II in Fig. 1.
Gemäß der Zeichnung ist ein zusammengefalteter Gassack 1
zusammen mit einem zugehörigen Gasgenerator 2 in einem
Gehäuse 3 untergebracht, welches auf seiner den schützenden
Insassen zugewandten Seite durch eine aufreißbare Abdeckung 4
abgeschlossen ist.
Das Gehäuse 3 besitzt einen stabilen Boden 5 mit seitlich
des Gasgenerators 2 angeordneten Vertiefungen 6.
Der Gasgenerator besitzt ein zylindrisch-dosenartiges
Gehäuse mit radial angeordneten Öffnungen 7, aus denen
bei Zündung des Gasgenerators 2 die erzeugten Gase aus
treten.
Der Gassack 1 besitzt in den Vertiefungen 6, welche als
Packtaschen dienen, untergebrachte seitliche Bereiche,
die zickzackförmig zusammengefaltet sind. Oberhalb des
Gasgenerators 2 liegen mittlere Gassackteile, welche
selbsthemmend gefaltet sind, indem die Faltlagen durch
Reißfäden 8 an einer übermäßig schnellen Entfaltung gehindert
werden.
Die Abdeckung 4, welche nach Art eines Polsters ausgebildet
ist, besitzt sehr dünnwandige Seitenteile 9 sowie einen
dazwischen angeordneten mittleren dickwandigen Bereich mit
einer linienförmigen Sollbruchstelle 10.
Die dargestellte Anordnung funktioniert wie folgt:
Wenn der Gasgenerator 2 gezündet wird, dringen die radial aus den Öffnungen 7 aus strömenden Gase bevorzugt in die Seitenbereiche des Gassackes 1 ein, die in den packtaschen artigen Vertiefungen 6 des Gehäuses 3 untergebracht sind. Dagegen wird ein Einströmen der Gase in die mittleren Bereiche des Gassackes 1 durch die Reißfäden 8 verzögert.
Wenn der Gasgenerator 2 gezündet wird, dringen die radial aus den Öffnungen 7 aus strömenden Gase bevorzugt in die Seitenbereiche des Gassackes 1 ein, die in den packtaschen artigen Vertiefungen 6 des Gehäuses 3 untergebracht sind. Dagegen wird ein Einströmen der Gase in die mittleren Bereiche des Gassackes 1 durch die Reißfäden 8 verzögert.
Die sich expandierenden seitlichen Bereiche des Gassackes 1
sprengen die dünnwandigen Seitenteile 9 der Abdeckung 4
auf, so daß sich der Gassack 1 bevorzugt weiter in Seit
wärtsrichtung ausdehnt und die Abdeckung im Bereich der
Sollbruchstelle 10 erst mit einer gewissen Verzögerung
aufreißt, so daß sich der Gassack 1 letztendlich voll
ständig in gewünschter Größe und Form aufblähen kann.
Die dünnwandigen Seitenteile 9 der Abdeckung 4 sind
zweckmäßigerweise derart angeordnet, daß der sich
seitwärts ausdehnende Gassack 1 nicht an seitlich des
Gehäuses 3 angeordneten festen Teilen, wie beispiels
weise den Speichen eines Lenkhandrades oder Teilen am
Instrumententräger bzw. Armaturenbrett, beschädigt werden
kann.
Soweit das Gehäuse 3 in der Nabe eines Lenkhandrades unter
gebracht ist, sind die dünnwandigen Seitenteile 9 der
Abdeckung 4 bevorzugt so angeordnet, daß der sich seitwärts
ausdehnende Gassack nicht bzw. nur abgeschwächt gegen die
das Lenkhandrad haltenden Hände des Fahrers schlägt, wenn
eine für die Geradeausfahrt typische Handhaltung eingenommen
wird.
Claims (5)
1. Insassenrückhaltesystem für Kraftfahrzeuge, mit einem bei
Nichtgebrauch in einem gehäuseartigen Unterbringungsraum zu
sammengelegt untergebrachten Gassack (Airbag) welcher bei ei
nem Unfall des Kraftfahrzeuges automatisch mittels eines Gas
generators zu einem den Insassen schützenden Auffangkissen im
Abstandsraum zwischen Unterbringungsraum und Insassen aufge
blasen wird, wobei sich der Gassack in Richtung des Insassen
(Axialrichtung) mit vergleichsweise langsamer und in Seit
wärtsrichtung, in der zickzackförmig gefaltete Gassackbereiche
aufgeblasen werden, mit vergleichweise großer Expansionsge
schwindigkeit ausdehnt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittlere Gassackbereiche selbsthemmend gefaltet sind, in
dem die Faltlagen dieser in Axialrichtung expandierenden Gas
sackbereiche zickzackförmig ineinander eingeschlagen sind.
2. Insassenrückhaltesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasgenerator (2) bei Zündung die Gase radial zur
Axialrichtung ausbläst.
3. Insassenrückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterbringungsraum (3) relativ große, seitlich des
Gasgenerators (2) angeordnete Packtaschen bzw. Vertiefungen
(6) besitzt.
4. Insassenrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gassack (1) unter einer Abdeckung (4) angeordnet ist,
welche bei Druckbeaufschlagung zunächst seitwärts öffnet.
5. Insassenrückhaltesystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (4) seitlich dünnwandig und im mittleren Be
reich dickwandig mit einer Sollbruchstelle (10) ausgebildet
ist.
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